(19)
(11) EP 1 203 149 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
25.01.2006  Patentblatt  2006/04

(21) Anmeldenummer: 00947815.7

(22) Anmeldetag:  16.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F02M 25/08(2006.01)
F02D 41/14(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE2000/001996
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2001/009504 (08.02.2001 Gazette  2001/06)

(54)

VERFAHREN ZUM BETREIBEN EINER BRENNKRAFTMASCHINE INSBESONDERE EINES KRAFTFAHRZEUGS

METHOD FOR OPERATING AN INTERNAL COMBUSTION ENGINE, ESPECIALLY OF A MOTOR VEHICLE

PROCEDE D'ACTIONNEMENT D'UN MOTEUR A COMBUSTION INTERNE, NOTAMMENT D'AUTOMOBILE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR IT

(30) Priorität: 31.07.1999 DE 19936166

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
08.05.2002  Patentblatt  2002/19

(73) Patentinhaber: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • ESTEGHLAL, Gholamabas
    D-71638 Ludwigsburg (DE)
  • MALLEBREIN, Georg
    D-70825 Korntal-Münchingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 691 469
EP-A- 1 020 634
US-A- 5 553 595
EP-A- 0 810 367
US-A- 5 072 712
US-A- 6 047 688
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Verfahren ist aus der US 5,553,595 bekannt. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Steuergerät für eine Brennkraftmaschine und eine Brennkraftmaschine insbesondere für ein Kraftfahrzeug.

    [0002] Bei Fahrzeugen mit benzingetriebenen Motoren fällt im Kraftstofftank je nach Kraftstofftemperatur, Kraftstoffsorte und Außendruck eine unterschiedliche Menge von Kraftstoffdampf an. Dieser Kraftstoffdampf wird bei heutigen Benzin-Einspritzmotoren zunächst in einem Aktivkohlefilter aufgefangen und dann in dafür vorgesehenen Tankentlüftungsphasen über ein elektrisch ansteuerbares Tankentlüftungsventil dem in den Motor angesaugten Luftstrom zugemischt.

    [0003] Die derart funktionierende Tankentlüftung hat dabei insbesondere die Aufgabe, das gesamte Verbrennungsgemisch auf dem gewünschten Fettigkeitagrad zu halten, und zwar möglichst unabhängig davon, wie weit das Aktivkohlefilter mit Kohlenwasserstoffen gesättigt ist. Dazu wird die eingespritzte Kraftstoffmenge bei geöffnetem Tankentlüftungsventil entsprechend reduziert.

    [0004] Aus einer Bilanz des aktuellen Gasmassenstroms über das Tankentlüftungsventil, des aktuellen, vom Motor benötigten Kraftstoffstrom sowie des aktuellen Lambdawerts und der durch die Lambdaregelung bereits erfolgten Gemischkorrektur kann eine aktuelle Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergasstroms - auch Beladung genannt - adaptiert werden und die eingespritzte Kraftstoffmenge aufgrund dieser aktuellen Kohlenwasserstoffkonzentration korrigiert bzw. gesteuert und/oder geregelt werden. Diese Adaption der Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergasstroms kann nicht beliebig schnell geschehen, da die Verzögerungszeit der Strecke zwischen dem jeweiligen Einspritzventil und der Lambdasonde im Abgasstrom die maximale Adaptionsgeschwindigkeit begrenzt.

    [0005] Während des Adaptionsprozesses verändert sich die aktuelle Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergasstroms so lange, bis der Lambdaregler auf seinen Neutralwert λ = 1 gelaufen ist bzw. bis die Gemischabweichung zu Null geworden ist.

    [0006] In der Praxis ist der physikalische Kohlenwasserstoffkonzentrationsverlauf nicht stetig. Insbesondere treten Konzentrationssprünge auf, wenn die Aktivkohlefilterung keine ausreichende Pufferung besitzt und sich der Regeneriergasmassenstrom z. B. nach Regenerierpausen schnell ändert. In diesem Fall ist mit sprungartigen vorübergehenden Abweichungen vom stöchiometrischen Luft-Kraftstoffverhältnis, d. h. vom Wert λ = 1 zu rechnen.

