[0001] Die Erfindung betrifft einen Fluidisierungskörper zur Fluidisierung eines Beschichtungspulvers
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In Pulverbeschichtungsanlagen wird das Beschichtungspulver in der Regel im fluidisierten
Zustand als Pulver-Luft-Gemisch transportiert, wobei sich das Pulver-Luft-Gemisch
ähnlich wie eine Flüssigkeit verhält und deshalb leicht gefördert werden kann. Die
Erzeugung des Pulvers-Luft-Gemischs wird auch als Fluidisierung bezeichnet und erfolgt
üblicherweise in einer Pulverkammer, wie sie beispielsweise aus US 4 615 649 und WO
94/22589 bekannt ist. Die Pulverkammer ist hierbei mit dem Beschichtungspulver gefüllt,
wobei der Boden der Pulverkammer aus einem porösen Material besteht, das luftdurchlässig
ist, aber pulverundurchlässig ist. Durch den auch als Fluidboden bezeichneten Boden
der Pulverkammer wird zur Erzeugung des Pulver-Luft-Gemischs Druckluft in die Pulverkammer
eingeblasen, wodurch das Beschichtungspulver fluidisiert wird.
[0003] Der Fluidboden besteht hierbei üblicherweise aus einem elektrisch isolierenden Material,
weil die elektrostatisch aufgeladenen Pulverstaubteilchen ansonsten von dem Fluidboden
angezogen würden, was zu Verunreinigungen an dem Fluidboden führen könnte.
[0004] Nachteilig an der vorstehend beschriebenen Pulverkammer zur Fluidisierung des Beschichtungspulvers
ist die Tatsache, dass zwischen dem elektrostatisch aufgeladenen Beschichtungspulver
und dem elektrisch isolierenden Fluidboden oder in umgekehrter Richtung elektrische
Entladungen auftreten können, die bei einem Beschichtungspulver mit einem hohen Feinstaubanteil
und einer entsprechend geringen Mindestzündenergie zu einer Entzündung des Pulver-Luft-Gemischs
führen können.
[0005] Weiterhin ist aus US 5 518 546 eine Fluidisierungsvorrichtung bekannt, bei der in
der Pulverkammer zwei Elektroden angeordnet sind. Die eine Elektrode ist hierbei innerhalb
der Pulverkammer im oberen Bereich angeordnet und wird im Betrieb auf Hochspannung
aufgeladen. Die andere Elektrode ist dagegen innerhalb der Pulverkammer im unteren
Bereich oberhalb des Fluidbodens angeordnet und elektrisch geerdet. Im Betrieb bildet
sich zwischen diesen beiden Elektroden ein elektrisches Feld aus, wodurch die in der
Pulverkammer befindlichen Pulverteilchen elektrostatisch aufgeladen werden und deshalb
besser an dem zu beschichtenden Werkstück anhaften, das deshalb elektrisch geerdet
ist. Die geerdete Elektrode dient hierbei jedoch nur als Erdelektrode für die elektrische
Aufladung der Pulverteilchen und verhindert nicht deren elektrostatische Aufladung,
die durch den elektrisch isolierenden Fluidboden verursacht wird. Darüber hinaus ist
die geerdete Elektrode hierbei ein separates Bauteil, was den Fertigungsaufwand erhöht.
[0006] Weiterhin sind aus DE-OS 27 04 714, US 3 660 136, US 4 078 519 und DE 32 37 830 A1
Fluidisierungsvorrichtungen mit Hochspannungselektroden bekannt. Die Hochspannungselektroden
dienen hierbei jedoch gerade nicht zur Ableitung statischer Elektrizität, sondern
haben gerade umgekehrt die Aufgabe, die Pulverteilchen in der Pulverkammer elektrostatisch
aufzuladen, damit die Pulverteilchen besser an dem zu beschichtenden Werkstück haften,
das deshalb elektrisch geerdet ist.
