[0001] Die Erfindung betrifft eine Passagiersauerstoffmaske mit den im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Passagiersauerstoffmasken sind an Bord von Flugzeugen vorgesehen, um die Passagiere
in Notfallsituationen und in der Phase eines Post-Dekompressions-Flughöhenabstiegs
des Flugzeugs mit Sauerstoff zu versorgen sowie Passagieren, die während des normalen
Flugbetriebs zusätzlichen Sauerstoff benötigen, therapeutischen Sauerstoff zur Verfügung
zu stellen.
[0003] Bekannte Passagiersauerstoffmasken weisen üblicherweise einen rotationssymmetrischen
Maskenkörper auf, dessen kreisrunde Atemöffnung der Passagier im Anwendungsfall an
den Gesichtsbereich rund um Nase und Mund anlegt. Wegen des kreisrunden Öffnungsquerschnitts
des Maskenkörpers liegt die Passagiersauerstoffmaske nicht immer vollständig an dem
Gesicht des Benutzers an, so dass ein Zwischenraum zwischen Gesicht und Maskenkörper
offen und damit luftdurchlässig bleibt. Je nach Gesichtsphysiognomie fallen diese
Zwischenräume mehr oder weniger groß aus. Durch diese Spalte geht bei Sauerstoffmasken,
die einen konstanten Sauerstoffstrom zur Verfügung stellen, eine nicht unerheblich
große Menge Sauerstoff verloren. Sauerstoffmasken, bei denen die Sauerstoffzufuhr
nur dann erfolgt, wenn ein in dem Maskenkörper angeordnetes Ventil durch den Einatemimpuls
geöffnet wird, können von dem Benutzer nur schwer bzw. gar nicht aktiviert werden,
da der zum Öffnen des Ventils erforderliche Unterdruck in dem Maskenkörper aufgrund
der Zwischenräume zwischen Maskenkörper und Gesicht nicht aufgebaut werden kann. Dies
kann bei Passagieren zu einer Hypoxie führen.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Passagiersauerstoffmaske zu schaffen, welche dem Benutzer sicher und in ausreichendem
Maße Sauerstoff zu Verfügung stellt und dabei einfach und kostengünstig hergestellt
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Passagiersauerstoffmaske mit den im
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
[0006] Die erfindungsgemäße Passagiersauerstoffmaske weist einen flexiblen, vorzugsweise
rotationssymmetrischen Maskenkörper auf. Zumindest ein Abschnitt des Maskenkörpers
ist plastisch verformbar ausgebildet oder zur Aufnahme eines plastisch verformbaren
Stützelements vorgesehen.
[0007] Der weichelastische Maskenkörper ist bevorzugt rotationssymmetrisch und mit einer
kreisrunden Atemöffnung ausgebildet. Dies ist insbesondere für die Betriebssicherheit
der Passagiersauerstoffmaske erforderlich, da die Sauerstoffmasken so, beispielsweise
in Paniksituationen, in allen Positionen in Achslage aufgesetzt und eingesetzt werden
können. Nach einer Beruhigung des Passagiers kann die Sauerstoffmaske gegebenenfalls
richtig positioniert werden. Anschließend ist es möglich, den plastischen Abschnitt
des Maskenkörpers zu verformen und so den Öffnungsbereich des Maskenkörpers an die
Gesichtskontur anzupassen, wodurch der offene Zwischenraum zwischen dem Maskenkörper
und dem Gesicht minimiert bzw. geschlossen wird.
[0008] Bevorzugt ist der Maskenkörper im Bereich der Anlagefläche zur Nase des Benutzers
plastisch verformbar ausgebildet, da der Maskenkörper in diesem Bereich aufgrund der
Topographie des Gesichts von der übrigen Gesichtsoberfläche besonders beabstandet
ist.
[0009] Es kann auch vorteilhaft sein, den Maskenkörper vollständig flexibel zu gestalten
und auf dem Maskenkörper im Bereich der Nase ein Stützelement aufzusetzen, welches
so verformbar ist, dass es die Atemöffnung des Maskenkörpers möglichst lückenlos an
die Gesichtsoberfläche zwingt.
