(19)
(11) EP 1 618 999 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.2006  Patentblatt  2006/04

(21) Anmeldenummer: 04016521.9

(22) Anmeldetag:  14.07.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25D 11/06(2006.01)
B25D 17/24(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(71) Anmelder: A & M Electric Tools GmbH
71364 Winnenden (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfindernennung liegt noch nicht vor
     ()

(74) Vertreter: Wasmuth, Rolf et al
Patentanwalt W. Jackisch & Partner Menzelstrasse 40
70192 Stuttgart
70192 Stuttgart (DE)

   


(54) Handgeführter Bohrhammer oder Meisselhammer


(57) Die Erfindung betrifft einen handgeführten Bohrhammer (1) oder Meißelhammer mit einem Schlag- oder Hammerwerk (2). Der Bohrhammer (1) oder Meißelhammer umfaßt ein Getriebegehäuse (3) mit einer im Getriebegehäuse (3) gelagerten Werkzeugspindel (4) sowie einen Schwingungstilger (5) mit einer federnd beweglich gelagerten Tilgungsmasse (6). Die Tilgungsmasse (6) ist im Getriebegehäuse (3) auf einem Achsbauteil (7) gelagert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen handgeführten Bohrhammer oder Meißelhammer mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein handgeführter Bohrhammer oder Meißelhammer mit einem Schlag- oder Hammerwerk umfaßt eine Werkzeugspindel mit einem Spannfutter, in dem ein Werkzeugeinsatz beispielsweise in Form eines Bohrers oder eines Meißels gehalten ist. Bei auszuführenden Bohr- oder Meißelarbeiten wird mittels des Hammerwerkes eine Schlagenergie über den Werkzeugeinsatz auf das zu bearbeitende Material wie Stein, Beton oder dgl. übertragen. Der Werkzeugeinsatz trägt dabei Material infolge der Schlagbewegung oder einer kombinierten Dreh- und Schlagbewegung ab. Dabei können infolge der hochfrequenten Schlagbewegung erhebliche schwingende Reaktionskräfte an der Führungshand einer Bedienperson entstehen.

[0003] Zur Verminderung der Belastung einer Bedienperson infolge der pulsierenden Reaktionskräfte des Hammerwerkes ist in der EP 1 415 768 A1 ein Schwingungstilger vorgeschlagen, der außenseitig auf einem Bohrhammer angebracht ist. Eine in Achsrichtung zur Werkzeugspindel federnd gelagerte Tilgungsmasse schwingt dabei phasenversetzt zur schlagenden Erregerschwingung. Die auftretenden Massenkräfte heben sich zumindest teilweise mit den Erregerkräften auf. Die resultierenden Schwingungskräfte und damit die Belastung der Bedienperson sind verringert.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Bohrhammer oder Meißelhammer hinsichtlich verringerter schwingender Reaktionskräfte bei kleinem Bauvolumen weiter zu verbessern.

[0005] Die Aufgabe wird durch einen handgeführten Bohrhammer oder Meißelhammer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0006] Es wird ein handgeführter Bohrhammer oder Meißelhammer vorgeschlagen, bei dem die Tilgungsmasse des Schwingungstilgers innerhalb des Getriebegehäuses auf einem dort angeordneten Achsbauteil federnd beweglich gelagert ist. Die Tilgungsmasse liegt dabei innerhalb des Getriebegehäuses in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Werkzeugspindel und damit zum Ort der Schwingungserregung. Die Erregungs- und Tilgungskräfte heben sich zumindest näherungsweise am Entstehungsort auf. Ein großer Teil der weiteren Baugruppen vom Bohrhammer oder Meißelhammer liegen außerhalb des Kraftübertragungspfades zwischen dem Werkzeugeinsatz und dem Schwingungstilger und unterliegen damit einer verringerten Schwingungsbelastung. Die Größe der schwingenden Massen ist verringert, wodurch die Anordnung bei hoher Wirksamkeit klein und leichtgewichtig ausgeführt sein kann. Exzentrizitäten zwischen einer Erregungsachse und einer Bewegungsachse des Tilgers sind zumindest näherungsweise vermieden. Die Anordnung innerhalb des Getriebegehäuses erfordert keinen oder allenfalls einen nur geringen zusätzlichen Bauraum. Insgesamt ergibt sich eine hohe Wirksamkeit des Tilgers und eine verringerte Schwingungsbelastung der Bedienperson und des Gerätes selbst.