[0007] Schließlich ist aus WO 03/097247 A1 eine weitere herkömmliche Fluidisierungsvorrichtung
bekannt, die keine Elektrodenanordnung aufweist.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen bekannten
Fluidboden dahingehend zu verbessern, dass Entzündungen des Pulver-Luft-Gemischs durch
elektrische Entladungen zwischen dem Beschichtungspulver und dem Fluidboden oder in
umgekehrter Richtung auch bei einem hohen Feinstaubanteil sicher verhindert werden.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen erfindungsgemäßen Fluidisierungskörper gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, eine Elektrodenanordnung vorzusehen,
über die statische Elektrizität von dem Beschichtungspulver abgeleitet wird, bevor
die gespeicherte Ladungsmenge ausreicht, um bei einer elektrischen Entladung die Zündenergie
des Pulver-Luft-Gemischs zu überschreiten.
[0011] Der erfindungsgemäße Fluidisierungskörper weist also vorzugsweise eine Elektrodenanordnung
auf, die in den Fluidisierungskörper integriert ist. Davon zu unterscheiden sind Elektrodenanordnungen,
die baulich von dem Fluidisierungskörper getrennt und räumlich beabstandet angeordnet
sind.
[0012] Die Elektrodenanordnung kann beispielsweise als Gitter ausgebildet sein, wobei die
gitterförmige Elektrodenanordnung vorzugsweise in die Oberfläche des Fluidisierungskörpers
eingelassen ist. Bei einem plattenförmigen Fluidisierungskörper entsprechend dem eingangs
erwähnten Stand der Technik ist die gitterförmige Elektrodenanordnung vorzugsweise
auf der Seite des Pulver-Luft-Gemischs angeordnet.
[0013] Vorzugsweise unterteilt die gitterförmige Elektrodenanordnung die Oberfläche des
Fluidisierungskörpers in mehrere Gitterflächen, die jeweils eine Größe von weniger
als 500 cm
2, 250 cm
2, 100 cm
2, 50 cm
2, 25 cm
2, 20 cm
2, 16 cm
2 oder 4 cm
2 aufweisen. Diese Dimensionierung der gitterförmigen Elektrodenanordnung ist vorteilhaft,
da sich auf diese Weise auch Beschichtungspulver verwenden lassen, deren Zündenergie
kleiner als 3 mJ ist.
[0014] In einer anderen Variante der Erfindung weist die Elektrodenanordnung zur Ableitung
statischer Elektrizität dagegen mindestens eine spitze Elektrode auf, die durch das
poröse Material des Fluidisierungskörpers hindurch geführt ist, wobei die freie Spitze
der Elektrode vorzugsweise in die Pulverkammer hineinragt.
[0015] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Elektrodenanordnung
sogar eine Vielzahl von spitzen Elektroden auf, die durch das poröse Material des
Fluidisierungskörpers hindurch ragen, und über den Fluidisierungskörper verteilt angeordnet
sind, so dass die spitzen Elektroden quasi einen Nadelteppich bilden.
[0016] Die einzelnen spitzen Elektroden dieses Nadelteppichs schließen jeweils freie Flächen
des Fluidisierungskörpers ein, wobei die Größe der freien Flächen vorzugsweise geringer
als 500 cm
2, 250 cm
2, 100 cm
2, 50 cm
2, 25 cm
2, 20 cm
2, 16 cm
2 oder 4 cm
2 ist. Dies bietet den Vorteil, dass sich auch Beschichtungspulver einsetzen lässt,
das eine Zündenergie von weniger als 3 mJ aufweist.
[0017] In einer anderen Variante der Erfindung weist die Elektrodenanordnung dagegen mehrere
Elektrodenringe auf, die an der Oberfläche des Fluidisierungskörpers angeordnet und
elektrisch miteinander verbunden sind. Die Elektrodenringe können beispielsweise kreisförmig
oder ellipsenförmig sein, jedoch sind auch unrunde Gestaltungen der Elektrodenringe
möglich.
