[0001] Die Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe, insbesondere eine Selbstladepistole,
mit einem Griffstück, einem gegenüber dem Griffstück in seiner Längsrichtung verschiebbaren
Verschluss und einer beidseitig betätigbaren Verschlussfangeinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Handfeuerwaffe mit einer beidseitig betätigbaren Verschlussfangeinrichtung
ist aus der DE 100 08 979 A1 bekannt. Dort besteht die Verschlussfangeinrichtung aus
einem mit einem Fangstück versehenen ersten Schwenkhebel, der auf der einen Seite
der Waffe angeordnet und mit einer quer durch die Waffe zur anderen Seite verlaufenden
Schwenkhebelwelle starr verbunden ist. Auf der anderen Seite der Waffe ist ein zweiter
Schwenkhebel vorgesehen, der mit dem freien Ende der Schwenkhebelwelle lösbar verbunden
ist. Eine derartige mehrteilige Verschlussfangeinrichtung ist jedoch fertigungstechnisch
aufwändig. Zur Montage und Demontage dieser Verschlussfangeinrichtung müssen die beiden
Schwenkhebel zusammengesetzt bzw. auseinander gebaut werden, was mit einem entsprechenden
Zeit- und Montageaufwand verbunden ist. Darüber hinaus müssen auch geeignete Maßnahmen
getroffen werden, um den Zusammenhalt der beiden Schwenkhebel im zusammengebauten
Zustand zu gewährleisten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Handfeuerwaffe der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine kostengünstig herstellbare und einfach montierbare Verschlussfangeinrichtung
enthält.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Handfeuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Handfeuerwaffe besteht darin, dass
der Verschlussfanghebel durch einen Stanz- und Biegevorgang relativ einfach und kostengünstig
aus einem Blechmaterial gefertigt und auch einfach montiert werden kann. Es sind keine
aufwändigen Fertigungs- und Montageschritte erforderlich. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Ausführung liegt darin, dass zwischen den beiden Bedienelementen
kein Spiel besteht, wodurch die Genauigkeit verbessert wird.
[0006] In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Seitenteile
von dem Verbindungssteg nach oben umgebogen. Sie weisen jeweils einen gegenüber dem
Verbindungssteg nach vorne vorstehenden vorderen Abschnitt auf, in denen miteinander
fluchtende Durchgangsöffnungen für einen Lagerstift vorgesehen sind.
[0007] An den gegenüber dem Verbindungssteg nach hinten vorstehenden Abschnitten der beiden
Seitenteile sind in zweckmäßiger Weise nach außen bzw. nach unten umgebogene Halte-
und Bedienteile angeformt, wobei zumindest einer der Halteteile zum Eingriff in eine
seitlichen Schlitz des Verschlusses ausgebildet ist.
[0008] An einem der Seitenteile ist eine Nase angeformt, durch welche der Versschlussfanghebel
von dem Zubringer eines Magazins in eine angehobene Fangstellung gedrückt werden kann.
[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Verschlussfanghebel in zwei Perspektiven;
- Figur 2
- eine Pistole mit dem in Figur 1 gezeigten Verschlussfanghebel und geschlossenem Verschluss;
- Figur 3
- eine Pistole mit dem in Figur 1 gezeigten Verschlussfanghebel und geöffnetem Verschluss.
[0010] Die in den Figuren 2 und 3 schematisch dargestellte Pistole enthält ein aus Kunststoff
oder Metall bestehendes Griffstück 1 und einen gegenüber dem Griffstück 1 in seiner
Längsrichtung verschiebbar geführten Verschluss 2, der durch einen in Figur 1 gesondert
dargestellten Verschlussfanghebel 3 in einer geöffneten Stellung gehalten werden kann.
Innerhalb des Verschlusses 2 ist ein Lauf 4 in an sich bekannter Weise angeordnet.
