[0001] Die Erfindung betrifft eine Hydraulische Steuereinrichtung für hydraulisch über einen
gesteuerten oder steuerbaren Ölweg betriebene, doppelt wirkende Zylinder aufweisende
Frontlader. Frontlader enthalten bekanntlich Ausleger wie Schwinger oder Teleskope
und bewegliche Arbeitswerkzeuge verschiedener Ausführungen. Solche Hydraulik- Ventileinrichtungen
werden beispielsweise im Anlagenbau, bei der Bau- und Landmaschinenhydraulik verwendet.
[0002] Es ist bekannt (DE 28 34 480 C2), Schiebekolben von Kipp- und/oder Hubzylindern über
doppeltwirkende Haupt- oder Mehrwegeventile zu steuern, denen das Hydrauliköl aus
einem Behälter über Pumpen zugeführt wird und bei denen ein Rücklauf des Hydrauliköls
zu diesem Behälter vorgesehen ist. Durch steuerbare Hubmagnete sind Schiebekolben
in diesen Ventilen so verschiebbar, dass das Hydrauliköl einem der beiden Eingänge
der Zylinder zugeführt wird, wobei der jeweils andere Eingang zum Ausgang für das
durch die Bewegung des Schiebekolbens verdrängte Hydrauliköl gemacht wird. Das verdrängte
Hydrauliköl wird beispielsweise dem Rücklauf zugeführt.
[0003] Doppeltwirkende Ventile dienen einerseits dazu, die Flussrichtung des Hydrauliköls
zur Einstellung oder Verstellung von angeschlossenen Geräten in beiden Richtungen
zu steuern und andrerseits, den Fluss des Hydrauliköls auf mehrere Geräte oder Geräteteile
verteilbar zu gestalten. Zu diesem Zweck kann ein sogenanntes Hauptwegeventil durch
zusätzliche hydraulische Weichen ergänzt werden, beispielsweise die häufig verwendeten,
sogenannten 6/2-Wegeventilweichen. Mit einem doppeltwirkenden Hauptwegeventil und
ein oder mehreren doppeltwirkenden hydraulischen Weichen nach Art des 6/2-Wegeventils
ist es möglich, eine bequeme Vorwahlsteuerung für fast beliebig viele Verbraucher
zu schaffen. Mit elektrischen Hubmagneten oder einer manuellen Steuerung von Ventilen
in Schiebekolbenausführung, im Folgenden Steuerkolben genannt, können viele Einstellungen
direkt, automatisch oder in Vorwahl getätigt werden.
[0004] Ein Steuerkolben in Hauptwegeventilen oder Mehrwegeventilweichen hat bereits bei
erstmaliger Benutzung eine nicht vermeidbare Passungsleckage. Es hat sich gezeigt,
dass sich die Passungsleckage mit zunehmendem Alter steigert. Bei einem 6/2-Wegeventil
mit Steuerkolben fließt das Hydrauliköl in stromloser Stellung der elektromagnetischen
Steuerung zum Hauptverbraucher mit der üblichen Ausgangsbezeichnung A1 beziehungsweise
B1. Wird die Weiche aktiviert, fließt das Hydrauliköl zum zusätzlichen Verbraucher
(Ausgänge A2, B2 Hin- und Rückleitung). Damit das Hydrauliköl bei Mehrwegeventilen
immer zum gewählten Ausgang fließt, muss der Steuerkolben stets richtig positioniert
sein. Eine auch nur geringe Leckage am Steuerkolben im Steuergehäuse oder im Mehrwegeventil
verschlechtert diese richtige Positionierung. Das könnte dazu führen, dass bei einem
mit hochgestellter Schwinge abgestellten Frontlader die Schwinge über Nacht langsam
von der Hochlage in eine Tieflage absinkt. Unter der Schwinge angeordnete Gegenstände
wie andere Fahrzeuge könnten dann beschädigt sein.
[0005] Eine Leckage zwischen dem Steuerkolben und dem Steuergehäuse für einen Kippzylinder
wirkt sich auch ungünstig auf Funktionsabläufe in Verbindung mit sogenannten Eilgangventilen
aus. In der Frontladertechnik werden bekanntlich Eilgangventile eingesetzt, um automatisch
oder auf elektrischen Befehl durch die Kolbenbewegung des Kippzylinders auf der Stangenseite
ausweichende Ölmengen nicht in den Rücklauf zu geben, sondern der Pumpenmenge auf
der Bodenseite hinzuzufügen. Im praktischen Betrieb kippt dadurch der Kippzylinder
die von ihm betätigte Schaufel schneller aus. Eine Leckage würde hier die gewünschte
Eilfunktion wieder verlangsamen.
[0006] Eine wichtige Steuerfunktion ist die sogenannte Parallelführung des Arbeitsgerätes,
insbesondere der gefüllten Schaufel. Bei einer solchen Funktion soll die Schaufel
auch bei Fahrten über welliges Gelände immer die gewünschte, eingestellte Position
behalten (DE 28 34 480 C2). Leckagen können auch diese Funktion beeinträchtigen.
[0007] Es ist bekannt (DE 692 15 898 T2) in den Hydraulikweg zwischen ein Kolben-Steuerventil
und die Betätigungskammern eines Hydraulikmotors Sitzventile einzuschalten, mit denen
der Hydraulikfluss blockierbar oder gesteuert einstellbar ist.
[0008] Die bekannte Einrichtung verwendet eine Proportionalsteuerung und Proportionalventile
mittels eines Mikroprozessorsystems, um den Hydraulikfluss nach zeitlichem Einsatz
und Größe des Hydraulikflusses zu steuern.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einfluss von Leckagen bei Hydraulik-
Ventileinrichtungen ohne Einsatz komplizierter Mikroprozessorschaltungen zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 definierte Erfindung gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0010] Im Prinzip besteht die Erfindung bei einer hydraulischen Steuereinrichtung für ein
oder mehrere, hydraulisch über einen gesteuerten oder steuerbaren Ölweg betriebene,
doppelt wirkende Zylinder aufweisende Ausleger und Arbeitswerkzeuge wie Hubschwingen
und Kippeinrichtungen darin, dass in den Ölweg ein oder mehrere, manuell, gesteuert
oder automatisch durch elektrisch angesteuerte Magnetventile betätigbare Sitzventile
(4, 25, 26, 27) eingefügt sind, die jeweils zusammen gleichzeitig und gleichsinnig
mit dem Zylinder aktiviert werden.
