[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Überbrückungsvorrichtung zum Überbrücken
einer elektrischen Last mit einer Anschlusseinrichtung zum Anschließen der Überbrückungsvorrichtung
parallel zu der elektrischen Last und einer elektrischen Impedanz, die an die Anschlusseinrichtung
gekoppelt ist.
[0002] Verschiedene Lastarten zeigen Probleme, sobald eine vorgeschaltete Schalteinrichtung,
z.B. ein Installationsschalter, im Schaltkreis hochohmig überbrückt wird. Dies ist
der Fall, wenn der Schaltvorrichtung zumindest ein zusätzliches elektrisches Verbraucherelement
parallel geschaltet wird.
[0003] In FIG 1 ist eine entsprechende Installationsausführung dargestellt. Bei dem Schaltkreis
ist eine Netzphase L über einen Installationsschalter 1 an eine erste Klemme a einer
Last 4 angeschlossen. Bei der Last 4 kann es sich beispielsweise um eine Energiesparlampe
handeln. Die Last 4 (Energiesparlampe) ist mit ihrer zweiten Klemme b an den N-Leiter
angeschlossen und schließt damit den Stromkreis. Die Schaltvorrichtung 1 ist durch
ein Verbraucherelement 2 hochohmig überbrückt.
[0004] Parallel zur Last 4 ist eine Überbrückungseinrichtung 3 mit ihren Klemmen c und d
an den Klemmen a, b der Last 4 angeschlossen. Die Überbrückungseinrichtung 3 ist durch
Schließen der Schaltvorrichtung 1 an die Netzspannung schaltbar und durch Öffnen der
Schaltvorrichtung 1 von der Netzspannung trennbar. Bei geschlossener Schaltvorrichtung
1 besitzt die Überbrückungseinrichtung 3 einen hohen Widerstand, wohingegen bei geöffneter
Schaltvorrichtung 1 die Überbrückungseinrichtung 3 einen geringen Widerstand aufweist.
[0005] Die in FIG 1 dargestellte Energiesparlampe (Last 4) umfasst einen Brückengleichrichter
41 sowie einen Glättungskondensator 42, der parallel zur Leuchtstofflampe 43 angeordnet
ist. In Reihe zum Glättungskondensator 42 und zur Leuchtstofflampe 43 ist ein Diac
44 angeordnet, der bei Erreichen einer gewissen Ladespannung des Glättungskondensators
42 (ca. 30 V) das Zünden der Leuchtstoffröhre 43 veranlasst.
[0006] In diesem Zusammenhang unterscheidet man zwei Arten von Schaltvorrichtungen 1. Zum
einen sind dies konventionelle Installationsschalter bzw. Installationstaster, bei
denen nur im ausgeschalteten Zustand Energie für das Verbraucherelement 2 benötigt
wird. Zum anderen sind dies elektronische Installationsschalter in Zweileitertechnik,
so genannte Zweileiterschalter, bei denen die Elektronik über die angeschlossene Last
4 versorgt wird. Die Zweileiterschalter sind so ausgeführt, dass sowohl im ausgeschalteten
als auch im eingeschalteten Zustand die Energieversorgung für das Verbraucherelement
2 aufrecht erhalten wird.
[0007] Zu den Verbraucherelementen 2, mit denen konventionelle Installationsschalter oder
Installationstaster hochohmig überbrückt werden können, zählen Glimmlampen, diverse
Anzeigeelemente (beispielsweise Leuchtdioden), Netzteile mit Kleinleistungstrafo,
Schaltnetzteile für Netzspannung sowie Kondensatornetzteile und Widerstandsnetzteile.
Derartige Komponenten können auch in Zweileiterschaltern integriert sein.
[0008] Lasten, die durch die hochohmige Überbrückung der Schaltvorrichtung mittels eines
Verbraucherelementes gefährdet sind, können beispielsweise Energiesparlampen, Leuchtstofflampen
mit klassischem Vorschaltgerät, Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät
sowie Niedervolt-Halogenleuchten mit bestimmten elektronischen Trafos (z.B. nicht-dimmbare
Typen) und Treppenlichtzeitschalter (Steuereingang) bzw. Fernschalter sein.
