[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen von Webparametern für Webmaschinen
und eine Steuereinrichtung.
[0002] Bei Webmaschinen ist es bekannt, Webparameter wie Druck und/oder Menge der einer
Düse zugeführten Druckluft, den Beginn und/oder die Dauer der Druckluftzufuhr zu der
Düse, den Zeitpunkt des Schneidens eines Schussfadens, den Zeitpunkt des Freigebens
eines Schussfadens am Vorspulgerät sowie andere Webparameter in einer Steuereinheit
der Webmaschine zu speichern.
[0003] Aus der US 4 458 726 und der US 4 673 004 ist es bekannt, mittels einer Regelung
bestimmte Webparameter in Abhängigkeit von dem gemessenen Ankunftszeitpunkt eines
Schussfadens bei einem Fadenwächter zu verändern, um zu erreichen, dass ein nachfolgender
Schussfaden zu einem bestimmten Moment innerhalb des Webzyklus ankommt.
[0004] Es ist außerdem bekannt, für vorgegebene Webgeschwindigkeiten oder Drehzahlen der
Webmaschine, für vorbestimmte zu verarbeitende Garne und/oder vorgegebene Webmuster
Standardwerte für die Webparameter festzulegen und diese mittels einer einzugebenden
Chipkarte oder mittels eines Netzwerkes an die Webmaschine zu senden und/oder diese
in der Steuereinheit der jeweiligen Webmaschine zu speichern. Die Standardwerte der
Webparameter ergeben eine Einstellung, mit der eine Webmaschine ein vorgegebenes Garn
mit einem vorgegebenen Webmuster bei einer vorgegebenen Webgeschwindigkeit verarbeiten
kann. Derartige Standardwerte der Webparameter werden beispielsweise experimentell
von dem Hersteller der Webmaschine ermittelt.
[0005] Wenn mit einer Webmaschine ein Gewebe produziert werden soll, so legt der Bediener
die Webgeschwindigkeit fest. Je nach zu verarbeitendem Garn und/oder Webmuster wählt
er einen Satz von Standardwerten der Webparameter aus. Danach startet der Bediener
die Webmaschine mit der Standardeinstellung, d.h. den Standardwerten der Webparameter.
Danach optimiert der Bediener die Werte der Webparameter, bis die Webmaschine in der
Lage ist, ein Gewebe optimal herzustellen, d.h. beispielsweise ein Gewebe mit optisch
einwandfreiem Aussehen, das mit minimalem Luftverbrauch und mit einer minimalen Anzahl
von Schuß- und/oder Kettfadenbrüchen gewoben wird.
[0006] Wenn gemäß einem vorgegebenen, ein Schussfadenmuster enthaltenden Webmuster mit unterschiedlichen
Garnen für die Schussfäden gewoben wird, wird beispielsweise für jedes unterschiedliche
Garn der Schussfäden in entsprechender Weise zunächst eine Einstellung mit Standardwerten
der Webparameter gewählt, die anschließend in der beschriebenen Weise von dem Bediener
optimiert werden. In entsprechender Weise können Bindungsmuster, nach welchem die
Kettfäden die Schussfäden einbinden, Kettspannungsmuster oder Kombinationen der genannten
Muster bei der Optimierung berücksichtigt werden. Das Optimieren der Werte der Webparameter
erfordert somit relativ viel Zeit, insbesondere wenn unterschiedliche Arten von Schussfäden
mit unterschiedlichen Webmustern verarbeitet werden.
Wenn der Bediener die Webgeschwindigkeit (Drehzahl der Webmaschine) verändert, beispielsweise
um zu prüfen, ob er ein Gewebe mit gleicher Qualität mit höherer Geschwindigkeit weben
kann, wählt er wieder eine Einstellung mit einem Satz von Standardwerten für die Webparameter
aus, die dieser Webgeschwindigkeit zugeordnet sind. Danach muss dann der Bediener
die Werte der Webparameter für jede Art Schussfaden und/oder jede Art Bindung und/oder
unterschiedliche Kettspannungsmuster und/oder Kombinationen davon optimieren. Diese
Arbeiten zum Optimieren der Werte der Webparameter nehmen relativ viel Zeit in Anspruch,
so dass häufig auf Anpassungen der Webgeschwindigkeit verzichtet wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einstellen von Webparametern
zu vereinfachen und insbesondere das Weben und/oder Überprüfen der Webmöglichkeiten
bei unterschiedlichen Webgeschwindigkeiten durchzuführen.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mittels von für eine Webgeschwindigkeit aktuellen
Werten der Webparameter und einer oder mehrerer Änderungsfunktionen Werte für die
Webparameter ermittelt und eingestellt werden, die an die geänderte Webgeschwindigkeit
angepasst sind.
[0009] Die Erfindung geht davon aus, dass die auf diese Weise an die geänderte Webgeschwindigkeit
angepassten Werte für die Webparameter weitgehend mit den für diese Webgeschwindigkeit
optimalen Werten der Webparameter übereinstimmen. Das bietet den Vorteil, dass der
Bediener nur kleinere Korrekturen und/oder Anpassungen vornehmen muss, um die optimalen
Werte der Webparameter für die geänderte Webgeschwindigkeit zu erreichen, so dass
relativ schnell optimale Webparameter für die geänderte Webgeschwindigkeit erhalten
werden.
[0010] Da die an die geänderte Webgeschwindigkeit angepassten Werte der Webparameter automatisch
ermittelt und eingestellt werden, bietet die Erfindung auch den Vorteil, insbesondere
wenn ein Antrieb gemäß der WO 99/27426 der Anmelderin vorhanden ist, dass bei dem
Übergang von einer Webgeschwindigkeit zur anderen Webgeschwindigkeit die Webmaschine
weiter webt. Ein nachfolgender Schussfadeneintrag kommt nach dem Ändern der Webgeschwindigkeit
noch innerhalb der vorgegebenen Toleranz an einem Fadenwächter an, so dass kein Webmaschinenstopp
verursacht wird. Damit ist es möglich, die Webgeschwindigkeit der Webmaschine während
des Webens zu ändern, so dass der Bediener den Einfluß der Webgeschwindigkeit und
deren Änderung auf die Qualität des Gewebes unmittelbar feststellen kann. Das Vermeiden
eines Webmaschinenstopps bedeutet auch, dass Ansatzstreifen im Gewebe vermieden werden.