    [0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das die bei schnellen Änderungen des Regeneriergasmassenstroms sich einstellenden Sprünge berücksichtigen kann.

    [0008] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird ebenfalls bei einem Steuergerät bzw. einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art auf entsprechende Weise gelöst.

    [0009] Bei der den Korrekturwert zur Korrektur der Einspritzmenge berechnenden Regelung für die Berücksichtigung des aktuellen Kohlenwasserstoffanteils im Regeneriergasstrom ist ein die Kohlenwasserstoffgasproduktion im Tank adaptierendes Tankausgasungsmodell und ein Modell des Aktivkohlefilters vorgesehen, um mit Hilfe des Tankausgasungsmodells und des Modells des Aktivkohlefilters die Kohlenwasserstoffkonzentration am Ort des Tankentlüftungsventils vorherzusagen und aufgrund dieser Vorhersage den Korrekturwert selbst nach Regenerierpausen sicher und schnell zu erzeugen, so dass Lambdaabweichungen bei dynamischem Motorbetrieb soweit reduziert werden können, dass sie auch von einem sensiblen Fahrer nicht wahrnehmbar sind.

    [0010] Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Form eines Steuerelements, das für ein Steuergerät einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen ist. Dabei ist auf dem Steuerelement ein Programm abgespeichert, das auf einem Rechengerät, insbesondere auf einem Mikroprozessor, ablauffähig und zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. In diesem Fall wird also die Erfindung durch ein auf dem Steuerelement abgespeichertes Programm realisiert, so dass dieses mit dem Programm versehene Steuerelement in gleicher Weise die Erfindung darstellt wie das Verfahren, zu dessen Ausführung das Programm geeignet ist. Als Steuerelement kann insbesondere ein elektrisches Speichermedium zur Anwendung kommen, beispielsweise ein Read-Only-Memory oder ein Flash-Memory.

    [0011] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.

    Figur 1 zeigt schematisch in Form von Funktionsblöcken eine Übersicht eines ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Regelungsverfahrens ausführenden Systems mit Tankentlüftung,

    Figur 2 zeigt schematisch Funktionsblöcke des das Tankausgasungsmodell und das Modell des Aktivkohlefilters enthaltenden Funktionsblocks 10 gemäß Figur 1, und

    Figur 3 zeigt schematisch ein zur Berechnung des Aktivkohlefiltermodells dienendes Volumenstrommodell.



    [0012] Das Ausführungsbeispiel beschreibt das erfindungsgemäße Steuerungs- und/oder Regelungsverfahren beispielhaft für einen Kraftfahrzeug-Benzinmotor mit Direkteinspritzung, und das Verfahren weist eine Kombination eines Aktivkohlefiltermodells mit einem Tankausgasungsmodell auf.

    [0013] In der in Figur 1 schematisch dargestellten Systemübersicht wird einem Benzinmotor 1 durch (nicht gezeigte) Einspritzventile eine unter Einsatz des erfindungsgemäßen Regelungsverfahrens ermittelte Einspritzmenge rk eingespritzt, die als Funktion einer Vorsteuerung rlp, eines Lambdasollwerts (lamsbg), einer Ausgangsgröße fr einer mit einer Lambdasonde 7 im Abgasrohr 6 des Benzinmotors 1 verbundenen Lambdaregelung 8 und eines Korrekturterms rkte eines Tankentlüftungssystems 9 berechnet wird. In einem von einem (nicht gezeigten) Benzintank über ein (ebenfalls nicht gezeigtes) Aktivkohlefilter führenden Rohr ist ein elektrisch ansteuerbares Tankentlüftunsventil (TEV) 2 vorgesehen, welches in den Tankentlüftungsphasen mit einem Signal tateout beaufschlagt wird. Der Regeneriergasstrom durch das TEV 2 wird dem vom Benzinmotor 1 angesaugten Luftstrom in einem Ansaugrohr 4 stromabwärts von einer Drosselklappe beigemischt. In einem Abgasrückführungsrohr 5 ist außerdem ein Abgasrückführventil 3 vorgesehen.