[0009] Die Energiesparlampen können als Warmstartlampen oder als Kaltstartlampen ausgeführt
sein. Alle am Markt erhältlichen Energiesparlampen haben heute einen Brückengleichrichter
41 (vgl. FIG 1) mit Glättungskondensator 42 am Eingang. Im Betrieb entstehen kurze
Strom-Nachladeimpulse von etwa 2 ms im Zeitbereich des Maximums einer jeden Sinushalbwelle
der Netzspannung. Die Energiesparlampen zünden bei Erreichen einer gewissen Ladespannung
des Glättungskondensators (ca. 30 V). Die Kaltstartlampen zünden hierbei sofort, wohingegen
bei den Warmstartlampen zuerst die Wendel geheizt werden und kurzzeitig später dann
die Lampenzündung erfolgt. Im ausgeschalteten Zustand der hochohmig überbrückten Schaltvorrichtung
lädt sich jedoch der Glättungskondensator in der Energiesparlampe auf. Bei einem gewissen
Spannungspegel (ca. 30 V) setzt ein Zündversuch ein. Kaltstartlampen zünden kurz (Aufflackern),
dabei bricht die Spannung am Glättungskondensator wieder zusammen. Nach einiger Zeit
lädt der Glättungskondensator wieder bis zur Zündspannung und das Ereignis wiederholt
sich. Die Zeitkonstante ist durch die Größe des Glättungskondensators in der Energiesparlampe
und dem Durchgangswiderstand des Verbraucherelementes vorgegeben.
[0010] Warmstartlampen wären aufgrund der verzögerten Lampenzündung im Prinzip an einer
hochohmig überbrückten Schaltvorrichtung ohne weitere Maßnahmen zu betreiben, jedoch
wird diese Betriebsart von den Lampenherstellern nicht favorisiert, da die Wendel
in einem vom Ladezyklus des Glättungskondensators vorgegebenen Rhythmus immer wieder
aufgeheizt werden. Eine vorzeitige Alterung der Warmstartlampe wäre die Folge. In
der "Technischen Fibel für Energiesparlampen" der Firma OSRAM wird auf Seite 30 deshalb
der Betrieb von Warmstartlampen an (auch hochohmig) überbrückten Schaltvorrichtungen
als nicht zulässig erachtet.
[0011] Leuchtstofflampen mit klassischem Vorschaltgerät werden mittels eines Starters (Glimmstarter,
Glühstarter, elektronische Starter und andere) betrieben. Im ausgeschalteten Zustand
wirkt praktisch nur der Starterwiderstand. Glimmstarter und einige elektronische Starter
sind relativ hochohmig, so dass im ausgeschalteten Zustand der Schaltvorrichtung der
Stromfluss über das Verbraucherelement Zündversuche einleiten kann. Die Leuchtstofflampe
blinkt hierbei kurz auf, kann aber aufgrund des begrenzten Stromflusses nicht dauerhaft
leuchten und erlischt wieder.
[0012] Parallel kompensierte Leuchtstofflampen haben einen Kondensator parallel gesetzt,
der eine genügend niedrige Impedanz bildet, so dass der Spannungsabfall nicht ausreicht,
um den Starter in Funktion zu setzen. Parallelkompensation ist jedoch weniger üblich.
Viele Leuchtensockel sind derart vorbereitet, dass durch Abziehen eines Kurzschlusssteckers
und Einsatz eines entsprechenden Kondensators automatisch eine Serienkompensation
entsteht.
[0013] Bei Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät entstehen bei hochohmig überbrückten
Schaltvorrichtungen Probleme mit dem Zurücksetzen im Moment des Einschaltens (power
on reset). Moderne Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät schalten nämlich
defekte bzw. gealterte Röhren weg, um ein ständiges Flackern zu verhindern und verbleiben
in diesem Zustand, bis ein power on reset erscheint.
