[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufhellen von textilen Materialien
durch Behandlung mit optischen Aufhellern in wässriger Flotte, dadurch gekennzeichnet,
dass man 20 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe aller aufhellend wirkenden
Verbindungen, der Verbindung I
wobei bis zu 40 mol-% von I als cis-Isomer vorliegen können, sowie 80 bis 20 Gew.-%
mindestens einer Verbindung II, ausgewählt aus
sowie 0 bis 30 Gew.-% mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel III
in der R ausgewählt wird aus C
4-C
10-Alkyl, einsetzt, wobei man die Behandlung optional in Gegenwart eines oder mehrerer
blauer oder violetter Nuancierfarbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone, Azofarbstoffe
oder Methinfarbstoffe vornimmt.
[0002] Optische Aufheller sind als Hilfsmittel für die Textilindustrie und für die Kunststoffindustrie
von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Zahlreiche Verbindungen sind für ihre Eigenschaft,
Textilien oder Kunststoffen eine weiße Farbe zu geben, bekannt. Jedoch haben die meisten
dieser bekannten Verbindungen auch Nachteile. So sind Verbindungen der allgemeinen
Formel 1
aus EP 0 023 026 bekannt, wobei beispielsweise die Reste R
1 und R
2 beispielsweise Wasserstoff, Fluor, Chlor, Phenyl, Trifluormethyl, Alkyl oder zahlreiche
andere Reste sein können und wobei V ausgewählt wird aus
[0003] Verbindungen der allgemeinen Formel 1 sind zwar bei niedriger Temperatur applizierbar,
aber ihre Ausgiebigkeit ist begrenzt, d.h. man benötigt viel Produkt, um den gewünschten
Aufhelleffekt zu erzielen.
[0004] Bekannt ist außerdem ein Verfahren zum Aufhellen von Textilien, indem man die Textilien
mit Distyrylbenzolverbindungen behandelt, die beispielsweise aus CH-A 366 512, CH-A
382 709, CH-A 388 294, CH-A 389 585, CH-A 411 329, CH-A 416 078 und CH-A 465 548 bekannt
sind. EP-A 0 023 027 und EP-B2 0 030 917 sowie die in EP-B2 0 030 917 zitierte Literatur
demonstrieren den Einsatz von Gemischen aus zwei oder mehr Dicyanostyrylbenzolverbindungen
zur optischen Aufhellung von Polyestern.
[0005] In EP 0 023 026 werden Mischungen aus optischen Aufhellern offenbart, die 0,05 bis
0,95 Gewichtsteile einer oder mehrerer Verbindungen der Formel 2 p
enthalten, wobei A eine Phenylgruppe, substituiert mit einer ortho- oder para-Cyanogruppe
bedeutet, sowie 0,95 bis 0,05 Gewichtsteile einer oder mehrerer anderer Verbindungen,
ausgewählt aus einer großen Vielzahl anderer Verbindungen. Bevorzugt sind Mischungen
aus 2 p,o'
mit Verbindungen der allgemeinen Formel 1
in der die Reste R
1 und R
2 bedeuten können: Wasserstoff, Fluor, Chlor, Phenyl, Trifluormethyl, C
1-C
9-Alkyl, Alkoxy, Alkylamino und zahlreiche weitere Reste, die auf Seite 2, Zeile 14-21
aufgeführt werden, und V wie oben stehend definiert ist,
oder mit Verbindungen der Formel 3b-4b
wobei B eine funktionelle Gruppe ist, R
1 und R
2 sind wie oben definiert, n ist eine ganze Zahl, R
3 aus Wasserstoff und C
1-C
4-Alkoxy, R
4 aus C
1-C
4-Alkoxygruppen und R
5 beispielsweise aus C
1-C
6-Alkyl gewählt wird und B bevorzugt eine funktionelle Gruppe ist, oder weiterhin mit
Verbindungen der Formeln 5b bis 6b
die Reste R
6 bis R
10 jeweils aus verschiedenen Gruppen ausgesucht werden und V wie oben stehend definiert
wird.
[0006] Aus dieser Vielzahl von Ausführungsformen werden in Tabelle 2 beispielhaft im Wesentlichen
Mischungen aus 2 p,o' oder anderen Isomeren mit 3c
und mit den folgenden Derivaten von 4 b.1 und 4 b.2 demonstriert:
[0007] Die so definierten Aufheller werden nach verschiedenen Methoden appliziert und geben
einen guten Weißegrad nach CIE.
[0008] In EP-A 0 023 028 werden Mischungen beansprucht, enthaltend 0,05 bis 0,95 Gewichtsteile
eines Gemisches, bestehend aus 20 bis 100 Gew.-% an 2 p,o'
und je 0 bis 80 Gew.-% der Verbindungen 2 p,p' und 2 o,o'
sowie 0,05 bis 0,95 Gewichtsteile eines oder mehrerer Derivate der Formeln 1a und
3a bis 6a, als optische Aufheller verwendet werden können, wobei 1a und 3a bis 6a
im Wesentlichen analog zu EP-A 0 023 026 definiert sind.
[0009] In DE-A 197 32 109 wird die optische Aufhellung von Polyamid oder Polyurethan gezeigt,
wobei Mischungen aus Derivaten von Verbindungen des Typs 1a
bei denen R
1 und R
2 unabhängig voneinander H oder C
1-C
6-Alkyl bedeuten, A aus N und CH gewählt wird und X ausgewählt wird aus
weiterhin aus Stilbenyl, Styryl oder Imidazolyl, mit einem oder mehreren Isomeren
von 2 oder einem der zahlreichen Derivate von 4
oder zahlreichen weiteren Derivaten, beispielsweise mit 5 b (siehe oben). Beispielhaft
demonstriert werden unter anderem (Beispiele 19-21) Mischungen von 1 a.1 mit 4 b.1
[0010] Die Mischungen zeigen einen synergistischen Effekt, was die Weiße nach CIE betrifft,
und gute Lichtechtheit.
[0011] In EP-A 0 321 393 wird die Verwendung von Verbindungen des Typs 1 b,
in der D eine C
1-C
4-Alkylgruppe bedeutet, und Verbindungen der Formel 2 in Aufheller-Dispersionen beschrieben.
Dabei werden die Verbindungen des Typs 1 b bzw. 2 entweder für sich oder als spezielle
Gemische, in der zitierten Schrift als Gemische 1 bis 6 bezeichnet (Seite 6-8) offenbart.