    [0014] Im Tankentlüftungssystem 9 berechnet ein Block 11 einen gewünschten Spülstrom, der in Form des Signals mstesoll einem Block 12 zugeführt wird, der das für die Tankentlüftungsphasen durch das Tankentlüftungsventil 2 benötigte Tastverhältnis des Signals tateout berechnet und dieses Signal tateout an das TEV 2 ausgibt.

    [0015] Der vom Tankentlüftungssystem 9 ausgegebene Korrekturterm rkte zur Korrektur bzw. zur Regelung der eingespritzten Kraftstoffmenge rk wird in einem Funktionsblock 13 aus dem Istmassenstrom mste des TEV 2 und der aktuellen Kohlenwasserstoffkonzentration oder Beladung ftead des Regeneriergasstroms berechnet.

    [0016] Für die Berechnung des Korrekturterms rkte im Funktionsblock 13 gilt:


    worin

    mste einen TEV-Istmassenstrom,

    ftead eine Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergases mit einem Wertebereich von (0...30), nmot eine Motordrehzahl und

    KUMSRL eine Umrechnungskonstante für die Luftmasse in relative Füllung sind.



    [0017] In einem Funktionsblock 10 manifestieren sich die Funktionen eines erfindungsgemäß vorgesehen Tankausgasungsmodells 102 sowie eines Aktivkohlefiltermodells 103, wie sie nachstehend anhand der Figur 2 näher erläutert werden.

    [0018] Eingangsgröße des Funktionsblocks 10 ist ein mit fkakormt bezeichnetes Produkt aus einem Lambdaregelwert frm und der relativen Lambdaabweichung eines Lambdaistwerts (lamsoni) von einem Lambdasollwert (lamsons).

    [0019] Figur 2 zeigt Details des Funktionsblocks 10, der einen "Beobachter" für die Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergases bildet und als wesentliche Komponenten das Tankausgasungsmodell 102, welches eine Adaption der Kohlenwasserstoffgasproduktion im Tank bewirkt, und das Aktivkohlefiltermodell 103 aufweist, welches das Verhalten eines Aktivkohlefilters modellhaft nachbildet.

    [0020] Zunächst wird aus der, wie zuvor geschildert, berechneten Eingangsgröße fkakormt in einem einen Integrator bildenden Funktionsblock 101 eine schnelle Adaption einer Kohlenwasserstoffkonzentrationsabweichung ausgeführt und ein entsprechender Adaptionswert dkhc ausgegeben.

    [0021] Der aus dem Tankausgasungsmodell 102, dem Aktivkohlefiltermodell 103 und einer Verzögerungseinheit 104 bestehende Zweig erzeugt einen Vorhersagewert khctev für die am TEV 2 zu erwartende Kohlenwasserstoffkonzentration. Dabei verzögert die Verzögerungseinheit 104 den Vorhersagewert khcakf des Aktivkohlefiltermodells um die Gastransportzeit vom Aktivkohlefilter zum Tankentlüftungsventil 2. Der verzögerte Vorhersagewerte khctev wird mit dem im Integrationsblock 101 erzeugten schnellen Adaptionswert dkhc der Kohlenwasserstoffkonzentration zu der den Ausgangswert des Funktionsblocks 10 darstellenden Beladung ftead, d. h. der Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergases, verknüpft. Dies wird wie folgt ausgeführt:

    mit


    wobei

    FUMRBRK (Umrechnungsfaktor) = 30,

    khctev die Kohlenwasserstoffkonzentration aus dem Aktivkohlefiltermodell 103, und

    dkhc die nötige verbleibende Gemischkorrektur


    angeben.

    [0022] Somit ist der Ausgangswert ftead des Funktionsblocks 10 das Produkt einer Kohlenwasserstoffkonzentration im Bereich 0 ... 1 mit einem Umrechnungsfaktor FUMRBRK=30. khcobs wird aus der Summe des schnellen Adaptionswerts dkhc und des vom Verzögerungsglied 104 ausgegebenen Wert khctev berechnet. Insbesondere hat der die Kohlenwasserstoffkonzentration des Regeneriergasstroms am TEV 2 vorhersagende Block 10 folgende Funktionsweise:

    [0023] Eine aktuelle Abweichung zwischen einer physikalischen Kohlenwasserstoffkonzentration und einer in der Tankentlüftungsfunktion errechneten Kohlenwasserstoffkonzentration ftead bewirkt einen Gemischkorrekturfaktor fkakormt ≠ 1,0.

