Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Kraftstoffeinspritzanlage
für einen Verbrennungsmotor nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 6.
[0002] Aus der DE 100 33 343 A1 ist eine Kraftstoffeinspritzanlage für einen Verbrennungsmotor,
insbesondere einen Dieselmotor bekannt, die eine Einspritzregelung zur Überwachung
und/oder zum Lösen eines Konfliktes beim Ansteuern der Aktorelemente, insbesondere
ein Konfliktmanagement sich überlagernder Einspritzverläufe von Piezoaktoren aufweist.
[0003] Bei Piezo-Common-Rail-Aktoren kann nur gleichzeitig eine Ansteuerflanke ausgeführt
werden. Aus verbrennungstechnischen Gründen ist es aber erforderlich, die Ansteuerung
komplementärer Bänke so zu applizieren, dass sich Einspritzungen überlagern. Dies
ist dann mit der aus der DE 100 33 343 A1 bekannten Schaltungseinrichtung zur Verschaltung
piezoelektrischer Elemente möglich, wenn die Lade-/Entladeflanken der piezoelektrischen
Elemente keine Überlappung aufweisen. Bei überlappenden Flanken ist bei der aus der
DE 100 33 343 A1 hervorgehenden Kraftstoffeinspritzanlage vorgesehen, dass die Ansteuerung
mit niedriger Priorität (im folgenden niederpriore Ansteuerung genannt) verschoben
oder verkürzt wird.
[0004] Ferner ist aus dem Patent Abstracts of Japan Bd. 1999, Nr. 11,30.September 1999 (1999-09-03
& JP 11 159414 a (Hitachi Ltd), 15. Juni 1999 (1999-06-15) ein Verfahren zur Ansteuerung
von Piezoaktoren bekannt. Dabei ist jedem Injektor eine Endstufe bestehend aus einer
Ladeschaltung und einer Entladeschaltung zugeordnet. Bei einer solchen Anordnung können
die verschiedenen Injektoren gleichzeitig angesteuert werden. Es tritt allenfalls
ein Konflikt dahingehend auf, dass ein Injektor nicht gleichzeitig geladen und entladen
werden darf. Dies wird durch eine einfache Logikschaltung verhindert, die gewährleistet
das entweder geladen oder entladen wird.
[0005] Unserer Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Flankenüberlappungen, insbesondere
zwischen unterschiedlichen Injektoren, zu erkennen, zu bestimmen und hieraus den notwendigen
Grad der zeitlichen Verschiebung bzw. Verkürzung aus dem Überlappungsbereich abzuleiten.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Betrieb einer Kraftstoffeinspritzanlage
der eingangs beschriebenen Art durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] So werden die Flankenüberlappungen vorteilhafter Weise während statischer und dynamischer
Interrupts einer Ansteuerschaltung während des Betriebs der Einspritzanlage bestimmt.
Diese Bestimmung erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit von der Drehzahl und von dem
Kurbelwellenwinkel des Verbrennungsmotors.
[0009] Dabei werden einzelne Flankenzeitpunkte paarweise auf Überlappung untersucht.
[0010] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung.
[0011] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine aus dem Stand der Technik bekannte Verschaltung piezoelektrischer Elemente;
- Fig. 2a
- das Laden eines piezoelektrischen Elementes;
- Fig. 2b
- das Laden eines piezoelektrischen Elementes;
- Fig. 2c
- das Entladen eines piezoelektrischen Elementes;
- Fig. 2d
- das Entladen eines piezoelektrischen Elementes;
- Fig. 3
- einen Ansteuerungs-IC;
- Fig. 4
- einen aus dem Stand der Technik bekannten zeitlichen Ablauf von Interrupts;
- Fig. 5
- schematisch eine Darstellung von Kollisionsbereichen von Flankenpaaren im Winkelbereich;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung des Verschiebens einer niederprioren Flanke nach spät
und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung des Verkürzens einer niederprioren Ansteuerung.
[0012] Fig. 1 zeigt piezoelektrische Elemente 10, 20, 30, 40, 50, 60 sowie Mittel zu ihrer
Ansteuerung. Dabei bezeichnet A einen Bereich in detaillierter Darstellung sowie B
einen Bereich in undetaillierter Darstellung, deren Trennung mit einer gestrichelten
Linie c angedeutet ist. Der detailliert dargestellte Bereich A umfaßt eine Schaltung
zum Laden und Entladen der piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40, 50 und 60. In
dem betrachteten Beispiel handelt es sich bei den piezoelektrischen Elementen 10,
20, 30, 40, 50 und 60 um Aktoren in Kraftstoffeinspritzventilen (insbesondere in sogenannten
Common Rail Injektoren) eines Verbrennungsmotors. In der beschriebenen Ausführungsform
werden zur unabhängigen Steuerung von sechs Zylindern innerhalb eines Verbrennungsmotors
sechs piezoelektrische Elemente 10, 20, 30, 40, 50 und 60 verwendet; für beliebige
andere Zwecke könnte jedoch eine beliebe andere Anzahl piezoelektrischer Elemente
geeignet sein.
[0013] Der undetailliert dargestellte Bereich B umfaßt eine Einspritzregelung F mit einem
Steuergerät D und einen Ansteuerungs-IC E, die der Steuerung der Elemente innerhalb
des detailliert dargestellten Bereichs A dient. Dem Ansteuerungs-IC E werden verschiedene
Meßwerte von Spannungen und Strömen aus der gesamten restlichen Ansteuerschaltung
des piezoelektrischen Elements zugeführt. Erfindungsgemäß sind der Steuerrechner D
und der Ansteuerungs-IC E zur Regelung der Ansteuerspannungen sowie der Ansteuerzeiten
für das piezoelektrischen Element ausgebildet. Der Steuerrechner D und/oder der Ansteuerungs-IC
E sind ebenfalls zur Überwachung verschiedener Spannungen und Ströme der gesamten
Ansteuerschaltung des piezoelektrischen Elements ausgebildet.
