Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen sogenannter Häckselmesser gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie Häckselmesser mit dem Oberbegriff von Anspruch
15 und Gegenmesser nach dem Oberbegriff von Anspruch 22 für eine Häckselvorrichtung.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Derartige Messer werden in Häckslern - allgemein in Vorrichtungen zum Zerkleinern
von Stroh und dergleichen - eingesetzt. Derartige Vorrichtungen finden sich zum Beispiel
an Mähdreschern. Sie sind mit einer rotierenden Walze oder Trommel versehen, an denen
eine Vielzahl von Häckselmessern fest oder pendelnd angeordnet sind und zwar sowohl
über die Trommellänge als auch über den Trommelumfang verteilt. Diese Vorrichtungen
häckseln das zugeführte Schneidgut zwischen den bewegten Messern und den feststehenden
Gegenmessern klein. Das Häckselgut wird durch zweckentsprechende Leiteinrichtungen
weitergeleitet.
[0003] Aus der DE-PS 36 26 456 sind Messer mit rechteckigen Querschnitten bekannt, die an
ihren Längsseiten angeschliffene Schneidkanten aufweisen, die sich über ungefähr Dreiviertel
der Länge oder aber auch über die gesamte Länge eines Messers erstrekken.
[0004] Aus der EP 0 538 599 und der DE-U-94 16 851 sind Messer bekannt, an deren Schneidkanten
Zahnungen eingeschliffen sind. Dadurch, dass die Schneidkanten durch Schleifen erzeugt
werden, ergibt sich unter Belastung der Messer ein für eine mögliche Verformung der
Schneidwerkzeuge ungünstiger Spannungsverlauf, da die angeschrägten Flächen durch
eine materialabtrennende Bearbeitung hergestellt werden, durch die nicht nur Rillen
an der Oberfläche der Schrägflächen entstehen, die eine Kerbwirkung begünstigen, sondern
auch der Faser- oder Texturverlauf des üblicherweise aus Bandmaterial gefertigten
Messers unterbrochen wird.
[0005] Die Standzeit und Stabilität solcher Messer bestimmen ganz wesentlich die zuverlässige
Funktion von Häckselvorrichtungen, die unter anderem nur dann vibrationsfrei arbeiten,
wenn die rotierenden Trommeln mit gleich schweren Schneidwerkzeugen bestückt sind.
Muss z. B. ein gebrochenes Messer ersetzt werden, so muss auch das auf der gegenüberliegenden
Seite der Trommel angeordnete Messer ausgewechselt werden, um das Gleichgewicht wieder
herzustellen.
Die Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, für Häckselvorrichtungen ein Häckselmesser und
ein Herstellungsverfahren hierfür vorzuschlagen, durch die die Schneidhaltigkeit und
Widerstandsfähigkeit gegen Verbiegen, Verdrehen und Brechen wesentlich verbessert
werden. Häckselmesser müssen außerdem in äußerst engen Gewichtsgrenzen hergestellt
werden. Die Herstellung muss prozesssicher sein. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe
durch die Merkmale der Ansprüche 1, 15 bzw. 22 gelöst.
[0007] Messer für Häckselvorrichtungen müssen keine besonders scharfen, aber möglichst langlebige
widerstandsfähige Schneiden aufweisen. Um dieses Ergebnis zu erreichen, hat man in
der Vergangenheit die Messerlängskanten prismenförmig geschliffen und anschließend
das gesamte Messer gehärtet. Es hat sich herausgestellt, dass ein Anschliffschritt
für das gesamte Messer entfallen kann, wenn die prismenförmigen Schneidkanten durch
einen Walzvorgang im Wege der Materialumformung hergestellt werden, wobei sich eine
leicht gerundete, ausreichend scharfe aber widerstandsfähige Schneidkante ergibt.
Bei derartigen Schneidkanten entfallen Risse und daraus resultierende Brüche, wie
sie bei materialabhebender Bearbeitung durch Schleifen oder dergleichen begünstigt
wurden.
