(19)
(11) EP 1 588 741 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.2005  Patentblatt  2005/43

(21) Anmeldenummer: 04101612.2

(22) Anmeldetag:  19.04.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A62C 13/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(71) Anmelder: LUXEMBOURG PATENT COMPANY S.A.
7505 Lintgen (LU)

(72) Erfinder:
  • FELTEN, Frank
    54313, Zemmer (DE)

(74) Vertreter: Schmitt, Armand et al
Office Ernest T. Freylinger S.A., B.P. 48
8001 Strassen
8001 Strassen (LU)

   


(54) Feuerlöscher


(57) Ein Feuerlöscher umfasst einen Löschmittelbehälter (10), in dem ein Löschmittel bevorratet ist und einen Treibgasbehälter (12) in dem ein Treibgasunter Hochdruck bevorratet ist. Treibgasentladungsmittel (14) ermöglichen es, das Treibgasaus dem Treibgasbehälter (12) in den Löschmittelbehälter(10) zu entladen, wo es das Löschmittel unter Druck setzt. Löschmittelentladungsmittel (16)ermöglichen es, das unter Druck gesetzte Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter (10) nachaußen zu entladen. Die Treibgasentladungsmittel (14) umfassen einen Druckregler(90), der das Entladen des Treibgases in den Löschmittelbehälter (10) derart regelt,dass während des Entladevorgangs des Löschmittelbehälters (10), hierin ein weitgehendkonstanter Austreibdruck erzeugt wird.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Feuerlöscher, insbesondere einen Feuerlöscher, der beim Auslösen mit einem Treibgas aufgeladen wird, wobei das Treibgas und ein Löschmittel, bis zum Auslösen in separaten Behältern bevorratet werden.

Stand der Technik



[0002] Zum Stand der Technik gehören sowohl "Dauerdruck-Feuerlöscher", d.h. Feuerlöscher bei denen der Löschmittelbehälter dauernd unter Druck steht, als auch sogenannte "Auflade-Feuerlöscher", d.h. Feuerlöscher bei denen im Einsatzfall der Löschmittelbehälter mit einem Treibgas aufgeladen wird, um dort ein Druckpolster auszubilden, mit dem das Löschmittel über eine Sprühdüse ausgetrieben wird.

[0003] Bei beiden Feuerlöschertypen muss der Löschmittelbehälter als Druckbehälter ausgebildet sein, der für den maximalen Gasdruck ausgelegt ist. Eine hohe Druckfestigkeit des Löschmittelbehälters führt jedoch zu einem hohen Gewicht dieses Behälters und beschränkt zudem die Werkstoffauswahl und Gestaltungsfreiheit beim Design des Behälters. In der Praxis werden bei beiden Bauarten ausschließlich zylindrische Löschmittelbehälter aus Stahl eingesetzt. Bei tragbaren Feuerlöschern ist der maximale Betriebsdruck aus Gewichtsgründen üblicherweise auf maximal 20 bar beschränkt. Um mit diesem relativ niedrigen Treibgasdruck im Löschmittelbehälter eine ausreichend lange Betriebsdauer des Feuerlöschers zu erzielen, muss im Löschmittelbehälter genügend Raum für ein großvolumiges Gaspolster vorgesehen sein. In anderen Worten, das Volumen des Löschmittelbehälters muss wesentlich größer als das Volumen des bevorrateten Löschmittels sein. Ein weiterer Nachteil der beiden bereits erwähnten Feuerlöschertypen besteht darin, dass der Betriebsdruck beim Entladevorgang ständig abnimmt, so dass sich das Sprühverhalten des Feuerlöschers ständig verändert.

[0004] Um zu vermeiden, dass der Löschmittelbehälter als Druckbehälter ausgelegt werden muss, wird in der Druckschrift WO 96/44660 vorgeschlagen, das Treibgas durch eine Venturidüse strömen zu lassen, und mittels dieser Venturidüse das Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter herauszusaugen. Ist das abzusaugende Löschmittel ein Löschpulver, wird ein kleiner Teil des Treibgases in den Löschmittelbehälter abgezweigt um das Löschpulver hierin aufzuwirbeln und absaugbar zu machen. Damit dieses Verfahren funktioniert, muss gewährleistet sein, dass das Einführen von Aufwirbelungsgas in den Löschmittelbehälter erst stattfindet, nachdem der für das Absaugen benötigte Unterdruck aufgebaut ist. Der in der Druckschrift WO 96/44660 vorgestellte Feuerlöscher umfasst somit ein relativ aufwendiges Austragssystem für das Löschmittel, mit vielen neuen Bauteilen, die zuerst noch entwickelt und getestet werden müssen.

