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(11) |
EP 0 753 407 B2 |
(12) |
NEUE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des Hinweises auf die Entscheidung über den
Einspruch: |
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26.10.2005 Patentblatt 2005/43 |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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11.11.1998 Patentblatt 1998/46 |
(22) |
Anmeldetag: 02.07.1996 |
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Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bögen im Anleger einer Bogenrotationsdruckmaschine
Side register device for sheets in a sheet feeder of a rotary printing machine
Dispositif de repérage latéral de feuilles dans le margeur d'une machine d'impression
rotative à feuilles
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB |
(30) |
Priorität: |
08.07.1995 DE 19524891
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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15.01.1997 Patentblatt 1997/03 |
(73) |
Patentinhaber: Heidelberger Druckmaschinen
Aktiengesellschaft |
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69115 Heidelberg (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Henn, Andreas
69151 Neckargemünd (DE)
- Herrmann, Joachim
68161 Mannheim (DE)
- Seydel, Michael, Dr.
69124 Eppelheim (DE)
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(74) |
Vertreter: Fey, Hans-Jürgen |
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Heidelberger Druckmaschinen AG
Intellectual Property
Kurfürsten-Anlage 52-60 69115 Heidelberg 69115 Heidelberg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 046 602 DE-A- 2 460 747 DE-A- 2 913 410 DE-A- 4 200 406
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DE-A- 2 220 625 DE-A- 2 808 528 DE-A- 3 644 431
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bögen
in einer Bogenrotationsdruckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Aus der EP-OS 0 120 348 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Ausrichtzylinder
zwischen dem Anlegetisch und einem Vorgreiferzylinder angeordnet ist, dem der auszurichtende
Bogen über den Anlegetisch zugeführt wird. Im Ausrichtzylinder sind symmetrisch zum
Umfang wenigstens zwei Reihen Vordermarken vorgesehen, denen Ziehleisten zur Seitenkantenausrichtung
zugeordnet sind, wobei Greifer den Bogen solange führen, bis ihn weiterführende Transportmittel
paßgerecht übernehmen. Die zwangsläufige Vorderkantenausrichtung sowie das feste Halten
des Bogens während seiner seitlichen Ausrichtung erhöhen die Ausrichtgenauigkeit.
Bei geschuppter Bogenführung wird eine Verringerung des Schuppenabstandes ermöglicht.
Der zur Erreichung dieses Vorteils erforderliche technische Aufwand ist jedoch erheblich.
[0003] Eine elektronische Vorrichtung zur Kontrolle der Bogenlage am Zylinder einer Druckmaschine
ergibt sich aus der DE 41 13 478 A1. Abtastelemente aus CCD-Zeilen und einer Lichtquelle
ermitteln die Lage der Bogenvorderkante, um eine passerhaltige Bogenübergabe zu gewährleisten.
Vorwiegend gekrümmte Bogenvorderkanten sollen dadurch erkannt werden, um mögliche
Fehler durch Veränderung der Druckparameter zu korrigieren. Erwähnt wird in dieser
Druckschrift, daß es durch diese Kontrolle der Bogenlage möglich ist, die Bogenvorderkante
im Greifersystem eines jeden Druckwerkes zu erfassen, um Lageveränderungen bei der
Bogenübergabe zwischen den Druckwerken oder innerhalb der Druckwerke zu erkennen.
[0004] Aus der DE-OS 22 20 625 ist eine Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bögen
im Anleger einer Bogenrotationsmaschine bekannt, bei dem Meßelemente die Istlage einer
Seitenkante des Bogens auf dem Anlegetisch der Maschine ermitteln und ein Greifersystem
an einem nachfolgendem Zylinder durch motorische Stellglieder seitlich verschoben
wird. Die Verschiebung erfolgt dort durch Schrittmotore.
[0005] Die DE 36 44 431 A1 beschreibt einen seitlich in einem Zylinder verschiebbare Greiferauflage
zum seitlichen Ausrichten der zu bedruckenden Bogen, der über eine Steuerscheibe permanent
bei jeder Zylinderumdrehung verschoben wird. Abweichungen der Seitenkantenlage des
Bogens werden einem Getriebemotor zugeführt, der wiederum die Steuerscheibe verstellt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch Fehler in der seitlichen
Bogenausrichtung entstehenden Probleme mit möglichst geringem Aufwand durch sichere
Betriebsmittel zu minimieren und dadurch auch höhere Maschinengeschwindigkeiten zur
Steigerung der Druckleistung zu ermöglichen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff mit Merkmalen nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 auszubilden.
