Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine insbesondere
eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Verfahren
ist aus der US 5,553,595 bekannt. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Steuergerät
für eine Brennkraftmaschine und eine Brennkraftmaschine insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
[0002] Bei Fahrzeugen mit benzingetriebenen Motoren fällt im Kraftstofftank je nach Kraftstofftemperatur,
Kraftstoffsorte und Außendruck eine unterschiedliche Menge von Kraftstoffdampf an.
Dieser Kraftstoffdampf wird bei heutigen Benzin-Einspritzmotoren zunächst in einem
Aktivkohlefilter aufgefangen und dann in dafür vorgesehenen Tankentlüftungsphasen
über ein elektrisch ansteuerbares Tankentlüftungsventil dem in den Motor angesaugten
Luftstrom zugemischt.
[0003] Die derart funktionierende Tankentlüftung hat dabei insbesondere die Aufgabe, das
gesamte Verbrennungsgemisch auf dem gewünschten Fettigkeitagrad zu halten, und zwar
möglichst unabhängig davon, wie weit das Aktivkohlefilter mit Kohlenwasserstoffen
gesättigt ist. Dazu wird die eingespritzte Kraftstoffmenge bei geöffnetem Tankentlüftungsventil
entsprechend reduziert.
[0004] Aus einer Bilanz des aktuellen Gasmassenstroms über das Tankentlüftungsventil, des
aktuellen, vom Motor benötigten Kraftstoffstrom sowie des aktuellen Lambdawerts und
der durch die Lambdaregelung bereits erfolgten Gemischkorrektur kann eine aktuelle
Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergasstroms - auch Beladung genannt - adaptiert
werden und die eingespritzte Kraftstoffmenge aufgrund dieser aktuellen Kohlenwasserstoffkonzentration
korrigiert bzw. gesteuert und/oder geregelt werden. Diese Adaption der Kohlenwasserstoffkonzentration
des Regeneriergasstroms kann nicht beliebig schnell geschehen, da die Verzögerungszeit
der Strecke zwischen dem jeweiligen Einspritzventil und der Lambdasonde im Abgasstrom
die maximale Adaptionsgeschwindigkeit begrenzt.
[0005] Während des Adaptionsprozesses verändert sich die aktuelle Kohlenwasserstoffkonzentration
des Regeneriergasstroms so lange, bis der Lambdaregler auf seinen Neutralwert λ =
1 gelaufen ist bzw. bis die Gemischabweichung zu Null geworden ist.
[0006] In der Praxis ist der physikalische Kohlenwasserstoffkonzentrationsverlauf nicht
stetig. Insbesondere treten Konzentrationssprünge auf, wenn die Aktivkohlefilterung
keine ausreichende Pufferung besitzt und sich der Regeneriergasmassenstrom z. B. nach
Regenerierpausen schnell ändert. In diesem Fall ist mit sprungartigen vorübergehenden
Abweichungen vom stöchiometrischen Luft-Kraftstoffverhältnis, d. h. vom Wert λ = 1
zu rechnen.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
zu schaffen, das die bei schnellen Änderungen des Regeneriergasmassenstroms sich einstellenden
Sprünge berücksichtigen kann.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird
ebenfalls bei einem Steuergerät bzw. einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten
Art auf entsprechende Weise gelöst.
[0009] Bei der den Korrekturwert zur Korrektur der Einspritzmenge berechnenden Regelung
für die Berücksichtigung des aktuellen Kohlenwasserstoffanteils im Regeneriergasstrom
ist ein die Kohlenwasserstoffgasproduktion im Tank adaptierendes Tankausgasungsmodell
und ein Modell des Aktivkohlefilters vorgesehen, um mit Hilfe des Tankausgasungsmodells
und des Modells des Aktivkohlefilters die Kohlenwasserstoffkonzentration am Ort des
Tankentlüftungsventils vorherzusagen und aufgrund dieser Vorhersage den Korrekturwert
selbst nach Regenerierpausen sicher und schnell zu erzeugen, so dass Lambdaabweichungen
bei dynamischem Motorbetrieb soweit reduziert werden können, dass sie auch von einem
sensiblen Fahrer nicht wahrnehmbar sind.