Zusammenfassung der Erfindung



[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfachen Feuerlöscher vorzuschlagen, der die eingangs genannten Nachteile nicht, bzw. nur in einem stark verminderten Ausmaß aufweist. Diese Aufgabe wird durch einen Feuerlöscher nach Anspruch 1 gelöst.

[0006] Ein erfindungsgemäßer Feuerlöscher umfasst einen Löschmittelbehälter in dem ein Löschmittel bevorratet ist, einen Treibgasbehälter in dem ein Treibgas unter Hochdruck bevorratet ist, Treibgasentladungsmittel, um das Treibgas aus dem Treibgasbehälter in den Löschmittelbehälter zu entladen, wo es das Löschmittel unter Druck setzt, und Löschmittelentladungsmittel, um das unter Druck gesetzte Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter nach außen zu entladen. Erfindungsgemäß umfassen die Treibgasentladungsmittel einen Druckregler, der das Entladen des Treibgases in den Löschmittelbehälter derart regelt, dass während des Entladevorgangs des Löschmittelbehälters, hierin ein weitgehend konstanter Austreibdruck erzeugt wird.

[0007] In der Praxis begrenzt der Druckregler den Druck im Löschmittelbehälter auf einen Wert, der ein optimales Versprühen des Löschmittels gewährleistet. Dies sind in der Regel 2 bis 7 bar. Bei dem erfindungsgemäßen Feuerlöscher muss der Löschmittelbehälter folglich nur noch für einen relativ niedrigen Behälterdruck ausgelegt werden. Eine hohe Druckfestigkeit des Löschmittelbehälters ist demnach nicht mehr erforderlich. Das Gewicht dieses Behälters kann somit reduziert werden, und Beschränkungen betreffend die Werkstoffauswahl und Gestaltungsfreiheit beim Design des Behälters entfallen. Das Volumen des Löschmittelbehälters muss nur noch unwesentlich größer als das Volumen des bevorrateten Löschmittels sein, wodurch der Feuerlöscher kompakter, handlicher und leichter wird. Der konstante Austreibdruck gewährleistet zudem, dass das Sprühverhalten des Feuerlöschers während des gesamten Entladevorgangs weitgehend konstant bleibt, und dass seine Betriebszeit verlängert wird. Dies vereinfacht die Handhabung des Feuerlöschers durch Laien. Es ist weiterhin hervorzuheben, dass ein erfindungsgemäßer Feuerlöscher sehr einfach im Aufbau ist, wobei als Löschmittelentladungsmittel grundsätzlich auch bereits bewährte Feuerlöscherventile eingesetzt werden können.

[0008] Der Treibgasbehälter und die Treibgasentladungsmittel sind vorzugsweise innerhalb des Löschmittelbehälters angeordnet, wobei der Ausgang des Druckreglers mit einem Verschlussmittel ausgestattet ist, welches den Ausgang des Druckreglers bis zum Entladen des Treibgases verschließt. Man beachte, dass die Anordnung des Treibgasbehälters und der Treibgasentladungsmittel innerhalb des Löschmittelbehälters gewährleistet, dass diese Komponenten optimal gegen Beschädigungen geschützt sind. Die Verschlussmittel am Ausgang des Druckreglers stellen sicher, dass kein Löschmittel in den Druckregler eintreten und dessen Funktionsweise beeinträchtigen kann.

[0009] Das Verschlussmittel am Ausgang des Druckreglers kann, z.B. als Platzmembrane oder Rückschlagventil ausgebildet sein. In einer besonders einfachen Ausgestaltung umfasst ein solches Rückschlagventil einen zylindrischen Stutzen mit mindestens einer seitlichen Austrittsöffnung für das Treibgas. Ein elastisches Schlauchstück ist hierbei derart über den zylindrischen Stutzen gestülpt, dass es die mindestens eine Austrittsöffnung für das Löschmittel abdichtet, das unter Druck stehende Treibgas jedoch durch die Austrittsöffnung ausströmen lässt.