[0014] In der nachfolgenden Beschreibung werden zunächst die einzelnen Elemente innerhalb
des detailliert dargestellten Bereichs A eingeführt. Es folgt eine allgemeine Beschreibung
der Vorgänge des Ladens und Entladens der piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40,
50 und 60. Schließlich wird detailliert beschrieben, wie beide Vorgänge durch den
Steuerrechner D und den Ansteuerungs-IC E gesteuert und überwacht werden.
[0015] Die piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40, 50 und 60 sind in eine erste Gruppe
G1 und eine zweite Gruppe G2 aufgeteilt, die jeweils drei piezoelektrische Elemente
umfassen (d.h., piezoelektrische Elemente 10, 20 und 30 in der ersten Gruppe G1 bzw.
piezoelektrische Elemente 40, 50 und 60 in der zweiten Gruppe G2). Die Gruppen G 1
und G2 sind Bestandteile parallelgeschalteter Schaltungsteile. Mit den Gruppenwahlschaltern
310, 320 ist festlegbar, welche der Gruppen G1, G2 der piezoelektrischen Elemente
10, 20 und 30 bzw. 40, 50 und 60 jeweils mit Hilfe einer gemeinsamen Lade- und Entladeeinrichtung
entladen werden (für Ladevorgänge sind die Gruppenwahlschalter 310, 320, wie nachstehend
noch näher beschrieben, jedoch ohne Bedeutung). Die piezoelektrischen Elemente 10,
20 und 30 der ersten Gruppe G 1 sind auf einer Aktorbank und die piezoelektrischen
Elemente 40, 50 und 60 in der zweiten Gruppe G2 sind auf einer weiteren Aktorbank
angeordnet. Als Aktorbank wird dabei ein Block bezeichnet, in dem zwei oder mehr Aktorelemente,
insbesondere piezoelektrische Elemente, fest abgeordnet, z.B. vergossen, sind.
[0016] Die Gruppenwahlschalter 310, 320 sind zwischen einer Spule 240 und den jeweiligen
Gruppen G1 und G2 angeordnet (deren spulenseitigen Anschlüssen) und sind als Transistoren
realisiert. Es sind Treiber 311, 321 implementiert, die von dem Ansteuerungs-IC E
empfangene Steuersignale in Spannungen umformen, die nach Bedarf zum Schließen und
Öffnen der Schalter wählbar sind.
[0017] Parallel zu den Gruppenwahlschaltern 310, 320 sind (als Gruppenwahldioden bezeichnete)
Dioden 315 bzw. 325 vorgesehen. Wenn die Gruppenwahlschalter 310, 320 als MOSFETs
bzw. IGBTs ausgeführt sind, können beispielsweise diese Gruppenwahldioden 315 und
325 durch die parasitären Dioden selbst gebildet sein. Während Ladevorgängen werden
die Gruppenwahlschalter 310, 320 von den Dioden 315, 325 überbrückt. Die Funktionalität
der Gruppenwahlschalter 310, 320 reduziert sich daher auf die Auswahl einer Gruppe
G1, G2 der piezoelektrischen Elemente 10, 20 und 30 bzw. 40, 50 und 60 lediglich für
einen Entladevorgang.
[0018] Innerhalb der Gruppen G1 bzw. G2 sind die piezoelektrischen Elemente 10, 20 und 30
bzw. 40, 50 und 60 jeweils als Bestandteile der parallelgeschalteten Piezozweige 110,
120 und 130 (Gruppe G1) und 140, 150 und 160 (Gruppe G2) angeordnet. Jeder Piezozweig
umfaßt eine Serienschaltung bestehend aus einer ersten Parallelschaltung mit einem
piezoelektrischen Element 10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60, und einem (als Zweigwiderstand
bezeichneten) Widerstand 13, 23, 33, 43, 53 bzw. 63 sowie einer zweiten Parallelschaltung
mit einem als Transistor 11, 21, 31, 41, 51 bzw. 61 ausgeführten (als Zweigwahlschalter
bezeichneten) Wahlschalter und einer (als
Zweigdiode bezeichneten) Diode 12, 22, 32, 42, 52 bzw. 62).
[0019] Die Zweigwiderstände 13, 23, 33, 43, 53 bzw. 63 bewirken, daß das jeweils entsprechende
piezoelektrische Element 10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60 sich während und nach einem Ladevorgang
kontinuierlich entlädt, da sie jeweils beide Anschlüsse der kapazitiven piezoelektrischen
Elemente 10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60 miteinander verbinden. Die Zweigwiderstände 13,
23, 33, 43, 53 bzw. 63 haben jedoch eine ausreichende Größe, um diesen Vorgang gegenüber
den gesteuerten Lade- und Entladevorgängen langsam zu gestalten, wie nachstehend beschrieben.
Daher ist die Ladung eines beliebigen piezoelektrischen Elements 10, 20, 30, 40, 50
bzw. 60 innerhalb einer relevanten Zeit nach einem Ladevorgang als unveränderlich
zu betrachten.
[0020] Die Zweigwahlschalter/Zweigdiodenpaare in den einzelnen Piezozweigen 110, 120, 130,
140,150 bzw. 160, d.h., Wahlschalter 11 und Diode 12 in Piezozweig 110, Wahlschalter
21 und Diode 22 in Piezozweig 120 usw., sind realisierbar als elektronische Schalter
(d.h. Transistoren) mit parasitären Dioden, beispielsweise MOSFETs bzw. IGBTs (wie
vorstehend für die den Gruppenwahlschalter/Diodenpaare 310 und 315 bzw. 320 und 325
angegeben).
[0021] Mittels der Zweigwahlschalter 11, 21, 31, 41, 51 bzw. 61 ist festlegbar, welche der
piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60 jeweils mit Hilfe einer gemeinsamen
Lade- und Entladeeinrichtung geladen werden: Geladen werden jeweils all diejenigen
piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60, deren Zweigwahlschalter 11,
21, 31, 41, 51 bzw. 61 während des nachfolgend beschriebenen Ladevorgangs geschlossen
sind. Gewöhnlich ist immer nur einer der Zweigwahlschalter geschlossen.