[0008] Erfindungsgemäß wird vorzugsweise ein Bandmaterial, also ein Flachstahl zur Herstellung
der Schneidwerkzeuge verwendet. Die seitlichen Kanten (Längskanten) des Bandmaterials
erhalten einseitig oder zweiseitig Schrägflächen, insbesondere durch Kaltwalzen, also
durch einen Umformvorgang. Die Abschrägungen können in unterschiedlicher Weise angeordnet
sein, so dass sich trapez-, parallelogramm- oder doppelkeilähnliche Querschnitte der
Messer ergeben. Aber auch andere Querschnittausbildungen sind möglich, die z. B. durch
ungleich lange Abschrägungen oder Kombinationen unterschiedlicher Profile entstehen.
[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Schneidkante mit einem
Radius von < 0,3 mm versehen. Durch diese Gestaltung ist eine solche Schneidkante
vor Verletzungen durch Fremdkörper unempfindlicher als eine scharf geschliffene Kante.
Ferner wird auch die Standzeit einer solchen Kante erhöht. Die Rundung einer vordem
scharfen Kante ergibt sich ohnehin nach kurzer Betriebszeit. Darüber hinaus verteilt
sich die Aufschlagkraft auf eine Messerkante der vorbeschriebenen Art wesentlich besser
als auf eine durch Schleifen abgesetzte Kante, wenn die Trommel des Häckslers zum
Stillstand kommt und die schwingenden Messer durch ihre Fliehkraft voreilen, und mit
ihren Schneidkanten auf dem Trommelzylinder auftreffen.
[0010] Wenn, wie bevorzugt, die Umformung der Längskanten des Flachstahls durch Walzen entlang
der gesamten Flachstahllänge erfolgt, ist dieser Arbeitschritt nicht nur besonders
wirtschaftlich, sondern das Messer erhält auf seiner gesamten Länge eine durch die
umformungsbedingte Walztextur erhöhte Kantenfestigkeit.
[0011] Bei Häckselmessern sind außerordentlich enge Gewichtsgrenzen in der Größenordnung
von +/- 1 Gramm je Messer einzuhalten. Diese an sich sehr schwierige Aufgabe konnte
in der Vergangenheit durch den Schleifprozess beim Herstellen prismenförmiger Schneidkanten
mit einiger Mühe eingehalten werden. Es hat sich gezeigt, dass bei dem erfindungsgemäßen
Walzen der Schneidkanten bis zur ausreichenden Schärfe, also der Vermeidung des Anwalzens
es äußerst schwierig ist, die engen Gewichtsgrenzen zu gewährleisten. Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung werden daher verschiedene Schritte - auch einzeln oder
in Kombination mit einander - vorgeschlagen: Wenn die Längskanten eines im Querschnitt
rechteckigen Ausgangsmaterials vor dem Umformen zu prismenförmigen Schneidkanten durch
Walzen spanabhebend bearbeitet werden, kann dadurch nicht nur eine für das nachfolgende
Walzen vorteilhafte Glättung der Schneidkanten erzielt werden, sondern auch eine Querschnittskorrektur
des Ausgangsmaterials, welche für die spätere Gewichtshaltigkeit von Vorteil ist.
Dies insbesondere dann, wenn das Ausgangsmaterial aus einem sogenannten Breitbandflachstahl
durch Längsspalten hergestellt wird. Ein spanabhebender Bearbeitungsschritt an den
Längskanten kann demnach der Kantensäuberung und/oder der Abstimmung des Querschnittsvolumens
dienen.
[0012] Um durch Walzen zu Schneidkanten bis zur ausreichenden Schärfe geformte prismenförmigen
Schneiden hoher Qualität zu erzielen, ist es von besonderem Vorteil, wenn die Längskanten
eines im Querschnitt rechteckigen Ausgangsmaterial durch Kantenwalzen zunächst geglättet
werden. Hierdurch wird die Mikrostruktur der Schneidkante erheblich verbessert.
