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EP 1 184 252 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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07.09.2005 Patentblatt 2005/36 |
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Anmeldetag: 31.07.2001 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B61L 21/06 |
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Gleisfreimeldeeinrichtung
Clear-track signalling device
Dispositif de signalisation de non-occupation d'une voie ferrée
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Priorität: |
23.08.2000 DE 10041173
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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06.03.2002 Patentblatt 2002/10 |
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Patentinhaber: ALCATEL |
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75008 Paris (FR) |
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Erfinder: |
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- Knight, Alan
71263 Weil der Stadt (DE)
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Vertreter: Brose, Gerhard et al |
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Alcatel,
Intellectual Property Department Stuttgart 70430 Stuttgart 70430 Stuttgart (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 112 444 DE-A- 3 445 115
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DD-A- 260 470 DE-A- 19 706 021
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleisfreimeldeeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Achszählerabschnitte werden zwischen Achszählpunkten gebildet, um den Belegungszustand
der einzelnen Abschnitte zu ermitteln. Das Dokument DE 197 06 021 A1 offenbart ein
derartiges System. Anhand des Belegungszustandes werden innerhalb eines Stellwerkes
Entscheidungen über die Steuerung der Gleisanlage, beispielsweise bezüglich Signal-
und Weichenstellungen, getroffen. Die Entscheidungsfindung und die Umsetzung in entsprechende
Stellsignale erfolgen zunehmend automatisch. Derartig ferngesteuerte Betriebszentralen
benötigen kein Bedienpersonal. Aus Sicherheitsgründen muss garantiert sein, dass die
im Stellwerk beziehungsweise in der Betriebsleitzentrale zu verarbeitenden Informationen
über den Belegungszustand von Achszählerabschnitten zu jedem Zeitpunkt korrekt und
vollständig sind. Es kann jedoch vorkommen, dass ein Achszähler ausfällt oder fehlerhafte
Signale liefert. Fehlzählungen, elektromagnetische Störungen, Sicherheitsreaktionen
auf bestimmte Arten von Rangiervorgängen oder andere Einflussgrößen können die Funktionsfähigkeit
des Stellwerkes und insbesondere der ferngesteuerten Betriebszentrale erheblich beeinträchtigen.
Jegliche Art von Störungen führen ohne Zeitverzögerung zum Auslösen bestimmter Sicherheitsreaktionen.
Alle auf der Strecke befindlichen Züge werden angewiesen zu stoppen, oder die Geschwindigkeit
zu reduzieren, wenn nicht absolut sicher ist, dass ein vorausliegender Gleisabschnitt
frei ist. Bei durchgehenden Bahnhofsgleisen kann die Fahrerlaubnis so lange nicht
erteilt werden, wie nicht klar ist, ob ein vorausfahrender Zug den Bahnhof verlassen
hat. Insbesondere bei sehr hohen Zugdichten, beispielsweise im S-Bahn-Verkehr, kommt
es dadurch sehr häufig zu sicherheitsbedingten Verspätungen. Die Zugverspätungen könnten
noch zunehmen, wenn die Strecken von Betriebszentralen aus ferngesteuert werden und
nicht genügend Personal für eine augenscheinliche Prüfung des Belegungszustandes des
Gleises zur Verfügung steht.
[0002] Um das Verspätungsproblem im Falle einer Achszählerstörung zu lösen, wurde bereits
vorgeschlagen, eine automatische Fehlerkorrektureinrichtung zu entwickeln. Eine solche
Fehlerkorrektureinrichtung müsste in der Lage sein, möglichst viele Ursachen für Fehlfunktionen,
wie beispielsweise elektromagnetische Störungen, oder rangierbedingte Störungen, zweifelsfrei
zu dedektieren. Nachteilig bei der automatischen Fehlerkorrektur ist neben der Komplexität
der Algorithmen vor allem die Erkenntnis, dass wichtige Funktionen nicht signaltechnisch
realisierbar sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleisfreimeldeeinrichtung der oben
genannten Gattung anzugeben, die sich durch geringe Kosten sowohl hinsichtlich der
Entwicklung, als auch der Projektierung beziehungsweise Realisierung auszeichnet,
wobei eine möglichst hohe Zuverlässigkeit anzustreben ist.
