[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Etikett zum Übersiegeln eines Übergangs zwischen
axial verschiedenen Querschnitten, sowie eine koaxiale Anordnung zweier voneinander
trennbarer Körper, deren Übergang mit einem derartigen Etikett übersiegelt ist.
[0002] Ein Beispiel für die Übersiegelung eines Übergangs zwischen axial verschiedenen Querschnitten
ist die Versiegelung eines Behälters mit einer Verschlußkappe mit gegenüber dem restlichen
Behälter unterschiedlichem Außendurchmesser. Ein weiteres Beispiel ist die Versiegelung
einer Spritzenanordnung mit einem Spritzenkörper und einer auf den Spritzenkörper
aufgesteckten Schutzkappe. Letztere weist häufig einen deutlich kleineren Umfang auf
als der Spritzenkörper.
[0003] Durch die Versiegelung muß gewährleistet sein, daß die Spritzenanordnung bis zu ihrem
Gebrauch mittels der Schutzkappe verschlossen bleibt, bzw. daß anhand einer unversehrten
Versiegelung erkennbar ist, daß die Spritzenanordnung bisher verschlossen geblieben
ist. Ist die Versiegelung dagegen beschädigt, so ist dies ein Anzeichen dafür, daß
die Schutzkappe zwischenzeitig geöffnet gewesen sein könnte. Die Spritzenanordnung
darf dann nicht mehr verwendet werden, da die von der Schutzkappe verdeckte Nadel
kontaminiert sein könnte oder gar eine Manipulation an der Füllung des Spritzenkörpers
stattgefunden haben könnte.
[0004] Mit einfachen, streifenförmigen, selbstklebenden Etiketten ist eine derartige Versiegelung
grundsätzlich nicht faltenfrei möglich. Zudem besteht das Problem, daß herkömmliche
Etiketten mittels einer üblichen Spendevorrichtung aufgrund des großen Durchmesserunterschieds
nicht so aufgespendet werden können, daß sie auf beiden Körpern, d.h. Spritzenkörper
und Schutzkappe, aufliegen. Denn Etikettiermaschinen können den Bereich unterhalb
des Spritzenkörpers nicht erreichen.
[0005] Als Alternative in den genannten Fällen böte sich grundsätzlich die Versiegelung
mit einem Schrumpfetikett (Sleeve-Etikett) an, welches schlauchartig über den zu übersiegelnden
Übergang gezogen und anschließend unter Hitzeeinwirkung aufgeschrumpft wird. Dabei
paßt sich die Geometrie des Etiketts an, indem sich die Schrumpffolie, aus welcher
es besteht, soweit zusammenzieht, wie es die vorgegebene Geometrie der zu übersiegelnden
Körper gestattet.
[0006] Die Versiegelung mittels Schrumpfetikett kann jedoch problematisch sein. Zum einen
ist man bei der Materialauswahl stark eingeschränkt, da nur Folien mit entsprechenden
Schrumpfeigenschaften in Frage kommen. Zum anderen besteht bei beschrifteten Etiketten
das Problem, daß sich die Schrift aufgrund der Schrumpfung unschön verzieht. Bei Behältern
mit pharmazeutischem Inhalt, insbesondere bei Spritzenkörpern mit wirkstoffhaltigen
Infusionslösungen verbietet sich die Versiegelung mittels Schrumpfetikett bereits
oft schon aufgrund der zur Auslösung des Schrumpfvorganges erforderlichen Hitzeinwirkung,
da viele pharmazeutische Wirkstoffe äußerst wärmeempfindlich sind.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt angesichts der obengeschilderten Problematik die
Aufgabe zugrunde, ein Etikett zum sicheren Übersiegeln eines Übergangs zwischen axial
verschiedenen Querschnitten, insbesondere des Übergangs zwischen einem Spritzenkörper
und einer zugehörigen Schutzkappe, zu schaffen, welches ohne Hitzeeinwirkung und dennoch
faltenfrei appliziert werden kann. Ferner sollte auch die maschinelle Verspendung
möglich sein.
[0008] Weiter liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine koaxiale Anordnung
zweier voneinander trennbarer Körper mit zylindrischen und/oder prismatischen Bereichen,
wobei die Körper im Bereich Ihres Übergangs zueinander verschiedene Querschnitte aufweisen,
insbesondere eine Spritzenkörper und Schutzkappe aufweisende Anordnung zu schaffen,
welche eine sichere Versiegelung des Übergangs zwischen den Körpern aufweist.