[0007] Die Tilgungsmasse ist vorteilhaft achsparallel zur Werkzeugspindel verschieblich gelagert. In dieser Richtung treten hauptsächlich die Erregungsschwingungen auf. Die achsparallele Lagerung der Tilgungsmasse führt dabei zu einer hohen Wirksamkeit.

[0008] Zur Lagerung der Tilgungsmasse kann ein eigens dafür vorgesehenes Achsbauteil angeordnet werden. Bei einem Meißelhammer führt die Werkzeugspindel eine ausschließliche schlagende Axialbewegung durch, ohne dabei in Drehung versetzt zu werden. Ein Drehantrieb für die Werkzeugspindel ist nicht erforderlich. Bei einem standardisierten Aufbau des Getriebegehäuses kann eine Anordnung vorgesehen sein, bei der wahlweise als Meißelhammer eine rein schlagend axialbewegliche Werkzeugspindel oder alternativ für einen Hammerbohrbetrieb eine drehend antreibbare Werkzeugspindel mit einer zusätzlichen Abtriebswelle vorgesehen ist. Bei der Ausführung als Meißelhammer ohne Drehantrieb kann der in standardisierter Bauform für die Lagerung der Abtriebswelle vorgesehene Bauraum ohne Veränderungen des Getriebegehäuses für die Lagerung des Achsbauteiles mit der Tilgungsmasse vorgesehen sein.

[0009] Insbesondere eignet sich eine Ausführung, bei der das Achsbauteil durch die im Getriebegehäuse gelagerte Abtriebswelle gebildet ist. Die Abtriebswelle kann die Werkzeugspindel selbst oder eine weitere Getriebewelle sein und ist bevorzugt eine achsparallel zur Werkzeugspindel gelagerte Vorgelegewelle. Die Vorgelegewelle dient der Drehmomentübertragung zwischen einer motorseitigen Antriebswelle und der Werkzeugspindel und kann auch für den Antrieb des Hammerwerkes vorgesehen sein. Ihre relative Lage zur Werkzeugspindel bewirkt eine hohe Wirksamkeit des Schwingungstilgers ohne oder mit nur kaum vergrößertem Bauraum.

[0010] Das Achsbauteil ist vorteilhaft zusammen mit der Tilgungsmasse in einer quer zur Werkzeugspindel liegenden Höhenrichtung zwischen der Werkzeugspindel und einem Massenschwerpunkt des Bohrhammers bzw. des Meißelhammers angeordnet. Es hat sich gezeigt, daß mit der genannten Anordnung die Übertragung von schwingenden Restkräften auf den Massenschwerpunkt und damit auf die Führungshand der Bedienungsperson weiter verringerbar sind.

[0011] In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Tilgungsmasse zwischen zwei insbesondere druckvorgespannten Federn gehalten. Über den oszillierenden Verlauf des Schwingungsweges bleiben die Federn druckvorgespannt, ohne daß ein spielbehafteter Lastrichtungswechsel auftritt. Das Federverhalten ist zumindest näherungsweise kontinuierlich oder sogar linear. Klappergeräusche sind vermieden.

[0012] In einer vorteilhaften Ausführung umschließt die Tilgungsmasse das Achsbauteil hülsenförmig. Bei einer rotationssymmetrischen Ausführung der Tilgungsmasse liegt deren Massenschwerpunkt auf der Längsachse des Achsbauteiles ohne eine Exzentrizität. Es ist eine verkantungs- und kippmomentenfreie Führung der Tilgungsmasse mit einem sauberen Schwingungsverhalten gegeben.

[0013] Die Tilgungsmasse weist vorteilhaft stirnseitig eine Ringöffnung zur insbesondere zumindest näherungsweise vollständigen Aufnahme der Feder auf. Die Tilgungsmasse übergreift dabei die jeweilige Feder. Bei geforderter Masse kann das Bauteil entsprechend lang gestreckt mit geringem Durchmesser ausgeführt sein, ohne daß die stirnseitigen Federn zusätzlichen axialen Bauraum erfordern. Der kleinere Außendurchmesser der Tilgungsmasse erlaubt eine Anordnung beispielsweise auf einer vorgesehenen Getriebewelle, ohne daß eine Anpassung des Getriebegehäuses in Durchmesserrichtung erforderlich ist.

