[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung für eine Unwucht-Verstelleinrichtung in einer
Vibrationsmaschine, insbesondere in einer Einrichtung zur Fahrtrichtungssteuerung
einer Bodenverdichtungsmaschine. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum
Steuern einer Unwucht-Verstelleinrichtung in einer Vibrationsmaschine.
[0002] Bodenverdichtungsmaschinen weisen üblicherweise Rüttelplatten auf, die sich mit einer
bestimmten Frequenz bewegen, um ein Bodenmaterial durch vertikale Stöße zu verdichten.
Die Stöße werden hervorgerufen durch vertikal gerichtete Schwingungen der Rüttelplatte,
die durch ein gegenläufiges Unwuchtwellenpaar erzeugt werden. Die Unwuchten rotieren
dabei synchron, aber mit gegenläufiger Drehrichtung und erzeugen eine resultierende
Fliehkraft in einer Schwingungsrichtung. Durch Phasenverschiebung der Unwuchten kann
eine gewünschte gerichtete Schwingungsrichtung eingestellt werden, die von der vertikalen
Schwingungsrichtung abweichen kann, so dass neben dem vertikal gerichteten Schwingungsanteil
auch ein waagerecht gerichteter Schwingungsanteil erzeugt wird. Der waagerecht gerichtete
Schwingungsanteil bewirkt eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung der Bodenverdichtungsmaschine.
[0003] Aus der Druckschrift DE 101 21 383 C2 ist beispielsweise eine Steuerung für eine
Unwucht-Verstelleinrichtung mit einem Vibrationserreger einer Bodenverdichtungsmaschine
bekannt. Dort kann ein Verstellzylinder zum Einstellen von Phasenlagen von Unwuchten
in dem Vibrationserreger mit Hilfe eines Referenzkolbens, der mit einem Schaltventil
gekoppelt ist, angesteuert werden. Das Schaltventil dient zum Steuern eines Ölzuflusses
von einer Druckölquelle oder eines Ölabflusses zu einem Ölrücklauf zu und aus dem
Referenzkolben. Der Benutzer der Bodenverdichtungsmaschine kann das Schaltventil elektrisch
oder mechanisch zwischen zwei Stellungen verstellen und ermöglicht dadurch die Bewegung
des Verstellzylinders in beide Richtungen, um die Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung
der Bodenverdichtungsmaschine auszuwählen. Ein Nachteil derartiger Fahrtrichtungssteuerungen
besteht darin, dass Messwertaufnehmer erforderlich sind.
[0004] Auch aus der Druckschrift DE 199 12 813 C1 ist eine Fahrtrichtungssteuerung für eine
Bodenverdichtungsmaschine bekannt. Sie umfasst einen beweglichen Fahrthebel, dessen
Stellungen durch einen Taster erfasst werden, der ein Schaltventil ansteuert. Das
Schaltventil steuert einen Verstellzylinder in einer Schwingungserzeugungseinrichtung
so an, dass dieser zwischen einer Ausgangsstellung und einer Endstellung verschoben
wird. Je nach Stellung des Verstellzylinders fährt die Bodenverdichtungsvorrichtung
in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung. Auch bei dieser Bodenverdichtungsmaschine kann
lediglich eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung eingestellt werden, die jeweils durch
die resultierende Fliehkraft in den Endstellungen des Verstellzylinders bestimmt ist.
Es besteht jedoch nicht die Möglichkeit, die Fahrtgeschwindigkeit gezielt einzustellen.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Steuerung für eine Unwucht-Verstelleinrichtung
in einer Vibrationsmaschine zur Verfügung zu stellen, bei der die Fahrtgeschwindigkeit
gezielt beeinflusst werden kann. Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zum Steuern einer Unwucht-Verstelleinrichtung in einer Vibrationsmaschine
vorzusehen.