[0009] Der Begriff zylindrisch und/oder prismatisch bezeichnet nachfolgend auch diesen Formen
angenäherte Geometrien, d.h. im wesentlichen alle Körper mit zumindest abschnittsweise
axial parallelen Mantellinien.
[0010] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Etikett gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Vorzugsweise ist das Etikett dabei für tangentiale Verspendung gestaltet.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung können gemäß einem der Ansprüche 2-18
gestaltet sein.
[0011] Das Distanzstück bzw. die vorzugsweise vorgesehenen mehreren Distanzstücke gleichen
den Querschnittsunterschied der Körper vorteilhafterweise zumindest teilweise aus,
sind jedoch vorzugsweise so bemessen, daß sie bei bestimmungsgemäßer Anbringung des
Etiketts am Körper mit dem kleineren Querschnitt im Bereich des Übergangs anliegen.
[0012] Eine Versiegelungswirkung kann bei bestimmungsgemäßer Anbringung des Etiketts vorteilhafterweise
dadurch erzielt werden, daß die Distanzstücke unterseitig selbstklebend und daher
mit demjenigen Körper mit dem kleineren Querschnitt im Bereich des Übergangs verklebbar
sind. Ferner kann eine Versiegelungswirkung vorteilhafterweise auch dadurch erzielt
werden, daß die Distanzstücke bei bestimmungsgemäßem Gebrauch mit einem Vorsprung,
beispielsweise einem vorstehenden Rand, oder einer Vertiefung am Körper mit dem kleineren
Querschnitt im Bereich des Übergangs in Eingriff stehen.
[0013] Zur Verbesserung eines definierten Entsiegelungsvorgangs können vorteilhafterweise
verschieden angeordnete Perforations- und/oder Stanzlinien, Aufreißfäden und dergleichen
mehr vorgesehen sein.
[0014] Eine vorteilhafte Alternative zur Verwendung mehrerer Distanzstücke stellt die Verwendung
eines einzelnen breiten Distanzstücks mit großer Breite (in Verspenderichtung) dar,
welches vorzugsweise ein oder mehrfach quer zur Verspenderichtung gekerbt ist, um
der Biegung der Oberfläche der zu übersiegelnden Körper folgen zu können.
[0015] Vorteilhafterweise kann ein Teil der vorzugsweise vorgesehenen Anfaßlasche schwachklebend
oder nichtklebend ausgeführt sein, so daß sich ein Anfaßbereich zum Entsiegeln ergibt.
Dies kann bei selbstüberlappendem Aufkleben auch dadurch erreicht werden, daß der
Bereich des Etiketts, auf welchem die Lasche bestimmungsgemäß zu liegen kommt, klebstoffabweisend
beschichtet ist.
[0016] Als Materialien für die Grundschicht kommen grundsätzlich die meisten gängigen Folienmaterialien
in Frage, insbesondere übliche Kunststoffolien, wobei ein- und mehrlagige Ausführungen
denkbar sind. Auch eine Ausführung einer Grundschicht aus Papier ist möglich.
[0017] Bei der Auswahl geeigneter Klebstoffe kann auf die auf dem Gebiet herkömmlicher Etiketten
üblichen Klebstoffe, insbesondere Haftklebstoffe, zurückgegriffen werden
[0018] Auch für die Distanzstücke sind eine Vielzahl an Materialien vorteilhaft einsetzbar.
Die Materialwahl ist dabei in der Regel unter Berücksichtigung des zu überbrückenden
Durchmesserunterschieds zu treffen. Insbesondere bei großen Durchmesserunterschieden
am Übergang kann die Wahl eines Schaumstoffs vorteilhaft sein. Für viele Materialien
ist es günstig, das Distanzstück mittels der auf der Grundschicht befindlichen Haftklebstoffschicht
an der Grundschicht zu befestigen.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, das Distanzstück bzw. die Distanzstücke in Form einer
durchgehenden oder unterbrochenen Intumeszenzschicht, d.h. einer Schicht aus aufschäumbarem
Material auszuführen. Dieses kann ebenfalls auf die Grundschicht aufgeklebt, oder
aber drucktechnisch direkt auf die Grundschicht oder die Haftklebstoffbeschichtung
der Grundschicht aufgebracht sein. Für eine Verdruckung als Intumeszenzschicht eignen
sich insbesondere sogenannte Intumeszenzfarben. Kommerziell sind Intumeszenzfarben
auch unter dem englischsprachigen Begriff "Puff Ink" erhältlich. Ferner werden von
verschiedenen Herstellern unter den Begriffen "Puff Additive" bzw. "Puffing Agent"
Zusätze angeboten, welchen herkömmlichen (insbesondere Sieb-)Druckfarben zugesetzt
werden können, um diese aufschäumbar, d.h. zu Intumeszenzfarben im Sinne der vorliegenden
Erfindung zu machen.
