[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Versorgung von Gleisbremsen
einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof mit elektrischer Energie.
[0002] Das Rangieren von Einzelwagen beziehungsweise Wagengruppen in zentralisierten Rangierbahnhöfen
stellt eine gängige Produktionsmethode im schienengebundenen Güterverkehr dar. Auf
diesen Rangierbahnhöfen werden ankommende Züge aufgelöst und neue Züge gebildet. Zur
Beschleunigung der Betriebsabläufe und zur Reduzierung von Produktionskosten weist
die Mehrzahl derartiger Rangierbahnhöfe üblicherweise eine als "Ablaufberg" bezeichnete
künstliche Erhebung auf, über die die Einzelwagen bzw. Wagengruppen des aufzulösenden
Güterzuges gedrückt werden. Unter Einfluss der Schwerkraft durchlaufen diese über
den Berg abgedrückten Fahrzeuge sodann eine aus einer Mehrzahl aufeinanderfolgender
Weichenverbindungen bestehende Verteilzone, wodurch sie einem vorab definierten Richtungsgleis
zugeführt werden, in welchem die zu einem neuen Zug zusammenzustellenden Einzelwagen
bzw. Wagengruppen gesammelt werden.
Auf Grund der unterschiedlichen Beladungszustände sowie der konstruktions- und wartungstechnisch
bedingten unterschiedlichen Laufverhalten der einzelnen Fahrzeuge müssen an verschiedenen
Örtlichkeiten der Ablaufanlage gleisseitige Bremsvorrichtungen vorgehalten werden,
die die Geschwindigkeit der über den Berg ablaufenden Fahrzeuge auf eine für ein ordnungsgemässes
und effektives Auffüllen des jeweiligen Richtungsgleises vorgesehene Soll-Geschwindigkeit
einregeln und somit insbesondere ein Auflaufen auf andere bereits im Richtungsgleis
befindliche Schienenfahrzeuge mit einer unzulässig hohen Geschwindigkeit verhindern.
Die Anzahl, die örtliche Lage sowie die genaue bremstechnische Auslegung dieser Gleisbremsen
ist von den jeweiligen vor Ort anzutreffenden Gegebenheiten (insbesondere Höhe und
Neigung des Ablaufberges sowie Neigung und nutzbare Länge der Richtungsgleise) abhängig.
Das Ziel besteht darin, dass zum einen der am schlechtesten laufende Wagen das am
weitesten von der Spitze des Ablaufberges entfernte Ziel erreichen kann, zum anderen
auch der am besten laufende Wagen auch bei gefülltem Richtungsgleis noch mit Sicherheit
auf eine zulässige Ablaufgeschwindigkeit abgebremst werden kann. Üblicherweise sind
jedoch stets mindestens eine stärker wirkende und die Hauptlast der erforderlichen
Bremsarbeit aufbringende Talbremse zu Beginn der Weichen der Verteilzone sowie mindestens
eine nachregulierende und schwächer wirkende Richtungsgleisbremse zu Beginn eines
jeden Richtungsgleises vorgesehen. Zusätzlich können die Richtungsgleise mit weiteren
Gefälleausgleichsbremsen ausgerüstet sein. Speziell für die Richtungsgleisbremsen
beziehungsweise Gefälleausgleichsbremsen kommen dabei oftmals elektrodynamische Gleisbremsen
(EDG) zum Einsatz. Falls die von einer elektrodynamischen Gleisbremse leistbare Bremsarbeit
unter Berücksichtigung der topologischen Gegebenheiten ausreicht, so kann diese auch
als Talbremse eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um Balkengleisbremsen, bei
denen mittels eines elektrischen Stromflusses ein Magnetfeld derart in beidseitig
einer Gleisschiene angeordnete Bremsträger induziert wird, dass eine Anziehungskraft
zwischen diesen Bremsträgern aufgebaut wird. Durch diese Anziehungskraft ziehen sich
die Bremsträger gegenseitig an und bilden dadurch eine Bremsrille, die ein voreingestelltes
lichtes Mass aufweist. Rollt nun das Rad eines ablaufenden Schienenfahrzeuges durch
diese Bremsrille, so muss es die Bremsträger entgegen der magnetisch erzeugten Kraft
bis auf Radreifenbreite auseinander drücken.
[0003] Jede elektrodynamische Gleisbremse muss hierzu eine Stromversorgung mit einem in
Abhängigkeit vom Maximalwert der von der Gleisbremse zu erbringenden Bremsarbeit ausgelegten
elektrischen Anschlusswert aufweisen. Bei elektrodynamischen Gleisbremsen üblicher
Grösse (mit einer Bremsenlänge von 20 m und einer Durchflutung von 25.000 Amperewindungen
(Awdg)) werden dabei Anschlusswerte von mehr als 200 kVA erforderlich. Bezogen auf
eine komplette Rangieranlage mit einer Vielzahl derartiger elektrodynamischer Gleisbremsen
und unter Berücksichtigung eines vom Anlagenbetreiber vorgeschriebenen Gleichzeitigkeitsfaktor,
wonach je nach Anlagengrösse bis zu drei Gleisbremsen zeitgleich ihre maximale Bremsarbeit
verrichten können müssen, summiert sich der bereitzustellende elektrische Anschlusswert
auf über 600 kVA. In Anbetracht der Tatsache, dass derartige elektrische Leistungen
über den Tagesverlauf nur zu sehr wenigen und zudem sehr kurzen Zeitspannen tatsächlich
abgerufen werden, belegen die Betreiber öffentlicher Drehtstrom-Versorgungsnetze derartige
Anschlüsse mit prohibitiv wirkenden Anschlussgebühren beziehungsweise verweigern sogar
generell deren Bereitstellung.
[0004] Zusätzlich erfordert es die betriebliche Sicherheit von Ablaufanlagen auf Rangierbahnhöfen,
dass auch im Falle eines eventuellen Stromausfalls die bereits über den Ablaufberg
abgedrückten und sich noch in der Verteilzone befindlichen Wagen eine gesicherte Bremsung
erfahren müssen. Zu diesem Zweck ist die Vorhaltung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung
(USV) erforderlich. Diese USV muss nach den oben dargestellten Bedingungen der Anlagenbetreiber
einen Anschlusswert von (abhängig vom Gleichzeitigkeitsfaktor) bis zu 600 kVA gewährleisten.
Es ist derzeit üblicher Stand der Technik, derartige USV-Anlagen mittels Akkumulatoren
zu realisieren. Da derartige Anlagen mit Gleichstrom betrieben werden, hat dies zur
Folge, dass der aus dem Versorgungsnetz entnommene Wechselstrom zunächst in Gleichstrom
zur Ladung der Akkumulatoren der USV transformiert und im Bedarfsfall sodann wieder
in Wechselstrom zur Spannungsversorgung der Stromrichter zur regelbaren Stromspeisung
der elektrodynamischen Gleisbremsen zurückgeformt werden muss. Da die hierfür notwendigen
Umformer im Bedarfsfall nicht schlagartig hochgefahren werden können, ist ein Online-Bypass-Betrieb
der USV-Anlage erforderlich. Dies führt bei einer 600 kVA-USV-Anlage üblicher Bauart
zu einer als Wärme anfallenden Verlustleistung von bis zu 35 kVA, welche mittels einer
zusätzlichen Klimaanlage aus den die USV aufnehmenden Räumlichkeiten abgeführt werden
muss.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof mit elektrischer
Energie bereitzustellen, mittels welcher die elektrische Anschlusscharakteristik derartiger,
einer stossweisen Nutzung unterliegender Anlagen geglättet und die Anlagen mit geringeren
und im Zeitverlauf besser ausgenutzten Anschlusswerten an Stromverteilungsnetze anschliessbar
gestaltet werden. Darüberhinaus sollen die kostenintensiven und aufwändigen Anlagen
zur unterbrechungsfreien Stromversorgung vereinfacht beziehungsweise substituiert
werden.
[0006] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 dadurch gelöst, dass mindestens ein Kondensator zur Speicherung und Abgabe elektrischer
Energie an die oder jede Gleisbremse vorgesehen ist. Auf diese Weise ist es möglich,
dass der Energieverbrauch einer Bremsarbeit verrichtenden Gleisbremse zeitlich von
der Entnahme elektrischer Energie aus einem Stromversorgungsnetz entkoppelt wird.
