Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Feuerlöscher, insbesondere einen Feuerlöscher,
der beim Auslösen mit einem Treibgas aufgeladen wird, wobei das Treibgas und ein Löschmittel,
bis zum Auslösen in separaten Behältern bevorratet werden.
Stand der Technik
[0002] Zum Stand der Technik gehören sowohl "Dauerdruck-Feuerlöscher", d.h. Feuerlöscher
bei denen der Löschmittelbehälter dauernd unter Druck steht, als auch sogenannte "Auflade-Feuerlöscher",
d.h. Feuerlöscher bei denen im Einsatzfall der Löschmittelbehälter mit einem Treibgas
aufgeladen wird, um dort ein Druckpolster auszubilden, mit dem das Löschmittel über
eine Sprühdüse ausgetrieben wird.
[0003] Bei beiden Feuerlöschertypen muss der Löschmittelbehälter als Druckbehälter ausgebildet
sein, der für den maximalen Gasdruck ausgelegt ist. Eine hohe Druckfestigkeit des
Löschmittelbehälters führt jedoch zu einem hohen Gewicht dieses Behälters und beschränkt
zudem die Werkstoffauswahl und Gestaltungsfreiheit beim Design des Behälters. In der
Praxis werden bei beiden Bauarten ausschließlich zylindrische Löschmittelbehälter
aus Stahl eingesetzt. Bei tragbaren Feuerlöschern ist der maximale Betriebsdruck aus
Gewichtsgründen üblicherweise auf maximal 20 bar beschränkt. Um mit diesem relativ
niedrigen Treibgasdruck im Löschmittelbehälter eine ausreichend lange Betriebsdauer
des Feuerlöschers zu erzielen, muss im Löschmittelbehälter genügend Raum für ein großvolumiges
Gaspolster vorgesehen sein. In anderen Worten, das Volumen des Löschmittelbehälters
muss wesentlich größer als das Volumen des bevorrateten Löschmittels sein. Ein weiterer
Nachteil der beiden bereits erwähnten Feuerlöschertypen besteht darin, dass der Betriebsdruck
beim Entladevorgang ständig abnimmt, so dass sich das Sprühverhalten des Feuerlöschers
ständig verändert.
[0004] Um zu vermeiden, dass der Löschmittelbehälter als Druckbehälter ausgelegt werden
muss, wird in der Druckschrift WO 96/44660 vorgeschlagen, das Treibgas durch eine
Venturidüse strömen zu lassen, und mittels dieser Venturidüse das Löschmittel aus
dem Löschmittelbehälter herauszusaugen. Ist das abzusaugende Löschmittel ein Löschpulver,
wird ein kleiner Teil des Treibgases in den Löschmittelbehälter abgezweigt um das
Löschpulver hierin aufzuwirbeln und absaugbar zu machen. Damit dieses Verfahren funktioniert,
muss gewährleistet sein, dass das Einführen von Aufwirbelungsgas in den Löschmittelbehälter
erst stattfindet, nachdem der für das Absaugen benötigte Unterdruck aufgebaut ist.
Der in der Druckschrift WO 96/44660 vorgestellte Feuerlöscher umfasst somit ein relativ
aufwendiges Austragssystem für das Löschmittel, mit vielen neuen Bauteilen, die zuerst
noch entwickelt und getestet werden müssen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfachen Feuerlöscher vorzuschlagen,
der die eingangs genannten Nachteile nicht, bzw. nur in einem stark verminderten Ausmaß
aufweist. Diese Aufgabe wird durch einen Feuerlöscher nach Anspruch 1 gelöst.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Feuerlöscher umfasst einen Löschmittelbehälter in dem ein Löschmittel
bevorratet ist, einen Treibgasbehälter in dem ein Treibgas unter Hochdruck bevorratet
ist, Treibgasentladungsmittel, um das Treibgas aus dem Treibgasbehälter in den Löschmittelbehälter
zu entladen, wo es das Löschmittel unter Druck setzt, und Löschmittelentladungsmittel,
um das unter Druck gesetzte Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter nach außen zu
entladen. Erfindungsgemäß umfassen die Treibgasentladungsmittel einen Druckregler,
der das Entladen des Treibgases in den Löschmittelbehälter derart regelt, dass während
des Entladevorgangs des Löschmittelbehälters, hierin ein weitgehend konstanter Austreibdruck
erzeugt wird.