[0014] In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Tilgungsmasse drehfest mit dem Achsbauteil verbunden. Die Anordnung ist insbesondere im Hinblick auf die axiale Federabstützung einfach und kostengünstig im Aufbau.

[0015] In einer vorteilhaften Variante ist die Tilgungsmasse drehbar auf dem Achsbauteil gelagert. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, daß das Achsbauteil eine drehbare Getriebewelle ist, während die Tilgungsmasse selbst sich nicht mitdreht. Die rotierenden Massen und die daraus folgenden Reaktionsmomente und Reaktionskräfte sind gering.

[0016] Zur drehbaren Lagerung der Tilgungsmasse ist vorteilhaft eine Gleitlagerhülse vorgesehen, die insbesondere einen Anschlag für die Feder zur elastischen Abstützung der Tilgungsmasse aufweist. Die Gleitlagerhülse ist unempfindlich gegen Stoßbelastungen im Hammerbetrieb. In Verbindung mit den genannten Anschlägen entsteht mit der Gleitlagerhülse, den Druckfedern und der Tilgungsmasse ein Integralbauteil, welches in einfacher Weise vormontiert eingebaut werden kann. Die mit der Tilgungsmasse mitdrehende Gleitlagerhülse erlaubt eine einfache Abstützung der Druckfedern ohne eine drehende Relativbewegung zwischen den einzelnen Bauteilen.

[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
in einer Übersichtsdarstellung einen teilweise geschnittenen Bohrhammer,
Fig. 2
in einer vergrößerten und geschnittenen Darstellung den Bereich des Getriebegehäuses vom Bohrhammer nach Fig. 1 mit Einzelheiten zu einem drehfest auf einer Abtriebswelle gehaltenen Schwingungstilger,
Fig. 3
eine Variante der Anordnung nach Fig. 2 mit einem drehbar auf der Abtriebswelle gelagerten Schwingungstilger.


[0018] Fig. 1 zeigt in einer teilweise geschnittenen Übersichtsdarstellung einen Bohrhammer 1 mit einem Motorgehäuse 15, mit dem frontseitig ein Getriebegehäuse 3 verstiftet bzw. verschraubt ist. Auf der dem Getriebegehäuse 3 gegenüberliegenden Rückseite ist am Motorgehäuse 15 ein Handgriff 16 befestigt, in dem ein Schalter 17 zur Betätigung vorgesehen ist. In den Handgriff 16 mündet ein Netzkabel 18 zur Versorgung eines nicht dargestellten Elektromotors im Motorgehäuse 15 mit elektrischer Energie. Durch Betätigung des Schalters 17 ist der Elektromotor an- und ausschaltbar und gegebenenfalls in seiner Drehzahl regelbar.

[0019] Im Getriebegehäuse 3 ist eine Werkzeugspindel 4 drehbar gelagert. Die Werkzeugspindel 4 trägt an ihrem freien Ende ein Spannfutter 23, in dem ein angedeuteter Werkzeugeinsatz 24 gehalten ist. Der Werkzeugeinsatz 24 kann ein Bohrer, ein Meißel oder dgl. sein.

[0020] Am Getriebegehäuse 3 ist ein Wählhebel 21 angeordnet, mit dem sich die Betriebesart des Bohrhammers 1 zwischen rotierendem Antrieb, schlagendem Antrieb oder kombiniertem, rotierenden und schlagenden Antrieb umschalten läßt. Je nach Stellung des Wählhebels 21 treibt der im Motorgehäuse 15 gehaltene Elektromotor ein Hammerwerk 2 und/oder die Werkzeugspindel 4 in Drehrichtung an, wobei der Werkzeugeinsatz 24 um seine Längsmittelachse 25 rotierend, in Richtung der Längsmittelachse 25 oszillierend, oder rotierend und oszillierend angetrieben ist.

[0021] Zum schlagenden Antrieb des Werkzeugeinsatzes 24 ist ein Döpper 22 vorgesehen, der in seiner Längsrichtung geführt ist und auf einen Schlagkörper 20 wirkt. Der Schlagkörper 20 ist in einer Schlaghülse 19 geführt. Im schlagenden Betrieb des Bohrhammers 1 wird die Schlaghülse 19 in Richtung der Längsmittelachse 25 oszillierend angetrieben. Das in der Schlaghülse 19 eingeschlossene Luftpolster wirkt auf den Schlagkörper 20 und treibt diesen oszillierend an.