Die einzelnen punktuellen Verbrauchsspitzen können seitens des Versorgungsnetzes durch
einen kontinuierlichen Ladeprozess mit geringeren elektrischen Leistungen abgedeckt
werden. Die im Kondensator gespeicherte Ladung macht den Betrieb der Gleisbremse unabhängig
von dem zum jeweiligen Arbeitszeitpunkt der Gleisbremse aktuellen Spannungszustand
des Versorgungsnetzes. Somit bleibt die Gleisbremse auch bei Ausfall des Versorgungsnetzes
für die Bremsarbeit an zumindest den zum Zeitpunkt des Spannungsabfalls bereits über
den Ablaufberg abgedrückten und noch nicht im Richtungsgleis angekommenen Wagen betriebsbereit.
Eine separate Vorrichtung zur unterbrechungsfreien Stromversorgung wird durch die
aktive Einbindung eines Kondensators in die Stromversorgung überflüssig.
[0007] Desweiteren ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass die oder jede Gleisbremse mit jeweils
mindestens einem dieser Gleisbremse zugeordneten Kondensator elektrisch verbunden
ist. Dadurch wird ermöglicht, dass jede einzelne Gleisbremse auf einen in ihrer unmittelbaren
räumlichen Umgebung angeordneten Kondensator zugreifen kann. Auf diese Weise kann
der Verkabelungsaufwand wirksam reduziert werden, da zwischen Energiespeicher und
Verbraucher nur kurze Wege überbrückt werden müssen. Dies ist insbesondere hinsichtlich
der aufwändigen, mit geringem Leitungswiderstand auszuführenden Kabelstrecken zwischen
Kondensator und Verbraucher von Bedeutung.
[0008] In vorteilhafter Weise sieht die Erfindung ferner vor, dass die oder jede Gleisbremse
einen Stromregler aufweist, der in einem durch den oder jeden Kondensator dargestellten
Gleichstromzwischenkreis gespeist wird. Im Gegensatz zu der aus dem Stand der Technik
bislang bekannten Vorrichtung, bei der eine unterbrechungsfreie Stromversorgung mittels
Akkumulatoren gewährleistet wird, weisen die Kondensatoren auf Grund des Wegfalls
einer Beteiligung von chemischen Umwandlungsprozessen am Speichervermögen ein wesentlich
dynamischeres Verhalten bezüglich ihrer Lade- und Entladefähigkeit und ihres geringen
Innenwiderstandes auf. Somit kann auf eine USV im Online-Bypass-Betrieb verzichtet
werden, wodurch auch die von diesen Bauteilen bewirkten Verlustleistungen wirkungsvoll
vermieden werden.
[0009] Gemäss einer sinnvollen Ausgestaltung des erfinderischen Grundgedankens ist eine
Mehrzahl von jeweils den einzelnen Gleisbremsen der Rangierablaufanlage zugeordneten
Kondensatoren über eine Ringleitung miteinander elektrisch verbunden. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, wenn die über eine Ringleitung miteinander elektrisch verbundenen
Kondensatoren in Parallelschaltung angeordnet sind. Auf diese Weise bilden alle an
die Ringleitung angeschlossenen Kondensatoren einen als Verbund übergreifend für alle
Gleisbremsen des Rangierbahnhofes wirksamen Energiespeicher.
[0010] Gemäss einer hierauf basierenden Weiterentwicklung des erfinderischen Konzepts ist
die Kapazität des oder jeden Kondensators entsprechend dem mittleren Bedarf an elektrischer
Energie zur Ansteuerung der oder jeder angeschlossenen Gleisbremse ausgelegt.
Zusätzlich ist die Gesamtkapazität der in Parallelschaltung angeordneten Kondensatoren
einer Ringleitung entsprechend dem Bedarf an elektrischer Energie einer vorgebbaren
Mindestzahl von gleichzeitig jeweils die maximale Bremsarbeit leistenden Gleisbremsen
ausgelegt. Auf diese Weise ist es möglich, dass die Kondensatoren nicht auf die maximal
erforderlichen Spitzenbedarfswerte der ihnen jeweils zugeordneten Gleisbremsen hin
dimensioniert werden müssen, sondern lediglich einem gemittelten üblichen Leistungswert
bei durchschnittlicher Bremsarbeit genügen müssen. Der darüber hinausgehende Leistungsbedarf
wird durch die übrigen in die Ringschaltung integrierten Kondensatoren bereitgestellt.
