[0001] Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung, insbesondere als Flüssig-, Sprüh-
oder Schaumseifen-, Creme- oder Desinfektionsmittelspender, mit einem mehrteiligem
Gehäuse bestehend aus
a) einer Wandbefestigung,
b) einem Gehäusegrundkörper mit
c) einer vorstehenden Auslaufblende zur Aufnahme und Abdeckung
- eines herausnehmbaren Vorratsbehälter als Einweg- oder Nachfüllflasche und
- einer zum Wechseln oder zum Reinigen herausnehmbaren Pumpe, die über
- einen Pumpenhebel betätigt wird, wobei
- die herausnehmbare Pumpe oberhalb des Vorratsbehälters angeordnet ist.
Stand der Technik
[0002] Aus der DE 29818211U ist ein Seifenspender bekannt, den die Anmelderin in erheblichem
Umfang unter der Bezeichnung Ingo man® herstellt. Davon sind Ausführungen mit Dosierpumpen
in Edelstahl oder Kunststoff, Schaumpumpen und Sprühpumpen bekannt.
[0003] Der U-förmige Pumpenhebel und der Auslauf der Dosiervorrichtung der Anmelderin ragen
oben aus dem Gehäuse heraus. Der Hebel ist an den freien Schenkelenden der U-Form
schwenkbeweglich gelagert.
[0004] Mit dem Pumpenhebel wird die Pumpe bedient. Die Pumpe zieht aus einem Vorratsbehälter
das Fluid portionsweise ab. Die Portionen sind genau so dosierbar, dass sie im Falle
von Flüssigseife für eine Handwaschung ausreichen bzw. im Falle von Desinfektionsmitteln
auf die für eine Desinfektion erforderliche Menge eingestellt werden können.
[0005] Die Pumpen kommen in verschiedenen Bauweisen und Anordnungen vor. Typischerweise
ist die Pumpe am oberen, offenen Ende eines Vorratsbehälters angeordnet. Die Pumpe
ragt mit einem Saugrohr in den Behälter hinein, so dass die Pumpe von unten beschickt
wird. In dieser Bauform benötigt die Pumpe einen Auslass, der aus dem Spendergehäuse
hervorragt.
[0006] Spätestens nach der Entleerung der Vorratsbehälter sind zur Gewährleistung der jeweiligen
Hygieneanforderung Eingriffe in den Spender erforderlich, bei denen Bauteile ausgebaut
und gereinigt, getauscht, oder zumindest nachgefüllt werden. Diese Eingriffe werden
wesentlich durch die oben beschriebene Bauweise und durch den speziellen Anwendungsfall
bestimmt:
- Den Vorratsbehälter kann man üblicherweise nach vorne entnehmen. Dann kann der Spender
von der Wand abgenommen werden, um die Pumpe von hinten zu erreichen. In diesem Zustand
können alle Bauteile ausgetauscht, gereinigt oder sterilisiert werden. Zwischen dem
Spendergehäuse und der Wandplatte ist eine Schnellverbindung vorgesehen, welche das
Abnehmen und Anbringen erleichtert.
- Im einfachsten Fall kann nur der Vorratsbehälter nach vom gewechselt oder zum Nachfüllen
entnommen werden. Dabei bleibt die Pumpe im Spender. Für das Gehäuse ist oft eine
äußerliche Wischreinigung ausreichend.
- Kommen Einwegverpackungen zum Einsatz, oder ist ein häufiger Pumpenwechsel erforderlich,
sind Bauweisen bekannt, bei denen entweder alle Bauteile auf einmal vom aus dem Gehäuse
entnommen werden, oder das gesamte Gehäuse weggeschwenkt werden kann, um den Zugriff
auf die Pumpe und den Vorratsbehälter oder einer Einheit aus beiden zu vereinfachen.
[0007] Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 28 19 661 ist ein Seifenspender mit einer
Pumpe bekannt. Dort wird portionsweise flüssige Seife abgegeben. Der Seifenspender
verfügt über einen Vorratsraum, der durch das Gehäuse abgedeckt ist. Das Gehäuse ist
gegenüber der Pumpe und dem Vorratsraum u.a. schwenkbar ausgebildet.
Das Problem:
[0008] Die freie Zugänglichkeit zu den inneren Bauteilen, die gereinigt oder getauscht werden
müssen, ist vom Gehäuse und von der Auslaufblende verdeckt, die sicherstellen, dass
die Pumpe und der Vorratsbehälter nicht von außen verunreinigt werden können. Vorzugsweise
wird das Gehäuse aus wenigen glatten Bauteilen erstellt, um wiederum die Möglichkeiten
der Gehäuse-Verschmutzung in Fugen und Ecken zu vermeiden.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wechsel des Vorratsbehälters und der
Pumpe zu vereinfachen, wobei im Folgenden besonders auf die Pumpe eingegangen wird,
da der Vorratsbehälter meist frei zugänglich ist.
Die erfindungsgemäße Problemlösung:
[0010] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.