[0022] Die Zweigdioden 12, 22, 32, 42, 52 und 62 dienen der Überbrückung der Zweigwahlschalter
11, 21, 31, 41, 51 bzw. 61 während Entladevorgängen. Daher kann in dem betrachteten
Beispiel für Ladevorgänge jedes einzelne piezoelektrische Element ausgewählt werden,
während für Entladevorgänge entweder die erste Gruppe G1 oder die zweite Gruppe G2
der piezoelektrischen Elemente 10, 20 und 30 bzw. 40, 50 und 60, bzw. beide ausgewählt
werden müssen.
[0023] Zurückkommend auf die piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40, 50 und 60 selbst,
können die Zweigwahlpiezoanschlüsse 15, 25, 35, 45, 55 bzw. 65 entweder mit Hilfe
der Zweigwahlschalter 11, 21, 31, 41, 51 bzw. 61 oder über die entsprechenden Dioden
12, 22, 32, 42, 52 bzw. 62 sowie in beiden Fällen zusätzlich über Widerstand 300 an
Masse gelegt werden.
Mittels des Widerstands 300 werden die während des Ladens und Entladens der piezoelektrischen
Elemente 10, 20, 30, 40, 50 und 60 zwischen den Zweigwahlpiezoanschlüssen 15, 25,
35, 45, 55 bzw. 65 und Masse fließenden Ströme gemessen. Eine Kenntnis dieser Ströme
ermöglicht ein gesteuertes Laden und Entladen der piezoelektrischen Elemente 10, 20,
30, 40, 50 und 60. Insbesondere durch Schließen und Öffnen des Ladeschalter 220 bzw.
Entladeschalters 230 in Abhängigkeit des Betrags der Ströme, ist es möglich, den Ladestrom
bzw. Entladestrom auf vorgegebene Mittelwerte einzustellen und/oder zu verhindern,
daß sie vorgegebene Maximalwerte und/oder Minimalwerte überschreiten bzw. unterschreiten.
[0024] In dem betrachteten Beispiel, ist für die Messung selbst noch eine Spannungsquelle
621 erforderlich, die eine Spannung von beispielsweise 5 V DC liefert, sowie ein Spannungsteiler
in Form zweier Widerstände 622 und 623. Damit soll der Ansteuerungs-IC E (der die
Messungen durchführt) vor negative Spannungen geschützt werden, die andernfalls an
Meßpunkt 620 auftreten könnten, und die mit dem Ansteuerungs-IC E nicht beherrschbar
sind: Derartige negative Spannungen werden durch Addition mit einer von der genannten
Spannungsquelle 621 und den Spannungsteiler-Widerständen 622 und 623 gelieferten positiven
Spannungsanordnung verändert.
[0025] Der andere Anschluß des jeweiligen piezoelektrischen Elements 10, 20, 30, 40, 50
und 60, d.h. die jeweilige Gruppenwahlpiezoanschluß 14, 24, 34, 44, 54 bzw. 64, kann
über den Gruppenwahlschalter 310 bzw. 320 oder über die Gruppenwahldiode 315 bzw.
325 sowie über eine Spule 240 und eine Parallelschaltung bestehend aus einem Ladeschalter
220 und einer Ladediode 221 an den Pluspol einer Spannungsquelle angeschlossen werden,
sowie alternativ bzw. zusätzlich über den Gruppenwahlschalter 310 bzw. 320 oder über
die Diode 315 bzw. 325 sowie über die Spule 240 und eine Parallelschaltung bestehend
aus einem Entladeschalter 230 und einer Entladediode 231 an Masse gelegt werden. Ladeschalter
220 und Entladeschalter 230 sind beispielsweise als Transistoren realisiert, die über
Treiber 222 bzw. 232 angesteuert werden.
[0026] Die Spannungsquelle umfaßt einen Kondensator 210. Der Kondensator 210 wird von einer
Batterie 200 (beispielsweise einer Kraftfahrzeugbatterie) und einem nachgeschalteten
Gleichspannungswandler 201 geladen. Der Gleichspannungswandler 201 formt die Batteriespannung
(beispielsweise 12 V) in im wesentlichen beliebige andere Gleichspannungen (beispielsweise
250 V) um, und lädt den Kondensator 210 auf diese Spannung auf. Die Steuerung des
Gleichspannungswandlers 201 erfolgt über den Transistorschalter 202 und den Widerstand
203, der der Messung von am Messpunkt 630 abgegriffenen Strömen dient.
[0027] Zum Zwecke der Gegenkontrolle wird durch den Ansteuerungs-IC E sowie durch die Widerstände
651, 652 und 653 und beispielsweise eine 5 V Gleichspannungsquelle 654 eine weitere
Strommessung am Meßpunkt 650 ermöglicht; des weiteren ist durch den Ansteuerungs-IC
E sowie durch die spannungsteilenden Widerstände 641 und 642 eine Spannungsmessung
am Meßpunkt 640 möglich.
[0028] Ein (als Totalentladungswiderstand bezeichneter) Widerstand 330, ein (als Stoppschalter
bezeichneter) Schalter 331 sowie eine (als Totalentladungsdiode bezeichnete) Diode
332 dienen schließlich der Entladung der piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40,
50 und 60 (falls sie außerhalb des Normalbetreibers, wie nachstehend beschrieben,
nicht durch den □normalen□ Entladevorgang entladen werden). Der Stoppschalter 331
wird vorzugsweise nach □normalen□ Entladevorgängen (zyklisches Entladen über Entladeschalter
230) geschlossen und legt dadurch die piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40, 50
und 60 über die Widerstände 330 und 300 an Masse. Somit werden jegliche, eventuell
in den piezoelektrischen Elementen 10, 20, 30, 40, 50 und 60 verbliebene Restspannungen
beseitigt. Die Totalentladungsdiode 332 verhindert ein Auftreten von negativen Spannungen
an den piezoelektrischen Elementen 10, 20, 30, 40, 50 und 60, die unter Umständen
durch die negativen Spannungen beschädigt werden könnten.
[0029] Das Laden und Entladen aller piezoelektrischen Elemente 10,20,30,40, 50 und 60, bzw.
eines bestimmten piezoelektrischen Elements 10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60, erfolgt mit
Hilfe einer einzigen (allen Gruppen und ihren piezoelektrischen Elementen gemeinsamen)
Lade- und Entladeeinrichtung. In dem betrachteten Beispiel umfaßt die gemeinsame Lade-
und Entladeeinrichtung die Batterie 200, den Gleichspannungswandler 201, den Kondensator
210, den Ladeschalter 220 und den Entladeschalter 230, Ladediode 221 und Entladediode
231 sowie die Spule 240.
