[0001] Die Erfindung betrifft ein Überwachungssystem für ein Fernwärmeverteilnetz, das mit
einer Mehrzahl von an den Anschlussstellen des Fernwärmeverteilnetzes angeordneten,
von einer Zentraleinheit gesteuerten und abgefragten Reglerelektroniken versehen ist,
mit einer Mehrzahl von Sensorelektroniken, die Messwerte von in das Isolationsmaterial
der Rohre des Fernwärmeverteilnetzes eingebrachten, Messadern und/oder Messelementen
erfassen.
[0002] Zur Übertragung der Wärmeenergie zwischen einem Fernwärmeverteilnetz und dem Heizkreislauf
in den einzelnen Gebäuden werden Hausstationen (Anschlussstellen) verwendet, in denen
der Energieaustausch zwischen dem Heizkreislauf und dem Fernwärmekreislauf über Wärmetauscher
erfolgt. Die Steuerung dieses Prozesses erfolgt über Fernheizregler, die mit einer
Regelelektronik versehen ist. Diese Regelelektronik kann von einer Zentraleinheit
gesteuert und abgefragt werden.
[0003] Diese Regler verfügen über verschiedene Signaleingänge, über die verschiedene Messgrößen,
beispielsweise Temperaturen erfasst werden können und über Signalausgänge, über die
Pumpen und Ventile angesteuert werden und über die Daten an die Zentraleinheit ausgegeben
werden.
[0004] Die Zentrale ist zumeist mit einer Prozessvisualisierung verbunden, die in graphischer
Form den Betriebszustand der einzelnen Regler und der daran angeschlossenen Hausstationen
darstellt.
[0005] Die Rohre eines Fernwärmeverteilnetzes sind regelmäßig mit Messadern und/oder Messelementen
versehen, deren Messwerte von einer Sensorelektronik erfasst werden. Dabei werden
die Messadern zu größeren Überwachungsabschnitten zusammengeschaltet und von einem
Dauerüberwachungsgerät überwacht. Bei größeren Netzen werden zentralisierte Systeme
verwendet, die aus einem Zentralgerät und örtlich verteilten Messgeräten bestehen,
die jeweils bestimmte Überwachungsabschnitte auf Feuchtigkeit überwachen und eine
Lokalisierung der Schadensstelle ermöglichen. Die Messwertausgabe, die Meldeausgabe
sowie die Parametrierung der Einzelgeräte erfolgt von einem Zentralgerät aus. Auch
diese Zentralgeräte sind meist mit Anzeigeeinrichtungen zur graphischen Darstellung
des Anlagestatus und der auflaufenden Meldungen ausgerüstet.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Überwachungssystem für ein mit einer
Reglerelektronik versehenes Fernwärmeverteilnetz zu schaffen, das bei Verzicht auf
eine gesondertes Übertragungssystem für die Messwerte der Sensorelektroniken eine
einfache, genaue Lokalisierung einer Schadensstelle ermöglicht.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass jede der Sensorelektroniken
zur Ermittlung der von ihnen erfassten Messwerte an eine einer der Anschlussstellen
zugehörigen Reglerelektronik eingerichtet ist und die Messadern und/oder Messelementen
von der mit ihr verbundenen Sensorelektronik zu einer der jeweiligen Anschlussstelle
benachbarten Anschlussstelle verlaufen.
[0008] Bei dem von den Sensorelektroniken an die zugehörigen Reglerelektroniken übermittelten
Messwerte handelt es sich vorzugsweise um den Isolationswiderstand der Wärmedämmung,
andere durch Feuchtigkeit in der Wärmedämmung beeinflusste elektrischen Parameter
(Spannungen, Ströme in Amplitude und/oder Signalform), oder den Widerstandswert der
Messadem.
[0009] Die Messelemente können als Messschleife ausgebildet sein, die durch eine Fühlerader
und einer Rückführader gebildet ist.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert.
