[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufzug für grosse Lasten bestehend aus einer Aufzugskabine
und einem Gegengewicht, wobei die entlang von Führungsschienen verfahrbare Aufzugskabine
mit dem entlang von Führungsschienen verfahrbaren Gegengewicht mittels eines über
eine Treibscheibe geführten Seils verbunden ist und das Seil von einem ersten Seilfixpunkt
auf eine erste Umlenkrolle des Gegengewichtes; weiter auf eine erste Umlenkrolle,
weiter auf eine zweite Umlenkrolle des Gegengewichtes, weiter auf die mittels einer
Antriebseinheit antreibbare Treibscheibe, weiter von der Treibscheibe auf ein unterhalb
der Aufzugskabine angeordnetes erstes Umlenkrollenpaar, weiter auf eine zweite Umlenkrolle,
weiter auf ein unterhalb der Aufzugskabine angeordnetes zweites Umlenkrollenpaar und
weiter auf einen zweiten Seilfixpunkt geführt ist.
[0002] Aus der Schrift WO 99/43593 ist eine Aufzugseinrichtung mit einer Aufzugskabine und
einem Gegengewicht bekannt geworden, wobei die Aufzugskabine mit dem Gegengewicht
mittels eines über eine Treibscheibe geführten Seils verbunden ist. Es ist eine 4:1
Seilführung mit Unterschlingung der Aufzugskabine vorgesehen, wobei mit einem Meter
Seilbewegung an der Treibscheibe die Aufzugskabine bzw. das Gegengewicht sich vertikal
um einen Viertelmeter bewegt.
[0003] Aus der Schrift WO 03/010081 ist eine Aufzugseinrichtung bekannt geworden, bei der
sich die Antriebseinheit auf einer Führungsschiene der Aufzugskabine, auf einer Führungsschiene
des Gegengewichtes und auf einer Tragsäule abstützt. Ausserdem ist eine Traverse vorgesehen,
die sich einenends an der zweiten Führungsschiene des Gegengewichtes und anderenends
an der Konsole der Antriebseinheit abstützt. Der eine Seilfixpunkt ist an der Traverse
angeordnet.
[0004] Nachteilig bei dieser Einrichtung ist die teuere Lösung zur Abstützung der Antriebseinheit
auf einer Tragsäule.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und einen
Aufzug mit einer 4:1 Seilführung zu schaffen, der einfach im Aufbau ist.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass keine vertikalen Kräfte weder in die Schachtdecke noch in Schachtwände eingeleitet
werden. Mit wenig Aufwand sind sämtliche, vertikale Kräfte erzeugende Komponenten
an den bestehenden Führungsschienen anbringbar. Mit der einfachen Konstruktion sind
maschinenraumlose Aufzüge auch für grosse Lasten machbar, wobei die auftretenden Kräfte
optimal verteilbar sind.
[0008] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1
einen Aufzug mit einer 4:1 Seilführung,
Fig. 2
einen Grundriss des erfindungsgemässen Aufzuges mit einer
4:1 Seilführung,
Fig. 3 und Fig. 4
Einzelheiten der Anordnung der Antriebseinheit und einer Umlenkrolle des erfindungsgemässen
Aufzuges,
Fig. 5 und Fig. 6
Einzelheiten der Anordnung einer weiteren Umlenkrolle des erfindungsgemässen Aufzuges
und
Fig. 7 eine Ausführungsvariante der Anordnung der Antriebseinheit.
[0010] Fig. 1 zeigt einen aus dem Stand der Technik bekannten Aufzug mit einer Aufzugskabine
1 und einem Gegengewicht 2, wobei die Aufzugskabine 1 mit dem Gegengewicht 2 mittels
eines über eine Treibscheibe 3 geführten Seils 4 verbunden ist. Die Treibscheibe 3
wird mittels einer Antriebseinheit 5 angetrieben. Es ist eine 4:1 Seilführung mit
Unterschlingung der Aufzugskabine 1 vorgesehen, wobei mit einem Meter Seilbewegung
an der Treibscheibe 3 die Aufzugskabine 1 bzw. das Gegengewicht 2 sich vertikal um
einen Viertelmeter bewegt.
[0011] Das Seil 4 ist von einem oberen ersten Seilfixpunkt 6 auf eine erste Umlenkrolle
7 des Gegengewichtes 2, weiter auf eine obere erste Umlenkrolle 8, weiter auf eine
zweite Umlenkrolle 9 des Gegengewichtes 2, weiter auf die oben angeordnete, mittels
der Antriebseinheit 5 antreibbare Treibscheibe 3, weiter von der Treibscheibe 3 auf
ein unterhalb der Aufzugskabine 1 angeordnetes erstes Umlenkrollenpaar 10, weiter
auf eine obere zweite Umlenkrolle 11, weiter auf ein unterhalb der Aufzugskabine 1
angeordnetes zweites Umlenkrollenpaar 12 und weiter auf einen oberen zweiten Seilfixpunkt
13 geführt.
[0012] Fig. 2 zeigt einen Grundriss des erfindungsgemässen Aufzuges mit einer 4:1 Seilführung.
Die in einem Aufzugsschacht 14 entlang einer ersten Kabinenführungsschiene 15 und
einer zweiten Kabinenführungsschiene 16 verfahrbare Aufzugskabine 1 weist mindestens
eine Kabinenschiebetür 17 auf, die mittels eines nicht dargestellten Türantriebes
mit einer Stockwerktür 18 zusammenarbeitet. Das Gegengewicht 2 ist entlang einer ersten
Gegengewichtführungsschiene 19 und entlang einer zweiten Gegengewichtführungsschiene
20 im Aufzugsschacht 14 verfahrbar, der begrenzt ist durch Schachtwände 14.1 und eine
Schachtdecke 14.2. Der oberste Teil des Aufzugsschachtes 14 ist mit Schachtkopf 14.3
bezeichnet. Das Seil 4 ist als Seilstrang mit mehreren parallel geführten Seilen ausgebildet.