[0010] Der Druckregler ist vorzugsweise für einen reduzierten Betriebsdruck zwischen 2 bar und 7 bar ausgelegt. Für ein Löschmittel auf Wasserbasis ist der Druckregler z.B. vorteilhaft für einen Druck zwischen 2,5 bar und 3,5 bar ausgelegt.

[0011] Der Löschmittelbehälter, der für den reduzierten Betriebsdruck ausgelegt ist, umfasst vorteilhaft ein federbelastetes Sicherheitsventil als zusätzliche Sicherheit. Der Löschmittelbehälter kann auch ein Aluminium- oder Kunststoffbehälter sein, wodurch sich das Gewicht des Löschmittelbehälters wesentlich reduzieren lässt. Zudem ergeben sich mit diesen Materialien neue Möglichkeiten, was Form und Design des Feuerlöschers anbetrifft.

[0012] Der Treibgasbehälter ist im Normalfall als handelsübliche Hochdruckgaspatrone mit einer Durchstoßmembrane ausgebildet. Zum Einsatz können z.B. Stickstoff-Patronen mit einem Druck von 200 bar und ggf. auch Kohldioxid-Patronen gelangen.

[0013] Die Löschmittelentladungsmittel umfassen im Normalfall ein Feuerlöscherventil, das auf den Löschmittelbehä Iter aufgeschraubt wird. Dieses Ventil umfasst einen Löschmittelkanal für das Löschmittel, einen Ventilsitz im Auslösekanal, ein Schließelement das bei geschlossenem Feuerlöscherventil durch eine Schließfeder auf den Ventilsitz gedrückt wird, eine Betätigungsvorrichtung, welche es ermöglicht, das Schließelement von seinem Ventilsitz zu drücken und so den Löschmittelkanal für das Löschmittel zu öffnen. Die Gaspatrone mit Durchstoßmembrane ist vorteilhaft am Feuerlöscherventil in axialer Verlängerung des Löschmittelkanals für das Löschmittel angebracht. Die Betätigungsvorrichtung bildet unterhalb des Schließelementes einen Durchstoßstift aus, der beim Öffnen des Löschmittelkanals für das Löschmittel die Durchstoßmembrane der Gaspatrone durchsticht.

[0014] In einer besonders kompakten Ausgestaltung weist das Feuerlöscherventil einen Anschlussstutzen für die Gaspatrone auf, und der Druckregler ist seitlich an diesem Anschlussstutzen angeordnet. Damit der Druckregler die Montage des Feuerlöscherventils auf dem Löschmittelbehälter nicht behindert, ist er vorzugsweise drehbar am Anschlussstutzen befestigt.

[0015] Ein kompakter, zuverlässiger Druckregler ist vorteilhaft wie folgt aufgebaut. Er umfasst ein Gehäuse mit einer Kolbenkammer in der ein Kolben axial verschiebbar angeordnet ist. Der Kolben weist eine Stirnseite auf, welche mit dem Druck im Löschmittelbehälter beaufschlagt ist. Eine Feder beaufschlagt den Kolben mit einer Federkraft, welche sich dem Druck im Löschmittelbehälter entgegenstellt. Ein Kolbenansatz ist in eine Bohrung des Gehäuse abgedichtet eingeführt, welche einen wesentlich kleineren Durchmesser als die Kolbenkammer aufweist. Das Treibgas mündet über einen Gaseinlasskanal und einen Sitz in diese Bohrung ein, wobei eine Stirnfläche des Kolbenansatzes eine Dichtfläche für den Sitz ausbildet. Ein Gasauslasskanal erstreckt sich durch den Kolbenansatz und weist in der Stirnseite des Kolbens eine Ausmündung auf. Figurenaufstellung

[0016] Im Folgenden wird nun eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt des oberen Teils eines erfindungsgemäßen Feuerlöschers; und

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 1.