[0020] Das Aufschäumen kann entweder beim Etikettenhersteller oder aber beim Verspenden,
d.h. kurz davor, kurz danach oder während des Verspendens geschehen. Das Aufschäumen
beim Verspenden hat den Vorteil, daß Etikettenbahnen, d.h. Bahnen aus Abziehmaterial
auf denen Etiketten generell üblicherweise bei Transport und Lagerung angeordnet sind,
besser aufrollbar sind, als wenn die Etiketten im Bereich der Distanzstücke bereits
stark erhaben sind insbesondere beim Aufschäumen nach dem eigentlichen Verspendevorgang
wird letzterer wohl in der Regel deutlich vereinfacht.
[0021] Ferner entfällt bei drucktechnischer Aufbringung einer Intumeszenzschicht das mitunter
schwierige Unterspenden, so daß sich hierdurch eine Vereinfachung der Herstellung
ergibt.
[0022] Der Aufschäumvorgang wird üblicherweise durch Wärmeeinwirkung induziert, es sind
jedoch grundsätzlich auch anders zum Aufschäumen zu bringende Stoffsysteme denkbar.
Je nach Anwendung kann die Wärmeeinwirkung beispielsweise durch Mikrowellen, in der
Wärmekammer oder durch Wärmestrahlung erfolgen. Durch laserabsorbierende Bestandteile
in der Intumeszenzschicht oder eine unter Umständen zusätzlich vorzusehende, Laserstrahlung
absorbierende Schicht kann die zum Aufschäumen benötigte Wärme gezielt mittels Lasers
lokal eingebracht werden, ohne eine unerwünschte Erwärmung eines der zu übersiegelnden
Körpers bzw. dessen Inhalts zu bewirken.
[0023] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 16 handelt es sich um eine besonders vorteilhafte
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung. Der Vorlaufteil des Etiketts ist, beispielsweise
mittels einer Spendemaschine, auf denjenigen der zu übersiegelnden Körper mit dem
größeren Querschnitt im Bereich des Übergangs, beispielsweise den Spritzenkörper,
aufspendbar. Die Abmessungen des Etiketts sind in Hinblick auf die bestimmungsgemäße
Anwendung so gewählt, daß beim weiteren Aufspenden der Nachlaufteil den Vorlaufteil
nach Art einer sogenannten Überrundum-Etikettierung zumindest teilweise überlappt,
jedoch axial in Richtung desjenigen der zu übersiegelnden Körper mit dem kleineren
Querschnitt im Bereich des Übergangs übersteht. Im überstehenden (d.h. im quer zur
Verspenderichtung gegenüber dem Vorlaufteil versetzten) Bereich des Nachlaufteils
sind das Distanzstück oder vorzugsweise mehrere Distanzstücke unterseitig am Etikett
angeordnet.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Etikett über den überwiegenden
Teil seiner Ausdehnung in Verspenderichtung ungegabelt, d.h. in der Richtung quer
zur Verspenderichtung durchgehend ausgeführt
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Anordnung gemäß
Anspruch 19 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung können gemäß einem
der Ansprüche 20-26 gestaltet sein.
[0026] Nachfolgend werden anhand der zugehörigen Zeichnungen Beispiele bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Die Zeichnungen sind dabei rein schematische
und nicht maßstäbliche Darstellungen, insbesondere sind bei Schnittdarstellungen Schichtdicken
aus Anschaulichkeitsgründen stark vergrößert. Einander entsprechende Elemente sind
in den einzelnen Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
- Fig. 1
- zeigt eine Anordnung aus Spritzenkörper und Schutzkappe, welche mit einem erfindungsgemäßen
Etikett zu versiegeln ist, in perspektivischer Darstellung.
- Fig. 2a
- zeigt strichliert angedeutet die Anordnung aus Fig. 1, bei welcher ein erfindungsgemäßes
Etikett teilweise appliziert ist, in perspektivischer Darstellung.
- Fig. 2b
- zeigt die Position dreier Distanzstücke auf der Schutzkappe aus Fig. 2a in perspektivischer
Darstellung.