[0011] Das Fernwärmeverteilnetz besteht aus Rohren 18, das zu Anschlussstellen 10 führt.
An den Anschlussstellen sind Regler angeordnet, die mit Pumpen und/oder Ventilen versehen
sind, die über eine Reglerelektronik 14 gesteuert werden. Diese Reglerelektronik wird
von einer Zentraleinheit 12 gesteuert und abgefragt.
[0012] Das Überwachungssystem weist weiter eine Mehrzahl von Sensorelektroniken 16 auf,
die Messwerte der Sensoren 20 erfassen, die aus in das Isolationsmaterial der Rohre
18 des Fernwärmeverteilnetzes eingebrachten Messadern und/oder Messelementen bestehen
20.
[0013] Jede der Sensorelektroniken 16 ist zur Übermittlung der von ihnen erfassten Messwerte
an die der Anschlussstelle zugehörigen Reglerelektronik 14 eingerichtet. Dabei verlaufen
die Sensoren 20 von der mit ihr verbundenen Sensorelektronik 16 zu einer der jeweiligen
Anschlussstelle 10 benachbarten Anschlussstelle 10.
[0014] Durch die vorgeschlagene Ausbildung kann mit sehr einfachen Geräten eine vollständige
Überwachung auch komplexer Fernwärmenetze durchgeführt werden. Es wird die ohnehin
für die Leittechnik (also für die Regler) vorhandene Infrastruktur genutzt: Bei der
Abfrage der einzelnen Reglerelektroniken 14 durch die Zentraleinheit 12 erfolgt auch
eine Abfrage der Meßwerte der Sensorelektroniken, also z.B. eine Abfrage des Isolationswiderstands
des Rohrabschnitts zwischen der abgefragten Reglerelektronik und der benachbarten
Anschlussstelle. Da jeweils nur relativ kurze Abschnitte abgefragt werden, ist es
auch möglich, differenzierte Aussage über den Netzzustand zu halten, beispielsweise
Mehrfachfehler zu erkennen.
[0015] Vorteilhaft ist weiter, dass bei Erweiterungen oder Verdichtungen des Fernwärmeverteilnetzes
eine zunehmend differenzierte Aussage möglich ist, da die Anschlussstelle der jeweils
abgefragten Reglerelektronik und die benachbarte Anschlussstelle bekannt sind, ist
auch die jeweils abgefragte Sensorschleife bekannt.
[0016] Zusatzkosten im Bereich des Reglers entstehen praktisch nicht, diese sind bereits
heute mit einer ausreichenden Anzahl von Messeingängen versehen, die Sensorelektronik
muss an diese Schnittstelle einfach angesteckt werden. Für die Parametrierung stellt
die Überwachung lediglich einen zusätzlichen Messwert dar, der in der Zentraleinheit
12 anzuzeigen ist.
1. Überwachungssystem für ein Fernwärmeverteilnetz, das mit einer Mehrzahl von jeweils
an den Anschlussstellen (10) des Fernwärmeverteilnetzes angeordneten, von einer Zentraleinheit
(12) gesteuerten und abgefragten Reglerelektroniken (14) versehen ist,
mit einer Mehrzahl von Sensorelektroniken (16), die einen Messwert einer in das Isolationsmaterial
der Rohre (18) des Fernwärmeverteilnetzes eingebrachten, aus einer Fühlerader und
einer Rückführader bestehenden Sensorschleife (20) erfassen,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede der Sensorelektroniken (16) zur Übermittlung der von ihnen erfassten Messwerte
an die einer der Anschlussstellen zugehörigen Reglerelektronik (14) eingerichtet ist
und
die Sensorschleifen (20) von der mit ihr verbundenen Sensorelektronik (16) zu der
der jeweiligen Anschlussstelle (10) benachbarten Anschlussstelle (10) verlaufen.
2. Überwachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der von den Sensorenelektroniken (16) an die Reglerelektroniken (14) übermittelte
Messwert ein Widerstandswert ist.