[0030] Das Laden und Entladen eines jeden piezoelektrischen Elements erfolgt auf die gleiche
Art und Weise und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf lediglich das erste piezoelektrische
Element 10 erläutert.
[0031] Die während der Lade- und Entladevorgänge auftretenden Zustände werden mit Bezug
auf die Figuren 2A bis 2D erläutert, von denen die Figuren 2A und 2B das Laden des
piezoelektrischen Elements 10, sowie die Figuren 2C und 2D das Entladen des piezoelektrischen
Elements 10 veranschaulichen.
[0032] Die Steuerung der Auswahl eines oder mehrerer zu ladender bzw. zu entladender piezoelektrischer
Elemente 10, 20, 30, 40, 50 und 60, der im folgenden beschriebene Ladevorgang sowie
der Entladevorgang erfolgt durch den Ansteuerungs-IC E und das Steuergerät D durch
Öffnen bzw. Schließen eines oder mehrerer der oben eingeführten Schalter 11, 21, 31,
41, 51, 61; 310, 320; 220, 230 und 331. Die Wechselwirkungen zwischen den Elementen
innerhalb des detailliert dargestellten Bereichs A einerseits sowie des Ansteuerungs-IC
E und des Steuerrechners D andererseits wird nachfolgend noch näher erläutert.
[0033] In bezug auf den Ladevorgang, muß zunächst ein aufzuladendes piezoelektrisches Element
10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60 ausgewählt werden. Um lediglich das erste piezoelektrische
Element 10 zu laden, wird der Zweigwahlschalter 11 des ersten Zweiges 110 geschlossen,
während alle übrigen Zweigwahlschalter 21, 31, 41, 51, und 61 geöffnet bleiben. Um
ausschließlich ein beliebiges anderes piezoelektrisches Element 20, 30, 40, 50, 60
zu laden, bzw. um mehrere gleichzeitig zu laden, würde dessen/deren Auswahl durch
Schließen der entsprechenden Zweigwahlschalter 21, 31, 41, 51, und/oder 61 erfolgen.
Sodann kann der Ladevorgang selbst erfolgen:
[0034] Innerhalb des betrachteten Beispiels ist für den Ladevorgang im allgemeinen eine
positive Potentialdifferenz zwischen dem Kondensator 210 und Gruppenwahlpiezoanschluß
14 des ersten piezoelektrischen Elements 10 erforderlich. Solange jedoch Ladeschalter
220 und Entladeschalters 230 geöffnet sind, erfolgt kein Laden bzw. Entladen des piezoelektrischen
Elements 10. In diesem Zustand befindet sich die in Fig. 1 abgebildete Schaltung in
einem stationären Zustand, d.h. das piezoelektrische Element 10 behält seinen Ladungszustand
im wesentlichen unverändert bei, wobei keine Ströme fließen.
[0035] Zum Laden des ersten piezoelektrischen Elements 10 wird Schalter 220 geschlossen.
Theoretisch könnte das erste piezoelektrische Element 10 allein dadurch geladen werden.
Dies würde jedoch zu großen Strömen führen, die die betreffenden Elemente beschädigen
könnten. Daher werden die auftretenden Ströme am Meßpunkt 620 gemessen und Schalter
220 wird wieder geöffnet sobald die erfaßten Ströme einen bestimmten Grenzwert überschreiten.
Um auf dem ersten piezoelektrischen Element 10 eine beliebige Ladung zu erreichen,
wird daher Ladeschalter 220 wiederholt geschlossen und geöffnet, während Entladeschalter
230 geöffnet bleibt.
[0036] Bei näherer Betrachtung ergeben sich bei geschlossenem Ladeschalter 220 die in Fig.
2A dargestellten Verhältnisse, d.h. es entsteht eine geschlossene Schaltung umfassend
eine Reihenschaltung bestehend aus dem piezoelektrischen Element 10, Kondensator 210
und der Spule 240, wobei in der Schaltung ein Strom i
LE(t) fließt, wie in Fig. 2A durch Pfeile angedeutet. Aufgrund dieses Stromflusses werden
sowohl dem Gruppenwahlpiezoanschluß 14 des ersten piezoelektrischen Elements 10 positive
Ladungen zugeführt als auch in der Spule 240 Energie gespeichert.
[0037] Wenn der Ladeschalter 220 kurz (beispielsweise einige µs) nach dem Schließen öffnet,
ergeben sich die in Fig. 2B dargestellten Verhältnisse: es entsteht eine geschlossene
Schaltung umfassend eine Reihenschaltung bestehend aus dem piezoelektrischen Element
10, Entladediode 231 und Spule 240, wobei in der Schaltung ein Strom i
LA(t) fließt, wie in Fig. 2B durch Pfeile angedeutet. Aufgrund dieses Stromflusses fließt
in der Spule 240 gespeicherte Energie in das piezoelektrische Element 10. Entsprechend
der Energiezufuhr an das piezoelektrische Element 10, erhöht sich die in diesem auftretende
Spannung und vergrößern sich dessen Außenabmessungen. Bei erfolgter Energieübertragung
von der Spule 240 an das piezoelektrische Element 10, ist der in Fig. 1 dargestellte
und bereits beschriebene stationäre Zustand der Schaltung wieder erreicht.
[0038] Zu diesem Zeitpunkt bzw. früher oder später (je nach gewünschtem Zeitprofil des Ladevorgangs),
wird Ladeschalter 220 erneut geschlossen und wieder geöffnet, so daß die vorstehend
beschriebenen Vorgänge erneut ablaufen. Aufgrund des erneuten Schließens und erneuten
Öffnens des Ladeschalters 220 erhöht sich die in dem piezoelektrischen Element 10
gespeicherte Energie (die in dem piezoelektrischen Element 10 bereits gespeicherte
Energie und die neu zugeführte Energie summieren sich), und die an dem piezoelektrischen
Element 10 auftretenden Spannung erhöht sich und dessen Außenabmessungen vergrößern
sich entsprechend.