[0013] Um die Gewichtshaltigkeit, insbesondere das Querschnittsvolumen in den für rotierende
Häckselmesser geforderten engen Grenzen zu halten, ist es von besonderem Vorteil,
wenn zwischen aufeinanderfolgenden Profilwalzenpaaren für das Umformen der Längskanten
zu prismenförmigen Schneiden durch Walzen bis zur ausreichenden Schärfe Walzen zur
Breitenkalibrierung eingesetzt werden. Hierdurch wird der Materialfluss zwischen aufeinanderfolgenden
Profilwalzenpaaren in einer Weise gesteuert, welche die Ausbildung hochwertiger gerundeter
Schneidkanten fördert.
[0014] Das Verschleißverhalten erfindungsgemäßer Häckselmesser kann weiterhin- und zwar
auch unabhängig von den Merkmalen des Patentanspruchs 1 - dadurch verbessert werden,
dass in die Schneidkante mindestens ein Hartmetallstück eingesetzt wird. Derart ausgebildete
Häckselmesser sind von eigenständiger erfinderischer Bedeutung. Das Hartmetall kann
- muss aber nicht zwingend - aufgrund eigener Schneidkanten am Häckselprozess aktiv
teilnehmen. Wenn ein solcher Hartmetalleinsatz in der Nähe des freien Endes des Häckselmessers
angeordnet ist, wird dadurch dem Verschleiß der gesamten Schneidkante erheblich entgegengewirkt,
weil an dieser Stelle die Belastungen durch Fremdkörper größerer Härte, wie zum Beispiel
kleine Steine, am größten ist. Derartige hartmetallische Schneidplatten haben in der
Regel eine größere Breite als die der Schneidkante und sind daher besonders gut in
der Lage, Fremdkörper fortzuschleudern. Derartige Hartmetalleinsätze wirken sich wegen
ihrer Breite auch auf den Zerstörungsgrad der Oberfläche des Häckselgutes vorteilhaft
aus.
[0015] Wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung mehrere Schneidmesser zu einem
Schneidmesserpaket zusammengefasst sind, entsteht ein insgesamt dickeres Schneidmesser,
mit mehreren etwa parallel zueinander ausgerichteten Schneidkanten. Eine derartige
Anordnung, die auch ohne die Merkmale des Anspruchs 1 vorteilhaft einsetzbar ist,
führt nicht nur zu einer stärkeren Zerkleinerung des Häckselgutes, sondern auch zu
einer besseren Zerstörung oder zumindest Verletzung der äußeren Hautschichten oder
Zellstrukturen des Häckselgutes, wodurch z. B. das Verrottungsverhalten des Häckselgutes
verbessert wird.
[0016] Ein etwaiger Prägeschritt zur Querschnittsprofilierung des Messers zwecks Aussteifung
in Längsrichtung wird vorzugsweise nach dem Herstellen der prismenförmigen Schneidkanten
durch den Walzvorgang ausgeführt. Durch den Prägeschritt etwa auftretende Längskantenverbiegungen
wirken sich auf den Walzschritt also nicht nachteilig aus.
[0017] Besonders wirtschaftlich ist die Herstellung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
wenn ein Bandstahl entlang seiner einen oder wie bevorzugt seiner beiden Längskanten
durchgehend mit prismenförmigen Schneidkanten durch entsprechend profilierte Walzen
versehen und die Häckselmesser durch Trennen von Abschnitten geeigneter Länge sowie
nachfolgende Weiterbearbeitung hergestellt werden.
[0018] Insgesamt wird durch die Erfindung also eine ausreichende Schärfe des Häckselmessers
entlang beider Längskanten auf der vollen Länge erreicht und einer energie- und zeitaufwendingen
Schleifoperation sowie schleifbedingte Beschädigung der Textur vermieden.
[0019] Die vorbeschriebene Erfindung eignet sich nicht nur für die an rotierenden Trommeln
bewegten Häckselmesser, sondern auch für die in die axialen Abstandsspalte zwischen
diesen bewegten Häckselmessern eingreifenden Gegenmesser. Demnach bezieht sich die
Erfindung auch auf die Häckseleinrichtung als solche.