[0011] Es ist zwar bekannt (DE 84 16 495.6 U1), bei Ventilblöcken mit inneren Ölwegen und
außen anschließbaren steuerbaren Steuerkolbenventilen Sitzventile vorzusehen, doch
dienen solche Sitzventile dort nur der Lasthaltung in den Ölwegen, nicht aber einer
Steuerung.
[0012] Bei Arbeitswerkzeugen mit einem doppelt wirkenden Zylinder mit Schubkolben kann der
Schubkolben seine Lage im Zylinder nicht mehr ändern, wenn auch nur eine der beiden
durch den Schubkolben getrennten oder gebildeten Zylinderkammern für den Durchlass
von Hydrauliköl vollkommen dicht gesperrt ist. Eine solche vollkommene Sperrung kann
durch ein gesteuertes Sitzventil erreicht werden.
[0013] Bei einer doppeltwirkenden Hydraulik-Ventileinrichtung mit einem in einem Steuergehäuse
bewegbar angeordneten Steuerkolben und mit zwei durch den Steuerkolben voneinander
getrennten Steuergehäusekammern, in denen jeweils ein Eingang für Hydrauliköl mit
einem von zwei Ausgängen zum Arbeitsgerät und ein Ausgang für die Rückleitung des
Hydrauliköls mit einem von zwei Eingängen von dem Arbeitsgerät für diese Rückleitung
verbindbar ist, soll wenigstens in einen Ausgang zum Arbeitsgerät ein gesteuert aktivierbares
Sitzventil eingefügt sein. Steuerkolben und Sitzventil werden dabei so gesteuert,
dass bei einem den Ölweg öffnenden Steuerkolben auch das Sitzventil offen ist. Wird
der Steuerkolben in eine den Ölweg sperrende Position gesteuert, wird auch das Sitzventil
gesperrt. Dadurch wird erreicht, dass der Steuerkolben auch bei einer mehr oder weniger
großen Leckage in Verbindung mit der präzisen Sperrung des Sitzventils seine Steuerfunktion
erfüllen kann.
[0014] Bei einer Mehrwegeventilweiche ist das Sitzventil im Hydraulikweg zwischen dem Ausgang
der Mehrwegeventilweiche und dem zusätzlichen Verbraucher angeordnet. Dieses Sitzventil
wird zusammen mit dem Steuerkolben der Mehrwegeventilweiche gesteuert, insbesondere
für diesen Hydraulikweg zusammen mit dem entsprechenden Weg durch die Weiche geschlossen
oder geöffnet. Vorzugsweise ist das Sitzventil in den Ausgang der Mehrwegeventilweiche
eingeschraubt, also fest mit dieser Weiche verbunden. Bei einer 6/2-Wegeventilweiche
stehen zwei Eingängen für das Hydrauliköl (Hin- und Rücklauf) vom Ölreservoir oder
von der Hauptwegeventilweiche vier Ausgänge gegenüber, nämlich ein mit dem Hauptverbraucher
verbundenes Paar (Hin- und Rückleitung) sowie ein mit dem Zusatzverbraucher verbundenes
Paar (Hin- und Rückleitung).
[0015] Das mit dem Zusatzverbraucher verbundene Ausgangspaar ist vorzugsweise nur auf dem
Ausgang für die Hinleitung mit dem Sitzventil versehen. Das Sitzventil hat den Vorteil,
dass es in der Schließstellung dicht schließt und keine Passungsleckage aufweist.
Schließt also die Weiche durch entsprechende Ansteuerung in Folge Verschiebung des
Steuerkolbens den Weg zum Zusatzverbraucher, so sperrt zugleich das Sitzventil diesen
Weg dicht ab und verhindert so ein langsames Rückfließen des Hydrauliköls entlang
der Passage.
[0016] Bei einem Kippzylinder wird das Hauptwegeventil oder ein anderes den Kippzylinder
steuerndes Ventil so gesteuert, dass in einer Stellung ein Ausgang mit der Stangenseite
des Kippzylinders und der andere Ausgang mit der Bodenseite verbunden ist. Dadurch
wird die vom Kippzylinder betätigte Schaufel in eine vorbestimmte Stellung bewegt.
In der anderen Stellung des Hauptwegeventils werden die beiden Ausgänge vertauscht
und dementsprechend die Schaufel in die entgegengesetzte Lage bewegt. Zwischen dem
mit der Stangenseite verbundenen Ausgang des steuernden Ventils, beispielsweise des
Hauptwegeventils und den Kippzylinder wird das Eilgangventil eingefügt. Bei diesem
Eilgangventil werden bei Kolbenbewegung im Kippzylinder ausweichende Ölmengen statt
dem Rücklauf unmittelbar der Pumpenmenge hinzugefügt. Zwischen dem Eilgangventil und
dem Kippzylinder ist ein Sitzventil eingefügt. Sobald die Bewegung des Schubkolbens
im Kippzylinder aufhört, beispielsweise durch die Steuerung gestoppt wird, wird das
Sitzventil geschlossen und ein Leckagerückfluss unterbunden.
[0017] Bei einer Weiterbildung der das Eilgangventil betreffenden Erfindung ist das Eilgangventil
mit zwei Sitzventilen versehen. Ein Steuerkolben im Eilgangventil kann entfallen.
Eines der Sitzventile ist offen, wenn kein Strom fließt und geschlossen, wenn Strom
fließt. Das andere Sitzventil ist offen, wenn Strom fließt und geschlossen, wenn kein
Strom fließt. Da in diesem Fall immer eine Zylinderkammer des Kippzylinders hermetisch
geschlossen ist, bleibt der Schubkolben und damit das Arbeitsgerät in Position. Bei
Eilgang drückt das verdrängte Öl durch das Sitzventil oder ein bei Überdruck öffnendes
Ventil direkt in den vom steuernden Ventil wie dem Hauptwegeventil kommenden Ölstrom
zum Kippventil, addiert also die Menge beider Leitungen.
[0018] Bei Geräten mit Parallelführung und Eilgangfunktion ist es vorteilhaft, mehrere Sitzventile
zu kombinieren. Zu diesem Zweck werden in einen Block mit inneren Ölwegen Sitzventile
eingefügt oder angeschlossen, von denen bei einer Funktion einige durchlässig und
andere gesperrt gesteuert werden und von denen bei einer anderen Funktion einige gesperrt
und andere durchlässig gesteuert werden. Zur Lasthaltung oder zur Festlegung eines
Arbeitsdruckes im Ölweg können einem solchen Ventilblock auch Lasthalteventile mit
vorbestimmten Flächenverhältnissen eingesetzt werden.