[0006] Diese Aufgabe wird vorrichtungsmäßig durch eine Steuereinheit zum Ansteuern des Steuerventils
gemäß einem Pulsweitenmodulations-Signal gelöst, um die Relativstellung der Unwuchten
abhängig von dem Tastverhältnis des Pulsweitenmodulationssignals einzustellen.
[0007] Verfahrensmäßig wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Relativstellungen von gegenläufig
rotierenden Unwuchten in der Vibrationsmaschine gewählt werden, um das Vibrationsverhalten
der Vibrationsmaschine einzustellen, indem die Relativstellung der Unwuchten abhängig
von einem Pulsweitenmodulations-Signal gesteuert wird.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Steuerung für eine
Unwucht-Verstelleinrichtung in einer Vibrationsmaschine vorgesehen. Sie weist einen
Verstellzylinder auf, der hydraulisch verstellbar ist, um eine Relativstellung von
gegenläufig rotierenden Unwuchten in der Vibrationsmaschine einzustellen. Es ist ein
Steuerventil vorgesehen, um den Verstellzylinder so zu verstellen, dass das Vibrationsverhalten
der Vibrationsmaschine, insbesondere die Schwingungsrichtung der Vibrationsmaschine,
eingestellt wird. Es ist eine Steuereinheit zum Ansteuern des Steuerventils gemäß
einem Pulsweitenmodulationssignal vorgesehen, um die Relativstellung der Unwuchten
abhängig von dem Tastverhältnis des Pulsweitenmodulationssignals einzustellen.
[0010] Auf diese Weise wird vorteilhaft erreicht, die Stellung des Verstellzylinders der
Vibrationsmaschine mit Hilfe eines Steuerventils gezielt so einzustellen, dass ein
bestimmtes gewünschtes Vibrationsverhalten der Vibrationsmaschine erreicht wird. Da
das Steuerventil durch Zufluss und Abfluss von Hydraulikflüssigkeit mit einem bestimmten
Flüssigkeitsstrom lediglich geeignet ist, die Verstellzylinder je nach Ventilstellung
jeweils in eine Richtung bis zu einer jeweiligen Endposition zu bewegen, ist mit Hilfe
des Steuerventils keine kontinuierliche Einstellung des Verstellzylinders möglich.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, das Steuerventil gemäß einem Pulsweitenmodulationssignal
anzusteuern. Ein Pulsweitenmodulationssignal ist periodisch und weist innerhalb der
Periode zwei Zustände auf, nämlich einen ersten Zustand und einen zweiten Zustand.
Das Verhältnis der Zeitdauer, während der erste Zustand eingenommen ist, zur Periodendauer
stellt das Tastverhältnis dar. Das Pulsweitenmodulationssignal bewirkt beim Ansteuern
des Steuerventils, dass sich der Verstellzylinder während des ersten Zustands in die
Richtung der ersten Endposition und während des zweiten Zustands in Richtung der zweiten
Endposition bewegt. Der Verstellzylinder nimmt die jeweilige Endposition nicht unmittelbar
ein, sondern verfährt zu dieser während einer bestimmten Zeitdauer. Ändert sich der
Zustand des Steuerventils gemäß einem Zustandswechsel des Pulsweitenmodulations-Signals
so ändert der Verstellzylinder auch dann die Richtung des Verfahrens, wenn die zuvor
angestrebte Endposition noch nicht erreicht wurde. Die Schwingungsrichtung der Vibrationsmaschine
stellt sich durch den ständigen Wechsel der Position des Verstellzylinders auf einen
Mittelwert ein.
[0011] Durch das Umschalten des Steuerventils gemäß dem Pulsweitenmodulationssignal ist
es also möglich, den Verstellzylinder während der Periodendauer zwischen zwei Positionen
hin und her zu bewegen. Dadurch ergibt sich die Fahrtgeschwindigkeit der Verdichtungsmaschine
aus dem Mittelwert der durch die jeweiligen Stellungen des Verstellzylinders ergebenden
Fahrtgeschwindigkeiten. Es kann somit die Fahrtgeschwindigkeit gegenüber der den Endpositionen
des Verstellzylinders entsprechenden Fahrtgeschwindigkeit reduziert werden, indem
der effektive Neigungswinkel der Schwingungsrichtung bezüglich der vertikalen Schwingungsrichtung
reduziert wird.