Beschreibung einer bevorzugten Ausgestaltungder Erfindung anhand der Figuren

[0017] Der in Fig. 1 zwecks Illustration der Erfindung gezeigte Feuerlöscher ist ein tragbarer Auflade-Feuerlöscher. Er ist insbesondere für ein flüssiges Löschmittel, wie z.B. Wasser oder eine Wasseremulsion geeignet. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, den Feuerlöscher ebenfalls für pulverförmige Löschmittel einzusetzen.

[0018] Der gezeigte Feuerlöscher umfasst einen Löschmittelbehälter10, in dem das Löschmittel unter Atmosphärendruck oder gegebenenfalls unter Niederdruck bevorratet ist, einen Treibgasbehälter 12, in demein Treibgas unter Hochdruck bevorratet ist, Treibgasentladungsmittel 14, um das Treibgas aus dem Treibgasbehälter in den Löschmittelbehälter 10 zu entladen, und Löschmittelentladungsmittel 16, um das Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter 10 nach außen zu entladen.

[0019] Die Löschmittelentladungsmittel 16 umfassen einFeuerlöscherventil 18 mit einem Ventilkörper 20, der einen Ventilsockel 22 mit einemVentilflansch 23 ausbildet. Der Ventilkörper 20 ist mit seinem Ventilflansch 23 auf einen Halsstutzen 24 des Löschmittelbehälters 10 aufgesetzt, wobei der Ventilsockel 22 in Löschmittelbehälter 10 hineinragt. Eine Gewindemuffe 26 zieht den Ventilflansch 23 gegen die Stirnfläche des Halsstutzen 24, wobei ein O-Ring 28 zwischen dem Ventilflansch 23 und dem Halsstutzen 24 die Abdichtung gewährleistet.

[0020] Im Ventilkörper 20 ist ein Kanal 30 für das Löschmittel vorges ehen. Dieser Löschmittelkanal 30 bildet im Ventilsockel 22 eine Einmündung 32 und außerhalb des Löschmittelbehälters 10 eine Ausmündung 34 aus. In seine Einmündung 32 ist ein Steigrohr 36 für das Löschmittel eingesetzt. In seine Ausmündung 34 ist ein Löschmittelschlauch 38 eingeschraubt.

[0021] Im Löschmittelkanal 30 ist ein Ventilsitz 42 angeordnet. Bei geschlossenem Feuerlöscherventil 18 wird ein Schließelement 44durch eine Schließfeder 46 auf den Ventilsitz 42 gedrückt. Eine an sich bekannte Betätigungsvorrichtung mit einem Hebelgriff 52 und einem Ventilstößel 54 ermöglicht es, das Schließelement 44 gegen die Federkraft der Schließfeder 46 von seinem Ventilsitz 42 zu drücken und so den Löschmittelkanal 30 für das Löschmittel zu öffnen.

[0022] Im Löschmittelbehälter 10 weist das Feuerlöscherventil 20 einen Anschlussstutzen 60 für den Treibgasbehälter 12 auf. Ein erstes Endedieses Anschlussstutzens 60 ist in eine Bohrung 64 im Ventilsockel 22 eingeschraubt. Die Bohrung 64 erstreckt sich im wesentlichen koaxial zum Ventilsitz 42 durch den Ventilkörper 20. Zwischen dem Ventilsitz 42 und der Stirnfläche des Anschlussstutzens 60, bildet die Bohrung 64 eine Federkammer 66 aus, in welcher die Schließfeder 46 angeordnet ist. Der Löschmittelkanal 30 mündet unterhalb des Ventilsitzes 42 seitlich in die Federkammer 66.