Ein Laderegler sorgt für die kontinuierliche Nachladung aller in der erfindungsgemässen
Vorrichtung vorhandenen Speicher-Kondensatoren. Dennoch ist der Verbundspeicher ausreichend
gross bemessen, um den Anforderungen der Anlagenbetreiber hinsichtlich eines gleichzeitigen
Betriebes mehrerer Gleisbremsen unter Voll-Last zu genügen. Unabhängig von der Anzahl
der angeschlossenen Gleisbremsen werden somit sowohl die angestrebte Verringerung
der Netzanschlussleistung als auch die gleichmässigere Belastung des elektrischen
Versorgungsnetzes wirkungsvoll unterstützt.
[0011] Neben weiteren sinnvollen Ausgestaltungsmöglichkeiten sieht ein verfahrensorientiertes
Merkmal der Erfindung vor, dass der oder jeder Kondensator mit einem dem Mittelwert
des pulsierenden Entladestromes entsprechenden Ladestrom aufgeladen wird.
[0012] Der Erfindungsgedanke wird in nachfolgenden Figuren verdeutlicht. Es zeigen:
- Figur 1
- Prinzipdarstellung für die Stromversorgung und Stromspeicherung einer einzelnen elektrodynamischen
Gleisbremse (EDG)
- Figur 2
- Prinzipdarstellung für eine dezentrale Stromversorung und Stromspeicherung über eine
Ringleitung
Anhand dieser Figuren lässt sich folgendes Ausführungsbeispiel nachvollziehen:
[0013] In Figur 1 ist die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Stromversorgung und zur Stromspeicherung
für eine einzelne elektrodynamische Gleisbremse (EDG) (4) dargestellt. Die elektrodynamische
Gleisbremse ist einer schematischen Draufsicht dargestellt.
Die Vorrichtung umfasst einen Ladestrom-Regler (1), der die elektrische Energie einem
als IT-Netz ausgeführtem Versorgungsnetz entnimmt. Bei einem derartigen IT-Netz sind
alle aktiven Teile von Erde isoliert bzw. über eine Impedanz mit Erde verbunden; Körper
sind unabhängig von der Erde der Stromquelle direkt geerdet. Die Ausprägung in Form
eines IT-Netzes wird gewählt, damit es nicht zum Ausfall der Gleisbremse in Folge
eines im geerdeten Netz auftretenden Kurzschlusses führt. Für die Überwachung und
Signalisierung derartiger Erdschlüsse ist ein separates Erdschluss-Messgerät vorgesehen.
Der Ladestrom-Regler (1) wandelt diesen Wechselstrom in einen Gleichstrom um, mittels
dem der Kondensator-Speicher (2) aufgeladen wird. Die Spannung dieses Lade-Gleichstroms
für den Kondensator kann dabei in Abhängigikeit von unterschiedlichen Lade-Regimen
zwischen einer Nennspannung U
nenn und einem Maximalwert U
max variiert werden. Zur Erzielung einer gleichmässigen und möglichst niedrigen Belastung
des liefernden Versorgungsnetzes ist ein Lade-Regime anzustreben, bei dem der Kondensator
mit einem möglichst niedrigen Spannungswert U
nenn über zeitlich langgestreckte Zyklen aufgeladen wird. Die Ladeschlussspannung U
max wird erreicht, wenn die Stromaufnahme geringer als der eingestellte Ladestrom ist.
Der Kondensator-Speicher (2) gibt bedarfsweise Energie an einen Stromregler (3) ab.
In Abhängigkeit von den Steuersignalen U
St aus einer Bremsensteuerung beaufschlagt der Stromregler die Induktionswicklungen
in der elektrodynamischen Gleisbremse. In Abhängigkeit von den ablaufdynamischen Eigenschaften
und der Zielposition des ablaufenden und zu bremsenden Wagens werden dabei unterschiedliche
Stromstärken in die Bremsspulen eingespeist und somit unterschiedliche Bremskräfte
erzeugt. Auf die Vorhaltung einer separaten Anlage zur unterbrechungsfreien Stromversorgung
(USV) und allen mit dieser verbundenen Nachteile (Verlustleistung, Klimatisierung,
Investitionsmittel etc...) kann verzichtet werden, da der Kondensator auf Grund seiner
Fähigkeiten zum schnellen Auf- bzw. Entladen mit unwesentlichen zeitlichen Verzögerungen
diese Funktion wirksam wahrnehmen kann.
