[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Einrichtung zur stufenlos variablen Verstellung
einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine mit einem mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
in Antriebsverbindung stehenden kurbelwellenfesten Bauteil und einem zu diesem zwischen
zwei Drehendlagen relativ verdrehbaren, drehfest mit der Nockenwelle verbundenen nockenwellenfesten
Bauteil wobei ein mit dem kurbelwellenfesten Bauteil einerseits und dem nockenwellenfesten
Bauteil andererseits in Verbindung stehendes, außerhalb der Vorrichtung angeordnetes
Federmittel vorgesehen ist.
[0002] Derartige Einrichtungen erlauben eine Verstellung der Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle
und somit der Steuerzeiten der von den Nocken dieser Welle betätigten Ventile und
kommen einlass- und/oder auslassseitig zum Einsatz. Vorteile ergeben sich insbesondere
in Bezug auf Emissionen, Kraftstoffverbrauch, Drehmomentenverlauf und Leistungsentfaltung.
[0003] Beispielsweise beschreibt die DE 100 07 200 A1 eine eingangs genannte Einrichtung
zur stufenlos variablen Nockenwellenverstellung, wobei das kurbelwellenfeste Bauteil
mit dem nockenwellenfesten Bauteil über mindestens zwei innerhalb der Einrichtung
gebildete Druckkammern in Kraftübertragungsverbindung steht, die bei Druckbeaufschlagung
eine Relativdrehung oder eine hydraulische Einspannung des nockenwellenfesten Bauteils
gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil bewirken. Ferner weist die Einrichtung ein
mit dem nockenwellenfesten Bauteil verbundenes Impulsgeberrad zur Feststellung der
Nockenwellenposition sowie ein sowohl mit dem nockenwellenfesten Bauteil als auch
mit dem kurbelwellenfesten Bauteil verbundenes Federmittel zum Verdrehen der Nockenwelle
in eine für den Start der Brennkraftmaschine bevorzugte Stellung auf.
[0004] Gemäß der DE 100 07 200 A1 ist das Federmittel als mehrfach gewundene Flachspiralfeder
ausgebildet, deren inneres Ende drehfest am Impulsgeberrad und deren äußeres Ende
am kurbelwellenfesten Bauteil der Einrichtung befestigt ist. Das lmpulsgeberrad ist
dabei als Scheibenförmiges Blechformteil mit einem koaxialen, sich zur Einrichtung
erstreckenden Befestigungsflansch ausgebildet, mit dem es zusammen mit dem nockenwellenfesten
Bauteil der Einrichtung durch eine zentrale Befestigungsschraube an der Nockenwelle
verschraubt ist. Dieser Befestigungsflansch des Impulsgeberrades ist auf einem Teil
seiner axialen Länge als Hohlzylinder ausgebildet, mit dem er durch die Axialseite
der Vorrichtung hindurch an deren nockenwellenfesten Bauteil anliegt.
[0005] Bei der mit der DE 100 07 200 A1 gezeigten und beschriebenen Einrichtung stützt sich
das Federmittel am kurbelwellenfesten Bauteil einerseits und am Impulsgeberrad andererseits
ab, wobei das Impulsgeberrad reibschlüssig mit dem nockenwellenfesten Bauteil verbunden
ist; die Anpressung wird mittels der zentralen Befestigungsschraube erreicht.
[0006] Es hat sich herausgestellt, dass die Montage und Einstellung dieser Einrichtung aufwändig
ist, da - insbesondere solange die zentralen Befestigungsschraube noch nicht angezogen
ist - sich das nockenwellenfeste Bauteil und das Impulsgeberrad gegeneinander verdrehen
können. Die kinematische Kette ausgehend von der Nockenwelle über das nockenwellenfeste
Bauteil, das Impulsgeberrad und das Federmittel zum kurbelwellenfesten Bauteil ist
nicht durchgehend eindeutig lagedefiniert. Das lmpulsgeberrad ist Teil der kinematischen
Kette zwischen kurbelwellenfestem Bauteil und nockenwellenfestem Bauteil, jedoch gegenüber
dem nockenwellenfesten Bauteil nicht eindeutig lagedefiniert.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Einrichtung
unter Vermeidung der genannten Nachteile weiter zu verbessern.