[0010] Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
der Form eines Steuerelements, das für ein Steuergerät einer Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen ist. Dabei ist auf dem Steuerelement ein Programm
abgespeichert, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, ablauffähig
und zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. In diesem Fall wird
also die Erfindung durch ein auf dem Steuerelement abgespeichertes Programm realisiert,
so dass dieses mit dem Programm versehene Steuerelement in gleicher Weise die Erfindung
darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausführung das Programm geeignet ist. Als Steuerelement
kann insbesondere ein elektrisches Speichermedium zur Anwendung kommen, beispielsweise
ein Read-Only-Memory oder ein Flash-Memory.
[0011] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Figur 1 zeigt schematisch in Form von Funktionsblöcken eine Übersicht eines ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel des Regelungsverfahrens ausführenden Systems mit Tankentlüftung,
Figur 2 zeigt schematisch Funktionsblöcke des das Tankausgasungsmodell und das Modell
des Aktivkohlefilters enthaltenden Funktionsblocks 10 gemäß Figur 1, und
Figur 3 zeigt schematisch ein zur Berechnung des Aktivkohlefiltermodells dienendes
Volumenstrommodell.
[0012] Das Ausführungsbeispiel beschreibt das erfindungsgemäße Steuerungs- und/oder Regelungsverfahren
beispielhaft für einen Kraftfahrzeug-Benzinmotor mit Direkteinspritzung, und das Verfahren
weist eine Kombination eines Aktivkohlefiltermodells mit einem Tankausgasungsmodell
auf.
[0013] In der in Figur 1 schematisch dargestellten Systemübersicht wird einem Benzinmotor
1 durch (nicht gezeigte) Einspritzventile eine unter Einsatz des erfindungsgemäßen
Regelungsverfahrens ermittelte Einspritzmenge rk eingespritzt, die als Funktion einer
Vorsteuerung rlp, eines Lambdasollwerts (lamsbg), einer Ausgangsgröße fr einer mit
einer Lambdasonde 7 im Abgasrohr 6 des Benzinmotors 1 verbundenen Lambdaregelung 8
und eines Korrekturterms rkte eines Tankentlüftungssystems 9 berechnet wird. In einem
von einem (nicht gezeigten) Benzintank über ein (ebenfalls nicht gezeigtes) Aktivkohlefilter
führenden Rohr ist ein elektrisch ansteuerbares Tankentlüftunsventil (TEV) 2 vorgesehen,
welches in den Tankentlüftungsphasen mit einem Signal tateout beaufschlagt wird. Der
Regeneriergasstrom durch das TEV 2 wird dem vom Benzinmotor 1 angesaugten Luftstrom
in einem Ansaugrohr 4 stromabwärts von einer Drosselklappe beigemischt. In einem Abgasrückführungsrohr
5 ist außerdem ein Abgasrückführventil 3 vorgesehen.
[0014] Im Tankentlüftungssystem 9 berechnet ein Block 11 einen gewünschten Spülstrom, der
in Form des Signals mstesoll einem Block 12 zugeführt wird, der das für die Tankentlüftungsphasen
durch das Tankentlüftungsventil 2 benötigte Tastverhältnis des Signals tateout berechnet
und dieses Signal tateout an das TEV 2 ausgibt.
[0015] Der vom Tankentlüftungssystem 9 ausgegebene Korrekturterm rkte zur Korrektur bzw.
zur Regelung der eingespritzten Kraftstoffmenge rk wird in einem Funktionsblock 13
aus dem Istmassenstrom mste des TEV 2 und der aktuellen Kohlenwasserstoffkonzentration
oder Beladung ftead des Regeneriergasstroms berechnet.