[0007] In der Praxis begrenzt der Druckregler den Druck im Löschmittelbehälter auf einen
Wert, der ein optimales Versprühen des Löschmittels gewährleistet. Dies sind in der
Regel 2 bis 7 bar. Bei dem erfindungsgemäßen Feuerlöscher muss der Löschmittelbehälter
folglich nur noch für einen relativ niedrigen Behälterdruck ausgelegt werden. Eine
hohe Druckfestigkeit des Löschmittelbehälters ist demnach nicht mehr erforderlich.
Das Gewicht dieses Behälters kann somit reduziert werden, und Beschränkungen betreffend
die Werkstoffauswahl und Gestaltungsfreiheit beim Design des Behälters entfallen.
Das Volumen des Löschmittelbehälters muss nur noch unwesentlich größer als das Volumen
des bevorrateten Löschmittels sein, wodurch der Feuerlöscher kompakter, handlicher
und leichter wird. Der konstante Austreibdruck gewährleistet zudem, dass das Sprühverhalten
des Feuerlöschers während des gesamten Entladevorgangs weitgehend konstant bleibt,
und dass seine Betriebszeit verlängert wird. Dies vereinfacht die Handhabung des Feuerlöschers
durch Laien. Es ist weiterhin hervorzuheben, dass ein erfindungsgemäßer Feuerlöscher
sehr einfach im Aufbau ist, wobei als Löschmittelentladungsmittel grundsätzlich auch
bereits bewährte Feuerlöscherventile eingesetzt werden können.
[0008] Der Treibgasbehälter und die Treibgasentladungsmittel sind vorzugsweise innerhalb
des Löschmittelbehälters angeordnet, wobei der Ausgang des Druckreglers mit einem
Verschlussmittel ausgestattet ist, welches den Ausgang des Druckreglers bis zum Entladen
des Treibgases verschließt. Man beachte, dass die Anordnung des Treibgasbehälters
und der Treibgasentladungsmittel innerhalb des Löschmittelbehälters gewährleistet,
dass diese Komponenten optimal gegen Beschädigungen geschützt sind. Die Verschlussmittel
am Ausgang des Druckreglers stellen sicher, dass kein Löschmittel in den Druckregler
eintreten und dessen Funktionsweise beeinträchtigen kann.
[0009] Das Verschlussmittel am Ausgang des Druckreglers kann, z.B. als Platzmembrane oder
Rückschlagventil ausgebildet sein. In einer besonders einfachen Ausgestaltung umfasst
ein solches Rückschlagventil einen zylindrischen Stutzen mit mindestens einer seitlichen
Austrittsöffnung für das Treibgas. Ein elastisches Schlauchstück ist hierbei derart
über den zylindrischen Stutzen gestülpt, dass es die mindestens eine Austrittsöffnung
für das Löschmittel abdichtet, das unter Druck stehende Treibgas jedoch durch die
Austrittsöffnung ausströmen lässt.
[0010] Der Druckregler ist vorzugsweise für einen reduzierten Betriebsdruck zwischen 2 bar
und 7 bar ausgelegt. Für ein Löschmittel auf Wasserbasis ist der Druckregler z.B.
vorteilhaft für einen Druck zwischen 2,5 bar und 3,5 bar ausgelegt.
[0011] Der Löschmittelbehälter, der für den reduzierten Betriebsdruck ausgelegt ist, umfasst
vorteilhaft ein federbelastetes Sicherheitsventil als zusätzliche Sicherheit. Der
Löschmittelbehälter kann auch ein Aluminium- oder Kunststoffbehälter sein, wodurch
sich das Gewicht des Löschmittelbehälters wesentlich reduzieren lässt. Zudem ergeben
sich mit diesen Materialien neue Möglichkeiten, was Form und Design des Feuerlöschers
anbetrifft.