Erfindungswesentlich ist in EP-A 0 321 393, dass das Gemisch ein Copolymer aus 2-Vinylpyrrolidon
mit 3-Vinylpropionsäure enthält (Seite 9, Zeile 18).
[0012] In EP-A 0 682 145 wird die Lichtechtheit von Textilien dadurch verbessert, dass man
sie mit Formulierungen behandelt, die einen fluoreszierenden UV-Absorber enthalten,
der bei einer Wellenlänge von 280 bis 400 nm absorbiert, ausgewählt aus 4,4'-bis-Triazinyl-aminostilben-2,2'-disulfonsäuren,
4,4'-Diphenylstilbenen, 4,4'-Distyrylbiphenylen, 4-Phenyl-4'-benzoxazyl-stilbenen,
Stilbenylnaphthotriazolen, 4-Styrylstilbenen, Cumarinen, Pyrazolinen, Naphthalimiden,
Triazinylpyrenen, 2-Styrylbenzoxzaol- oder 2-Styrylnaphthoxazolderivaten, Benzimidazolbenzofuranen,
Oxanilidderivaten und bis-Benzoxazol-2-yl- und bis-Benzimidazol-2-yl-Derivaten anwendet,
beispielsweise der Formeln 1 c oder 1 d (Anspruch 8),
bei denen die Variablen bedeuten:
R14 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl oder tert.-Butyl oder
-C(CH3)2-Phenyl oder COO-C1-C4-Alkyl
R15 und R16 gleich oder verschieden sind und ausgewählt sind aus H, C1-C4-Alkyl und CH2-CH2-OH,
die Reste R17 gleich oder verschieden sind und ausgewählt aus H und SO3-
X ausgewählt wird aus
-CH=CH-
und X1 ausgewählt wird aus
-CH=CH-
[0013] Bei der Verbesserung der Lichtechtheit spielen jedoch üblicherweise andere Vorgänge
eine Rolle als beim optischen Aufhellen von Textilien.
[0014] Ein strahlendes Weiß ist bei verschiedenartigsten Produkten von großer wirtschaftlicher
Bedeutung, beispielsweise bei Textilien und bei Kunststoffformkörpern. Die oben demonstrierten
zahlreichen Mischungen, insbesondere die in den Beispielen von EP-A 0 023 026 und
EP-A 0 023 028 sowie EP-A 0 682 145 demonstrierten Gemische zeigen ein für anspruchsvolle
Kunden vielfach noch nicht ausreichend strahlendes Weiß. Auch lassen sich weitere
anwendungstechnische Eigenschaften verbessern. Schließlich ist es aus ökonomischen
Gründen wünschenswert, wenn die Aufheller eine bessere Ausgiebigkeit aufweisen, d.h.
man erreicht mit weniger Aufheller einen gleich großen oder gar größeren Effekt.
[0015] Es bestand also die Aufgabe,
- ein Verfahren zum Aufhellen von textilen Materialien bereit zu stellen, das ein besonders
strahlendes Weiß bei verbesserter Ausgiebigkeit und ansonsten ebenfalls verbesserten
anwendungstechnischen Eigenschaften liefert;
- Formulierungen für ein Verfahren zum Aufhellen von textilen Materialien bereit zu
stellen und
- Verwendungen für die neuen Formulierungen bereit zu stellen.
[0016] Dementsprechend wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.
[0017] Unter textilen Materialien im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Fasern, Vorgarn,
Garn, Zwirn, Webwaren, Maschenwaren, Vliese, Bekleidungsstücke aus beispielsweise
Polyestern oder Polyestermischungen verstanden. Vorzugsweise bestehen die textilen
Materialien aus synthetischen Polyester oder aus Mischungen, enthaltend 45 bis 90
Gew.-% Polyester.
[0018] Unter aufhellend wirkenden oder optisch aufhellend wirkenden Verbindungen im Sinne
der vorliegenden Erfindung werden fluoreszierende Verbindungen verstanden, die im
Bereich von 280 bis 400 nm absorbieren und bei höherer Wellenlänge emittieren können.
Beispielhaft seien Verbindungen aus der Klasse der Stilbene, Distyrylbenzole, Diphenyldistyryle,
Triazinyle, Benzoxazole, Bisbenzoxazole, Bis-benzoxazolylthiophene, Bis-benzoxazolylnaphthaline,
Pyrene, Cumarine und Naphthalin-peridicarbonsäureimide genannt. Insbesondere werden
unter aufhellend wirkenden bzw. optisch aufhellend wirkenden Verbindungen solche der
Formeln I, II und III verstanden. Angaben in Gew.-% beziehen sich im Folgenden auf
die Summe der aufhellend wirkenden Verbindungen, wenn nicht ausdrücklich anderes gesagt
wird.
[0019] Unter wässrigen Flotten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden auch solche Flotten
verstanden, die neben Wasser als Hauptbestandteil bis zu 40 Vol.-% eines oder mehrerer
weiterer Lösemittel enthalten, beispielsweise Alkohole wie Ethanol. Der pH-Wert der
erfindungsgemäß verwendeten Flotten beträgt vorzugsweise von 3 bis 12, bevorzugt 3
bis 8.
[0020] Zur Ausführung des eingangs definierten Verfahrens behandelt man textile Materialen
mit 20 bis 80, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-% und besonders bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%
der Verbindung der Formel I
wobei bis zu 40 mol-% von I in Form des entsprechenden cis-Isomers vorliegen können,
sowie 80 bis 20 Gew.-% mindestens einer der Verbindungen II
sowie 0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung der allgemeinen Formel III
wobei R ausgewählt ist aus C
4-C
10-Alkyl, beispielsweise n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl,
sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, isoHexyl, sec.-Hexyl,
n-Heptyl, iso-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl und n-Decyl; bevorzugt sind n-Butyl
und 2-Ethylhexyl.
[0021] Bevorzugt setzt man neben 20 bis 80 Gew.-% der Verbindung I ein:
0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung der allgemeinen Formel III und jeweils 20 bis 70
Gew.-% mindestens einer der Verbindungen II p,o' oder m,p'.
[0022] Besonders bevorzugt setzt man neben 20 bis 70 Gew.-% der Verbindung I und 0 bis 30
Gew.-% einer Verbindung der allgemeinen Formel III ein:
20 bis 70 Gew.-% der Verbindung II p,o' und 10 bis 50 Gew.-% der Verbindung m,p'.