[0019] Bei 6/2-Wegeventilen kann der Schubkolben entfallen und durch zwei gesteuerte Sitzventile
ersetzt werden. Diese Sitzventile verbinden beispielsweise ohne Stromzuführung den
jeweiligen Ein- oder Ausgang mit jeweils einem Anschluss und bei Stromzuführung mit
jeweils einem anderen Anschluss. Ein solches 6/2-Wege-Sitzventil wird mit einem die
Wege und Anschlüsse aufweisenden Block und Anschlüssen für die auswechselbaren Sitzventile
ausgebildet.
[0020] Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im Folgenden mehrere Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in:
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer Steuerkolben-Ventileinrichtung mit Hauptwegeventil,
Mehrwegeventilweiche und gesondertem Sitzventil am Ausgang für den Zusatzverbraucher,
- Figur 2
- einen Schnitt durch eine 6/2-Mehrwegeventilweiche mit Steuerkolben und angebautem
Sitzventil, bei der der Ölweg zum Zusatzverbraucher durch Ansteuerung offen ist,
- Figur 3
- eine 6/2-Mehrwegeventilweiche gemäß Figur 2, bei der der Ölweg zum Zusatzverbraucher
geschlossen ist,
- Figur 4
- ein Eilgangventil mit Steuerkolben und Sitzventil im Ausgang FR,
- Figur 5
- eine Eilgangventileinrichtung mit Sitzventil gemäß Figur 4,
- Figur 6
- eine Eilgangventileinrichtung mit zwei Sitzventilen bei wirksam gesteuertem Eilgang,
- Figur 7
- eine Einrichtung gemäß Figur 6 mit unwirksam gesteuerten Eilgang,
- Figur 8
- eine Steuereinrichtung mit Sitzventilen für Schaufellader mit Schwinge und Schaufel
mit Parallelführung und Eilgang,
- Figur 9
- einen Schnitt durch eine blockförmig ausgebildete Anordnung der Steuereinrichtung
nach Figur 8,
- Figur 10
- ein 6/2- Wege-Ventil mit zwei Sitzventilen statt Steuerkolben,
- Figur 11, 12
- zwei Schnitte durch ein blockförmig ausgebildetes 6/2-WegeSitzventil nach Figur 10.
[0021] Figur 1 zeigt in Form eines Ersatz- oder Sinnschaltbildes die Prinzipdarstellung einer Hydraulik-Ventileinrichtung
1 mit einem Hauptwegeventil 2, einer Mehrwegeventilweiche 3 mit Eingängen A, B, Ausgängen
A1, B1 und A2, B2 zu einem ersten Verbraucher 7 und einem Sitzventil 4 am Ausgang
A2 der Mehnivegeventilweiche 3 mit einer Hydraulikleitung 5 vom Ausgang A2 des Sitzventils
4 zu einem Zusatzverbraucher 6. Ein elektrisch angesteuertes Magnetventil 8 dient
der Verstellung eines Steuerkolbens 9 im Steuergehäuse 10 des Ventils 3. Die Mehrwegeventilweiche
zeigt in Figur 1 in üblicher Darstellung im rechten Teil des Sinnbildes die Durchschaltung
von A, B nach A1, B1, im linken Teil die Durchschaltung von A, B nach A2, B2, wie
sie dann im mittleren Teil entsprechend tatsächlich durchgeführt wird.
[0022] In der Hydraulik-Ventileinrichtung 1 ist ein doppeltwirkendes Hauptwegeventil 2 mit
zwei ansteuerbaren Ausgängen A, B (Hin- und Rückleitung) und einer Ölversorgung aus
einem Ölreservoir 20 mittels einer Pumpe 21 angedeutet, das zur präzisen hydraulischen
Betätigung und Steuerung von Verbrauchern dient, beispielsweise Baumaschinen oder
dergleichen. Solche Hauptwegeventile 2 sind teuer. In der Praxis werden daher diese
Hauptwegeventile 2 durch ein oder mehrere preiswertere Mehrwegeventilweichen 3 ergänzt.
Bei der in Figur 1 als Sinnbild dargestellten 612-Wegeventilweiche 3 stehen zwei von
dem Hauptwegeventil 2 bedienten Eingängen A, B beispielsweise vier Ausgänge, nämlich
A1, B1 (Hin- und Rücklauf) für den ersten Verbraucher 7 und A2, B2 (Hin- und Rücklauf)
für den zweiten Verbraucher 6 gegenüber. Die Ausgänge A1, B1 führen beispielsweise
direkt zum ersten Verbraucher 7, der Ausgang A2 führt über das Sitzventil 4 und eine
Leitung 5 von dort zum zusätzlichen Verbraucher 6. Der Ausgang B2 ist als Rückleitung
direkt, also nicht über ein Sitzventil mit dem Verbraucher 6 verbunden. Mit solchen
hydraulischen Weichen 3 kann man eine bequeme Vorwahlsteuerung für fast beliebig viele
Verbraucher bauen. Für derartige Vorwahlsteuerungen ist die elektrische Magnetventilvariante
8 in Verbindung mit dem Steuerkolben 9 vorgesehen, der in Figur 2 detailliert dargestellt
ist. Solche Steuerkolben 9 haben wie alle bewegten Bauteile eine immer vorhandene
Passungsleckage zwischen Kolben und Steuergehäusewandung.