[0014] In Figur 2 ist eine erfindungsgemässe Vorrichtung zur Stromversorgung und zur Stromspeicherung
einer Mehrzahl von 1 bis n elektrodynamischen Gleisbremsen (EDG
1 ... EDG
n) (4) dargestellt. Hierbei weist jede Gleisbremse (EDG
1 ... EDG
n) jeweils eine in ihrer näheren räumlichen Umgebung zugeordnete und mir ihr verdrahtete
Anordnung aus Kondensator-Speicher (2) und Stromregler (3) auf, wie sie für sich genommen
bereits aus Figur 1 bekannt ist. Die einzelnen Kondensatoren sind in als Parallelschaltung
in einer Ringleitung (5) miteinander elektrisch verbunden. Auf diese Weise wird einerseits
auf der Verbraucherseite eine dezentrale Struktur von Energiespeicher und Stromquellen
zugleich aber auch der Netzanschluss-Seite eine zentrale Struktur zum Strombezug aus
einem Versorgungsnetz geschaffen. Somit können die dezentral den einzelnen Gleisbremsen
(4) zugeordneten Elemente (2, 3) geringer dimensioniert, da sie nicht mehr auf eventuelle
Spitzenlasten sondern lediglich auf durchschnittlich zu erwartende Mittel-Lastwerte
hin ausgelegt sein müssen. Für Fälle, in denen eine Gleisbremse eine über den mittleren
Lastfall hinausgehende Bremsarbeit aufbringen muss, erfolgt eine Leistungsentnahme
aus den in der Ringleitung jeweils benachbarten dezentralen Kondensator-Speichern.
Der Netzanschluss ist von derartigen Lastspitzen entkoppelt und sorgt mittels einer
beständigen Leistungsaufnahme für ein kontinuierliches Nachladen der in der Ringleitung
angeschlossenen Kondensatoren.
Bezugszeichenliste:
[0015]
- 1
- Ladestrom-Regler
- 2
- Kondensator-Speicher
- 3
- regelbare Stromquelle
- 4
- elektrodynamische Gleisbremse (EDG)
- 5
- Ringleitung
- U
- Spannung
- USt
- Steuerspannung (Steuerstrom) von Bremsensteuerung
- I
- Stromstärke
- AC
- Wechselstrom
- DC
- Gleichstrom
- 1 ... n
- Anzahl der Gleisbremsen
- EDG1
- elektrodynamische Gleisbremse; Nummer 1
- EDGn
- elektrodynamische Gleisbremse; Nummer n
1. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Kondensator (2) zur Speicherung und Abgabe elektrischer Energie an
die oder jede Gleisbremse (4) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Gleisbremse (4) mit jeweils mindestens einem dieser Gleisbremse zugeordneten
Kondensator (2) elektrisch verbunden ist.
3. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Gleisbremse einen Stromregler (3) aufweist, der in einem durch den
oder jeden Kondensator dargestellten Gleichstromzwischenkreis gespeist wird.
4. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von jeweils den einzelnen Gleisbremsen der Rangierablaufanlage zugeordneten
Kondensatoren (2) über eine Ringleitung (5) miteinander elektrisch verbunden ist.
5. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die über eine Ringleitung (5) miteinander elektrisch verbundenen Kondensatoren (2)
in Parallelschaltung angeordnet sind.
6. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapazität des oder jeden Kondensators (2) entsprechend dem mittleren Bedarf an
elektrischer Energie zur Ansteuerung der oder jeder angeschlossenen Gleisbremse (4)
ausgelegt ist.
7. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtkapazität der in Parallelschaltung angeordneten Kondensatoren (2) einer
Ringleitung (5) entsprechend dem Bedarf an elektrischer Energie einer vorgebbaren
Mindestzahl von gleichzeitig jeweils die maximale Bremsarbeit leistenden Gleisbremsen
(4) ausgelegt ist.
8. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Kondensator (2) bzw. der ringförmige Verbund (5) von Kondensatoren
unter Zwischenschaltung eines Ladegleichrichters (1) an ein Strom-Versorgungsnetz
angeschlossen ist.
9. Vorrichtung zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Gleisbremse als elektrodynamische Gleisbremse (4) ausgeführt ist.
10. Verfahren zur Versorgung von Gleisbremsen einer Ablaufanlage auf einem Rangierbahnhof
mit elektrischer Energie unter Verwendung einer nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgeführten
Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Kondensator (2) mit einem dem Mittelwert des pulsierenden Entladestromes
entsprechenden Ladestrom aufgeladen wird.