[0018] Vorzugweise schließen die Elektrodenringe hierbei jeweils eine Ringfläche von weniger
als 500 cm
2, 250 cm
2, 100 cm
2, 50 cm
2, 25 cm
2, 20 cm
2, 16 cm
2 oder 4 cm
2 ein. Dies bietet wiederum den Vorteil, dass sich auch ein Beschichtungspulver einsetzen
lässt, das eine Zündenergie von weniger als 3 mJ aufweist.
[0019] Es wurde bereits vorstehend bei der Erörterung des Standes der Technik darauf hingewiesen,
dass das poröse Material des Fluidisierungskörpers vorzugsweise elektrisch isolierend
ist, um eine Anziehung zwischen dem Material des Fluidisierungskörpers und den elektrostatisch
aufgeladenen Pulverstaubteilchen zu verhindern. Aus dem gleichen Grund ist das poröse
Material des erfindungsgemäßen Fluidisierungskörpers vorzugsweise ebenfalls elektrisch
isolierend.
[0020] Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht auf plattenförmige Fluidisierungskörper
beschränkt ist, wie sie in dem eingangs zitierten Stand der Technik beschrieben werden.
Vielmehr kann der Fluidisierungskörper beispielsweise auch schlauchförmig sein, wobei
die Fluidisierungsluft aus dem Inneren des schlauchförmigen Fluidisierungskörpers
durch dessen Wandung hindurch nach außen in die Pulverkammer geblasen wird.
[0021] Bei einer derartigen schlauchförmigen Gestaltung des Fluidisierungskörpers kann die
Elektrodenanordnung zur Ableitung der statischen Elektrizität beispielsweise auf der
Mantelfläche des schlauchförmigen Fluidisierungskörpers angeordnet sein, wobei die
vorstehend beschriebenen verschiedenen Varianten möglich sind.
[0022] Die Erfindung umfasst jedoch nicht nur den vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Fluidisierungskörper als einzelnes Bauteil, sondern auch eine Fluidisierungsvorrichtung
mit einem derartigen Fluidisierungskörper.
[0023] Hierbei weist das verwendete Beschichtungspulver eine bestimmte Zündenergie auf,
während zwischen dem Beschichtungspulver und dem Fluidboden oder in umgekehrter Richtung
elektrische Entladungen auftreten können, die konstruktionsbedingt eine maximale Entladeenergie
aufweisen. Die Konstruktion des Fluidbodens und der sonstigen Teile der Fluidisierungsvorrichtung
ist hierbei vorzugsweise so ausgelegt, dass die maximale Entladeenergie kleiner als
die Zündenergie des Beschichtungspulvers ist, damit entladungsbedingte Zündungen des
Pulver-Luft-Gemischs verhindert werden. Dies lässt sich beispielsweise dadurch erreichen,
dass die Elektrodenanordnung zur Ableitung statischer Elek-trizität von dem Beschichtungspulver
hinreichend viele spitze Elektroden aufweist. Die maximale Entladeenergie lässt sich
bei der erfindungsgemäßen Fluidisierungsvorrichtung auch dadurch senken, dass die
freie Fläche zwischen den einzelnen Elektroden (z.B. spitze Elektroden, Ringelektroden)
der Elektrodenanordnung verkleinert wird.
[0024] Vorzugsweise liegt die maximale Entladeenergie hierbei unterhalb von 3 mJ, so dass
sich auch Beschichtungspulver mit einem hohen Feinstaubanteil und einer entsprechend
kleinen Zündenergie von weniger als 3 mJ einsetzen lässt.
[0025] Zur Ableitung der statischen Elektrizität von dem Beschichtungspulver ist die Elektrodenanordnung
bei der erfindungsgemäßen Fluidisierungsvorrichtung vorzugsweise geerdet oder wird
zumindest auf einem erdnahen elektrischen Potential gehalten. Vorzugsweise liegt die
elektrische Spannung zwischen der Elektrodenanordnung und Masse also im Bereich zwischen
0 V und 10 kV, wobei beliebige Maximalwerte innerhalb dieses Intervalls möglich sind.
Beispielsweise kann die Spannung kleiner als 5 kV, 1kV, 500 V, 250 V, 100 V oder 20
V sein. Im Gegensatz zu dem eingangs zitierten Stand der Technik liegt die Elektrodenanordnung
des erfindungsgemäßen Fluidisierungskörpers also gerade nicht auf Hochspannungspotential.