[0016] Für die Berechnung des Korrekturterms rkte im Funktionsblock 13 gilt:
worin
mste einen TEV-Istmassenstrom,
ftead eine Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergases mit einem Wertebereich
von (0...30), nmot eine Motordrehzahl und
KUMSRL eine Umrechnungskonstante für die Luftmasse in relative Füllung sind.
[0017] In einem Funktionsblock 10 manifestieren sich die Funktionen eines erfindungsgemäß
vorgesehen Tankausgasungsmodells 102 sowie eines Aktivkohlefiltermodells 103, wie
sie nachstehend anhand der Figur 2 näher erläutert werden.
[0018] Eingangsgröße des Funktionsblocks 10 ist ein mit fkakormt bezeichnetes Produkt aus
einem Lambdaregelwert frm und der relativen Lambdaabweichung eines Lambdaistwerts
(lamsoni) von einem Lambdasollwert (lamsons).
[0019] Figur 2 zeigt Details des Funktionsblocks 10, der einen "Beobachter" für die Kohlenwasserstoffkonzentration
des Regeneriergases bildet und als wesentliche Komponenten das Tankausgasungsmodell
102, welches eine Adaption der Kohlenwasserstoffgasproduktion im Tank bewirkt, und
das Aktivkohlefiltermodell 103 aufweist, welches das Verhalten eines Aktivkohlefilters
modellhaft nachbildet.
[0020] Zunächst wird aus der, wie zuvor geschildert, berechneten Eingangsgröße fkakormt
in einem einen Integrator bildenden Funktionsblock 101 eine schnelle Adaption einer
Kohlenwasserstoffkonzentrationsabweichung ausgeführt und ein entsprechender Adaptionswert
dkhc ausgegeben.
[0021] Der aus dem Tankausgasungsmodell 102, dem Aktivkohlefiltermodell 103 und einer Verzögerungseinheit
104 bestehende Zweig erzeugt einen Vorhersagewert khctev für die am TEV 2 zu erwartende
Kohlenwasserstoffkonzentration. Dabei verzögert die Verzögerungseinheit 104 den Vorhersagewert
khcakf des Aktivkohlefiltermodells um die Gastransportzeit vom Aktivkohlefilter zum
Tankentlüftungsventil 2. Der verzögerte Vorhersagewerte khctev wird mit dem im Integrationsblock
101 erzeugten schnellen Adaptionswert dkhc der Kohlenwasserstoffkonzentration zu der
den Ausgangswert des Funktionsblocks 10 darstellenden Beladung ftead, d. h. der Kohlenwasserstoffkonzentration
des Regeneriergases, verknüpft. Dies wird wie folgt ausgeführt:
mit
wobei
FUMRBRK (Umrechnungsfaktor) = 30,
khctev die Kohlenwasserstoffkonzentration aus dem Aktivkohlefiltermodell 103, und
dkhc die nötige verbleibende Gemischkorrektur
angeben.
[0022] Somit ist der Ausgangswert ftead des Funktionsblocks 10 das Produkt einer Kohlenwasserstoffkonzentration
im Bereich 0 ... 1 mit einem Umrechnungsfaktor FUMRBRK=30. khcobs wird aus der Summe
des schnellen Adaptionswerts dkhc und des vom Verzögerungsglied 104 ausgegebenen Wert
khctev berechnet. Insbesondere hat der die Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergasstroms
am TEV 2 vorhersagende Block 10 folgende Funktionsweise:
[0023] Eine aktuelle Abweichung zwischen einer physikalischen Kohlenwasserstoffkonzentration
und einer in der Tankentlüftungsfunktion errechneten Kohlenwasserstoffkonzentration
ftead bewirkt einen Gemischkorrekturfaktor fkakormt ≠ 1,0.