[0008] Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen, wobei
gemäß der zugrunde liegenden Idee sowohl das kurbelwellenfeste Bauteil und das Federmittel
als auch das Federmittel und das nockenwellenfeste Bauteil zueinander bezüglich der
Einrichtungsachse rotatorisch eindeutig lagedefiniert sind, sodass das Federmittel
definiert vorspannbar ist.
[0009] Besonders zu bevorzugende Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0010] Als sehr vorteilhaft wird es angesehen, wenn das nockenwellenfeste Bauteil eine Nabe
umfasst, mit welcher ein Verbindungsteil für das Federmittel fest verbunden ist und
das kurbelwellenfeste Bauteil einen Deckel umfasst, welcher ein Verbindungsteil für
das Federmittel aufweist.
[0011] Zweckmäßigerweise ist das Federmittel als Drehfeder mit zwei Schenkeln ausgebildet,
deren einer Schenkel mit dem Verbindungsteil der Nabe und deren anderer Schenkel mit
dem Verbindungsteil des Deckels in Verbindung steht.
[0012] Das Federmittel erzeugt bevorzugt eine Vorspannung in Richtung der einer frühen Ventilbetätigung
zugeordneten Drehendlage. Ist die Nockenwellenverstelleinrichtung auslassseitig angeordnet,
erfolgt zweckmäßigerweise eine Überkompensation der von der Ventilfeder erzeugten
und über den Nocken eine Verdrehung bewirkenden Kraft.
[0013] Von besonderer Zweckmäßigkeit ist es, wenn das Federmittel abhängig von der bei einer
Betätigung der Brennkraftmaschinenventile mittels der Nockenwelle erzeugten Ventilkraft
ausgelegt ist. Eine Auslegung kann bevorzugterweise derart erfolgen, dass das Federmittel
die Ventilkraft zumindest annähernd kompensiert. Ebenfalls bevorzugt ist eine Auslegung
des Federmittels zur Überkompensation der Ventilkraft.
[0014] Vorteilhafterweise ist das Verbindungsteil der Nabe mittels eines Trägerteils mit
der Nabe verbunden und das Trägerteil zur Aufnahme eines lmpulsgeberrads zur Feststellung
der Nockenwellenposition gegenüber der Kurbelwellenposition geeignet:
[0015] Als besonders günstig wird es angesehen, wenn das Trägerteil zur Lagefixierung formschlüssig
durch einen zylindrischen Stift mit der Nabe verbunden ist, welcher axial in der radialen
Trennfläche zwischen Nabe und Trägerteil angeordnet ist. Zweckmäßigerweise ist die
Nabe zusammen mit dem Trägerteil axial an der Nockenwelle zentral verschraubt.
[0016] Nachfolgend ist unter Bezugnahme auf Figuren ein besonders zu bevorzugendes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert, dabei zeigen schematisch und beispielhaft
- Figur 1
- einen Zylinderkopf mit hydraulischen Einrichtungen zur stufenlos variablen Verstellung
der Einlass- und Auslassnockenwelle(n) einer Brennkraftmaschine,
- Figur 2
- eine hydraulische Einrichtung zur stufenlos variablen Verstellung einer Nockenwelle
einer Brennkraftmaschine offen, ohne Deckel,
- Figur 3a
- eine hydraulische Einrichtung zur stufenlos variablen Verstellung einer Nockenwelle
einer Brennkraftmaschine mit zwischen kurbelwellenfestem Bauteil und nockenwellenfestem
Bauteil wirksamen Federmittel und
- Figur 3b
- ein nockenwellenfestes Bauteil einer hydraulischen Einrichtung zur stufenlos variablen
Verstellung einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine mit Federmittel.
[0017] Figur 1 zeigt einen Zylinderkopf 100 mit hydraulischen Einrichtungen 102, 104 zur
stufenlos variablen Verstellung der hier nicht näher dargestellten Einlass- und Auslassnockenwelle(n)
einer Mehrzylinderbrennkraftmaschine in stirnseitiger Ansicht.
