[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
Holzwerkstoffplatten, wie Spanplatten, Faserplatten, oder ähnlichen Holzwerkstoffplatten,
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und auf eine kontinuierlich arbeitende
Presse nach Patentanspruch 14 zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei der Verpressung von Holzwerkstoffmatten in kontinuierlich arbeitenden Pressen
werden zur Zeit maximale Heizplattentemperaturen von 250 °C verwendet. Um eine Steigerung
der Pressgeschwindigkeit zu erreichen, kann neben Maßnahmen wie Mattenvorwärmungen
auch die Heizplattentemperatur weiter erhöht werden. Eine erhöhte Heizplattentemperatur
- vor allem im vorderen Pressenbereich - führt zu einer schnelleren Erwärmung der
Stahlbänder und der Umlaufelemente (Rollstangen, Ketten) im Einlauf und nach einigen
Metern Presslänge zu einer höheren Stahlbandtemperatur. Durch die schnellere Erwärmung
der Stahlbänder und durch das damit erreichte höhere Temperaturniveau wird die Erwärmzeit,
welches die Zeitdauer ist, bis 100 °C in der Mattenmitte erreicht sind, verkürzt.
Weiterhin kann bei einigen Plattentypen auch ein höheres Temperaturniveau in der Mattenmitte
eingestellt werden, wodurch die Aushärtezeit des Klebstoffes, wobei meist MDI oder
eine Kondensationsharz verwendet wird, verkürzt wird. Beide Effekte führen zu einer
reduzierten Presszeit und damit zu einer Kapazitätssteigerung der Anlage.
[0003] Bisherige Versuche, die Heizplattentemperatur über 250 °C zu erhöhen, sind allerdings
aus mehreren Gründen gescheitert. Der Hauptgrund ist die Gefahr eines Brandes der
Holzwerkstoffmatte in der Presse selbst. In Etagenpressen können aufgrund der Brandgefahr
maximale Heizplattentemperaturen von 230 °C eingestellt werden. Oberhalb einer Temperatur
von 220 °C besteht die Gefahr, dass sich das Lignocellulosematerial selbst entzündet
und bei Zutritt von Sauerstoff anfängt zu brennen, wobei mit zunehmender Temperatur
die Selbstentzündungsgefahr verstärkt auftritt. Im Falle eines Produktionsstopps (z.
B. durch Betätigung des Notaus verursacht) kommt es daher bei einer Heizplattentemperaturen
über 250 °C sehr schnell zu einem Brand in der Presse, da die Matte dann über die
Entzündungstemperatur von ca. 220 °C erwärmt wird. Weiterhin können durch den hohen
Dampfdruck in der Platte, der durch die hohe Temperatur verursacht wird, Plattenteile
aus der Presse geschleudert werden und die Presse mit den Umlaufelementen beschädigen.
[0004] Ein weiterer Grund für die Begrenzung der Heizplattentemperatur ist die Gefahr durch
Brände, die durch Verschmutzungen auf der Heizplatte ausgelöst werden. Zusätzlich
hat sich herausgestellt, dass die Produktion bei höherer Heizplattentemperatur auf
Feuchteschwankungen in der Matte empfindlich reagiert.
[0005] Die Schmierung der Umlaufelemente erfolgt mit einem Schmieröl, dass sich oberhalb
von 250 °C zersetzt und stärker verdampft. In der Regel wird eine Verbrauchsschmierung
der Rollstangen durchgeführt, welche dazu führt, dass nach Durchlaufen der Pressgutmatte
durch den Pressspalt das Öl von den Stahlbänder und den Rollstangen entfernt wird.
Wenn zu wenig Schmieröl oder nur vercracktes Schmieröl im Pressspalt auf den Rollstangen
vorhanden ist, dann kann es zu Beschädigungen der Rollstangen oder des Stahlbandes
führen. Das heißt, die Temperaturführung im Abrollbereich der Rollstangen muß so geführt
werden, dass ein Zerstören des Öles verhindert wird. Auch dies ist mit den vorhandenen
Doppelbandpressen nur unzureichend gelungen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit der eine Verpressung
der Holzwerkstoffmatten bei höheren Heizplattentemperaturen ohne Brandgefahr, ohne
Beschädigung der Umlaufelemente und der Stahlbänder mit geringerer Ausschußrate möglich
ist und damit zur Kapazitätssteigerung der Anlage beiträgt.