[0014] Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät heutiger Bauart haben einen Brückengleichrichter
mit Glättungskondensator am Eingang. Der power on reset erscheint nur dann, wenn am
Glättungskondensator fast keine Spannung mehr anliegt. Beim Ersatz einer defekten
Röhre muss deshalb vor dem Wiedereinschalten die Spannung am Eingang fast gänzlich
weg sein. Da jedoch im ausgeschalteten Zustand einer hochohmig überbrückten Einschaltvorrichtung
die Spannung am Glättungskondensator nicht gegen Null gehen kann, um damit unter die
power on reset-Schwelle zu gelangen, kann die Leuchtstofflampe mit elektronischem
Vorschaltgerät mit der ausgetauschten neuen Leuchtstoffröhre nicht mehr starten.
[0015] Im Gegensatz dazu starten elektronische Trafos für Niedervolt-Halogenleuchten wegen
der Dimmer-Anforderung in jeder Halbwelle neu und haben das vorgenannte Problem nicht.
Die Netzspannung wird hierbei ebenfalls gleichgerichtet, jedoch fehlt ein Glättungskondensator,
so dass die Netzhalbwellen mit höherer Frequenz "zerhackt" werden. Das Gleiche gilt
für elektronische Vorschaltgeräte, die auf dieser Technik aufsetzen, z.B. Konzepte
mit power factor correction (cos ϕ-Korrektur), bei denen der Leistungsfaktor gegen
Eins korrigiert wird.
[0016] Weiterhin gibt es elektronische Vorschaltgeräte mit einem Reset-Knopf, die ebenfalls
diese Problematik nicht aufweisen.
[0017] Bei Treppenlichtzeitschaltern wird der Zeitablauf durch Installationstaster ausgelöst.
Konventionelle Installationstaster werden in der Regel zwecks Orientierung mit Glimmlampen
bestückt. Weiterhin können auch stromsparende Sensorgeräte in Zweileitertechnik mit
Tasterfunktion angewendet werden (z.B. Bewegungsmelder oder ähnliches). Befindet sich
der Installationstaster in seiner Ruhestellung (Schaltstellung "AUS"), dann fließt
nur ein bestimmter geringer Ruhestrom. Steigt der Ruhestrom jedoch zu stark an, z.B.
durch Parallelschalten von zu vielen Glimmlampen bzw. von zu vielen Ansteuergeräten,
dann könnte der Treppenlichtzeitschalter diesen Stromfluss als Steuersignal werten
und ständig einschalten bzw. seine Zeitfunktion blockieren.
[0018] Um die vorgenannten Probleme abzustellen, wird parallel zur Last (Energiesparlampe,
Leuchtstofflampe, Treppenlichtzeitschalter) eine Überbrückungseinrichtung angeordnet.
Die Überbrückungseinrichtung übernimmt im ausgeschalteten Zustand der Schaltvorrichtung
(Schaltvorrichtung geöffnet) den größeren Teil des Stromflusses, so dass der Spannungsabfall
an der Last möglichst gering gehalten wird. Befindet sich die Schaltvorrichtung im
eingeschalteten Zustand (Schaltvorrichtung geschlossen), dann muss die Überbrückungseinrichtung
jedoch die volle Netzspannung tragen können, wobei ein möglichst geringer Energieverbrauch
erwünscht ist.
[0019] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Überbrückungseinrichtungen bekannt.
[0020] So kann z.B. eine Glühlampe als Überbrückungseinrichtung dienen. Für die meisten
Anwendungen ist diese Anwendung u.a. wegen des zusätzlichen Energieverbrauches nachteilig.
[0021] Als Überbrückungseinrichtung kann auch ein Kondensator zum Einsatz kommen. Dieser
ist jedoch durch die geforderte hohe Spannungsfestigkeit (Netzspannung) relativ großvolumig.
Wenn das Verbraucherelement relativ viel Strom benötigt, muss der Kondensator einen
relativ hohen Kapazitätswert aufweisen. Der Kondensator müsste dann entweder überdimensioniert
werden oder aber an jeden einzelnen Einsatzfall angepasst werden.
