[0001] Erfindung betrifft einen Schliesszylinder mit Stiftzuhaltungen, bei dem ein Grundcode
mit wenigstens einem Umstellschlüssel änderbar ist, mit einem Zylindergehäuse, in
dem ein Rotor gelagert ist, der einen Schlüsselkanal aufweist, in den ein mit Steuerflächen
versehener Schaft eines Normalschlüssels zur Einordnung der in drei ersten Reihen
angeordneten Zuhaltungen einschiebbar ist, mit weiteren Zuhaltungen, die Codierelemente
aufweisen und die in einer Programmierstellung des Rotors in weiteren Bohrungen des
Zylindergehäuses angeordnet sind.
[0002] Schliesszylinder mit Stiftzuhaltungen, deren Schliessung änderbar ist, sind bereits
in zahlreichen Ausführungen bekannt. Beispielsweise zeigt die EP 0250701 ein Zylinderschloss,
bei dem wenigsten eine Stiftzuhaltung ein so genanntes Variationsplättchen aufweist.
Dieses Variationsplättchen kann durch eine Ausnehmung im Kern aufgenommen und so aus
dem Bereich der Stiftzuhaltung entfernt werden. Bei diesem Schliesszylinder kann die
Schliessung ohne Austausch und auch ohne Ausbau des Schlosses geändert werden. Dies
ist beispielsweise dann erforderlich, wenn ein Schlüssel verloren geht.
[0003] Die EP 0918124 A offenbart ebenfalls einen Schliesszylinder, bei welchem ein Grundcode
geändert werden kann. Hierzu weist ein Schlüssel eine Ausnehmung auf, welche eine
Hilfszuhaltung aufnehmen und damit diese entfernt oder wieder eingesetzt werden kann.
Bei diesem Schliesszylinder ist eine Umstellung vergleichsweise aufwändig und benötigt
einen Fachmann.
[0004] Die GB 2154652 A offenbart einen Schliesszylinder, der zum Einsammeln von Schliesselementen
eine separate Bohrung und einen separaten Kern mit Codierscheiben besitzt. Diese Codierscheiben
können abgelegt werden. Der Schliesszylinder weist mehrere Scherlinien auf und kann
deshalb nur mit vergleichsweise grossem Aussendurchmesser hergestellt werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schliesszylinder der genannten Art
zu schaffen, der eine wesentlich höhere Schliesssicherheit gewährleistet.
[0006] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Schliesszylinder dadurch gelöst, dass
in der Programmierstellung der Umstellschlüssel mit drei weiteren Reihen von Zuhaltungen
zusammenwirkt, die in Schiebern angeordnet sind und diese weiteren Reihen jeweils
Zuhaltungen mit Codierelementen enthalten. Beim erfindungsgemässen Schliesszylinder
kann die Umstellung gleichzeitig in drei Reihen beziehungsweise drei Bohrlinien erfolgen.
Damit kann die Anordnung der Umstellpositionen, und somit die Zuhaltungen mit Codierelementen
über drei Ebenen und damit über wesentlich mehr Bohrungen erfolgen. Dadurch werden
die Umstellmöglichkeiten wesentlich erhöht. Daraus resultiert eine wesentlich höhere
Sicherheit. Die höhere Sicherheit ergibt sich insbesondere durch eine sichere Verschleierung
der Umstellpositionen beziehungsweise der Codierpositionen. Es kann somit nicht festgestellt
werden, wo sich die Codierpositionen auf dem Schlüssel befinden. Aufgrund der vielen
Umstellmöglichkeiten kann der Besitzer des Schliesszylinders mehrmals, beispielsweise
10 oder 20 mal vor- und rückwärts umstellen beziehungsweise programmieren. Gebrauchte
Schlüsselsätze können archiviert und nach einer gewissen Zeit wieder verwendet werden.