[0012] Der Treibgasbehälter ist im Normalfall als handelsübliche Hochdruckgaspatrone mit
einer Durchstoßmembrane ausgebildet. Zum Einsatz können z.B. Stickstoff-Patronen mit
einem Druck von 200 bar und ggf. auch Kohldioxid-Patronen gelangen.
[0013] Die Löschmittelentladungsmittel umfassen im Normalfall ein Feuerlöscherventil, das
auf den Löschmittelbehä Iter aufgeschraubt wird. Dieses Ventil umfasst einen Löschmittelkanal
für das Löschmittel, einen Ventilsitz im Auslösekanal, ein Schließelement das bei
geschlossenem Feuerlöscherventil durch eine Schließfeder auf den Ventilsitz gedrückt
wird, eine Betätigungsvorrichtung, welche es ermöglicht, das Schließelement von seinem
Ventilsitz zu drücken und so den Löschmittelkanal für das Löschmittel zu öffnen. Die
Gaspatrone mit Durchstoßmembrane ist vorteilhaft am Feuerlöscherventil in axialer
Verlängerung des Löschmittelkanals für das Löschmittel angebracht. Die Betätigungsvorrichtung
bildet unterhalb des Schließelementes einen Durchstoßstift aus, der beim Öffnen des
Löschmittelkanals für das Löschmittel die Durchstoßmembrane der Gaspatrone durchsticht.
[0014] In einer besonders kompakten Ausgestaltung weist das Feuerlöscherventil einen Anschlussstutzen
für die Gaspatrone auf, und der Druckregler ist seitlich an diesem Anschlussstutzen
angeordnet. Damit der Druckregler die Montage des Feuerlöscherventils auf dem Löschmittelbehälter
nicht behindert, ist er vorzugsweise drehbar am Anschlussstutzen befestigt.
[0015] Ein kompakter, zuverlässiger Druckregler ist vorteilhaft wie folgt aufgebaut. Er
umfasst ein Gehäuse mit einer Kolbenkammer in der ein Kolben axial verschiebbar angeordnet
ist. Der Kolben weist eine Stirnseite auf, welche mit dem Druck im Löschmittelbehälter
beaufschlagt ist. Eine Feder beaufschlagt den Kolben mit einer Federkraft, welche
sich dem Druck im Löschmittelbehälter entgegenstellt. Ein Kolbenansatz ist in eine
Bohrung des Gehäuse abgedichtet eingeführt, welche einen wesentlich kleineren Durchmesser
als die Kolbenkammer aufweist. Das Treibgas mündet über einen Gaseinlasskanal und
einen Sitz in diese Bohrung ein, wobei eine Stirnfläche des Kolbenansatzes eine Dichtfläche
für den Sitz ausbildet. Ein Gasauslasskanal erstreckt sich durch den Kolbenansatz
und weist in der Stirnseite des Kolbens eine Ausmündung auf. Figurenaufstellung
[0016] Im Folgenden wird nun eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt des oberen Teils eines erfindungsgemäßen Feuerlöschers;
und
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 1.
Beschreibung einer bevorzugten Ausgestaltungder Erfindung anhand der Figuren
[0017] Der in Fig. 1 zwecks Illustration der Erfindung gezeigte Feuerlöscher ist ein tragbarer
Auflade-Feuerlöscher. Er ist insbesondere für ein flüssiges Löschmittel, wie z.B.
Wasser oder eine Wasseremulsion geeignet. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, den
Feuerlöscher ebenfalls für pulverförmige Löschmittel einzusetzen.
[0018] Der gezeigte Feuerlöscher umfasst einen Löschmittelbehälter10, in dem das Löschmittel
unter Atmosphärendruck oder gegebenenfalls unter Niederdruck bevorratet ist, einen
Treibgasbehälter 12, in demein Treibgas unter Hochdruck bevorratet ist, Treibgasentladungsmittel
14, um das Treibgas aus dem Treibgasbehälter in den Löschmittelbehälter 10 zu entladen,
und Löschmittelentladungsmittel 16, um das Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter
10 nach außen zu entladen.