    [0024] Beispielsweise sei ftead zu klein. Dann ist fkakormt < 1,0, da die Kohlenwasserstoffmenge durch das TEV 2 zu wenig berücksichtigt wird. Dann steigt dkhc an. Durch die integrierende Funktion des die Ausgasung adaptierenden Tankausgasungsmodells 102 steigt dessen Ausgangsgröße mkausg bei positivem Wert dkhc. Dies bewirkt, dass die Ausgangsgröße khcakf des Aktivkohlefiltermodells 103 und dann der durch das Verzögerungsglied 104 verzögerte Wert khctev bei gleichem Spülstrom auch steigen. Die zur Berechnung des Einspritzkorrekturterms rkte im Funktionsblock 13 herangezogene Ausgangsgröße ftead des Funktionsblocks 10 steigt so lange an, bis der echte Wert der Kohlenwasserstoffkonzentration erreicht ist.

    [0025] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich der Kohlenwasserstoffkonzentrationsverlauf voraussagen. Es existiert sozusagen eine Vorsteuerung für die Kohlenwasserstoffkonzentration. Dadurch sind Lambdafehler während der Tankentlüftung deutlich kleiner.

    [0026] Die Funktion des Aktivkohlefiltermodells 103 bewirkt, dass, wenn z. B. nach einer längeren Spülpause die Tankentlüftung erneut das TEV 2 aufsteuert, die Einspritzzeit von Anfang an deutlich stärker reduziert wird als ohne ein Aktivkohlefiltermodell. Wenn kein Aktivkohlefiltermodell eingebaut wäre, wäre in diesem Fall eine gewisse Lambdaabweichung detektierbar.

    [0027] Nachstehend wird bezogen auf die Figur 3 ein Ausführungsbeispiel des Aktivkohlefiltermodells 103 beschrieben. Dabei stellt die Figur 3 ein Volumenstrommodell des Aktivkohlefilters dar.

    [0028] Eingangsgrößen in das Aktivkohlefiltermodell 103 sind:
    • vom TEV 2 abgesaugter Massenstrom mste
    • Ausgasmassenstrom mkausg.


    [0029] Ausgangsgröße ist die Kohlenwasserstoffkonzentration khcakf am Ausgang des Aktivkohlefilters.

    [0030] Zu dem in Figur 3 gezeigten Volumenstrommodell eines Akivkohlefilters gelten folgende Bemerkungen zu Bezeichnungen und Umrechnungen:

    Volumenstrom Kraftstoffdampfstrom aus Tank:

    Volumenstrom Luftmassenstrom in TEV:

    Volumenstrom ungepuffert von rechts nach links TEV:

    Volumenstrom rechte Kammer in Kohle:

    Volumenstrom (Kohlenwasserstoff + Luft) linke Kammer aus Kohle: vgeste
    ro_Kr :
    Normdichte Kraftstoffdampf bei 0 Grad Celsius und 1013 mbar
    ro_Lu:
    Normdichte Luft bei 0 Grad Celsius und 1013 mbar
    ftho:
    Faktor Temperatur und Dichtekompensacion



    [0031] Es gelte ro_Kr = 2 * ro_Lu

    [0032] Das Aktivkohlefilter wird unterteilt in eine Kohlehälfte und eine Lufthälfte. Die Lufthälfte wird wiederum unterteilt in eine rechte Hälfte (Zufluss aus Tank) und eine linke Hälfte (Abfluss Richtung TEV).

    Volumenstrombilanz rechte Kammer:



    [0033] Aus dem Tank ausströmender Kraftstoffdampf wird zu einem Teil direkt Richtung TEV 2 abgesaugt (mkugep). Der andere Teil (mkgepu) wird zunächst von der Kohle absorbiert und erhöht dort die Kohlenwasserstoffkonzentration.