Wesentlich ist zudem, dass durch die Anordnung der weiteren Reihen in Schiebern ein
kleiner Aussendurchmesser und zudem eine besonders einfache Montage möglich ist.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zylindergehäuse Ausnehmungen
aufweist, in welche jeweils ein Schieber eingesetzt ist, der Gehäusestifte der Stiftzuhaltungen
aufnimmt. Diese Schieber können vor dem Einsetzen in die genannten Ausnehmungen hergestellt
und mit den Gehäusestiften bestückt werden. Der mit den Zuhaltungsstiften bestückte
Rotor kann beim Einsetzen der Schieber im Zylindergehäuse montiert sein, sodass nach
dem Einschieben der Schieber in das Gehäuse der Schliesszylinder bereits funktionsfähig
ist. Diese Weiterbildung hat zudem den wesentlichen Vorteil, dass der Schliesszylinder
mit einem üblichen Aussendurchmesser von 17 mm realisiert werden kann.
[0008] Durch eine Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die weiteren Reihen bezüglich
einer Mittelebene des Schliesszylinders asymmetrisch angeordnet sind. Damit ist eine
Linksversion und eine Rechtsversion möglich. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass
Zentralanlagen aufgebaut werden können. Bei einem Wohnhaus wird dann beispielsweise
die Haustür mit einem Schliesszylinder ausgerüstet, der die Linksversion besitzt.
Die Wohnungstüren werden dann jeweils mit einem Schliesszylinder nach der Rechtsversion
ausgerüstet.
[0009] Durch eine Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens einer der
drei weiteren Reihen eine unbewegliche Stiftposition aufweist. Diese Stiftposition
ist vorzugsweise die hinterste Position. Ein Normalschlüssel kann deshalb zum Programmieren
nicht verwendet werden. Zum Programmieren ist ein spezieller Umstell- oder Programmierschlüssel
notwendig, der eine Kerbe aufweist, in welche der radial nicht bewegliche Stift ein-
und ausfahren kann. Ein Normalschlüssel ohne diese Kerbe kann in der Programmierstellung
nicht bis zum Schlüsselanschlag in den Schlüsselkanal eingestossen werden. In der
Programmierstellung ist damit jeder normale Schlüssel ausgesperrt.
[0010] Der Schliesszylinder ist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ein Doppelschliesszylinder.
Die beiden Zylindergehäuse sind vorzugsweise separat hergestellt und mit einem Steg
verbunden. Die Teilung in zwei Zylinderhälften ermöglicht eine besonders einfache
Montage, bei welcher die genannten Schieber in die Ausnehmungen der Zylinderhälften
eingesetzt werden.
[0011] Die Erfindung betrifft zudem einen Umstellschlüssel für einen Schliesszylinder gemäss
Anspruch 14. Bei diesem ist vorgesehen, dass er am vorderen Ende des Schaftes wenigstens
eine nach vorne offene Kerbe aufweist. Diese Kerbe ermöglicht die Verwendung des Schlüssels
in der Programmierstellung, in welcher wenigstens ein Stift unbeweglich ist.
[0012] Es sind ja auch Ausführungen mit zwei rotationssymmetrisch angeordneten Kerben oder
vier symmetrisch angeordneten Kerben möglich. Entsprechend sind zwei beziehungsweise
vier unbewegliche Stifte im Schliesszylinder vorhanden.
