[0001] Die Erfindung betrifft ein Magazin für eine Handfeuerwaffe nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Magazin ist aus der DE 44 32 192 C1 bekannt. Dort ist in einem Magazingehäuse
ein Zubringer angeordnet, der an seiner Unterseite eine Federauflage für das obere
Ende einer Magazinfeder aufweist. Das untere Ende der Magazinfeder liegt auf einem
Distanzstück auf, das über einen an der Unterseite des Magazingehäuses befestigbaren
Magazinboden gehalten wird. Der Magazinboden enthält zwei nach oben vorstehende Schenkel
mit nach außen vorstehenden Vorsprüngen, die in der Montagestellung des Magazinbodens
in entsprechende Aussparungen an den Flachseiten des Magazingehäuses eingreifen. Das
Distanzstück ist zwischen die beiden Schenkel des Magazinbodens eingesetzt und weist
an seiner Unterseite einen zapfenartigen Fortsatz zum Eingriff in ein entsprechendes
Loch im Magazinboden auf. Bei diesem bekannten Magazin muß zur Demontage des Magazinbodens
zunächst der zapfenartige Fortsatz eingedrückt und dadurch das Distanzstück angehoben
werden, bevor die beiden durch die Aussparungen ragenden Vorsprünge an den beiden
Schenkeln zum Lösen der Verriegelung des Magazinbodens nach innen gedrückt werden
können. Diese Magazinkonstruktion erfordert aufgrund des zusätzlichen Distanzstücks
eine erhöhte Anzahl an Einzelteilen und benötigt auch einen größeren Platzbedarf.
Darüber hinaus ist für den Zusammenbau und das Zerlegen des Magazins einiges Geschick
erforderlich.
[0003] Es sind auch bereits Magazine bekannt, bei denen die Verbindung zwischen dem Magazingehäuse
und dem Magazinboden über spezielle Verbindungsstege an dem Magazingehäuse und eine
dazugehörige T-Nut an dem Magazinboden erfolgt. Diese Art der Verbindung ist jedoch
fertigungstechnisch aufwändig und mit entsprechend hohen Kosten verbunden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Magazin der eingangs genannten Art zu schaffen,
das einfach und kostengünstig herstellbar ist und leicht zerlegt bzw. zusammengebaut
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Magazin mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung besteht darin, dass die
Einzelteile einfach herstellbar sind und die Montage bzw. Demontage erheblich vereinfacht
werden kann. Die Ausnehmungen in dem Magazingehäuse können z.B. ohne aufwändige Umformverfahren
einfach in das Magazingehäuse eingestanzt werden. Auch der Magazinboden kann als Spritzgussteil
z.B. aus Kunststoff einfach und kostengünstig hergestellt werden. Der Magazinboden
kann aber auch aus Metall bestehen oder als Kunststoff-Metall-Verbundteil ausgeführt
sein, wobei insbesondere die federnde Lasche aus Metall besteht oder Metalleinlagen
bzw. Verstärkungen aufweisen kann.
[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung besteht daran, dass das Magazin
einfach zusammengebaut und bei Bedarf wieder zerlegt werden kann. Durch die Ansätze
mit den entsprechenden Ausnehmungen und die federnde Lasche wird ein einfach bedienbarer
Schnappverschluß gebildet, der dennoch eine sichere Halterung des Magazinbodens am
Magazingehäuse gewährleistet.
[0008] In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist an der federnden Lasche des
Magazinbodens eine Halterung für das untere Ende der Magazinfeder vorgesehen. Dadurch
kann sichergestellt werden, dass die Magazinfeder beim Abnehmen des Magazinbodens
nicht herausspringt und verloren geht. Die Halterung für das untere Ende der Magazinfeder
kann aber auch an einem anderen Teil des Magazinbodens vorgesehen werden. In zweckmäßiger
Weise ist auch an dem Zubringer eine entsprechende Halterung für das obere Ende der
Magazinfeder angebracht. Der Magazinboden kann dann zusammen mit der Magazinfeder
und dem Zubringer als Einheit montiert oder demontiert werden.
[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Magazin einer Handfeuerwaffe mit einem Magazingehäuse und einem Magazinboden in
einer Perspektive;
- Figur 2
- den Magazinboden des in Figur 1 gezeigten Magazins in einer Perspektive;
- Figur 3
- das Magazingehäuse des in Figur 1 gezeigten Magazins in einer Perspektive und
- Figur 4
- das in Figur 1 gezeigte Magazin im zerlegten Zustand.
[0010] Das in Figur 1 dargestellte Magazin einer Handfeuerwaffe enthält ein aus Blech oder
als Spritzgussteil z.B. aus Kunststoff oder Metall hergestelltes oder als Kunststoff-Metall-Verbundteil
ausgeführtes Magazingehäuse 1, das am oberen Ende entsprechend geformte Magazinlippen
2 zur Halterung einer für den Ladevorgang benötigten oberen Patrone aufweist. Die
Magazinlippen 2 sind derart geformt, dass die oberste Patrone schräg nach oben aus
dem Magazingehäuse 1 herausgeschoben werden kann. An dem unteren Ende des Magazingehäuses
1 ist ein in Figur 2 gesondert dargestellter Magazinboden 3 abnehmbar befestigt.
[0011] Innerhalb des Magazingehäuses 1 ist ein in Figur 4 dargestellter Zubringer 4 verschiebbar
geführt. Durch eine zwischen der Unterseite des Zubringers 4 und der Innenseite des
Magazinbodens 3 eingespannte Magazinfeder 5 wird der Zubringer 4 nach oben gedrückt.
Von dem Zubringer 4 werden so die hier nicht dargestellten Patronen in sich bekannter
Weise nach oben zu den Magazinlippen 2 geführt.