[0023] Mit zunehmendem Alter der ganzen Anlage steigert sich diese Leckage des Steuerkolbens
9. Die Folge ist eine Veränderung der Einstellung des jeweiligen Verbrauchers. Handelt
es sich bei dem Verbraucher 6 beispielsweise um einen Frontlader mit durch die Steuerung
hochgestreckter Schwinge, so kann diese Schwinge in Folge der Leckage im Laufe der
Zeit heruntersinken und darunter befindliche Gegenstände beschädigen. Zur Vermeidung
dieses Nachteils ist im Hydraulikweg zwischen dem Ausgang A2 der Mehrwegeventilweiche
3 und dem zusätzlichen Verbraucher 6 das Sitzventil 4 angeordnet, das zusammen und
zugleich mit der Mehrwegeventilweiche 3 gesteuert wird, insbesondere für diesen Hydraulikweg
zusammen mit der Weiche 3 geschlossen oder geöffnet wird. Vorzugsweise ist das Sitzventil
4 in den Ausgang der Mehrwegeventilweiche 3 eingeschraubt, also fest mit dieser Weiche
verbunden. Wenn also die Ansteuerung für die Mehrwegeventilweiche 3 eine vorbestimmte
Position des Steuerkolbens und damit einen vorbestimmten Druck der Hydraulik für den
Verbraucher 6 bewirkt, so bewirkt die gleiche Ansteuerung in der Auswirkung über eine
elektromagnetische Steuerung 13 auf das Sitzventil 4, dass dieses fest und sicher
schließt und damit ein Rückfließen des Hydrauliköls über die Leckage des Steuerkolbens
9 und damit eine unerwünschte Verstellung des Steuerkolbens 9 mit Sicherheit unterbindet.
[0024] Bei einem 6/2-Wegeventil stehen zwei Eingängen A, B vier Ausgänge gegenüber, nämlich
ein Eingangspaar (Hin- und Rückleitung), ein mit dem Hauptverbraucher verbundenes
Paar A1, B1 (Hin- und Rückleitung) sowie ein mit dem Zusatzverbraucher 6 verbundenes
Paar A2, B2 (Hin- und Rückleitung). Das mit dem Zusatzverbraucher 6 verbundene Ausgangspaar
A2, B2 ist vorzugsweise nur auf dem Ausgang A2 für die Hinleitung mit dem Sitzventil
4 versehen. Das Sitzventil 4 hat den Vorteil, dass es in der Schließstellung dicht
schließt und keinerlei Passungsleckage aufweist. Schließt also die Weiche durch entsprechende
Ansteuerung in Folge Verschiebung des Kolbens den Weg zum Zusatzverbraucher, so sperrt
zugleich das Sitzventil 4 diesen Weg dicht ab und verhindert so ein langsames Fließen
des Hydrauliköls entlang der Leckage. Die Einstellung des Verbrauchers 6 bleibt also
lange erhalten.
[0025] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung einer praktisch ausgeführten 6/2-Mehrwegeventilweiche
3 mit einem in waagerechter Richtung innerhalb eines Steuergehäuse 10 verschiebbaren
Steuerkolbens 9, der des Steuergehäuses 10 in zwei Kammern 11, 12 teilt. Die Kammer
11 hat zwei Ausgänge A1, B1 und die Kammer 12 zwei Ausgänge A2, B2. Der Steuerkolben
9 kann so eingestellt werden, dass die Eingänge A, B des Steuergehäuses 10 wahlweise
mit den Ausgängen A1, B1 oder A2, B2 verbunden werden. Bei Verbindung von A nach A2
ist das Sitzventil 4 und damit der Hydraulikweg 5 zum Zusatzverbraucher 6 durch Ansteuerung
8 und 13 offen, also durchlässig geschaltet.
[0026] Figur 3 zeigt die Schnittdarstellung der Figur 2, eine 6/2-Mehrwegeventilweiche 3 mit Sitzventil
4, bei der der Steuerkolben 9 so eingestellt ist, dass die Eingänge A, B mit den Ausgängen
A1, B1 verbunden und der Hydraulikweg 5 zum Zusatzverbraucher 6 sowohl durch die Weiche
3 als auch durch Ansteuerung des Sitzventils 4 geschlossen ist.
[0027] Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch ein Eilgangventil 22 mit Eingang A und zwei Ausgängen
FO und FR und einem in den Ausgang FR eingebauten Sitzventil 4. Der Ausgang FR des
Sitzventils führt zur Stangenseite eines nicht dargestellten Kippzylinders, der Ausgang
FO zur Bodenseite dieses Kippzylinders. Der Steuerkolben 9 des Eilgangventils 22 ist
so einstellbar, dass der Eingang A des Ventils 22 mit dem Ausgang FR verbindbar ist
und zugleich das Sitzventil 4 durchlässig geschaltet wird und keine Verbindung zu
FO besteht. In diesem Fall ist die Eilgangfunktion ausgeschaltet. In diesem Fall ist
der bodenseitige Ausgang des Kippzylinders 23 direkt mit dem Ausgang eines steuernden
Ventils, beispielsweise eines Hauptwegeventils 2, verbunden und führt das in Folge
Kolbenbewegung weichende Hydrauliköl in den Rücklauf dieses Hauptwegeventils.
[0028] Figur 5 zeigt die Sinnbilddarstellung einer Ventileinrichtung nach Figur 4. Wie in Figur
1 bildet das Hauptwegeventil 2 mit Hydraulikreservoir 20 und Pumpe 21 die Grundlage
des Ventilsystems. Der Ausgang A des Hauptwegeventils 2 ist hier nicht mit einer Weiche
3 verbunden, sondern mit dem Eingang A des Eilgangventils 22. Der Ausgang FR dieses
Eilgangventils 22 ist mit einem durch eine Magnetsteuerung 13 steuerbaren Sitzventil
4 verbunden, dessen Ausgang mit dem Eingang FR des Kippzylinders 23 verbunden ist.
Der Eingang FR des Kippzylinders 23 ist beispielsweise auf der Stangenseite 14 dieses
Zylinders 23 angeordnet. Ein Ausgang FO des Kippzylinders 23 ist mit dem Ausgang B
des Hauptwegeventils 2 verbunden, leitet also ohne Eilgangfunktion das durch die Verschiebung
des Kolbens 16 im Kippzylinder 23 aus der Bodenseite 15 ausweichende Hydrauliköl direkt
in den Rücklaufanschluss B des Hauptwegeventils 2. Der Anschluss FO des Kippzylinders
auf der Bodenseite 15 des Zylinders 23 ist außerdem mit dem Anschluss FO des Eilgangventils
22 verbunden.