[0020] Die Erfindung überwindet insgesamt also Schwierigkeiten, die durch einander widersprechende
Anforderungen ausgelöst werden. Durch das Profilwalzen bis zur ausreichenden Schärfe
wird ein Schneidkantenschleifen die damit verbundenen Strukturzerstörungen im Schneidkantenbereich
vermieden. Gleichwohl können Häckselmesser in sehr engen Gewichtstoleranzen auch ohne
die im Stand der Technik bekannte Korrekturmöglichkeit durch das Schneidkantenschleifen
erzielt werden, wenn kalibrierende Walzschritte an den Längskanten vorgenommen werden.
[0021] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können.
[0022] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen
Zeichnung, Fig. 3 bis Fig. 11 B, in der - beispielhaft - bevorzugte Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Häckselmesser dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
Figurenkurzbeschreibung
[0023]
- Fig. 1
- ein Häckselmesser nach dem Stand der Technik mit zwei angeschliffenen Schneidkanten
in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- den Schnitt A'-B' durch das in Fig. 1 dargestellte Messer;
- Fig. 3
- ein Häckselmesser nach der Erfindung mit zwei durch Kaltumformung hergestellten Schneidkanten
in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 4A bis Fig. 4F
- sechs Querschnitte durch Häckselmesser mit durch Kalt- oder Warmumformung hergestellten
Schrägungen;
- Fig. 5 A
- ein doppelkeilähnlicher Querschnitt durch ein Häckselmesser mit durch Kalt- oder Warmumformung
hergestellten Schrägflächen und gerundeten Schneidkanten ohne Prägung;
- Fig. 5 B
- ein weiteres Häckselmesser in perspektivischer Ansicht mit Prägung;
- Fig. 5C
- ein weiteres Häckselmesser mit verschiedenen Hartmetall-Schneideeinsätzen;
- Fig. 6
- eine Querschnittsdarstellung (Anschliff) einer erfindungsgemäßen durch Walzen bis
zur ausreichenden Schärfe umgeformten prismenförmigen Schneide mit leicht gerundeter
Schneidkante mit einem Schneidkantenradius von etwa 0,25 mm;
- Fig. 7
- ein aus zwei Häckselmessern 2A, 2B bestehendes Häckselmesser 2 in perspektivischer
Ansicht (a), in Draufsicht (b) und in Stirnseitenansicht (c);
- Fig. 8
- ein anderes aus zwei Messern 2A, 2B bestehendes Häckselmesser 2 in Draufsicht (a),
in Seitenansicht in spaltfreier Zusammenfügung (b) bzw. beabstanderter Zusammenfügung
(c) sowie in Stirnseitenansicht (d) ohne Abstand und (e) mit Abstand ;
- Fig. 9
- einen Ausschnitt aus einer Häckselvorrichtung mit stehenden und bewegten Messern in
Gestalt von Häckselmesserpaketen in Stirnseitenansicht;
- Fig. 10A/B
- ein doppelschneidiges Häckselmesser in U-form in Draufsicht auf die Schneidkanten
(Fig. 10A) und perspektivisch (Fig. 10B) sowie
- Fig. 11A/B
- zwei weitere Häckselmesser in Draufsicht mit hinterschnittähnlicher Stirnkante
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0024] Die in Fig. 1 und Fig. 3 in perspektivischer Ansicht dargestellten Häckselmesser
1 und 2 besitzen eine kreisförmige Öffnung 3, die der pendelnden Befestigung dient.
Wenn das Messer nicht schwenkbar, sondern feststehend befestigt ist, wird eine weitere
kreisförmige Öffnung 4 (Fig. 3) vorgesehen.
[0025] Das in Fig. 1 dargestellte Messer 1 nach dem
Stand der Technik weist zwei Schneidkanten 5 und 6 auf, die sich über etwa Dreiviertel der gesamten
Messerlänge erstrekken. Diese Schneidkanten entstehen durch die schrägen Anschliffe
7 und 8 bzw. 9 und 10 (Fig. 1 und 2).