[0024] Beispielsweise sei ftead zu klein. Dann ist fkakormt < 1,0, da die Kohlenwasserstoffmenge
durch das TEV 2 zu wenig berücksichtigt wird. Dann steigt dkhc an. Durch die integrierende
Funktion des die Ausgasung adaptierenden Tankausgasungsmodells 102 steigt dessen Ausgangsgröße
mkausg bei positivem Wert dkhc. Dies bewirkt, dass die Ausgangsgröße khcakf des Aktivkohlefiltermodells
103 und dann der durch das Verzögerungsglied 104 verzögerte Wert khctev bei gleichem
Spülstrom auch steigen. Die zur Berechnung des Einspritzkorrekturterms rkte im Funktionsblock
13 herangezogene Ausgangsgröße ftead des Funktionsblocks 10 steigt so lange an, bis
der echte Wert der Kohlenwasserstoffkonzentration erreicht ist.
[0025] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich der Kohlenwasserstoffkonzentrationsverlauf
voraussagen. Es existiert sozusagen eine Vorsteuerung für die Kohlenwasserstoffkonzentration.
Dadurch sind Lambdafehler während der Tankentlüftung deutlich kleiner.
[0026] Die Funktion des Aktivkohlefiltermodells 103 bewirkt, dass, wenn z. B. nach einer
längeren Spülpause die Tankentlüftung erneut das TEV 2 aufsteuert, die Einspritzzeit
von Anfang an deutlich stärker reduziert wird als ohne ein Aktivkohlefiltermodell.
Wenn kein Aktivkohlefiltermodell eingebaut wäre, wäre in diesem Fall eine gewisse
Lambdaabweichung detektierbar.
[0027] Nachstehend wird bezogen auf die Figur 3 ein Ausführungsbeispiel des Aktivkohlefiltermodells
103 beschrieben. Dabei stellt die Figur 3 ein Volumenstrommodell des Aktivkohlefilters
dar.
[0028] Eingangsgrößen in das Aktivkohlefiltermodell 103 sind:
- vom TEV 2 abgesaugter Massenstrom mste
- Ausgasmassenstrom mkausg.
[0029] Ausgangsgröße ist die Kohlenwasserstoffkonzentration khcakf am Ausgang des Aktivkohlefilters.
[0030] Zu dem in Figur 3 gezeigten Volumenstrommodell eines Akivkohlefilters gelten folgende
Bemerkungen zu Bezeichnungen und Umrechnungen:
Volumenstrom Kraftstoffdampfstrom aus Tank:
Volumenstrom Luftmassenstrom in TEV:
Volumenstrom ungepuffert von rechts nach links TEV:
Volumenstrom rechte Kammer in Kohle:
Volumenstrom (Kohlenwasserstoff + Luft) linke Kammer aus Kohle: vgeste
ro_Kr :
Normdichte Kraftstoffdampf bei 0 Grad Celsius und 1013 mbar
ro_Lu:
Normdichte Luft bei 0 Grad Celsius und 1013 mbar
ftho:
Faktor Temperatur und Dichtekompensacion
[0031] Es gelte ro_Kr = 2 * ro_Lu
[0032] Das Aktivkohlefilter wird unterteilt in eine Kohlehälfte und eine Lufthälfte. Die
Lufthälfte wird wiederum unterteilt in eine rechte Hälfte (Zufluss aus Tank) und eine
linke Hälfte (Abfluss Richtung TEV).
Volumenstrombilanz rechte Kammer:
[0033] Aus dem Tank ausströmender Kraftstoffdampf wird zu einem Teil direkt Richtung TEV
2 abgesaugt (mkugep). Der andere Teil (mkgepu) wird zunächst von der Kohle absorbiert
und erhöht dort die Kohlenwasserstoffkonzentration.
[0034] Wenn man berücksichtigt, dass "mkugep/ro_Kr_norm*ftho" nicht größer als "mste/ftho"
werden darf, lässt sich somit die Volumenstrombilanz der rechten Seite aufstellen:
Berechnung: mkugep
[0035]
Berechnung: mkgepu
[0036]
Volumenstrombilanz der linken Kammer:
[0037]
[0038] Bemerkung: bei mste wird mit der Dichte ro_Lu_norm gerechnet, da mste auf Luft bezogen
ist.