Da weitergewoben werden kann, geht auch keine Zeit durch das Ändern der Webgeschwindigkeit
verloren. Der Bediener kann dann jeweils, abhängig von dem zu produzierenden Gewebe
weitere Einstellungen oder Veränderungen der Webparameter vornehmen. Da der automatisch
eingestellte neue Webparametersatz nahezu optimal ist, kann die endgültige optimale
Einstellung schnell erreicht werden. Wenn Werte der Webparameter automatisch angepasst
werden können, beispielsweise in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Ankunft des Schussfadens
an einem Fadenwächter, kann ausgehend von dem mittels der Änderungsfunktion berechneten
Satz an Webparametern durch geringe Anpassungen, die anhand von Messdaten oder Messergebnissen
automatisch veranlasst werden, ohne Eingreifen des Bedieners ein Satz optimaler Werte
der Webparameter für die geänderte Geschwindigkeit erhalten werden.
[0011] Die Erfindung ist insbesondere auch bei Webmaschinen vorteilhaft, die nach einem
Geschwindigkeitsmuster weben, d.h. mit unterschiedlichen Webgeschwindigkeiten für
unterschiedliche Schußeintragungen. Dabei wird beispielsweise jeder Schussfadeneintrag
bei einer eigenen, geeigneten Webgeschwindigkeit durchgeführt. Gemäß der Erfindung
ist es dabei möglich, für eine Art von Schussfaden die Werte der Webparameter zu optimieren
und dann für die anderen Webgeschwindigkeiten für diese Art von Schussfäden mittels
der Änderungsfunktion angepasste Werte für die Webparameter zu verwenden. Das bedeutet,
dass der Bediener einen Satz von Werten der Webparameter bei einer bestimmten, konstanten
Webgeschwindigkeit optimal einstellen kann und dann die Webmaschine nach einem Geschwindigkeitsmuster
arbeiten lassen kann. Die Webmaschine stellt dann für jeden einzutragenden Schussfaden
bei dessen geeigneter Webgeschwindigkeit einen passenden Satz an Werten von Webparametern
ein, der nahezu optimal ist. Dies führt vor allem dann zu Vorteilen, wenn mit einem
Webmuster gewoben wird, das aus einer Kombination eines Geschwindigkeitsmusters, eines
Kettfadenspannungsmusters, eines Schussfadenmusters und/oder eines Bindungsmusters
besteht, da es in diesem Fall für einen Bediener besonders umständlich ist, für jede
Kombination eine optimale Einstellung zu verwirklichen.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Verfahren die
Bestimmung des aktuellen, optimierten Satzes der Webparameter für jeden Schussfadeneintrag
eines Webmusters und die Bestimmung eines neuen Satzes von Webparametern für den Schusseintrag
des Webmusters bei einer geänderten Webgeschwindigkeit mittels Anpassens des aktuellen,
optimierten Satzes der Webparameter mittels einer Änderungsfunktion.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform wird die Änderungsfunktion in Abhängigkeit von Webparametern
einer Standardeinstellung für eine erste Webgeschwindigkeit und Webparametern einer
Standardeinstellung für eine zweite Webgeschwindigkeit bestimmt. Vorzugsweise ist
die erste Webgeschwindigkeit im wesentlichen gleich der aktuellen Webgeschwindigkeit
und/oder die zweite Webgeschwindigkeit im wesentlichen gleich der geänderten Webgeschwindigkeit.
Dieses Verfahren wird insbesondere dann angewandt, wenn der Bediener erstmalig die
gewandt, wenn der Bediener erstmalig die Webgeschwindigkeit einer optimal eingestellten
Webmaschine ändert.
[0014] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Änderungsfunktion in Abhängigkeit
von wenigstens einem optimal eingestellten Satz von Werten der Webparameter bei einer
vorgegebenen Webgeschwindigkeit bestimmt. Bei einer Webmaschine, bei welcher schon
für zwei Webgeschwindigkeiten jeweils ein Satz optimaler Werte der Webparameter bestimmt
wurde, ist es dabei möglich, die Änderungsfunktion für den Übergang zum Weben mit
einer dritten Webgeschwindigkeit relativ genau in Abhängigkeit von den beiden optimal
eingestellten Werten der Webparameter zu bestimmten und so einen praktisch optimalen
Satz von Werten für Webparameter für die dritte Webgeschwindigkeit zu erhalten. Eine
derartige Änderungsfunktion kann auch in Abhängigkeit von zwei optimal eingestellten
Sätzen von Werten der Webparameter zum Weben eines anderen Gewebes mit zwei verschiedenen
Webgeschwindigkeiten bestimmt werden.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Änderungsfunktion kontinuierlich
in Abhängigkeit von mindestens einem Satz von optimierten Werten der Webparameter
angepasst. Vorzugsweise wird die Änderungsfunktion dabei auf jeden automatisch eingestellten
Satz von Werten der Webparameter angepasst. Dadurch ist es möglich, die Änderungsfunktion
so genau wie möglich zu bestimmen, wodurch bei einer geänderten Webgeschwindigkeit
die automatische Anpassung des neuen Satzes der Werte der Webparameter beschränkt
wird. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn ein Schussfaden mit unterschiedlichen
Webgeschwindigkeiten auf einer Webmaschine verarbeitet wird.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Änderungsfunktion in Abhängigkeit
von mindestens schon einer bekannten Änderungsfunktion und von der geänderten Webgeschwindigkeit
bestimmt. Dadurch kann beispielsweise dann, wenn mindestens zwei Änderungsfunktionen
für den Wechsel zwischen verschiedenen Webgeschwindigkeit bekannt sind, eine neue
Änderungsfunktion in Abhängigkeit von den schon bestimmten Änderungsfunktionen der
nächsten Webgeschwindigkeit für den Wechsel zu einer nachfolgenden Webgeschwindigkeit
bestimmt werden.
[0017] Nach einer bevorzugten Ausführungsform geht der Wechsel von einer ersten Webgeschwindigkeit
zu einer zweiten Webgeschwindigkeit einher mit einer schrittweisen Änderung der ersten
Webgeschwindigkeit über eine zwischen der ersten und der zweiten Webgeschwindigkeit
liegende Zwischengeschwindigkeit, wobei immer wieder ein Webparametersatz für eine
nachfolgende Webgeschwindigkeit in Abhängigkeit vom vorherigen Webparametersatz gemäß
einer zugehörigen Änderungsfunktion bestimmt wird. Vorzugsweise wird der Webparametersatz
für jede Zwischengeschwindigkeit automatisch angepasst. Es wird dann in Abhängigkeit
von dem automatisch angepassten Webparametersatz ein Webparametersatz für eine folgende
Webgeschwindigkeit bestimmt. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die erste und
die zweite Webgeschwindigkeit stark voneinander abweichen.