[0026] Das in der Fig. 3 dargestellte Messer nach der Erfindung weist durch Kalt- oder Warmumformung
erzeugte Schrägflächen 11 und 12 bzw. 13 und 14 auf, die die Schneidkanten 15 bzw.
16 bilden. Die Schrägflächen 11 und 12 bzw. 13 und 14 erstrecken sich über die gesamte
Messerlänge. Die Schneidkanten 15 und 16 (Fig. 5 A) weisen jeweils eine Rundung R
auf. Auch die in der Fig. 4 dargestellten Messerquerschnitte a bis f weisen an ihren
Schneidkanten 17 bis 28 Rundungen auf, die wegen ihrer geringen Größe in den Figuren
4A bis 4F nicht erkennbar sind.
[0027] Ein Häckselmesser mit einer aussteifenden Längsprägung ist aus Fig. 5 B ersichtlich.
Die prismenförmigen Schneiden sind im vorderen Bereich mit eingeschliffenen Sägezähnen
überlagert.
[0028] Fig. 5C zeigt ein Häckselmesser mit eingesetzten Hartmetallstücken 30. Beispielhaft
ist eine einzelne Hartmetallschneide 30A sowie eine Zwillingshartmetallschneide 30B,
30C im Spitzenbereich dargestellt. Letztere können doppelblättrige Häckselmesser ersetzen
wie sie nachfolgend in Fig. 7 oder Fig. 8 dargestellt sind.
[0029] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 besteht das Häckselmesser 2 aus zwei erfindungsgemäß
ausgebildeten Häckselmessern 2A und 2B, welche in der Explosionsdarstellung (a) und
(c) noch mit Abstand voneinander dargestellt sind. Die baugleichen Messer werden z.
B. durch Nieten in strammer Auflage miteinander zusammengefügt. Der Endbereich nahe
der Lochung 3 für die Messerbefestigung ist halbkreisig gerundet. Demgegenüber ist
das Häckselmesser nach Fig. 8 in diesem Bereich linsenförmig gerundet, wobei die Ausführungsform
nach Ziffer (c) bzw. (e) über Abstandselemente 32 eine vergrößerte Breite aufweisen.
[0030] Schließlich zeigt Fig. 9 eine Anordnung von Häckselmessern 2 in einer Vorrichtung,
bei der ein feststehendes Gegenmesser 2' in den Abstandsspalt A der bewegten Häckselmesser
2 eingreift. Die Häckselmesser 2 bestehen aus Paketen von je 3 Häckselmessern 2A,
2B, 2C, während die feststehenden Gegenmesser aus einem Paket von zwei Messern 2'A,
2'B bestehen. Jedes dieser Häckselmesser und Gegenmesser weist mehrere seitlich beabstandete
Schneiden auf, die für eine stärkere Zerkleinerung bzw. Brechung des Häckselgutes
und verbesserte Zerstörung der Oberflächenstruktur des Häckselgutes förderlich sind.
[0031] Bei dem weiteren Häckselmesser nach Figuren 10A/B handelt es sich um ein Zwillingshäckselmesser
das einstückig aus einem entsprechend langen Abschnitt durch Biegen zur U-form gebildet
ist und an seinem Befestigungsende mit miteinander fluchtenden Befestigungsöffnungen
3 versehen ist. Ein derartiges Häckselmesser zeichnet sich durch besondere Verwindungssteifungskeit
aus. Wie dargestellt und insoweit bevorzugt ist der U-förmige Brückenbereich 2D zwischen
den beiden gerade gestreckten Häckselmesserbereichen 2A und 2B ebenfalls mit einer
Schneide 15', 16' versehen, welche die Längsschneiden 15 und 16 ergänzen. Es ist ersichtlich,
daß mit einem Brückenbereich an ihren freien Enden verbundene Zwillingshäckselmesser,
die mit seitlichem Abstand parallel zueinander angeordnet sind, auch in anderer als
der in Fig. 10A gezeigten Weise im Brückenbereich verbunden sein können, wie durch
ein Distanzstück, welches durch Kleben, Schweißen, oder dergleichen mit den Häckselmesserenden
verbunden sein kann. - Derartige Zwillingshäckselmesser sind auch ohne die Merkmale
des Anspruchs 1 von eigenständiger erfinderischer Bedeutung.