Spülmassenstrom Kraftstoffdampf aus der Kohle (mksp):
[0039] Der Spülvolumenstrom vgeste setzt sich zusammen aus Luft und Kraftstoffdampf. Von
Interesse ist nur der Kraftstoffdampfstrom mksp, zunächst muss aber der gesamte Volumenstrom
betrachtet werden:
(Gesamter Teilchenstrom = Luftstrom + Proportionalanteil Kraftstoffdampfstrom)
[0040] Bemerkung: Wie unten beschrieben, unterscheidet man zwischen einem Proportionalanteil
des Kraftstoffmassenstroms und einem Desorbtionsanteil.
[0041] Der Desorbtionsanteil kann auch negativ werden (KAKFAD hat negative Werte).
(Luftvolumenstrom in Abhängigkeit von der Beladung der Kohle)
(proportionaler Kraftstoffvolumenstrom in Abhängigkeit von der Beladung der Kohle)
Descrbtionsgleichung:
[0042]
Kraftstoffbilanz Kohle/Verlust-Kraftstoff:
[0043] (von Kohle aufgenommener HC-Massenstrom = hineinströmender Massenstrom - ausströmender
Massenstrom)
Verlust beim Überlaufen des Aktivkohlefilters:
[0044] Wenn das Aktivkohlefilter voll ist, dann ist mkcakfh=Null. Die Differenz wird als
Kohlenwasserstoffverlust gebucht: mkverlte.
[0045] Im Gegensatz zu bisherigen Konzepten ist der Kohlenwasserstoffkonzentrationsverlauf
am Ausgang des Aktivkohlefilters voraussagbar. Damit ist eine Vorsteuerung für die
Kohlenwasserstoffkonzentration geschaffen. Lambdafehler während der Tankentlüftung
werden deutlich kleiner. Bei der Benzin-Direkteinspritzung werden Abweichungen zwischen
Istmoment und Fahrerwunschmoment weitgehend vermieden.
[0046] Der Puffergrad, die Speicherkapazität und die Desorbtionsfreudigkeit der Aktivkohle
sind Applikationsparameter. Damit kann das Modell an alle üblichen Aktivkohlefilter
angepasst werden.
[0047] Die Wirkung des bei einem erfindungsgemäßen Regelungsverfahren eingesetzten Aktivkohlefiltermodells
lässt sich bei niedrigen Drehzahlwerten und voll beladenem Aktivkohlefilter während
der Tankentlüftungsphasen durch Beobachtung der Einspritzzeit und des Tastverhältnisses
tateout des TEV 2 z. B. mit Hilfe eines Oszilloskops beobachten, wenn vorher die Luftmasse
des Motors erfasst und eine Basiseinspritzzeit berechnet wurde. Die Abweichung der
wirklichen Einspritzzeit von der berechneten Einspritzzeit ist ein Maß für die Korrektur
der' Tankentlüftung mit Hilfe des Aktivkohlefiltermodells. Der Massenstrom durch das
Tankentlüftungsventil ist zu erfassen. Die im Steuergerät adaptierte Beladung ist
jetzt der Proportionalitätsfaktor zwischen Massenstrom und Einspritzreduktion. Gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren muss dieser Proportionalitätsfaktor bei positiven
Lastsprüngen kleiner werden.
[0048] Der obige Funktionsnachweis der Funktion des Aktivkohlefilters durch Beobachtung
der Einspritzzeit und des Tastverhältnisses am TEV 2 lässt sich besonders bei Fahrzeugen
mit einem ungepufferten Aktivkohlefilter durchführen.