[0039] Werden das oben erwähnte Schließen und Öffnen des Ladeschalters 220 vielfach wiederholt,
so erfolgt die Erhöhung der an dem piezoelektrischen Element 10 auftretenden Spannung
sowie die Ausdehnung des piezoelektrischen Elements 10 stufenweise.
[0040] Wenn Ladeschalter 220 eine vorgegebene Anzahl von Malen geschlossen und geöffnet
wurde und/oder das piezoelektrische Element 10 den gewünschten Ladezustand erreicht
hat, wird das Laden des piezoelektrischen Elements durch Offenlassen des Ladeschalters
220 beendet.
[0041] In bezug auf den Entladevorgang, werden in dem betrachteten Beispiel die piezoelelctrischen
Elemente 10, 20, 30, 40, 50 und 60 in Gruppen (G 1 und/oder G2) wie nachfolgend beschrieben
entladen:
[0042] Zunächst werden der Gruppenwahlschalter 310 und/oder 320 der Gruppe G1 und/oder G2,
deren piezoelektrische Elemente zu entladen sind, geschlossen (die Zweigwahlschalter
11, 21, 31, 41, 51, 61 haben keinen Einfluß auf die Auswahl der piezoelektrischen
Elemente 10, 20, 30, 40, 50, 60 für den Entladevorgang, da sie in diesem Fall durch
die Dioden 12, 22, 32, 42, 52 und 62 überbrückt werden). Um das piezoelektrische Element
10 as Teil der ersten Gruppe G1 zu entladen, wird daher der erste Gruppenwahlschalter
310 geschlossen.
[0043] Wenn der Entladeschalter 230 geschlossen ist, ergeben sich die in Fig. 2C dargestellten
Verhältnisse: es entsteht eine geschlossene Schaltung umfassend eine Reihenschaltung
bestehend aus dem piezoelektrischen Element 10 und der Spule 240, wobei in der Schaltung
ein Strom i
EE(t) fließt, wie in Fig. 2C durch Pfeile angedeutet. Aufgrund dieses Stromflusses wird
die in dem piezoelektrischen Element gespeicherte Energie (ein Teil davon) in die
Spule 240 übertragen. Entsprechend der Energieübertragung von dem piezoelektrischen
Element 10 zur Spule 240, sinkt die an dem piezoelektrischen Element 10 auftretende
Spannung und verringern sich dessen Außenabmessungen.
[0044] Wenn der Entladeschalter 230 kurz (beispielsweise, einige µs) nach dem Schließen
öffnet, ergeben sich die in Fig. 2D dargestellten Verhältnisse: es entsteht eine geschlossene
Schaltung umfassend eine Reihenschaltung bestehend aus dem piezoelektrischen Element
10, Kondensator 210, Ladediode 221 und der Spule 240, wobei in der Schaltung ein Strom
i
EA(t) fließt, wie in Fig. 2D durch Pfeile angedeutet. Aufgrund dieses Stromflusses wird
in der Spule 240 gespeicherte Energie in den Kondensator 210 rückgeführt. Bei erfolgter
Energieübertragung von der Spule 240 in den Kondensator 210, ist der in Fig. 1 dargestellte
und bereits beschriebene stationäre Zustand der Schaltung wieder erreicht.
[0045] Zu diesem Zeitpunkt bzw. früher oder später (je nach gewünschtem Zeitprofil des Entladevorgangs),
wird Entladeschalter 230 erneut geschlossen und wieder geöffnet, so daß die vorstehend
beschriebenen Vorgänge erneut ablaufen. Aufgrund des erneuten Schließens und erneuten
Öffnens des Entladeschalters 230 nimmt die in dem piezoelektrischen Element 10 gespeicherte
Energie weiter ab, und die an dem piezoelektrischen Element auftretenden Spannung
und dessen Außenabmessungen nehmen ebenfalls entsprechend ab.
[0046] Werden das oben erwähnte Schließen und Öffnen des Entladeschalters 230 vielfach wiederholt,
so erfolgt die Abnahme der an dem piezoelektrischen Element 10 auftretenden Spannung
sowie der Ausdehnung des piezoelektrischen Elements 10 stufenweise.
[0047] Wenn Entladeschalter 230 eine vorgegebene Anzahl von Malen geschlossen und geöffnet
wurde und/oder das piezoelektrische Element den gewünschten Ladezustand erreicht hat,
wird das Entladen des piezoelektrischen Elements durch Offenlassen des Entladeschalters
230 beendet.
[0048] Die Wechselwirkung zwischen dem Ansteuerungs-IC E und dem Steuerrechner D einerseits
sowie den Elementen innerhalb des detailliert dargestellten Bereichs A andererseits
erfolgt mit Hilfe von Steuersignalen, die über Zweigwahlsteuerleitungen 410, 420,
430, 440, 450, 460, Gruppenwahlsteuerleitungen 510, 520, Stoppschaltersteuerleitung
530, Ladeschaltersteuerleitung 540 und Entladeschaltersteuerleitung 550 sowie Steuerleitung
560 Elementen innerhalb des detailliert dargestellten Bereichs A von dem Ansteuerungs-IC
E zugeführt werden. Andererseits werden an den Meßpunkten 600, 610, 620, 630, 640,
650 innerhalb des detailliert dargestellten Bereichs A Sensorsignale erfaßt, die dem
Ansteuerungs-IC E über die Sensorleitungen 700, 710, 720, 730, 740, 750 zugeführt
werden.
[0049] Zur Auswahl der piezoelektrischen Elemente 10, 20, 30, 40, 50 bzw. 60 für die Ausführung
von Lade- bzw. Entladevorgängen einzelner oder mehrerer piezoelektrischer Elemente
10, 20, 30, 40, 50, 60 durch Öffnen und Schließen der entsprechenden Schalter wie
vorstehend beschrieben, werden an die Transistorbasen mittels der Steuerleitungen
Spannungen angelegt bzw. nicht angelegt. Mittels der Sensorsignale erfolgt insbesondere
eine Bestimmung der sich ergebenden Spannung der piezoelektrischen Elemente 10, 20
und 30, bzw. 40, 50 und 60 anhand der Meßpunkte 600 bzw. 610 sowie der Lade- und Entladeströme
anhand des Meßpunkts 620.