- Fig. 2c
- zeigt die Grundschicht des teilweise applizierten Etiketts aus Fig. 2a in perspektivischer
Darstellung.
- Fig. 2d
- zeigt das Etikett aus Fig. 2a in ebener Darstellung.
- Fig.3a
- zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Etikett in ebener Darstellung, welches einen
Voidfolienaufbau und eine Anfaßlasche aufweist.
- Fig. 3b
- zeigt eine Schnittdarstellung des Etiketts aus Fig. 3a in einer durch die strichpunktierte
Linie A-A' angedeutete Schnittebene, welche senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 3a
steht.
- Fig. 3c
- zeigt eine Schnittdarstellung des Etiketts aus Fig. 3a in einer durch die strichpunktierte
Linie B-B' angedeutete Schnittebene, welche senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 3a
steht.
- Fig. 3d
- zeigt eine Schnittdarstellung des Etiketts aus Fig. 3a in einer durch die strichpunktierte
Linie B-B' angedeutete Schnittebene, welche senkrecht zur Zeichenebene von Fig. 3a
steht.
- Fig. 4
- zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Etikett in ebener Darstellung, welches zwei abtrennbare
Belegabschnitte aufweist.
- Fig. 5
- zeigt eine einfachere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Etiketts, welches zur
nicht selbstüberlappenden Anbringung bestimmt ist.
- Fig. 6a
- zeigt eine Schnittdarstellung, ähnlich der Darstellung in Fig. 3d, einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung, wobei die Distanzstücke aus einem aufschäumbaren Material
bestehen. Dargestellt ist der Zustand vor dem Aufschäumen.
- Fig. 6b
- zeigt die gleiche Schnittdarstellung wie Fig. 6a, jedoch nach dem Aufschäumen.
- Fig. 7a
- zeigt eine Schnittdarstellung, ähnlich der Darstellung in Figuren 3d und 6a, einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung, wobei die Distanzstücke wiederum aus einem
aufschäumbaren Material bestehen. Dargestellt ist der Zustand vor dem Aufschäumen.
Im Unterschied zu Fig. 6a sind die Distanzstücke jedoch direkt drucktechnisch auf
die Grundschicht aufgebracht
- Fig. 7b
- zeigt die gleiche Schnittdarstellung wie Fig. 7a, jedoch nach dem Aufschäumen.
- Fig. 8a
- zeigt eine ähnliche Schnittdarstellung wie Fig. 7a eines ähnlich aufgebauten Etiketts,
jedoch ohne Haftklebstoffschicht im Bereich des Distanzstücks, welches als durchgehende
Intumeszenzschicht ausgeführt ist.
- Fig. 8b
- zeigt mit übertriebener Wandstärke eine Schnittdarstellung durch eine Spritzenanordnung
ähnlich der Anordnung in Fig. 1 im Bereich der Schutzkappe.
- Fig. 8c
- zeigt die Schnittdarstellung aus Fig. 8b, jedoch mit auf der der Spritzenanordnung
aufgebrachtem Etikett gemäß Fig. 8a vor dem
- Fig. 8d
- zeigt die Schnittdarstellung aus Fig. 8c, jedoch nach Aufschäumen der Intumeszenzschicht.
[0027] Die in Fig. 1 dargestellte Spritzenanordnung weist einen Spritzenkörper 100 mit einer
Spritzennadel 101 auf, welche von der mit dem Spritzenkörper 100 koaxial angeordneten
Schutzkappe 102 mit einem ringförmigen Vorsprung 103 abgedeckt wird. Nicht dargestellt
ist der Spritzenkolben. Verdeckte Linien sind nur zum Teil dargestellt und strichliert
angedeutet. Eine derartige Anordnung wird durch Übersiegeln des Übergangs zwischen
Spritzenkörper 100 und Schutzkappe 102 mit einem erfindungsgemäßen Etikett zu einer
erfindungsgemäßen Anordnung, wie in Fig. 2a dargestellt.
[0028] In Fig.2a ist die Spritzenanordnung aus Fig.1 der Übersichtlichkeit halber nur strichliert
(mit langem Strich) angedeutet. Verdeckte Linien sind strichliert mit kurzem Strich
angedeutet.