[0013] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemässen Schliesszylinder, wobei sich der Rotor und die Zuhaltungen
in der Montagestellung befindet,
- Figur 2
- der Zylinder gemäss Figur 1 jedoch mit eingesetztem Umstellschlüssel,
- Figur 3
- der Schliesszylinder nach einem Umprogrammieren,
- Figur 4
- der Schliesszylinder bei abgezogenem Schlüssel,
- Figur 5
- der Schliesszylinder in der Programmierstellung mit einem eingesetzten zweiten Umstellschlüssel,
- Figur 6
- der Schliesszylinder nach dem Umprogrammieren mit dem zweiten Umstellschlüssel,
- Figur 7
- der Schliesszylinder nach dem Abziehen des Umstellschlüssels nach der zweiten Version,
- Figur 8
- ein weiterer Schnitt durch den erfindungsgemässen Schliesszylinder,
- Figur 9
- ein Schnitt gemäss Figur 8, jedoch mit dem Rotor in der Programmierstellung,
- Figur 10
- Beispiele von Codekarten,
- Figuren 11a - 11c
- drei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Programmierschlüssels,
- Figuren 12a - 12c
- Vorderansichten der Schlüssel gemäss den Figuren 11a - 11c,
- Figuren 13a - 13c
- Längsschnitte durch bestückte Schieber,
- Figur 14
- eine Frontansicht eines Zylindergehäuses mit asymmetrischer Anordnung von Ausnehmungen
für die Schieber,
- Figur 15
- eine Ansicht gemäss Figur 14, wobei die Ausnehmungen anders orientiert sind und
- Figur 16
- schematisch eine räumliche Ansicht des Zylindergehäuses gemäss Figur 14.
[0015] Der in Figur 1 gezeigte Schliesszylinder 1 besitzt einen Rotor 3, der in einem Zylindergehäuse
2a gelagert ist. Das Zylindergehäuse 2a besitzt üblicherweise einen Zylindersack 9,
der hier nur teilweise gezeigt ist. Die Figur 16 lässt erkennen, dass der Zylindersack
9 eine Ausnehmung 8 für die Aufnahme eines hier nicht gezeigten Verbindungssteges
aufweist, der das Zylindergehäuse 2a mit einem weiteren Zylindergehäuse 2b verbindet.
Der Schliesszylinder ist vorzugsweise ein Doppelschliesszylinder mit zwei Zylindergehäusen
2a und 2b, die mit einem Verbindungssteg miteinander fest verbunden sind. Zur Verankerung
des Verbindungssteges weisen die beiden Zylindergehäuse 2a und 2b jeweils Bohrungen
10 zur Aufnahme eines hier nicht gezeigten Verbindungsstiftes auf.
[0016] Der Rotor 3 besitzt einen Schlüsselkanal 4 zur Aufnahme eines Normalschlüssels oder
eines Umstellschlüssels 17. Der Umstellschlüssel 17 oder Programmierschlüssel ist
vorzugsweise ein sogenannter Wendeschlüssel oder Flachschlüssel, der im Schaft gemäss
Figur 2 Steuerflächen 18 besitzt, die durch Bohrungen geschaffen sind. Die Bohrungen
können einfache Bohrungen, Stufenbohrungen, Fräsungen oder dergleichen sein. Die Bohrungen
sind vorzugsweise in den Schmalseiten als auch in den Seitenflächen des Schlüsselschaftes
angeordnet.
[0017] Das Zylindergehäuse 2a besitzt 6 Ausnehmungen 7, die sich in Längsrichtungen des
Schlüsselkanals 4 erstrecken und die jeweils einen Schieber 6 aufnehmen. Die Schieber
6 besitzen jeweils gemäss den Figuren 13a bis 13c mehrere Bohrungen in verschiedenen
Bohrbildern, die in einer Reihe angeordnet sind und die jeweils einen Gehäusestift
12 und in einigen Fällen wenigsten ein Codierelement 13 aufnehmen. Die Gehäusestifte
12 sind jeweils mit einer Spiralfeder 11 oder einem anderen geeigneten Federelement
an einer in Figur 16 gezeigten vergleichsweise dünnen Gehäusewand 30 abgestützt. In
den Figuren 1 bis 9 ist diese Gehäusewand 30 aus zeichnischen Gründen nicht dargestellt.
Die Gehäusestifte 12 sind unterschiedlich lang, wie die Figuren 13a bis 13c beispielsweise
zeigen.