[0008] Erfindungsgemäß erfolgt die Seitenausrichtung der Bögen durch eine axial verschiebliche
Anordnung eines Greifersystems aus einer Greiferbrücke mit daran befestigten Bogengreifern
im Kanal eines Zylinders der Druckmaschine durch elektrisch ansteuerbare lineare Aktoren
bzw. Linearmotoren wie beispielsweise Piezoelemente als Stellglieder. Dies ergibt
eine bessere Verarbeitung der Meßwerte im Steuerprogramm zur Betätigung der Stellglieder
und mehr Zeit für die seitliche Verschiebung des Greifersystems. Besondere Einzelheiten
zur Gestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich auch aus der noch folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles.
[0009] Gegenüber dem Stande der Technik wird durch die Erfindung eine einfache Lösung zur
seitlichen Bogenausrichtung geschaffen und ein wesentlicher Zeitgewinn für die seitliche
Bogenausrichtung mit hoher Sicherheit für die Ausrichtgenauigkeit erreicht. Eine Zieheinrichtung
herkömmlicher Art ist nicht mehr erforderlich. Der Anlegetisch kann somit eine glatte
Oberfläche aufweisen, so daß keine Stolperstellen für den Bogen durch Schraubenköpfe,
Faltenbälge oder dergleichen, vorhanden sind. Die Saugbänder lassen sich bis an die
Vordermarken heranführen, so daß Vordermarkenbläser und eventuell auch ein Deckrechen
entfallen können. Für die Umfangsausrichtung der Bögen wird durch den Wegfall des
Ziehvorganges Zeit gewonnen, wobei der Wegfall der Zieheinrichtung kürzere Schuppenabstände
ermöglicht als bisher. Dies erlaubt eine Steigerung der Maschinengeschwindigkeit bei
sicherem Papierlauf und hoher Umfangspasserqualität, die nicht sehr durch die seitliche
Ausrichtung der Bögen beeinflußt wird. Schließlich lassen sich Einrichtzeiten für
die Maschine reduzieren, weil die Einstellung von Ziehmarken und Blasluft, eventuell
auch eines Deckrechens, entfällt.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindungsmerkmale im Anleger einer
Bogenrotationsdruckmaschine teils schematisch dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht der Elemente zur Bogenübergabe vom Anleger zum ersten Druckwerk
einer Bogenrotationsdruckmaschine,
- Figur 2
- im vergrößerten Maßstab eine perspektivische Darstellung eines Vorgreifers und eines
Zuführzylinders und
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines Greifersystems im Zylinderkanal eines Zuführzylinders.
[0011] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die zu bedruckenden Bögen vom Anleger
1 über einen Anlegetisch 3 durch einen Vorgreifer 11 und einen Zuführzylinder 6 dem
Druckzylinder 4 eines ersten Druckwerks 2 zugeführt. Die Bögen gelangen auf dem Anlegetisch
3 mit ihrer in Transportrichtung vorderen Kante zur Vorderkantenausrichtung gegen
Vordermarken 13. Ein optoelektronischer Sensor 14 mit einer integrierten Beleuchtung
ermittelt die Ist-Lage wenigstens einer Bogenseitenkante und gibt diese Meßwerte zu
einem Soll-Ist-Vergleich in einen Regler 15 ein. Gemäß der Darstellung in Figur 2
erfassen Bogengreifer 12 die Vorderkante des gegen die Vordermarken 13 ausgerichteten
Bogens 19, so daß der Bogen zwischen den Bogengreifern 12 und den Greiferauflagen
17 an einer Greiferauflagenleiste 18 sicher gehalten wird. Bei weggeschwenkten Vordermarken
13 wird der Bogen durch den Vorgreifer 11 mit einer Schwenkbewegung um die Achse der
Vorgreiferwelle 24 vom Anlegetisch 3 dem Greifersystem des Zuführzylinders 6 übergeben.
Gemäß der beispielhaften Darstellung in der Figur 3 besteht auch dieses Greifersystem
aus einer Greiferbrücke 7 mit daran befestigten Bogengreifern 8, wobei dieses Greifersystem
in dem Zylinderkanal 25 des Zuführzylinders 6 axial verschieblich angeordnet ist.