[0029] Ein erfindungsgemäßes Etikett mit einer einen Vorlaufteil 1 und einen Nachlaufteil
2 aufweisenden Grundschicht 3 sowie sechs Distanzstücken 4 ist teilweise auf die Spritzenanordnung
aufgebracht. Zur fertigen Anbringung des Etiketts ist die in der Darstellung linke
(etwas abstehend gezeichnete) Hälfte des Nachlaufteils 2 noch auf den Spritzenkörper
100 aufzukleben, wobei der Nachlaufteil 2 den Vorlaufteil 1 dann teilweise überlappt.
Ist das Etikett fertig aufgeklebt, so sind die Distanzstücke 4 gleichmäßig über den
Umfang der Schutzkappe 102 verteilt. Die Distanzstücke 4 sind auf der Unterseite der
Grundschicht 3 im zum Vorlaufteil 1 versetzten Bereich des Nachlaufteils 2 mittels
der Haftklebstoffbeschichtung (in Fig. 2a-d nicht dargestellt) aufgeklebt, welche
auch für die Haftung zwischen Grundschicht 3 und Spritzenkörper 100 sorgt. Die Distanzstücke
4 können unterseitig ebenfalls mit Haftklebstoff beschichtet sein; dies ist bei der
dargestellten Ausführungsform jedoch nicht erforderlich, da die Distanzstücke 4 das
Abziehen der Schutzkappe 102 bereits aufgrund der Geometrie der Anordnung verhindern,
[0030] Die Detaildarstellung in Fig. 2b, in welcher lediglich drei Distanzstücke 4 und die
Schutzkappe 102 abgebildet sind, zeigt, wie die Distanzstücke 4 mit dem ringförmigen
Vorsprung 103 der Schutzkappe 102 in Eingriff stehen. Um die Schutzkappe 102 vom Spritzenkörper
100 abziehen zu können, müssen die Distanzstücke 4 aus ihrer Lage entfernt werden.
Dies ist erfindungsgemäß nur unter Zerstörung des Etiketts möglich. Realisierbar ist
dies auf unterschiedliche Weise. Beispielsweise kann eine Perforation vorgesehen sein
(vgl. Ausführungsform der Fig. 4), welche ein Abreißen desjenigen Teils des Etiketts
ermöglicht, auf welchem die Distanzstücke 4 angeordnet sind. Alternativ können Vorkehrungen
getroffen sein, welche ein Abscheren der einzelnen Distanzstücke 4 nahe der Grundschicht
3 ermöglichen. Denkbar sind beispielsweise eine mehrlagige Ausführung der Grundschicht
3 mit einer leicht abscherenden unteren Lage oder übliche Maßnahmen für eine verminderte
Klebekraft der Haftklebstoffbeschichtung zwischen Distanzstücken 4 und Grundschicht
3. Eine Zerstörung des Etiketts in der beschriebenen Weise oder auf andere Art zeigt
dann den Siegelbruch an.
[0031] Fig. 2c dient der Veranschaulichung von Fig. 2a, indem die Grundschicht 3 unter Weglassung
aller anderen Bestandteile der Anordnung dargestellt ist. Fig. 2d zeigt das Etikett
in ebener Darstellung in der Draufsicht, wobei die Lage der Distanzstücke 4 strichliert
angedeutet ist.
[0032] Fig. 3a zeigt in ebener Darstellung ein erfindungsgemäßes Etikett mit einem Voidfolienaufbau
5 im Bereich des Nachlaufteils 2. Bei bestimmungsgemäßer Anbringung überlappt der
Nachlaufteil 2 mit seinem Voidfolienaufbau 5 den Vorlaufteil 1. Sowohl Nachlaufteil
2 als auch Vorlaufteil 1 besitzen daher eine Länge, welche im Bereich des Umfangs
desjenigen der zu übersiegelnden Körper mit dem größeren Querschnitt liegt. Die Lage
der Distanzstücke 4 im zum Vorlaufteil 1 versetzten Bereich des Nachlaufteils 3 ist
strichliert angedeutet. Im Bereich des Vorlaufteils 1 ist das Etikett mit einem Aufdruck
6 versehen.
[0033] Fig. 3b-c zeigen Schnittdarstellungen des Etiketts aus Fig. 3a, und zwar Fig. 3b
in der durch die Strichpunktlinie A-A' angedeuteten Schnittebene, Fig. 3c in der durch
die Strichpunktlinie B-B' angedeuteten Schnittebene, und Fig. 3d in der durch die
Strichpunktlinie C-C' angedeuteten Schnittebene.
