(19)
(11) EP 1 566 605 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.2005  Patentblatt  2005/34

(21) Anmeldenummer: 05002459.5

(22) Anmeldetag:  05.02.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F41A 17/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 20.02.2004 DE 202004002674 U

(71) Anmelder: S.A.T. Swiss Arms Technology AG
8212 Neuhausen (CH)

(72) Erfinder:
  • Thomele, Adrian
    24363 Holtsee (DE)

(74) Vertreter: Schwarz, Thomas et al
Charrier Rapp & Liebau, Postfach 31 02 60
86063 Augsburg
86063 Augsburg (DE)

   


(54) Handfeuerwaffe mit beidseitig betätigbarer Verschlussfangeinrichtung


(57) Die Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe, insbesondere Selbstladepistole, mit einem Griffstück (1), einem gegenüber dem Griffstück (1) in seiner Längsrichtung verschiebbaren Verschluss (2) und einer beidseitig betätigbaren Verschlussfangeinrichtung zur Halterung des Verschlusses (2) in einer Offenstellung. Die Verschlussfangeinrichtung weist einen als einteiliges Stanz-Biegeteil ausgeführten Verschlussfanghebel (3) mit zwei über einen Verbindungssteg (7) einstückig miteinander verbundenen Seitenteilen (5, 6) und jeweils daran einstückig angeformten Bedienteilen (16, 17) auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe, insbesondere eine Selbstladepistole, mit einem Griffstück, einem gegenüber dem Griffstück in seiner Längsrichtung verschiebbaren Verschluss und einer beidseitig betätigbaren Verschlussfangeinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Eine derartige Handfeuerwaffe mit einer beidseitig betätigbaren Verschlussfangeinrichtung ist aus der DE 100 08 979 A1 bekannt. Dort besteht die Verschlussfangeinrichtung aus einem mit einem Fangstück versehenen ersten Schwenkhebel, der auf der einen Seite der Waffe angeordnet und mit einer quer durch die Waffe zur anderen Seite verlaufenden Schwenkhebelwelle starr verbunden ist. Auf der anderen Seite der Waffe ist ein zweiter Schwenkhebel vorgesehen, der mit dem freien Ende der Schwenkhebelwelle lösbar verbunden ist. Eine derartige mehrteilige Verschlussfangeinrichtung ist jedoch fertigungstechnisch aufwändig. Zur Montage und Demontage dieser Verschlussfangeinrichtung müssen die beiden Schwenkhebel zusammengesetzt bzw. auseinander gebaut werden, was mit einem entsprechenden Zeit- und Montageaufwand verbunden ist. Darüber hinaus müssen auch geeignete Maßnahmen getroffen werden, um den Zusammenhalt der beiden Schwenkhebel im zusammengebauten Zustand zu gewährleisten.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Handfeuerwaffe der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine kostengünstig herstellbare und einfach montierbare Verschlussfangeinrichtung enthält.

[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Handfeuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0005] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Handfeuerwaffe besteht darin, dass der Verschlussfanghebel durch einen Stanz- und Biegevorgang relativ einfach und kostengünstig aus einem Blechmaterial gefertigt und auch einfach montiert werden kann. Es sind keine aufwändigen Fertigungs- und Montageschritte erforderlich. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung liegt darin, dass zwischen den beiden Bedienelementen kein Spiel besteht, wodurch die Genauigkeit verbessert wird.

[0006] In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Seitenteile von dem Verbindungssteg nach oben umgebogen. Sie weisen jeweils einen gegenüber dem Verbindungssteg nach vorne vorstehenden vorderen Abschnitt auf, in denen miteinander fluchtende Durchgangsöffnungen für einen Lagerstift vorgesehen sind.

[0007] An den gegenüber dem Verbindungssteg nach hinten vorstehenden Abschnitten der beiden Seitenteile sind in zweckmäßiger Weise nach außen bzw. nach unten umgebogene Halte- und Bedienteile angeformt, wobei zumindest einer der Halteteile zum Eingriff in eine seitlichen Schlitz des Verschlusses ausgebildet ist.

[0008] An einem der Seitenteile ist eine Nase angeformt, durch welche der Versschlussfanghebel von dem Zubringer eines Magazins in eine angehobene Fangstellung gedrückt werden kann.

[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Figur 1
einen Verschlussfanghebel in zwei Perspektiven;
Figur 2
eine Pistole mit dem in Figur 1 gezeigten Verschlussfanghebel und geschlossenem Verschluss;
Figur 3
eine Pistole mit dem in Figur 1 gezeigten Verschlussfanghebel und geöffnetem Verschluss.


[0010] Die in den Figuren 2 und 3 schematisch dargestellte Pistole enthält ein aus Kunststoff oder Metall bestehendes Griffstück 1 und einen gegenüber dem Griffstück 1 in seiner Längsrichtung verschiebbar geführten Verschluss 2, der durch einen in Figur 1 gesondert dargestellten Verschlussfanghebel 3 in einer geöffneten Stellung gehalten werden kann. Innerhalb des Verschlusses 2 ist ein Lauf 4 in an sich bekannter Weise angeordnet.