[0022] Weiterhin ist es bekannt, einen Kleinleistungs-Transformator im belasteten Zustand
als Überbrückungseinrichtung zu verwenden. Aufgrund des relativ hohen Energieeigenverbrauches
und des relativ großen Bauvolumens sind Kleinleistungs-Transformatoren für die meisten
Fälle unbrauchbar (eine Ausführung für 230 V in Minimalgröße des Eisenkerns ist im
Primärkreis sehr hochohmig).
[0023] Ferner ist es möglich, Kaltleiter (PTC Positive Temperature Coefficient) als Überbrückungseinrichtung
einzusetzen. Im eingeschalteten Zustand der Schaltvorrichtung wird der Kaltleiter
mit voller Netzspannung betrieben und heizt sich entsprechend auf, wodurch ein entsprechender
Energieverbrauch entsteht. Nach dem Ausschalten der Schaltvorrichtung ist der Kaltleiter
bis zu seiner Abkühlung praktisch unwirksam, so dass nach jedem Ausschalten der Schaltvorrichtung
für die Dauer der Abkühlzeit die vorgenannten Probleme auftreten.
[0024] Alle bekannten Überbrückungseinrichtungen weisen einen stetigen (kontinuierlichen)
Übergang zwischen dem niedrigen und dem hohen Widerstandswert ihres Innenwiderstandes
auf.
[0025] Aus der Druckschrift DE 43 43 219 C1 ist ein Treppenlichtzeitschalter mit integriertem
Überbrückungsbaustein bekannt, an dem mehrere Installationstaster mit Glimmlampen
angeschlossen werden können. Je nach Höhe der anliegenden Spannung am Überbrückungsbaustein
wird dieser niederohmig bzw. hochohmig. Der Überbrückungsbaustein weist eine Brückengleichrichterschaltung
auf, deren Gleichspannungsausgang mit einer elektronischen, bistabilen Schaltung beschaltet
ist.
[0026] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, den Einsatzbereich eines hochohmig
überbrückten Installationsschalters zu erweitern.
[0027] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Überbrückungsvorrichtung zum
Überbrücken einer elektrischen Last mit einer Anschlusseinrichtung zum Ausschließen
der Überbrückungsvorrichtung parallel zu der elektrischen Last und einer elektrischen
Impedanz, die an die Anschlusseinrichtung gekoppelt ist, sowie einem Schaltnetzteil,
mit dem die elektrische Impedanz in vorgebbarer Weise an die Anschlusseinrichtung
schaltbar ist.
[0028] Mit der erfindungsgemäßen Überbrückungsvorrichtung ist es somit möglich, verschiedene
Lastarten der Installationstechnik auch dann zu betreiben, wenn der Installationsschalter
im Schaltkreis hochohmig überbrückt wird. Insbesondere können an hochohmig überbrückten
Schaltern somit Energiesparlampen, Leuchtstofflampen mit klassischem Vorschaltgerät,
Leuchtstofflampen mit elektronischem Vorschaltgerät, Niedervolt-Halogenleuchten mit
bestimmten elektronischen Trafos (z.B. nichtdimmbare Typen), Treppenlichtzeitschalter
mit Steuereingang und dergleichen betrieben werden. Dabei können konventionelle Installationsschalter
oder Installationstaster mit Glimmlampen, diversen Anzeigeelementen, einem Netzteil
mit Kleinleistungstrafo, einem Schaltnetzteil für Netzspannung, einem Kondensatornetzteil,
einem Widerstandsnetzteil und dergleichen als hochohmiges Verbraucherelement überbrückt
werden. Diese Komponenten können auch in elektronischen Zweileiterschaltern integriert
sein.
[0029] Vorzugsweise ist das Schaltnetzteil der Überbrückungsvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung in seiner Funktion unterbrechbar. Damit ist ein Betrieb im so genannten
Burst-Mode möglich.
[0030] Das Schaltnetzteil kann darüber hinaus einen freilaufenden Oszillator, einen Treiber
und einen Schalttransistor umfassen. Somit können marktübliche Bauelemente für das
Schaltnetzteil eingesetzt werden.