[0034] Der Voidfolienaufbau 5 kann ausgeführt sein wie herkömmliche, hinreichend bekannte
Voidfolien. Ein Beispiel eines geeigneten Voidfolienaufbaus ist in Fig. 3c erkennbar.
Es befindet sich eine Farbschicht 7 auf der Unterseite der selbstklebenden Beschichtung
8, welche auch der Anbringung der Grundschicht 3 auf dem zu übersiegelnden Körper
mit dem größeren Querschnitt sowie der Anbringung der Distanzstücke 4 auf der Grundschicht
3 dient. Die Farbschicht 7 ist über einen Haftvermittler 9 mit einem Folienstück 10
verbunden, welches unterseitig eine Klebstoffschicht 11 aufweist. Lokal ist die Haftung
zwischen Farbschicht 7 und Folienstück 10 durch Adhäsionsverminderer 12 reduziert.
Dort haftet die Farbschicht 7 stärker an der selbstklebenden Beschichtung 8 als an
dem Folienstück 10. Ansonsten ist die Haftung der Farbschicht 7 an dem Folienstück
10 (über den Haftvermittler 9) stärker, als die Haftung zwischen Farbschicht 7 und
selbstklebender Beschichtung 8.
[0035] Bei bestimmungsgemäßer selbstüberlappender Anbringung des Etiketts haftet die Klebstoffschicht
11 auf der Oberseite des Vorlaufteils 1. Versucht man den Nachlaufteil 2 vom Vorlaufteil
1 abzuziehen, so trennt sich der Voidfolienaufbau 5 dergestalt, daß die Farbschicht
7 im Bereich der Adhäsionsverminderer 12 mit abgezogen wird, die übrigen Bereiche
der Farbschicht 7 jedoch mit dem Folienstück 10 auf dem zweiten Vorlaufteil 1 verbleiben.
Da die Grundschicht 3 des Etiketts zumindest im Bereich des Voidfolienaufbaus 5 transparent
ist, sind am Nachlaufteil 2 haftenden Teile der Farbschicht 7 deutlich erkennbar.
Bei entsprechender Anordnung der Adhäsionsverminderer 12 bilden die am Vorlaufteil
2 haftenden Teile der Farbschicht 7 ein charakteristisches Muster oder einen charakteristischen
Schriftzug 13, der den Siegelbruch irreversibel anzeigt. Solange das Siegel unverletzt
ist, ist der Schriftzug 13 nicht sichtbar.
[0036] Ein transparenter Nachlaufteil 2 bei ansonsten nicht-transparentem Etikett läßt sich
zum Beispiel dadurch erzielen, daß das Etikett aus der durchgehenden transparenten
Grundschicht 3 gestanzt ist, welche außer im Bereich des Nachlaufteils 2 mit einer
opaken Schicht 14 bedruckt ist.
[0037] Die unterseitige Klebstoffbeschichtung 14 der Distanzstücke 4 kann entbehrlich sein
(etwa bei Anbringung auf eine Anordnung gemäß Fig. 1).
[0038] Zum erleichterten Abziehen des Nachlaufteils 2 beim bestimmungsgemäßen Öffnen der
Versiegelung ist dem Nachlaufteil 2 eine Anfaßlasche 15 angeformt, welche an ihrer
Unterseite klebstofffrei ist oder eine verminderte Haftkraft aufweist.
[0039] Figur 4 zeigt ein ähnlich ausgeführtes erfindungsgemäßes Etikett, wobei anstelle
eines Voidaufbaus 5 eine Perforationslinie 17 vorgesehen ist, um einen Siegelbruch
anzuzeigen. Die Anbringung erfolgt wieder analog Fig. 2a-c. Durch weitere Perforationslinien
19 abtrennbare Abschnitte des Nachlaufteils 2 sind als Belegabschnitte 16 ausgeführt,
welche nach dem Abtrennen zu Dokumentationszwecken archiviert werden können. Bei bestimmungsgemäßer
selbstüberlappender Anbringung des Etiketts kommen die Belegabschnitte 16 auf einem
silikonisierten oder anderweitig klebstoffabweisend beschichteten Bereich 20 des Vorlaufteils
1 zu liegen, um leichter ablösbar zu sein, ohne das restliche Etikett oder die Versiegelung
zu beschädigen. Lokale Aussparungen 18 in der unterseitigen Haftklebstoffbeschichtung
(in Fig. 4 nicht dargestellt) können als Anfaßbereiche für die Belegabschnitte 16
dienen.