[0011] Wie aus Figur 1 hervorgeht, besteht der Verschlussfanghebel 3 aus zwei voneinander beabstandeten flachen Seitenteilen 5 und 6, die über einen unteren Verbindungssteg 7 fest miteinander verbunden sind. Die beiden Seitenteile 5 und 6 weisen jeweils einen gegenüber dem Verbindungssteg 7 nach vorne vorstehenden vorderen Abschnitt 8 und 9 auf, in denen miteinander fluchtende kreisrunde Durchgangsöffnungen 10 bzw. 11 für einen Lagerstift oder eine Drehachse vorgesehen sind. Über die seitlichen Durchgangsöffnungen 10 und 11 und den in der Zeichnung nicht erkennbaren Lagerstift ist der Verschlussfanghebel 3 in einer in das Griffstück 1 einsetzbaren Einlage verschwenkbar angeordnet. Die gegenüber dem Verbindungssteg 7 nach hinten vorstehenden Abschnitte 12 und 13 der beiden Seitenteile 5 und 6 sind nach außen abgekröpft und weisen jeweils eine nach außen vorstehende Lasche mit einem rechtwinklig umgebogenen Halteteil 14 bzw. 15 und einem nach unten abgewinkelten Bedienteil 16 bzw. 17 auf. An der Außenseite der Bedienteile 16 und 17 ist eine Riffelung eingeprägt. An dem in Figur 1 vorderen Seitenteil 5 ist eine nach innen umgebogene Nase 18 vorgesehen, die zum Anheben des Verschlussfanghebels 3 mit einem Zubringer eines in das Griffstück 1 einsetzbaren Magazins 19 in Eingriff gelangt. Der gezeigte Verschlussfanghebel 3 ist in fertigungstechnisch einfacher Weise als einteiliges Stanz-Biegeteil hergestellt.

[0012] Der Verschlussfanghebel 3 ist an einer Einlage innerhalb des Griffstücks 1 derart angeordnet, dass er zwischen einer in Figur 2 gezeigten unteren Position und einer in Figur 3 dargestellten oberen Position bewegbar ist. In der unteren Position greift der Halteteil 14 des Verschlussfanghebels 3 in eine seitliche Ausnehmung 20 am oberen Rand des Griffstücks 1 ein. In dieser Position des Verschlussfanghebels 3 kann sich der Verschluss 2 frei nach hinten bewegen. Erst wenn die letzte Patrone verschossen ist, wird der Verschlussfanghebel 3 von dem dann mit der Nase 18 in Eingriff gelangenden - hier nicht gezeigten - federbeaufschlagten Zubringer des Magazins 19 nach oben gedrückt. Beim Zurücklaufen des Verschlusses 2 greift der Halteteil 14 des Verschlussfanghebels 3 dann in einen seitlichen Schlitz 21 an der Unterseite des Verschlusses 2 ein und hält diesen in der geöffneten Stellung.

[0013] Nach dem Herausnehmen des leeren Magazins und Einsetzen eines vollen Magazins kann der Verschlussfanghebel 3 durch den Daumen der rechten oder linken Hand über die an der rechten und linken Seite des Griffstücks vorstehenden Bedienteile 16 oder 17 nach unten gedrückt werden, um den Halteteil 14 außer Eingriff mit dem seitlichen Schlitz 21 zu bringen. Die Pistole ist dann wieder feuerbereit.


Ansprüche

1. Handfeuerwaffe, insbesondere Selbstladepistole, mit einem Griffstück (1), einem gegenüber dem Griffstück (1) in seiner Längsrichtung verschiebbaren Verschluss (2) und einer beidseitig betätigbaren Verschlussfangeinrichtung zur Halterung des Verschlusses (2) in einer Offenstellung, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussfangeinrichtung einen als einteiliges Stanz-Biegeteil ausgeführten Verschlussfanghebel (3) mit zwei über einen Verbindungssteg (7) einstückig miteinander verbundenen Seitenteilen (5, 6) und jeweils daran einstückig angeformten Bedienteilen (16, 17) aufweist.
 
2. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenteile (5, 6) von dem Verbindungssteg (7) nach oben umgebogen sind.
 
3. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenteile (5, 6) jeweils einen gegenüber dem Verbindungssteg (7) nach vorne vorstehenden vorderen Abschnitt (8, 9) aufweisen, in denen miteinander fluchtende Durchgangsöffnungen (10, 11) für einen Lagerstift angeordnet sind.
 
4. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenteile (5, 6) jeweils einen gegenüber dem Verbindungssteg (7) nach hinten vorstehenden hinteren Abschnitt (12, 13) aufweisen, an denen die Bedienteile (16, 17) angeformt sind.
 
5. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem der Seitenteile (5, 6) ein Halteteil (14) zum Eingriff in einen seitlichen Schlitz (21) des Verschlusses (2) angeformt ist.
 
6. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass von den beiden Seitenteilen (5, 6) jeweils ein Halteteil (14, 15) rechtwinklig nach außen umgebogen ist.
 
7. Handfeuerwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienteile (16, 17) von den Halteteilen (14, 15) nach unten umgebogen sind.
 
8. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einem der Seitenteile (5, 6) eine Nase (18) zum Anheben des Verschlussfanghebels (3) in eine Fangstellung angeordnet ist.
 
9. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Außenseite der Bedienteile (16, 17) eine Riffelung eingeprägt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht