[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Farbtonkarte mit einem oder mehreren Farbtonfeldern
für Farben, wobei mindestens ein Farbtonfeld eine Farbe mit einem sichtbaren und/oder
fühlbaren Effekt trägt, der durch in und/oder auf der Farbe befindliche Effektpartikel
erzeugt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Farbtonkarte.
[0002] Eine Farbtonkarte der eingangs genannten Art und ein Verfahren zu deren Herstellung
sind aus der einschlägigen Praxis bekannt. Bei dieser bekannten Farbtonkarte besteht
jedes einzelne Farbtonfeld aus einem kleinen Zuschnitt eines Trägers, auf den zuvor
die Farbe vollflächig oder streifenweise aufgetragen wurde. Jeder Farbtonfeldzuschnitt
ist dann einzeln auf die Farbtonkarte aufgeklebt. Zur Herstellung der einzelnen Farbtonfelder
wird eine durchgehende Bahn oder eine Anzahl von größeren Bögen im Rakelverfahren
mit der Farbe, in die zuvor die Effektpartikel eingemischt wurden, beschichtet. Nach
der Trocknung der Farbe wird die Bahn oder der Bogen in die Farbtonfelder der gewünschten
Größe zugeschnitten. Danach müssen die einzelnen Zuschnitte nach Farbtönen richtig
sortiert und lagegerecht auf die Farbtonkarte aufgeklebt werden.
[0003] Nachteilig ist bei diesem Stand der Technik, daß die Farbtonkarte einen relativ hohen
Herstellungsaufwand erfordert, der insbesondere durch das Zuschneiden, Sortieren und
Aufkleben der einzelnen Zuschnitte für die Farbtonfelder verursacht wird. Hier ist
entweder relativ teure Handarbeit erforderlich oder es muß eine aufwendige und dadurch
in der Anschaffung und Unterhaltung teure Vorrichtung eingesetzt werden. Außerdem
besteht insbesondere bei manueller Tätigkeit die Gefahr, daß es zu Verwechslungen
von Farbtonfeldern kommt, was zur Vermeidung von Falschbestellungen ausgeschlossen
werden muß. Es ist deshalb in der Regel eine unabhängige Endkontrolle nötig, was den
Aufwand noch erhöht.
[0004] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Korngröße der Effektpartikel zu Erzielung
des gewünschten Effekts auf eine bestimmte maximale Größe beschränkt ist, die durch
die Weite des Rakelspalts beim Aufrakeln der Farbe auf die Bahn oder Bögen festgelegt
ist. Der Einsatz von höheren Korngrößen würde zu einem Verklemmen von Effektpartikeln
im Rakelspalt führen, was zu nicht hinnehmbaren Qualitätseinbußen, insbesondere zu
in Beschichtungsrichtung verlaufenden Kratzern oder Streifen auf dem fertigen Farbtonfeld,
führen würde. Damit sind mit dem bekannten Verfahren nur relativ schwache Effekte
erzielbar, die von einer gewünschten, möglichst realistischen Wiedergabe häufig weit
entfernt sind.
[0005] Schließlich sei noch als Nachteil dieses Standes der Technik angeführt, daß, wenn
mehrere Farbtonfelder auf der Farbtonkarte zeilen- und spaltenweise angeordnet sind,
schon leichte Abweichungen von der Soll-Position beim Aufkleben zu einem unschönen,
optisch nicht befriedigenden Erscheinungsbild der Farbtonkarte führen.
[0006] Die DE 42 08 034 A1 zeigt ein Verfahren zum Herstellen eines Farbauftrages sowie
ein danach hergestelltes Produkt. Bei dem Verfahren ist zur Erzielung eines Sondereffektes,
beispielsweise eines Metalliclackeffektes, vorgesehen, daß auf ein Trägermaterial
eine Farbschicht mittels Offsetdruck aufgebracht wird. Während der Herstellung kann
diese Farbschicht durch farbmetrische Messung überprüft und gegebenenfalls korrigiert
werden. Auf diese Farbschicht wird eine Effektteilchen enthaltende, zumindest transparente
Effektlackschicht aufgetragen, die als Effektteilchen beispielsweise Metallic-, Glimmer-
oder Perlmuttplättchen, aber auch Kunststoffpartikel, Silikon und dergleichen enthalten
kann. Je nach den verwendeten Effektteilchen läßt sich eine Vielzahl von Lackeffekten
weitestgehend originalgetreu nachstellen.
[0007] Als nachteilig wird bei diesem bekannten Stand der Technik angesehen, daß zwei aufeinander
folgende Farbauftragschritte erforderlich sind, nämlich in einem ersten Schritt daß
Aufbringen der Farbschicht mittels Offsetdruck und in einem zweiten Schritt das Aufbringen
der transparenten, die Effektteilchen enthaltenden Effektlackschicht. Dabei ist es
erforderlich, die erste Farbschicht zunächst zu härten oder zu trocknen, bevor die
transparente Effektlackschicht aufgetragen werden kann. Auch diese muß dann nach ihrem
Auftrag noch gehärtet oder getrocknet werden. Außerdem ist es erforderlich, die Effektteilchen
zunächst in die transparente Lackfarbe einzumischen, wonach dann diese als Effektlackschicht
auf die erste Farbschicht aufgetragen wird. Dabei ist nachteilig die Auswahl der Auftragverfahren
für die Effektlackschicht auf solche Verfahren beschränkt, die durch die in dem Lack
enthaltenden Effektteilchen nicht zu einer Verfälschung oder Beeinträchtigung des
Erscheinungsbildes führen. Insbesondere führt dies auch hier, wie schon beim zuvor
beschriebenen, aus der Praxis bekannten Stand der Technik zu einer Beschränkung der
Partikelgröße der Effektteilchen auf relativ kleine Abmessungen. Aus dem Dokument
DE 42 08 034 A1 geht weiter hervor, daß zur Erzielung einer deutlichen Rauhigkeit
Partikel eingesetzt werden können, die unter Energiezufuhr aufschäumen, also ihr Volumen
vergrößern. Auf diese Weise kann zwar eine größere Rauhigkeit erzeugt werden, jedoch
ist dann wieder ein zusätzlicher Verfahrensschritt für das Aufschäumen nötig. Zudem
ist es schwierig, beim Aufschäumen der Partikel Verfälschungen des Farbeindrucks zu
vermeiden oder wenigstens zu begrenzen, weil in der Regel beim Aufschäumen von Partikeln
deren Inneres sichtbar wird, das unter Umständen einen deutlich anderen Farbton aufweist
als die als erste Schicht aufgebrachte Farbe. Weiterhin ist es mit diesem bekannten
Verfahren nicht möglich, solche Effekte darzustellen, bei denen die Effektteilchen
nicht vollständig in den Lack eingebettet sind, weil sich diese vollständige Einbettung
zwangsläufig daraus ergibt, daß die Effektteilchen in der Effektlackschicht suspendiert
sind.
[0008] Aus der DE 100 17 652 A1 ist eine Bunttonvorlage bekannt, die ein Substrat, mindestens
eine farb- und/oder effektgebende Schicht und mindestens eine klare, transparente,
organisch modifizierte Keramikschicht umfaßt, die in der angegebenen Reihenfolge übereinanderliegenden.
Diese Bunttonvorlagen werden von der Kraftfahrzeugindustrie und von anderen Industriezweigen
als sogenannte "Masterpanels" zur Definition eines bestimmten Bunttons einer einschichtigen
oder mehrschichtigen farb- und/oder effektgebenden Lackierung verwendet, um diesen
Buntton sicher und in gleichbleibender Qualität reproduzieren zu können. Bei ihrem
Einsatz werden die Bunttonvorlagen häufig mit zu vergleichenden Farbblechen in Anlage
gebracht, wodurch die Bunttonvorlagen einer starken mechanischen Belastung ausgesetzt
werden. Um die mechanische Widerstandsfähigkeit der Bunttonvorlagen zu erhöhen, sind
diese gemäß diesem Dokument zum Stand der Technik mit der Keramikschicht als oberste
Schicht überzogen. Als Substrate werden hier insbesondere Karosseriebleche aus Aluminium
oder Stahl, Emballagenbleche, Coils, Glas, Kunststoff, Holz, Mineralien, Steine oder
Keramiken verwendet. Die farb-und/oder effektgebende Schicht ist hier bevorzugt eine
pigmentierte Lackschicht, wobei als Effektpigmente Metallplättchenpigmente, wie Aluminiumbronzen,
chromatisierte Aluminiumbronzen, handelsübliche Edelstahlbronzen und nicht metallische
Effektpigmente, wie z. B. Perlglanz- oder Interferenzpigmente, eingesetzt werden können.
Bevorzugt weist die Bunttonvorlage außerdem eine thermisch gehärtete Elektrotauchlackierung
als Grundierung unter der Lachschicht auf. Weiterhin kann die Bunttonvorlage Füller
aufweisen, die zwischen der Grundierung und der Farb- und/oder effektgebenden Lackschicht
vorhanden sind. Schließlich kann sich zwischen der Farb-und/oder effektgebenden Lackschicht
und der obersten Keramikschicht eine Klarlackierung befinden.
[0009] Diese bekannte Bunttonvorlage umfaßt mindestens zwei, bevorzugt noch mehr, Schichten,
nämlich die farb- und/oder effektgebende Schicht und die darüber als oberste Schicht
aufgebrachte klare, transparente, organisch modifizierte Keramikschicht. Sofern bei
dieser Bunttonvorlage Effektpartikel eingesetzt sind, befinden sich diese in der die
unterste Schicht darstellenden Lackschicht und sind vor dem Auftragen dieser Lackschicht
in dem Lack suspendiert. Die oberste Keramikschicht dient dazu, die Bunttonvorlage
mechanisch besonders widerstandfähig zu machen und gegen ein Zerkratzen bei ihrem
Einsatz zu schützen. Aufgrund des Einsatzzwecks ist dabei eine möglichst glatte und
klare oberste Schicht gewünscht, um einen unverfälscht sichtbaren Farbeindruck von
der darunter liegenden Lackschicht zu gewährleisten.
[0010] Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Farbtonkarte
der eingangs genannten Art und ein Verfahren zu deren Herstellung anzugeben, wobei
die vorstehend dargelegten Nachteile vermieden werden und wobei insbesondere eine
Farbtonkarte mit höherer Qualität bei zugleich wirtschaftlicher Herstellbarkeit und
hoher Sicherheit gegen Fehler erreicht wird.
[0011] Die Lösung des die Farbtonkarte betreffenden Teils der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß
mit einer Farbtonkarte mit der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Farbe für sich jeweils in dem durch das/ein Farbtonfeld definierten Flächenbereich
unmittelbar auf die Farbtonkarte aufgebracht ist und daß die Effektpartikel separat
nach der Farbe auf die Farbtonkarte aufgebrachte Partikel sind.
[0012] Dadurch, daß die Farbe unmittelbar auf die Farbtonkarte aufgebracht ist, ist es nicht
mehr erforderlich, einzelne Zuschnitte mit jeweils einem Farbtonfeld auf die Farbtonkarte
positionsgenau aufzukleben. Verwechslungen von Farbtonfeldern bei dem Aufkleben sind
nun ausgeschlossen und dadurch verursachte Fehlbestellungen durch Kunden können nicht
mehr auftreten. Weiterhin werden auch die beim Aufkleben häufig auftretenden Positionierungenauigkeiten
vermieden, was ein verbessertes optisches Erscheinungsbild der Farbtonkarte ergibt.
Zugleich wird die erfindungsgemäße Farbtonkarte kostengünstiger, weil die aufwendigen
Schritte des Zuschneidens und Aufklebens der einzelnen Farbtonfelder entfallen. Damit
fällt auch der Nachteil weg, daß die Farbtonfelder auf der Farbtonkarte relativ dick
auftragen. Somit erhält die Farbtonkarte insgesamt ein wesentlich verbessertes Erscheinungsbild,
wobei gleichzeitig Herstellungskosten eingespart werden können. Da erfindungsgemäß
weiterhin die Farbe und die Effektpartikel nacheinander auf die Farbtonkarte aufgebracht
sind, wird erreicht, daß der Auftrag der Farbe nicht durch die Effektpartikel beeinflußt
oder beeinträchtigt wird. Außerdem hat das Auftragverfahren, mit dem die Farbe auf
die Farbtonkarte aufgebracht ist, keinen Einfluß auf die Verteilung der Effektpartikel
in der Farbe und innerhalb des Farbtonfeldes. Vielmehr erlauben die nachfolgend separat
aufgebrachten Effektpartikel eine gezielte Einstellung eines gewünschten Wiedergabebildes
durch eine zweckentsprechende Menge und Verteilung der Effektpartikel über die Fläche
der einzelnen Farbtonfelder.
[0013] Die in den einzelnen Farbtonfeldern der Farbtonkarte aufgebrachte Farbe kann beispielsweise
eine Farbe auf Wasserbasis oder eine Farbe auf Lösemittelbasis sein. Bei einer Farbe
auf Wasserbasis gibt es keine Gefahren durch Lösemittel. Dabei ist es dann zweckmäßig,
die Farbtonkarte selbst wasserfest auszuführen oder mit einer wassersperrenden Beschichtung
auf den mit den Farbtonfeldern zu versehenden Flächen auszustatten. Eine Farbe auf
Lösemittelbasis hat den spezifischen Vorteil, daß sie das Material der Farbtonkarte
nicht schädigt, auch wenn dieses Papier oder relativ dünner Karton ist.
[0014] Alternativ ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, daß die Farbe eine Mehrkomponentenfarbe
oder eine strahlenhärtende Farbe ist. Diese Farben zeichnen sich insbesondere durch
eine sehr schnelle Trocknung oder Härtung aus, was einen sehr raschen Produktionsablauf
ermöglicht.
[0015] Die Farbe kann dabei eine deckende Farbe oder alternativ eine lasierende Farbe sein.
[0016] Zwecks möglichst einfacher Handhabung und Verarbeitung ist weiter vorgesehen, daß
die Effektpartikel zumindest anteilmäßig durch ein Effektpulver gebildet sind.
[0017] In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Effektpartikel
Partikel sind, mit denen ein fühl- und sichtbarer Rauheffekt an der Oberfläche der
Farbe erzeugbar ist.
[0018] Zur Erzielung eines anderen Effekts oder zur Verbesserung der optischen Wiedergabe
der Farbe mit Rauheffekt schlägt die Erfindung weiter vor, daß die Effektpartikel
Partikel sind, mit denen ein optischer punktueller Schattierungseffekt erzeugbar ist.
Hiermit kann rein optisch oder zusätzlich zu der fühlbaren Rauhigkeit der Oberfläche
des Farbtonfeldes auch ein optischer Eindruck einer Rauhigkeit erzeugt werden, was
eine sehr realistische Wiedergabe von Farben, die beispielsweise auf einer Wand- oder
Putzoberfläche aufgetragen sind, erlaubt.
[0019] Zur Erzielung weiterer Effekte ist gemäß weiteren Unteransprüchen vorgesehen, daß
die Effektpartikel Partikel sind, mit denen ein sichtbarer Glanzeffekt an der Oberfläche
der Farbe erzeugbar ist, und/oder daß die Effektpartikel Partikel sind, mit denen
ein sichtbarer Metalleffekt an der Oberfläche der Farbe erzeugbar ist, und/oder daß
die Effektpartikel Partikel sind, mit denen ein sichtbarer Reflexionseffekt an der
Oberfläche der Farbe erzeugbar ist. Dabei können die Effekte je nach Bedarf und gewünschter
Wirkung einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden.
[0020] Weiter schlägt die Erfindung vor, daß die Effektpartikel zumindest anteilmäßig durch
ein Kunststoffpulver gebildet sind. In dieser Ausführung sind die Effektpartikel vorteilhaft
leicht und es besteht die Möglichkeit, aus einer großen Zahl von Kunststoffen und
damit verbundenen Eigenschaften ein passendes Material oder Materialgemisch auszuwählen.
[0021] Alternativ oder zusätzlich besteht die Möglichkeit, daß die Effektpartikel zumindest
anteilmäßig durch ein Mineralstoffpulver gebildet sind. Hiermit wird die Materialauswahl
für die Effektpartikel noch weiter vergrößert und es können weitere vorteilhafte Eigenschaften
für die Effektpartikel erreicht werden.
[0022] Eine weitere alternative oder zusätzliche Möglichkeit besteht darin, daß die Effektpartikel
zumindest anteilmäßig durch ein Metallpulver gebildet sind. Mit Metallpulver lassen
sich in Verbindung mit der Farbe weitere Effekte erzielen, die mit Partikeln aus Kunststoffen
oder Mineralstoffen nicht erreichbar sind. Zwar ist aus dem Stand der Technik das
sogenannte Bronzieren bekannt, jedoch wird dabei eine dünn mit einem Klebstoff oder
mit einer klebrigen Farbe beschichtete Fläche mit feinstem Bronzestaub zunächst im
Überschuß vollflächig dicht und deckend beschichtet, um z.B. den Eindruck einer Bedruckung
mit einer Goldfarbe zu erzielen. Wenn hierbei eine Farbe eingesetzt wird, dann hat
diese einen dem Farbton der Bronze nahekommenden Farbton, z.B. gelb, um einen besonders
satten Goldton zu erzielen. Der Bronzestaubüberschuß wird nach dem Auftragen abgebürstet,
was nur möglich ist, wenn die Klebstoff- oder Farbschicht relativ dünn ist, da andernfalls
der Klebstoff oder die Farbe mit abgebürstet würde. Bei der erfindungsgemäßen Farbtonkarte
geht es im Gegensatz zum deckenden Bronzieren um die Erzeugung von Farbtonfeldern
mit einem Effekt, der die Farbe, die den Effekt aufweist, aber weiterhin sichtbar
bleiben läßt. Die Effektpartikel nehmen dabei nur einen Teil, meist nur einen geringen
Teil der Fläche des Farbtonfeldes ein.
[0023] Eine andere Möglichkeit der Ausführung der Effektpartikel besteht noch darin, daß
die Effektpartikel zumindest anteilmäßig durch ein iriodines Pigment gebildet sind.
Hiermit läßt sich ein Effekt erzielen, der mit einem Perlmuttglanz vergleichbar ist.
[0024] Weiterhin besteht bei der erfindungsgemäßen Farbtonkarte die vorteilhafte Möglichkeit,
daß die Effektpartikel eine maximale Korngröße von bis zu mehreren Hundert
µm, vorzugsweise bis 700
µm, aufweisen. Diese Korngröße ermöglicht besonders deutliche Effekte und erlaubt beispielsweise
eine Wiedergabe einer kräftigen Rauhigkeit, um der realen Oberfläche, die durch die
Farbtonfelder wiedergegeben werden soll, möglichst nahe zu kommen. Da bei der erfindungsgemäßen
Farbtonkarte die Farbe in den einzelnen Farbtonfeldern für sich, also partikelfrei,
unmittelbar auf die Farbtonkarte aufgebracht ist, entfällt die Beschränkung der maximalen
Korngröße durch die Weite des Rakelspalts, der in der Praxis üblicherweise bei ca.
150
µm liegt.
[0025] Besondere und andere weitere Effekte können dadurch erzielt werden, daß die Effektpartikel
zumindest anteilmäßig durch Fasern gebildet sind.
[0026] Bevorzugt sind dabei die Fasern Textilfasern oder Kunststoffasern oder Mineralstoffasern,
womit sich unterschiedliche Effekte erzielen lasen.
[0027] Besonders gut ist die erfindungsgemäße Farbtonkarte geeignet für die Darstellung
von Putz- oder Wandfarben, da diese in der Realität nach ihrem Aufbringen auf eine
Putz- oder Wandoberfläche eine in der Oberfläche vorhandene fühl- und sichtbare Rauhigkeit
aufweisen.
[0028] In einer anderen vorteilhaften Anwendung sind die dargestellten Farben für den Automotivebereich
verwendbare Farben, insbesondere Fahrzeuglackfarben. Gerade für die Lackierung von
Fahrzeugen werden heute oft Effektlacke verwendet, die mit der erfindungsgemäßen Farbtonkarte
gut wiedergegeben werden können.
[0029] In einer dritten vorteilhaften Anwendung sind die dargestellten Farben für den Verpackungsbereich
verwendbare Farben. Auch auf diesem Gebiet werden heute oft Effektfarben verwendet,
die mit der erfindungsgemäßen Farbtonkarte gut wiedergebbar sind.
[0030] Um die Farbtonkarte auch hinsichtlich ihres Grundmaterials kostengünstig zu halten,
ist die Farbtonkarte bevorzugt einen Zuschnitt aus Papier oder Karton oder aus Kunststoff-
oder Metallfolie. Auch Schichtstoffe, wie mit Folie beschichtetes Papier, sind selbstverständlich
verwendbar.
[0031] Die Lösung des das Verfahren betreffenden Teils der Aufgabe gelingt erfindungsgemäß
mit einem Verfahren zur Herstellung einer Farbtonkarte, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Farbe für sich jeweils in dem/jedem durch ein Farbtonfeld definierten
Flächenbereich unmittelbar auf die Farbtonkarte aufgebracht wird und daß die Effektpartikel
separat nach der Farbe auf die Farbtonkarte aufgebracht werden.
[0032] Mit diesem Verfahren wird die Herstellung der Farbtonkarte vereinfacht und beschleunigt
und dadurch insgesamt kostengünstiger, insbesondere weil das aufwendige Zuschneiden,
Sortieren und Aufkleben der einzelnen Farbtonfelder nun nicht mehr erforderlich ist.
Hierdurch wird die dafür bisher erforderliche teure Handarbeit oder die alternativ
dafür eingesetzte aufwendige Vorrichtung eingespart. Weil gemäß der Erfindung die
Farbe und die Effektpartikel nacheinander auf die Farbtonkarte aufgebracht werden,
wird insbesondere der Vorteil erreicht, daß der Auftrag der Farbe nicht durch darin
enthaltene Effektpartikel beeinflußt oder beeinträchtigt wird. Außerdem hat dann das
Auftragverfahren, mit dem die Farbe auf die Farbtonkarte aufgebracht wird, keinen
Einfluß auf die Verteilung der Effektpartikel in der Farbe und innerhalb des Farbtonfeldes.
Vielmehr erlaubt das nachfolgende Aufbringen der Effektpartikel eine gezielte und
dem gewünschten Wiedergabebild entsprechende Verteilung der Effektpartikel über die
Fläche der einzelnen Farbtonfelder. Dabei ist es vorteilhaft auch nicht erforderlich,
in aufwendiger Art und Weise die Effektpartikel zunächst in einen Klarlack einzumischen
und dann den so gebildeten Effektlack als zweite Lackschicht auf die zuvor aufgebrachte
und mit einem gewissen Zeitaufwand getrocknete oder gehärtete Farbschicht deckungsgleich
aufzutragen. Vielmehr benötigt das erfindungsgemäße Verfahren nur einen einzigen Farbauftragschritt
und dann einen Effektpartikelauftragschritt, der wesentlich einfacher ist als ein
weiterer Farbauftragschritt und der die Erzeugung eines größeren Spektrums von Effekten
erlaubt, als dies mit einem Effektlackauftrag möglich ist.
[0033] Die Farbe kann in unterschiedlicher Art und Weise innerhalb der einzelnen Farbtonfelder
auf die Farbtonkarte aufgebracht werden. Bevorzugt erfolgt das Aufbringen der Farbe
im Lackdruckverfahren.
[0034] In weiterer Ausgestaltung wird bevorzugt die Farbe im Schablonendruck- oder Siebdruck-
oder Flexodruck- oder Tiefdruck- oder Offsetdruckverfahren aufgebracht. Vorteilhaft
besteht hier eine große Freiheit, weil die Farbe bei ihrem Aufbringen auf die Farbtonkarte
noch keine dieses Aufbringen möglicherweise störenden Effektpartikel enthält.
[0035] Üblich ist die Herstellung der Farbtonfelder in einer einfachen Rechteck- oder Quadratform,
in der sie auch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden können. Bei
Einsatz eines Lackdruckverfahrens besteht gemäß Erfindung zusätzlich die gestalterisch
vorteilhafte Möglichkeit, die Farbtonfelder mit einer figürlichen Umrißform herzustellen.
[0036] Zur Erzielung einer besonders schnellen und damit rationellen Herstellung von Farbtonkarten
ist bevorzugt weiter vorgesehen, daß bei der Herstellung einer Farbtonkarte mit mehreren
Farbtonfeldern verschiedener Farbtöne die verschiedenen Farben für alle Farbtonfelder
gleichzeitig auf die Farbtonkarte aufgebracht werden. Dabei können die einzelnen Farbtonfelder
voneinander beabstandet oder auch aneinander angrenzend sein. Zur noch weitergehenden
Steigerung der Effizienz der Herstellung können auch mehrere Farbtonkarten gleichzeitig
mit den verschiedenen Farbtonfeldern versehen werden, wobei dann vorzugsweise zunächst
mehrere Farbtonkarten noch zu einem größeren Bogen zusammengefaßt sind, der dann nach
dem Aufbringen der Farbtonfelder in die einzelnen Farbtonkarten zugeschnitten wird.
[0037] Wegen des erfindungsgemäß nacheinander erfolgenden Aufbringens von Farbe und Effektpartikeln
besteht auch die Möglichkeit, die Farbe ohne Nachteile im Rakelverfahren aufzubringen.
Störungen im Erscheinungsbild des Farbtonfeldes treten hier nicht auf, weil hier die
Farbe bei ihrem Aufrakeln noch keine Effektpartikel enthält.
[0038] In weiterer Ausgestaltung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Effektpartikel
in oder auf die auf die Farbtonkarte aufgebrachte Farbe vor deren Trocknung oder Härtung
ein- oder aufgebracht werden. Hiermit ist gewährleistet, daß sich die Effektpartikel
dauerhaft und sicher mit der Farbe verbinden, ohne daß dafür ein besonderes Verbindungsmittel,
wie zusätzlicher Klebstoff oder Klarlack, eingesetzt werden muß.
[0039] Zur Erzielung einer möglichst realistischen Widergabe einer mit Farbe beschichteten
rauhen Oberfläche, wie z.B. einer Putz- oder Wandfläche eines Gebäudes, ist in weiterer
Ausgestaltung vorgesehen, daß die Flüssigschichtdicke der Farbe bei ihrem Auftrag
auf die Farbtonkarte und das Material und die Korngröße oder das Korngrößenspektrum
der Effektpartikel so aufeinander abgestimmt werden, daß die in die Farbe eingebrachten
Effektpartikel vollständig von der Farbe benetzt werden und nach dem Trocknen oder
Härten der Farbe fühlbar aus der Oberfläche des/jedes Farbtonfeldes vorragen. Damit
ist gewährleistet, daß dort, wo ein Effektpartikel im Farbtonfeld liegt, nicht die
Eigenfarbe des Effektpartikels sichtbar wird, sondern auch hier nur die auf die Farbtonkarte
aufgetragene Farbe mit dem ihr eigenen Farbton zu sehen ist. Eine vorherige passende
Einfärbung der Effektpartikel ist deshalb vorteilhaft nicht nötig. Da die Schichtdicke
der Farbe nach dem Trocknen oder Härten deutlich geringer ist als im noch flüssigen
Zustand unmittelbar nach dem Auftragen, treten im trockenen oder gehärteten Zustand
der Farbe die dann mit Farbe überzogenen Effektpartikel deutlich aus der Oberfläche
des Farbtonfeldes hervor, wodurch die gewünschte fühl- und sichtbare Rauhigkeit besonders
wirksam erzielt wird.
[0040] Um die Rauhigkeit einer natürlichen Oberfläche, die mit Farbe beschichtet ist, rein
optisch oder in Kombination fühlbar und optisch sichtbar deutlich wiederzugeben, ist
in einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, daß das Material der Effektpartikel
so auf die Farbe abgestimmt wird, daß die Farbe in ihren an den Effektpartikeln haftenden
und/oder die Effektpartikel unmittelbar umgebenden Bereichen nach dem Trocknen oder
Härten einen dunkleren Farbton als in ihren übrigen Bereichen aufweist. Auf diese
Weise wird erreicht, daß bei Betrachtung eines Farbtonfeldes auf der Farbtonkarte
der optische Eindruck einer rauhen, farbig beschichteten Oberfläche entsteht, bei
der infolge der Rauhigkeit durch schrägen oder flachen Lichteinfall punktuelle Schattierungen
auftreten. Hiermit wird eine besonders realistische Wiedergabe erreicht.
[0041] Wenn ein Effekt erzielt werden soll, bei dem die Effektpartikel selbst sichtbar bleiben
müssen, dann ist vorgesehen, daß die Flüssigschichtdicke der Farbe bei ihrem Auftrag
auf die Farbtonkarte und das Material und die Korngröße oder das Korngrößenspektrum
der Effektpartikel so aufeinander abgestimmt werden, daß die auf die Farbe aufgebrachten
Effektpartikel auf der Farbe liegen bleiben und daß nach dem Trocknen oder Härten
der Farbe die Effektpartikel an ihrer Unterseite mit der Farbe verbunden sind und
sichtbar auf der Oberfläche des/jedes Farbtonfeldes liegen.
[0042] Eine weitere Abwandlung des Verfahrens sieht vor, daß die Flüssigschichtdicke der
Farbe bei ihrem Auftrag auf die Farbtonkarte und das Material und die Korngröße oder
das Korngrößenspektrum der Effektpartikel so aufeinander abgestimmt werden, daß die
in die Farbe eingebrachten Effektpartikel nur über einen Teil ihrer Höhe in die Farbe
einsinken und daß nach dem Trocknen oder Härten der Farbe die Effektpartikel mit ihrem
oberen, von der Farbe unbenetzten Teil sichtbar aus der Oberfläche des/jedes Farbtonfeldes
vorragen. Hierbei werden die Effektpartikel besonders sicher in der Farbe verankert
und bleiben zugleich an der Farbtonfeldoberfläche noch mit ihrer eigenen Färbung und
Oberflächenbeschaffenheit sichtbar.
[0043] Insbesondere für Farben mit einem nur sichtbaren, aber nicht fühlbaren Effekt wird
vorgeschlagen, daß eine lasierende Farbe eingesetzt wird und daß die Flüssigschichtdicke
der Farbe bei ihrem Auftrag auf die Farbtonkarte und das Material und die Korngröße
oder das Korngrößenspektrum der Effektpartikel so aufeinander abgestimmt werden, daß
die in die Farbe eingebrachten Effektpartikel vollständig in die Farbe einsinken und
daß nach dem Trocknen oder Härten der Farbe die Effektpartikel vollständig von der
Farbe benetzt, jedoch sichtbar, in der Farbe liegen.
[0044] Schließlich ist erfindungsgemäß noch vorgesehen, daß die Farbtonkarte vor oder nach
dem Aufbringen der Farbe mit einer informierenden und/der werbenden Beschriftung und/oder
Bebilderung bedruckt wird. Diese vorab oder nachträglich erfolgende Bedruckung kann
mit jedem beliebigen gängigen Druckverfahren erfolgen, weil ein vorheriges Bedrucken
keinen störenden Einfluß auf das anschießende Aufbringen von Farbe und Effektpartikeln
auf die Farbtonkarte hat und weil auch das vorherige Aufbringen von Farbe und Effektpartikeln
auf die Farbtonkarte keinen störenden Einfluß auf ein anschießendes Bedrucken hat.
[0045] Insgesamt besteht bei der erfindungsgemäßen Farbtonkarte und bei dem Verfahren zu
deren Herstellung eine große Freiheit bei der Gestaltung der Farbtonkarte, was die
Herstellung von interessanten und hochwertigen Farbtonkarten erlaubt. Die wiedergebbaren
Effekte sind sehr vielfältig und können z.B. Rauheffekte, Glanzeffekte, Metalleffekte,
Reflexionseffekte oder Schattierungseffekte, jeweils einzeln oder in Kombinationen
miteinander, sein. Die Farbtonkarten können dabei die Form loser einzelner, glatter
oder gefalzter Zuschnitte, die Form von Farbfächern oder Farbbüchern oder die Form
von Farbdisplays oder Farbetiketten haben.
[0046] Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand einer Zeichnung erläutert. Die
einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Farbtonkarte mit mehreren Farbtonfeldern in
Draufsicht.
[0047] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Farbtonkarte 1 aus einem bogenförmigen
Zuschnitt 10, z.B. aus einem starken Papier oder leichten Karton.
[0048] Auf die Farbtonkarte 1 sind hier drei Farbtonfelder 2.1, 2.2 und 2.3 unmittelbar
aufgebracht, beispielsweise im Lackdruckverfahren, das das gleichzeitige Aufbringen
aller drei Farbtonfelder 2.1 bis 2.3 mit unterschiedlichen Farbtönen erlaubt. Jedes
Farbtonfeld 2.1 bis 2.3 hat hier eine rechteckige Umrißform, wobei die Farbtonfelder
2.1 bis 2.3 jeweils einen geringen Abstand, z.B. von einigen mm, voneinander einhalten.
[0049] Rechts von dem unteren Farbtonfeld 2.3 liegt ein Bild 4', das hier das gleiche Format
hat wie die einzelnen Farbtonfelder 2.1 bis 2.3 und das von den benachbarten Farbtonfeldern
2.2 und 2.3 den gleichen Abstand aufweist, wie die Farbtonfelder 2.1 bis 2.3 untereinander.