[0026] Ferner umfasst die Erfindung auch eine vollständige Pulverbeschichtungsanlage mit
einer derartigen erfindungsgemäßen Fluidisierungsvorrichtung sowie die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Fluidisierungskörpers zur Fluidisierung eines Beschichtungspulvers
in einer Beschichtungsanlage.
[0027] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine vereinfachte Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Fluidisierungsvorrichtung,
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel des Fluidbodens der Fluidisierungsvorrichtung aus Figur 1
mit einer gitterförmigen Elektrodenanordnung,
- Figur 3
- ein anderes Ausführungsbeispiel des Fluidisierungsbodens der Fluidisierungsvorrichtung
aus Figur 1 mit einer Elektrodenanordnung mit mehreren ringförmigen Elektroden,
- Figur 4A und 4B
- ein weiteres Ausführungsbeispiel des Fluidisierungsbodens der Fluidisierungsvorrichtung
aus Figur 1 mit zahlreichen nadelförmigen Elektroden zur Ableitung statischer Elektrizität
sowie
- Figur 5
- einen schlauchförmigen Fluidisierungskörper mit einer gitterförmigen Elektrodenanordnung
zur Ableitung statischer Elektrizität.
[0028] Die Querschnittsansicht in Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Fluidisierungsvorrichtung
1 zur Fluidisierung eines Beschichtungspulvers in einer Pulverbeschichtungsanlage,
wobei die Pulverbeschichtungsanlage herkömmlich ausgeführt sein kann.
[0029] Die Fluidisierungsvorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus einem Bodenteil 2, einer
auf das Bodenteil 2 aufgesetzten zylindrischen Wandung 3, einem Deckel 4 sowie einem
Fluidisierungsboden 5, der zwischen der Wandung 3 und dem Bodenteil 2 fixiert ist.
[0030] Der Deckel 4, die Wandung 3 und der Fluidisierungsboden 5 begrenzen hierbei eine
Pulverkammer 6, in der sich im Betrieb ein fluidisiertes Pulver-Luft-Gemisch befindet.
[0031] Unterhalb des Fluidisierungsbodens 5 befindet sich in dem Bodenteil 2 eine Fluidluftkammer
7, in die über eine Fluidluftleitung 8 Druckluft eingeblasen wird.
[0032] Der Fluidisierungsboden 5 besteht hierbei aus einem porösen, luftdurchlässigen, aber
pulverundurchlässigen Material, so dass aus der Fluidluftkammer 7 Druckluft in die
Pulverkammer 6 eingeblasen wird und dadurch das in der Pulverkammer 6 befindliche
Beschichtungspulver fluidisiert.
[0033] In der Wandung 3 der Pulverkammer 6 ist eine Pulverentnahmeleitung 9 angeordnet,
über die das fluidisierte Pulver-Luft-Gemisch aus der Pulverkammer 6 abgesaugt werden
kann.
[0034] Darüber hinaus ist in der Wandung 3 der Pulverkammer 6 eine Entlüftung angeordnet,
die zur Vereinfachung nicht dargestellt ist und eine Ableitung überschüssiger Druckluft
aus der Pulverkammer 6 ermöglicht.
[0035] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
des Fluidisierungsbodens 5, der in Figur 1 gezeigten Fluidisierungsvorrichtung 1.
[0036] Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass an der Oberseite des Fluidisierungsbodens
5 eine gitterförmige Elektrodenanordnung 10 eingelassen ist, wobei die Elektrodenanordnung
10 des Fluidisierungsbodens 5 elektrisch geerdet ist, um elektrostatische Elektrizität
von dem in der Pulverkammer 6 befindlichen Beschichtungspulver abzuleiten. Dies verhindert,
dass das in der Pulverkammer 6 befindliche Beschichtungspulver soweit aufgeladen werden
kann, dass Entladungen mit einer Entladeenergie auftreten können, welche die Zündenergie
des verwendeten Beschichtungspulvers übersteigt, was zu einer Entzündung des Pulver-Luft-Gemischs
führen könnte.
