[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Markisenantrieb für eine Markise
mit manueller Drehvorrichtung.
[0002] Handelsübliche, im Einsatz befindliche Markisen weisen eine manuelle Drehvorrichtung
auf, mittels derer der Markisenstoff auf eine Haspel aufgerollt werden kann. Hierzu
bedient sich eine Bedienerperson einer Kurbel, die in eine an der Haspel angebrachte
Öse gesetzt werden kann. Durch die Drehbewegung der Kurbel wird der Markisenstoff
auf die Haspel aufgerollt.
[0003] Die manuelle Betätigung der Markise ist eine anstrengende und zeitraubende Angelegenheit.
Daher gab es bereits Überlegungen, wie die Markise elektrisch betätigt werden könnte.
[0004] Grundsätzlich ist der Einsatz eines so genannten Rohrmotors möglich. Allerdings weisen
diese den gravierenden Nachteil auf, dass ihre Montage äußerst aufwendig ist und vom
Endverbraucher praktisch nicht geleistet werden kann, so dass geschulte Installateure
mit der Montage bzw. mit dem Nachrüsten einer manuell betätigbaren Markise beauftragt
werden müssen. Dies verursacht naturgemäß hohe Kosten.
[0005] Bekannt ist darüber hinaus ein nachrüstbarer batterie-elektrischer Markisenantrieb
gemäß der DE 295 14 880 U. Dieser bekannte Antrieb arbeitet mit 12V, und zwar offensichtlich
aus Sicherheitsgründen, damit der Anwender keinerlei Gefahr ausgesetzt wird, wenn
witterungsbedingt beispielsweise Wasser in den Bereich des Elektromotors oder des
Betätigungsschalters gelangt sein sollte. Um allerdings die relativ hohe Leistung
für das Auf- und Abrollen des Markisenstoffes aufbringen zu können, fließen bei dem
bekannten Antrieb Ströme zwischen 10A bis 20A. Dies bedeutet aber, dass eine sehr
große Batterie hoher Kapazität zum Einsatz kommen muss oder aber ein kostspieliger
Wandler, der aus 230V Wechselstrom aus dem Haushaltsnetz 12V Gleichstrom wandelt.
[0006] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elektrischen
Markisenantrieb für eine Markise mit manueller Drehvorrichtung anzugeben, vorzugsweise
als Nachrüstbausatz. Der Antrieb soll kostengünstig sein und Sicherheitsaspekten hinsichtlich
des Ausschlusses einer elektrischen Fehlfunktion gerecht werden.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst mit dem Markisenantrieb mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Der Markisenantrieb weist einen elektrischen Getriebemotor auf, dessen Welle mit
einer manuellen Drehvorrichtung koppelbar ist, und einen pneumatischen Schalter, der
über eine Luftleitung mit einer Steuereinheit des Getriebemotors verbunden ist.
[0009] Der Getriebemotor wird im Bereich der schon erwähnten Öse der manuellen Drehvorrichtung
an einer Hauswand montiert und die Welle mit einer entsprechenden Kupplung in die
Öse eingehängt. Die elektrische Versorgung des Getriebemotors kann über das haushaltsübliche
Leitungsnetz mit 230V Betriebsspannung erfolgen. Hierzu muss gegebenenfalls in der
Hauswand eine Durchbohrung geschaffen werden zur Durchführung des elektrischen Stromkabels,
dessen Enden dann mit dem Getriebemotor verbunden werden.
[0010] Die Bedienung des Getriebemotors erfolgt erfindungsgemäß mit einem pneumatischen
Schalter, der in üblicher Schalterhöhe an der Hauswand montiert werden kann. Der pneumatische
Schalter ist über eine Luftleitung mit einer Steuereinheit des Getriebemotors verbunden.
Wird der vorzugsweise als Wechselschalter ausgebildete pneumatische Schalter zum Aufrollen
der Markise betätigt, so wird in dem Schalter ein Blasebalg zusammengedrückt. Der
daraus entweichende Luftstrom führt über die Luftleitung zu einem in der Steuereinheit
des Getriebemotors vorhandenen Mikroschalter. Dieser setzt den Getriebemotor darauf
in Betrieb und rollt beispielsweise den Markisenstoff auf die Haspel auf. Wird der
pneumatische Schalter in die andere Richtung betätigt, so wird in dem Blasebalg ein
Unterdruck erzeugt, welcher einen weiteren Mikroschalter in der Steuereinheit des
Getriebemotors betätigt. Dies bewirkt, dass sich der Getriebemotor in eine andere
Richtung dreht, also den Markisenstoff beispielsweise abrollt.
