Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse

Beschreibung

[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch.

[0002] Als Transportverpackung für Räucherfischerzeugnisse dienen üblicherweise Holzspankisten oder auch Kartons sowie Kisten aus Styropor. Im Hinblick auf den Geschmacks-, Aroma- und Feuchtigkeitserhalt der Fischware werden die Verpackungen den Anforderungen nur teilweise gerecht. Vorkehrungen zum Frischhalten der Fischware während eines Transports lassen sich nur schwer mit den bekannten Verpackungen umsetzen.

[0003] Aus EP 0 346 201 B1 ist es bekannt, Fische bzw. Fischerzeugnisse in einer Schutzgasmischung von 5 bis 20% Sauerstoff, 50 bis 68% Kohlendioxid und 27 bis 45% Argon, insbesondere 20% Sauerstoff, 50% Kohlendioxid und 30% Argon aufzubewahren.

[0004] Aus GB 2 246 107 A1, das als nächstliegenden Stand der Technik angesehen wird, ist eine Verpackung für Fleischwaren mit einem Behälter und einer um den Behälter herum gelegten impermeablen Folie bekannt, bei der eine Schutzgasfüllung in Form eines Gemischs aus Sauerstoff, Kohlendioxid und Stickstoff vorgesehen ist. Für Fleischwaren wird ein Sauerstoffgehalt von 20 bis 30% als besonders vorteilhaft angesehen, wobei für dunkles Fleisch ein Gemisch nur aus Sauerstoff und Kohlendioxid und für Geflügel ein Gemisch aus Sauerstoff, bis zu 40% Kohlendioxid und dem Rest Stickstoff, vorzugsweise 20% Sauerstoff, 40% Kohlendioxid und 40% Stickstoff, vorgeschlagen wird.

[0005] Aus US-A-4,685,274 ist eine Schutzgasfüllung von 80% Sauerstoff und 20% Kohlendioxid für Fleisch sowie von 5% Sauerstoff, 3% Kohlendioxid und 92% Stickstoff für Gemüse bekannt.

[0006] EP 0 280 961 A1 schlägt eine Schutzgasfüllung von 5% Sauerstoff, 5% Kohlendioxid und 90% Stickstoff für Obst, Gemüse (Spargel) und Schnittblumen vor.

[0007] Aus EP 0 368 603 A2 ist zum Aufbewahren von auf Teigbasis hergestellten Waren wie mit Käse und Schinken gefüllte Blätterteigwaren eine Schutzgasumhüllung von beispielsweise 80% Kohlendioxid und 20% Luft bekannt wobei der Sauerstoffgehalt weniger als 5%, vorzugsweise weniger als 2,5% und insbesondere weniger als 0,3% betragen soll.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung für Fisch oder Fischereierzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch, bereitzustellen, die mit einfachen Mitteln ein wirkungsvolles Frischhalten der Fischware ermöglicht und deren Haltbarkeit verlängert.

[0009] Die Verpackung gemäß der Erfindung ist in Anspruch 1 definiert.

[0010] Bei Fischware, insbesondere bei geräucherten Fischerzeugnissen, kommt es bei der Schutzatmosphäre nicht in erster Linie - nicht wie bei anderen Lebensmitteln - darauf an, eine Schimmelpilzbildung zu verhindern bzw. diese hinauszuzögern. Vielmehr hat sich herausgestellt, daß es bei Fisch- und Räucherfischerzeugnissen darauf ankommt, das Wachstum von anaeroben Sporenbildnern zu verzögern und/oder aufzuhalten. Dies wird durch den Anteil von 3-8% Sauerstoff in dem Schutzgas erreicht.

[0011] Erfindungsgemäß weist die Schutzgasfüllung 35 bis 45% Kohlendioxid (CO₂) auf. Die Verwendung von Kohlendioxid als Schutzgas ist bekannt. Das bakterizid wirkende Gas verhindert insbesondere das Wachstum von Schimmelpilzen auf der Fischware. Der im Vergleich zur freien Atmosphäre hohe Anteil an Kohlendioxid verbunden mit dem deutlich erniedrigten Sauerstoffanteil schafft eine überaus vorteilhafte Schutzatmosphäre, die zu einer Verlängerung der Haltbarkeit bei Räucherfischerzeugnissen um 20 bis 30% führt. Auch ist die Schutzatmosphäre geruchs- und geschmacksneutral, was eine Verbesserung im Hinblick auf den Geschmacks-, Aroma- und Feuchtigkeitserhalt in der Fischware bietet.