[0040] In Fig. 5 ist eine besonders einfache und kostengünstige Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Die Grundschicht 3 des Etiketts ist so bemessen, daß sie bei
bestimmungsgemäßer Anbringung auf demjenigen der zu übersiegelnden Körper mit dem
größeren Querschnitt im Bereich des Übergangs sich nicht selbst überlappt, sich jedoch
annähernd über den gesamten Umfang des besagten Körpers erstreckt, so daß die Distanzstücke
4 etwa gleichmäßig über den Umfang des anderen, koaxial angeordneten Körpers angeordnet
sind. Die Versiegelungswirkung ist wie oben beschrieben. Eine Perforationslinie 17
sorgt für die Zerstörung des Etiketts beim Öffnen der Versiegelung.
[0041] Fig. 6a zeigt eine Schnittdarstellung ähnlich Fig. 3d durch ein Ettikett, dessen
Distanzstücke 4 aus einem aufschäumbaren Material bestehen, das im übrigen jedoch
wie das in Fig. 3a-d dargestellte Etikett aufgebaut sein kann. Fig. 6b zeigt die gleiche
Darstellung, jedoch nach dem Aufschäumen. Die Distanzstücke 4 sind mittels der Haftklebstoffschicht
8 auf der Grundschicht 3 aufgebracht und ihrerseits unterseitig mit einer Haftklebstoffbeschichtung
11 versehen.
[0042] Fig. 7a und 7b zeigen analoge Dartstellungen aines ähnlich aufgebauten Etiketts,
im Unterschied zu Fig. 6a und 6b sind jedoch die Distanzstücke 4 in Form einer unterbrochenen
Intumeszenzfarbschicht drucktechnisch direkt auf die Grundschicht 3 aufgebracht. Die
Haftklebstoffschicht 8 ist vor dem Aufkleben durchgehend in im wesentlichen einem
Arbeitsgang auf Grundschicht 3 und Intumeszenzfarbschicht aufgetragen. Die Intumeszenzfarbe
enthält Bestandteile, welche Strahlung (in der praktischen Anwendung vorzugsweise
Laserstrahlung) eines bestimmten Wellenlängenbereichs absorbiert, so daß eine gezielte
lokale Wärmeeinbringung zur Initiierung des Aufschäumvorgangs möglich ist.
[0043] Fig. 8a zeigt wiederum einen ähnlichen Aufbau wie Fig. 7a, allerdings ist die das
Distanzstück 4 bildende Intumeszenzfarbschicht durchgehend ausgeführt, und die Haftklebstoffschicht
(in Fig. 8a-d nicht dargestellt) befindet sich nur an der nicht mit Intumeszenzfarbe
versehenen unterseitigen Teilfläche der Grundschicht 3.
[0044] Die in Fig. 8b mit stark übertrieben dargestellter Wandung abgebildete Anordnung
entspricht in etwa der Spritzenanordnung aus Fig. 1. Es handelt sich um einen Schnitt
im Bereich der Schutzkappe 102 mit zur Längsachse der Spritzenanordnung paralleler
Schnittebene. Sichtbar sind die außerhalb der Ebene befindlichen Wandungen des Spritzenkörpers
100 und des Rands 103 der Schutzkappe 102. Nicht dargestellt ist die Spritzennadel.
[0045] Fig. 8c zeigt die Anordnung aus Fig. 8b in derselben Schnittebene, jedoch nach Aufbringen
des in Fig. 8b abgebildeten Etiketts. Nach dem Aufschäumen steht das Distanzstück
4 mit dem Rand 103 der Schutzkappe 102 in Eingriff, wie in Fig. 8d anhand der strichliert
dargestellten verdeckten Außenkontur des Rands 103 erkennbar ist. Hierdurch wird eine
wirksame Versiegelung erzielt.
1. Etikett zum Übersiegeln eines Übergangs zwischen axial verschiedenen Querschnitten
aufweisend
eine streifenförmige Grundschicht (3),
eine an der Unterseite der Grundschicht (3) zumindest teilflächig vorgesehene selbstklebende
Beschichtung (8), sowie
mindestens ein mit der Grundschicht (3) verbundenes Distanzstück (4), welches sich
nur über einen Teil der Ausdehnung des Etiketts quer zur Verspenderichtung erstreckt.
2. Etikett gemäß Anspruch 1 für tangentiale Verspendung, wobei mindestens drei in Verspenderichtung
hintereinander angeordnete, zueinander beabstandete Distanzstücke (4) vorgesehen sind.