[0018] Die Einrichtung 102, 104 erlaubt eine Verstellung der Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle
und somit der Steuerzeiten der von den Nocken dieser Welle betätigten Ventile, wobei
sich Vorteile insbesondere in Bezug auf Emissionen, Kraftstoffverbrauch, Drehmomentenverlauf
und Leistungsentfaltung ergeben. Die Einrichtung 102, 104 ist im Antriebsstrang des
Nockenwellenantriebs angeordnet, wobei ein Antrieb der Nockenwelle ausgehend von der
Kurbelwelle über einen kurbelwellenfesten Außenrotor 114, 116 und einen zu diesem
relativ verdrehbaren, in der vorliegenden Ansicht nicht sichtbaren, nockenwellenfesten
Innenrotor erfolgt.
[0019] Jede Verstelleinrichtung 102, 104 ist in einem entsprechend ausgestalteten Raum 106,
108 des Zylinderkopfes aufgenommen und umfasst den topfförmigen Außenrotor 114, 116,
mit welchem ein Antriebsrad, wie Kettenrad 110, 112, zum von der Kurbelwelle ausgehenden
Antrieb verbunden ist. Im Außenrotor 114, 116 ist der mit der Nockenwelle drehfest
verbundene, in der vorliegenden Ansicht nicht sichtbare Innenrotor aufgenommen, welcher
zum Außenrotor 114, 116 relativ zwischen zwei Drehendlagen verdrehbar ist und welchem
stirnseitige ein Nabenteil 118, 120 zugeordnet ist. Der topfförmige Innenraum des
Außenrotors 114, 116 ist mittels eines verschraubten Deckels 122, 124 verschlossen.
Zur Abdeckung der gesamten Anordnung ist eine hier nicht gezeigte Zylinderkopfhaube
vorgesehen, welche auf dem umlaufenden Flansch 126 dicht aufliegt.
[0020] Eine hydraulische Einrichtung 200 zur stufenlos variablen Verstellung einer hier
nicht näher gezeigten Nockenwelle einer Brennkraftmaschine ist in Figur 2 geöffnet,
ohne Deckel, dargestellt.
[0021] Der Innenrotor 202 weist mehrere, vorliegend sechs, Rotorflügel 204, 206, 208, 210,
212, 214 auf, welche mit ihren äußeren Enden am Innenradius des Ringbereichs 216 des
Außenrotors 218 bei Relativdrehung zwischen Außenrotor 218 und Innenrotor 202 gleitend,
jedoch dicht, anliegen. Zwischen den Rotorflügeln 204, 206, 208, 210, 212, 214 des
Innenrotors 202 befinden sich zylinderschalenförmige Pendelkopfführungen, in denen
die Pendelköpfe von Pendeln 220, 222, 224, 226, 228, 230 schwenkbar angeordnet sind,
deren Pendelfüße in Pendelfußnuten des Außenrotors 218 schwenk- und radial verschiebbar
gelagert sind. Die Pendel 220, 222, 224, 226, 228, 230 schließen mit den Rotorflügeln
204, 206, 208, 210, 212, 214 mittels eines Druckmediums, wie Öl, druckbeaufschlagbare
Hauptdruckräume ein und liegen in den Drehendlagen wie dargestellt an den Rotorflügeln
204, 206, 208, 210, 212, 214 an; Jedem Pendel 220, 222, 224, 226, 228, 230 sind also
zwei Hauptdruckräume zugeordnet.
[0022] Eine Relativverdrehung von Innen- 202 und Außenrotor 218 wird durch eine Druckdifferenz
in den einem Pendel 220, 222, 224, 226, 228, 230 zugeordneten Hauptdruckräumen erreicht,
wobei Verstellwinkel und Verstellgeschwindigkeit durch entsprechende Druckverläufe
regelbar sind.