    [0034] Wenn man berücksichtigt, dass "mkugep/ro_Kr_norm*ftho" nicht größer als "mste/ftho" werden darf, lässt sich somit die Volumenstrombilanz der rechten Seite aufstellen:

    Berechnung: mkugep



    [0035] 


    Berechnung: mkgepu



    [0036] 


    Volumenstrombilanz der linken Kammer:



    [0037] 



    [0038] Bemerkung: bei mste wird mit der Dichte ro_Lu_norm gerechnet, da mste auf Luft bezogen ist.

    Spülmassenstrom Kraftstoffdampf aus der Kohle (mksp):



    [0039] Der Spülvolumenstrom vgeste setzt sich zusammen aus Luft und Kraftstoffdampf. Von Interesse ist nur der Kraftstoffdampfstrom mksp, zunächst muss aber der gesamte Volumenstrom betrachtet werden:


    (Gesamter Teilchenstrom = Luftstrom + Proportionalanteil Kraftstoffdampfstrom)

    [0040] Bemerkung: Wie unten beschrieben, unterscheidet man zwischen einem Proportionalanteil des Kraftstoffmassenstroms und einem Desorbtionsanteil.

    [0041] Der Desorbtionsanteil kann auch negativ werden (KAKFAD hat negative Werte).

    (Luftvolumenstrom in Abhängigkeit von der Beladung der Kohle)

    (proportionaler Kraftstoffvolumenstrom in Abhängigkeit von der Beladung der Kohle)

    Descrbtionsgleichung:



    [0042] 


    Kraftstoffbilanz Kohle/Verlust-Kraftstoff:



    [0043] 

    (von Kohle aufgenommener HC-Massenstrom = hineinströmender Massenstrom - ausströmender Massenstrom)

    Verlust beim Überlaufen des Aktivkohlefilters:



    [0044] Wenn das Aktivkohlefilter voll ist, dann ist mkcakfh=Null. Die Differenz wird als Kohlenwasserstoffverlust gebucht: mkverlte.

    [0045] Im Gegensatz zu bisherigen Konzepten ist der Kohlenwasserstoffkonzentrationsverlauf am Ausgang des Aktivkohlefilters voraussagbar. Damit ist eine Vorsteuerung für die Kohlenwasserstoffkonzentration geschaffen. Lambdafehler während der Tankentlüftung werden deutlich kleiner. Bei der Benzin-Direkteinspritzung werden Abweichungen zwischen Istmoment und Fahrerwunschmoment weitgehend vermieden.

    [0046] Der Puffergrad, die Speicherkapazität und die Desorbtionsfreudigkeit der Aktivkohle sind Applikationsparameter. Damit kann das Modell an alle üblichen Aktivkohlefilter angepasst werden.

    [0047] Die Wirkung des bei einem erfindungsgemäßen Regelungsverfahren eingesetzten Aktivkohlefiltermodells lässt sich bei niedrigen Drehzahlwerten und voll beladenem Aktivkohlefilter während der Tankentlüftungsphasen durch Beobachtung der Einspritzzeit und des Tastverhältnisses tateout des TEV 2 z. B. mit Hilfe eines Oszilloskops beobachten, wenn vorher die Luftmasse des Motors erfasst und eine Basiseinspritzzeit berechnet wurde. Die Abweichung der wirklichen Einspritzzeit von der berechneten Einspritzzeit ist ein Maß für die Korrektur der' Tankentlüftung mit Hilfe des Aktivkohlefiltermodells. Der Massenstrom durch das Tankentlüftungsventil ist zu erfassen. Die im Steuergerät adaptierte Beladung ist jetzt der Proportionalitätsfaktor zwischen Massenstrom und Einspritzreduktion. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren muss dieser Proportionalitätsfaktor bei positiven Lastsprüngen kleiner werden.