[0018] Die Schieber 6 mit den Federn 11, den Gehäusestiften 12 und gegebenenfalls den Codierelementen
13 bilden Zuhaltungsreihen A bis F. Die Zuhaltungsreihen A, B und C arbeiten mit dem
normalen Schlüssel zusammen. Die Zuhaltungsreihen D, E und F dienen hingegen lediglich
zur Umstellung beziehungsweise Programmierung der Schliessungen. Wie ersichtlich,
sind die Zuhaltungsreihen A, B und C gemäss Figur 1 bezüglich einer Mittelebene M
symmetrisch angeordnet. Die Zuhaltungsreihe A befindet sich in der Neunuhrstellung,
die Zuhaltungsreihe B in der Zwölfuhrstellung und die Zuhaltungsreihe C in der Dreiuhrstellung.
Die zur Umstellung beziehungsweise Programmierung vorgesehenen Zuhaltungsreihen D,
E und F sind jedoch bezüglich der Mittelebene M asymmetrisch angeordnet, wie dies
ebenfalls die Figur 1 erkennen lässt. Die Zuhaltungsreihe D befindet sich in der Halbelfuhrstellung,
die Zuhaltungsreihe E in der Halbzweiuhrstellung und die Zuhaltungsreihe F in der
Halbfünfuhrstellung. Diese Zuhaltungsreihen D, E und F sind bezüglich den Zuhaltungsreihen
A, B und C im Uhrzeigersinn um 45° gedreht.
[0019] Der Rotor 3 ist mit drei Bohrreihen H, I und K versehen, wobei die erste Bohrreihe
H Kernstifte 14, die zweite Bohrreihe I Kernstifte 15 und die dritte Bohrreihe K Kernstifte
16 aufweist. Diese Stifte 14, 15 und 16 sind in der Regel unterschiedlich lang, und
zwar auch innerhalb einer Bohrreihe. Solche Kernstifte sind an sich gut bekannt.
[0020] Anhand der Figuren 1 bis 4 wird nachfolgend die Umstellung einer Schliessung mit
einem Umstellschlüssel 17 näher erläutert.
[0021] Die Figur 1 zeigt den Schliesszylinder 1 in der Grundstellung nach der Montage. Die
Zuhaltungen mit den Kernstiften 14, 15 und 16 sind in der Sperrstellung, und somit
nicht mit einem Schlüssel eingeordnet. Die Scherlinie 5 zwischen dem Rotor 3 und dem
Zylindergehäuse 2a wird von den Gehäusestiften 12, 12' und 12" übertreten und damit
ist der Rotor 3 bezüglich des Zylindergehäuses 2a gesperrt. Der Rotor 3 befindet sich
hier in der Programmierposition, das heisst bezüglich der Mittelebene M im Uhrzeigersinn
um 45° gedreht. Wird nun der Umstellschlüssel 17 in den Schlüsselkanal 4 eingesetzt,
so werden die Zuhaltungen der Zuhaltungsreihen D, E und F radial nach aussen verschoben.
Die Gehäusestifte 12, 12' und 12" sperren nicht mehr. Zwei Codierelemente 13 der Zuhaltungsreihe
F sind über die Scherlinie 5 nach aussen in den entsprechenden Schieber 6 versetzt.
In der Bohrreihe I befindet sich ein Codierelement 13. In der Bohrreihe H befinden
sich weiterhin beide Codierelemente 13.
[0022] Als Nächstes wird nun der Rotor 3 durch Drehen des Umstellstellschlüssels 17 im Gegenuhrzeigersinn
um 45° gedreht. Die sich im Rotor 3 befindlichen Codierelemente 13 werden dadurch
ebenfalls um 45° im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Diese Codierelemente ändern damit
ihre Position. Als Nächstes wird nun der Umstellschlüssel 17 abgezogen. Die Zuhaltungen
werden nun durch die Wirkung der Federn 11 radial nach innen bewegt, bis sich die
Spitzen der Kernstifte 14, 15 und 16 berühren. Der Rotor 3 ist dadurch gesperrt. Selbstverständlich
gilt dies gleichzeitig nicht nur für drei Zuhaltungen, sondern für jeweils drei Reihen
von Zuhaltungen. Die Umstellung der Schliessung ist damit abgeschlossen. Wie ersichtlich,
ist eine solche Umstellung ausserordentlich einfach und kann von jedermann sehr schnell
in wenigen Sekunden durchgeführt werden.