[0023] Innen- 202 und Außenrotor 218 sind in wenigstens einer Drehendlage, vorliegend in
der einer frühen Ventilbetätigung zugeordneten Drehendlage, wenn die Nockenwellenverstelleinrichtung
auslassseitig und in der einer späten Ventilbetätigung zugeordneten Drehendlage, wenn
die Nockenwellenverstelleinrichtung einlassseitig angeordnet ist, gegeneinander verriegelbar,
so dass beispielsweise ein Start der Brennkraftmaschine in dieser Vorzugslage, die
auch als Referenzlage dient, erfolgt. Die Verriegelungseinrichtung umfasst einen in
einem breiter ausgeführten Rotorflügel 214 axialbeweglich geführten Verriegelungsbolzen
232, welcher in Verriegelungsstellung in den Bodenbereich 234 des topfförmigen Außenrotors
218 eingreift. Der Verriegelungsbolzen 232 wird bei der Montage axial von der Nockenwellenseite
her eingeschoben und mittels eines üblichen axial montierbaren Sicherungsrings 236
für Bohrungen, welcher federnd in einer Ringnut in der Bohrung 238 einsitzt, in seiner
Betriebslage gehalten.
[0024] Figur 3a zeigt eine hydraulische Einrichtung 300 zur stufenlos variablen Verstellung
einer Nockenwelle einer Brennkraftmaschine mit zwischen kurbelwellenfestem Bauteil
302 und nockenwellenfestem Bauteil 304 wirksamen Federmittel 306; das nockenwellenfestes
Bauteil 304 mit Federmittel 306 ist ohne das kurbelwellenfeste Bauteil 302 in Figur
3b dargestellt.
[0025] Die Betätigung der Ventile der Brennkraftmaschine erfolgt über eine kinematische
Kette ausgehend von der Kurbelwelle über das als Außenrotor 302 ausgebildete kurbelwellenfeste
Bauteil, das gegenüber diesem zwischen zwei Drehendlagen relativ verdrehbare, als
Innenrotor 304 ausgebildete nockenwellenfeste Bauteil und die Nockenwelle, wobei zwischen
Außenrotor 302 und Innenrotor 304 das als Drehfeder 306 ausgebildete Federmittel vorgesehen
ist.
[0026] Das in Figur 1 mit 110, 112 bezifferte Antriebsrad ist mit 308 bezeichnet, der mit
mehreren, diametral gegenüberliegend, radial außerhalb der Hauptdruckräume angeordneten
Schrauben 312 befestigte Deckel (Figur 1: 122, 124) ist mit 310 bezeichnet. B kennzeichnet
in den Figuren 3a, 3b das brennkraftmaschinenstirnseitige und A das nockenwellenseitige
Ende der Verstelleinrichtung 300. Der Deckel 310 umfasst ein zur Einrichtungsachse
a exzentrisch angeordnetes, als bolzenförmiger Aufhängungspunkt 314 ausgebildetes
Verbindungsteil für das Federmittel 306. Der Innenrotor 304 umfasst eine Nabe 316,
welche ein als bolzenförmiger Aufhängungspunkt 320 ausgebildetes Verbindungsteil für
das Federmittel 306 aufweist. Die Drehfeder 306 stützt sich nockenwellenseitig mit
ihrem Schenkel 322 am der Nabe 316 zugeordneten Aufhängungspunkt 320 einerseits und
mit ihrem Schenkel 324 am dem Deckel 310 zugeordneten Aufhängungspunkt 314 andererseits
ab.
[0027] Bei einer Ventilbetätigung erfolgt ein Kraftfluss ausgehend von der Kurbelwelle über
den Außenrotor 302 zum Innenrotor 304, je nach Drehlage von Außenrotor 302 und Innenrotor
304 zueinander in den Drehendlagen über einen Formschluss zwischen Außenrotor 302
und Innenrotor 304 bzw. zwischen den Drehendlagen über in den (Haupt-)Druckkammern
gebildete Druckpolster und weiter zur Nockenwelle, wobei die Gegenkraft durch die
sich im wesentlichen aus der Ventilfederkraft, Gaskräften und Reibungskräften zusammensetzende
Ventilkraft bestimmt ist.