[0023] In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform setzt man neben 30 bis 50
Gew.-% Verbindung I und 0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung der allgemeinen Formel III
30 bis 60 Gew.-% der Verbindung II p,o',
10 bis 30 Gew.-% der Verbindung II o,o' und optional
10 bis 50 Gew.-% der Verbindung m,p' ein.
[0024] Die Synthese der Verbindung I erfolgt beispielsweise nach US 2,842,545, US 2,875,089
oder US 3,147,253. Unter I werden im Sinne der vorliegenden Erfindung auch solche
Isomerengemische verstanden, die 0,2 bis 40 mol-%, bevorzugt 0,7 bis 20 mol-% cis-Isomer
enthalten. Die Bestimmung des Anteils an cis-Isomer erfolgt durch dem Fachmann geläufige
spektroskopische oder chromatographische Methoden, s. beispielsweise J. Chromat. 1967,
27 (2), 413-22.
[0025] Die eingesetzten Dicyanostyrylverbindungen II p,o', II m,p', II p,p' bzw. II o,o'
werden in Form ihrer trans-Isomeren verwendet. Sie enthalten üblicherweise 0,01 bis
10, bevorzugt 0,1 bis 5 mol-% Isomere mit mindestens einer cis-Doppelbindung, wobei
der Anteil an cis-Isomeren durch dem Fachmann bekannte spektroskopische Methoden bestimmt
wird. Sie sind durch eine doppelte Wittig-Reaktion aus Terephthaldialdehyd und den
entsprechenden Cyanobenzyl-Phosphoryliden gut zugänglich.
[0026] Bei der Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahren kann man vorteilhaft einen oder
mehrere blaue oder violette Nuancierfarbstoffe zusetzen. Geeignete Nuancierfarbstoffe
stammen in der Regel aus der Klasse der Dispersionsfarbstoffe und Küpenfarbstoffe.
Dies sind gebräuchliche Bezeichnungen. Im Colour-Index sind solche Farbstoffe z.B.
unter der Bezeichnung Disperse Blue oder Disperse Violet oder Vat Blue oder Vat Violet
aufgeführt.
[0027] Besonders geeignet sind blaue Farbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone, Azofarbstoffe
oder Methinfarbstoffe.
[0028] Farbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone gehorchen z.B. den Formeln A 1 bis A
4
worin
- Z1
- C1-C10-Alkyl, das gegebenenfalls 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen
ist und durch C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Cyano substituiert sein kann oder gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxy, Phenyl, substituiertes Phenyl,
- Z2
- C1-C10-Alkyl, das gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen
ist und durch Hydroxy, Phenyl oder C1-C8-Alkoxycarbonyl substituiert sein kann,
- Z3
- Sauerstoff oder N-H,
- Z4
- Wasserstoff, C1-C10-Alkyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann
und das durch C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Cyano substituiert sein kann, oder gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxy substituiertes Phenyl,
- Z5
- Wasserstoff oder Halogen oder CN,
- Z6
- Wasserstoff oder Nitro und
- Z7
- C2-C6-Alkylen oder Phenylen bedeuten.
[0029] Bei den obengenannten Farbstoffen handelt es sich im allgemeinen um bekannte Farbstoffe.
Farbstoffe der Formel A2 sind z.B. in der US-A 2,628,963, US-A 3,835,154, DE-A 12
66 425 oder DE-A 20 16 794 beschrieben. Farbstoffe, die der Formel A1, A3 und A4 gehorchen,
sind z.B. aus K. Venkataraman, "The Chemistry of Synthetic Dyes", Band 3, Seiten 391
bis 423, 1970, bekannt.
[0030] Geeignete Azofarbstoffe sind insbesondere Monoazofarbstoffe mit einer Diazokomponente
aus der Anilin- oder heterocyclischen Reihe und einer Kupplungskomponente aus der
Anilin- oder heterocyclischen Reihe.
[0031] Geeignete Heterocyclen, von denen sich die Diazokomponenten ableiten, stammen z.B.
aus der Klasse der Aminothiophene, Aminothiazole, Aminoisothiazole, Aminothiadiazole
oder Aminobenzisothiazole.
[0032] Geeignete Heterocyclen, von denen sich die Kupplungskomponenten ableiten, stammen
z.B. aus der Klasse der Thiazole oder Diaminopyridine.
[0033] Insbesondere entsprechen solche Azofarbstoffe einer der Formeln B 1 bis B 7
worin
- Z8
- Formyl, Cyano, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Phenylsulfonyl,
- Z9
- Wasserstoff, Halogen, C1-C8-Alkoxy, Phenoxy, C1-C6-Alkylthio, Phenylthio, C1-C4-Alkylsulfonyl, Phenylsulfonyl, Methyl oder gegebenenfalls durch Chlor, Methoxy, Ethoxy
oder Methyl substituiertes Phenyl substituiert,
- Z10
- Cyano, C1-C6-Alkoxycarbonyl, dessen Alkylkette gegebenenfalls durch ein oder zwei Sauerstoffatome
in Etherfunktion unterbrochen ist, Carbamoyl oder C1-C4-Mono- oder Dialkylcarbamoyl,
- Z11 und Z12
- unabhängig voneinander jeweils C1-C8-Alkyl, das durch 1 bis 3 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann
und durch Hydroxy, Cyano, Chlor, Phenyl, C1-C6-Alkoxy, C1-C6-Alkoxycarbonyl, C1-C6-Alkoxycarbonyloxy oder C1-C6-Mono-oder Dialkylaminocarbonyloxy substituiert sein kann, oder C3-C4-Alkenyl oder Z11, aber nicht Z12 auch Wasserstoff,
- Y1
- Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Chlor, Brom oder einen Rest der Formel -NH-CO-R11, wobei R11 für C1-C4-Alkyl, das durch C1-C4-Alkoxy, Cyano, Hydroxy, Chlor oder C1-C4-Alkanoyloxy substituiert sein kann, oder C2-C3-Alkenyl steht,
- Y2
- Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy
- Z13
- gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxy substituiertes C1-C4-Alkyl, gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxy substituiertes Benzyl, gegebenenfalls durch Chlor, Methyl, Methoxy oder Ethoxy
substituiertes Phenyl, Pyrid-2-yl oder Pyrid-3-yl,
- Z14
- Cyano, Chlor oder Brom,
- Z15
- gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxy oder Acetylamino substituiertes Thienyl oder Pyridyl und
- Z16
- Cyano, Chlor oder Brom bedeuten.