[0007] Die Lösung der Aufgabe besteht nach Anspruch 1 darin, dass im Falle einer schnellen
Reduzierung der Vorschubgeschwindigkeit der Pressgutmatte um einen bestimmten Wert
bis hin zum Stopp die Zufuhr des Heizmediums in die Heizplatten mit einer Temperatur
über 260 °C gestoppt und ein Heizmedium mit einer Temperatur unter 200 °C, bevorzugt
unter 100 °C, zum Kühlen der Heizplatten eingeleitet wird.
[0008] Ein Stopp des Vorschubes der Holzwerkstoffmatte tritt relativ häufig, mehrmals die
Woche, durch zum Beispiel starken Rollstangenverlauf, Betätigung des Notaus, Überdruck
in der Presse, Ausfall von Sensoren im Bereich Formstranges bis Abstapelung, usw.,
auf.
[0009] Um eine Produktion gemäß der Erfindung ohne einen Brand der Platte in und nach der
Presse auch bei einem Stop des Vorschubes von wenigen Sekunden, bzw. bei einer Verminderung
des Vorschubes unter einem bestimmten Wert auf zum Beispiel unter 40 mm/sek. zu ermöglichen,
wird die Beheizung folgendermaßen durchgeführt. Die Ventile für den Vorlauf des über
260 °C heißen Thermoöls werden schnell geschlossen und kaltes Thermoöl wird in die
Heizplatten eingeleitet und die Heizplatten dabei auf unter 230 °C abgekühlt, dabei
erfolgt die Regelung derart, dass eine Kühldauer von 5 min bis 20 Sekunden erfolgt.
Dabei wird zum einen das Thermalöl aus einem Speicher mit einer Temperatur unter 200
°C, bevorzugt unter 100° C, in die Heizplatten eingeleitet oder das heiße sich im
Kreislauf befindende Öl wird über ein Wärmetauscher gekühlt. Dabei hat es sich als
günstig erwiesen, die Presse erst nach dem Abkühlen der Heizplatten unter 240 °C vom
Druck zu entlasten. Erfolgt die Druckentlastung sofort mit dem Stopp, kann vermehrt
Sauerstoff in die schon heiße Platte eindringen und schon während des Abkühlens der
Heizplatte erhöht sich die Brandgefahr.
[0010] Weiterhin ist von Vorteil, wenn die Zufuhr von dem Heizmedium mit Temperaturen über
260 °C in dem Moment vermindert wird, wenn der Mattenrejekt geöffnet wird. Dadurch
kann die Totzeit der Regelstrecke verkürzt werden und die Regelabweichung der Heizplattentemperatur
vom Sollwert vermindert werden.
[0011] Um die Brandgefahr weiterhin zu senken wird nur im vorderen Bereich mit sehr hohen
Heizplattentemperaturen gepresst, so dass bei einem Stopp der Produktion und einer
Entleerung der Presse unter Druck, die Platte durch die kühleren hinteren Heizplatten
gekühlt werden. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die letzten beiden Heizplatten
eine Temperatur unter 100 °C aufweisen. Damit wird nicht nur die Brandgefahr vermindert,
sondern auch die Gefahr einer Ausschussproduktion durch Platzer vor allem im Deckschichtbereich
der Platte reduziert. Die Abkühlung der Stahlbänder und damit auch der Plattenoberfläche
in der Presse führt zu Kondensation des Dampfes in der Platte und damit zur Dampfdruckreduktion
in der Matte.
[0012] Zur Begrenzung der übermäßigen Verdampfung des Schmieröls und des Crackern des Schmieröls,
welches verstärkt bei Temperaturen über 250 °C auftritt werden ebenfalls mehrere Maßnahmen
(Regelung der Heizplattentemperatur mit einem Sensor nahe Abrollfläche, abnehmende
Heizplattentemperaturen über Presslänge, Kühlung der Heizplatte bei Stopp bzw. zu
geringem Vorschub) durchgeführt, welche mit den weiter oben aufgeführten konform gehen.