[0004] Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch
die Bildung übergeordneter Block-Achszählerabschnitte ergibt sich eine Verbesserung
der betrieblichen Übersicht im Falle einer Achszählerstörung. Der Fahrdienstleiter
ist nicht auf die Beobachtung der Teil-Achszählerabschnitte, deren Belegungszustand
vom Stellwerk verarbeitet wird, angewiesen, um einen Gefahrenzustand zu erkennen.
Wenn der Block-Achszählerabschnitt als frei erkannt wurde, kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
davon ausgegangen werden, dass die untergeordneten Teil-Achszählerabschnitte, wie
vorgesehen, durchfahren wurden, auch wenn ein Achszählpunkt eines Teil-Achszählerabschnittes
keine oder fehlerhafte Signale an das Stellwerk übermittelt hat. Eine Störung oder
eine Unterbrechung des ordnungsgemäßen Betriebes lässt sich somit in vielen Fällen
vermeiden. Letztlich wird Verspätungen wirkungsvoller vorgebeugt.
[0005] Gemäß Anspruch 2 sind den Block-Achszählerabschnitten eigene Achszählpunkte zugeordnet,
das heißt, es werden keine für die Teil-Achszählerabschnitte vorgesehenen Achszählpunkte
quasi doppelt genutzt. Eine Doppelnutzung wäre jedoch auch möglich, wobei in einer
weiteren Ausbaustufe die Anzahl der den Block-Achszählerabschnitt bildenden Teil-Achszählerabschnitte
variabel gehandhabt werden könnte. Letzteres hätte den Vorteil, dass insbesondere
bei akuter Havariegefahr oder bei dem Ausfall mehrerer Achszählpunkte von Teil-Achszählerabschnitten
eine schneller Beurteilung der Gefahrensituation möglich wäre. Allerdings bietet sich
die Bildung der Block-Achszählerabschnitte auf der Basis zugeordneter Achszählpunkte
zumindest für die Einführung bei der Deutschen Bundesbahn AG an, da teilweise bereits
derzeit nicht genutzte Achszählpunkte vorhanden sind.
[0006] Vorzugsweise werden gemäß Anspruch 3 Streckenanfang und Streckenende der Block-Achszählerabschnitte
von den topografischen Gegebenheiten bestimmt. Zur Überwachung der Zugfolge im Bahnhofsbereich
sind dazu Block-Achszählerabschnitte über jedes durchgehende Bahnhofsgleis vorgesehen.
Auch bei Verzweigungen innerhalb des Bahnhofsbereiches kann somit eindeutig beurteilt
werden, ob das Schienenfahrzeug den Bahnhof - auf welchem Verzweigungsweg auch immer
- verlassen hat, da dann der Zählpunkt am Ausfahrende des Block-Achszählerabschnittes
ein Überfahren signalisiert hat.
[0007] Gemäß Anspruch 4 sind die Block-Achszählerabschnitte als sogenanntes sicheres Meldebild
grafisch dargestellt. Vorzugsweise werden die Block-Achszählerabschnitte zusätzlich
zu den schon vorhandenen Teil-Achszählerabschnitten, Bahnhofsgleisen und Weichenabschnitten
am Monitor sicher angezeigt. Im Falle einer Achszählerstörung kann der Fahrdienstleiter
anhand der Anzeige der übergeordneten Block-Achszählerabschnitte feststellen, ob der
Zug den gesamten Block beziehungsweise das gesamte durchgehende Bahnhofsgleis geräumt
hat, ohne auf eine augenscheinliche Prüfung der Vollständigkeit des Zuges durch Personal
vor Ort angewiesen zu sein.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand figürlicher Darstellungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Bahnhofstopografie und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Streckentopgrafie.
[0009] Die in Fig. 1 veranschaulichte Bahnhofsanlage umfasst zwei durchgehende Gleise 1a
und 1b und mehrere verzweigte Gleise 2. An allen Verzweigungsstellen sind in der Nähe
von dazugehörigen Weichen Zählpunkte 3 zur Signalgebung an mindestens ein Stellwerk
vorgesehen. Darüber hinaus sind zusätzliche Zählpunkte 4 für jedes durchgehende Gleis
1a, 1b vor der Bahnhofseinfahrt und hinter der Bahnhofsausfahrt angeordnet. Diese
zusätzlichen Zählpunkte 4 werden nicht für Weichen- oder Signalstellzwecke, das heißt
zur Signalgebung an das Stellwerk, sondern zur Visualisierung eines sicheren Meldebildes
verwendet. Die Figuren 1 und 2 zeigen verschiedene Meldebilder in vereinfachter Form.