[0018] Bevorzugt wird eine der oben genannten Änderungsfunktionen für jede Art von zu verarbeitendem
Schussfaden bestimmt. Dies bietet den Vorteil, dass die Änderungsfunktion für jede
Art Schussfaden optimal gewählt werden kann.
[0019] Die Aufgabe der Erfindung wird auch mit einer Steuereinrichtung zum Durchführen des
Verfahrens gelöst, die Mittel enthält, um mittels von für eine Webgeschwindigkeit
aktuellen Werten von Webparametern und einen oder mehreren Änderungsfunktionen beim
Übergang auf eine andere Webgeschwindigkeit an diese andere Webgeschwindigkeit angepasste
Werte für die Webparameter zu ermitteln und einzustellen.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer Ausführungsform und den Unteransprüchen.
[0021] Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung eine Luftdüsenwebmaschine mit einer
erfindungsgemäßen Steuereinrichtung.
[0022] Die Luftdüsenwebmaschine besitzt eine Steuereinheit 1. Ein Schussfaden wird entsprechend
der Beschreibung zur US 4 673 004 von einem Vorspulgerät 2, das eine gesteuerte Magnetklemme
3 aufweist, abgegeben und von einer Hauptdüse 4 in ein Webfach eingeblasen. Jede Hauptdüse
4 wird über eine gesteuerte Ventileinrichtung 5 mit Druckluft versorgt. Der Schussfaden
wird von Stafettendüsen 6 im Webfach geführt, die jeweils über eine Ventileinrichtung
7 mit Druckluft gespeist werden. Die Ventileinrichtungen 5 und 7 sind beispielsweise
so gestaltet, wie das aus der US 5 086 812, der WO 97/29231 oder der WO 99/64651 bekannt
ist.
[0023] Die Ankunft des Schussfadens auf der anderen Seite des Webfaches wird mit Hilfe eines
Fadenwächters 8 überwacht. Ein eingebrachter Schussfaden wird mit einer gesteuerten
Schussfadenschere 9 geschnitten, beispielsweise mit einer aus der US 4 834 145 bekannten
Schussfadenschere. Bei dem Ausführungsbeispiel ist darüber hinaus noch eine Streckdüse
10, wie sie aus der US 5 226 458 bekannt ist, vorgesehen, die über eine Ventileinrichtung
11 mit Druckluft versorgt wird. Ferner ist bei dem Ausführungsbeispiel eine gesteuerte
Fadenbremse 12 vorhanden, wie sie beispielsweise aus der US 5 226 459 bekannt ist.
[0024] Die Luftdüsenwebmaschine enthält weiter gesteuerte Fachbildungsmittel 13, beispielsweise
eine elektrisch gesteuerte Auswahleinrichtung 14, die von einem gesteuerten Antriebsmotor
15 angetrieben wird und die ihrerseits die Schaftrahmen 16 antreibt. Bei einer abgewandelten
Ausführungsform wird jeder Schaftrahmen oder sogar jeder Kettfaden von einem eigenen,
gesteuerten Antriebsmotor betätigt.
[0025] Die Luftdüsenwebmaschine enthält weiter eine gesteuerte Kanteneinrichtung 17, die
einen gesteuerten Antriebsmotor 18 aufweist, wie das beispielsweise aus der US 5 803
133 oder der WO 98/14651 bekannt ist. Die in dem Ausführungsbeipiel dargestellte Luftdüsenwebmaschine
hat weiter einen Kettablass 20 mit einem gesteuerten Antriebsmotor 19 einer Gewebeabzugsvorrichtung
22 mit einem gesteuerten Antriebsmotor 21, eine Abfallabzugsvorrichtung 24 mit einem
gesteuerten Antriebsmotor 23, einen Kettfadenwächter 25 und einen Kettfadenspannungssensor
26.
[0026] Die Luftdüsenwebmaschine hat einen gesteuerten Hauptantriebsmotor 27, der vor allem
für den Antrieb einer Weblade 28 vorgesehen ist, auf der die Stafettendüsen 6, der
Fadenwächter 8, die Streckdüse 10 und ein Webblatt 34 montiert sind. Des weiteren
sind Kantenleger 32 zum Einlegen der geschnittenen Fadenenden in das Gewebe vorgesehen,
die beispielsweise aus der WO 98/28474 bekannt sind. Die Ventileinrichtungen 5, 7
und 11 sind an einen Druckluftbehälter 33 angeschlossen. Die Weblade 28 wird über
ein Getriebe 35 vom Hauptantriebsmotor 27 angetrieben. Die Position der Weblade 28
wird mittels eines Encoders 36 erfasst.
[0027] Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform kann vorgesehen werden, dass der Hauptantriebsmotor
27 die Weblade 28 direkt antreibt, wie dies aus der WO 98/31856 bekannt ist. Der Encoder
36 bestimmt dann sowohl die Position der Weblade 28 als auch die Position des Hauptantriebsmotors
27. Eine Luftdüsenwebmaschine kann darüber hinaus noch weitere Teile enthalten, die
jeweils von einem Antriebsmotor gesteuert werden. Die vorstehende Aufzählung von möglicherweise
vorhandenen, steuerbaren Elementen ist nicht vollständig.
[0028] Die Webgeschwindigkeit wird durch die Geschwindigkeit des Hauptantriebsmotors 27
bestimmt, der beispielsweise der US 5 617 901 oder der WO 98/31856 entsprechen und
mit einer definierten Geschwindigkeit gesteuert werden kann. Die vorstehend aufgezählten
Bauelemente der Luftdüsenwebmaschine werden nach einem Satz von Werten von Webparametern
mittels der Steuereinheit 1 der Luftdüsenwebmaschine gesteuert. Die Steuereinheit
1 ist mit einem Speicher 29 zur Speicherung von mindestens einem Satz von Werten der
Webparameter verbunden. Ein Satz mit Webparameter umfasst Zeit, Druck, Luftmenge,
Position, Geschwindigkeit, Kraft und weitere Webparameter. Die Werte der Webparameter
werden beispielsweise für jeden Schussfadeneintrag eines Webmusters in Zuordnung zu
der Webgeschwindigkeit der Luftdüsenwebmaschine vorzugsweise im Speicher 29 gespeichert.
Der Speicher 29 kann in der Steuereinheit 1 untergebracht sein. Er kann aber auch
über ein Netzwerk mit der Steuereinheit 1 verbunden sein.