[0012] Erfindungsgemäß besteht die Schutzgasfüllung neben den oben genannten Anteilen aus Sauerstoff und Kohlendioxid ausschließlich aus Stickstoff. Der Stickstoff dient in der Schutzgasfüllung als ein neutrales Füllgas.

[0013] Vorzugsweise besteht der Behälter aus Pappe, die mit einer fett- oder wasserdichten Beschichtung versehen ist. Die Beschichtung des Behälters dient dazu, ein Aufsaugen von Fett und/oder Wasser der geräucherten Fischware zu verhindern. Weiterhin dient die Beschichtung ebenfalls dazu, die Schutzgasatmosphäre im Behälterinnenraum länger aufrecht zu erhalten. Zweckmäßigerweise besitzt die erfindungsgemäße Verpackung einen kasten- oder steigenartigen Behälter mit einem einteiligen Zuschnitt aus Pappe. Ein solcher Behälter ist einfach und kostengünstig herstellbar, so daß trotz der Befüllung mit einer Schutzatmosphäre die gesamten Herstellungskosten niedrig bleiben. Vorzugsweise ist die Verpackung als eine Transportverpackung ausgebildet, deren Abmessung ungefähr 29 cm x 29 cm x 7 cm betragen.

[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verpackung gehen aus den Unteransprüchen hervor. Eine Verpackung gemäß den Ansprüchen 4 bis 7 ist aus DE 299 11 139 U1 bekannt.

[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsgbeispiels näher erläutert.

Fig. 1

zeigt einen Zuschnitt für den Behälter der Verpackung nach der Erfindung.

Fig. 2

zeigt perspektivisch eine Ecke von innen eines nach dem Zuschnitt nach Fig. 1 aufgestellten Behälters.

[0016] In Fig. 1 ist ein Zuschnitt aus Karton gezeigt, der z.B. weitgehend aus Altpapier hergestellt ist und der beidseitig mit Polyethylen wasser- und fettdicht beschichtet ist. Der Zuschnitt weist einen Bodenabschnitt 10 auf, an den über Rilllinien erste Wandabschnitte 12, 14 und zweite Wandabschnitte 16, 18 angelenkt sind. An die ersten Wandabschnitte 12, 14 sind Stützabschnitte 20, 22 angelenkt, die an gegenüberliegenden Enden Befestigungslaschen 24, 26 aufweisen. Beim Aufstellen des Behälters werden sie gegen die Außenseite der anderen Seitenwandabschnitte 16, 18 gelegt und verklebt.

[0017] Die Seitenwandabschnitte 16, 18 bestehen aus einem ersten Unterabschnitt 28, der unmittelbar am Bodenabschnitt 10 angelenkt ist und einem äußeren Unterabschnitt 30, der am Unterabschnitt 28 angelenkt ist. Er ist kürzer ausgeführt als der erste Unterabschnitt 28 und wird beim Aufstellen gegen die Innenseite des Unterabschnitts 28 geklappt und mit diesem verklebt.

[0018] An gegenüberliegenden Enden der ersten Wandabschnitte 12, 14 sind Laschen 32, 34 angelenkt, die aus drei Abschnitten bestehen, nämlich einem inneren Abschnitt 36, der unmittelbar am Wandabschnitt 12 angelenkt ist, einem mittleren Abschnitt 38 und einem äußeren Abschnitt 40. Beim Aufstellen wird die Außenseite des Abschnitts 36 (in Fig. 1 ist die Innenseite des Zuschnitts gezeigt) gegen die Innenseite des Unterabschnitts 28 gelegt und verklebt, wobei der Abschnitt 36 sich bis anstoßend an die entsprechende Kante des Unterabschnitts 30 erstreckt. Der Abschnitt 40 der Befestigungslaschen 32, 34 wird mit seiner Innenseite gegen die Innenseite des zugeordneten ersten Wandabschnitts 12, 14 gelegt und verklebt, wobei sich dabei der mittlere Abschnitt 38 diagonal über die so gebildete Ecke erstreckt, wie dies deutlicher aus Fig. 2 hervorgeht.