[0034] Die obengenannten Azofarbstoffe sind an sich bekannt. Farbstoffe der Formel B1 und
B2 sind z.B. in der US 5,283,326 oder US 5,145,952 beschrieben. Aus der EP-A 0 087
616, EP-A 0 087 677, EP-A 0 121 875, EP-A 0 151 287 sowie der US 4,960,873 sind Farbstoffe
der Formel B3 bekannt. Aus der US 5,216,139 sind Farbstoffe der Formel B4 bekannt.
Die US 5,132,412 beschreibt Farbstoffe vom Typ der Formel B5. Farbstoffe der Formeln
B6 und B7 sind z.B. in der US 3,981,883, DE-A 31 12 427, EP-A 0 064 221 oder in Venkataraman
"The Chemistry of Synthetic Dyes", Band 3, Seiten 444 bis 447, beschrieben oder können
nach den dort genannten Methoden erhalten werden.
[0035] Geeignete Methinfarbstoffe gehorchen z.B. der Formel C
- Y3
- Stickstoff oder CH,
- Z18
- C1-C20-Alkyl, das gegebenenfalls substituiert ist und durch ein oder mehrere Sauerstoffatome
in Etherfunktion unterbrochen sein kann, gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder
Hydroxy,
- Z19
- einen 5-gliedrigen aromatischen heterocyclischen Rest,
- Z20
- Wasserstoff, Cyano, Carbamoyl, Carboxyl oder C1-C4-Alkoxycarbonyl,
- Z21
- Sauerstoff oder einen Rest der Formel C(CN)2, C(CN)COOZ23 oder C(COOZ23)2, wobei Z23 jeweils für C1-C8-Alkyl, das gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen
ist, steht,
- Z22
- Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl.
[0036] Wenn in Formel C substituierte Alkylreste auftreten, so können als Substituenten,
sofern nicht anders vermerkt, z.B. Phenyl, C
1-C
4-Alkylphenyl, C
1-C
4-Alkoxyphenyl, Halogenphenyl, C
1-C
8-Alkanoyloxy, C
1-C
8-Alkylaminocarbonyloxy, C
1-C
20-Alkoxycarbonyl, C
1-C
20-Alkoxycarbonyloxy, wobei die Alkylkette der beiden letztgenannten Reste gegebenenfalls
durch 1 bis 4 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen und/oder durch Phenyl
oder Phenoxy substituiert ist, Halogen, Hydroxy oder Cyano in Betracht kommen. Die
Alkylreste weisen dabei in der Regel 1 oder 2 Substituenten auf.
[0037] Wenn in Formel C Alkylreste auftreten, die durch Sauerstoffatome in Etherfunktion
unterbrochen sind, so sind, sofern nicht anders vermerkt, solche Alkylreste bevorzugt,
die durch 1 bis 4 Sauerstoffatome, insbesondere 1 bis 2 Sauerstoffatome, in Etherfunktion
unterbrochen sind.
[0038] Wenn in Formel C substituierte Phenyl- oder Pyridylreste auftreten, so kommen als
Substituenten, z.B. C
1-C
8-Alkyl, C
1-C
8-Alkoxy, Halogen, dabei insbesondere Chlor oder Brom, oder Carboxyl in Betracht. Die
Phenyl- oder Pyridylreste weisen dabei in der Regel 1 bis 3 Substituenten auf.
[0039] Reste Z
19 können sich z.B. von Komponenten aus Pyrrol-, Thiazol-, Thiophen- oder Indolreihe
ableiten.
Wichtige Reste Z19 sind z.B. solche der Formeln C 1 bis C 4
[0040]
worin
- m
- 0 oder 1,
- Z24 und Z25
- gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff oder C1-C20-Alkyl, das gegebenenfalls substituiert ist und durch ein oder mehrere Sauerstoffatome
in Etherfunktion unterbrochen sein kann, gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder
zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen 5- oder 6-gliedrigen gesättigten
heterocyclischen Rest, der weitere Heteroatome aufweisen kann, bedeuten,
- Z26
- Wasserstoff, Halogen, C1-C8-Alkyl, gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy substituiertes Phenyl, gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy substituiertes Benzyl, Cyclohexyl, Thienyl, Hydroxy oder C1-C8-Monoalkylamino,
- Z27
- gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, Hydroxy,
gegebenenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substituiertes C1-C8-Alkyl, gegebenenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substituiertes C1-C8-Alkoxy, C1-C8-Alkanoylamino, C1-C8-Alkylsulfonylamino oder C1-C8-Mono- oder Dialkylaminosulfonylamino,
- Z28
- Cyano, Carbamoyl, C1-C8-Mono- oder Dialkylcarbamoyl, C1-C8-Alkoxycarbonyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl und
- Z29
- Halogen, Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy substituiertes Phenyl oder Thienyl bedeuten.
[0041] Solche Methinfarbstoffe sind z.B. in der älteren deutschen Patentanmeldung DE-A 44
03 083 beschrieben.
[0042] Von besonderer Bedeutung ist eine Verfahrensweise, in der man die Behandlung der
Polyester oder Polyestermischungen in Gegenwart eines oder mehrerer blauer oder violetter
Nuancierfarbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone, insbesondere solchen der Formel
A, vornimmt.
[0043] Technisch besonders gut durchführbar ist die Durchführung des Verfahrens in Gegenwart
des Farbstoffs der Formel A 3.1
der auch unter dem Namen C.I. Disperse Violet 28 (61102) bekannt ist.
[0044] Bezogen auf das Gewicht des aufzuhellenden textilen Materials wendet man erfindungsgemäß
0,005 bis 0,07, vorzugsweise 0,02 bis 0,05 Gew.-% aufhellende Verbindungen, an und
erreicht den gleichen oder sogar einen besseren Weißeffekt als bei den aus dem Stand
der Technik bekannten optisch aufhellend wirkenden Stoffen.
[0045] Bezogen auf das Gewicht des aufzuhellenden textilen Materials wendet man in der Regel
0,00005 bis 0,02 Gew.-%, vorzugsweise 0,0005 bis 0,002 Gew.-%, blauen oder violetten
Nuancierfarbstoff an. Man kann aber auch ohne Verwendung eines Nuancierfarbstoffs
arbeiten.