[0011] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Welle des Getriebemotors mit der manuellen Drehvorrichtung
über ein Kardangelenk koppelbar ist. Die Verwendung eines Kardangelenkes beinhaltet
drei Freiheitsgrade bei der Montage des Markisenantriebes. Dies ist relevant vor allem
dann, wenn der Markisenantrieb als Nachrüstbausatz erworben wird, um allen erdenklichen
baulichen Besonderheiten Rechnung tragen zu können.
[0012] Einem ähnlichen Ziel dient es gemäß einer noch vorteilhaften Weiterbildung, wenn
der Getriebemotor über zwei Schienen in seiner horizontalen und vertikalen Position
zur Markise einstellbar mit einer Hauswand verbindbar ist. Auch dies dient zur möglichst
genauen Justage der Verbindung des Motors zur Markise, damit diese mechanisch spannungsfrei
ausgeführt werden kann.
[0013] Das gleiche Ziel wird mit einer noch weiteren Ausführungsform verfolgt, bei welcher
der Getriebemotor auf das bei jeder Markise vorhandene Vierkantrohr horizontal verschieblich
setzbar und mit einer weiteren Schiene in seiner vertikalen Position einstellbar mit
einer Hauswand verbindbar ist.
[0014] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungsfiguren beispielhaft näher erläutert. Hierbei
zeigt:
- Fig. 1
- die schematische Ansicht der Anordnung eines Markisenantriebes an einer Markise, und
- Fig. 2
- die vergrößerte Ansicht des Details A in Fig. 1.
[0015] Aus Übersichtsgründen sind Einzelheiten wie Wände des Bauwerkes etc. nicht dargestellt
worden.
[0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Markise Markisenstoff 1 auf, welcher auf einer
Haspel 2 aufgerollt werden kann. Hierzu soll nun der elektrische Markisenantrieb dienen,
der im Detail A in Fig. 2 dargestellt ist.
[0017] Die handelsübliche Markise verfügt über eine manuelle Drehvorrichtung 9 zum Auf-
bzw. Abrollen des Markisenstoffs 1 auf die bzw. von der Haspel 2. Zu dieser manuellen
Drehvorrichtung 9 gehört eine Öse 10, durch welche eine Drehkurbel (nicht dargestellt)
geführt werden kann, um die Markise manuell zu bedienen.
[0018] In die Öse 10 ist vorliegend eine Kupplung 5 eingehängt, die mit der Welle 8 eines
Getriebemotors 3 verbunden ist. Der Getriebemotor 3 ist über Schienen 4 so an eine
Gebäudewand anbringbar, dass der Getriebemotor 3 sowohl in vertikaler als auch in
horizontaler Richtung in Bezug auf die Öse 10 verstellbar ist. Dies ermöglicht eine
mechanisch spannungsfreie Anbindung des Getriebemotors 3 an die manuelle Drehvorrichtung
9.
[0019] Die Kupplung 5 kann im übrigen ersetzt werden durch ein Kardangelenk (nicht dargestellt),
um so noch weitere Freiheitsgrade hinsichtlich der Einstellung der Lage des Getriebemotors
3 in Bezug auf die manuelle Drehvorrichtung 9 zu gewinnen.
[0020] Betätigt wird der Getriebemotor 3, der im übrigen im oberen Bereich mit einer elektrischen
Spannung (230V) aus dem haushaltsüblichen Leitungsnetz versorgt wird, über einen pneumatischen
Schalter 6, der in üblicher Höhe an der Gebäudewand anbringbar ist. Der pneumatische
Schalter 6 ist über eine Luftleitung 7 mit einer Steuereinheit (nicht dargestellt)
im Getriebemotorgehäuse verbunden. Der pneumatische Schalter 6 ist als Wechselschalter
dargestellt, mit dem also ein Richtungswechsel vom Auf- hin zum Abrollen bewirkt werden
kann.
1. Elektrischer Markisenantrieb für eine Markise (1) mit manueller Drehvorrichtung, aufweisend
einen elektrischen Getriebemotor (3), dessen Welle (8) mit der manuellen Drehvorrichtung
(9) koppelbar ist, und
einen pneumatischen Schalter (6), der über eine Luftleitung (7) mit einer Steuereinheit
des Getriebemotors (3) verbunden ist.
2. Markisenantrieb nach Anspruch 1, bei dem die Welle (8) des Getriebemotors (3) mit
der manuellen Drehvorrichtung (9) über ein Kardangelenk koppelbar ist.
3. Markisenantrieb nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der pneumatische Schalter (6) ein
Wechselschalter ist.
4. Markisenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Getriebemotor (3) über
zwei Schienen (4) in seiner horizontalen und vertikalen Position einstellbar mit einer
Hauswand verbindbar ist.
5. Markisenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Getriebemotor (3) auf
das Vierkantrohr der Markise (1) horizontal verschieblich setzbar und mit einer weiteren
Schiene (4) in seiner vertikalen Position einstellbar mit einer Hauswand verbindbar
ist.