[0012] Die Steuereinheit kann so mit dem Steuerventil verbunden sein, um den Verstellzylinder
gemäß einem ersten Pegel des Pulsweitenmodulationssignals anzusteuern, so dass die
Relativstellung der Unwuchten in Richtung einer ersten festgelegten Endposition verstellt
werden und um den Verstellzylinder gemäß einem zweiten Pegel des Pulsweitenmodulationssignals
anzusteuern, so dass die Relativstellung der Unwuchten in Richtung einer zweiten festgelegten
Endposition verstellt werden.
[0013] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Pulsweitenmodulationssignal während einer
Periodendauer für eine erste Zeitdauer den ersten Pegel und für eine zweite Zeitdauer
den zweiten Pegel einnimmt. Dabei entspricht die Summe der ersten und der zweiten
Zeitdauer der Periodendauer des Pulsweitenmodulationssignals.
[0014] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist das Steuerventil mit Bezug auf den Verstellzylinder
so ausgelegt, dass der Verstellzylinder bei einem Tastverhältnis des Pulsweitenmodulationssignals
von 50 % und einer vorbestimmten Periodendauer vollständig zwischen der ersten und
zweiten Endposition verfahrbar ist.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Steuereinheit mit einer Eingabeeinheit
verbunden sein, um das Pulsweitenmodulationssignal abhängig von einer Benutzervorgabe
einzustellen. Die Eingabeeinheit ist vorzugsweise an der Vibrationsmaschine so eingerichtet,
dass ein Benutzer die Fahrtgeschwindigkeit über die Eingabeeinheit im laufenden Betrieb
steuern kann.
[0016] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Bodenverdichtungsmaschine
mit einer erfindungsgemäßen Steuerung vorgesehen, die eine Rüttelplatte aufweist,
die mit Unwuchten so gekoppelt ist, um abhängig von der Relativstellung der Unwuchten
eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung zu bewirken.
[0017] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Steuern
einer Unwucht-Verstelleinrichtung in einer Vibrationsmaschine vorgesehen. Die Relativstellung
von gegenläufig rotierenden Unwuchten in der Vibrationsmaschine wird so gewählt, dass
das Vibrationsverhalten der Vibrationsmaschine eingestellt werden kann. Die Relativstellung
der Unwuchten wird abhängig von einem Pulsweitenmodulationssignal gesteuert. Insbesondere
wird die Relativstellung der Unwuchten abhängig von einem Pulsweitenmodulationssignal
gesteuert. Insbesondere wird die Relativstellung der Unwuchten abhängig von dem Tastverhältnis
des Pulsweitenmodulationssignals eingestellt.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass die Relativstellung der Unwuchten bei einem ersten
Pegel des Pulsweitenmodulationssignals in Richtung einer ersten festgelegten Endposition
verstellt wird und dass die Relativstellung der Unwuchten in Richtung einer zweiten
festgelegten Endposition bei einem zweiten Pegel des Pulsweitenmodulationssignals
verstellt wird.
[0019] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform kann die Relativstellung der Unwuchten bei
einem Tastverhältnis von 50 % und bei einer vorbestimmten Periodendauer sich vollständig
von der ersten in die zweite Endposition ändern.