[0010] Vorteilhaft ist an dem Maskenkörper ein in Umfangsrichtung ringförmiger Bereich plastisch
verformbar ausgebildet. Dieser plastisch verformbare Bereich ist bevorzugt nahe der
Atemöffnung des Maskenkörpers angeordnet. Auf diese Weise ist die gesamte Kontur der
Atemöffnung dem Kontaktbereich mit dem Gesicht anpassbar.
[0011] Wird der Maskenkörper durch die Aufnahme eines Stützelements verformt, ist dieses
Stützelement bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet. Das Stützelement
ist vorteilhaft aus einem dünnen, leicht biegbaren Blech oder aus einer Drahtstruktur
gestaltet, wobei die Abmessungen des Bleches bzw. der Drahtstruktur der Größe des
zu verformenden Maskenabschnitts angepasst sind und ein leichtes Verformen des Stützelements
ermöglichen. Eine Drahtstruktur ermöglicht beispielsweise eine besonders gewichtssparende
Ausführungsform des Stützelements, wodurch der Tragekomfort der Sauerstoffmaske verbessert
werden kann. Als Material für das Stützelement können alle Metalle eingesetzt werden,
die gewährleisten, dass das Stützelement ohne besondere Kraftanstrengung plastisch
verformt werden kann.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Stützelement
aus einem Kunststoff ausgebildet. Dieser Kunststoff ist plastisch verformbar und kann
die von dem verformten Maskenkörper ausgehenden Rückstellkräfte auffangen.
[0013] Neben einer vollständig aus Kunststoff oder Metall bestehenden Ausführung des Stützelements
besteht auch die Möglichkeit, das Stützelement aus einer Kombination dieser Werkstoffe
herzustellen, wobei diese Kombination auch die oben erwähnten Anforderungen hinsichtlich
plastischer Verformbarkeit und Formbeständigkeit erfüllen muss. Denkbar ist zum Beispiel
eine Ausbildung des Stützelements, bei der eine metallische Drahtstruktur in einem
aus Kunststoff bestehenden Grundkörper des Stützelements eingegossen ist. Aufgrund
der Drahtstruktur kann der verwendete Kunststoff in diesem Fall auch elastisch verformbar
ausgebildet sein.
[0014] An der äußeren Umfangsfläche des Maskenkörpers ist zweckmäßigerweise eine Tasche
zur Aufnahme des Stützelements angeordnet. Die Tasche ist bevorzugt an dem Abschnitt
des Maskenkörpers positioniert, der sich beim Benutzen der Passagiersauerstoffmaske
oberhalb der Nase des Benutzers befindet. Bevorzugt ist die Tasche als ein Einschubfach
ausgebildet, in das das Stützelement zumindest teilweise eingeführt werden kann. Alternativ
kann die Tasche durch Laschen gebildet werden, die das Stützelement zumindest an dessen
beabstandeten Enden an dem Maskenkörper fixieren. Das Stützelement kann nach einem
provisorischen Aufsetzen der Sauerstoffmaske in einer späteren Phase durch den Passagier
oder von dem Flugbegleitpersonal in die Tasche eingesetzt werden und anschließend
entsprechend der Gesichtskontur in der Tasche befindlich verformt werden
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Stützelement und/oder
der Maskenkörper Klebeflächen aufweisen. Mit Hilfe dieser Klebefläche kann das Stützelement,
nachdem es auf dem Maskenkörper positioniert worden und entsprechend der Gesichtskontur
verformt worden ist, an dem Maskenkörper fixiert werden. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn die maskenseitige Klebefläche in Form eines umlaufenden Rings ausgebildet
ist, da dann das Stützelement in jeder Position der Maske an geeigneter Stelle, nämlich
oberhalb der Nase des Benutzers angebracht werden kann, ohne dass die Maske vorher
in eine bestimmte Position zu drehen ist. Dies kann auch für die vorbeschriebenen
Ausführungsformen erreicht werden, wenn beispielsweise die im Maskenkörper eingegliederte
plastisch verformbare Metallstruktur umlaufend ist oder die Tasche zum Eingliedern
des Stützelements durch eine umlaufende lippenartige Tasche gebildet wird.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Passagiersauerstoffmaske weisen
das Klemmelement und der Maskenkörper Haftflächen auf, die zusammen eine Art Klettverschluss
bilden. Dabei ist eine Haftfläche als Flauschoberfläche und die andere korrespondierende
Haftfläche als Häkchenoberfläche ausgebildet, sodass beim Anbringen des Stützelements
auf dem Maskenkörper viele Häkchen der Haftfläche des Stützelements eine Häkchen-Öse-Verbindung
mit der Haftfläche des Maskenkörpers bilden und das Stützelement fest auf dem Maskenkörper
anhaftet, gegebenenfalls aber leicht von dem Benutzer der Sauerstoffmaske gelöst werden
kann. Auch hier ist zweckmäßigerweise die maskenseitige Haftfläche umlaufend ausgebildet.