[0029] Bei durchlässig geschaltetem Ölweg vom Ausgang A des Hauptwegeventils A über das
Eilgangventil 22 und das Sitzventil 4 zum Eingang FR des Kippzylinders 23 wird das
aus dem Ausgang FR weichende oder gedrückte Hydrauliköl zunächst direkt in den Eingang
FO des Eilgangventils gedrückt. Wegen der erhöhten Ölmenge am Eingang FR des Kippzylinders
beschleunigt sich die Verschiebung des Arbeitskolbens 16 und damit der Kippvorgang
der vom Kippzylinder 23 betätigten Schaufel 24. Bei entsprechender Steuerung des Hauptwegeventils
2 drückt die Pumpe 21 das Hydrauliköl durch den Ausgang B zum Eingang FO des Kippzylinders
23. Das verdrängte Hydrauliköl gelangt nun durch das wiederum geöffnete Sitzventil
4 und das Eilgangventil zum Aus- bzw. Eingang A des Hauptwegeventils 2. In diesem
Fall wird das Eilgangventil so gesteuert, dass das verdrängte Hydrauliköl vom Eingang
FR zum Ausgang FO und zum Eingang FR des Kippzylinders 23 gelangt und dort die Ölmenge
erhöht. Dadurch wird auch in dieser Richtung die Bewegung des Arbeitskolbens 16 und
damit der Schaufel 24 beschleunigt. Die Steuerung kann auch so erfolgen, dass die
verdrängte Ölmenge nicht der zugeführten Ölmenge addiert wird, der Eilgang also außer
Betrieb gesetzt wird.
[0030] Bei Stillsetzung einer der Bewegungen schließt auch das Sitzventil 4 und verhindert
so den Einfluss irgendeiner Leckage des Kolbens 16 im Kippzylinder 23 oder im Hauptwegeventil
2 auf die Schaufelstellung oder die Stellung irgendeines anderen vom Zylinder 23 gesteuerten
Gerätes.
[0031] Bei den soweit beschriebenen Figuren dienen die gesteuerten Sitzventile 4 im wesentlichen
der Verhinderung der Leckage bei Steuerkolben-Ventileinrichtungen oder Weichen. In
den Figur 6-12 werden Sitzventile so angeordnet und gesteuert, dass die Leckageanfälligen
Steuerkolben 9 entfallen können.
[0032] Figur 6 zeigt die Prinzipdarstellung eines Eilgangventils 25 ohne verschiebbaren Steuerkolben.
Es beinhaltet zwei Sitzventile 26, 27 und ein Rückschlagventil 28. Das Sitzventil
26 ist mit seinem Anschluss A mit dem entsprechenden Anschluss A des Hauptwegeventils
2 verbunden. Das andere Sitzventil 27 ist mit seinem Anschluss B mit dem entsprechenden
Anschluss B des Hauptwegeventils 2 verbunden. Die beiden anderen Anschlüsse der Sitzventile
26, 27 sind miteinander und mit dem Anschluss FR auf der Stangenseite 14 des Kippzylinders
23 verbunden. Der Anschluss FO des Kippzylinders 23 auf seiner Bodenseite 15 ist mit
dem dem Anschluss B des Hauptwegeventils 2 zugewandten Anschluss des zweiten Sitzventils
27 verbunden. Es gibt nun sowohl Sitzventile, die stromlos offen und unter Strom geschlossen
sind, als auch Sitzventile, die stromlos geschlossen und unter Strom offen sind. Man
kann gleichartige Sitzventile kombinieren, aber auch unterschiedliche Typen. In Figur
6 ist das Sitzventil 27 unter Strom geschlossen (durch x gekennzeichnet) und stromlos
offen und das Sitzventil 26 stromlos offen und unter Strom geschlossen (x). Damit
wird der Kippzylinder 23 in Figur 6 ohne Eilgang betätigt.
[0033] Figur 7 zeigt die in Figur 6 dargestellte Prinzipdarstellung des Eilgangventils 25 mit den
beiden Sitzventilen 26, 27 bei wirksam gesteuertem Eilgang, In diesem Fall ist das
Sitzventil 27 stromlos offen und das Sitzventil 26 unter Strom geschlossen (x-Stellung).
Das bedeutet, dass das auf der Stangenseite 14 des Zylinders 23 verdrängte Hydrauliköl
einerseits nicht durch das gesperrte Sitzventil 26 in den Rücklaufweg zum Hauptwegeventil
2 fließen kann, andrerseits aber durch das geöffnete Sitzventil 27 gedrückt wird und
an dieser Stelle zusammen mit dem vom Ausgang A kommenden Öl die Menge auf der Bodenseite
des Zylinders 23 erhöht und somit den Eilgang auslöst. Ein Rückschlagventil 28 am
Ausgang des Sitzventils 27 deutet an, dass bei geöffneten Sitzventil 27 das aus dem
Zylinder 23 verdrängte Öl nur in Richtung auf das Hauptwegeventil 2 hin fließen oder
drücken kann und damit zusammen mit dem vom Hauptwegeventil kommenden Öl in die Bodenseite
15 des Zylinders 23 gedrückt wird.
[0034] Das in den Figuren 6 und 7 dargestellte Eilgangventil 25 enthält keinen Steuerkolben
zur Verteilung der Hydraulikströme. Die Wege werden ausschließlich durch Steuerung
der Sitzventile gelenkt oder umgelenkt.
[0035] Figur 8 zeigt eine detaillierte Darstellung eines Hydraulikplans für die Steuerung der Schwinge
29 für Heben und Senken einerseits und des Arbeitsgerätes Schaufel 24 mit Schöpfen
und Schütten andrerseits. Für die Schaufel 24 ist dem Kippzylinder 23 das Eilgangventil
25 gemäß Figuren 6 und 7 für den Schüttvorhang zugeordnet. Vorzugsweise ist für Schaufellader
eine Parallelführung der Schaufel 24 vorgesehen. Das bedeutet, dass die Schaufel parallel
zur Fahrzeuglängsachse gesteuert wird. Vorzugsweise werden bei solchen Geräten die
Zylinder 23 für die Schaufel 24 und 17 für die Schwinge 29 doppelt ausgeführt, jeweils
beidseitig der Schwinge 29. Die Steuereinrichtung gemäß Figur 8 enthält die für eine
solche Parallelführung wesentlichen Verknüpfungen der Steuereinrichtungen für die
Schwinge 29 und die Schaufel 24.
[0036] In Figur 8 sind Parallelführung Ein- und Eilgang aus mit "Kommando" zu erreichen.
Dann ist die Funktion Eilgang durch den geschlossenen Schalter 32 (verbindet S1-S1
mit Betriebsspannung) eingeschaltet (x am Sitzventil 27) und die Funktion Parallelführung
durch den geschlossenen Schalter 33 (verbindet S2- S2 mit Betriebsspannung) ausgeschaltet.