[0029] Für die gesteuerten Ventileinrichtung 5, 7 und 11 sind die Webparameter Druck und/oder
Luftmenge der einer Düse zugeführten Druckluft und der Beginn und/oder die Dauer der
Druckluftzufuhr zu der zugehörigen Düse. Für die gesteuerte Schussfadenschere 9 stellt
der Webparameter den Schneidezeitpunkt dar. Für das Vorspulgerät 2 sind Webparameter
der Zeitpunkt, an welchem die Magnetklemme 3 einen Schussfaden freigibt, sowie der
Zeitpunkt, an dem Magnetklemme 3 wieder schließt. Für die Kanteneinrichtung 17 bilden
die Position und die Geschwindigkeit des Antriebsmotor 18 der Kanteneinrichtung und
die jeweilige Position und/oder Geschwindigkeit der Weblade relativ zu der Kanteneinrichtung
17 und insbesondere der Kreuzungsmoment der Kantenfäden in Abhängigkeit von der Position
der Weblade 28 die Webparameter. Letzteres gilt auch für den Antriebsmotor 15 der
Fachbildungsmittel 13, die die Kettfäden steuern sowie für den Antriebsmotor der Kanteneinleger
32. Für den Antriebsmotor 21 der Gewebeabzugsvorrichtung 22 ist der Webparameter die
Geschwindigkeit. Für den Antriebsmotor 23 der Abfallaufwicklung 24 ist Webparameter
die Geschwindigkeit. Für den Antriebsmotor 19 des Kettablass 20 ist Webparameter die
Kettfadenspannung oder die Kraft, die von den Kettfäden ausgeübt wird. Für die Fadenbremse
12 sind Webparameter der Zeitpunkt, die Dauer und die Bremskraft.
Die nachfolgende Erläuterung geht davon aus, dass für die Luftdüsenwebmaschine die
Webparameter für ein Webmuster eingestellt und optimiert sind. Für jeden Schussfadeneintrag
des Webmusters ist der Satz der Werte der Webparameter - darunter auch die Webgeschwindigkeit
- im Speicher 29 gespeichert. Bei dem Weben werden die einzelnen Elemente entsprechend
ihren Webparametern angesteuert.
[0030] Wenn für einen bestimmten Schusseintrag die Webgeschwindigkeit geändert werden soll,
so wird die gewünschte Webgeschwindigkeit über eine Eingabeeinheit 30 eingegeben.
Die Eingabeeinheit 30 ist beispielsweise eine Tastatur der Luftdüsenwebmaschine. Die
Eingabeeinheit kann aber auch eine Leseeinheit der Luftdüsenwebmaschine für eine Speicherkarte
oder ein mit einem Netzwerk gekoppeltes Modul der Steuereinheit 1 sein. Die an die
geänderte Webgeschwindigkeit anzupassenden aktuellen Werte der Webparameter werden
mittels einer Verarbeitungseinheit 31 bestimmt und gespeichert. Die Verarbeitungseinheit
31 kann Teil der Steuereinheit 1 selbst sein. Sie kann aber auch über ein Netzwerk
mit der Steuereinheit 1 der Luftdüsenwebmaschine verbunden sein. In diese Verarbeitungseinheit
31 wird beispielsweise über die Eingabeeinheit 30 auch mindestens eine Änderungsfunktion
eingegeben und abgespeichert, die im nachfolgenden noch näher beschrieben wird.
[0031] Es wird anschließend jeder Webparameter der optimierten Werte des Satzes an Webparameter
von der Verarbeitungseinheit 31 nach einer vorgegebenen Änderungsfunktion an die geänderte
Webgeschwindigkeit angepasst, wodurch ein neuer Satz von Werten der Webparameter gebildet
wird. Der neue Satz von Werten der Webparameter wird danach mittels der Steuereinheit
1 für das Weben mit der geänderten Webgeschwindigkeit eingestellt. Dies bedeutet,
dass die Steuereinheit 1 die Bauteile der Webmaschine zur Ausführung von wenigstens
einem Schusseintrag eines Webmusters mit der geänderten Webgeschwindigkeit entsprechend
dem neuen Satz von Werten der Webparameter steuern wird. Dieses Vorgehen kann für
jeden einzelnen Schusseintrag eines Webmusters wiederholt werden.
[0032] Die Änderungsfunktion kann beispielsweise über die Eingabeeinheit 30 eingegeben werden.
Die Verarbeitungseinheit 31 kann aber auch die Änderungsfunktion selbst berechnen,
insbesondere mit einem Satz von Werten der Webparameter einer Standardeinstellung
für eine Webgeschwindigkeit, die im wesentlichen gleich der Webgeschwindigkeit mit
den optimierten Werten der Webparameter ist, und in Abhängigkeit von einem Satz von
Werten der Webparameter einer Standardeinstellung bei einer zweiten Webgeschwindigkeit,
die wenigstens annähernd gleich der Webgeschwindigkeit ist, auf die die Webgeschwindigkeit
geändert werden soll. Bei einer anderen Ausführungsform wird die Änderungsfunktion,
wie das noch erläutert werden wird, ausgehend von optimal eingestellten Werten der
Webparameter und in Abhängigkeit von Messdaten in der Verarbeitungseinheit 31 berechnet.
[0033] Eine mögliche Änderungsfunktion für die Anpassung des Drucks an der Hauptdüse 4 kann
wie folgt gebildet werden. Wenn bei einer Standardeinstellung der Druck für eine Webgeschwindigkeit
von 600 Einträge/Minute mit 5 bar und bei einer Standardeinstellung bei einer Webgeschwindigkeit
von 700 Einträge/Minute mit 6 bar angegeben wird, so kann die Änderungsfunktion für
einen Übergang von 600 zu 700 Einträge/Minute als Koeffizient aus 6/5 gleich 1,2 gebildet
werden. Mit diesem Koeffizienten kann dann der Druck multipliziert werden. Wenn der
optimierte Wert des Druckes bei dem Weben bei einer Webgeschwindigkeit von 600 Einträge/Minute
4 bar beträgt und ein Übergang von 600 auf 700 Einträge/Minute gewünscht wird, so
ergibt sich aus der oben genannten Änderungsfunktion ein Druck von 4,8 bar, d.h. 4
bar mal 1,2 für eine Webgeschwindigkeit von 700 Einträge/Minute.
[0034] Wenn die Webgeschwindigkeit beispielsweise von 600 auf 650 Einträge/Minute geändert
wird, kann die Verarbeitungseinrichtung 31 beispielsweise über eine Dreisatzrechnung
die Änderungsfunktion berechnen. Ausgehend von dem vorstehend genannten Beispiel mit
dem Koeffizienten von 1,2 für eine Änderungsfunktion für den Übergang von 600 auf
700 Einträge/Minute ergibt sich gemäß einer Dreisatzrechnung für den Übergang von
600 zu 650 Einträge/Minute ein Koeffizient von 1,1. Der einzustellende Wert des Webparameters
Druck bei 650 Einträge/Minute beträgt dann 4,4 bar, d.h. 1,1 mal 4 bar.