[0023] Der Treibgasbehälter12 umfasst eine handelsübliche Hochdruckgaspatrone 70 mit einem Anschlusskopf 72, in den eine Durchstoßmembrane 74 integriert ist. Der Anschlusskopf 72 ist in das zweite Ende des Anschlussstutzens 60 eingeschraubt. Mit dem Bezugszeichen 80 ist ein Durchstoßstift bezeichnet, der in der Federkammer 66 am Schließelement 44 befestigt ist und sich durch eine axiale Durchgangsbohrung 82 des Anschlussstutzens 60 erstreckt. Wird der Hebelgriff 52 der Betätigungsvorrichtung 50 zusammengedrückt, so drückt der Ventilstößel 54 das Schließelement 44 von seinem Ventilsitz 42. Der gleichzeitig nach unten gedrückte Durchstoßstift 80 durchstößt hierbei die Durchstoßmembrane 74, welche die Hochdruckgaspatrone 70 bis dahin gasdicht verschlossen hat. Über die nun durchstoßene Membrane 74 strömt das unter Hochdruck stehende Treibgas in einen Gasraum 84 innerhalb des Anschlussstutzens 60. Ein O-Ring 85 dichtet den Durchstoßstift 80 in der Durchgangsbohrung 82 des Anschlussstutzens 60 ab und verhindert, dass Treibgas unmittelbar in die Federkammer 66 einströmt.

[0024] Die Beschreibung wird nun anhand der Fig. 2 fortgesetzt. Aus dem Gasraum 84 strömt das Treibgas über radiale Querbohrungen 86 und eine umlaufende Ringnut 88 in einen Druckregler 90. Letzterer regelt das Entladen des Treibgases in den Löschmittelbehälter 10 derart, dass währenddes Entladevorgangs des Löschmittelbehälters 10, hierin ein konstanterAustreibdruck erzeugt wird.

[0025] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Druckreglers 90 wird nun ebenfalls anhand der Fig. 2 beschrieben. Er umfasst ein Gehäuse 92 mit einer zylindrischen Kammer 94, in die ein Kolben 96 axial verschiebbar integriert ist. Ein O-Ring 98 dichtet den Kolben 96 in der ersten Kammer 94 ab. Eine Feder 100 drückt den Kolben 96 gegen einen Endanschlag, der z.B.durch einen Spreizring 102 ausgebildetwird. Ein Kolbenansatz 104ist in eine Bohrung 106 des Gehäuse 92 eingeführt, die einen wesentlich kleineren Durchmesser als die Kammer 94 aufweist. Ein O-Ring 108 dichtet denKolbenansatz 104in der Bohrung 106 ab. Die Stirnfläche des Kolbenansatzes 104 wird durcheine Dichtscheibe 110 ausgebildet. Letztereliegt gegenübereinem Sitz 112,der einen Gaseinlasskanal 114 umgibt.

[0026] In Fig. 2 ist der Druckregler 90 im geöffneten Zustand gezeigt, in dem das Treibgas über den Sitz 112 in die Bohrung 106 des Druckreglers90 einströmen kann. Von hier gelangt das Treibgas dann über eine Querbohrung 116 im Kolbenansatz104 in einen axialen Auslasskanall 18, der eine Ausmündung 119 inder Stirnseite 120des Kolbens 96 aufweist. In diese Ausmündung 119 ist Rückschlagventill 22 eingebaut. Dasgezeigte Rückschlagventil 122, das besonders einfach im Aufbau ist, umfasst einen zylindrischen Stutzen 124 mit mindestenseiner seitlichen Austrittsöffnung126 für das Treibgas und ein elastisches Schlauchstück 128. Letzteres istderart über den zylindrischen Stutzen 124 gestülpt, dass es die mindestens eine Austrittsöffnung 126 für das Löschmittel abdichtet, das unterDruck stehende Treibgas jedoch durch diese Austrittsöffnung 126 ausströmenlässt.

[0027] Das Treibgas, das über den Druckregler 90 und das Rückschlagventil 122 in den Löschmittelbehälter10 überströmt, baut hierin einGaspolster auf, das auf den Kolben 96 eine Druckkraft ausübt. Letztere wirkt gegen die Federkraft der Feder 100 und die Druckkraftdie auf den wesentlich kleineren Querschnitt des Kolbenansatzes104 in der zweiten Bohrung 106.Sobald die Druckkraft, die auf den Kolben 96 wirkt überwiegt, wird der Kolben 96 in das Gehäuse 92 gedrückt, bis dieDichtscheibe 110 schlussendlichauf dem Sitz 112 aufliegt.Nun dichtet die Dichtscheibe 110 den Sitz 112ab, undkein Treibgas kann mehr in den Löschmittelbehälter 10 nachströmen.Durch das Entladen des Löschmittels über den geöffneten Löschmittelkanal 30, fällt der Druck im Gaspolster, so dass der Druckregler 90 wiederum öffnet, und Treibgas in das Gaspolster nachströmen kann. Auf diese Art und Weise wird das Entladen des Treibgases in den Löschmittelbehälter 10 derart regelt, dass während des Entladevorgangs des Löschmittels, im Löschmittelbehälter 10 ein weitgehend konstanter Austreibdruck erzeugt wird.