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1) insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
bei dem Kraftstoff über ein Einspritzventil einem Brennraum zugeführt wird, bei dem
ein Gemisch aus Luft und Kraftstoff aus einem Tank über ein Aktivkohlefilter und über
ein Tankentlüftungsventil (2) dem Brennraum zugeführt wird, und bei dem eine erste
Abweichung (fkakormt) in Abhängigkeit von einer Lambdaabweichung eines Lambdaistwerts
(lamsoni) von einem Lambdasollwert (lamsons) ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass aus der ersten Abweichung (fkakormt) in Abhängigkeit von einem Tankausgasungsmodell
(102) und einem Aktivkohlefiltermodell (103) ein Vorhersagewert (khctev) für die zu
erwartende Kohlenwasserstoffkonzentration am Ort des Tankentlüftungsventils (2) ermittelt
wird, wobei das Tankausgasungsmodell (102) einen Wert für die Tankausgasung erzeugt,
der dem Aktivkohlefiltermodell (103) eingegeben wird, und wobei durch das Aktivkohlefiltermodell
(103) die Speicherkapazität und/oder die Desorptionsfähigkeit des Aktivkohlefilters
berücksichtigt wird, und dass die Zuführung von Kraftstoff über das Einspritzventil
in Abhängigkeit von dem Vorhersagewert (khctev) gesteuert und/oder geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abweichung (fkakormt) aus dem Produkt eines von einer Lambdaregelung (3)
erzeugten ersten Gemischkorrekturwerts (frm) und der Lambdaabweichung des Lambdaistwerts
(lamsoni) von dem Lambdasollwert (lamsons) ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhersagewert (khctev) mittels einer Verzögerungseinheit (104) vorab um die
Gastransportzeit von dem Aktivkohlefilter zu dem Tankentlüftungsventil (2) verzögert
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhersagewert (khctev) mit einer zweiten Abweichung (dkhc) verknüpft wird, die
aus der ersten Abweichung (fkakormt) mittels einer Integration (101) ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert für die Tankausgasung (mkausg) abhängig ist von der zweiten Abweichung (dkhc).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivkohlefiltermodell (10, 103) aus dem Wert für die Tankausgasung (mkausg)
und aus einem aktuellen Gasmassenstrom (roste) eine Kohlenwasserstoffkonzentration
(khcakf) am Ausgang des Aktivkohlefilters ermittelt.
7. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche programmiert
ist.
8. Elektrisches Speichermedium für ein Steuergerät einer Brennkraftmaschine (1), dadurch gekennzeichnet, dass auf ihm ein Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 6 abgespeichert ist.
9. Steuergerät für eine Brennkraftmaschine (1) dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 vorgesehen ist.
10. Brennkraftmaschine (1) insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem Steuergeräte
nach Anspruch 9.
1. Method for operating an internal combustion engine (1) in particular of a motor vehicle,
in which fuel is fed to a combustion chamber via an injection valve, in which a mixture
of air and fuel from a tank is fed via an activated carbon filter and a tank vent
valve (2) to the combustion chamber, and in which a first deviation (fkakormt) is
determined as a function of a lambda deviation of a lambda actual value (lamsoni)
from a lambda set value (lamsons), characterized in that a predicted value (khctev) for the expected hydrocarbon concentration at the location
of the tank vent valve (2) is determined from the first deviation (fkakormt) as a
function of a tank gas release model (102) and an activated carbon filter model (103),
the tank gas release model (102) generating a value for the tank gas release, which
is input to the activated carbon filter model (103), and the activated carbon filter
model (103) taking into account the storage capacity and/or the desorbability of the
activated carbon filter, and in that the supply of fuel via the injection valve is controlled and/or regulated as a function
of the predicted value (khctev).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the first deviation (fkakormt) is determined from the product of a first mix correction
value (frm) generated by a lambda controller (3) and the lambda deviation of the lambda
actual value (lamsoni) from the lambda set value (lamsons).
3. Method according to either of Claims 1 and 2, characterized in that the predicted value (khctev) is delayed in advance by the time which it takes for
the gas to be transported from the activated carbon filter to the tank vent valve
(2), by means of a delay unit (104).
4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the predicted value (khctev) is linked to a second deviation (dkhc), which is determined
from the first deviation (fkakormt) by means of an integration (101).