[0019] Die Löschmittelentladungsmittel 16 umfassen einFeuerlöscherventil 18 mit einem Ventilkörper
20, der einen Ventilsockel 22 mit einemVentilflansch 23 ausbildet. Der Ventilkörper
20 ist mit seinem Ventilflansch 23 auf einen Halsstutzen 24 des Löschmittelbehälters
10 aufgesetzt, wobei der Ventilsockel 22 in Löschmittelbehälter 10 hineinragt. Eine
Gewindemuffe 26 zieht den Ventilflansch 23 gegen die Stirnfläche des Halsstutzen 24,
wobei ein O-Ring 28 zwischen dem Ventilflansch 23 und dem Halsstutzen 24 die Abdichtung
gewährleistet.
[0020] Im Ventilkörper 20 ist ein Kanal 30 für das Löschmittel vorges ehen. Dieser Löschmittelkanal
30 bildet im Ventilsockel 22 eine Einmündung 32 und außerhalb des Löschmittelbehälters
10 eine Ausmündung 34 aus. In seine Einmündung 32 ist ein Steigrohr 36 für das Löschmittel
eingesetzt. In seine Ausmündung 34 ist ein Löschmittelschlauch 38 eingeschraubt.
[0021] Im Löschmittelkanal 30 ist ein Ventilsitz 42 angeordnet. Bei geschlossenem Feuerlöscherventil
18 wird ein Schließelement 44durch eine Schließfeder 46 auf den Ventilsitz 42 gedrückt.
Eine an sich bekannte Betätigungsvorrichtung mit einem Hebelgriff 52 und einem Ventilstößel
54 ermöglicht es, das Schließelement 44 gegen die Federkraft der Schließfeder 46 von
seinem Ventilsitz 42 zu drücken und so den Löschmittelkanal 30 für das Löschmittel
zu öffnen.
[0022] Im Löschmittelbehälter 10 weist das Feuerlöscherventil 20 einen Anschlussstutzen
60 für den Treibgasbehälter 12 auf. Ein erstes Endedieses Anschlussstutzens 60 ist
in eine Bohrung 64 im Ventilsockel 22 eingeschraubt. Die Bohrung 64 erstreckt sich
im wesentlichen koaxial zum Ventilsitz 42 durch den Ventilkörper 20. Zwischen dem
Ventilsitz 42 und der Stirnfläche des Anschlussstutzens 60, bildet die Bohrung 64
eine Federkammer 66 aus, in welcher die Schließfeder 46 angeordnet ist. Der Löschmittelkanal
30 mündet unterhalb des Ventilsitzes 42 seitlich in die Federkammer 66.
[0023] Der Treibgasbehälter12 umfasst eine handelsübliche Hochdruckgaspatrone 70 mit einem
Anschlusskopf 72, in den eine Durchstoßmembrane 74 integriert ist. Der Anschlusskopf
72 ist in das zweite Ende des Anschlussstutzens 60 eingeschraubt. Mit dem Bezugszeichen
80 ist ein Durchstoßstift bezeichnet, der in der Federkammer 66 am Schließelement
44 befestigt ist und sich durch eine axiale Durchgangsbohrung 82 des Anschlussstutzens
60 erstreckt. Wird der Hebelgriff 52 der Betätigungsvorrichtung 50 zusammengedrückt,
so drückt der Ventilstößel 54 das Schließelement 44 von seinem Ventilsitz 42. Der
gleichzeitig nach unten gedrückte Durchstoßstift 80 durchstößt hierbei die Durchstoßmembrane
74, welche die Hochdruckgaspatrone 70 bis dahin gasdicht verschlossen hat. Über die
nun durchstoßene Membrane 74 strömt das unter Hochdruck stehende Treibgas in einen
Gasraum 84 innerhalb des Anschlussstutzens 60. Ein O-Ring 85 dichtet den Durchstoßstift
80 in der Durchgangsbohrung 82 des Anschlussstutzens 60 ab und verhindert, dass Treibgas
unmittelbar in die Federkammer 66 einströmt.