[0046] Die Aufhellung der textilen Materialien erfolgt in der Regel nach dem Auszieh- oder
Thermosolverfahren.
[0047] Im Ausziehverfahren arbeitet man in wässriger Flotte meist bei Temperaturen von 90
bis 135, üblicherweise um 130°C. Im Falle des Applizierens über 100°C muss in einem
Autoklaven, einem Hochdruckapparat oder einer Hochdruckmaschine gearbeitet werden.
Das Thermosol-Verfahren wird bei atmosphärischem Druck angewendet.
[0048] Beim Ausziehverfahren wird in der Regel das aufzuhellende textile Material bei einer
Temperatur von 10 bis 35°C in eine wässrige Flotte gebracht, das die optisch aufhellend
wirkenden Verbindungen, gegebenenfalls einen blauen oder violetten Nuancierfarbstoff
oder eine Mischung derselben und gegebenenfalls Zuschlagstoff, z.B. Dispergiermittel,
Carbonsäuren oder Alkalispender, enthält und dessen pH-Wert meist 3 bis 12, vorzugsweise
3 bis 8, beträgt. Das Flottenverhältnis (Gewichtsverhältnis textiles Material : Flotte)
beträgt dabei 1:3 bis 1:40, vorzugsweise 1:5 bis 1:20. Das Bad wird dann innerhalb
von 15 bis 30 Minuten auf eine Temperatur von 90 bis 130°C, vorzugsweise 95 bis 100°C,
erhitzt und 15 bis 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Danach wird das aufgehellte
textile Material gespült und getrocknet.
[0049] Beim Thermosol-Verfahren wird üblicherweise das aufzuhellende textile Material mit
einer wässrigen Flotte, die den optischen aufhellende Substanzen, gegebenenfalls einen
blauen oder violetten Nuancierfarbstoff oder Mischungen derselben und gegebenenfalls
Zuschlagstoff (s.o.) enthält, foulardiert. Die Flottenaufnahme beträgt im Allgemeinen
50 bis 100%. Danach wird das textile Material getrocknet und bei einer Temperatur
von 150 bis 200°C für 5 bis 60 Sekunden fixiert.
[0050] Als Dispergiermittel verwendet man bevorzugt solche Dispergiermittel, die farblos
sind und bei Temperaturen bis mindestens 210°C gegen Vergilbung stabil sind.
[0051] Besonders geeignete Dispergiermittel sind z.B. anionische oder nichtionische, insbesondere
solche aus der Klasse der Ethylenoxidaddukte mit Fettalkoholen, höheren Fettsäuren
oder Alkylphenolen oder Ethylendiamin-Ethylenoxid-Propylenoxidaddukte.
[0052] Besonders bevorzugte Dispergiermittel sind Alkoxylierungsprodukte, die basierend
auf aliphatischen oder alkylaromatischen Hydroxy-, Amin- und Aminohydroxyverbindungen
unter den Markennamen Synperonic® und Ukanil®, Dehypon®, Neopol®-Ethoxylate, Emulan®,
Lutensol®, Plurafac® und Pluronic® oder Elfapur® kommerziell erhältlich sind, eingesetzt.
Besonders bevorzugt sind oxalkylierte Phenole. Ganz besonders bevorzugte Dispergiermittel
sind oxalkylierte Phenole der allgemeinen Formeln IV und V
oder deren Mischungen, in denen die Variablen wie folgt definiert sind:
a und b sind ganze Zahlen, dabei
- a
- liegt im Bereich von 0 bis 180, bevorzugt von 0 bis 125
- b
- liegt im Bereich von 20 bis 180, insbesondere von 35 bis 125, wobei b ≥ a ist;
- M
- ist ein Alkalimetall, bevorzugt Na oder K und besonders bevorzugt Na;
- d
- ist 0 oder 1.
[0053] Die Herstellung der Verbindungen IV und V ist bekannt und erfolgt vorteilhaft durch
Umsetzung der Phenole VI bzw. VII
mit Propylenoxid und folgender Umsetzung des Adduktes mit Ethylenoxid oder durch
Umsetzen von VI bzw. VII mit Ethylenoxid. Anschließend kann man die Addukte mit Chlorsulfonsäure
oder Schwefeltrioxid vollständig oder partiell zu Schwefelsäurehalbester umsetzen
und die erhaltenen Halbester mit alkalisch wirkenden Mitteln neutralisieren.
[0054] Die Phenole der Formel VI bzw. VII können durch Umsetzen von Bisphenol A (2,2-(p,p'-Bishydroxydiphenyl)propan)
oder Phenol mit 4 bzw. 2 mol Styrol in Gegenwart von Säure als Katalysator erhalten
werden. Dabei werden die Phenole VI bzw. VII nach bekannten Verfahren zuerst mit Propylenoxid
und anschließend mit Ethylenoxid oder nur mit Ethylenoxid in Gegenwart von sauer oder
alkalisch wirkenden Katalysatoren, beispielsweise mit NaOCH
3 oder mit SbCl
5, zu den entsprechenden Oxalkylierungsprodukten IV bzw. V mit d = 0 umgesetzt. Die
Oxalkylierung kann z.B. nach dem in der US 2,979,528 beschriebenen Verfahren erfolgen.
[0055] Die Schwefelsäurehalbester werden durch Reaktion der Oxalkylierungsprodukte mit Chlorsulfonsäure
oder Schwefeltrioxid hergestellt, wobei die Menge an Chlorsulfonsäure oder Schwefeltrioxid
so gewählt wird, dass alle freien Hydroxylgruppen oder nur ein gewisser Prozentsatz
sulfatiert wird. Im letzteren Falle entstehen Gemische aus Verbindungen der Formel
IV bzw. V, die freie und sulfatierte Hydroxylgruppen enthalten. Zur Verwendung als
Tenside werden die bei der Umsetzung erhaltenen Halbester der Schwefelsäure in wasserlösliche
Salze überführt. Als solche kommen vorteilhaft die Alkalimetallsalze, z.B. die Natrium-
oder Kaliumsalze, in Betracht. Dabei sind im Falle von Chlorsulfonsäure zwei Äquivalente,
bei Schwefeltrioxid ein Äquivalent basisch wirkender Verbindungen erforderlich. Als
letztere verwendet man zweckmäßigerweise wässriges Alkalimetallhydroxid. Bei der Neutralisation
sollte die Temperatur 70°C nicht überschreiten. Die erhaltenen Salze können in Form
von wässrigen Lösungen oder auch als solche isoliert und in fester Form verwendet
werden.