[0037] Die Elektrodenanordnung 10 ist hierbei so ausgelegt, dass sich ein Beschichtungspulver
mit einer Zündenergie von weniger als 3 mJ einsetzen lässt. Die maximale Entladeenergie
ist also bei der Fluidisierungsvorrichtung 1 kleiner als 3 mJ und liegt unterhalb
der pulverspezifischen Zündenergie. Hierzu schließt die gitterförmige Elektrodenanordnung
10 jeweils Gitterflächen ein, die eine Größe von weniger als 250 cm
2 aufweisen.
[0038] Das in Figur 3 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fluidisierungsbodens
stimmt weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
zu Figur 2 verwiesen wird, wobei für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet werden.
[0039] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Elektrodenanordnung
10 aus einer Vielzahl von Ringelektroden bestehen, die an der Oberfläche des Fluidisierungsbodens
5 auf der der Pulverkammer 6 zugewandten Seite eingelassen und elektrisch miteinander
verbunden sind, wobei die gesamte Elektrodenanordnung 10 elektrisch geerdet ist.
[0040] Die einzelnen Ringelektroden schließen hierbei jeweils eine Ringfläche ein, die kleiner
als 250 cm
2 ist, so dass sich auch ein Beschichtungspulver einsetzen lässt, dessen Zündenergie
kleiner als 3 mJ ist.
[0041] Das in den Figuren 4A und 4B dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Fluidisierungsbodens stimmt ebenfalls weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen
und in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel überein, so dass zur Vermeidung von
Wiederholungen weitgehend auf die vorstehende Beschreibung zu Figur 2 verwiesen wird,
wobei für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0042] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Elektrodenanordnung
aus einer Vielzahl von nadelförmigen Elektroden 11 besteht, die axial durch den Fluidisierungsboden
5 hindurch geführt sind, wobei die Spitze der Elektroden 11 auf der der Pulverkammer
6 zugewandten Seite des Fluidisierungsbodens 5 aus dem Fluidisierungsboden 5 herausragt,
um statische Elektrizität von dem in der Pulverkammer 6 befindlichen Beschichtungspulver
ableiten zu können.
[0043] Auf der gegenüberliegenden Seite weisen die spitzen Elektroden 11 jeweils einen Elektrodenkopf
12 auf, wobei die Elektrodenköpfe 12 der einzelnen Elektroden 11 der Elektrodenanordnung
10 untereinander durch elektrische Verbindungen 13 miteinander verbunden sind.
[0044] Die Elektrodenanordnung 10 bildet hierbei also quasi einen Elektrodenteppich, der
eine übermäßige und sicherheitsgefährdende Aufladung des in der Pulverkammer 6 befindlichen
Pulver-Luft-Gemischs verhindert.
[0045] Figur 5 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel eines schlauchförmigen Fluidisierungskörpers
14, wobei der Fluidisierungskörper 14 eine Wandung 15 aus einem porösen Material aufweist,
das luftdurchlässig, aber pulverundurchlässig ist. Zur Fluidisierung von Beschichtungspulver
wird hierbei also aus dem Inneren des schlauchförmigen Fluidisierungskörpers 14 Druckluft
durch die Wandung 15 hindurch nach außen in eine Pulverkammer geblasen.
[0046] Die äußere Mantelfläche des schlauchförmigen Fluidisierungskörpers 14 ist hierbei
mit einer gitterförmigen Elektrodenanordnung bedeckt, die aus in Umfangsrichtung umlaufenden
Elektroden 16 und axial verlaufenden Elektroden 17 besteht, wobei diese gitterförmige
Elektrodenanordnung elektrisch geerdet ist.
[0047] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen.