[0022] In Fig. 1 ist der Schlagkörper 20 oberhalb der Längsmittelachse 25 in Ruhestellung, also in einer Position bei rotierendem Antrieb des Werkzeugeinsatzes 24 dargestellt, während der Döpper 22 und der Schlagkörper 20 unterhalb der Längsmittelachse 25 in schlagendem Betrieb dargestellt sind.

[0023] Anstelle des gezeigten Bohrhammers 1 kann auch ein Meißelhammer vorgesehen sein, bei dem die Werkzeugspindel 4 keinen Drehantrieb aufweist. Die Werkzeugspindel 4 und das Spannfutter 23 sind dabei zur Aufnahme eines Werkzeugeinsatzes 24 im Form eines Meißels vorgesehen, der mittels des Hammerwerkes 2 in Längsrichtung oszillierend ohne Drehbewegung angetrieben wird.

[0024] Der Darstellung nach Fig. 1 ist noch die ungefähre Lage eines Massenschwerpunktes 12 des gesamten Bohrhammers 1 im Bereich des Motorgehäuses 15 zu entnehmen. Aus dem senkrecht zur Längsmittelachse 25 der Werkzeugspindel 4 liegenden Abstand ergibt sich eine durch einen Doppelpfeil 11 angedeutete Höhenrichtung. Bezogen auf die Höhenrichtung 11 liegt der Massenschwerpunkt 12 unterhalb der Längsmittelachse 25.

[0025] Fig. 2 zeigt in einer vergrößerten Schnittdarstellung den Bohrhammer 1 nach Fig. 1 im Bereich seines Getriebegehäuses 3, demnach das Hammerwerk 2 einen Taumeltrieb umfaßt. Die Schlaghülse 19 ist durch den Taumeltrieb oszillierend angetrieben.

[0026] Es ist dazu eine Abtriebswelle 8 vorgesehen, die im Getriebegehäuse 3 achsparallel zur Werkzeugspindel 4 und zu einer Antriebswelle 35 gelagert ist. Zur drehbaren Lagerung der Abtriebswelle 8 sind Nadellager vorgesehen, von denen ein vorderes Nadellager 38 zeichnerisch dargestellt ist.

[0027] Der Taumeltrieb ist von der Antriebswelle 35 rotierend antreibbar, wobei die Antriebswelle 35 ihrerseits vom nicht dargestellten Elektromotor antreibbar ist. Hierzu besitzt die Antriebswelle 35 ein Ritzel 36, das mit einem Zahnrad 37 in Eingriff steht. Das Zahnrad 37 ist an der Abtriebswelle 8 an dem dem Werkzeugeinsatz 24 (Fig. 1) gegenüberliegenden Ende angeordnet. Auf der Abtriebswelle 8 ist ein Innenring 33 eines zweireihigen Kugellagers 43 aufgepreßt. Der Innenring 33 ist an dem dem Zahnrad 37 zugewandten Ende der Abtriebswelle 18 angeordnet.

[0028] Zwischen einem Außenring 32 und dem Innenring 33 sind zweireihig eine Anzahl von Kugeln 34 angeordnet, wobei die Laufbahnen der Kugeln 34 in einem schrägen Winkel zur Drehachse der Abtriebswelle 8 liegen. Der Außenring 32 ist als Taumelscheibe 31 des Taumeltriebes ausgebildet. An der Taumelscheibe 31 ist ein Finger 29 angeformt, der in Richtung zur Schlaghülse 19 ragt. Der Finger 29 durchgreift einen Bolzen 28 in einer Querbohrung 30. Der Bolzen 28 ist dabei an zwei Lagerplatten 27, von denen nur eine hier dargestellt ist, drehbar gelagert. Die beiden Lagerplatten 27 sind dabei beidseitig des Fingers 29 angeordnet und mit einer Wand 44 der Schlaghülse 19 fest verbunden.