[0011] Dabei kann die Pumpe mit dem Vorratsbehälter ähnlich wie in bekannten Ausführungen
frontseitig entnommen werden. Dies wird gemäß der Erfindung erstmalig dadurch ermöglicht,
dass die Auslaufblende, wie ein Deckel oder wie eine Tür, wegschwenkbar ausgeführt
ist (s. Fig. 2-4). Es ist nicht mehr erforderlich, dass das vollständige Spendergehäuse
von der Halteplatte weggeschwenkt werden muss, wie bei dem Seifenspender der Offenlegungsschrift
DE 28 19 661 der Fall ist. Der Platz zum Schwenken von Gehäuseteilen des Dosierspenders
wird für die Erreichbarkeit, z.B. zur Entnahme bzw. Reinigung von Vorratsbehälter
und/oder Pumpe, erheblich reduziert. Dadurch wird die Pumpe auf engsten Raum frei
zugänglich, was viele Varianten der Pumpenentnahme eröffnet, wie Entnahme:
- aus dem Gehäuse
- aus der Auslaufblende, oder
- die Auslaufblende und die Pumpe sind in einem Teil gefertigt.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen die der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
sowie den Zeichnungen mit den dazugehörigen Beschreibungen.
Kurze Beschreibungen der Zeichnungen
[0013]
- Fig. 1
- zeigt einen Spender in Gebrauchsposition.
- Fig. 2
- zeigt das Spendergehäuse in einer Explosionszeichnung mit entnommener Auslaufblende.
- Fig. 3
- zeigt das Spendergehäuse ebenfalls als Explosionszeichnung mit als Einheit ausgebildeter
aus Auslaufblende und Pumpe.
- Fig. 4
- zeigt das Spendergehäuse mit hochgeschwenkter Auslaufblende zur Entnahme der Pumpe.
Ausführungsbeispiele
[0014] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1
bis 4 zeigen einen Spender 14 mit seinen verschiedenen Einzelteilen. Der Spender 14
weist ein mehrteiliges Gehäuse 1 (oder Haube) auf. Das mehrteilige Gehäuse 1 besteht
aus einem U-förmigen Gehäusegrundkörper 16, eine Wandplatte 11 mit einer Schlossöffnung
15. Die Schlossöffnung 15 dient zur Verriegelung des Gehäuses 1 mit einer optionalen
und im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht dargestellter Verschlussblende. Das
Gehäuse 1 beinhaltet ferner eine Pumpe 4, eine Auslaufblende 2, ein als Bügel ausgebildeter
Pumpenhebel 3 und eine Aufstellfläche 12 für einen Vorratsbehälter 18. Der Vorratsbehälter
18 ist als gestrichelte Linie in Figur 1 abgebildet.
[0015] Die Pumpe 4 ist bei weggeschwenkter Auslaufblende 2 von außen frei zugänglich und
kann ausgetauscht werden. Es sind neben Führungen 9a zur Aufnahme der Pumpe 4, weitere
Führungen 9b zur Vorgabe der Schwenkbewegung der Auslaufblende 2 vorhanden. Die Führungen
9a zur Aufnahme der Pumpe 4, können auch an den Haltern der Auslaufblende 2 angebracht
sein. In Figur 2 wird mit 13 ein Führungselement bezeichnet, welches an der Auslaufblende
2 vorgesehen ist. Dieses Führungselement 13 wird in den Führungen 9b zur Vorgabe der
Schwenkbewegung geführt. Die Auslaufblende 2 rastet in Gebrauchsposition, d.h. die
Auslaufblende 2 ist vom Gehäusegrundkörper 16 zum Befüllen und/oder Säubern weggeschwenkt,
in einer Raststellung ein. Dabei kann der bügelförmige Pumpenhebel 3 ebenfalls an
der Auslaufblende 2 fixiert werden. Der Pumpenhebel 3 ist üblicherweise von einer
Feder vorgespannt und fällt daher aufgrund seines Eigengewichts nach unten. Die Auslaufblende
2 ist ferner mit einer nicht dargestellten Feder vorbelastet, so dass die Schwenkbewegung
in Gebrauchsposition praktisch völlig allein vollzogen wird.
[0016] Der Pumpenhebel 3 besteht üblicherweise aus einem steifen Stahldraht und ist als
U-förmiger Bügel gestaltet. Er dient der Betätigung der Pumpe 4. Zu der Pumpe 4 gehört
ein zylindrisches Pumpengehäuse 5. Das zylindrische Pumpengehäuse 5 weist an der Unterseite
eine Ansaugöffnung 6 auf. An der oberen Seite des zylindrischen Pumpengehäuses 5 befindet
sich ein Pumpenauslass 7 (vgl. Fig. 2). Am Pumpengehäuse 5 ist oben eine rechteckige
Platte 8 vorgesehen. Mit der Platte 8 wird die Pumpe 4 zur Montage im Spendergehäuse
1 in Führungen 9a des U-förmigen Gehäusegrundkörpers 16 geschoben. Zum Lösen der Auslaufblende
2 muss - wenn vorhanden - ein Entrieglungsknopf 10 betätigt werden.