Bezugszeichenliste:
[0048]
- 1
- Fluidisierungsvorrichtung
- 2
- Bodenteil
- 3
- Wandung
- 4
- Deckel
- 5
- Fluidisierungsboden
- 6
- Pulverkammer
- 7
- Fluidluftkammer
- 8
- Fluidluftzuleitung
- 9
- Pulverentnahmeleitung
- 10
- Elektrodenanordnung
- 11
- Elektroden
- 12
- Elektrodenkopf
- 13
- Verbindung
- 14
- Fluidisierungskörper
- 15
- Wandung
1. Fluidisierungskörper (5, 14) zur Fluidisierung eines Beschichtungspulvers mit einem
Fluidisierungsgas, wobei der Fluidisierungskörper (5, 14) mindestens teilweise aus
einem für das Fluidisierungsgas durchlässigen und für das Beschichtungspulver undurchlässigen
Material besteht, gekennzeichnet durch eine Elektrodenanordnung (10) aus einem elektrisch leitfähigen Material zur Ableitung
statischer Elektrizität von dem Beschichtungspulver.
2. Fluidisierungskörper (5, 14) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenanordnung (10) ein Gitter aufweist.
3. Fluidisierungskörper (5, 14) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gitter in die Oberfläche des Fluidisierungskörpers (5, 14) eingelassen ist.
4. Fluidisierungskörper (5, 14) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gitter die Oberfläche des Fluidisierungskörpers (5, 14) in Gitterflächen unterteilt,
die jeweils eine Größe von weniger als 500 cm2, 250 cm2, 100 cm2, 50 cm2, 25 cm2, 20 cm2, 16 cm2 oder 4 cm2 aufweisen.
5. Fluidisierungskörper (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenanordnung (10) mindestens eine spitze Elektrode (11) aufweist, die
durch das poröse Material hindurch geführt ist.
6. Fluidisierungskörper (5) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenanordnung (10) eine Vielzahl von spitzen Elektroden (11) aufweist,
die durch das poröse Material hindurchgeführt und über den Fluidisierungskörper (5)
verteilt angeordnet sind.
7. Fluidisierungskörper (5) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den spitzen Elektroden (11) eine freie Fläche des Fluidisierungskörpers
(5) liegt, die eine Größe von weniger als 500 cm2, 250 cm2, 100 cm2, 50 cm2, 25 cm2, 20 cm2, 16 cm2 oder 4 cm2 aufweist.
8. Fluidisierungskörper (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenanordnung (10) mehrere Elektrodenringe aufweist, die an der Oberfläche
des Fluidisierungskörpers (5) angeordnet und elektrisch miteinander verbunden sind.
9. Fluidisierungskörper (5) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenringe jeweils eine Ringfläche von weniger als 500 cm2, 250 cm2, 100 cm2, 50 cm2, 25 cm2, 20 cm2, 16 cm2 oder 4 cm2 einschließen.
10. Fluidisierungskörper (5, 14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse Material elektrisch isolierend ist.
11. Fluidisierungskörper (5, 14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidisierungskörper (5, 14) plattenförmig oder schlauchförmig ist.
12. Fluidisierungskörper (14) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenanordnung (16, 17) auf der Mantelfläche des schlauchförmigen Fluidisierungskörpers
(14) angeordnet ist.
13. Fluidisierungsvorrichtung (1) mit einem Fluidisierungskörper (5) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
14. Fluidisierungsvorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungspulver eine bestimmte Zündenergie aufweist, während elektrische
Entladungen zwischen dem Beschichtungspulver und der Elektrodenanordnung (10) eine
maximale Entladeenergie aufweisen, wobei die maximale Entladeenergie kleiner als die
Zündenergie ist.
15. Fluidisierungsvorrichtung (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündenergie des Beschichtungspulvers kleiner als 3 mJ ist und/oder dass die maximale
Entladeenergie kleiner als 3 mJ ist.
16. Fluidisierungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenanordnung (10) geerdet ist oder auf einem erdnahen elektrischen Potential
liegt.
17. Pulverbeschichtungsanlage mit einer Fluidisierungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
18. Verwendung eines Fluidisierungskörpers (5, 14) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur
Fluidisierung eines Beschichtungspulvers in einer Beschichtungsanlage.