[0023] Die Figuren 5 bis 7 zeigen eine Umstellung mit einem Umstellschlüssel 17', die Figur
5 entspricht der Figur 2, wobei jedoch die Zuhaltungen gemäss den unterschiedlichen
Steuerflächen 18 des Umstellschlüssels 17' entsprechend unterschiedlich radial versetzt
sind. Die Codierelemente 13 sind entsprechend unterschiedlich auf dem Rotor 3 und
dem Zylindergehäuse 2a verteilt. Die beiden Codierelemente 13 links oben befinden
sich bei eingesetztem Umstellschlüssel 17' im Zylindergehäuse 2a, während in den anderen
Positionen sich die beiden Codierelemente 13 jeweils im Rotor 3 befinden. Nun wird
der Rotor 3 mit dem Umstellschlüssel 17' im Gegenuhrzeigersinn um 45° in die in der
Figur 6 gezeigten Stellung gedreht. Nun wird der Umstellschlüssel 17' abgezogen, worauf
die Zuhaltungen in die in der Figur 7 gezeigten Positionen fallen. Die Umstellung
ist damit vollendet. Die Schliessung gemäss Figur 7 ist wie ersichtlich eine andere
Schliessung als die gemäss Figur 4. Das heisst, der Schliesszylinder 1 gemäss Figur
7 erfordert zur Einordnung der Zuhaltungen einen anderen Schlüssel als denjenigen
gemäss Figur 4. Die Schliesszylinder gemäss den Figuren 4 und 7 können beliebig wieder
umgestellt werden.
[0024] Die Anordnung gemäss Figur 4 ist somit auch ausgehend von der Anordnung gemäss Figur
7 erreichbar und umgekehrt. Ein gebrauchter Schlüsselsatz kann unwirksam gemacht,
archiviert und nach einigen Jahren durch Umstellung des Schliesszylinders 1 wieder
verwendet werden.
[0025] Wie die Figur 8 zeigt, besitzt die letzte Bohrposition der Zuhaltungsreihe F keine
radiale Bohrung, in welche der in Figur 9 gezeigte Kernstift 31 radial ausweichen
könnte. Dies hat zur Folge, dass diese Stiftposition radial unbeweglich ist. Wird
nun der Rotor 3 mit einem Normalschlüssel in die Umstellposition gemäss Figur 9 gedreht,
so kann dieser Normalschlüssel in dieser Stellung nicht abgezogen werden. Es ist auch
nicht möglich, bei einem in der Programmierstellung befindlichen Rotor 3 einen Normalschlüssel
in den Schliesskanal 4 vollständig einzuschieben, da der Kernstift 31 am vorderen
Ende des Normalschlüssels anstösst und diesen an einem weiteren Eindringen hindert.
Ein Normalschlüssel kann deshalb nicht zum Umstellen einer Schliessung verwendet werden.
Damit dies mit dem Umstellschlüssel 17 beziehungsweise 17' möglich ist, besitzt dieser
gemäss den Figuren 11 a bis 11 c und 12a bis 12c am vorderen Ende Kerben 23, die sich
in Längsrichtung des Schaftes 20, 21 beziehungsweise 22 erstrecken und die vorne offen
sind. Je nach Anzahl der festen Kernstifte 31 weist der Umstellschlüssel 17 eine entsprechende
Anzahl von Kerben 23 auf. Es können in rotationssymmetrischer Anordnung gemäss den
Figuren 12b und 12c zwei Kerben 23 oder vier als auch sechs Kerben 23 vorhanden sein.