[0031] Die elektrische Impedanz kann eine Induktivität und einen ohmschen Widerstand aufweisen.
Dadurch lässt sich der Strombedarf des zum Schalter parallel geschalteten Verbraucherelements
genau berücksichtigen.
[0032] Des Weiteren kann zwischen die Anschlusseinrichtung und das Schaltnetzteil samt elektrischer
Impedanz ein Zweiweggleichrichter geschaltet sein. Dadurch wird die Schaltung der
Überbrückungsvorrichtung polaritätsunabhängig.
[0033] Zur Ansteuerung des Schaltnetzteils kann ferner ein Spannungssensor für das Detektieren
der Spannung an der Anschlusseinrichtung und ein damit verbundener Optokoppler eingesetzt
sein. Dies gewährleistet, dass das Schaltnetzteil nicht ständig arbeitet und somit
eine Energieeinsparung erzielbar ist.
[0034] In einer besonderen Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Überbrückungsvorrichtung
eine Regeleinrichtung auf, mit der eine Spannung an der elektrischen Impedanz abgreifbar
und in Abhängigkeit dieser Spannung das Schaltnetzteil ansteuerbar ist. Somit lässt
sich die Energiezufuhr zum Verbraucher feiner abstufen.
[0035] Vorteilhaft darüber hinaus ist auch, wenn das Schaltnetzteil einschließlich einer
Konstantspannungsquelle für das Schaltnetzteil in einem Chip integriert sind. Dadurch
lässt sich eine vereinfachte Ausführung der Schaltung der Überbrückungsvorrichtung
erreichen.
[0036] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
in denen zeigen:
- FIG 1
- einen prinzipiellen Schaltkreis, bei dem ein Überbrückungsbaustein zu einer Last parallel
geschaltet ist und
- FIG 2
- ein Schaltbild eines erfindungsgemäßen Überbrückungsbausteins.
[0037] Das nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
[0038] Für einen universellen Einsatz in der Installationstechnik sollte ein Überbrückungsbaustein
folgende ausgeprägte Eigenschaften haben:
- bei niedriger Strombelastung (Schalter AUS und Last bzw. Lampe AUS) möglichst niederohmig,
um alle möglichen Typen von Verbraucherelementen 2 (vgl. FIG 1) mit Strom zu versorgen,
ohne dass die oben genannten Probleme auftreten können;
- Parallelschaltung mehrerer Verbraucherelemente 2 ermöglichen, ohne dass die oben genannten
Probleme auftreten können;
- gemischte Parallelschaltung von verschiedenartigen Verbraucherelementen 2 ermöglichen,
ohne dass die oben genannten Probleme auftreten können;
- bei voller Netzspannung (Schalter EIN und Lampe EIN) möglichst hochohmig, um den Eigenenergieverbrauch
gering zu halten;
- Polaritäts-unabhängige Anwendung (Vereinfachung der Installation im Falle von Verbraucherelementen
2 mit Einweggleichrichtung);
- Schutz bei Netzunterspannung;
- Schutz gegen extrem überhöhte Temperatur in der Schaltung (Brandgefahr);
- geringst mögliches Bauvolumen, flache Bauweise;
- kostengünstig in der Herstellung.
[0039] Aus diesem Grund wird erfindungsgemäß ein Überbrückungsbaustein in Ausführung als
Schaltnetzteil mit Weitbereichs-Eingangsspannung (AC/DC-Wandler) mit einer angeschlossenen
Grundlast auf der Sekundärseite vorgeschlagen. Der Eingangsspannungsbereich sollte
eine erweiterte Spanne von 30 bis 253 V AC überdecken. Vorzugsweise ist das Schaltnetzteil
für einen Funktionsbetrieb im sogenannten Burst-Mode ausgelegt, was besagt, dass dessen
Funktion bedarfsweise unterbrochen werden kann. In diesem Konzept erfolgt die Funktionsunterbrechung
immer dann, wenn am Überbrückungsbaustein volle Netzspannung anliegt, d. h. wenn der
Schalter 1 und die Last 4 eingeschaltet sind (vgl. FIG 1). Zur Steuerung wird ein
Spannungssensor benötigt. Bezüglich der Energiebilanz erscheint in diesem Zustand
die Grundlast des Schaltnetzteiles nicht mehr, was zu einer Energiesparung führt.