Eine Greiferauflageleiste 28, an der die Greiferauflagen 27 für die Bogengreifer 8
ausgebildet sind, ist an einem Linearführungswagen 36 befestigt, welcher in Linearführungsschienen
beweglich ist, die an einer Seitenwand des Zylinderkanals 25 befestigt sind. Am Ende
einer Greiferwelle 26 ist ein durch eine Kurve gesteuerter Rollenhebel 37 für das
Öffnen und Schließen der Bogengreifer 8 angeordnet. Die axiale Verstellung der durch
die Greiferauflagenleiste 28 gebildeten Greiferbrücke 7 erfolgt durch einen Linearmotor
9 in einem Linearmotorgehäuse 30, welches in einem Motorlager 23 am Boden des Zylinderkanals
25 abgestützt ist. Ein Linearmotorstößel 31 des Linearmotors 9 ist mit einem Verbindungselement
33 verbunden, welches an der Greiferauflagenleiste 28 befestigt ist. Der Linearmotor
9 erhält Steuerimpulse, die sich aufgrund eines vorgegebenen Rechnerprogramms aus
dem Soll-Ist-Vergleich im Regler 15 ergeben. Entsprechend der vom Sensor 14 ermittelten
Abweichung der Seitenkantenlage des Bogens auf dem Anlegetisch 3 von seiner Soll-Lage
erfolgt somit über den Regler 15 eine Axialverschiebung der Greiferbrücke 7 im Zylinderkanal
25 des Zuführzylinders 6, so daß die Seitenkantenfehllage des Bogens durch eine axiale
Verschiebung der Greiferbrücke 7 im Zylinderkanal 25 des Zuführzylinders 6 korrigiert
wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0012]
- 1
- Anleger
- 2
- erstes Druckwerk
- 3
- Anlegetisch
- 4
- Druckzylinder
- 5
- Greifer
- 6
- Zuführzylinder
- 7
- Greiferbrücke
- 8
- Bogengreifer
- 9
- Linearmotor
- 10
- Linearführung
- 11
- Vorgreifer
- 12
- Bogengreifer
- 13
- Vordermarken
- 14
- optoelektronischer Sensor mit integrierter Beleuchtung
- 15
- Regler
- 16
- Greiferwelle
- 17
- Greiferauflage
- 18
- Greiferauflageleiste
- 19
- Bogen
- 20
- Traverse
- 21
- verschiebbare Halterung
- 22
- Lichtfleck
- 23
- seitliche Bogenkante
- 24
- Vorgreiferwelle
- 25
- Zylinderkanal
- 26
- Greiferwelle
- 27
- Greiferauflage
- 28
- Greiferauflageleiste
- 29
- Stehlager
- 30
- Linearmotorgehäuse
- 31
- Linearmotorstößel
- 32
- Motorlager
- 33
- Verbindungselement
- 34
- Linearführungsschiene
- 35
- Linearführungsschiene
- 36
- Linearführungswagen
- 37
- Rollenhebel
1. Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Bögen in einer Bogenrotationsmaschine mit
einem Anleger und einem Druckwerk, das einen Druckzylinder enthält, und bei der die
Istlage einer Seitenkante des Bogens (19) auf dem Anlegetisch (3) des Anlegers (1)
durch Messelemente (14) festgestellt und ein in Linearführungsschienen (34, 35) im
Zylinderkanal (25) eines zwischen dem Anlegetisch (3) und dem Druckzylinder (4) angeordneten
Zuführzylinders (6) axial beweglich angeordnetes Greifersystem (7) durch mindestens
ein motorisches Stellglied (9) seitlich durch Impulse aus einem Soll-Ist-Vergleich
der Impulse der Messelemente verschoben wird, wobei als Stellglied ein elektrisch
ansteuerbarer linearer Aktor bzw. ein Linearmotor Verwendung findet, der sich im Zylinderkanal
(25) abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei der elektrisch ansteuerbare lineare Aktor ein Piezoelement ist.
1. Device for the lateral alignment of sheets in a sheet-fed rotary printing machine
including a feeder and a printing unit with an impression cylinder, wherein the actual
position of a side edge of the sheet (19) on the feed table (3) of the feeder (1)
is detected by measuring elements (14) and a gripper system (7) that is arranged to
be axially movable in linear guide rails (34, 35) in the cylinder gap (25) of a feed
cylinder (6) arranged between the feed table (3) and the impression cylinder (4) is
displaced laterally by at least one motor actuator (9) by pulses from a comparison
of the desired and actual pulses of the measuring elements, and wherein an electrically
actuatable linear activator or a linear motor is used as the actuator and is supported
in the cylinder gap (25).
2. Device according to claim 1,
characterized in
that the electrically actuatable linear actuator is a piezo element.
1. Dispositif d'alignement latéral de feuilles dans une machine rotative à imprimer avec
un margeur et un groupe d'impression comprenant un cylindre d'impression et dans lequel
la position réelle d'un bord latéral de la feuille (19) est détectée sur la table
de marge (3) du margeur (1) par des éléments de mesure (14) et un système de preneurs
(7) disposé de manière mobile axialement dans des rails linéaires de guidage (34,
35) dans le canal (25) d'un cylindre d'alimentation (6) situé entre la table de marge
(3) et le cylindre d'impression (4) est déplacé latéralement au moyen d'au moins un
organe motorisé de réglage (9) par des impulsions à l'aide d'une comparaison d'une
valeur de consigne et d'une valeur réelle des impulsions des éléments de mesure, sachant
que l'organe de réglage utilisé est un organe d'actionnement linéaire pouvant être
commandé électriquement ou un moteur linéaire prenant appui dans le canal (25) du
cylindre.
2. Dispositif selon la revendication 1,
caractérisé en ce que l'organe d'actionnement linéaire pouvant être commandé électriquement est un élément
piézoélectrique.