Die Abkühlung der Heizplatten bei einem Stopp und dem anschließenden Leerfahren der
Presse führt selbstverständlich dazu, dass bei dem Leerfahren der Presse die Stahlbänder
und die Umlaufelemente nicht beschädigt werden. Würden die Heizplatten nicht gekühlt
werden, wäre bei anschließenden Leerfahren der Presse nahezu das gesamte Schmieröl
vercrackt oder verdampft, so dass für die restliche Strecke in der Presse keine Schmierung
vorhanden wäre, welches selbst bei einem Leerfahren ohne Druck zu Beschädigungen führt.
[0013] Es wird mit gestaffelten Heizplattentemperaturen gearbeitet, da zu Pressbeginn die
Temperatur der Rollstangen und des Schmieröls deutlich niedriger ist als die Heizplattentemperatur
und damit ein Cracken des Schmieröls trotz erhöhter Heizplattentemperatur nicht auftritt.
Im hinteren Pressenbereich wird die Heizplattentemperatur auf die Temperatur nahe
des Crackpunktes des Schmieröls gesenkt, da in diesem Bereich das Stahlband und die
Rollstangen die Heizplattentemperatur nahezu angenommen haben und die Matte deutlich
weniger Wärme annimmt. Mit der absinkenden Heizplattentemperatur wird also über die
gesamte Presslänge näher an der maximal möglichen Schmieröltemperatur produziert.
[0014] Die Messung der Temperatur, welche auch als Regelgröße für den Vorlauf verwendet
wird, erfolgt so nahe wie möglich am Ort des Wärmeverbrauchs. Das heißt, dass bei
einer Heizplattentemperatur von beispielsweise 270 °C (gemessen nahe an Abrollfläche)
die Vorlauftemperatur des Thermoöls beim Einlauf in die Heizplatten 290 °C beträgt;
und an der Abrollkante nur 260 °C, im Abrollbereich der Rollstangen etwa 255 °C und
auf der gegenüberliegenden Seite der Heizplatte 290 °C vorliegen. Wenn die Vorschubgeschwindigkeit
vermindert wird, wird weniger Wärme vom Produkt abgenommen und die Temperatur steigt
sofort im Fühlerbereich an und das Ventil wird sofort geschlossen. Die Heizplattentemperatur
auf der den Rollstangen gegenüberliegenden Seite sinkt nach Abschalten des Zulaufes
des Heizmediums, da die kältere Heizplatteseite erwärmt wird. Wäre der Fühler 50 mm
oder gar 70 mm von der Abrollfläche entfernt - also auf der heißen Seite der Heizplatte
positioniert, wäre eine verminderte Geschwindigkeit der Anlage nicht so schnell erkennbar,
so dass noch weiter beheizt wird, obwohl vom Produkt keine Wärme mehr abgenommen wird.
Dadurch steigt die Crackgefahr des Schmieröls und die Gefahr von Ausschussproduktion
durch Platzer. Durch diese Regelung kann also auch so nahe wie möglich an der Cracktemperatur
des Schmieröls produziert werden.
[0015] Durch diese sehr empfindliche Temperaturregelung in Kombination mit einer Druckregelung
der Presse wird die Gefahr der Ausschussproduktion durch Platzer im Deckschichtbereich
aufgrund einer Überhitzung vermieden. Die Verpressung mit hohen Pressgeschwindigkeiten
und hohen Heizplattentemperaturen reagiert sehr empfindlich auf Mattenfeuchteschwankungen,
Flächengewichtschwankungen der Matte und Schwankungen der Partikelabmessungen in der
Matte, da die Zeit zum Aushärten des Leimes sehr kurz ist und die drei Parameter einen
großen Einfluß auf die Erwärmungszeit und damit auf die Aushärtzeit der Matte haben.
Durch Feuchteschwankungen oder Flächengewichtsschwankungen ändert sich der Wärmebedarf
der Matte kurzfristig, wobei durch die empfindliche Temperaturregelung sich die Heizplattentemperatur
trotz des geänderten Wärmebedarfs nicht verändert und damit die Pressgeschwindigkeit
trotz höheren oder niedrigen Wärmebedarfs konstant gehalten werden kann. Die Gefahr
einer Ausschlussproduktion vermindert sich. Ebenso ist es günstig, den Pressspalt
über wiegend - vor allem im Einlaufbereich - nach einer spezifischen Druckvorgabe
einzustellen, da durch die 3 oben genannten Schwankungen bei einem konstantem spezifischen
Druck der Wärmefluß in die Mattenmitte nicht so stark verändert wird wie bei einer
Wegeinstellung des Pressspaltes. Als besonders günstig hat es sich erwiesen, eine
kaskadierte Regelung der Heizplattentemperatur unter Einbezug der Störgröße der auf
dem Formband gemessenen Mattenfeuchte anzuwenden, um den veränderten Wärmebedarf durch
Feuchteschwankungen frühzeitig auszuregeln.