[0050] In Fig. 3 sind einige der in dem Ansteuerungs-IC E enthaltenen Bauelemente angegeben:
Eine Logik-Schaltung 800, Speicher 810, Digital-Analog-Umsetzerbaustein 820 sowie
Komparatorbaustein 830. Ferner ist angegeben, daß der (für Steuersignale verwendete)
schnelle Parallelbus 840 mit der Logik- Schaltung 800 des Ansteuerungs-IC E verbunden
ist, während der langsamere serielle Bus 850 mit dem Speicher 810 verbunden ist. Die
logische Schaltung 800 ist mit dem Speicher 810, mit dem Komparatorbaustein 830 sowie
mit den Signalleitungen 410, 420, 430, 440, 450 und 460; 510 und 520; 530, 540, 550
und 560 verbunden. Der Speicher 810 ist mit der logischen Schaltung 800 sowie mit
dem Digital-Analog-Umsetzerbaustein 820 verbunden. Des weiteren ist der Digital-Analog-Umsetzerbaustein
820 mit dem Komparatorbaustein 830 verbunden. Darüber hinaus ist der Komparatorbaustein
830 mit den Sensorleitungen 700 und 710, 720, 730, 740 und 750 und - wie bereits erwähnt
- mit der Logik-Schaltung 800 verbunden.
[0051] Fig. 4 zeigt schematisch einen aus dem Stand der Technik bekannten zeitlichen Ablauf
von Interrupts zum Programmieren des Beginns einer im folgenden näher zu beschreibenden
Haupteinspritzung HE sowie von zwei Voreinspritzungen VE1 und VE2 in Abhängigkeit
vom oberen Totpunkt der Kurbelwelle. Wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, werden bei einem
6 Zylinder-Motor statische Interrupts bei beispielsweise ca. 78 ° Kurbelwelle sowie
bei beispielsweise ca. 138 ° Kurbelwelle erzeugt, durch welche jeweils der Beginn
der Voreinspritzung VE2 sowie der direkt vor der Haupteinspritzung HE liegenden Voreinspritzung
VE1 programmiert werden. Die Enden dieser Einspritzungen werden sodann aufgrund dynamischer
Interrupts programmiert. Es versteht sich, daß die vorstehenden Kurbelwellenwinkel
lediglich beispielhafte Angaben sind. Die Interrupts können rein prinzipiell auch
bei anderen Kurbelwellenwinkeln erzeugt werden. Vorstehend wurde lediglich die Programmierung
von Voreinspritzungen erläutert. In entsprechender Weise ist jedoch auch mit Nacheinspritzungen
zu verfahren, sofern solche vorgenommen werden.
[0052] Die Berechnung zur Erkennung von Flankenüberlappungen erfolgt in jedem statischen
und dynamischen Interrupt. Berechnet werden können nur Überlappungen zwischen Flanken,
die zum Zeitpunkt der Interrupts bekannt sind.
[0053] In jedem Interrupt werden folgende Schritte durchgeführt:
1. Die aktuelle Drehzahl n wird ermittelt, diese Drehzahl n wird im gesamten Interrupt
verwendet ("Einfrieren der Drehzahl");
2. mit jedem Interrupt werden neue Informationen über Flanken bekannt. Damit nur aktuelle
Informationen paarweise verglichen werden, wird der Informationsstatus aktualisiert.
Bei jedem Interrupt wird daher ein Flag für neue Informationen gesetzt und geprüft,
ob Ansteuerungen, bei denen Flags gesetzt sind, bereits abgearbeitet sind. In diesem
Fall werden die betreffenden Flags gelöscht;
3. es folgt eine Bestimmung der Zeitpunkte der Flankenbearbeitung bezogen auf eine
beliebige Referenz, zum Beispiel auf die Referenzzeit t = 0 bei einem Kurbelwellenwinkel
phi = 0°. Dabei werden die bekannten Informationen über Beginnwinkel, Zeitoffset,
Beginn und Dauer unter Berücksichtigung der aktuellen Drehzahl zur Extrapolation benutzt.
Der allgemeine Zusammenhang zwischen Drehzahl n, Winkel phi und Zeit t ist:
wobei die Zeit in µ-Sekunden, der Kurbelwellenwinkel phi in °KW gemessen werden und
die Konstante c 166667 (U/min) / (°KW/µs) beträgt;
4. die einzelnen Flankenzeitpunkte werden paarweise auf Überlappung untersucht. Vorteilhafterweise
werden nur Paare gemischter Bankzugehörigkeit getestet, da sich Überlappungen innerhalb
derselben Bank aus Applikationsfehlern ergeben. Die sichere Strategie besteht aber
dennoch im Testen jeder denkbaren Flankenpaare;
5. jeder Einspritzung wird eine Priorität zugeteilt. Abhängig von System- und Umgebungsparametern
wird jeder Einspritzung eine bestimmte Priorität zugeordnet. Dadurch wird bei jeder
Einspritzpaarung unterschieden zwischen niederprioren und hochprioren Ansteuerungen.
Es wird sichergestellt, daß eine Umschaltung der Prioritäten während eines Berechnungsablaufs
keine negativen Auswirkungen hat. So können beispielsweise nach der aktuellen Prioritätenkonstellation
eine Überlappungserkennung und Maßnahmen im statischen Interrupt vorgenommen werden,
anschließend können die Prioritäten umgeschaltet werden, also geändert werden. In
den nachfolgenden dynamischen Interrupts dieser Paarung müßte nach neuer Priorität
regiert werden, was im schlimmsten Falle eine Maßnahme gegen die Ansteuerung einer
Einspritzung höherer Priorität (hochpriore Ansteuerung) zur Folge hätte.