    [0048] Der obige Funktionsnachweis der Funktion des Aktivkohlefilters durch Beobachtung der Einspritzzeit und des Tastverhältnisses am TEV 2 lässt sich besonders bei Fahrzeugen mit einem ungepufferten Aktivkohlefilter durchführen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (1) insbesondere eines Kraftfahrzeugs, bei dem Kraftstoff über ein Einspritzventil einem Brennraum zugeführt wird, bei dem ein Gemisch aus Luft und Kraftstoff aus einem Tank über ein Aktivkohlefilter und über ein Tankentlüftungsventil (2) dem Brennraum zugeführt wird, und bei dem eine erste Abweichung (fkakormt) in Abhängigkeit von einer Lambdaabweichung eines Lambdaistwerts (lamsoni) von einem Lambdasollwert (lamsons) ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass aus der ersten Abweichung (fkakormt) in Abhängigkeit von einem Tankausgasungsmodell (102) und einem Aktivkohlefiltermodell (103) ein Vorhersagewert (khctev) für die zu erwartende Kohlenwasserstoffkonzentration am Ort des Tankentlüftungsventils (2) ermittelt wird, wobei das Tankausgasungsmodell (102) einen Wert für die Tankausgasung erzeugt, der dem Aktivkohlefiltermodell (103) eingegeben wird, und wobei durch das Aktivkohlefiltermodell (103) die Speicherkapazität und/oder die Desorptionsfähigkeit des Aktivkohlefilters berücksichtigt wird, und dass die Zuführung von Kraftstoff über das Einspritzventil in Abhängigkeit von dem Vorhersagewert (khctev) gesteuert und/oder geregelt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abweichung (fkakormt) aus dem Produkt eines von einer Lambdaregelung (3) erzeugten ersten Gemischkorrekturwerts (frm) und der Lambdaabweichung des Lambdaistwerts (lamsoni) von dem Lambdasollwert (lamsons) ermittelt wird.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhersagewert (khctev) mittels einer Verzögerungseinheit (104) vorab um die Gastransportzeit von dem Aktivkohlefilter zu dem Tankentlüftungsventil (2) verzögert wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorhersagewert (khctev) mit einer zweiten Abweichung (dkhc) verknüpft wird, die aus der ersten Abweichung (fkakormt) mittels einer Integration (101) ermittelt wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert für die Tankausgasung (mkausg) abhängig ist von der zweiten Abweichung (dkhc).
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivkohlefiltermodell (10, 103) aus dem Wert für die Tankausgasung (mkausg) und aus einem aktuellen Gasmassenstrom (roste) eine Kohlenwasserstoffkonzentration (khcakf) am Ausgang des Aktivkohlefilters ermittelt.
     
    7. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche programmiert ist.
     
    8. Elektrisches Speichermedium für ein Steuergerät einer Brennkraftmaschine (1), dadurch gekennzeichnet, dass auf ihm ein Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 abgespeichert ist.
     
    9. Steuergerät für eine Brennkraftmaschine (1) dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 vorgesehen ist.
     
    10. Brennkraftmaschine (1) insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem Steuergeräte nach Anspruch 9.
     


    Claims

    1. Method for operating an internal combustion engine (1) in particular of a motor vehicle, in which fuel is fed to a combustion chamber via an injection valve, in which a mixture of air and fuel from a tank is fed via an activated carbon filter and a tank vent valve (2) to the combustion chamber, and in which a first deviation (fkakormt) is determined as a function of a lambda deviation of a lambda actual value (lamsoni) from a lambda set value (lamsons), characterized in that a predicted value (khctev) for the expected hydrocarbon concentration at the location of the tank vent valve (2) is determined from the first deviation (fkakormt) as a function of a tank gas release model (102) and an activated carbon filter model (103), the tank gas release model (102) generating a value for the tank gas release, which is input to the activated carbon filter model (103), and the activated carbon filter model (103) taking into account the storage capacity and/or the desorbability of the activated carbon filter, and in that the supply of fuel via the injection valve is controlled and/or regulated as a function of the predicted value (khctev).
     
    2. Method according to Claim 1, characterized in that the first deviation (fkakormt) is determined from the product of a first mix correction value (frm) generated by a lambda controller (3) and the lambda deviation of the lambda actual value (lamsoni) from the lambda set value (lamsons).
     
    3. Method according to either of Claims 1 and 2, characterized in that the predicted value (khctev) is delayed in advance by the time which it takes for the gas to be transported from the activated carbon filter to the tank vent valve (2), by means of a delay unit (104).
     
    4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the predicted value (khctev) is linked to a second deviation (dkhc), which is determined from the first deviation (fkakormt) by means of an integration (101).
     