[0011] Wie aus Figur 1 hervorgeht, besteht der Verschlussfanghebel 3 aus zwei voneinander
beabstandeten flachen Seitenteilen 5 und 6, die über einen unteren Verbindungssteg
7 fest miteinander verbunden sind. Die beiden Seitenteile 5 und 6 weisen jeweils einen
gegenüber dem Verbindungssteg 7 nach vorne vorstehenden vorderen Abschnitt 8 und 9
auf, in denen miteinander fluchtende kreisrunde Durchgangsöffnungen 10 bzw. 11 für
einen Lagerstift oder eine Drehachse vorgesehen sind. Über die seitlichen Durchgangsöffnungen
10 und 11 und den in der Zeichnung nicht erkennbaren Lagerstift ist der Verschlussfanghebel
3 in einer in das Griffstück 1 einsetzbaren Einlage verschwenkbar angeordnet. Die
gegenüber dem Verbindungssteg 7 nach hinten vorstehenden Abschnitte 12 und 13 der
beiden Seitenteile 5 und 6 sind nach außen abgekröpft und weisen jeweils eine nach
außen vorstehende Lasche mit einem rechtwinklig umgebogenen Halteteil 14 bzw. 15 und
einem nach unten abgewinkelten Bedienteil 16 bzw. 17 auf. An der Außenseite der Bedienteile
16 und 17 ist eine Riffelung eingeprägt. An dem in Figur 1 vorderen Seitenteil 5 ist
eine nach innen umgebogene Nase 18 vorgesehen, die zum Anheben des Verschlussfanghebels
3 mit einem Zubringer eines in das Griffstück 1 einsetzbaren Magazins 19 in Eingriff
gelangt. Der gezeigte Verschlussfanghebel 3 ist in fertigungstechnisch einfacher Weise
als einteiliges Stanz-Biegeteil hergestellt.
[0012] Der Verschlussfanghebel 3 ist an einer Einlage innerhalb des Griffstücks 1 derart
angeordnet, dass er zwischen einer in Figur 2 gezeigten unteren Position und einer
in Figur 3 dargestellten oberen Position bewegbar ist. In der unteren Position greift
der Halteteil 14 des Verschlussfanghebels 3 in eine seitliche Ausnehmung 20 am oberen
Rand des Griffstücks 1 ein. In dieser Position des Verschlussfanghebels 3 kann sich
der Verschluss 2 frei nach hinten bewegen. Erst wenn die letzte Patrone verschossen
ist, wird der Verschlussfanghebel 3 von dem dann mit der Nase 18 in Eingriff gelangenden
- hier nicht gezeigten - federbeaufschlagten Zubringer des Magazins 19 nach oben gedrückt.
Beim Zurücklaufen des Verschlusses 2 greift der Halteteil 14 des Verschlussfanghebels
3 dann in einen seitlichen Schlitz 21 an der Unterseite des Verschlusses 2 ein und
hält diesen in der geöffneten Stellung.
[0013] Nach dem Herausnehmen des leeren Magazins und Einsetzen eines vollen Magazins kann
der Verschlussfanghebel 3 durch den Daumen der rechten oder linken Hand über die an
der rechten und linken Seite des Griffstücks vorstehenden Bedienteile 16 oder 17 nach
unten gedrückt werden, um den Halteteil 14 außer Eingriff mit dem seitlichen Schlitz
21 zu bringen. Die Pistole ist dann wieder feuerbereit.
1. Handfeuerwaffe, insbesondere Selbstladepistole, mit einem Griffstück (1), einem gegenüber
dem Griffstück (1) in seiner Längsrichtung verschiebbaren Verschluss (2) und einer
beidseitig betätigbaren Verschlussfangeinrichtung zur Halterung des Verschlusses (2)
in einer Offenstellung, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussfangeinrichtung einen als einteiliges Stanz-Biegeteil ausgeführten
Verschlussfanghebel (3) mit zwei über einen Verbindungssteg (7) einstückig miteinander
verbundenen Seitenteilen (5, 6) und jeweils daran einstückig angeformten Bedienteilen
(16, 17) aufweist.
2. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenteile (5, 6) von dem Verbindungssteg (7) nach oben umgebogen sind.
3. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenteile (5, 6) jeweils einen gegenüber dem Verbindungssteg (7) nach
vorne vorstehenden vorderen Abschnitt (8, 9) aufweisen, in denen miteinander fluchtende
Durchgangsöffnungen (10, 11) für einen Lagerstift angeordnet sind.
4. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seitenteile (5, 6) jeweils einen gegenüber dem Verbindungssteg (7) nach
hinten vorstehenden hinteren Abschnitt (12, 13) aufweisen, an denen die Bedienteile
(16, 17) angeformt sind.
5. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einem der Seitenteile (5, 6) ein Halteteil (14) zum Eingriff in einen
seitlichen Schlitz (21) des Verschlusses (2) angeformt ist.
6. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass von den beiden Seitenteilen (5, 6) jeweils ein Halteteil (14, 15) rechtwinklig nach
außen umgebogen ist.
7. Handfeuerwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienteile (16, 17) von den Halteteilen (14, 15) nach unten umgebogen sind.
8. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einem der Seitenteile (5, 6) eine Nase (18) zum Anheben des Verschlussfanghebels
(3) in eine Fangstellung angeordnet ist.
9. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Außenseite der Bedienteile (16, 17) eine Riffelung eingeprägt ist.