[0040] Ein Schaltbild der bevorzugten Überbrückungsvorrichtung ist in FIG 2 dargestellt.
Die Klemmen c, d des Überbrückungsbausteins werden konform FIG 1 parallel zur Last
4 angeschlossen. Wenn der Schalter 1 ausgeschaltet ist, wird die an den Klemmen c,
d anliegende Spannung über die Sicherung F1 an den Brückengleichrichter V1 geführt,
gleichgerichtet und an den Kondensator C1 angelegt. Der Kondensator C1 lädt sich auf.
[0041] Ab einer gewissen Spannung an den Eingangsklemmen c, d (vorzugsweise ca. 35V AC)
wird die Konstantspannungsquelle N1, die an eine Ausgangsklemme des Brückengleichrichters
V1 angeschlossen ist, aktiv und das Schaltnetz startet. Dieses besteht aus einer Reihenschaltung
eines freilaufenden Oszillators N2, eines Treibers N3 und eines Schalttransistors
T1, vorzugsweise ein MOSFET. Der Drain-Kontakt D des Schalttransistors T1 ist ebenfalls
mit der Ausgangsklemme des Brückengleichrichters V1 verbunden, an die auch die Konstantspannungsquelle
N1 angeschlossen ist. Der Source-Kontakt S des Schalttransistors T1 ist mit einer
Serienschaltung einer Spule bzw. Induktivität L1 und eines Lastwiderstands R2 verbunden.
Parallel zu der Serienschaltung liegt eine Rücklaufdiode V3. Der Source-Kontakt S
des Schalttransistors T1 ist über einen Kondensator C2 mit dem Eingang des freilaufenden
Oszillators N2 verbunden. Sobald der Transistor T1 einschaltet, wird die Induktivität
L1 durch den Strom über den Lastwiderstand R2 magnetisch aufgeladen. Nach Ausschalten
des Transistors T1 kehrt die Spannung an der Induktivität L1 um, die Rücklaufdiode
V3 wird leitend und die Energie aus L1 wird über den Lastwiderstand entladen. N2 stellt
hierbei in bekannter Weise ein der Schaltung angepasstes Impuls-Pausenverhältnis sicher:
kurze Einschaltimpulse mit längeren Ausschaltzeiten für T1 wechseln periodisch ab,
wobei die Länge der Einschaltimpulse von der Spannung an C1 abhängig gemacht wird.
Je höher die Spannung an dem Kondensator C1 ist, umso kürzer sind die Ladeimpulse
für L1. Durch das Verbraucherelement 2 entsteht ein Stromfluss zur Versorgung von
dessen Elektronik. Die Belastung durch den Überbrückungsbaustein muss hierbei angepasst
werden, d.h. je höher der Strombedarf des Verbraucherelements 2 ist, umso kleiner
muss der Lastwiderstand R2 aus FIG. 2 gewählt werden.
[0042] Wenn der Schalter 1 geschlossen wird, liegt die volle Netzspannung von 230VAC an
den Klemmen c, d des Überbrückungsbausteins. Für die höhere Spannung wird eine Zenerdiode
V2 leitend (Spannungssensor), so dass ein Optokoppler U1 aktiv wird. Hierzu ist an
die Ausgangsklemmen des Brückengleichrichters V1 eine Serienschaltung bestehend aus
einem ohmschen Widerstand R1, der Zenerdiode V2 und der Leuchtdiode des Optokopplers
U1 geschaltet. In der Folge wird der Transistor des Optokopplers U1 leitend und sperrt
den Treiber N3. Das Schaltnetzteil wird ausgeschaltet und durch den Lastwiderstand
R2 fließt kein Strom mehr. Auf diese Weise wird Energie eingespart.