[0016] Die Bohrung für das Heizmedium sollten so nahe wie möglich an der Abrollfläche ausgeführt
werden, damit bei einem Stop die Abrollfläche schneller abgekühlt werden kann und
die Heizplattentemperaturregelung genauer den Sollwert halten kann.
[0017] Die thermisch bedingte Verkürzung der Heizplatte durch das Kühlen innerhalb weniger
Sekunden müß spannungsfrei möglich sein, welches durch das Bewegen des gesamten Gestells
über Rollradsegmente gelöst wird.
[0018] Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1
- Seitlicher Ausschnitt aus einer kontinuierlich arbeitenden Presse zwischen Stahlband
und Heizplatte,
- Figur 2
- Übersicht über die Verschaltung der Fluidströme der Heizplatten für den Einlauf und
den Mittelbereich einer kontinuierlich arbeitenden Presse und
- Figur 3
- Verschaltungsplan der Fluidströme der Heizplatten im Auslauf.
[0020] Neben dem äußeren Aufbau einer kontinuierlich arbeitende Presse, der als bekannt
vorausgesetzt wird, zeigt Figur 1 einen Ausschnitt in Seitenansicht zwischen Stahlband
1 und Heizplatte 4 mit den darin angeordneten Leitungskanälen 5 für die temperierten
Fluidströme und dem Einstechfühler 6 zur direkten Messung der Temperatur der Heizplatten
auf der Rollstangenseite. Auf der Heizplatte findet sich noch eine gehärtete Abrollplatte
3 auf der die Rollstangen 2 abrollen. In Figur 2 zeigt sich die auf etwa 290 °C temperierte
Heizplatte 7 im Einlaufbereich und deren Verschaltung,an die temperierten Fluidströme
des primären Vorlaufes 10 und dem Rücklauf 9. Im regulären Betrieb steuert das Ventil
12 die Menge des auf etwa 320 °C temperierten Vorlaufes 10 in Richtung der Einlaufheizplatte
7. Für die Notkühlung findet sich bei Bedarf das Ventil 13, das den Zulauf aus dem
Kühlspeicher 11 einsteuert. Für die Notkühlung ist die Abschaltung des Vorlaufes 10
durch das Ventil 12 notwendig. Für die Regelung der mittleren Heizplatten 8 auf etwa
250 ° C findet sich ein normaler Regelkreislauf über ein Ventil 14. Figur 3 zeigt
den Regelkreislauf zwischen Vorlauf 17 und Rücklauf 16 der Heizplatten 15 im Auslauf
einer kontinuierlich arbeitenden Presse.
Bezugszeichenliste: DP 1300 EP
[0021]
- 1.
- Stahlband
- 2.
- Rollstangen
- 3.
- Abrollplatte
- 4.
- Heizplatte
- 5.
- Leitungskanälen
- 6.
- Einstechfühler
- 7.
- Heizplatte im Einlaufbereich
- 8.
- Heizplatte im Mittelbereich
- 9.
- Rücklauf
- 10.
- Vorlauf
- 11.
- Kühlspeicher
- 12.
- Ventil für Heizplatte 7
- 13.
- Ventil für Notkühlung
- 14.
- Ventil
- 15.
- Heizplatte im Auslaufbereich
- 16.
- Rücklauf im Auslaufbereich
- 17.