Deshalb muß auch bei einer derartigen Umschaltung der Prioritäten die Konsistenz der
Prioritätenzuordnung gewährleistet sein. Vorteilhaft wird dies durch Zuordnung eines
Prioritätensatzes zu jeder Paarung erfüllt. Die Größe des Buffers für verschiedene
Prioritätensätze muß dabei so gewählt werden, daß die maximal mögliche Anzahl an Änderungen
der Prioritäissätze während der gesamten Abarbeitung einer Paarung gespeichert werden
kann. Der Prioritätensatz einer Paarung wird nach ihrer vollständigen Abarbeitung
mit dem aktuellen, durch einen Prioritätenmanager der elektronischen Ansteuerschaltung
vorgegebenen Satz erneuert;
6. bei der Untersuchung auf Kollision wird in der Zeitbasis der Abstand des jeweiligen
Beginns der beiden Flanken zueinander ermittelt. Ausgehend von diesem Abstand kann
entschieden werden, ob eine Überlappung vorliegt. Da die Flankenzeitpunkte auf den
Winkeln der Einspritzungen aufbauen, muß hierbei auf 720°KW-Überläufe besonders geachtet
werden. Hierbei ist rein prinzipiell eine Vielzahl von Realisierungsmöglichkeiten
bei der Abstandsberechnung und der Auswertung denkbar. In der nachfolgend beschriebenen
Ausgestaltung des Verfahrens werden 3 Berechnungen vorgenommen.
In Fig. 5 sind die Berechnungen auf der Winkelbasis dargestellt, auf der Abszisse
ist dabei der Wert einer niederprioren Flanke A, auf der Ordinate der Wert einer hochprioren
Flanke B aufgetragen. Die hochpriore Flanke wird nach früh (pre) und nach spät (post)
mit Bereichen "abgesichert". Falls nun eine niederpriore Flanke diesen Bereich schneidet,
liegt eine Kollision vor. Die Bereiche sind in der Abbildung markiert. Bereiche außerhalb
720°KW = phimax werden entsprechend der Zuordnung in den zulässigen Bereichen übertragen. Die Ergebnisse
der Berechnungen gemäß folgender Gleichungen:
sind im Diagramm in Fig. 2 gekennzeichnet. Überlappungen, die durch die einzelnen
Berechnungen erkannt werden, sind dabei jeweils durch die gleiche Schraffur gekennzeichnet.
In Fig. 5 ist der Zusammenhang auf Winkelbasis erläutert, die Transformation in den
Zeitbereich erfolgt mit der oben erläuterten Gleichung (1). Ein Beispiel von A = 50°
und B = 100° liefert mit Gleichung (2) die Überlappung bei gegebenen Werten der Verschiebung
nach früh (pre) und nach spät (post);
7. In Abhängigkeit vom Überlappungsgrad wird der Grad der Verschiebung bzw. Verkürzung
ermittelt. Verschoben wird nach spät derart, daß die niederpriore Beginnflanke im
Abstand eines Zeitvorhalts nach dem voraussichtlichen Ende der hochprioren Flanke
plaziert wird. Beim Verschieben wird die Dauer beibehalten. Verschoben wird auch der
Zeitpunkt des dynamischen Interrupts, der an die Beginnflanke mit festem Abstand gekoppelt
ist. Verkürzt wird derart, daß die niederpriore Endeflanke nach früh verschoben wird.
Der Zeitpunkt der Beginnflanke wird beibehalten. Die Entscheidung ob verschoben oder
verkürzt wird, hängt davon ab, ob zum Zeitpunkt der Überlappungserkennung die Beginnflanke
bereits abgearbeitet wird. Wird die Beginnflanke bereits abgearbeitet, wobei hierunter
der Beginn des Ablaufs des Verbrennungsvorgangs verstanden wird, so ist ein Verschieben
nicht mehr möglich, es kann nur noch verkürzt werden. Daraus folgt, daß bei allen
Überlappungen von niederprioren Endeflanken nur verkürzt werden kann, da der Zeitpunkt
der Überlappungserkennung nur im dynamischen Interrupt der niederprioren Einspritzung
liegen kann, diese aber mit der Ausfiihrung der Beginnflanke verbunden ist.
[0054] Als Beispiel wird in Verbindung mit Fig. 6 eine Verschiebung dargestellt. Die Überlappung
wird mittels der Gleichung (2) erkannt, der resultierende Überlappungsbetrag t
k geht direkt in den Grad der Verschiebung ein. Der Grad der Verschiebung ist
[0055] Gleichung (5) gilt auch dann, wenn die Überlappung aus Gleichung (3) oder Gleichung
(4) ermittelt wurde.
[0056] Für eine Verkürzung der Ansteuerdauer ist in Fig. 6 ein Beispiel dargestellt. Die
Überlappung wird wieder mit Gleichung (2) erkannt, der resultierende Überlappungsbetrag
t
k geht auch hier direkt in den Grad der Verkürzung ein. Der Grad der Verkürzung ist
[0057] Gleichung (6) gilt auch dann, wenn die Überlappung aus Gleichung (3) oder Gleichung
(4) ermittelt wurde.
[0058] Neben Primärkollisionen sind auch Sekundärkollisionen möglich. Sekundärkollisionen
ergeben sich zum Beispiel, wenn im statischen Interrupt die niederpriore Beginnflanke
nach spät verschoben wird, diese aber mit der hochprioren Endeflanke kollidiert. Der
Zeitpunkt der Kollisionserkennung liegt dann im dynamischen Interrupt der hochprioren
Ansteuerung. Also muß die niederpriore Beginnflanke bei dieser Sekundärkollision weiter
nach spät verschoben werden. In entsprechender Weise ist im Falle von Tertiärkollisionen
vorzugehen. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß nach einer
Überprüfung aller Paarungen, die mit der Erkennung einer Überlappung und zugehöriger
Maßnahme endete, ein nochmaliger Durchlauf aller Paarungen erfolgt, und zwar solange,
bis entweder ein Abbruchkriterium basierend auf der Anzahl der Durchläufe auftritt
oder Überlappungsfreiheit festgestellt wird.
[0059] Bei einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die Erkennung von unerwünschten
Überschneidungen der Zeitintervalle, in dem ein piezoelektrisches Element ge- oder
entladen werden soll mit einem Zeitintervall, in dem das andere piezoelektrische Element
ge- oder entladen werden soll durch Berechnung genutzter Winkelbereiche und Vergleich
mit vorgegebenen zulässigen Winkelbereichen, das heißt kollisionsfreien oder kollisionstoleranten
Winkelbereichen.