[0035] Gemäß einer anderen Möglichkeit kann die Änderungsfunktion die Addition einer Konstanten
sein, wie dies beispielsweise für den Zeitpunkt erläutert wird, zu welchem die Schussfadenschere
9 schneidet. Wenn eine Standardeinstellung den Wert für das Schneiden der Schussfadenschere
9 bei 600 Einträge/Minute auf 120° Kurbelwinkel festlegt und eine Standardeinstellung
für 700 Einträge/Minute das Schneiden auf 125° festlegt, so besteht die Änderungsfunktion
beispielsweise in der Addition von 5 Winkelgraden. Wenn bei einer optimierten Einstellung
bei einer Webgeschwindigkeit von 600 Einträge/Minute bei 116° Kurbelwinkel geschnitten
wird, so wird mit Hilfe der Änderungsfunktion (+ 5°) dieser Parameter bei 700 Einträge/Minute
auf 121° Kurbelwinkel eingestellt.
[0036] In der vorstehend beschriebenen Art und Weise wird mit Hilfe einer Änderungsfunktion
für jeden Webparameter ein an die geänderte Geschwindigkeit angepasster Wert ermittelt
und eingestellt. Die Änderungsfunktionen sind nicht auf Addition oder Multiplikation
beschränkt. Es sind andere mathematische und/oder statistische Berechnungsarten geeignet,
wie beispielsweise Mittelwert, Fehlerquadrate und andere Funktionen. Eine Änderungsfunktion
kann um so genauer bestimmt werden, je mehr Standardeinstellungen von Werten der Webparameter
für vorgegebenen Webgeschwindigkeiten bekannt sind.
[0037] Eine Änderungsfunktion muss nicht über die Eingabeeinheit 30 in die Verarbeitungseinheit
31 eingegeben werden. Die Verarbeitungseinheit 31 muss auch nicht die Änderungsfunktion
auf Grundlage der mittels der Eingabeeinheit eingegebenen Standardeinstellung für
Werte von Webparametern bestimmen. Zu einer genaueren Änderungsfunktion wird es meistens
führen, wenn die Änderungsfunktion auf der Grundlage von optimal eingestellten Sätzen
von Werten der Webparameter bei zwei oder mehr verschiedenen Webgeschwindigkeit bestimmt
wird. Die Änderungsfunktion kann dadurch bestimmt werden, dass die beiden Sätze von
Werten der Webparameter verglichen und die zugehörigen Koeffizienten, Faktoren und/oder
Konstanten bestimmt werden. Wenn Sätze von optimierten Webparametern für mehrere Webgeschwindigkeiten
bekannt sind, dann können zur Ermittlung der Änderungsfunktion statistische Verfahren
angewandt werden.
[0038] Wenn ein Satz von Werten der Webparameter automatisch in Abhängigkeit von Messdaten
angepasst wird, beispielsweise dem Zeitpunkt der Ankunft eines Schussfadens an einem
Fadenwächter 8, kann in entsprechender Weise auch beim Anpassen der Webparameter die
zugehörige Änderungsfunktion angepasst werden. In dem vorstehenden Beispiel war die
Änderungsfunktion ein Koeffizient von 1,2 aufgrund der Werte von Standardeinstellungen
der Webparameter. Wenn aufgrund der Einstellung von optimierten Werten der Webparameter
gerechnet worden wäre, so hätte sich beispielsweise ein Koeffizient von 1,18 ergeben.
Oder bei einer automatischen Anpassung der Webparameter auf der Grundlage von Webdaten
hätte der Koeffizient beispielsweise 1,17 betragen.
[0039] Die Änderungsfunktion kann auch ausgehend von Werten der Webparameter für ein Gewebe
ermittelt werden, das sich von dem Gewebe unterscheidet, für das die Änderungsfunktion
sein soll. Die Standardeinstellung, auf deren Grundlage die Änderungsfunktion bestimmt
wird, kann mittels Standardeinstellungen eines anderen Gewebes - vorzugsweise jedoch
eines gleichartigen Gewebes - bestimmt werden.
[0040] Es ist möglich, bei der Bestimmung der Änderungsfunktion wenigstens eine schon bestimmte
Änderungsfunktion und die geänderte Webgeschwindigkeit zu berücksichtigen. Wenn zwei
Änderungsfunktionen für einen sich immer wiederholenden Übergang von einer ersten
Webgeschwindigkeit zu einer zweiten Webgeschwindigkeit bekannt sind, so kann auf Grundlage
dieser beiden Änderungsfunktionen eine neue Änderungsfunktion für einen Übergang zu
anderen Webgeschwindigkeiten bestimmt werden. Wenn beispielsweise eine Änderungsfunktion,
z.B. ein Koeffizient von 1,2, für einen Übergang von 600 zu 700 Einträge/Minute und
eine Änderungsfunktion, beispielsweise ein Koeffizient von 1,4 (oder 1,2 + 0,2) für
einen Übergang von 700 zu 800 Einträge/Minute bekannt sind, kann auf einfache Weise
eine Änderung für einen Übergang von 800 zu 900 Einträge/Minute bestimmt werden, beispielsweise
ein Koeffizient von 1,6, d. h. 1,4 + 0, 2.
[0041] Die Erfindung ist besonders für ein Weben nach einem Geschwindigkeitsmuster geeignet,
bei welchem die Schusseinträge mit unterschiedlichen Webgeschwindigkeiten verwoben
werden. Gemäß einem einfachen Beispiel werden zwei Schussfäden nach einem Schussmuster
und einem Geschwindigkeitsmuster verwoben. Ein erster Schussfaden A kann beispielsweise
bis 800 Einträge/Minute verarbeitet werden, wogegen ein zweiter Schussfaden B nur
bis 600 Einträge/Minute verwoben werden kann. Das Schussmuster umfasst beispielsweise
das aufeinanderfolgende Verweben eines Schussfadens A, A, A, A, A, B, B, A, B und
B. Das Geschwindigkeitsmuster würde dann wie folgt gewählt: 700, 800, 800, 800, 700,
600, 600, 700, 600 und 600 Einträge/Minute. Das bedeutet, dass der Schussfaden B immer
mit maximaler Geschwindigkeit verarbeitet wird, während der Schussfaden A vor oder
nach einem Übergang zu dem Schussfaden B mit einer geringeren Geschwindigkeit und
bei übrigen Schusseinträgen mit maximaler Geschwindigkeit verarbeitet wird. Dabei
optimiert der Bediener für den Schussfaden A die Webparameter bei einer Webgeschwindigkeit
von 800 Einträge/Minute. Für die Einträge des Schussfadens B optimiert er die Webparameter
für 600 Einträge/Minute. Danach passt der Bediener die Webparameter für den Schussfaden
A entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren an, um geeignete Webparameter für das
Weben des Schussfadens A bei 700 Einträge/Minute zu erhalten, die er dann wieder einfach
optimieren kann. Dadurch ist es möglich, die Webparameter für 700 Einträge/Minute
schnell zu optimieren.