- Vorlauf im Auslaufbereich
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Holzwerkstoffplatten wie Spanplatten,
Faserplatten oder ähnlichen Holzwerkstoffplatten, bei dem aus einer Ausgangsmischung
von Spänen, Fasern und Schnitzeln, ggf mit Zugabe von Kunststoff, aus einer Streustation
eine mit Bindemittel versetzte Pressgutmatte gebildet wird, die nach Einführung zwischen
die um einen oberen und einen unteren Rahmenteil umlaufend geführten Stahlbänder einer
kontinuierlich arbeitenden Presse unter Anwendung von Druck und Wärme und Kühlung
mit Heizplatten in die Endform einer Holzwerkstoffplatte verpresst und ausgehärtet
wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer schnellen Reduzierung der Vorschubgeschwindigkeit der Pressgutmatte
um einen bestimmten Wert bis hin zum Stopp die Zufuhr des Heizmediums in die Heizplatten
mit einer Temperatur über 260 °C gestoppt und ein Heizmedium mit einer Temperatur
unter 200 °C, bevorzugt unter 100 °C, zum Kühlen der Heizplatten eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlung der Heizplatten auf eine Temperatur unter 230 °C in weniger als 5 Minuten,
bevorzugt in 20 Sekunden, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das im Kreislauf sich befindende heisse Öl über einen Wärmetauscher gekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Heizplattentemperatur und damit der Ventilstellung für den Zulauf
des Heizmediums mit einem Temperaturfühler erfolgt, der die Temperatur maximal 10
mm von der Abrollfläche entfernt misst.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nur die ersten 50% der Heizplatten-Presslängen mit einer Temperatur von über 250
°C eingestellt werden und die restlichen 50% mit einer maximalen Heizplattentemperatur
von 240 °C beheizt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die letzten 30% und geringer der Heizplatten-Presslänge mit einer Temperatur unter
100 °C eingestellt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Stopp der kontinuierlich arbeitenden Presse die Heizplaten zunächst unter
240 °C gekühlt und dann vom Druck entlastet und anschließend die kontinuierlich arbeitende
Presse leer gefahren wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Heizplattentemperatur an die Stellung des Mattenrejektes gekoppelt
wird und bei Öffnen des Mattenrejektes die Zufuhr des heissen Heizmediums geschlossen
wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Heizplattentemperatur an die Mattenfeuchtemessung gekoppelt wird
und bei höherer Mattenfeuchte entsprechend eines höheren Wärmebedarfs die Zulaufmenge
oder Temperatur des Heizmediums erhöht wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Presse überwiegend druckgeregelt gefahren wird und sich damit die Distanzen im
Pressspalt einstellen.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Heizmedium zum Kühlen der Heizplatten aus einem Speicher von ca. 600 Liter entnommen
wird oder das Heizmedium im Zulauf über einen zuschaltbaren Wärmetauscher gekühlt
wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil zum Regeln des Zulaufs des heißen Heizmedium in weniger als 5 Sekunden
geschlossen wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch die Verwendung von Thermoöl oder Dampf als Heizmedium.
14. Kontinuierlich arbeitende Presse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur
Herstellung von Spanplatten, Faserplatten oder ähnlichen Holzwerkstoffplatten, mit
der aus einer Ausgangsmischung von Spänen, Fasern oder Schnitzeln aus einer Streustation
eine mit Bindemittel versetzte Pressgutmatte gebildet ist, die nach Einführung zwischen
die um einen oberen und unteren Rahmenteil umlaufend geführten Stahlbänder einer kontinuierlich
arbeitende Presse unter Anwendung von Druck, Wärme und Kühlung mit Heizplatten in
die Endform einer Holzwerkstoffplatte pressbar aushärtbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizplatten wahlweise mit heißem oder kaltem Medium beschickbar sind.
15. Kontinuierlich arbeitende Presse nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Heizplatten maximal 15 mm, bevorzugt 7 mm, von der Abrollfläche
der Rollstangen entfernt gemessen wird und in der Mitte der Heizplatte über Breite
gesehen installiert wird
16. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizplatte thermisch so gut isoliert ist, dass Bereich mit Ablagerungen aus dem
Betrieb bzw. aus Verschmutzungen eine Temperatur unter 150 °C aufweisen
17. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckisolierung der Heizplatten gegen angebundene Zylinder, Tisch und Stößel
so entsprechend bemessen werden (über 20 mm Dicke), dass insbesondere die Zylinder
keine Temperaturen über 80 °C aufweisen
18. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizplatte fest an das Gestell angebunden ist und so das Gestell bei schnellen
Temperaturänderungen Verformungen über Rollradsegmente ausgleichen kann.
19. Kontinuierlich arbeitende Presse nach den Ansprüchen 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Bohrungen für das Heizmedium zur Abrollfläche maximal 20 mm beträgt