[0020] Die Relativstellung kann sich bei einem vom 50 % verschiedenen Tastverhältnis und
der vorbestimmten Periodendauer zumindest teilweise in Richtung einer der festgelegten
Endpositionen ändern, ohne diese während der ersten Zeitdauer für den ersten Pegel
bzw. der zweiten Zeitdauer für den zweiten Pegel zu erreichen. Dadurch ergibt sich,
dass sich während der Periodendauer die Relativstellung der Unwucht von einer Anschlagsposition
in Richtung jeweils einer anderen Anschlagsposition bewegt und nach Ablauf der jeweiligen
ersten oder zweiten Zeitdauer sich von der dann erreichten Zwischenposition wieder
in die Anschlagsposition zurück bewegt. Dadurch befindet sich der Verstellzylinder
nicht während der gesamten Zeitdauer in der Anschlagsposition, so dass sich im Mittel
der Neigungswinkel der Schwingungsrichtung in Richtung der vertikalen Schwingungsrichtung
verringert.
[0021] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen schematisch:
[0022] Fig. 1 eine Veranschaulichung der Fahrrichtungssteuerung einer Unwucht-Verstelleinrichtung;
[0023] Fig. 2 bis 7 jeweils eine schematische Darstellung einer Steuerung für eine Verdichtungsmaschine
mit einer Rüttelplatte; und
[0024] Fig. 8, 9 Verläufe der Kolbenausschläge eines Verstellzylinders in Abhängigkeit von
einem Pulsweitenmodulations-Signal.
[0025] In Fig. 1 ist schematisch die Erzeugung einer Vorwärts- und Rückwärtsbewegung einer
Vibrationsmaschine, insbesondere einer Bodenverdichtungsmaschine mit einer Rüttelplatte
dargestellt. Die Rüttelplatte wird durch rotierende Unwuchtmassen 2 in Schwingung
versetzt, die eine zueinander gegenläufige Drehrichtung aufweisen. Je nach Phasenlage
der Unwuchtmassen 2 zueinander wird eine resultierende Fliehkraft F der Unwuchtmassen
2 erzeugt. Bei Standvibration wirkt die resultierende Fliehkraft F in senkrechter
Richtung. Bei der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Vibrationsmaschine ist die resultierende
Fliehkraft F gegen die Senkrechte in einem Neigungswinkel geneigt, so dass neben der
senkrechten Schwingungskomponente der resultierenden Fliehkraft F auch eine waagerechte
Schwingungskomponente wirkt, die eine Fahrtbewegung der Vibrationsmaschine hervorruft.
[0026] Gemäß Fig. 1 bewegen sich zwei Unwuchtwellen 1 mit den als Punkt dargestellten Unwuchtmassen
2 gegenläufig. Die Unwuchtmassen 2 sind zur Erzeugung phasenverschobener Fliehkräfte
winkelversetzt auf den Unwuchtwellen 1 angeordnet, so dass je nach Relativstellung
der jeweiligen Unwuchten zueinander die resultierende Fliehkraft F mehr oder weniger
gegenüber der Senkrechten geneigt ist.
[0027] In Fig. 1 sind die resultierenden Fliehkräfte bei verschiedenen Relativlagen der
Unwuchtmassen 2 dargestellt. Man erkennt, dass die resultierende Fliehkraft abhängig
von den Relativlagen der Unwuchtmassen 2 zu der Vertikalen geneigt sein kann, wobei
eine Bewegung in Richtung des waagerechten Anteils der resultierenden Fliehkraft bewirkt
wird.
[0028] Die Unwuchtwellen 1 sind durch ein formschlüssiges Kraftübertragungsmittel drehfest
miteinander gekoppelt, so dass die Drehrichtungen und Phasenzuordnungen sichergestellt
sind. Mit Hilfe eines Verstellzylinders kann die Relativstellung der Unwuchtmassen
2 auf den Unwuchtwellen 1 zueinander eingestellt werden, wie beispielsweise in der
DE 199 12 813 C1 ausführlich beschrieben ist.