[0019] Man erkennt, daß die Stützabschnitte 20, 22 an gegenüberliegenden Seiten eine Abstützfläche für darüberzustellende Behälter bilden, die anderen Seitenwandabschnitte 16, 18 doppellagig ausgeführt sind und mit Hilfe der Laschen 32, 34 eine stabile Eckausführung erhalten wird zwecks Abstützung bei übereinander gestellten steigenartigen Behältern.

[0020] Bei der Aufrichtung des Zuschnitts nach Fig. 1 werden zunächst die Unterabschnitte 30 gegen die Abschnitte 28 gelegt und verklebt. Anschließend erfolgt die bereits beschriebene Verklebung der Laschen 32, 34. Als letztes werden die Laschen 24, 26 gegen die Außenseite der Wandabschnitte 16, 18 gelegt und verklebt.

[0021] Nachdem der Behälter aufgestellt und mit Inhalt gefüllt ist, wird er von einer nicht gezeigten Polyethylen Schutzfolie umgeben, die mehrlagig ist und aus hochdichtem Kunststoffmaterial besteht, so daß eine ausreichende Gasdichtigkeit gewährleistet ist. Nach dem Einfüllen der Schutzgasatmosphäre erfolgt eine Verschweißung der Nähte der Folie. Diese ist außerdem mit einem Antibeschlagmittel ausgerüstet.

Ansprüche

1. Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch, mit

- einem Behälter,

- einer um den Behälter herum gelegten Schrumpffolie aus gasdichtem bzw. hochdichtem Kunststoffmaterial und

- einer Schutzgasfüllung im Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzgasfüllung sich zusammensetzt aus
   3-8% Sauerstoff
   35-45% Kohlendioxid
   47-62% Stickstoff.

2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus Pappe besteht, die mit einer fett- oder wasserdichten Beschichtung versehen ist.

3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie und die Beschichtung des Behälters aus Polyethylen (PE) besteht.

4. Verpackung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter kasten- oder steigenartig mit einem einteiligen Zuschnitt aus Pappe ausgebildet ist.

5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite von gegenüberliegenden Wandabschnitten (12, 14) Stützabschnitte (20, 22) angelenkt sind zur Bildung von oberen Abstützflächen und die Stützabschnitte (20, 22) mittels Befestigungslaschen (24, 26) an den gegenüberliegenden Enden durch Klebung an der Außenseite der beiden anderen Wandabschnitte (16, 18) befestigt sind.

6. Verpackung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die anderen Wandabschnitte (16, 18) doppellagig ausgebildet sind, von denen ein erster Unterabschnitt am Bodenabschnitt (10) und ein weiterer Unterabschnitt am ersten Unterabschnitt angelenkt sind und der zweite Unterabschnitt nach innen gefaltet und mit dem ersten Unterabschnitt verklebt ist.

7. Verpackung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass an gegenüberliegenden Enden der ersten Wandabschnitte (12, 14) Laschen (32, 34) angelenkt sind, die in drei Unterabschnitte (36, 38, 40) unterteilt sind, von denen der erste mit seiner Außenseite mit der Innenseite des zugeordneten zweiten Wandabschnitts (16) verklebt ist und sich bis zum Ende des äußeren Unterabschnitts (30) des zweiten Wandabschnitts (16, 18) erstreckt, der äußere Abschnitt (40) mit seiner Innenseite mit der Innenseite des ersten Wandabschnitts (12, 14) verklebt ist, wobei der mittlere Abschnitt (38) vom ersten Abschnitt zum ersten Wandabschnitt (12, 14) zurück gebogen ist und sich diagonal über die gebildete Ecke erstreckt.