[0028] Der Druckregler 90 ist seitlich am Anschlussstutzen 60, zwischen dem Flansch 22 des Feuerlöscherventils 20 und dem Treibgasbehälter12 angeordnet. Damit er problemlos durch den Halsstutzen 24 in den Löschmittelbehälter 10 eingeführt werden kann, ist er um die Achse des Anschlussstutzen 60 verdrehbar. Hierzu weist er eine Montagebohrung 130 auf,in welche das zylindrische Mittelteil des Anschlussstutzen 60 eingeführt ist. Zwei O-Ringe 132', 132'' dichten beidseitig die Ringnut 88 ab, über die das Treibgas in den Gaseinlasskanal 14 einmündet.

Auslegungsbeispiel:



[0029] Der Feuerlöscherbehälter ist bis zum Druckregler 90 mit Löschwasser gefüllt. Als Treibgas wird Stickstoff unter 200 bar im Treibgasbehälter 12 bevorratet. Der Druckregler 90 ist derart ausgelegt, dass er im Löschmittelbehälter10 einen Druck von 4 bar einregelt. Mit diesem konstanten Austreibdruck von 4 bar lässt sich eine einwandfreie Versprühung des Löschwassers aus dem Löschmittelbehälter 10 gewährleisten. Weil gewährleistet ist, dass der Druck im Löschmittelbehälter 10 nie höherals 4 bar ist, muss der Löschmittelbehälter 10, bei einer 1,5-fachen Sicherheit, nur für einen Druck von 6 bar ausgelegt werden. Es können somit weitaus leichtere Löschmittelbehälter, als in bekannten Feuerlöschern eingesetzt werden. Durch die geringeren Anforderungen an die Druckfestigkeit können auch andere Werkstoffe eingesetzt werden. So ist es z.B. möglich den Löschmittelbehälter aus Kunststoff oder Aluminium herzustellen, was natürlich eine wesentliche Gewichtsreduzierung bedeutet.

[0030] Ein weiterer Vorteil des vorgestellten Feuerlöschers besteht darin, dass durch den konstanten Austreibdruck wesentlich längere Löschzeiten erzielt werden.


Ansprüche

1. Feuerlöscher umfassend:

einen Löschmittelbehälter (10) in dem ein Löschmittebevorratet ist;

einen Treibgasbehälter (12) in dem ein Treibgas unter Hochdruckbevorratet ist;

Treibgasentladungsmittel (14),um das Treibgas aus dem Treibgasbehälter (12) in den Löschmittelbehälter(10) zu entladen, wo es das Löschmittel unter Druck setzt; und

Löschmittelentladungsmittel (16), um das unterDruck gesetzte Löschmittel aus dem Löschmittelbehälter (10) nach außen zu entladen;

dadurch gekennzeichnet, dass
die Treibgasentladungsmittel (14) einen Druckregler (90) umfassen, der das Entladen des Treibgases in den Löschmittelbehälter (10) derartregelt, dass während des Entladevorgangs des Löschmittelbehälters (10),hierin ein weitgehend konstanter Austreibdruck erzeugt wird.
 
2. Feuerlöscher nach Anspruch 1 wobei:

der Treibgasbehälter (12) unddie Treibgasentladungsmittel (14) innerhalb des Löschmittelbehälters (10) angeordnet sind; und

der Ausgang des Druckreglers (90) mit einem Verschlussmittel (122) ausgestattet ist, welches den Ausgang des Druckreglers (90) bis zum Entladen des Treibgases verschließt.