[0029] Üblicherweise kann die Fahrtgeschwindigkeit der Vibrationsmaschine vom Benutzer nicht
gezielt eingestellt werden, da die Kolbenposition nicht erkennbar ist. Da die Fahrtgeschwindigkeit
von Bodenverdichtungsmaschinen durch den Grad der Neigung der resultierenden Fliehkraft
der Unwuchtwellen 1 bestimmt wird, verringert sich jedoch die vertikale Amplitude
der Schwingung mit zunehmender Fahrtgeschwindigkeit. Auf sehr weichem Untergrund kann
es dazu kommen, dass bei maximaler Neigung der resultierenden Fliehkraft die verbleibende
vertikale Amplitude für ein Abheben der Grundplatte nicht mehr ausreicht. Wenn die
Rüttelplatte jedoch nicht abheben kann, ist keine Fahrtbewegung möglich. Könnte man
in dieser Situation den Neigungswinkel der resultierenden Fliehkraft in Richtung der
vertikalen Amplitude reduzieren, könnte wieder eine Fahrtbewegung erreicht werden,
da der Anteil der vertikalen Amplitude sich vergrößern würde.
[0030] In den Fig. 2 bis 7 ist jeweils schematisch eine Steuerung für einen hydraulischen
Verstellzylinder 4 zum Einstellen der Relativstellung von Unwuchtmassen 2 in einer
Bodenverdichtungsmaschine zu aufeinanderfolgenden Zeiten t0 bis t5 dargestellt. Je
nach Verstellung des Kolbens 3 fährt die Maschine im Vorwärts- oder Rückwärtsgang.
Der Einfachheit halber ist die Mechanik, mit welcher der Verstellzylinder 4 mit den
Unwuchtwellen 1 und den Unwuchtmassen 2 gekoppelt ist, nicht dargestellt. Der Verstellzylinder
4 liegt in einem offenen Ölkreislauf mit einer Verstellpumpe 6, die einen Ölvolumenstrom
zur Verfügung stellt, und ist über ein Steuerventil 5 ansteuerbar, das hier als Wegeventil
ausgebildet ist. Die Verstellpumpe 6 entnimmt den Förderstrom 7 aus einem Tank 8,
in welchen der Rückfluss 9 zurück geführt wird. Der Volumenstrom ist möglichst gleich
und konstant.
[0031] In einer ersten Schaltstellung des Steuerventils 5 gemäß Fig. 2 bis 4 ist der Kolben
3 auf der der Kolbenstange 11 abgewandten Seite mit dem Förderstrom 7 beaufschlagt.
Die Seite mit der Kolbenstange 11 ist mit dem Rückfluss 9 verbunden. Der Kolben 3
wird damit aus seinem ersten Endanschlag (Ausgangsposition) gemäß Fig. 2 bis zu seinem
zweiten Endanschlag gemäß Fig. 4 verschoben. In einer zweiten Schaltstellung gemäß
Fig. 5 bis 7 sind die Verbindungen gekreuzt, so dass sich der Kolben 3 von der zweiten
Endposition in seine Ausgangsposition zurück bewegt.
[0032] Zu den in den Figuren 2 bis 7 wiedergegebenen Kolbenpositionen ist ein erstes Weg/Zeitdiagramme
in Fig. 8 dargestellt. Fig. 8 zeigt die Abhängigkeit des Kolbenwegs in Abhängigkeit
von einem Pulsweitenmodulations-Signal (PwM-Signal) mit einem Puls-Pausenverhältnis
von 50%. In Fig. 9 ist ein zweites Weg/Zeitdiagramme bei einem Puls-Pausenverhältnis
von 80% dargestellt.
[0033] Das Steuerventil 5 wird von einer Steuereinheit 10 mit einem Steuersignal so angesteuert,
dass es gemäß einem ersten Pegel des Steuersignals in die erste Schaltstellung und
gemäß einem zweiten Pegel des Steuersignals in die zweite Schaltstellung eingestellt
wird.
[0034] Die Steuereinheit 10 ist mit einer Eingabeeinrichtung verbunden, durch die ein Bediener
der Bodenverdichtungsmaschine die gewünschte Fahrtbewegung im Wesentlichen stufenlos
oder in mehreren Stufen gemäß einem Vorgabewert einstellen kann.