[0026] Die Figuren 13a, 13b und 13c zeigen im Längsschnitt die bestückten Schieber 6, 6'
beziehungsweise 6" der Zuhaltungsreihen D, E und F. Wie ersichtlich, besitzt jeder
Schieber 6, 6' beziehungsweise 6" mehrere Codierpositionen P, die jeweils wenigstens
eine Codierscheibe 13 besitzen. Diese Codierpositionen P als auch die Bohrbilder können
vielfältig variiert werden. Es ist auch möglich, den Schieber 6 um 180° zu drehen,
sodass sich wieder eine andere Anordnung ergibt. So entsprechen die Schieber 6' und
6" dem Schieber 6, diese sind jedoch lediglich um 180° gedreht. Die Schieber 6, 6'
und 6" können ausserhalb des Zylinders bestückt werden und bilden Einlagen 24, 25
und 26, die automatisch montiert werden können. Bei der Einlage 26 wird die oben genannte
unbewegliche Stiftposition durch einen Stift 28 gebildet, der in eine entsprechende
Bohrung des Schiebers 6" eingesetzt ist.
[0027] Am Stift 28 liegt entsprechend ein unbeweglicher Kernstift 31 an. Die Einlagen 24,
25 und 26 können auch untereinander ausgetauscht werden, sodass sich wiederum andere
Schliessungen ergeben. Die Codierpositionen P können somit in drei Ebenen und damit
über eine grosse Anzahl verschiedener Bohrungen variiert werden. Dies erhöht die Umstellmöglichkeiten
und damit die Sicherheit wesentlich. Die Codierpositionen P sind deshalb vollständig
verschleiert und können nicht ermittelt werden.
[0028] Das Zylindergehäuse 2a kann in der Version gemäss Figur 14 oder in der Version gemäss
der Figur 15 ausgebildet sein. Diese beiden Versionen unterscheiden sich durch die
Anordnung der Ausnehmungen 7. In der Figur 14 sind drei Aussparungen 7', welche für
die Umstellung vorgesehen sind, nach rechts gedreht, während bei der Ausführung gemäss
Figur 15 diese Ausnehmungen 7' und 45° nach links gedreht sind. Durch diesen Aufbau
können zwei sich ergänzende unabhängige Bohrbilder in die Programmierung einbezogen
werden. Dadurch kann eine Zentralanlage aufgebaut werden. Hierbei wird beispielsweise
das Zylindergehäuse 2a gemäss Figur 14 für die Haustüre und die Zylindergehäuse 2a
gemäss Figur 15 für die Wohnungstüren verwendet. Die Umstellschlüssel 17 für die Wohnungstüren
können dann nicht zum Umstellen der Haustüre verwendet werden und umgekehrt. Ist der
Schliesszylinder ein Doppelschliesszylinder, so weist dieser entsprechend zwei Zylindergehäuse
der Version gemäss Figur 14 beziehungsweise zwei Zylindergehäuse gemäss der Version
Figur 15 auf. Die Figur 10 zeigt drei Beispiele von Codekarten, wobei die Codierpositionen
jeweils mit K und die üblichen Schliesspositionen mit X eingezeichnet sind.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1.
- Schliesszylinder
- 2a
- Zylindergehäuse
- 2b
- Zylindergehäuse
- 3.
- Rotor
- 4.
- Schlüsselkanal
- 5.
- Schärfläche
- 6.
- Schieber
- 7.
- Ausnehmung
- 8.
- Ausnehmung
- 9.
- Zylindersack
- 10.
- Bohrung
- 11.
- Feder
- 12.
- Gehäusestift
- 13.
- Codierelement
- 14.
- Kernstift
- 15.
- Kernstift
- 16.
- Kernstift
- 17.
- Umstellschlüssel
- 18.
- Steuerfläche
- 19.
- Schlüsselgriff
- 20.
- Schlüsselschaft
- 21.