5. Method according to Claim 4, characterized in that the value for the tank gas release (mkausg) is dependent on the second deviation
(dkhc).
6. Method according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the activated carbon filter model (10, 103) determines a hydrocarbon concentration
(khcakf) at the outlet of the activated carbon filter from the value for the tank
gas release (mkausg) and a current gas mass flow (roste).
7. Computer program, characterized in that it is programmed to carry out the method according to one of the preceding claims.
8. Electrical memory storage medium for a control unit of an internal combustion engine
(1), characterized in that a computer program for carrying out the method according to one of Claims 1 to 6
is stored on it.
9. Control unit for an internal combustion engine (1), characterized in that it is intended to carry out the method according to one of Claims 1 to 6.
10. Internal combustion engine (1) in particular for a motor vehicle, having a control
unit according to Claim 9.
1. Procédé pour faire fonctionner un moteur à combustion interne (1), en particulier
d'un véhicule automobile, selon lequel du carburant est acheminé à une chambre de
combustion par l'intermédiaire d'un injecteur, un mélange composé d'air et de carburant
est acheminé d'un réservoir à la chambre de combustion par l'intermédiaire d'un filtre
à charbon activé et d'une soupape de ventilation de réservoir (2) et une première
différence (fkakormt) est déterminée en fonction de la différence lambda d'une valeur
lambda réelle (lamsoni) par rapport à une valeur lambda prescrite (lamsons),
caractérisé en ce que
une valeur prédictive (khctev) pour la concentration en hydrocarbure à escompter à
l'endroit de la soupape de ventilation de réservoir (2) est déterminée à partir de
la première différence (fkakormt) en fonction d'un modèle de dégagement du réservoir
(102) et d'un modèle de filtre à charbon activé (103), le modèle de dégagement du
réservoir (102) produit alors une valeur destinée au dégagement du réservoir et fournie
au modèle de filtre à charbon activé (103) et le modèle de filtre à charbon activé
(103) prend en compte le volume de stockage et/ou la capacité de désorption que présente
le filtre à charbon activé et l'acheminement du carburant par l'intermédiaire de l'injecteur
est commandé et/ou réglé en fonction de la valeur prédictive (khctev).
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la première différence (fkakormt) est déterminée à partir du produit d'une première
valeur de correction du mélange (frm), produite par un réglage lambda (3), par la
différence de la valeur lambda réelle (lamsoni) par rapport à la valeur lambda prescrite
(lamsons).
3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2,
caractérisé en ce qu'
à l'aide d'une unité de retardement (104), la valeur prédictive (khctev) est retardée
de la durée pendant laquelle les gaz sont transportés du filtre à charbon activé à
la soupape de ventilation de réservoir (2).
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que
la valeur prédictive (khctev) est liée à une deuxième différence (dkhc) déterminée
à l'aide d'une intégration (101) à partir de la première différence (fkakormt).
5. Procédé selon la revendication 4,
caractérisé en ce que
la valeur pour le dégagement du réservoir (mkausg) dépend de la deuxième différence
(dkhc).
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que
à partir de la valeur pour le dégagement du réservoir (mkausg) et d'un courant de
masse gazeuse (roste) momentané, le modèle de filtre à charbon activé (10, 103) détermine
une concentration en hydrocarbure (khcakf) à la sortie du filtre à charbon activé.
7. Programme informatique,
caractérisé en ce qu'
il est programmé pour exécuter le procédé selon l'une des revendications précédentes.
8. Support d'information électrique pour un appareil de commande d'un moteur à combustion
interne (1),
caractérisé en ce qu'
un programme informatique y est enregistré pour exécuter le procédé selon l'une des
revendications 1 à 6.
9. Appareil de commande pour un moteur à combustion interne (1),
caractérisé en ce qu'
il est prévu pour exécuter le procédé selon l'une des revendications 1 à 6.
10. Moteur à combustion interne (1), en particulier pour un véhicule automobile, comportant
un appareil de commande selon la revendication 9.