[0017] Vorzugsweise weist das Stützelement und der Maskenkörper Haftflächen in Form von
Nanohaftoberflächen auf. Diese Haftoberflächen weisen im Nanobereich Oberflächenstrukturen
auf, die beim Zusammenfügen so ineinander greifen, dass das Stützelement fest an dem
Maskenkörper anhaftet. Auch bei dieser Ausführungsvariante ist es zweckmäßig, die
maskenkörperseitige Haftfläche als umlaufenden Ring auszubilden.
[0018] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Passagiersauerstoffmaske mit einem in den Maskenkörper
integrierten plastisch verformbaren Abschnitt,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer Passagiersauerstoffmaske mit einem auf dem
Maskenkörper angeordneten Stützelement und
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung einer Passagiersauerstoffmaske mit einer auf dem
Maskenkörper angeordneten Tasche zu Aufnahme des Stützelements.
[0019] Die Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils eine Passagiersauerstoffmaske 2 mit einem aus einem
weichelastischen Kunststoff bestehenden Maskenkörper 4, der an einem ersten Ende eine
Atemöffnung 6 aufweist. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass der Maskenkörper 4 in seinem
unverformten Zustand rotationssymmetrisch in Form eines Kegelstumpfs ausgebildet ist.
Entsprechend weist die Atemöffnung 6 im unverformten Zustand eine kreisförmige Querschnittsfläche
auf. An dem von der Atemöffnung 6 beabstandeten anderen Ende des Maskenkörpers 4 sind
in bekannter Weise die Sauerstoffzufuhr, ein Sparbeutel 8 sowie ein Nebenluftventil
angeordnet.
[0020] Der in Fig. 1 dargestellte Maskenkörper 4 weist einen plastisch verformbaren Abschnitt
10 in der Nähe der Atemöffnung 6 auf. Dieser Abschnitt 10 erstreckt sich bandförmig
über den gesamten Umfang des Maskenkörpers 4. In Fig. 1 ist der plastisch verformbare
Abschnitt 10 durch einen im Inneren des Maskenkörpers 4 eingebetteten Blechstreifen
angeordnet. Ebenso kann der Blechstreifen aber auch innen am Maskenkörper 4 oder an
der Außenwandung des Maskenkörpers 4 angeordnet sein.