[0029] Bei Drehung der Antriebswelle 35 wird die Abtriebswelle 8 gemeinsam mit dem Innenring 33 mittels des Ritzels 36 und des Zahnrades 37 in Drehung versetzt. Der Außenring 32 ist über den Finger 29 an den Lagerplatten 27 drehfest gehalten. Infolge der Schrägstellung der Laufbahnen für die Kugeln 34 erzeugt die Drehung des Innenringes 33 eine schwenkende Taumelbewegung der Taumelscheibe 31 mit dem Finger 29, die sich über den Bolzen 28 als oszillierende Längsverschiebung auf die Schlaghülse 19 überträgt. Der Schlagkörper 20 besitzt an seinem Außenumfang einen Dichtring 26, so daß eine Abdichtung zwischen dem Schlagkörper 20 und der Schlaghülse 19 gegeben ist. Die Schlaghülse 20 ist an ihrem dem Döpper 22 abgewandten Ende von der Wand 44 verschlossen, so daß sich zwischen der Wand 44 und dem Schlagkörper 20 in der Schlaghülse 19 ein Luftpolster ausbildet. Über das Luftpolster wird die oszillierende Bewegung der Schlaghülse 19 als Schlagenergie auf den Schlagkörper 20 und über diesen mittels des Döppers 22 auf den Werkzeugeinsatz 24 (Fig. 1) übertragen.

[0030] Zusätzlich zum Antrieb des Hammerwerkes 2 ist ein nicht dargestellter, zuschaltbarer Drehantrieb der Werkzeugspindel 4 mittels der Abtriebswelle 8 vorgesehen. Die achsparallel zur Werkzeugspindel 4 und zur Antriebswelle 35 liegende Abtriebswelle 8 übt dabei die Funktion einer Vorgelegewelle aus. Im Getriebegehäuse 3 ist ein Schwingungstilger 5 mit einer federnd beweglich gelagerten Tilgungsmasse 6 vorgesehen, die innerhalb des Getriebegehäuses 3 auf einem dort angeordneten Achsbauteil 7 gelagert ist. Als Achsbauteil 7 kommt beispielweise die Werkzeugspindel 4 oder eine separate Getriebewelle in Frage. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist als Achsbauteil 7 die Abtriebswelle 8 in Form der Vorgelegewelle gewählt. Anstelle der drehend antreibbaren Abtriebswelle 8 kann auch ein in Drehrichtung ruhendes Achsbauteil 7 vorgesehen sein. Insbesondere kann es zweckmäßig sein, bei einer Ausführung als Meißelhammer ohne Drehantrieb anstelle der Abtriebswelle 8 ein eigens für die Tilgungsmasse 6 vorgesehenes Achsbauteil vorzusehen.

[0031] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Tilgungsmasse 6 rohrförmig ausgeführt und umschließt die Abtriebswelle 8 hülsenförmig. Sie ist mit der Abtriebswelle 8 drehfest verbunden und dabei längsverschieblich achsparallel zur Längsmittelachse 25 der Werkzeugspindel 4 geführt.

[0032] Die Tilgungsmasse 6 liegt in einem Mittenbereich 42 flächig auf der Oberfläche der Abtriebswelle 8 auf. Stirnseitig des Mittenbereiches 42 schließen sich zwei abgestufte Ringöffnungen 10 an, in denen zwei als Schraubenfeder ausgeführte Federn 9 gehalten sind. Die beiden Schraubenfedern 9 sind in der einander zugewandten Richtung gegen den Mittenbereich 42 und bezogen auf die Achsrichtung nach außen gegen jeweils eine Scheibe 40 unter Druckvorspannung abgestützt. Die vordere Scheibe 40 ist ihrerseits in Richtung des Döppers 22 gegen einen Ringabsatz 39 der Abtriebswelle 8 abgestützt, während die hintere, in Richtung des Zahnrades 37 liegende Scheibe 40 gegen den Innenring 33 abgestützt ist.

[0033] Die Ringöffnungen 10 erstrecken sich in Achsrichtung so weit, daß die schlanke, langgestreckte und in etwa rotationssymmetrisch rohrförmige Tilgungsmasse 6 die beiden Federn 9 mittels der Ringöffnungen 10 zumindest näherungsweise vollständig überdeckt. Die Tilgungsmasse 6 ist dabei gegen die Federkraft der Federn 9 in Achsrichtung schwingend auslenkbar, wobei zumindest die vordere Ringöffnung 10 in ihrem Durchmesser so bemessen ist, daß die axiale Schwingung nicht durch die Scheibe 40 bzw. den Ringabsatz 39 behindert ist.