Claims

1. Package for fish or fishery products, in particular for smoked fish, fresh fish as well as products made of or with fresh fish, with

- a container,

- a shrink film surrounding the container and made of a gas-tight or highly sealed plastic material and

- a protective gas filling in the container, characterized in that the protective gas filling is made up of
   3-8% oxygen
   35-45% carbon dioxide
   47-62% nitrogen.

2. Package according to claim 1, characterized in that the container is made of cardboard, which is provided with a grease- or water-tight coating.

3. Package according to claim 2, characterized in that the film and the coating of the container are made of polyethylene (PE).

4. Package according to claim 2 or 3, characterized in that the container is designed in a box-like or crate-like manner with a one-piece blank made of cardboard.

5. Package according to claim 4, characterized in that support sections (20, 22) are articulated on the outside of opposite-lying wall sections (12, 14) for the formation of upper support surfaces and the support sections (20, 22) are fastened by means of fastening flaps (24, 26) on the opposite-lying ends through adhesion to the outside of both other wall sections (16, 18).

6. Package according to claim 5, characterized in that the other wall sections (16, 18) are designed with two plies, of which a first subsection is articulated on the floor section (10) and another subsection is articulated to the first subsection and the second subsection is folded inwards and glued with the first subsection.

7. Package according to claims 5 and 6, characterized in that flaps (32, 34), which are subdivided into three subsections (36, 38, 40), of which the outside of the first is glued with the inside of the assigned second wall sections (16) and extends up to the end of the outer subsection (30) of the second wall section (16, 18), are articulated on the opposite-lying ends of the first wall sections (12, 14), and the inside of the outer section (40) is glued with the inside of the first wall section (12, 14), whereby the middle section (38) of the first section is bent back towards the first wall section (12, 14) and extends diagonally over the formed corner.

Revendications

1. Emballage pour poissons ou produits de la pêche, en particulier pour poissons fumés, poissons frais ainsi que pour produits issus de poissons frais ou contenant des poissons frais, avec

- un récipient,

- une feuille rétractable posée tout autour du récipient, réalisée en matière plastique imperméable aux gaz ou très imperméable, et

- un remplissage de gaz protecteur dans le récipient, caractérisé en ce que le remplissage de gaz protecteur se compose de
   3 - 8 % d'oxygène
   35 - 45 % de dioxyde de carbone
   47 - 62 % d'azote.

2. Emballage selon la revendication 1, caractérisé en ce que le récipient se compose de carton qui est muni d'un revêtement imperméable à la graisse ou à l'eau.

3. Emballage selon la revendication 2, caractérisé en ce que la feuille et le revêtement du récipient se composent de polyéthylène (PE).

4. Emballage selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que le récipient est réalisé en forme de caisse ou de cageot avec une pièce découpée en carton d'un seul tenant.

5. Emballage selon la revendication 4, caractérisé en ce que, sur le côté extérieur de segments de paroi (12, 14) opposés, des segments d'appui (20, 22) sont articulés pour la formation de surfaces d'appui supérieures et en ce que les segments d'appui (20, 22) sont fixés au moyen de languettes de fixation (24, 26) sur les extrémités opposées par collage sur le côté extérieur des deux autres segments de paroi (16, 18).

6. Emballage selon la revendication 5, caractérisé en ce que les autres segments de paroi (16, 18) sont constitués en deux couches, dont un premier sous-segment est articulé sur le segment de fond (10) et un autre sous-segment est articulé sur le premier sous-segment, et en ce que le deuxième sous-segment est replié vers l'intérieur et est collé avec le premier sous-segment.

7. Emballage selon les revendications 5 et 6, caractérisé en ce que, sur les extrémités opposées des premiers segments de paroi (12, 14), des languettes (32, 34) sont articulées, qui sont divisées en trois sous-segments (36, 38, 40) dont le premier est collé par son côté extérieur avec le côté intérieur du deuxième segment de paroi (16) affecté et s'étend jusqu'à l'extrémité du sous-segment extérieur (30) du deuxième segment de paroi (16, 18), le segment extérieur (40) est collé par son côté intérieur avec le côté intérieur du premier segment de paroi (12, 14), le segment médian (38) étant recourbé depuis le premier segment vers le premier segment de paroi (12, 14) et s'étendant en diagonale sur l'angle formé.

Zeichnung