[0017] Bei allen Varianten verbleibt der Pumphebel 3 immer am Gehäusegrundkörper 16. Die
Pumpe 4 wird vorzugsweise lösbar an einer Halteplatte befestigt. Zur Befestigung dient
vorzugsweise wie bei vielen bekannten Spendergehäusen eine Führung 9a, in welche die
Pumpe 4 eingeschoben wird. Die Führung 9a ist zugleich so ausgebildet, dass sie eine
herkömmliche Pumpe 4 aufnimmt. Herkömmliche Pumpen 4 besitzen im Groben ein zylindrisches
Gehäuse 5 mit einem darin auf und ab bewegten Kolben. Am unteren Ende befindet sich
die Ansaugöffnung 6. Oben am Pumpenzylinder 5 befindet sich eine Platte 8, mit dem
die Pumpe 4 in die Führung 9a geschoben wird, und der Pumpenauslass 7. Dieser Pumpenauslass
7 ist bogenförmig verlängert, so dass der Benutzer bei der Benutzung seine Hände bequem
vor das Spendergehäuse 1 unter den Pumpenauslass 7 halten kann (s. Fig. 1).
[0018] Der Gehäusegrundkörper 16 besitzt zugleich eine Aufstellfläche 12 für den Vorratsbehälter
18.
[0019] Die Auslaufblende 2 kann eine federnde Arretierung aufweisen, die an der Haube oder
anderen Bauteilen einhakt, oder die Auslaufblende 2 federnd in Gebrauchsposition hält.
In Gebrauchsposition kann gleichzeitig die Pumpe fixiert werden.
[0020] In einer ersten Variante, beispielsweise gemäß Figur 2, ist an der Aufnahme für die
Pumpenplatte 8 eine weitere Führung 9b vorgesehen, die die Auslaufblende 2 schwenkbeweglich
führt.
[0021] In einer zweiten Variante gemäß Figur 3 ist die Halterung am Gehäusegrundkörper 16
auf die Führung 9b für die Auslaufblende 2 reduziert. Die Halteplatte 8 zur Aufnahme
der Pumpe 4 gehört nun zur Auslaufblende 2.
[0022] In einer dritten Variante kann, analog zu Figur 3, die Halterung am Gehäusegrundkörper
16 ausgeführt sein. Der Pumpenzylinder 5 und die Auslaufblende 2 sind aus einem Teil.
[0023] Für den Pumpenhebel 3 ist eine übliche lang gestreckte Form von Vorteil. Die Form
erleichtert die Betätigung des Pumpenhebels 3 mit dem Ellenbogen. Gleichermaßen ist
eine Betätigung von Hand möglich.
1. Dosiervorrichtung (14), insbesondere als Flüssig-, Sprüh- oder Schaumseifen-, Creme-
oder Desinfektionsmittelspender, mit einem mehrteiligem Gehäuse (1) bestehend aus
a) einer Wandbefestigung (11),
b) einem Gehäusegrundkörper (16) mit
c) einer vorstehenden Auslaufblende (2) zur Aufnahme und Abdeckung
- eines herausnehmbaren Vorratsbehälter (18) als Einweg- oder Nachfüllflasche und
- einer zum Wechseln oder zum Reinigen herausnehmbaren Pumpe (4), die über
- einen Pumpenhebel (3) betätigt wird, wobei
- die herausnehmbare Pumpe (4) oberhalb des Vorratsbehälters (18) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
d) die Auslaufblende (2) vom Gehäusegrundkörper (16) wegschwenkbar ausgebildet ist.
2. Dosiervorrichtung (14) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass Führungsmittel (9b) für die Auslaufblende (2) vorgesehen sind, die den Schwenkweg
für die Auslaufblende (2) vorgeben.
3. Dosierungsrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Entriegelungsknopf (10), welcher die Auslaufblende (2) in Gebrauchsposition
fixiert.
4. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Federmittel, welche die Auslaufblende durch Federkraft in Gebrauchsposition halten.
5. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch Mittel zum Fixieren des Pumpenhebels (3) bei weggeschwenkter Auslaufblende (2) in
einer Rastposition.
6. Dosiervorrichtung (14) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Fixieren des Pumpenhebels (3) an der Auslaufblende (2) vorgesehen
sind.
7. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Schloss und/oder ein Entrieglungsmechanismus, welche das unbefugte Wegschwenken
der Auslaufblende (2) verhindern.
8. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Verschlussblende mit Schloss, welche das unbefugte Wegschwenken
der Auslaufblende (2) verhindert.
9. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch Mittel zum frontseitigen Entnehmen der Pumpe (4) bei weggeschwenkter Auslaufblende
(2).
10. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (4) zusammen mit der Auslaufblende (2) weggeschwenkbar ausgebildet ist.
11. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Auslaufblende (2) und Pumpenzylinder (5) der Pumpe (4) aus einem Teil bestehen.
12. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch, Mittel zum gleichzeitigen Fixieren der Pumpe (4) durch die Auslaufblende (2), sobald sie sich in Gebrauchsposition befindet.
13. Dosiervorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusegrundkörper (16) U-förmig ausgebildet ist, welcher mittels Halteplatte
(11) insbesondere an einer Wand befestigbar vorgesehen ist.