[0056] Bevorzugt sind Dispergiermittel IV bzw. V, bei denen a 0 bis im Mittel 2,5, b im
Mittel 25 bis 250 und d 0 bis im Mittel 0,5 ist. Besonders bevorzugt sind Dispergiermittel
IV bzw. V, bei denen a 0 bis im Mittel 2,5, b im Mittel 50 bis 100 und d im Mittel
0,5 ist.
[0057] Verbindungen der Formel IV und V sind bekannt, und zahlreiche Vertreter z.B. in der
US 4,218,218 beschrieben.
[0058] Weitere optional zuzugebende Zuschlagstoffe sind beispielsweise die üblicherweise
in der Textilindustrie verwendeten Biozide oder Wasserrückhaltemittel. Weitere optional
zuzugebende Zuschlagstoffe sind die in EP-A 0 321 393 beschriebenen Copolymerisate
von N-Vinylpyrrolidon mit 3-Vinylpropionsäure.
[0059] In einer bevorzugten Verfahrensweise verwendet man eine Formulierung, enthaltend
neben Wasser, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zubereitung, 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
3 bis 10 Gew.-%, der oben näher bezeichneten Mischung aus Aufheller und Nuancierfarbstoff,
3 bis 12 Gew.-% anionisches oder nichtionisches Dispergiermittel, 1 bis 15 Gew.-%
Copolymerisate von N-Vinylpyrrolidon mit Vinylacetat oder Vinylpropionat oder Mischungen
derselben, und 1 bis 25 Gew.-% weiterer Zuschlagstoffe (z.B. Wasserrückhaltemittel
oder Biozide).
[0060] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es, textile Materialien sowohl im
Auszieh- als auch im Thermosol-Verfahren mit hervorragenden Weißeffekten aufzuhellen.
Die aufgehellten Materialien zeigen hervorragende Gebrauchsechtheiten.
[0061] Zur Herstellung der oben beschriebenen wässrigen Flotte kann man die einzelnen vordispergierten
optisch aufhellend wirkenden Substanzen sowie den oder die gegebenenfalls eingesetzten
Nuancierfarbstoffe, Dispergiermittel und/oder sonstige Zuschlagsstoffe separat dosieren.
[0062] Im erfindungsgemäßen Verfahren werden jedoch optisch aufhellend wirkende Verbindungen
und gegebenenfalls einen oder mehrere der vorstehend beschriebenen Nuancierfarbstoffe,
Dispergiermittel und sonstige Zuschlagstoffe bevorzugt als Formulierung zur Anwendung
gebracht. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Formulierungen,
enthaltend
20 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe aller aufhellend wirkenden Verbindungen,
der Verbindung I,
20 bis 80 Gew.-% mindestens einer Verbindung II,
0 bis 30 Gew.-% mindestens einer Verbindung der Formel III sowie jeweils optional
einen oder mehrere blaue oder violette Nuancierfarbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone,
Azofarbstoffe, Methinfarbstoffe, Violanthrone oder Indanthrone,
ein oder mehrere Dispergiermittel, Wasser und weitere Zuschlagstoffe.
[0063] Erfindungsgemäße Formulierungen enthalten in der Regel Wasser und, jeweils bezogen
auf das Gewicht der Zubereitung, 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 25 Gew.-%, der
oben näher bezeichneten Mischungen aus aufhellend wirkenden Verbindungen, gegebenenfalls
0,001 bis 0,1 Gew.-% Nuancierfarbstoff, gegebenenfalls 0,5 bis 40 Gew.-% Dispergiermittel
sowie 5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 52 Gew.-%, an Zuschlagstoffen.
[0064] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
Formulierung zur Aufhellung von textilen Materialien, insbesondere Polyester oder
Polyestermischungen.
[0065] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Allgemeine Vorschriften
[0066] Die Isomerenverteilung war wie folgt: I trans-cis, 95:5 mol-%; II p,o', II mp', II
o,o', jeweils über 95 mol-% trans, bestimmt jeweils durch
1H-NMR-Spektroskopie.
1. Hochtemperatur-Ausziehverfahren
[0067] In einen Autoklaven wurden 10 kg Polyestergewebe bei 25°C in 100 Liter eines Färbebads
eingebracht, das die in Tabelle 1 angegebene Gesamtkonzentration an aufhellend wirkenden
Verbindungen enthielt, die einzeln in Wasser dispergiert ("gefinisht") und dann zugegeben
worden waren. Das Bad wurde dann innerhalb von 30 Minuten auf 130°C erhitzt und noch
30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurde das Gewebe aus dem Bad genommen,
gespült und getrocknet. Zur Analyse wurde die optischen Weißgrade nach CIE bestimmt.
[0068] Für die Vergleichsversuche wurde jeweils eine Mischung aus 50 Gew.-% II o,p' und
50 Gew.-% 4 b.1
aus EP 0 023 026, Tabelle 2, verwendet.
Tabelle 1
Aufhellung von Polyestergewebe mit verschiedenen Gemischen optisch aufhellend wirkender
Verbindungen nach dem Auszieh-Verfahren |
Nr. |
Aufhellend wirkende Verbindungen [Gew.-%] |
Gesamt-konzentration in der Flotte |
Weißegrad nach CIE |
|
I |
II p,o' |
II m,p' |
4 b.I |
|
|
1.1 |
45 |
55 |
- |
- |
0,02 |
147 |
1.2 |
45 |
55 |
- |
- |
0,03 |
155 |
1.3 |
45 |
55 |
- |
- |
0,057 |
166 |
1.4 |
45 |
55 |
- |
- |
0,077 |
167 |
1.5 |
45 |
55 |
- |
- |
0,095 |
167 |
1.6 |
40 |
40 |
20 |
- |
0,02 |
150 |
1.7 |
40 |
40 |
20 |
- |
0,03 |
158 |
1.8 |
40 |
40 |
20 |
- |
0,057 |
164 |
1.9 |
40 |
40 |
20 |
- |
0,077 |
169 |
1.10 |
40 |
40 |
20 |
- |
0,095 |
169 |
V 1.11 |
- |
50 |
- |
50 |
0,02 |
145 |
V 1.12 |
- |
50 |
- |
50 |
0,03 |
153 |
V 1.13 |
- |
50 |
- |
50 |
0,057 |
163 |
V 1.14 |
- |
50 |
- |
50 |
0,077 |
163 |
V 1.15 |
- |
50 |
- |
50 |
0,095 |
163 |
[0069] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jeweils mit einer geringeren Menge an aufhellend
wirkenden Verbindungen ein stärkerer Effekt erreicht als nach den literaturbekannten
Verfahren. Auch lässt sich das Maximum an aufhellendem Effekt nach der erfindungsgemäßen
Verfahren bei geringeren Konzentrationen an optisch aufhellenden Substanzen erreichen.