[0012] Wie aus den Figuren 1 und 4 hervorgeht, weist das Magazingehäuse 1 am unteren Ende
der geraden hinteren Stirnwand 6 zwei voneinander beabstandete rechteckige hintere
Ausnehmungen 7 auf. Am unteren Ende der abgerundeten vorderen Stirnwand 8 sind gemäß
Figur 3 ebenfalls zwei voneinander beabstandete schlitzförmige vordere Ausnehmungen
9 vorgesehen, die über die abgerundeten Ecken verlaufen.
[0013] Der in Figur 2 gesondert dargestellte Magazinboden 3 enthält eine Bodenplatte 10
mit einen an der Rückseite offenen und vorne abgerundeten Rand 11. An dem abgerundeten
vorderen Teil des Rands 11 sind nach innen vorstehende Ansätze 12 zum Eingriff in
die schlitzförmigen Durchbrüche 9 vorgesehen. Auf der Bodenfläche 10 sind ferner zwei
voneinander beabstandete Vorprünge 13 mit nach hinten vorstehenden Ansätzen 14 zum
Eingriff in die rechteckigen Ausnehmungen 7 angeformt. In der Bodenplatte 10 ist ferner
eine federnde Lasche 15 vorgesehen, die an ihrer Vorderseite eine Anlagefläche 16
zur Anlage an der Innenwand 17 des Magazingehäuses 1 aufweist. Auf der Oberseite der
federnden Lasche 15 ist eine Halterung 18 in Form einer Öse oder dgl. zum Einhängen
des unteren Endes der Magazinfeder 5 angeformt. Die federnde Lasche 15 wird durch
einen U-förmigen Schlitz 19 gebildet, der in der Bodenplatte 10 eingebracht ist. Auch
an der Unterseite des Zubringers 4 ist eine entsprechende - nicht dargestellte - Öse
oder eine andere geeignete Halterung für das obere Ende der Magazinfeder 5 vorgesehen.
[0014] Zum Zusammenbau des vorstehend beschriebenen Magazins muß der mit dem Magazinboden
3 über die Magazinfeder 5 verbundene Zubringer 4 von unten in das Magazingehäuse 1
eingesetzt werden. Dann muß der Magazinboden 3 entgegen der Kraft der Magazinfeder
5 zunächst etwas seitlich nach vorne versetzt an die Unterseite des Magazingehäuses
1 angedrückt und anschließend so nach hinten verschoben werden, dass die vorderen
Ansätze 12 und die hinteren Ansätze 14 in Eingriff mit ihren entsprechenden Ausnehmungen
9 bzw. 7 im Magazingehäuse 1 gelangen. Dabei schnappt die federnde Lasche 15 ein und
verhindert, mit der an der Innenwand 17 des Magazingehäuses 1 anliegenden Anlagefläche
16, dass der Magazinboden 3 aus seiner Montagestellung verschoben wird.
[0015] Zum Zerlegen des Magazins muß lediglich die federnde Lasche 15 nach unten angehoben
werden, so dass die Anlagefläche 16 außer Eingriff mit der Innenwand 17 des Magazingehäuses
1 gelangt. Dann kann der Magazinboden 3 wieder nach vorne geschoben und von dem Magazingehäuse
1 zusammen mit der Magazinfeder 5 und dem Zubringer 4 abgenommen werden. Zum einfacheren
Anheben der Lasche 15 kann diese an ihrer Unterseite eine Nut oder einen randseitigen
Vorsprung aufweisen, in die z.B. mit dem Rand einer Patrone eingegriffen werden kann.
1. Magazin für eine Handfeuerwaffe mit einem Magazingehäuse (1), einem in dem Magazingehäuse
(1) verschiebbar geführten Zubringer (4), einem an der Unterseite des Magazingehäuses
(1) lösbar befestigten Magazinboden (3) und einer zwischen dem Magazinboden (3) und
dem Zubringer (4) eingespannten Magazinfeder (5), dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinboden (3) mindestens einen in Ausnehmungen (7, 9) des Magazingehäuses
(1) von Außen eingreifenden Ansatz (12) und mindestens einen von Innen eingreifenden
Ansatz (14) aufweist und eine federnde Lasche (15) mit einer Anlagefläche (16) zur
Anlage an der Innenwand (17) des Magazingehäuses (1) enthält.
2. Magazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinboden (3) zwei voneinander beabstandete vordere Ansätze (12) zum Eingriff
von Außen in entsprechende vordere Ausnehmungen (9) am unteren Ende einer vorderen
Wand (8) des Magazingehäuses (1) und zwei voneinander beabstandete hintere Ansätze
(14) zum Eingriff von Innen in entsprechende hintere Ausnehmungen (7) an einer hinteren
Wand (6) des Magazingehäuses (1) enthält.
3. Magazin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des Magazinbodens (3) eine Halterung (18) für das untere Ende der
Magazinfeder (5) angeordnet ist.
4. Magazin nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (18) an der federnden Lasche (15) angebracht ist.
5. Magazin nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die hinteren Ansätze (14) an der Rückseite zweier an der Innenseite der Magazinbodens
(3) angeordneter Vorsprünge (13) vorgesehen sind.
6. Magazin nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinboden (3) eine Bodenplatte (10) und einen an der Rückseite offenen Rand
(11) enthält.
7. Magazin nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die federnde Lasche (15) durch einen U-förmigen Schlitz (19) in der Bodenplatte (10)
gebildet wird.
8. Magazin nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinboden (3) über die Magazinfeder (5) mit dem Zubringer (4) verbunden ist.
9. Magazin nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinboden (3) aus Kunststoff und/oder Metall besteht.
10. Magazin nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinboden (3) als Kunststoff-Metall-Verbundteil ausgeführt ist.