[0042] Nach dem Optimieren der Webparameter für den Schussfaden A bei 700 oder bei 800 Einträge/Minute
kann die Verarbeitungseinheit 31 eine neue genauere Änderungsfunktion bestimmen. Wenn
danach die Webparameter zum Weben bei 800 Einträge/Minute in Abhängigkeit beispielsweise
von dem Ankunftszeitpunkt des Schussfadens automatisch geändert werden, so können
die Webparameter für 700 Einträge/Minute ebenfalls entsprechend der Änderungsfunktion
angepasst werden. Das ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn sich die Eigenschaften
des Schussfadens A abhängig von seiner Lage in einer Vorratsspule ändern, wie das
beispielsweise bei Filamentgarnen der Fall ist. Die Webparameter können dann durch
das geschilderte Verfahren zum Einbringen eines Schussfadens bei 700 Einträge/Minute
geändert werden, so dass falsche Schusseintragungen verhindert werden können. Selbstverständlich
können die Webparameter bei 700 Einträge/Minute von dem Schussfaden A noch weiter
auf der Grundlage von Messdaten angepasst und die Änderungsfunktion auf der Grundlage
mehrerer Webparametersätze optimal eingestellt werden.
[0043] Die Erfindung ist weniger vorteilhaft bei einer Änderung einer Webgeschwindigkeit
von beispielweise 700 Einträge/Minute zu 702 Einträge/Minute. In diesem Fall lassen
sich die Webparameter automatisch in bekannter Weise in Abhängigkeit von Messdaten
anpassen. Ziel der Erfindung ist es vor allem, relativ große Änderungen der Webgeschwindigkeit
zu berücksichtigen, beispielsweise Änderungen von 700 Einträge/Minute auf wenigstens
720 Einträge/Minute. In diesem Fall genügen die automatischen Anpassungen meistens
nicht, so dass es notwendig ist, wieder von einer Standardeinstellung abzuweichen.
Selbst wenn automatische Anpassungen möglich sind, arbeiten diese meistens zu träge,
so dass eine solche Änderung der Webgeschwindigkeit mit einem Maschinenstopp einhergeht,
da der Schussfaden möglicherweise außerhalb der Toleranz beim Fadenwächter 8 ankommt.
In diesem Fall ist es mit der bestehenden Einstellung der Webparameter meistens nicht
möglich, die Luftdüsenwebmaschine wieder zu starten. Es müssen manuell einige Webparameter
geändert werden, oder es muß wieder mit einer Standardeinstellung begonnen oder mit
einer niedrigeren Webgeschwindigkeit gestartet werden.
[0044] Bei großen Änderungen der Webgeschwindigkeit kann die Änderung schrittweise durchgeführt
werden. Wenn beispielsweise von 700 auf 1000 Einträge/Minute übergegangen wird, so
kann in einem ersten Schritt auf 800 Einträge/Minute übergegangen werden, wobei der
Satz neuer Werte der Webparameter erfindungsgemäß bestimmt und danach optimiert wird.
Ausgehend von dem optimierten Satz der Werte der Webparameter kann in einem zweiten
Schritt zu 900 Einträge/Minute übergegangen werden. Mit einer Änderungsfunktion kann
dann erfindungsgemäß wieder ein neuer Satz von Werten der Webparameter bestimmt werden,
die dann wieder optimiert werden. Danach wird in entsprechender Weise auf 1000 Einträge/Minute
übergegangen. Die Webparameter bei 800 oder 900 Einträge/Minute müssen nicht unbedingt
optimal eingestellt sein. Die Optimierung kann sich darauf beschränken, die Webparameter
etwas in die richtige Richtung zu verändern.
[0045] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Webparameter bei 800 und 900
Einträge/Minute vorzugsweise in Abhängigkeit von Messdaten angepasst. Dadurch kann
eine annähernd optimale Einstellung bei diesen 800 oder 900 Einträge/Minute erzielt
werden, auf deren Grundlage eine Optimierung der Einstellung bei 1000 Einträge/Minute
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht werden kann, die der Bediener
nicht oder nur geringfügig verbessern muss.
[0046] Für jeden unterschiedlichen zu webenden Schussfaden kann eine zugehörige Änderungsfunktion
bestimmt werden, die sich von einer Änderungsfunktion zwischen verschiedenen Webgeschwindigkeiten
für einen anderen Schussfaden unterscheiden kann. Ein bestimmter Schussfadentyp, beispielsweise
ein fasriger Schussfaden, wird bei einer Änderung der Webgeschwindigkeit ein geringere
Anpassung des Drucks der Hauptdüse 4 erfordern als ein glatter Schussfaden, auf den
die aus der Hauptdüse 4 strömende Luft weniger Kraft ausüben kann.
[0047] Die Messdaten, auf deren Grundlage der Satz der Werte der Webparameter angepasst
wird, sind nicht auf das Messen des Ankunftszeitpunktes eines Schussfadens an einem
Fadenwächter beschränkt. Diese Messdaten können auch aus dem mit Hilfe eines Warenschausystems
erfassten Bild des produzierten Gewebes oder mit Hilfe eines Warenschausystems erfassten
Bild der erzeugten Leiste bestehen. Auf der Grundlage eines von einem Warenschausystem
erfassten Bildes können die Webparameter für die Fachbildemittel 13 oder für die Kanteneinrichtung
17 automatisch angepasst werden. Es ist klar, dass eine einmal bei einer bestimmten
Webgeschwindigkeit optimal eingestellte Webmaschine nahezu bei jeder anderen Webgeschwindigkeit
ohne ein Eingreifen des Bedieners annähernd optimal weben kann, je mehr Webparameter
automatisch angepasst werden können und je genauer die Änderungsfunktion bestimmt
werden kann.