[0050] Das Bild 4' ist, ebenso wie eine informierende und/oder werbende Beschriftung 4,
vorab in einem ersten Herstellungsschritt oder abschließend in einem letzten Herstellungsschritt
auf den Papierzuschnitt 10 in einem üblichen Druckverfahren aufgedruckt. Für die Herstellung
der Beschriftung 4 und des Bildes 4' auf der Farbtonkarte 1 kann jedes geeignete gängige
Druckverfahren eingesetzt werden.
[0051] In einem eigenen Verfahrensschritt erfolgt das Aufbringen der Farbtonfelder 2.1 bis
2.3 auf die Farbtonkarte 1. Das Aufbringen der Farbe 2 für jedes Farbtonfeld 2.1 bis
2.3 erfolgt hier mittels eines geeigneten Druckverfahrens, wie Lackdruck, das vorzugsweise
eine gleichzeitige und positionsgenaue Aufbringung aller Farbtonfelder 2.1 bis 2.3
erlaubt. Bei diesem Herstellungsschritt wird zunächst jede Farbe 2 für sich oder pur,
das heißt noch ohne Effektpartikel 3, in einer vorgebbaren Flüssigschichtdicke auf
den Papierzuschnitt 10 aufgetragen.
[0052] In einem weiteren Verfahrensschritt werden der auf den Papierzuschnitt 10 bereits
aufgetragenen Farbe 2 in deren noch flüssigem Zustand Effektpartikel 3 zugegeben.
Dabei sind die Effektpartikel 3 pure Partikel, die nicht in einem Klarlack oder einer
sonstigen Flüssigkeit suspendiert sind. Bevorzugt werden die Effektpartikel 3 in Form
eines Effektpulvers eingesetzt, das auf die noch flüssige Farbe 2 in einer gewünschten
Menge und Verteilung gezielt aufgestreut wird. Diese Effektpartikel 3 haben im dargestellten
Beispiel die Eigenschaft, daß sie nach dem Aufbringen auf die Farbe 2 von dieser vollständig
benetzt werden.
[0053] Nach dem Trocknen oder Härten der Farbe 2, das erst nach dem Aufbringen der Effektpartikel
3 erfolgt und das mit einer Verkleinerung der Farbschichtdicke verbunden ist, ragen
die von der Farbe 2 umhüllten Effektpartikel 3 aus der Oberfläche der Farbtonfelder
2.1 bis 2.3 hervor. Auf diese Weise wird ein fühlbarer Rauheffekt in den Farbtonfeldern
2.1 bis 2.3 erzeugt, der eine sehr realistische Wiedergabe von mit Farbe beschichteten
rauhen Oberflächen, z.B. Putz- oder Wandflächen von Gebäuden, erlaubt.
[0054] Zusätzlich können hier die Effektpartikel 3 die Eigenschaft aufweisen, daß sie in
ihrer unmittelbaren Umgebung zu einem dunkleren Farbton der Farbe 2 führen als in
den übrigen Bereichen der Farbe 2. Auf diese Weise wird auch optisch der Effekt einer
mit Farbe beschichteten rauhen Oberfläche mit einem schrägen oder flachen Lichteinfall
wiedergegeben.
[0055] In der Gesamtwirkung ergibt sich so eine der Realität sehr nahe kommende Darstellung
der mit Farbe beschichteten rauhen Oberfläche in den Farbtonfeldern 2.1 bis 2.3.
[0056] Abweichend von dem dargestellten Beispiel kann die Farbtonkarte 1 auch eine kleinere
oder größere Anzahl von Farbtonfeldern enthalten. Auch besteht die Möglichkeit, mehrere
Zuschnitte 10 zu einem Farbmusterbuch zu binden oder den Papierzuschnitt 10 größer
zu bemessen und ihn durch Falzen in Form eines aufklappbaren, mehrseitigen Farbtonprospekts
zu gestalten.
1. Farbtonkarte (1) mit einem oder mehreren Farbtonfeldern (2.1 - 2.3) für Farben (2),
wobei mindestens ein Farbtonfeld (2.1 - 2.3) eine Farbe (2) mit einem sichtbaren und/oder
fühlbaren Effekt trägt, der durch in und/oder auf der Farbe (2) befindliche Effektpartikel
(3) erzeugt ist,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Farbe (2) für sich jeweils in dem durch das/ein Farbtonfeld (2.1 - 2.3) definierten
Flächenbereich unmittelbar auf die Farbtonkarte (1) aufgebracht ist und daß die Effektpartikel
(3) separat nach der Farbe (2) auf die Farbtonkarte (1) aufgebrachte Partikel sind.
2. Farbtonkarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) eine Farbe auf Wasserbasis oder eine Farbe auf Lösemittelbasis ist.
3. Farbtonkarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) eine Mehrkomponentenfarbe oder eine strahlenhärtende Farbe ist.
4. Farbtonkarte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) eine deckende Farbe ist.
5. Farbtonkarte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) eine lasierende Farbe ist.
6. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) zumindest anteilmäßig durch ein Effektpulver gebildet sind.
7. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) Partikel sind, mit denen ein fühl- und sichtbarer Rauheffekt
an der Oberfläche der Farbe (2) erzeugbar ist.
8. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) Partikel sind, mit denen ein optischer punktueller Schattierungseffekt
erzeugbar ist.
9. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) Partikel sind, mit denen ein sichtbarer Glanzeffekt an der
Oberfläche der Farbe (2) erzeugbar ist.
10. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) Partikel sind, mit denen ein sichtbarer Metalleffekt an der
Oberfläche der Farbe (2) erzeugbar ist.
11. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) Partikel sind, mit denen ein sichtbarer Reflexionseffekt an
der Oberfläche der Farbe (2) erzeugbar ist.
12. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) zumindest anteilmäßig durch ein Kunststoffpulver gebildet
sind.
13. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) zumindest anteilmäßig durch ein Mineralstoffpulver gebildet
sind.
14. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) zumindest anteilmäßig durch ein Metallpulver gebildet sind.
15. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) zumindest anteilmäßig durch ein iriodines Pigment gebildet
sind.
16. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) eine maximale Korngröße von bis zu mehreren Hundert µm aufweisen.
17. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) zumindest anteilmäßig durch Fasern gebildet sind.
18. Farbtonkarte nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern Textilfasern oder Kunststoffasern oder Mineralstoffasern sind.
19. Farbtonkarte nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die dargestellten Farben (2) Putz- oder Wandfarben sind.
20. Farbtonkarte nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die dargestellten Farben (2) für den Automotivebereich verwendbare Farben, insbesondere
Fahrzeuglackfarben, sind.
21. Farbtonkarte nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die dargestellten Farben (2) für den Verpackungsbereich verwendbare Farben sind.
22. Farbtonkarte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbtonkarte (1) ein Zuschnitt (10) aus Papier oder Karton oder aus Kunststoff-
oder Metallfolie oder aus einem Schichtstoff ist.
23. Verfahren zur Herstellung einer Farbtonkarte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) für sich jeweils in dem/jedem durch ein Farbtonfeld (2.1 - 2.3) definierten
Flächenbereich unmittelbar auf die Farbtonkarte (1) aufgebracht wird und daß die Effektpartikel
(3) separat nach der Farbe (2) auf die Farbtonkarte (1) aufgebracht werden.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) im Lackdruckverfahren aufgebracht wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) im Schablonendruck- oder Siebdruck- oder Flexodruck- oder Tiefdruck-
oder Offsetdruckverfahren aufgebracht wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbtonfelder (2.1 - 2.3) mit einer figürlichen Umrißform hergestellt werden.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung einer Farbtonkarte (1) mit mehreren Farbtonfeldern (2.1 - 2.3)
verschiedener Farbtöne die verschiedenen Farben (2) für alle Farbtonfelder (2.1 -
2.3) gleichzeitig auf die Farbtonkarte (1) aufgebracht werden.
28. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe (2) im Rakelverfahren aufgebracht wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpartikel (3) in oder auf die auf die Farbtonkarte (1) aufgebrachte Farbe
(2) vor deren Trocknung oder Härtung ein- oder aufgebracht werden.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigschichtdicke der Farbe (2) bei ihrem Auftrag auf die Farbtonkarte (1)
und das Material und die Korngröße oder das Korngrößenspektrum der Effektpartikel
(3) so aufeinander abgestimmt werden, daß die in die Farbe (2) eingebrachten Effektpartikel
(3) vollständig von der Farbe (2) benetzt werden und nach dem Trocknen oder Härten
der Farbe (2) fühlbar aus der Oberfläche des/jedes Farbtonfeldes (2.1 - 2.3) vorragen.
31. Verfahren nach Anspruch 29 oder 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Effektpartikel (3) so auf die Farbe (2) abgestimmt wird, daß die
Farbe (2) in ihren an den Effektpartikeln (3) haftenden und/oder die Effektpartikel
(3) unmittelbar umgebenden Bereichen nach dem Trocknen oder Härten einen dunkleren
Farbton als in ihren übrigen Bereichen aufweist.
32. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigschichtdicke der Farbe (2) bei ihrem Auftrag auf die Farbtonkarte (1)
und das Material und die Korngröße oder das Korngrößenspektrum der Effektpartikel
(3) so aufeinander abgestimmt werden, daß die auf die Farbe (2) aufgebrachten Effektpartikel
(3) auf der Farbe (2) liegen bleiben und daß nach dem Trocknen oder Härten der Farbe
(2) die Effektpartikel (3) an ihrer Unterseite mit der Farbe (2) verbunden sind und
sichtbar auf der Oberfläche des/jedes Farbtonfeldes (2.1 - 2.3) liegen.
33. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigschichtdicke der Farbe (2) bei ihrem Auftrag auf die Farbtonkarte (1)
und das Material und die Korngröße oder das Korngrößenspektrum der Effektpartikel
(3) so aufeinander abgestimmt werden, daß die in die Farbe (2) eingebrachten Effektpartikel
(3) nur über einen Teil ihrer Höhe in die Farbe (2) einsinken und daß nach dem Trocknen
oder Härten der Farbe (2) die Effektpartikel (3) mit ihrem oberen, von der Farbe (2)
unbenetzten Teil sichtbar aus der Oberfläche des/jedes Farbtonfeldes (2.1 - 2.3) vorragen.
34. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß eine lasierende Farbe (2) eingesetzt wird und daß die Flüssigschichtdicke der Farbe
(2) bei ihrem Auftrag auf die Farbtonkarte (1) und das Material und die Korngröße
oder das Korngrößenspektrum der Effektpartikel (3) so aufeinander abgestimmt werden,
daß die in die Farbe (2) eingebrachten Effektpartikel (3) vollständig in die Farbe
(2) einsinken und daß nach dem Trocknen oder Härten der Farbe (2) die Effektpartikel
(3) vollständig von der Farbe (2) benetzt, jedoch sichtbar, in der Farbe (2) liegen.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbtonkarte (1) vor oder nach dem Aufbringen der Farbe (2) mit einer informierenden
und/oder werbenden Beschriftung (4) und/oder Bebilderung (4') bedruckt wird.