Der Einfachheit wegen wird weiterhin der Term "Seil" beibehalten. Anstelle des Seils
4 kann auch ein Flachriemen vorgesehen sein. Entsprechend der Anzahl Seile bzw. Flachriemen
weisen die Umlenkrollen 7,8,9,10,11,12 bzw. die Treibscheibe 3 Rillen auf. Die Antriebseinheit
5 kann beipielsweise einen Asynchronmotor oder einen Synchronmotor mit Permanentmagneten
aufweisen.
[0013] Die Anordnung der Umlenkrollen 7,8,9,10,11,12, der Treibscheibe 3 und der Antriebseinheit
5 ist aus dem Grundriss der Fig. 2 ersichtlich, wobei die Längsachse der Antriebseinheit
5 mit Treibscheibe 3 lotrecht zur Schachtwand verläuft, an der mindestens die Führungsschienen
19,20 des Gegengewichtes 2 angeordnet sind.
[0014] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen Einzelheiten der Anordnung der Antriebseinheit 5 und der
oberen ersten Umlenkrolle 8 des erfindungsgemässen Aufzuges. Ein Träger 21 stützt
sich ab einenends auf der ersten Kabinenführungsschine 15 und der ersten Gegengewichtführungsschiene
19 und anderenends auf der zweiten Gegengewichtführungsschiene 20. Die Führungsschienen
sind mittels Bügeln 22 mit der Schachtwand 14.1 verbunden, wobei die vertikalen Schienenkräfte
in die Schachtgrube geleitet werden. Eine am Träger 21 angeordnete Antriebskonsole
23 trägt die Antriebseinheit 5 und die Treibscheibe 3. Eine am Träger 21 angeordnete
Rollenkonsole 24 trägt die obere erste Umlenkrolle 8. Ausserdem ist der obere erste
Seilfixpunkt 6 und der obere zweite Seilfixpunkt 13 am Träger 21 angeordnet.
[0015] Fig. 5 und Fig. 6 zeigen Einzelheiten der Anordnung der oberen zweiten Umlenkrolle
11 des erfindungsgemässen Aufzuges. Eine Rollenkonsole 25 stützt sich ab auf der zweiten
Kabinenführungsschiene 16 und trägt die obere zweite Umlenkrolle 11. Die Rollenkonsole
25 weist einen Ausleger 26 auf, an dem ein Geschwindigkeitsbegrenzer 27 anbringbar
ist. Die Führungsschiene 11 ist mittels Bügeln 22 mit der Schachtwand 14.1 verbunden,
wobei die vertikalen Schienenkräfte in die Schachtgrube geleitet werden.
[0016] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsvariante der Anordnung der Antriebseinheit 5 mit Treibscheibe
3. Die Längsachse der Antriebseinheit 5 mit Treibscheibe 3 verläuft parallel zur Schachtwand,
an der mindestens die Führungsschienen 19,20 des Gegengewichtes 2 angeordnet sind.
Die Umlenkrollen 7,9 des Gegengewichtes 2 und die Umlenkrolle 8 des Trägers 21 sind
schräg angeordnet. Die Seilfixpunkte 6,13 sind weiterhin am Träger 21 vorgesehen.
1. Aufzug für grosse Lasten bestehend aus einer Aufzugskabine (1) und einem Gegengewicht
(2), wobei die entlang von Führungsschienen (15,16) verfahrbare Aufzugskabine (1)
mit dem entlang von Führungsschienen (19,20) verfahrbaren Gegengewicht (2) mittels
eines über eine Treibscheibe (3) geführten Seils (4) verbunden ist und das Seil (4)
von einem ersten Seilfixpunkt (6) auf eine erste Umlenkrolle (7) des Gegengewichtes
(2), weiter auf eine erste Umlenkrolle (8), weiter auf eine zweite Umlenkrolle (9)
des Gegengewichtes (2), weiter auf die mittels einer Antriebseinheit (5) antreibbare
Treibscheibe (3), weiter von der Treibscheibe (3) auf ein unterhalb der Aufzugskabine
(1) angeordnetes erstes Umlenkrollenpaar (10), weiter auf eine zweite Umlenkrolle
(11), weiter auf ein unterhalb der Aufzugskabine (1) angeordnetes zweites Umlenkrollenpaar
(12) und weiter auf einen zweiten Seilfixpunkt (13) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein von mehreren Führungsschienen (15,19,20) getragener Träger (21) vorgesehen ist,
an dem die Antriebseinheit (5) mit der Treibscheibe (3), die erste Umlenkrolle (8)
und die Seilfixpunkte (6,13) angeordnet sind.
2. Aufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Umlenkkrolle (11) an einer Rollenkonsole (25) angeordnet ist, die von
einer Führungsschiene (16) getragen ist.
3. Aufzug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollenkonsole (25) einen Ausleger (26) aufweist, an dem ein Geschwindigkeitsbegrenzer
(27) anbringbar ist.
4. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsachse der Antriebseinheit (5) mit Treibscheibe (3) lotrecht zur Schachtwand
verläuft, an der mindestens die Führungsschienen (19,20) des Gegengewichtes (2) angeordnet
sind.
5. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsachse der Antriebseinheit (5) mit Treibscheibe (3) parallel zur Schachtwand
verläuft, an der mindestens die Führungsschienen (19,20) des Gegengewichtes (2) angeordnet
sind.