2. Thermosol-Verfahren
[0070] Für die erfindungsgemäßen Beispiele 2.1 bis 2.8 foulardierte man bei Raumtemperatur
Polyestergewebe mit einer wässrigen Flotte, enthaltend insgesamt 0,8 g/l optisch aufhellend
wirkende Verbindungen der unten angegebenen Zusammensetzung. Der pH wurde mit Essigsäure
auf 5,5 eingestellt. Die Flottenaufnahme betrug 60 %. Anschließend wurde das Gewebe
20 s bei 110°C getrocknet und danach bei der in Tabelle 2 gezeigten Temperatur für
30 Sekunden fixiert.
[0071] Die Vergleichsversuche V 2.9 bis V 2.12 wurden analog durchgeführt, jedoch wurde
0,8 g/l Flotte eine Mischung von 50 Gew.-% II o,p' und 50 Gew.-%
aus EP 0 023 026, Tabelle 2, eingesetzt.
[0072] Die Vergleichsversuche V 2.13 bis V 2.16 wurden analog zu den erfindungsgemäßen Beispielen
durchgeführt, jedoch wurden 1,5 g/l einer Mischung aus 70 Gew.-% II o,p' und 30 Gew.-%
II o,o' eingesetzt.
Tabelle 2
Aufhellung von Polyestergewebe mit verschiedenen Gemischen optisch aufhellend wirkender
Verbindungen nach dem Thermosol-Verfahren; Fixierung bei unterschiedlichen Temperaturen. |
Nr. |
Aufhellend wirkende Verbindungen [Gew.-%] |
Fixier-temperatur [°C] |
Weißegrad nach CIE |
|
I |
II p,o' |
II m,p' |
II o,o' |
4 b.1 |
|
|
2.1 |
45 |
55 |
- |
- |
- |
140 |
133 |
2.2 |
45 |
55 |
- |
- |
- |
150 |
139 |
2.3 |
45 |
55 |
- |
- |
- |
160 |
142 |
2.4 |
45 |
55 |
- |
- |
- |
170 |
144 |
2.5 |
40 |
40 |
20 |
- |
- |
140 |
135 |
2.6 |
40 |
40 |
20 |
- |
- |
150 |
139 |
2.7 |
40 |
40 |
20 |
- |
- |
160 |
142 |
2.8 |
40 |
40 |
20 |
- |
- |
170 |
143 |
V 2.9 |
- |
50 |
- |
- |
50 |
140 |
128 |
V 2.10 |
- |
50 |
- |
- |
50 |
150 |
132 |
V 2.11 |
- |
50 |
- |
- |
50 |
160 |
136 |
V 2.12 |
- |
50 |
- |
- |
50 |
170 |
137 |
V 2.13 |
- |
70 |
- |
30 |
- |
140 |
130 |
V 2.14 |
- |
70 |
- |
30 |
- |
150 |
135 |
V 2.15 |
- |
70 |
- |
30 |
- |
160 |
136 |
V 2.16 |
- |
70 |
- |
30 |
- |
170 |
140 |
[0073] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde mit geringerer bzw. gleicher Einsatzmenge
optisch aufhellend wirkenden Verbindungen bei jeweils gleicher Fixiertemperatur ein
stärkerer Effekt erreicht.
1. Verfahren zum Aufhellen von textilen Materialien durch Behandlung mit optischen Aufhellern
in wässriger Flotte,
dadurch gekennzeichnet, dass man 20 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe aller aufhellend wirkenden Verbindungen,
der Verbindung I
wobei bis zu 40 mol-% von I als cis-Isomer vorliegen können, sowie 80 bis 20 Gew.-%
mindestens einer Verbindung II, ausgewählt aus
sowie 0 bis 30 Gew.-% mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel III
in der R ausgewählt wird aus C
4-C
10-Alkyl,
einsetzt, wobei man die Behandlung optional in Gegenwart eines oder mehrerer blauer
oder violetter Nuancierfarbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone, Azofarbstoffe
oder Methinfarbstoffe vornimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man neben 20 bis 80 Gew.-% der Verbindung I und 0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung
der allgemeinen Formel III 20 bis 70 Gew.-% der Verbindung II p,o' einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man neben 20 bis 80 Gew.-% der Verbindung I und 0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung
der allgemeinen Formel III 20 bis 70 Gew.-% der Verbindung II m,p' einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man neben 20 bis 70 Gew.-% der Verbindung I und 0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung
der allgemeinen Formel III 20 bis 70 Gew.-% der Verbindung II p,o' und 10 bis 50 Gew.-%
der Verbindung II m,p' einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass man neben 30 bis 60 Gew.-% der Verbindung I und 0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung
der allgemeinen Formel III
30 bis 60 Gew.-% der Verbindung II p,o' und
10 bis 30 Gew.-% der Verbindung II o,o' einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass man neben 20 bis 50 Gew.-% der Verbindung I und 0 bis 30 Gew.-% einer Verbindung
der allgemeinen Formel III
20 bis 60 Gew.-% der Verbindung II p,o',
10 bis 50 Gew.-% der Verbindung II m,p' und
10 bis 30 Gew.-% der Verbindung II o,o' einsetzt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R in Verbindung III 2-Ethylhexyl bedeutet.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man zusätzlich 0,5 bis 200 Gew.-%, bezogen auf die Summe aller aufhellend wirkenden
Verbindungen, eines oder mehrerer Dispergiermittel einsetzt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem textilen Material um Polyester handelt.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem textilen Material um Mischungen mit 45 bis 90 Gew.-% Polyester handelt.