[0028] Die Drehlage von Außenrotor 302 und Innenrotor 304 zueinander ist - abgesehen von
der verriegelten Endlagenstellung - durch ein Kräftegleichgewicht bestimmt, welches
insbesondere auf den in den Druckkammern gebildeten Druckpolstern basiert, überlagert
von der Kraft der Drehfeder 306 und der Ventilkraft. Bei Nockenwellendrehung wirkt
die Ventilkraft oszillierend mit wechselndem Vorzeichen, sodass einerseits ventilkraftbedingt
eine Verstellung von Außenrotor 302 und Innenrotor 304 zueinander erfolgen kann, wenn
nicht entsprechend hohe Drücke in den Druckkammern anliegen und andererseits eine
Verstellung von Außenrotor 302 und Innenrotor 304 zueinander langsamer/kraftaufwändiger
bzw. schneller/eine geringer Kraft erfordernd erfolgen kann.
[0029] Ein Auslegungskriterium für die Drehfeder 306 ist die Kompensation dieser Ventilkraft,
wobei insbesondere angestrebt ist bei einer Verstellung der Einrichtung 300 unabhängig
vom Vorzeichen der Ventilkraft eine zumindest annähernd gleiche Betätigungskraft bzw.
-geschwindigkeit zu erreichen. Dies wird durch eine Verschiebung der Kraftoszillationskurve
mittels der Kompensationsfederkraft zur Nulliinie erreicht. Ferner ermöglicht die
Drehfeder beim Abstellen der Brennkraftmaschine, wenn die Druckkammern zwischen Außenrotor
302 und Innenrotor 304 drucklos sind, eine Verstellung der Einrichtung 300 in eine
für den Start der Brennkraftmaschine günstige Vorzugslage entsprechend einer verriegelbaren
Drehendlage zwischen Außenrotor 302 und Innenrotor 304. Bei besonders hohen Systemanforderungen
kann zweckmäßigerweise die Ventilkraft überkompensiert werden, sodass beim Abstellen
der Brennkraftmaschine in einer zufälligen Lage die Vorzugslage in jedem, auch im
ungünstigen Fall einer entgegen gerichteten Ventilkraft, eingestellt wird.
[0030] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht die Vorzugslage der einer frühen Ventilbetätigung
zugeordneten Drehendlage, wenn die Nockenwellenverstelleinrichtung auslassseitig und
in der einer späten Ventilbetätigung zugeordneten Drehendlage, wenn die Nockenwellenverstelleinrichtung
einlassseitig angeordnet ist, sodass in der Vorzugslage eine geringe Ventilüberschneidung
erreicht ist, was insbesondere bei Hochleistungsmotoren mit langen Ventilöffnungszeiten
wesentlich ist.
[0031] Um zu gewährleisten, dass die Drehfeder 306 zum Innenrotor 304 rotatorisch eindeutig
lagedefiniert ist, ist der zur Einrichtungsachse a exzentrische Aufhängungspunkt 320
fest mit der Nabe 316 des Innenrotors 304 verbunden. Vorliegend ist mit dem Innenrotor
304 ein Trägerteil 318 fest verbunden, welches den Aufhängungspunkt 320 trägt. Der
Aufhängungspunkt 320 ist als mit dem Trägerteil 318 lösbar, beispielsweise verschraubt,
vernietet, verclincht, oder unlösbar, beispielsweise verschweißt, verlötet, verklebt,
verbundener Bolzen oder mit dem Trägerteil 318 einteilig ausgebildet. Ebenfalls kann
es zweckmäßig sein, den Aufhängungspunkt 320 durch einen laschenartig umgebogenen
Bereich des Trägerteils 318 zu bilden. Insbesondere ist die Lage des Schenkels 322
der Drehfeder 306 zum Innenrotor 304 rotatorisch definiert, auch ohne dass die Einrichtung
300 mit der Nockenwelle verbunden ist. Das Trägerteil 318 ist zur Aufnahme eines hier
nicht gezeigten lmpulsgeberrads geeignet, hierzu sind Befestigungsstellen 326 vorgesehen.