[0024] Die Beschreibung wird nun anhand der Fig. 2 fortgesetzt. Aus dem Gasraum 84 strömt
das Treibgas über radiale Querbohrungen 86 und eine umlaufende Ringnut 88 in einen
Druckregler 90. Letzterer regelt das Entladen des Treibgases in den Löschmittelbehälter
10 derart, dass währenddes Entladevorgangs des Löschmittelbehälters 10, hierin ein
konstanterAustreibdruck erzeugt wird.
[0025] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Druckreglers 90 wird nun ebenfalls anhand der
Fig. 2 beschrieben. Er umfasst ein Gehäuse 92 mit einer zylindrischen Kammer 94, in
die ein Kolben 96 axial verschiebbar integriert ist. Ein O-Ring 98 dichtet den Kolben
96 in der ersten Kammer 94 ab. Eine Feder 100 drückt den Kolben 96 gegen einen Endanschlag,
der z.B.durch einen Spreizring 102 ausgebildetwird. Ein Kolbenansatz 104ist in eine
Bohrung 106 des Gehäuse 92 eingeführt, die einen wesentlich kleineren Durchmesser
als die Kammer 94 aufweist. Ein O-Ring 108 dichtet denKolbenansatz 104in der Bohrung
106 ab. Die Stirnfläche des Kolbenansatzes 104 wird durcheine Dichtscheibe 110 ausgebildet.
Letztereliegt gegenübereinem Sitz 112,der einen Gaseinlasskanal 114 umgibt.
[0026] In Fig. 2 ist der Druckregler 90 im geöffneten Zustand gezeigt, in dem das Treibgas
über den Sitz 112 in die Bohrung 106 des Druckreglers90 einströmen kann. Von hier
gelangt das Treibgas dann über eine Querbohrung 116 im Kolbenansatz104 in einen axialen
Auslasskanall 18, der eine Ausmündung 119 inder Stirnseite 120des Kolbens 96 aufweist.
In diese Ausmündung 119 ist Rückschlagventill 22 eingebaut. Dasgezeigte Rückschlagventil
122, das besonders einfach im Aufbau ist, umfasst einen zylindrischen Stutzen 124
mit mindestenseiner seitlichen Austrittsöffnung126 für das Treibgas und ein elastisches
Schlauchstück 128. Letzteres istderart über den zylindrischen Stutzen 124 gestülpt,
dass es die mindestens eine Austrittsöffnung 126 für das Löschmittel abdichtet, das
unterDruck stehende Treibgas jedoch durch diese Austrittsöffnung 126 ausströmenlässt.
[0027] Das Treibgas, das über den Druckregler 90 und das Rückschlagventil 122 in den Löschmittelbehälter10
überströmt, baut hierin einGaspolster auf, das auf den Kolben 96 eine Druckkraft ausübt.
Letztere wirkt gegen die Federkraft der Feder 100 und die Druckkraftdie auf den wesentlich
kleineren Querschnitt des Kolbenansatzes104 in der zweiten Bohrung 106.Sobald die
Druckkraft, die auf den Kolben 96 wirkt überwiegt, wird der Kolben 96 in das Gehäuse
92 gedrückt, bis dieDichtscheibe 110 schlussendlichauf dem Sitz 112 aufliegt.Nun dichtet
die Dichtscheibe 110 den Sitz 112ab, undkein Treibgas kann mehr in den Löschmittelbehälter
10 nachströmen.Durch das Entladen des Löschmittels über den geöffneten Löschmittelkanal
30, fällt der Druck im Gaspolster, so dass der Druckregler 90 wiederum öffnet, und
Treibgas in das Gaspolster nachströmen kann. Auf diese Art und Weise wird das Entladen
des Treibgases in den Löschmittelbehälter 10 derart regelt, dass während des Entladevorgangs
des Löschmittels, im Löschmittelbehälter 10 ein weitgehend konstanter Austreibdruck
erzeugt wird.