In Grundstellung ist daher stets die Parallelführung ein und der Eilgang aus. Für
die Steuerung der Schwinge 29 sind die Sitzventile 36, 37 über die Leitung G und H
durchlässig gesteuert, der Öldruck geht also direkt von der Pumpe 21 über das Hauptwegeventil
30 und die durchlässigen Sitzventile 36, 37 zu den Zylindern der Schwinge 29. In dieser
Position ist das dritte Sitzventil 38 gesperrt, die Parallelführung also eingeschaltet.
In den Ölweg Heben/Senken ist ein Abstellventil 40 eingefügt, das für das Abstellen
den Ölweg B-A öffnet Parallel zu diesem Abstellventil 40 ist ein Lasthalteventil 41
geschaltet, das von der Leitung G des Sitzventils 36 aus angesteuert wird. Dieses
Ventil 41 wird daher durch den Arbeitsdruck in Leitung G geöffnet oder geschlossen
und erlaubt die Funktion Heben/Senken oder sperrt diese Funktion. Im Ölweg zwischen
der Stangenseite 14 des Kippzylinders 23 über das Sitzventil 26 zur Leitung C im Ölwegausgang
des Hauptwegeventils 34 Schöpfen/Schütten ist ein vorgesteuertes Lasthalteventil 42
eingefügt, das vom zweiten Ausgang des Hauptwegeventils 35 über die Leitung D mit
möglichst wenig Druck gesteuert wird. Das wird durch das Flächenverhältnis des Lasthalteventils
42 erreicht. Leitung D wird in Figur 8 also als Steuerweg für das Lasthalteventil
42 genutzt, und als Ölweg F für den Zylinder 23. Der im Falle Schütten wirksame Rücklauf
von der Bodenseite 15 des Zylinders 23 ist über die Leitung E und über das Sitzventil
36/37 über die Leitung C im Ausgang des Hauptwegeventils 34 verbunden zum Tank 20.
[0037] Bei eingeschalteter Parallelführung und offenem Schalter 33 werden die Sitzventile
36, 37 in gesperrter Ausführung an den Leitungen G, H liegen (x Stellung). Das dritte
Sitzventil 38 ist dann durchlässig (offen). Zweckmäßig ist die Art der Sitzventile
36, 37, 38 so gewählt, dass die Parallelführung dann eingeschaltet wird, wenn die
Sitzventile 36, 37 stromlos offen und das Ventil 38 stromlos zu ist. Dadurch wird
erreicht, dass ohne Kommando die Parallelführung wirksam und der Eilgang unwirksam
ist. Für die Steuerung Heben und Senken der Schwinge 29 ist ein Hauptwegeventil 30
in Kolbenausführung vorgesehen. Ein Magnetventil 31 steuert die Funktion Heben oder
Senken. Ein Magnetventil 34 stellt die Funktion schöpfen oder schütten am zweiten
Hauptwegeventil 35 ein. Die Pumpe 21 für die Erzeugung des erforderlichen Öldrucks
kann beiden Hauptwegeventilen 30, 35 gemeinsam sein. Die Pfeile im Sinnbild der Ventile
30, 35 geben die jeweilige Flussrichtung an.
[0038] Für die Schaltstellung Parallel-aus wird die Ölmenge durch Steuerung der Sitzventile
ausschließlich auf Heben und Senken der Schwinge umgeschaltet. Eine Steuerung des
Arbeitsgerätes Schöpfen-Schütten ist in diesem Fall nicht erforderlich.
[0039] Wenn kein Eilgang wirksam sein soll, sind die entsprechenden Sitzventile in Figur
8 stromlos. Wenn der Eilgang wirksam sein soll, werden die Sitzventile durch S1 mit
Strom umgeschaltet. Bei Ausschaltung des Schalters 39 für die Stromzuführung bleibt
die Hydraulik in ihren Grundfunktionen.
[0040] In die Ölleitung zwischen den Bodenseiten 15 der Zylinder 23, 29 und den Anschlüssen
F und AF der Sitzventile sind zwei Sitzventile 70, 71 eingefügt, die durch Magnetventile
72, 73 von der Betriebsbereitschaft des Frontladers steuerbar sind. Die Steuerung
ist so beschaffen, dass die Sitzventile gesperrt sind, wenn die Betriebsbereitschaft
des Frontladers abgeschaltet ist (Zündung aus). Bei Einschaltung der Zündung wurden
beide Sitzventile (23, 29) geöffnet (voller Durchlass).
[0041] Figur 9 zeigt eine detaillierte Schnittdarstellung eines Blocks 50 für eine Steuerung
der Bewegungen der Anordnung nach den Figuren 6, 7 oder 8 sowie für eine hydraulisch
gesteuerte Parallelführung durch Verwendung einer Kombination von Sitzventilen 36,
37, 38, 26, 27, 43.
[0042] Der Block 50 kann einstückig sein, wird aber aus Fertigungsgründen aus Teilblöcken
51, 52, 53 zusammengesetzt. Im Block 50 oder den Teilblöcken 51, 52, 53 sind Leitungen
54 des Ölwegs vorgesehen, bereits vorbestimmt bei der Herstellung des oder der Blöcke
oder nachträglich beispielsweise gedreht. Weiterhin sind Anschlussbohrungen 55 für
die Zuführung des Arbeitsmediums Öl zu erkennen, die hier mit den üblichen Kennungen
bezeichnet sind. Schließlich sind Öffnungen 56 für die Aufnahme der gesteuerten Sitzventile
26, 27, 36, 37, 38 für die Steuerung des Ölflusses in den Ölwegen und Sitzventile
57 für die Lasthaltung in den Ölwegen, Die der Steuerung dienenden Sitzventile sind
wie folgt geschaltet:
Für die Ein- oder Ausschaltung des Eilgangs: Ventile 26, 27 stromlos aus
Ventile 26, 27 unter Strom ein.
Für die Ein- oder Ausschaltung der Parallelführung
Ventile 36, 37, 43 stromlos ein
Ventile 36, 37, 43 unter Strom aus
Von den Ventilen sind 26, 36, 38 stromlos offen und 27, 37 zu.
[0043] Figur 9 zeigt somit einen vorgefertigten Block mit vorbestimmten Leitungen und Anschlüssen
für einsetzbare einerseits gesteuerte und andrerseits der Lasthaltung dienende Sitzventile
und Verbindungen zu Arbeitsgeräten. Dieser Block ist eine kompakte, leckagefreie Steuereinrichtung
für einen Frontlader mit Parallelführung und Eilgang.