- Schlüsselschaft
- 22.
- Schlüsselschaft
- 23.
- Kerbe
- 24.
- Einlage
- 25.
- Einlage
- 26.
- Einlage
- 27.
- Bohrung
- 28.
- Stift
- 29.
- Stift
- 30.
- Gehäusewand
- 31.
- Kernstift
- A
- Zuhaltungsreihe
- B
- Zuhaltungsreihe
- C
- Zuhaltungsreihe
- D
- Zuhaltungsreihe
- E
- Zuhaltungsreihe
- F
- Zuhaltungsreihe
- H
- Bohrreihe
- I
- Bohrreihe
- K
- Bohrreihe
- M
- Mittelebene
- P
- Codierposition
1. Schliesszylinder mit Stiftzuhaltungen, bei dem ein Grundcode mit wenigstens einem
Umstellschlüssel (17,17') änderbar ist, mit einem Zylindergehäuse (2a, 2b), in dem
ein Rotor (3) gelagert ist, der einen Schlüsselkanal (4) aufweist, in den ein mit
Steuerflächen (18) versehener Schaft eines Normalschlüssels zur Einordnung der in
drei ersten Reihen (A, B, C) angeordneten Zuhaltungen einschiebbar ist, mit weiteren
Zuhaltungen, die Codierelemente (13) aufweisen und die in einer Programmierstellung
des Rotors (3) in weiteren Bohrungen des Zylindergehäuses (2a, 2b) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Programmierstellung der Umstellschlüssel (17, 17') mit drei weiteren Reihen
(D, E, F) von Zuhaltungen zusammenwirkt, die in Schiebern angeordnet sind und diese
weiteren Reihen (D, E, F) jeweils Zuhaltungen mit Codierelementen (C) enthalten.
2. Schliesszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren drei Reihen (D, E, F) bezüglich einer Mittelebende (M) des Schliesszylinders
(1) asymmetrisch angeordnet sind.
3. Schliesszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die drei ersten Reihen (A, B, C) und die weiteren Reihen (D, E, F) um eine Rotation
von 45° versetzt sind.
4. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die drei ersten Reihen (A, B, C) gemäss einer Mittelebene (M) des Schliesszylinders
(1) symmetrisch angeordnet sind.
5. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierelemente (13) scheibenförmig ausgebildet sind.
6. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zylindergehäuse (2a, 2b) Ausnehmungen (7) aufweist, in welche jeweils ein Schieber
(6) eingesetzt ist, der Gehäusestifte (12) der Stiftzuhaltungen aufnimmt.
7. Schliesszylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Zylindergehäuse (2a, 2b) sechs Schieber (6) angeordnet sind, wobei drei Schieber
in der Programmierstellung angeordnet sind.
8. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der weiteren drei Reihen (D, E; F) eine unbewegliche Stiftposition
aufweist.
9. Schliesszylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die unbewegliche Stiftposition die hinterste Position ist.
10. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Doppelschliesszylinder ist und zwei getrennt hergestellte Gehäusehälften (2a,
2b) aufweist.
11. Schliesszylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gehäusehälften (2a, 2b) mit einem Steg miteinander fest verbunden sind.
12. Schliesszylinder nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusehälften (2a, 2b) asymmetrisch ausgebildet sind und entweder in einer rechtsgedrehten
oder in einer linksgedrehten Version vorgesehen sind.
13. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Normalschlüssel als auch der Umstellschlüssel (17, 17') Bohrungen aufweisen,
durch welche die genannten Steuerflächen (18) gebildet werden.
14. Umstellschlüssel für einen Schliesszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er an einem vorderen Ende des Schaftes wenigstens eine nach vorne offene Kerbe (23)
aufweist.
15. Umstellschlüssel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kerben (23) bezüglich der Längsachse des Schlüssels rotationssymmetrisch angeordnet
sind.
16. Umstellschlüssel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Wendeschlüssel ist.