[0028] Der Druckregler 90 ist seitlich am Anschlussstutzen 60, zwischen dem Flansch 22 des
Feuerlöscherventils 20 und dem Treibgasbehälter12 angeordnet. Damit er problemlos
durch den Halsstutzen 24 in den Löschmittelbehälter 10 eingeführt werden kann, ist
er um die Achse des Anschlussstutzen 60 verdrehbar. Hierzu weist er eine Montagebohrung
130 auf,in welche das zylindrische Mittelteil des Anschlussstutzen 60 eingeführt ist.
Zwei O-Ringe 132', 132'' dichten beidseitig die Ringnut 88 ab, über die das Treibgas
in den Gaseinlasskanal 14 einmündet.
Auslegungsbeispiel:
[0029] Der Feuerlöscherbehälter ist bis zum Druckregler 90 mit Löschwasser gefüllt. Als
Treibgas wird Stickstoff unter 200 bar im Treibgasbehälter 12 bevorratet. Der Druckregler
90 ist derart ausgelegt, dass er im Löschmittelbehälter10 einen Druck von 4 bar einregelt.
Mit diesem konstanten Austreibdruck von 4 bar lässt sich eine einwandfreie Versprühung
des Löschwassers aus dem Löschmittelbehälter 10 gewährleisten. Weil gewährleistet
ist, dass der Druck im Löschmittelbehälter 10 nie höherals 4 bar ist, muss der Löschmittelbehälter
10, bei einer 1,5-fachen Sicherheit, nur für einen Druck von 6 bar ausgelegt werden.
Es können somit weitaus leichtere Löschmittelbehälter, als in bekannten Feuerlöschern
eingesetzt werden. Durch die geringeren Anforderungen an die Druckfestigkeit können
auch andere Werkstoffe eingesetzt werden. So ist es z.B. möglich den Löschmittelbehälter
aus Kunststoff oder Aluminium herzustellen, was natürlich eine wesentliche Gewichtsreduzierung
bedeutet.
[0030] Ein weiterer Vorteil des vorgestellten Feuerlöschers besteht darin, dass durch den
konstanten Austreibdruck wesentlich längere Löschzeiten erzielt werden.
1. Feuerlöscher umfassend:
einen Löschmittelbehälter (10) in dem ein Löschmittebevorratet ist;
einen Treibgasbehälter (12) in dem ein Treibgas unter Hochdruckbevorratet ist;
Treibgasentladungsmittel (14),um das Treibgas aus dem Treibgasbehälter (12) in den
Löschmittelbehälter(10) zu entladen, wo es das Löschmittel unter Druck setzt; und
Löschmittelentladungsmittel (16), um das unterDruck gesetzte Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter
(10) nach außen zu entladen;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Treibgasentladungsmittel (14) einen Druckregler (90) umfassen, der das Entladen
des Treibgases in den Löschmittelbehälter (10) derartregelt, dass während des Entladevorgangs
des Löschmittelbehälters (10),hierin ein weitgehend konstanter Austreibdruck erzeugt
wird.
2. Feuerlöscher nach Anspruch 1 wobei:
der Treibgasbehälter (12) unddie Treibgasentladungsmittel (14) innerhalb des Löschmittelbehälters
(10) angeordnet sind; und
der Ausgang des Druckreglers (90) mit einem Verschlussmittel (122) ausgestattet ist,
welches den Ausgang des Druckreglers (90) bis zum Entladen des Treibgases verschließt.
3. Feuerlöscher nach Anspruch 2, wobei das Verschlussmittel als Rückschla g-ventil (122)
ausgebildeist.