[0021] Der plastisch verformbare Abschnitt 10 kann alternativ auch aus einem plastisch verformbaren
Kunststoff bestehen, der an der inneren oder äußeren Mantelfläche des Maskenkörpers
4 angegossen oder angeklebt ist, bzw. in den Maskenkörper 4 eingegossen ist. Des Weiteren
kann der Abschnitt 10 auch aus einem oder mehreren Drähten oder aus einem Drahtgeflecht
gebildet sein. Diese Drähte bzw. das Drahtgeflecht sind dann an der inneren oder äußeren
Mantelfläche des Maskenkörpers 4 fixiert oder sind in den Maskenkörper 4 integriert.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Passagiersauerstoffmaske 2, die durch ein Stützelement 12 an die
Gesichtskontur angepasst wird. In der Fig. ist das Stützelement 12 sowohl einzeln
und vor dem Anbringen auf dem Maskenkörper 4 als auch als Stützelement 12' auf dem
Maskenkörper 4 angeordnet dargestellt. Das Stützelement 12' ist in dem Bereich des
Maskenkörpers 4 angeordnet, der im Falle einer Benutzung der Passagiersauerstoffmaske
2 die Nase des Benutzers überdeckt. Um das Stützelement 12 an der Außenwand des Maskenkörpers
4 befestigen zu können, weist das Stützelement 12 an seiner dem Maskenkörper 4 zugewandten
Seite eine Klebefläche 14 auf. Diese Klebefläche 14 kann, wie dargestellt, nur Teilbereiche
der dem Maskenkörper 4 zugewandten Seite des Stützelements 12 verdecken, oder aber
auf der gesamten Fläche der dem Maskenkörper 4 zugewandten Seite des Stützelements
12 angeordnet sein. Statt der Klebefläche 14 kann das Stützelement 12 an gleicher
Stelle alternativ eine Haftfläche aufweisen. In diesem Fall weist auch der Maskenkörper
4 an seiner äußeren Mantelfläche eine Haftbeschichtung auf, die mit der Haftfläche
des Stützelements 12 korrespondiert und ein Fixieren des Stützelements 12 auf dem
Maskenkörper 4 ermöglicht.
[0023] Bei der in Fig. 3 dargestellten Passagiersauerstoffmaske 2 ist an der Außenwandung
des Maskenkörpers 4 eine Tasche 16 angeordnet. Diese Tasche 16 dient zur Aufnahme
eines Stützelements 12", welches nach dem korrekten Aufsetzen der Passagiersauerstoffmaske
2 in die Tasche 16 eingeschoben wird. In der Fig. Ist das Stützelement 12" vor dem
Einschieben in die Tasche 16 dargestellt. Das Stützelement 12" besteht aus einem plastisch
verformbaren Material, wie z. B. ein plastisch verformbarer Kunststoff, einem Metall
oder einer Paarung dieser Werkstoffe. Befindet sich das Stützelement 12" in der Tasche
16, wird es so verformt, dass der Maskenkörper 4 der Gesichtskontur angepasst wird.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 2
- Passagiersauerstoffmaske
- 4
- Maskenkörper
- 6
- Atemöffnung
- 8
- Sparbeutel
- 10
- Abschnitt
- 12
- Stützelement
- 12'
- Stützelement
- 12"
- Stützelement
- 14
- Klebefläche
- 16
- Tasche
1. Passagiersauerstoffmaske mit einem flexiblen Maskenkörper (4), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abschnitt (10) des Maskenkörpers (4) plastisch verformbar ausgebildet
ist oder zur Aufnahme eines plastisch verformbaren Stützelements (12) vorgesehen ist.
2. Passagiersauerstoffmaske nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der zur Anlage am Gesicht vorgesehene Teil des Maskenkörpers (4) rotationssymmetrisch
ausgebildet ist.
3. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Maskenkörper (4) ein in Umfangsrichtung ringförmiger Bereich (10) plastisch
verformbar ausgebildet ist.
4. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (12) aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet ist.
5. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (12) aus einem Kunststoff ausgebildet ist.
6. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der äußeren Umfangsfläche des Maskenkörpers (4) eine Tasche (16) zur Aufnahme
des Stützelements (12) angeordnet ist.
7. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (12) und/oder der Maskenkörper (4) Klebeflächen (14) aufweisen.
8. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (12) und der Maskenkörper (4) Haftflächen aufweisen, die zusammen
einen Klettverschluss bilden.
9. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (12) und der Maskenkörper (4) Haftflächen in Form von Nanohaftoberflächen
aufweisen.
10. Passagiersauerstoffmaske nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maskenkörperseitigen Befestigungsmittel umlaufend um den Maskenkörper (4) ausgebildet
sind.