[0032] Die Ausführungsbeispiele nach Figuren 11A/B zeigen zum einen, dass zur Vermeidung
von Schneidabfällen die Messerstirnseiten komplementär geformt sein können (Abtrennkanten
34A und 34B). Auf diese Weise können Häckselmesser von einem Flachband abfallfrei
erhalten werden. Die Materialeinsparung kann bis zu ca. 8% betragen. Des weiteren
ist ersichtlich, dass die Messerstirnseiten Freiflächen 33 aufweisen können. D. h.,
dass die freien Enden der Schneidkanten 15 und 16 einen Messerflugkreis X beschreiben,
während die übrigen Stirnseitenbereiche zurückspringen. Im Bereich der Schrägflächen
11 bis 14 können die Freiflächen 33 als gerader Hinterschnitt vorgesehen sein, dessen
Winkel zur Schneidkante weniger als 90° Grad beträgt. Derartige Freiflächen sind von
Zerspanungswerkzeugen bekannt. Im mittleren Messerbereich kann der Hinterschnitt auch
konkav, wie in Figur 11A oder gestuft, wie in Figur 11 B ausgeführt sein.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 2
- Häckselmesser
- 2A,2B, 2C
- Häckselmesser
- 2D
- Brückenbereich
- 2'
- Gegenmesser
- 2'A
- Gegenmesser
- 2'B
- Gegenmesser
- 3
- Kreisförmige Öffnung
- 11
- Schrägfläche
- 12
- Schrägfläche
- 13
- Schrägfläche
- 14
- Schrägfläche
- 15
- Schneidkante
- 15'
- Schneidkante
- 16
- Schneidkante
- 16'
- Schneidkante
- 17-28
- Schneidkanten
- 30
- Hartmetallschneide
- 30A
- Hartmetallschneide
- 30B, 30C
- Zwillingshartmetallschneide
- 32
- Abstandelemente
- 33
- Stirnkante
- 34A
- Abtrennkante
- 34B
- Abtrennkante
- R
- Rundung
- A
- Abstandsspalt
- X
- Messerflugkreis
1. Verfahren zum Herstellen von Messern aus Stahl für Vorrichtungen zum Zerschneiden
von Stroh und dergleichen, die mit rotierenden Trommeln ausgerüstet sind, an denen
die Messer fest oder pendelnd angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein bandförmig vorliegender Flachstahl an zumindest einer seiner Längskanten zur
prismenförmigen Schneide mit leicht gerundeter Schneidkante durch Walzen bis zur ausreichenden
Schärfe umgeformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umformung durch Kaltwalzen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umformung entlang der gesamten Länge des Flachstahls erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Längskanten des im Querschnitt vorzugsweise rechteckigen Ausgangsmaterials vor
den Walzen spanabhebend bearbeitet werden,
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das notwendige Querschnittsvolumen des Flachstahls mit spanabhebender Bearbeitung
der Längskanten eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längskanten des Ausgangsmaterials durch Kantenwalzen geglättet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen aufeinanderfolgenden Profilwalzenpaaren für das Walzen zu prismenförmigen
Schneiden kantenbearbeitende Walzen zur Breitenkalibrierung eingesetzt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkanten nach dem Walzvorgang einen Schneidkantenradius von maximal 0,3
mm aufweisen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Prägeschritt zur Querschnittsprofilierung des Messers.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Herstellen der prismenförmigen Schneidkanten Zahnschneiden in zumindest
einer Teillänge der prismenförmigen Schneidkante, insbesondere durch Schleifen, eingebracht
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen Zonen-Härtungsschritt entlang zumindest einer Teillänge des prismenförmigen
Schneidkantenbereiches, insbesondere im Wege der induktiven Zonenaufheizung.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Flachstahlband über eine größere Länge mit den gewalzten Schneidkanten versehen
und nachfolgend durch Quertrennen in zu Häckselmessern weiterverarbeitbaren Abschnitten
unterteilt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in die prismenförmige Schneide mindestens ein schneidendes oder nichtschneidendes
Hartmetallstück zur Verschleißminderung eingesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Messer zu einem entsprechend dickeren Messerpaket zusammengefügt werden.