3. Etikett gemäß Anspruch 2, wobei mindestens sechs in Verspenderichtung hintereinander
angeordnete, zueinander beabstandete Distanzstücke (4) vorgesehen sind.
4. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Distanzstück (4) unterseitig
zumindest teilflächig selbstklebend beschichtet ist.
5. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Distanzstück (4) zumindest
teilweise aus einem Schaumstoff besteht.
6. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei Mittel (5, 17) zum erleichterten
Trennen mindestens eines Distanzstücks (4) vom Etikett zur Anzeige eines Siegelbruchs
vorgesehen sind.
7. Etikett gemäß Anspruch 6, wobei die Mittel (5, 17) eine Perforationslinie (17) umfassen,
welche zwischen einem Bereich der Grundschicht (3), auf welchem mindestens eines der
Distanzstücke (4) angeordnet ist, und dem Rest der Grundschicht (3) angeordnet ist.
8. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, welches einen Aufdruck (6) aufweist.
9. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Grundschicht (3) zumindest
teiltransparent ausgeführt ist
10. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, welches einen Voidfolienaufbau (5)
aufweist.
11. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, welches mindestens einen abtrennbaren
Belegabschnitt (16) aufweist.
12. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, welches eine Anfaßlasche (15) aufweist.
13. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Distanzstück (4) aus einer
Intumeszenzschicht gebildet ist.
14. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Distanzstück (4) über die
selbstklebende Beschichtung (8) mit der Grundschicht (3) verbunden ist.
15. Etikett gemäß Anspruch 13, wobei die Intumeszenzschicht direkt auf die Grundschicht
(3)verdruckt ist
16. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche für tangentiale Verspendung, wobei
die streifenförmige Grundschicht (3) einen Vorlaufteil (1) und einen Nachlaufteil
(2) aufweist, welche in Verspenderichtung hintereinander und quer zur Verspenderichtung
partiell versetzt zueinander angeordnet sind,
die selbstklebende Beschichtung (8) zumindest teilflächig sowohl im Bereich des Vorlauf
teils (1) als auch im Bereich des Nachlaufteils (2) vorgesehen ist, sowie
das Distanzstück (4) bzw. die Distanzstücke (4) im zum Vorlaufteil (1) versetzten
Bereich des Nachlaufteils (2) angeordnet sind.
17. Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche für tangentiale Verspendung, wobei
sich das Distanzstück (4) bzw. die Gesamtheit der Distanzstücke (4) einschließlich
zwischen diesen befindlicher Abstände über mindestens ein Viertel der Ausdehnung des
Etiketts in Verspenderichtung erstreckt.
18. Etikett gemäß Anspruch 17, wobei sich das Distanzstück bzw. die Gesamtheit der Distanzstücke
einschließlich zwischen diesen befindlicher Abstände über mindestens ein Drittel der
Ausdehnung des Etiketts in Verspenderichtung erstreckt.
19. Koaxiale Anordnung zweier voneinander trennbarer Körper (100, 102) mit zylindrischen
und/oder prismatischen Bereichen,
wobei die Körper (100, 102) im Bereich Ihres Übergangs zueinander verschiedene Querschnitte
aufweisen,
und wobei der Übergang mit einem Etikett gemäß einem der vorangehenden Ansprüche übersiegelt
ist.
20. Anordnung gemäß Anspruch 19, wobei einer der Körper einen Vorsprung (103) und/oder
eine Vertiefung aufweist, und das Distanzstück (4) des Etiketts mit dem Vorsprung
(103) und/oder der Vertiefung in Eingriff steht.
21. Anordnung gemäß Anspruch 20, wobei der Vorsprung (103) ein vorstehender Rand (103)
ist.
22. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 19-21, wobei einer der Körper (100, 102) eine
Verschluß- oder Schutzkappe (102) ist.
23. Anordnung gemäß Anspruch 22, wobei der andere Körper ein Spritzenkörper (100) ist.
24. Anordnung gemäß Anspruch 22, wobei der andere Körper ein Behälter ist.
25. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 19-24, wobei der Übergang so mit dem Etikett übersiegelt
ist, daß der Nachlaufteil (1) den Vorlaufteil (2) zumindest teilweise überlappt.
26. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 19-25, wobei sich das Distanzstück (4) bzw. die
Gesamtheit der Distanzstücke (4) einschließlich zwischen diesen befindlicher Abstände
über mindestens die Hälfte des Umfangs eines der Körper (100, 102) erstreckt.