4. Feuerlöscher nach Anspruch 3, wobei das Rückschlagventil (122) folgende Teile umfasst:
einen zylindrischen Stutzen (124) mit mindestens einer seitlichen Austritts-öffnung
(126) für das Treibgas; und
ein elastisches Schlauchstück (128), das derart über denzylindrischen Stutzen (124)
gestülpt ist, dass es die mindestens einer Austrittsöffnung (126) für das Löschmittel
abdichtet, das unter Druck stehende Treibgas jedoch durch die Austrittsöffnung (126)
ausströmen lässt.
5. Feuerlöscher nach Anspruch 2, wobei das Verschlussmittel als Platzmembrane ausgebildet
ist.
6. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Druckregler (90) für einen
reduzierten Betriebsdruck zwischen 2 bar und 7 bar ausgelegt ist.
7. Feuerlöscher nach Anspruch 6, wobei der Löschmittelbehälter(10) für den reduzierten
Betriebsdruck ausgelegt ist.
8. Feuerlöscher nach Anspruch 7, umfassend zusätzlich ein federbelastetes Sicherheitsventil.
9. Feuerlöscher nach Anspruch 6, wobei der Löschmittelbehälter ein Aluminium- oder Kunststoffbehälter
ist.
10. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Treibgasbehälter (12) als
Gaspatrone (70) mit einer Durchstoßmembrane (74) ausgebildet ist.
11. Feuerlöscher nach Anspruch 10, wobei die Löschmittelentladungsmittel ein Feuerlöscherventil
(16) umfassen, das auf den Löschmittelbehälter(10) aufgeschraubt wird und folgende
Merkmale aufweist:
einen Löschmittelkanal (30) für das Löschmittel;
einen Ventilsitz (42) im Löschmittelkanal (30);
ein Schließelement (44), das bei geschlossenem Feuerlöscherventil(16) durch eine Schließfeder
(46) auf den Ventilsitz (42) gedrückt wird;
eine Betätigungsvorrichtung (52, 54, 80), welche es ermöglicht das Schließelement
(44) von seinem Ventilsitz (42) zu drücken und so den Löschmittelkanal (30) für das
Löschmittel zu öffnen, wobei die Gaspatrone (70) mit Durchstoßmembrane (74) am Feuerlöscherventil(16)
angebracht ist, und
die Betätigungsvorrichtung (52, 54, 80) unterhalb des Schließelementes (44) einen
Durchstoßstift (80) ausbildet, der beim Öffnen des Löschmittelkanals (30) für das
Löschmittel die Durchstoßmembrane (74) der Gaspatrone (70) durchsticht.
12. Feuerlöscher nachAnspruch 11, wobeidas Feuerlöscherventi(16) einen Anschlussstutzen
(60) für die Gaspatrone (70) aufweist und der Druckregler (70) seitlich an diesem
Anschlussstutzen (60) angeordnet ist.
13. Feuerlöscher nach Anspruch 12, wobei der Druckregler (70)drehbar am Anschlussstutzen
(60) befestigt ist.
14. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Druckregler umfasst:
ein Gehäuse (92) mit einer Kammer (94);
einen Kolben (96), der axial verschiebbar in der Kammer (94) angeordnet ist und eine
Stirnseite (120) aufweist, welche mit dem Druck im Löschmittelbehälter (10) beaufschlagt
ist;
eine Feder (100) die den Kolben (96) mit einer Federkraft beaufschlagt, welche sich
dem Druck im Löschmittelbehälter (10) entgegenstellt;
einen Kolbenansatz (104) am Kolben (96), der in eine Bohrung (106) des Gehäuse (92)
abgedichtet eingeführt ist, welche einen wesentlich kleineren Durchmesser als die
Kammer (94) aufweist;
einen Gaseinlasskanal (114), der übereinen Sitz (112) in die Bohrung (106) einmündet,
wobei eine Stirnfläche des Kolbenansatzes (104) eine Dichtfläche für dieser Sitz (112)
ausbildet; und
einen Gasauslasskanal (118) im Kolbenansatz(104), welcher eine Ausmündung (119) in
einer Stirnseite (120) des Kolbens (96) aufweist.