15. Häckselmesser aus Stahl für Vorrichtungen zum Zerschneiden von Stroh und dergleichen,
die mit rotierenden Trommeln ausgerüstet sind, an denen Messer fest oder pendelnd
angeordnet sind, bestehend aus einem Abschnitt eines Flachstahls mit einer Befestigungszone,
wie einer Lochung, und einer zumindest an der Längskante vorgesehenen prismenförmigen,
gegebenenfalls mit Zahnschneiden versehenen Schneidkante, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine prismenförmige Schneidkante eine sich über zumindest eine Teillänge
der Längskante erstreckende Walztextur mit prismenförmiger Anordnung der gewalzten
Oberflächenzone aufweist.
16. Häckselmesser nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Walztextur über die Gesamtlänge des Messer an beiden Längskanten erstreckt.
17. Häckselmesser nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Walztextur im Bereich der prismenförmigen Schneiden von zahnförmigen Schneiden
überlagert ist.
18. Häckselmesser nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Längskanten/Walztextur durch ein Härtungsgefüge überlagert ist.
19. Häckselmesser nach einem der Ansprüche 15 bis 18, gekennzeichnet durch eine Längsprofilierung, insbesondere eine Längsprägung des Häckselmessers.
20. Häckselmesser nach einem der Ansprüche 15 bis 19, gekennzeichnet durch mindestens einen Hartmetalleinsatz in der Schneidkante.
21. Häckselmesser nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere zu einem Paket zusammengefasster Messer besteht.
22. Häckselmesser nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Messerstirnseiten mit einem Hinterschnitt versehen sind.
23. Häckselmesser nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Hinterschnitt mindestens eine Freifläche (33) aufweist.
24. Häckselmesser nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Hinterschnitt einen konkaven oder gestuften Bereich aufweist.
25. Häckselmesser nach einem der Ansprüche 15 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Häckselmesserstirnseiten komplementär geformt sind.
26. Häckselmesser, insbesondere nach einem der Ansprüche 15 bis 25, gekennzeichnet durch zwei mit seitlichem Abstand voneinander angeordneten Häckselmesser mit einem die
freien Häckselmesserenden verbindenden Brückenbereich.
27. Häckselmesser nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Brückenbereich U-förmig ist und die beiden Häckselmesser einstückig miteinander
verbindet.
28. Häckselmesser nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass der Brückenbereich mit mindestens einer Schneidkante versehen ist.
29. Gegenmesser aus Stahl für Vorrichtungen zum Zerschneiden von Stroh und dergleichen,
die mit rotierenden Trommeln ausgerüstet sind, an denen Messer fest oder pendelnd
angeordnet sind und wobei das Gegenmesser in den axialen Abstandsspalt (A) benachbarter
Messer eingreift, bestehend aus einem Abschnitt eines Flachstahls mit einer Befestigungzone,
wie einer Lochung, und einer zumindest an der Längskante vorgesehenen prismenförmigen,
gegebenenfalls mit Zahnschneiden versehenen Schneidkante, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine prismenförmige Schneidkante eine sich über zumindest eine Teillänge
der Längskante erstreckende Walztextur mit prismenförmiger Anordnung der gewalzten
Oberflächenzone aufweist.
30. Gegenmesser nach Anspruch 29, gekennzeichnet durch zumindest eines der kennzeichnenden Merkmale eines der Ansprüche 15 bis 28.