[0044] Figur 10 zeigt das schematische Diagramm einer 6/2-Mehrwegeventilweiche 60 mit zwei gesteuerten
Sitzventilen 61, 62. Jedem Ventil 61, 62 ist ein Magnetventil 63, 64 zugeordnet. Die
beiden Sitzventile werden so gesteuert, dass ein Eingang 2a zu einem von zwei Ausgängen
1 a, 3a und ein Eingang (ggf. Rücklauf) 2b zu einem von zwei Ausgängen 1 b, 3b durchgeschaltet
wird.
[0045] Figur 11 zeigt einen Schnitt durch einen Block 65 mit den darin vorgefertigten Leitungen 66
und Anschlüssen 1 a, 1 b für die Zuleitungen für den äußeren Ölweg sowie 68, 69 für
die gesteuerten Sitzventile 61, 62. Die Abmessungen des Blocks und gegebenenfalls
auch die Ansteuerung des Sitzventile kann so bemessen sein, dass die so gefertigte
leckagefreie 6/2-Mehrwegeventilweiche mit Sitzventilen, die bisher auf dem Markt üblichen
6/2-Mehrwegeventilweichen mit Steuerkolben ersetzen können. Auf diese Weise können
bisher eingesetzte Weichen im Schadensfall problemlos durch die leckagefreien Weichen
ersetzt werden.
[0046] Figur 12 zeigt einen anderen Schnitt durch den in Figur 11 dargestellten Block 65 (dort durch
Pfeile angedeutet). In Figur 12 sind die beiden Ausgänge 2a, 3a beziehungsweise 2b,
3b sichtbar.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Ventileinrichtung
- 1 a
- Anschluss in Fig. 11 und 12
- 1 b
- Anschluss in Fig. 11 und 12
- 2
- Hauptwegeventil
- 2a
- Anschluss in Fig. 11 und 12
- 2b
- Anschluss in Fig. 11 und 12
- 3
- Mehrwegeventilweiche
- 3a
- Anschluss in Fig. 11 und 12
- 3b
- Anschluss in Fig. 11 und 12
- 4
- Sitzventil
- 5
- Ausgang von Mehrwegventilweiche 3
- 6
- Zusatzverbraucher
- 7
- erster Verbraucher
- 8
- Magnetventil
- 9
- Steuerkolben
- 10
- Steuergehäuse
- 11
- erste Zylinderkammer
- 12
- zweite Zylinderkammer
- 13
- Steuerung von Sitzventil 4
- 14
- Stangenseite von Kippzylinder 23
- 15
- Bodenseite von Kippzylinder 23
- 16
- Kolben von Kippzylinder 23
- 20
- Ölreservoir
- 21
- Pumpe
- 22
- Eilgangventil in Fig. 4 und 5
- 23
- Kippzylinder
- 24
- Schaufel
- 25
- Eilgangventil in Fig. 6 und 7
- 26
- erstes Sitzventil bei einem Eilgangventil
- 27
- zweites Sitzventil bei einem Eilgangventil
- 28
- Druckventil (Rückschlagventil) an zweitem Sitzventil 27
- 29
- Schwinge
- 30
- Hauptwegeventil Schwinge
- 31
- Magnetventil
- 32
- Schalter Eilgang
- 33
- Schalter Parallelführung
- 34
- Magnetventil Schaufel
- 35
- Hauptwegeventil Schaufel
- 36
- Sitzventil Heben/Senken
- 37
- Sitzventil Heben/Senken
- 38
- Sitzventil Heben/Senken
- 39
- Schalter für Stromzuführung
- 40
- Abstelleinrichtung
- 41
- Lasthalteventil
- 42
- Lasthalteventil
- 43
- Sitzventil im Block 65
- 50
- Block
- 51
- Teilblock
- 52
- Teilblock
- 53
- Teilblock
- 54
- innere Leitungen
- 55
- Anschlüsse
- 56
- Öffnungen
- 57
- Sitzventile Lasthaltung
- 60
- 6/2 Mehrwegventilweiche
- 61
- Sitzventil
- 62
- Sitzventil
- 63
- Magnetventil
- 64
- Magnetventil
- 65
- Block
- 66
- innere Leitungen
- 68
- Anschluss für Sitzventile
- 69
- Anschluss für Sitzventile
- 70, 71
- Sitzventile
- 72, 73
- Sitzventile (von Zündung gesteuert)
- S1
- Schalter für Eilgang bzw. Parallelführung
- S2
- Schalter für Eilgang bzw. Parallelführung
- A
- Eingang zum Hauptwegeventil
- A1
- Ausgang zum ersten Verbraucher
- A2
- Ausgang zum zusätzlichen Verbraucher
- B
- Eingang zum Hauptwegeventil
- B1
- Ausgang zum ersten Verbraucher
- B2
- Ausgang zum zusätzlichen Verbraucher
- FR
- Ausgang für Eilgangventil
- FO
- Ausgang für Eilgangventil
1. Hydraulische Steuereinrichtung mit hydraulisch über einen gesteuerten oder steuerbaren
Ölweg (5) betriebene, doppelt wirkende Zylinder (23, 24) aufweisende Frontlader, bei
der dem Ein- und/oder Ausgang des Zylinders (23, 24) ein manuell, gesteuert oder automatisch
einstellbares Sitzventil (4, 25, 26, 27, 36, 37, 38) so zugeordnet ist, dass der gesteuerte
Ölweg (5) durch das oder die Sitzventile (4, 25, 26, 27, 36, 37, 38) willkürlich schließbar
und/oder zu öffnen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung oder Schließung des Sitzventils (4, 25, 26, 27, 36, 37, 43) im Hydraulikweg
(5) zusammen, gleichzeitig und gleichsinnig mit der des Steuerventils (2, 3) erfolgt,
wobei die Größe des Hydraulikflusses nur über das Steuerventil (2, 3) bestimmt wird.
2. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Eilgangventileinrichtung jedem der beiden Ausgänge (A2, B2, FO, FR) ein
Sitzventil (26, 27) zugeordnet ist.
3. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzventil oder die Sitzventile (4, 25, 26, 27, 36, 37, 38) fest mit dem Ausgang
oder den Ausgängen (A2, B2) verbunden ist (sind).
4. Hydraulische Steuereinrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzventil (4, 25, 26, 27, 36, 37, 38) in den Ausgang (A2) eingeschraubt ist.
5. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer 6/2-Wegeventilweiche mit einem in einem doppeltwirkenden Steuergehäuse
(10) bewegbar angeordneten Steuerkolben (9), der im Steuergehäuse (10) zwei Steuergehäusekammern
(11, 12) mit je einem Ausgang (A1, B1, A2, B2) bildet, denen zwei Eingänge (A, B)
zugeordnet sind (Hin- und Rückleitung), das mit einem Zusatzverbraucher (6) verbundene
Paar (Hin- und Rückleitung A2, B2) nur auf dem Ausgang (A2) für die Hinleitung mit
dem Sitzventil (4, 25, 26, 27) versehen ist.
6. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass von zwei Sitzventilen (26, 27) ein Sitzventil stromlos offen und das andere Sitzventil
stromlos geschlossen ist.
7. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass von zwei Sitzventilen (26, 27) eines unter Strom offen und das andere unter Strom
geschlossen ist.
8. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Sitzventile (41, 42) eine Einheit bilden.
9. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Sitzventile (26, 27) einen gemeinsamen Ein beziehungsweise Ausgang und
zwei getrennte Ein beziehungsweise Ausgänge haben.
10. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das eine Sitzventil stromlos offen und unter Strom geschlossen und das andere Sitzventil
stromlos geschlossen und unter Strom offen ist.
11. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche für die Steuerung
eines Werkzeugs (24), insbesondere der Schaufel eines Frontladers oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Sitzventile (26, 27) mit einem gemeinsamen Ausgang und zwei getrennten Eingängen
vorgesehen sind, von denen der eine Eingang mit dem einen Ausgang eines den Öldruck
bereitstellenden Hauptwegeventils (2) und der andere Eingang mit dem anderen Ausgang
des Hauptwegeventils verbindbar ist,
dass beide Ausgänge Hin- oder Rückleitung bilden,
dass für das Hauptwegeventil (2) Umschaltmittel zur Vertauschung (Schütten, Schöpfen)
der Hin- und Rückleitung vorgesehen sind, dass für die beiden Sitzventile eine erste
Schaltstellung (0 oder 1) einstellbar ist, in der das eine Sitzventil stromlos offen
und das andere Sitzventil stromlos geschlossen ist,
dass für die beiden Sitzventile eine zweite Schaltstellung (1 oder 0) einstellbar ist,
in der das eine Sitzventil unter Strom geschlossen und das andere Sitzventil unter
Strom offen ist,
dass der gemeinsame Ausgang der beiden Sitzventile mit einer Kammer eines das Werkzeug
antreibenden Kippzylinders (23) und der Eingang eines vor den Eingang eines der beiden
Sitzventile geschalteten Druckventils (28) mit der anderen Kammer des Kippzylinders
(23) verbunden ist, und
dass eine der beiden Schaltstellungen für die Sitzventile dem normalen Schöpf- und Schüttvorgang
zugeordnet ist und die andere dem Schüttvorgang im Eilgangbetrieb.
12. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 für die Steuerung
der Schwinge (29) eines Frontladers oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass drei Sitzventile (36, 37, 38) vorgesehen sind, von denen das eine (36) mit dem einen
Ausgang eines den Öldruck bereitstellenden Hauptwegeventils (2, 30) und das andere
(37) mit dem anderen Ausgang des Hauptwegeventils (2, 30) in den Ölweg eingefügt verbindbar
ist, dass beide Ausgänge des Hauptwegeventils Hin- oder Rückleitung bilden, dass für
das Hauptwegeventil (2, 30) Umschaltmittel (31) zur Vertauschung (Heben, Senken) der
Hin- und Rückleitung vorgesehen sind,
dass für die drei Sitzventile (36, 37, 38) eine erste Schaltstellung (0 oder 1) einstellbar
ist, in der zwei Sitzventile (36, 37) offen oder geschlossen und das dritte Sitzventil
(38) geschlossen oder offen sind,
dass für die drei Sitzventile (36, 37, 38) eine zweite Schaltstellung (1 oder 0) einstellbar
ist, in der zwei Sitzventile geschlossen oder offen und das dritte Sitzventil (38)
offen oder geschlossen sind,
dass die drei Sitzventile (36, 37, 38) dem mit dem Schwingenzylinder (23) verbundenen
Ölweg so zugeordnet sind, dass in der ersten Schaltung (0) die Parallelführung eingeschaltet
und in der zweiten Schaltung die Parallelführung ausgeschaltet ist,
dass in beiden Schaltstellungen (0, 1) die Sitzventile (36, 37) der Einstellung Hebevorgang
oder Senkvorgang des Hauptwegeventils dienen, und
dass in der zweiten Schaltstellung (1) das dritte Sitzventil (38) die Hinleitung des Ölwegs
zum Schwingenzylinder durchschaltet und die Lasthalteventile überbrückt.
13. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sitzventil (4, 25, 26, 27, 36, 37, 43) im Hydraulikweg (5) zwischen dem Ausgang
(A2) eines der Umsteuerung des Ölstroms dienenden Ventils (3), insbesondere einer
Mehrwegeventilweiche (3) und einem Verbraucher (6) angeordnet ist, und
dass das Sitzventil (4, 25, 26, 27) zusammen, gleichzeitig und gleichsinnig mit dem Ventil
(3) angesteuert wird, insbesondere für diesen Hydraulikweg (5) zusammen mit dem Ventil
(3) geschlossen oder geöffnet wird.
14. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Block mit eingearbeiteten Leitungen und Anschlüssen für Sitzventile vorgesehen
ist.
15. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Block mit eingearbeiteten Leitungen und Anschlüssen für Sitzventile vorgesehen
ist, von denen zwei Sitzventile (26, 27) für die Steuerung der Schaufel und drei Sitzventile
(36, 37, 38) für die Steuerung der Schwinge vorgesehen sind.
16. Hydraulische Steuereinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass in die Ölleitung zwischen den Bodenseiten (15) der Schwingenzylinder (29) und Kippzylinder
(23) oder dergleichen und den Anschlüssen F, AF Sitzventile (70, 71) eingefügt sind,
deren Magnete (72, 73) mit der Betriebsbereitschaft (Zündung 39) verbunden sind, wobei
die Sitzventile (70, 71) stromlos (bei ausgeschalteter Zündung 39) geschlossen und
bei eingeschalteter Zündung (39) offen sind.