11. Formulierungen, enthaltend
20 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe aller aufhellend wirkenden Verbindungen,
der Verbindung I,
20 bis 70 Gew.-% mindestens einer Verbindung II, 0 bis 30 Gew.-% mindestens einer
Verbindung der Formel III
sowie jeweils optional
einen oder mehrere blaue oder violette Nuancierfarbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone,
Azofarbstoffe, Methinfarbstoffe, Violanthrone oder Indanthrone,
ein oder mehrere Dispergiermittel, Wasser und weitere Zuschlagstoffe.
12. Verwendung von Formulierungen nach Anspruch 11 zum Aufhellen von textilen Materialien.
1. A process for brightening textile materials by treatment with optical brighteners
in an aqueous liquor, which comprises using from 20 to 80% by weight, each percentage
being based on the sum total of all brightening compounds, of the compound I
of which up to 40 mol% can be present as cis isomer, and also from 80 to 20% by weight
of at least one compound II selected from
and also from 0 to 30% by weight of at least one compound of the general formula
III
where R is selected from C
4-C
10-alkyl,
in the optional presence of one or more blue or violet shading dyes from the class
of the anthraquinones, azo dyes or methine dyes.
2. A process as claimed in claim 1, wherein from 20 to 70% by weight of the compound
II p,o' is used as well as from 20 to 80% by weight of the compound I and from 0 to
30% by weight of a compound of the general formula III.
3. A process as claimed in claim 1 or 2, wherein from 20 to 70% by weight of the compound
II m,p' is used as well as from 20 to 80% by weight of the compound I and from 0 to
30% by weight of a compound of the general formula III.
4. A process as claimed in claim 1, wherein from 20 to 70% by weight of the compound
II p,o' and from 10 to 50% by weight of the compound II m,p' are used as well as from
20 to 70% by weight of the compound I and from 0 to 30% by weight of a compound of
the general formula III.
5. A process as claimed in claim 1, wherein from 30 to 60% by weight of the compound
II p,o' and from 10 to 30% by weight of the compound II o,o' are used as well as from
30 to 60% by weight of the compound I and from 0 to 30% by weight of a compound of
the general formula III.
6. A process as claimed in claim 1, wherein from 20 to 60% by weight of the compound
II p,o', from 10 to 50% by weight of the compound II m,p' and from 10 to 30% by weight
of the compound II o,o' are used as well as from 20 to 50% by weight of the compound
I and from 0 to 30% by weight of a compound of the general formula III.
7. A process as claimed in any preceding claim, wherein R is 2-ethylhexyl in the compound
III.
8. A process as claimed in any preceding claim, wherein from 0.5 to 200% by weight, based
on the sum total of all brightening compounds, is additionally used of one or more
dispersants.
9. A process as claimed in any preceding claim, wherein the textile material is polyester.
10. A process as claimed in any preceding claim, wherein the textile material is a blend
containing from 45 to 90% by weight of polyester.
11. Formulations comprising
from 20 to 80% by weight, each percentage being based on the sum total of all brightening
compounds, of the compound I,
from 20 to 70% by weight of at least one compound II, from 0 to 30% by weight of at
least one compound of the formula III
and also in each case optionally
one or more blue or violet shading dyes from the class of the anthraquinones, azo
dyes, methine dyes, violanthrones or indanthrones,
one or more dispersants, water and further additives.
12. The use of formulations as claimed in claim 11 for brightening textile materials.
1. Procédé d'azurage de matériaux textiles par traitement avec des agents d'azurage optiques
dans un bain aqueux,
caractérisé en ce qu'on met en oeuvre 20 à 80% en poids, respectivement par rapport à la somme de tous
les composés à action d'azurage, du composé I
jusqu'à 40% molaires de I pouvant se présenter sous la forme d'isomère cis,
ainsi que 80 à 20% en poids d'au moins un composé II, choisi parmi
ainsi que 0 à 30% en poids d'au moins un composé de la formule générale III
dans laquelle R est choisi parmi de l'alkyle en C
4-C
10,
le traitement étant éventuellement effectué en présence d'un ou de plusieurs colorants
de nuançage bleus ou violets de la classe des anthraquinones, des colorants azoïques
ou des colorants à méthine.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que, outre 20 à 80% en poids du composé I et 0 à 30% en poids d'un composé de la formule
générale III, on met en oeuvre 20 à 70% en poids du composé II p,o'.
3. Procédé suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que, outre 20 à 80% en poids du composé I et 0 à 30% en poids d'un composé de la formule
générale III, on met en oeuvre 20 à 70% en poids du composé II m,p'.
4. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que, outre 20 à 70% en poids du composé I et 0 à 30% en poids d'un composé de la formule
générale III, on met en oeuvre 20 à 70% en poids du composé II p,o' et 10 à 50% en
poids du composé II m,p'.
5. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que, outre 30 à 60% en poids du composé I et 0 à 30% en poids d'un composé de la formule
générale III, on met en oeuvre
30 à 60% en poids du composé II p,o' et
10 à 30% en poids du composé II o,o'.
6. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que, outre 20 à 50% en poids du composé I et 0 à 30% en poids d'un composé de la formule
générale III, on met en oeuvre
20 à 60% en poids du composé II p,o',
10 à 50% en poids du composé II m,p', et
10 à 30% en poids du composé II o,o'.
7. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que R dans le composé III représente du 2-éthylhexyle.
8. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on met en oeuvre en supplément 0,5 à 200% en poids, par rapport à la somme de tous
les composés à action d'azurage, d'un ou de plusieurs dispersants.
9. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, pour ce qui concerne le matériau textile, il s'agit de polyester.
10. Procédé suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, pour ce qui concerne le matériau textile, il s'agit de mélanges comportant 45 à
90% en poids de polyester.
11. Formulations, contenant
20 à 80% en poids, respectivement par rapport à la somme de tous les composés à action
d'azurage, du composé I,
20 à 70% en poids d'au moins un composé II,
0 à 30% en poids d'au moins un composé de la formule III,
ainsi que respectivement éventuellement
un ou plusieurs colorants de nuançage bleus ou violets de la classe des anthraquinones,
des colorants azoïques, des colorants à méthine, des violanthrones ou des indanthrones,
un ou plusieurs dispersants, de l'eau et d'autres additifs.
12. Utilisation de formulations suivant la revendication 11, pour l'azurage de matériaux
textiles.