Der Fahrdienstleiter kann anhand der im Meldebild beispielsweise durch die Farbgebung
oder durch Blinkeffekte den Aktivierungs- oder Deaktivierungszustand signalisierenden
zusätzlichen Zählpunkt 4 erkennen, ob ein Schienenfahrzeug den Bahnhofsbereich verlassen
hat. Dabei spielt es keine Rolle, auf welchen der innerhalb der Bahnhofstopografie
möglichen Gleisen 1a, 1b, 2 das Schienenfahrzeug gefahren ist.
[0010] Fig. 2 veranschaulicht ein sicheres Meldebild für den Streckenbereich zwischen zwei
Bahnhöfen, wobei hier Block-Achszählerabschnitte zwischen zusätzlichen Zählpunkten
A und B und für ein Parallelgleis zwischen zusätzlichen Zählpunkten C und D gebildet
sind.
[0011] Die Erfindung gemäß Anspruch 1 beschränkt sich nicht auf die vorstehend erläuterten
Anwendungsfälle.
1. Gleisfreimeldeeinrichtung mit Mitteln zur Visualisierung von Achszählerabschnitten,
dadurch gekennzeichnet, dass die zu visualisierenden Achszählerabschnitte Block-Achszählerabschnitte sind, die
Teil-Achszählerabschnitte umfassen, wobei die Teil-Achszählerabschnitte mehreren Stellwerken
zugeordnet sind.
2. Gleisfreimeldeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass den umfassenden Block-Achszählerabschnitten Achszählpunkte (4) zugeordnet sind, die
nicht Achszählpunkte (3) der Teil-Achszählerabschnitte sind.
3. Gleisfreimeldeeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die umfassenden Block-Achszählerobschnitte Strecken zwischen zwei Bahnhöfen und/oder
durchgehenden Bahnhofsgleisen entsprechen.
4. Gleisfreimeldeeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Visualisierung der umfassenden Block-Achszählerabschnitte einen Monitor
zur grafischen Darstellung eines sicheren Meldebildes umfassen.
1. Clear-track signalling device with means for visualizing axle counter sections, characterized in that the axle counter sections to be visualized are block axle counter sections, which
comprise partial axle counter sections, the partial axle counter sections being assigned
to several signal boxes.
2. Clear-track signalling device according to claim 1, characterized in that axle counting points (4), which are not axle counting points (3) of the partial axle
counter sections, are assigned to the covering block axle counter sections.
3. Clear-track signalling device according to one of the preceding claims, characterized in that the covering block axle counter sections correspond to lines between two stations
and/or through station lines.
4. Clear-track signalling device according to one of the preceding claims, characterized in that the means for visualizing the covering block axle counter sections comprise a monitor
for the graphic representation of a safe mimic diagram.
1. Dispositif de signalisation de non-occupation d'une voie ferrée avec des moyens de
visualisation de sections de comptage d'essieux, caractérisé en ce que les sections de comptage d'essieux devant être visualisées sont des sections de comptage
d'essieux en bloc, qui comportent des sections partielles de comptage d'essieux, les
sections partielles de comptage d'essieux étant associées à plusieurs postes d'aiguillage.
2. Dispositif de signalisation de non-occupation d'une voie ferrée selon la revendication
1, caractérisé en ce que des points de comptage d'essieux (4) qui ne sont pas des points de comptage d'essieux
(3) des sections partielles de comptage d'essieux, sont associés aux sections étendues
de comptage d'essieux en bloc.
3. Dispositif de signalisation de non-occupation d'une voie ferrée selon l'une quelconque
des revendications précédentes, caractérisé en ce que les sections étendues de comptage d'essieux en bloc correspondent à des tronçons
entre deux gares et/ou à des voies ferrées continues dans les gares.
4. Dispositif de signalisation de non-occupation d'une voie ferrée selon l'une quelconque
des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens de visualisation des sections étendues de comptage d'essieux en bloc comprennent
un moniteur pour la représentation graphique d'une image de signalisation fiable.