[0048] Die Ermittlung eines neuen Satzes von Werten der Webparameter auf der Grundlage der
optimierten Werte der Webparameter und einer Änderungsfunktion ist selbstverständlich
nicht auf die vorstehend erläuterten Ausführungsformen beschränkt. Gemäß einer Variante
wird auf Grundlage der optimierten Werte der Webparameter und eines anderen Satzes
der Werte der Webparameter - beispielsweise eines Satzes der Werte der Webparameter
einer Standardeinstellung bei der vorhandenen Webgeschwindigkeit - eine Änderungsfunktion
bestimmt. Bei der Änderung der Webgeschwindigkeit wird entsprechend dieser Variante
ein neuer Satz von Werten der Webparameter bestimmt, indem beispielsweise ein anderer
Satz der Werte der Webparameter einer Standardeinstellung bei der geänderten Webgeschwindigkeit
gemäß der oben genannten Änderungsfunktion angepasst, die auf der Grundlage der optimierten
Werte der Webparameter bestimmt wird.
[0049] Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft, wenn nach einem Geschwindigkeitsverlauf
gewoben wird, wobei dieser Geschwindigkeitsverlauf beispielsweise während des Webens
in Abhängigkeit von der Energiezufuhr zur Webmaschine geändert wird. Im vorstehend
erläuterten Beispiel kann das bedeuten, dass der Übergang von 600 über 700 zu 800
Einträge/Minute während des Webens zu einem Übergang von 600 über 680 zu 800 Einträge/Minute
geändert wird, wenn sich herausstellt, dass diese Änderung für die Energiezufuhr zum
Hauptantriebsmotor 27 oder zu mehreren anderen Antriebsmotoren der Webmaschine von
Vorteil ist. Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Änderung von 700 auf
680 Einträge/Minute bezüglich eines Schussfadeneintrags nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erfolgen, ohne dass der Bediener den zugehörigen Satz an Werten der Webparameter
optimieren muss.
[0050] Bei einer Greiferwebmaschine sind die Webparameter beispielsweise die Steuerzeiten
für das Öffnen der Klemmen der Greifer, wie dies aus der WO 97/40218 bekannt ist,
der Geschwindigkeitsverlauf der Greiferbänder, mit denen die Greifer über einen gesteuerten
Antriebsmotor ins Webfach gebracht werden, der Zeitpunkt, an dem der Schussfadenbereithalter
nach Einbringen eines Schussfadens nach oben bewegt wird, wie dies aus US 5 400 834
bekannt ist, sowie andere Webparameter.
[0051] Die Erfindung ist nicht auf Luftdüsenwebmaschinen oder Greiferwebmaschinen beschränkt.
Sie kann auch zum Einstellen von Webparametern anderer Webmaschinen verwendet werden.
Solche Webmaschinen sind unter anderem mehrphasige Webmaschinen wie Webrotoren o.dgl.,
Greiferschussspulen-Webmaschinen, Wasserstrahl-Webmaschinen, Projektilwebmaschinen
oder andere Webmaschinen. Die Erfindung ist vor allem zum Weben von Stoffen geeignet,
bei denen verschiedene Schussfäden mit entsprechend unterschiedlichen Bindungen mit
Kettfäden verwoben werden und ganz besonders, wenn dieses Verweben bei unterschiedlichen
Maschinengeschwindigkeiten erfolgt. Die Erfindung ist selbstverständlich dann von
größtem Vorteil, wenn viele Webparameter eingestellt werden müssen. Dies gilt vor
allem für Webmaschinen, bei denen mehrere Teile von eigenen Antriebsmotoren angetrieben
werden, die von einer Steuereinheit der Webmaschine gesteuert werden.
[0052] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet außerdem den Vorteil, dass es - einige Anpassungen
an einer vorhandenen Webmaschine vorausgesetzt - einfach auf einer vorhandenen Webmaschine
angewandt werden kann. Die Erfindung ist am vorteilhaftesten bei einer Webmaschine,
die mit einem bezüglich der Geschwindigkeit steuerbaren Hauptantriebsmotor 27 ausgerüstet
ist, da sich die Anpassungen in diesem Fall auf die Anbringung einer erfindungsgemäßen
Einrichtung beschränken.
[0053] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beispielhaft beschriebenen und
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Im Rahmen der Erfindung
können andere Varianten verwirklicht werden.
1. Verfahren zum Einstellen von Webparametern für Webmaschinen beim Verändern der Webgeschwindigkeit,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels von für eine Webgeschwindigkeit aktuellen Werte der Webparameter und einer
oder mehrerer Änderungsfunktionen Werte für die Webparameter ermittelt und eingestellt
werden, die an die geänderte Webgeschwindigkeit angepasst sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des aktuellen, optimierten Satzes der Webparameter für jeden Schusseintrag
eines Webmusters und das Bestimmen eines neuen Satzes von Webparametern für den Schusseintrag
des Webmusters bei einer geänderten Webgeschwindigkeit mittels Anpassen des aktuellen,
optimierten Satzes der Webparameter mittels einer Änderungsfunktion erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderungsfunktion oder Änderungsfunktionen von Werten der Webparameter abgeleitet
werden, die für wenigstens zwei verschiedene Webgeschwindigkeiten vorgegeben sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderungsfunktion in Abhängigkeit von wenigstens einem optimal eingestellten
Satz von Webparametern bei einer vorgegebenen Webgeschwindigkeit bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Speicher zu mehreren Webgeschwindigkeiten jeweils wenigstens ein Satz von
Werten der Webparameter abgelegt und dass bei einem Ändern der Webgeschwindigkeit
von einer ersten Webgeschwindigkeit zu einer zweiten Webgeschwindigkeit wenigstens
eine Änderungsfunktion ermittelt oder gewählt wird, die aus den Unterschieden der
Webparameter gebildet sind, die zu Webgeschwindigkeiten im Speicher abgelegt sind,
die jeweils wenigstens annähernd der ersten Webgeschwindigkeit und der zweiten Webgeschwindigkeit
entsprechen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bilden der Änderungsfunktion oder Änderungsfunktionen Werte von Webparametern
zugrunde gelegt werden, die als Standardwerte zu zwei oder mehr Webgeschwindigkeiten
in einem Speicher abgelegt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bilden der Änderungsfunktion oder Änderungsfunktionen Werte von Webparametern
zugrundegelegt werden, die als optimierte Werte zu zwei oder mehr Webgeschwindigkeiten
in einem Speicher abgelegt sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Gewebe zwei oder mehrere unterschiedliche Arten von Schussfäden verwoben
werden und dass für jede Art von Schussfaden geeignete Werte von Webparametern in
einem Speicher abgelegt und bei einem Eintragen der Schussfäden jeweils aufgerufen
und eingestellt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Übergang von einer ersten, für eine Art Schussfaden geeigneten Webgeschwindigkeit,
zu einer zweiten, für eine Art Schussfaden geeigneten Webgeschwindigkeit, Zwischenstufen
von Webgeschwindigkeiten mit jeweils zugeordneten Werten von Webparametern ermittelt
und eingestellt werden.
10. Steuereinrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9
mit Mitteln zum Einstellen von Werten von Webparametern an wenigstens einer Webmaschine
mit Mitteln (30) zum Eingeben von Werten von Webparametern und Speichern (29) von
Werten von Webparametern, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (31) vorgesehen sind, um mittels von für eine Webgeschwindigkeit aktuellen
Werten von Webparametern und einer oder mehreren Änderungsfunktionen beim Übergang
auf eine andere Webgeschwindigkeit an diese andere Webgeschwindigkeit angepasste Werte
für die Webparameter zu ermitteln und einzustellen.
1. Method to adjusting weaving parameters for a weaving machine when changing the weaving
speed, characterized in that values for the weaving parameters, which are adjusted to the changed weaving speed,
are determined by using the current values of the weaving parameters at one weaving
speed and by using one or more changing functions.
2. Method according to claim 1, characterized in that determining of the current optimized set of weaving parameters for each weft insertion
of a weaving pattern and determining of a new set of weaving parameters of the weft
insertion for set weaving pattern at a changed speed are done by adjusting the current,
optimized set of weaving parameters by means of a changing function.
3. Method according to claim 1, characterized in that the change function(s) of the weaving parameter values are derived that are set for
at least two different weaving speeds.
4. Method according to claim 1, 2 or 3, characterized in that the change function is determined depending on at least one optimally adjusted set
of weaving parameters at for a predetermined weaving speed.
5. Method according to one of claims 1 to the 4, characterized in that at least one set of weaving parameter values for several weaving speeds is stored
in a memory and when the weaving machine changes from a first weaving speed to a second
weaving speed, at least one change function is determined or selected that is derived
from the differences between the weaving parameters for the weaving speeds stored
in the memory that at least approximately correspond to the first weaving speed and
second weaving speed.
6. Method according to claim 5, characterized in that the formation of the change function(s) is based on weaving parameter values that
are saved in a memory as standard values for two or more weaving speeds.
7. Method according to claim 5, characterized in that the formation of the change function(s) is based on weaving parameter values that
are stored in a memory as optimized values for two or more weaving speeds.
8. Method according to one of claims 1 to 7, characterized in that two or more different types of weft threads are woven in a fabric, and suitable weaving
parameter values are stored in a memory for each type of weft thread, and the values
are retrieved and set when the weft threads are inserted.
9. Method according to one of claims 1 to 8, characterized in that intermediate weaving speed steps are determined and set having assigned weaving parameter
values when transitioning from a first weaving speed suitable for one type of weft
thread to a second weaving speed suitable for another type of weft thread.
10. Control device for implementing the method according to one of claims 1 to 9 with
means to adjust weaving parameter values at least one weaving machine using means
(30) for imputing weaving parameter values, and storages (29) of weaving parameter
values, characterized in that means (31) are provided to determine and adjust weaving parameter values adapted
to a changed weaving speed using current weaving parameter values for a weaving speed
and one or more change functions when transitioning to said changed weaving speed.
1. Procédé pour le réglage des paramètres de tissage de machines à tisser lors de la
modification de la vitesse de tissage,
caractérisé en ce que
les valeurs des paramètres de tissage adaptées à la vitesse de tissage modifiée sont
calculées et réglées au moyen des valeurs réelles des paramètres de tissage pour une
vitesse de tissage donnée et d'une ou plusieurs autres fonctions de modification.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la détermination du jeu réel optimisé des paramètres de tissage pour chaque insertion
de trame d'un motif de tissage et la détermination d'un nouveau jeu de paramètres
de tissage pour l'insertion de trame du motif de tissage avec une vitesse de tissage
modifiée sont réalisées au moyen de l'adaptation du jeu réel optimisé des paramètres
de tissage à l'aide d'une fonction de modification.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la fonction de modification ou les fonctions de modification sont déduites des valeurs
des paramètres de tissage qui sont prédéterminées pour au moins deux vitesses de tissage
différentes.
4. Procédé selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que la fonction de modification est déterminée en fonction d'au moins un jeu de paramètres
de tissage réglé de façon optimale pour une vitesse de tissage donnée.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'à chaque fois, au moins un jeu de valeurs de tissage est enregistré pour plusieurs
vitesses de tissage dans une mémoire et en ce que, lors d'une modification de la vitesse de tissage d'une première vitesse de tissage
à une deuxième vitesse de tissage, au moins une fonction de modification est déterminée
ou sélectionnée, ladite fonction de modification étant formée à partir des différences
des paramètres de tissage enregistrées dans la mémoire pour chaque vitesse de tissage,
lesquelles correspondent à chaque fois au moins à peu près à la première vitesse de
tissage et à la deuxième vitesse de tissage.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que la formation de la fonction de modification ou des fonctions de modification est
basée sur des valeurs des paramètres de tissage qui sont enregistrées dans une mémoire
en tant que valeurs standards pour deux ou plusieurs vitesses de tissage.
7. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que la formation de la fonction de modification ou des fonctions de modification est
basée sur les valeurs des paramètres de tissage qui sont enregistrées dans une mémoire
en tant que valeurs optimisées pour deux ou plusieurs vitesses de tissage.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que dans un tissu, deux ou plusieurs fils de trame de différents types sont tissés et
en ce que, pour chaque type de fil de trame, des valeurs de paramètres de tissage adaptées
sont enregistrées dans une mémoire et appelées et réglées à chaque insertion des fils
de trame.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que, lors d'un passage d'une première vitesse de tissage adaptée à un type de fil de
trame à une deuxième vitesse de tissage adaptée à un autre type de fil de trame, des
phases intermédiaires de vitesses de tissage avec, à chaque fois, des valeurs affectées
de paramètres de tissage, sont calculées et réglées.
10. Dispositif de commande pour la réalisation du procédé selon l'une quelconque des revendications
1 à 9 pourvu de moyens pour le réglage de valeurs de paramètres de tissage sur au
moins une machine à tisser munie de moyens (30) pour la saisie de valeurs de paramètres
de tissage et l'enregistrement (29) de valeurs de paramètres de tissage, caractérisé en ce que des moyens (31) sont prévus pour calculer et régler, lors du passage à une autre
vitesse de tissage, des valeurs adaptées à ladite autre vitesse de tissage pour les
paramètres de tissage, au moyen des valeurs réelles des paramètres de tissage pour
une vitesse de tissage donnée et d'une ou plusieurs autres fonctions.