[0035] Die Steuereinheit 10 generiert aus dem Vorgabewert ein Pulsweitenmodulationssignal,
das dem Steuerventil 5 zur Verfügung gestellt wird. Das Pulsweitenmodulationssignal
ist periodisch und liegt während einer ersten Zeitdauer auf dem ersten Signalpegel
und während einer zweiten Zeitdauer auf dem zweiten Signalpegel. Die Summe der ersten
und zweiten Zeitdauer entspricht der Periodendauer. Das Tastverhältnis gibt das Verhältnis
zwischen der Zeitdauer des ersten Signalpegels zur Periodendauer und das Puls-Pausen-Verhältnis
gibt das Verhältnis der ersten Zeitdauer zur zweiten Zeitdauer an.
[0036] Das Pulsweitenmodulationssignal dient dazu, das Steuerventils 5 anzusteuern und dadurch
den Kolben des Verstellzylinders 4 hin- und her zu bewegen.
[0037] Die Periodendauer des Pulsweitenmodulations-Signal ist vorzugsweise so gewählt, dass
bei einem Tastverhältnis von 50% der erste Signalpegel ausreicht, um den Kolben vollständig
von der zweiten Endposition in die erste Endposition zu bewegen. Z.B. kann die Periodedauer
zwischen 0,5 und 2 Sekunden, insbesondere 1 Sekunde betragen. Auch andere Wert für
die Periodendauer sind möglich.
[0038] Wie in Fig. 8 gezeigt, ist das Hydrauliksystem so ausgelegt, dass der Kolben des
Verstellzylinders 4 bei dem Tastverhältnis (Puls/ Pausenverhältnis) von 50% zwischen
der ersten und zweiten Endposition hin und her bewegt wird. Dies entspricht der Standvibration,
da sich die waagerechten Anteile der resultierenden Fliehkräfte im Mittel gegeneinander
aufheben und somit keine Fahrtbewegung erreicht wird.
[0039] Zur Zeit t0 wird eine Vorwärtsbewegung des Kolbens 3 aus der rückwärtigen Ausgangsposition
gestartet (Fig. 2). Zur Zeit t1 befindet er sich in der Vorwärtsbewegung (Fig.3).
Zur Zeit t2 hat er seine zweite Endposition erreicht (Fig. 4). Zur Zeit t3 schaltete
das Steuerventil 5 um (Fig. 5) und der Kolben 3 bewegt sich zur Zeit t4 zurück (Fig.
6) bis zur Ausgangsposition zur Zeit t5 (Fig. 7).
[0040] Ändert man das Tastverhältnis gemäß Fig. 9 auf ca. 80 %, dann verbleibt der Kolben
des Verstellzylinders die meiste Zeit (80% der Periodendauer) in der ersten Endposition.
Nur während 20% der Periodendauer bewegt sich der Kolben ab Zeitpunkt t7 und t9 in
Richtung der zweiten Endposition. Die Endposition wird jedoch nicht erreicht, sondern
die Bewegung kehrt sich zum Zeitpunkt t6 und t8 während des Verfahrens von der ersten
zur zweiten Endposition wieder um, und der Kolben befindet sich danach wieder in der
ersten Endposition. Im zeitlichen Mittel befindet sich der Kolben also kurz vor der
ersten Endposition. Da für den Betrieb der Bodenverdichtungsmaschine nur das zeitliche
Mittel der Kolbenposition von Interesse ist, reicht diese Art der Steuerung für die
Fahrtgeschwindigkeit aus. Ein Sensor und dergleichen zur Kontrolle der Kolbenposition
ist nicht erforderlich, da der Bewegungsverlauf des Kolbens durch die Endpositionen
begrenzt wird, und der Verstellzylinder somit bei jedem Zyklus wieder auf eine definierte
Position verfahren wird.