[0043] Die Schaltung des Überbrückungsbausteins ist durch den Brückengleichrichter V1 (Zweiweggleichrichter)
polaritätsunabhängig. Da es elektronische Zweileiterschalter gibt, die für die Versorgung
der eigenen Elektronik eine Einweggleichrichtung nutzen, ist das von entscheidendem
Vorteil für die Errichtung einer Installation.
[0044] In einer alternativen Ausführungsform ist kein Spannungssensor und Optokoppler zur
Abschaltung vorgesehen. In diesem Fall liegt immer die volle Belastung an R2. Das
Schaltnetzteil arbeitet ständig bei hoher sowie auch bei geringer Spannung an den
Klemmen c, d und verbraucht Energie.
[0045] Bei einer anderen Ausführungsform kann eine Regelschleife mit Einbezug des Energiebedarfs
am Lastwiderstand R2 vorgesehen sein. In diesem Fall muss die Spannung an R2 mittels
Parallelsetzen eines Kondensators geglättet werden. Ein Spannungsdetektor beobachtet
die Spannung an diesem Kondensator und steuert den Sperreingang des Treibers N3, zumeist
ebenfalls über einen Optokoppler. Dadurch kann die Energiezufuhr bzw. der Strom durch
den Verbraucher 2 feiner abgestuft werden. Da das Schaltnetzteil auch bei hoher Spannung
an den Klemmen arbeitet, ergibt sich aber der gleiche Energieverlust an R2 wie in
FIG. 2, vorgegeben durch den vom Verbraucher 2 benötigten Strom.
[0046] Eine weitere Ausführungsform kann darin bestehen, dass die Bauelemente des Schaltnetzteils
einschließlich der Konstantspannungsquelle N1 in einem Chip N4 (vgl. FIG 2) integriert
sind. Ein Beispiel hierfür ist der Baustein TNY 253 der Fa. "power integration". Mit
ihm vereinfacht sich die Ausführung der Schaltung.
[0047] Darüber hinaus ist eine Ausführung der Schaltung vollständig in SMD-Bestückung möglich.
Sie benötigt geringstes Volumen bei flacher Bauweise.
1. Überbrückungsvorrichtung (3) zum Überbrücken einer elektrischen Last (4) mit
- einer Anschlusseinrichtung (c, d) zum Ausschließen der Überbrückungsvorrichtung
(3) parallel zu der elektrischen Last (4) und
- einer elektrischen Impedanz (L1, R2), die an die Anschlusseinrichtung gekoppelt
ist,
gekennzeichnet durch
- ein Schaltnetzteil (N2, N3, T1), mit dem die elektrische Impedanz (L1, R2) in vorgebbarer
Weise an die Anschlusseinrichtung (c, d) schaltbar ist.
2. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Schaltnetzteil (N2, N3, T1) in
seiner Funktion unterbrechbar ist.
3. Überbrückungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Schaltnetzteil (N2, N3,
T1) einen freilaufenden Oszillator (N2), einen Treiber (N3) und einen Schalttransistor
(T1) umfasst.
4. Überbrückungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die elektrische
Impedanz (L1, R2) eine Induktivität (L1) und einen ohmschen Widerstand (R2) aufweist.
5. Überbrückungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen die
Anschlusseinrichtung und das Schaltnetzteil (N2, N3, T1) samt elektrischer Impedanz
(L1, R2) ein Zweiweg-Gleichrichter (V1) geschaltet ist.
6. Überbrückungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Ansteuerung
des Schaltnetzteils (N2, N3, T1) ein Spannungssensor (V2) für das Detektieren der
Spannung an die Anschlusseinrichtung und ein damit verbundener Optokoppler (U1) eingesetzt
sind.
7. Überbrückungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Regeleinrichtung,
mit der eine Spannung an der elektrischen Impedanz (L1, R2) abgreifbar und in Abhängigkeit
dieser Spannung das Schaltnetzteil (N2, N3, T1) ansteuerbar ist.
8. Überbrückungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schaltnetzteil
(N2, N3, T1) einschließlich einer Konstantspannungsquelle (N1) für das Schaltnetzteil
in einem Chip (N4) integriert sind.