[0060] Als kollisionsfreier Winkelbereich wird dabei der Winkelbereich verstanden, der von
den verschiedenen Einspritztypen eines Zylinders des Verbrennungsmotors überstrichen
werden darf, ohne daß es zu Überlappungen von Ansteuerungen der Aktoren kommt. Der
kollisionsfreie Winkelbereich wird beispielsweise bei einem 4-Zylinder-Verbrennungsmotor
mit 1-Bank-Struktur durch Division des Wertes 720° Kurbelwellenwinkel durch die Anzahl
der Zylinder, also vier bestimmt. Der kollisionsfreie Winkelbereich beträgt also bei
einer Verbrennungsmaschine dieses Typs 180° Kurbelwellenwinkel. Als genutzter Winkelbereich
wird der vom Beginn der frühesten Voreinspritzung bis zum Ende der spätesten Nacheinspritzung
überstrichene Kurbelwellenwinkelbereich bezeichnet. Überschreitet nun der genutzte
Winkelbereich den kollisionsfreien Winkelbereich, so überlappt beispielsweise eine
späte Einspritzung eines Zylinders mit einer frühen Einspritzung eines anderen Zylinders
auf derselben Bank. Wie bereits vorstehend erwähnt, darf auf einer Bank nur ein Aktor
gleichzeitig geladen sein, andernfalls ein Ladungsausgleich stattfinden würde, der
zu einer gestörten Ansteuerung führen kann.
[0061] Neben der 1-Bank-Struktur können auch mehrere Zylinder zu einer Bank zusammengefaßt
werden, wobei mehrere Bänke von derselben Versorgungseinheit zum Laden oder Entladen
angesteuert werden. Eine solche Anordnung wird als Quasi-Mehrbank-Struktur bezeichnet.
In diesem Fall wird der Winkelbereich, in dem Kollisionen von Ansteuerungen auf verschiedenen
Bänken durch ein Flankenmanagement aufgelöst werden können, als kollisionstoleranter
Bereich bezeichnet. In diesem Falle führt eine Überschreitung des kollisionstoleranten
plus kollisionsfreien Winkelbereichs zu gestörten Ansteuerverläufen.
[0062] Am Beispiel einer 6-Zylinder-Verbrennungsmaschine mit Quasi-2-Bank-Struktur beträgt
der kollisionsfreie Winkelbereich 120° Kurbelwellenwinkel und der kollisionstolerante
Winkelbereich ebenfalls 120° Kurbelwellenwinkel. Der gesamte zulässige Winkelbereich
wird nun durch die Summe des kollisionsfreien Winkelbereichs und des kollisionstoleranten
Winkelbereichs bestimmt, im Falle des 6-Zylinder-Verbrennungsmotors mit Quasi-2-Bank-Struktur
entspricht der zulässige Winkelbereich 240° Kurbelwellenwinkel. Allgemein kann der
zulässige Winkelbereich bei einem Verbrennungsmotor mit Quasi-2-Bank-Struktur durch
Division des Wertes 720° Kurbelwellenwinkel durch die Anzahl der Zylinder multipliziert
mit der Anzahl der Bänke bestimmt werden.
[0063] Kern dieser Ausgestaltung des Verfahrens zum Betrieb einer Kraftstoffeinspritzaalage
für einen Verbrennungsmotor ist die Berechnung des genutzten Winkelbereichs und der
Vergleich mit dem zulässigen Winkelbereich, das heißt dem kollisionsfreien oder der
Summe aus kollisionsfreiern und kollisionstolerantem Winkelbereich.
[0064] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens beschrieben.
[0065] In jedem Interrupt werden neue Informationen, die zur Berechnung des genutzten Winkelbereichs
genutzt werden, bekannt. Dabei werden in jedem Interrupt folgende Schritte durchgeführt:
1. Die aktuelle Drehzahl n wird ermittelt, diese Drehzahl wird im gesamten Interrupt
verwendet ("Einfrieren der Drehzahl").
2. Mit jedem Interrupt werden neue Informationen über Flanken bekannt. Diese Informationen
werden unter Verwendung der aktuellen Drehzahl n auf die Winkelbasis umgerechnet.
3. Jede neu hinzugekommene Winkelinformation wird in den genutzten Winkelbereich hineingerechnet.
Dabei wird aus der Menge der bekannten Winkelinformationen eine Minimum-/Maximumauswahl
vorgenommen mit dem Ziel, die zu einem Arbeitsspiel gehörende früheste und späteste
Ansteuerflanke zu ermitteln. Aus den Winkelinformationen der frühesten und spätesten
Ansteuerflanken wird durch Differenzbildung der bekannte genutzte Winkelbereich ermittelt.
Nach dem dynamischen Interrupt der letzten Nacheinspritzung ist auf diese Weise der
gesamte genutzte Winkelbereich von der frühesten Voreinspritzung bis zur spätesten
Nacheinspritzung bekannt, wobei der allgemeine Zusammenhang zwischen Drehzahl n Winkel
phi und Zeit t oben in Form der Gleichung (1) bereits erläutert wurde.
4. Der bekannte genutzte Winkelbereich wird mit den vorgegebenen kollisionsfreien
und kollisionstoleranten Winkelbereichen verglichen. Bei Bereichsüberschreitung erfolgt
eine Fehlermeldung und eine Quantifizierung der Bereichsüberschreitung.
5. Bei allen Berechnungen wird dabei die Drehzahldynatnik mit ihrer Wirkung vom Berechnungszeitpunkt
bis zum Zeitpunkt der Abarbeitung, das heißt der Ansteuerung der Aktoren berücksichtigt.
[0066] Möglichkeiten zur Reaktion auf eine Fehlermeldung sind nun
a) eine entsprechende Verschiebung einer niederprioren Einspritzung, so daß der genutzte
Winkelbereich wieder im zulässigen Bereich liegt;
b) eine Berücksichtigung der Fehlermeldung und des Grades der Bereichsüberschreitung
bei der nächstfolgenden Ansteuerung im gleichen oder ähnlichen Betriebspunkt.