 
3. Feuerlöscher nach Anspruch 2, wobei das Verschlussmittel als Rückschla g-ventil (122) ausgebildeist.
 
4. Feuerlöscher nach Anspruch 3, wobei das Rückschlagventil (122) folgende Teile umfasst:

einen zylindrischen Stutzen (124) mit mindestens einer seitlichen Austritts-öffnung (126) für das Treibgas; und

ein elastisches Schlauchstück (128), das derart über denzylindrischen Stutzen (124) gestülpt ist, dass es die mindestens einer Austrittsöffnung (126) für das Löschmittel abdichtet, das unter Druck stehende Treibgas jedoch durch die Austrittsöffnung (126) ausströmen lässt.


 
5. Feuerlöscher nach Anspruch 2, wobei das Verschlussmittel als Platzmembrane ausgebildet ist.
 
6. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Druckregler (90) für einen reduzierten Betriebsdruck zwischen 2 bar und 7 bar ausgelegt ist.
 
7. Feuerlöscher nach Anspruch 6, wobei der Löschmittelbehälter(10) für den reduzierten Betriebsdruck ausgelegt ist.
 
8. Feuerlöscher nach Anspruch 7, umfassend zusätzlich ein federbelastetes Sicherheitsventil.
 
9. Feuerlöscher nach Anspruch 6, wobei der Löschmittelbehälter ein Aluminium- oder Kunststoffbehälter ist.
 
10. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Treibgasbehälter (12) als Gaspatrone (70) mit einer Durchstoßmembrane (74) ausgebildet ist.
 
11. Feuerlöscher nach Anspruch 10, wobei die Löschmittelentladungsmittel ein Feuerlöscherventil (16) umfassen, das auf den Löschmittelbehälter(10) aufgeschraubt wird und folgende Merkmale aufweist:

einen Löschmittelkanal (30) für das Löschmittel;

einen Ventilsitz (42) im Löschmittelkanal (30);

ein Schließelement (44), das bei geschlossenem Feuerlöscherventil(16) durch eine Schließfeder (46) auf den Ventilsitz (42) gedrückt wird;

eine Betätigungsvorrichtung (52, 54, 80), welche es ermöglicht das Schließelement (44) von seinem Ventilsitz (42) zu drücken und so den Löschmittelkanal (30) für das Löschmittel zu öffnen, wobei die Gaspatrone (70) mit Durchstoßmembrane (74) am Feuerlöscherventil(16) angebracht ist, und

die Betätigungsvorrichtung (52, 54, 80) unterhalb des Schließelementes (44) einen Durchstoßstift (80) ausbildet, der beim Öffnen des Löschmittelkanals (30) für das Löschmittel die Durchstoßmembrane (74) der Gaspatrone (70) durchsticht.


 
12. Feuerlöscher nachAnspruch 11, wobeidas Feuerlöscherventi(16) einen Anschlussstutzen (60) für die Gaspatrone (70) aufweist und der Druckregler (70) seitlich an diesem Anschlussstutzen (60) angeordnet ist.
 
13. Feuerlöscher nach Anspruch 12, wobei der Druckregler (70)drehbar am Anschlussstutzen (60) befestigt ist.
 
14. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Druckregler umfasst:

ein Gehäuse (92) mit einer Kammer (94);

einen Kolben (96), der axial verschiebbar in der Kammer (94) angeordnet ist und eine Stirnseite (120) aufweist, welche mit dem Druck im Löschmittelbehälter (10) beaufschlagt ist;

eine Feder (100) die den Kolben (96) mit einer Federkraft beaufschlagt, welche sich dem Druck im Löschmittelbehälter (10) entgegenstellt;

einen Kolbenansatz (104) am Kolben (96), der in eine Bohrung (106) des Gehäuse (92) abgedichtet eingeführt ist, welche einen wesentlich kleineren Durchmesser als die Kammer (94) aufweist;

einen Gaseinlasskanal (114), der übereinen Sitz (112) in die Bohrung (106) einmündet, wobei eine Stirnfläche des Kolbenansatzes (104) eine Dichtfläche für dieser Sitz (112) ausbildet; und

einen Gasauslasskanal (118) im Kolbenansatz(104), welcher eine Ausmündung (119) in einer Stirnseite (120) des Kolbens (96) aufweist.


 




Zeichnung










Recherchenbericht