    5. Method according to Claim 4, characterized in that the value for the tank gas release (mkausg) is dependent on the second deviation (dkhc).
     
    6. Method according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the activated carbon filter model (10, 103) determines a hydrocarbon concentration (khcakf) at the outlet of the activated carbon filter from the value for the tank gas release (mkausg) and a current gas mass flow (roste).
     
    7. Computer program, characterized in that it is programmed to carry out the method according to one of the preceding claims.
     
    8. Electrical memory storage medium for a control unit of an internal combustion engine (1), characterized in that a computer program for carrying out the method according to one of Claims 1 to 6 is stored on it.
     
    9. Control unit for an internal combustion engine (1), characterized in that it is intended to carry out the method according to one of Claims 1 to 6.
     
    10. Internal combustion engine (1) in particular for a motor vehicle, having a control unit according to Claim 9.
     


    Revendications

    1. Procédé pour faire fonctionner un moteur à combustion interne (1), en particulier d'un véhicule automobile, selon lequel du carburant est acheminé à une chambre de combustion par l'intermédiaire d'un injecteur, un mélange composé d'air et de carburant est acheminé d'un réservoir à la chambre de combustion par l'intermédiaire d'un filtre à charbon activé et d'une soupape de ventilation de réservoir (2) et une première différence (fkakormt) est déterminée en fonction de la différence lambda d'une valeur lambda réelle (lamsoni) par rapport à une valeur lambda prescrite (lamsons),
    caractérisé en ce que
    une valeur prédictive (khctev) pour la concentration en hydrocarbure à escompter à l'endroit de la soupape de ventilation de réservoir (2) est déterminée à partir de la première différence (fkakormt) en fonction d'un modèle de dégagement du réservoir (102) et d'un modèle de filtre à charbon activé (103), le modèle de dégagement du réservoir (102) produit alors une valeur destinée au dégagement du réservoir et fournie au modèle de filtre à charbon activé (103) et le modèle de filtre à charbon activé (103) prend en compte le volume de stockage et/ou la capacité de désorption que présente le filtre à charbon activé et l'acheminement du carburant par l'intermédiaire de l'injecteur est commandé et/ou réglé en fonction de la valeur prédictive (khctev).
     
    2. Procédé selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    la première différence (fkakormt) est déterminée à partir du produit d'une première valeur de correction du mélange (frm), produite par un réglage lambda (3), par la différence de la valeur lambda réelle (lamsoni) par rapport à la valeur lambda prescrite (lamsons).
     
    3. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2,
    caractérisé en ce qu'
    à l'aide d'une unité de retardement (104), la valeur prédictive (khctev) est retardée de la durée pendant laquelle les gaz sont transportés du filtre à charbon activé à la soupape de ventilation de réservoir (2).
     
    4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3,
    caractérisé en ce que
    la valeur prédictive (khctev) est liée à une deuxième différence (dkhc) déterminée à l'aide d'une intégration (101) à partir de la première différence (fkakormt).
     
    5. Procédé selon la revendication 4,
    caractérisé en ce que
    la valeur pour le dégagement du réservoir (mkausg) dépend de la deuxième différence (dkhc).
     
    6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5,
    caractérisé en ce que
    à partir de la valeur pour le dégagement du réservoir (mkausg) et d'un courant de masse gazeuse (roste) momentané, le modèle de filtre à charbon activé (10, 103) détermine une concentration en hydrocarbure (khcakf) à la sortie du filtre à charbon activé.
     
    7. Programme informatique,
    caractérisé en ce qu'
    il est programmé pour exécuter le procédé selon l'une des revendications précédentes.
     
    8. Support d'information électrique pour un appareil de commande d'un moteur à combustion interne (1),
    caractérisé en ce qu'
    un programme informatique y est enregistré pour exécuter le procédé selon l'une des revendications 1 à 6.
     
    9. Appareil de commande pour un moteur à combustion interne (1),
    caractérisé en ce qu'
    il est prévu pour exécuter le procédé selon l'une des revendications 1 à 6.
     
    10. Moteur à combustion interne (1), en particulier pour un véhicule automobile, comportant un appareil de commande selon la revendication 9.
     




    Zeichnung