1. Steuerung für eine Unwucht-Verstelleinrichtung in einer Vibrationsmaschine, insbesondere
in einer Bodenverdichtungsmaschine,
mit einem Verstellzylinder, der hydraulisch verstellbar ist, um eine Relativstellung
von gegenläufig rotierenden Unwuchten in der Vibrationsmaschine einzustellen,
mit einem Steuerventil, um den Verstellzylinder so zu verstellen, dass das Vibrationsverhalten
der Vibrationsmaschine eingestellt wird,
gekennzeichnet durch
eine Steuereinheit zum Ansteuern des Steuerventils gemäß einem Pulsweitenmodulations-Signal,
um die Relativstellung der Unwuchten abhängig von dem Tastverhältnis des Pulsweitenmodulationssignals
einzustellen.
2. Steuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit mit dem Steuerventil verbunden ist, um den Verstellzylinder gemäß
einem ersten Pegel des Pulsweitenmodulationssignals so anzusteuern, dass die Relativstellung
der Unwuchten in Richtung einer ersten festgelegten Position verstellt werden, und
um den Verstellzylinder gemäß einem zweiten Pegel des Pulsweitenmodulationssignals
so anzusteuern, dass die Relativstellung der Unwuchten in Richtung einer zweiten festgelegten
Position verstellt werden.
3. Steuerung nach Anspruch 2,
dadurchgekennzeichnet,
dass das Pulsweitenmodulationssignal während einer Periodendauer für eine erste Zeitdauer
den ersten Pegel und für eine zweite Zeitdauer den zweiten Pegel einnimmt.
4. Steuerung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hydrauliksystem mit Bezug auf den Verstellzylinder so ausgelegt ist, dass der
Verstellzylinder bei einem Tastverhältnis von 50% und einer vorbestimmten Periodendauer
vollständig zwischen der ersten und der zweiten Position verfahrbar ist.
5. Steuerung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hydrauliksystem mit Bezug auf den Verstellzylinder so ausgelegt ist, dass der
Verstellzylinder bei einem von 50% verschiedenen Tastverhältnis und einer vorbestimmten
Periodendauer zumindest teilweise in Richtung einer der festgelegten Positionen verfahrbar
ist.
6. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit so gestaltet ist, dass das Pulsweitenmodulations-Signal abhängig
von einer Benutzervorgabe eingestellt werden kann.
7. Bodenverdichtungsmaschine mit einer Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei eine Rüttelplatte vorgesehen ist, die mit Unwuchten so gekoppelt ist, um abhängig
von der Relativstellung der Unwuchten eine Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung zu bewirken.
8. Verfahren zum Steuern einer Unwucht-Verstelleinrichtung in einer Vibrationsmaschine,
insbesondere in einer Bodenverdichtungsmaschine,
wobei die Relativstellung von gegenläufig rotierenden Unwuchten in der Vibrationsmaschine
gewählt wird, um das Vibrationsverhalten der Vibrationsmaschine einzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Relativstellung der Unwuchten abhängig von einem Pulsweitenmodulations-Signal
gesteuert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Relativstellung der Unwuchten abhängig von dem Tastverhältnis des Pulsweitenmodulationssignals
eingestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Relativstellung der Unwuchten in Richtung einer ersten festgelegten Position
bei einem ersten Pegel des Pulsweitenmodulationssignals verstellt wird, und dass die
Relativstellung der Unwuchten in Richtung einer zweiten festgelegten Position bei
einem zweiten Pegel des Pulsweitenmodulationssignals verstellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pulsweitenmodulationssignal während einer Periodendauer für eine erste Zeitdauer
den ersten Pegel und für eine zweite Zeitdauer den zweiten Pegel einnimmt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Relativstellung der Unwuchten bei einem Tastverhältnis von 50% und bei einer
vorbestimmten Periodendauer sich vollständig von der ersten in die zweite Position
ändert.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Relativstellung bei einem von 50% verschiedenen Tastverhältnis und einer
vorbestimmten Periodendauer zumindest teilweise in Richtung einer der festgelegten
Positionen ändert.