Das Impulsgeberrad ist somit nicht Teil der kinematischen Kette zwischen Außenrotor
302 und Innenrotor 304 und dementsprechend für die mechanische/hydraulische Funktion
der Einrichtung 300 nicht obligatorisch und, damit die Verstelleinrichtung beliebig
rotatorisch verbaut werden kann, nicht positionsgebunden.
[0032] Die Lagedefinition zwischen Innenrotor 304 und Trägerteil 318 erfolgt mittels eines
zylindrischen Stifts 240, 340, wobei der Stift 240, 340 im wesentlichen zur Lagefixierung
dient und eine Kraftübertragung mittels einer Klemmverbindung mit Zentralschraube
erfolgt.
[0033] Besondere Vorteile ergeben sich für die Montage der Verstelleinrichtung 300, indem
diese vormontiert und in der Vorzugslage verriegelt werden kann, wobei aufgrund der
rotatorisch eindeutig definierten Lage sowohl des Außenrotors (114, 116, 218, 302)
und der Drehfeder (306) als auch der Drehfeder (306) und des Innenrotors (202, 304)
zueinander die Drehfeder (306) definiert vorgespannt ist.
1. Hydraulische Einrichtung zur stufenlos variablen Verstellung einer Nockenwelle einer
Brennkraftmaschine mit einem mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine in Antriebsverbindung
stehenden kurbelwellenfesten Bauteil und einem zu diesem zwischen zwei Drehendlagen
relativ verdrehbaren, drehfest mit der Nockenwelle verbundenen nockenwellenfesten
Bauteil wobei ein mit dem kurbelwellenfesten Bauteil einerseits und dem nockenwellenfesten
Bauteil andererseits in Verbindung stehendes, außerhalb der Vorrichtung angeordnetes
Federmittel vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl das kurbelwellenfeste Bauteil (114, 116, 218, 302) und das Federmittel (306)
als auch das Federmittel (306) und das nockenwellenfeste Bauteil (202, 304) zueinander
rotatorisch eindeutig lagedefiniert sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das nockenwellenfeste Bauteil (202, 304) eine Nabe (316) umfasst, welche ein Verbindungsteil
(320) für das Federmittel (306) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das kurbelwellenfeste Bauteil (114, 116, 218, 302) einen Deckel (122, 124, 310) umfasst,
welcher ein Verbindungsteil (314) für das Federmittel (306) aufweist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (306) als Drehfeder mit zwei Schenkeln (322, 324) ausgebildet ist,
deren einer Schenkel (322) mit dem Verbindungsteil (320) der Nabe (316) und deren
anderer Schenkel (324) mit dem Verbindungsteil (314) des Deckels (310) in Verbindung
steht.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (306) eine Vorspannung in Richtung der einer frühen Ventilbetätigung
zugeordneten Drehendlage erzeugt.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (306) eine entgegengerichtete und über Nocken der Nockenwelle eine
Verdrehung der Einrichtung bewirkende Ventilfederkraft überkompensiert.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (306) insbesondere abhängig von der bei einer Betätigung von Ventilen
der Brennkraftmaschine mittels der Nockenwelle erzeugten Ventilkraft ausgelegt ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (306) die Ventilkraft zumindest annähernd kompensiert.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (306) die Ventilkraft überkompensiert.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (320) der Nabe (316) mittels eines Trägerteils (318) mit der
Nabe (316) verbunden ist und das Trägerteil (318) zur Aufnahme eines Impulsgeberrads
zur Feststellung der Nockenwellenposition gegenüber der Kurbelwellenposition geeignet
ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil (318) zur Lagefixierung formschlüssig mittels eines zylindrischen
Stifts (240) mit der Nabe (316) verbunden ist.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische Stift (240) axial in der radialen Trennfläche zwischen Nabe (316)
und Trägerteil (318) angeordnet ist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nabe (316) zusammen mit dem Trägerteil (318) axial an der Nockenwelle verschraubt
ist.