[0034] Die kompakte, langgestreckt ausgeführte Tilgungsmasse 6 mit geringem Durchmesser ist für ein kleines Bauvolumen aus einem Material mit hohem spezifischen Gewicht gefertigt, wozu bevorzugt ein Hartmetall gewählt ist.

[0035] Die Abtriebswelle 8 liegt zusammen mit der Tilgungsmasse 6 bezogen auf die Höhenrichtung 11 unterhalb der Werkzeugspindel 4 und dabei zwischen der Werkzeugspindel 4 und dem Massenschwerpunkt 12.

[0036] Fig. 3 zeigt noch eine Variante der Anordnung nach Fig. 2, bei der die Tilgungsmasse 6 drehbar auf der Abtriebswelle 8 gehalten ist. Zur drehbaren Lagerung des Tilgungsmasse 6 auf der Abtriebswelle 8 gehalten ist. In Längsrichtung ist sie zwischen dem Ringabsatz 39 und dem Innenring 33 gehalten. Die Tilgungsmasse 6 ist drehfest und längsverschieblich mit ihrem Mittenbereich 42 auf der Gleitlagerhülse 13 gehalten und in ihren übrigen Merkmalen und Bezugszeichen entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ausgeführt. Die beiden druckvorgespannten Federn 9 sind axial nach innen gegen den Mittenbereich 42 sowie gegenüberliegend nach außen gegen zwei Scheiben 40 abgestützt. Zur Abstützung der vorderen Scheibe 40 und damit der vorderen Feder 9 weist die Gleitlagerhülse 13 einen angeformten, ringförmigen Anschlag 14 auf. In Gegenrichtung ist ein weiterer Anschlag 14 für die hintere Feder 9 gebildet, in dem ein Federring 41 in einer umlaufenden Nut der Gleitlagerhülse 13 gehalten ist. Die hintere Feder 9 ist dabei über die hintere Scheibe 40 gegen den Federring 41 abgestützt. Die Tilgungsmasse 6, die Federn 9 und die Gleitlagerhülse mit den beiden Anschlägen 14 sind als Baugruppe mittels der Gleitlagerhülse 13 auf der Abtriebswelle 8 drehbar gelagert.

[0037] In den übrigen Merkmalen und Bezugszeichen stimmt die Anordnung nach Fig. 3 mit der in Fig. 2 gezeigten Anordnung überein.


Ansprüche

1. Handgeführter Bohrhammer oder Meißelhammer mit einem Schlag- oder Hammerwerk (2), umfassend ein Getriebegehäuse (3) mit einer im Getriebegehäuse (3) gelagerten Werkzeugspindel (4) sowie einen Schwingungstilger (5) mit einer federnd beweglich gelagerten Tilgungsmasse (6),
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) im Getriebegehäuse (3) auf einem Achsbauteil (7) gelagert ist.
 
2. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) achsparallel zur Werkzeugspindel (4) verschieblich gelagert ist.
 
3. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Achsbauteil (7) durch eine im Getriebegehäuse (3) gelagerte Abtriebswelle (8) gebildet ist.
 
4. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle (8) eine achsparallel zur Werkzeugspindel (4) gelagerte Vorgelegewelle ist.
 
5. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) zwischen zwei insbesondere druckvorgespannten Federn (9) gehalten ist.
 
6. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) das Achsbauteil (7) hülsenförmig umschließt.
 
7. Bohrhammer oder Meißelhammer nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) stirnseitig eine Ringöffnung (10) zur insbesondere zumindest näherungsweise vollständigen Aufnahme der Feder (9) aufweist.
 
8. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Achsbauteil mit der Tilgungsmasse (6) in einer quer zur Werkzeugspindel (4) liegenden Höhenrichtung (11) zwischen der Werkzeugspindel (4) und einem Massenschwerpunkt (12) des Bohrhammers (1) bzw. des Meißelhammers liegt.
 
9. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) drehfest mit dem Achsbauteil (7) verbunden ist.
 
10. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) drehbar auf dem Achsbauteil (7) gelagert ist.
 
11. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zur drehbaren Lagerung der Tilgungsmasse (6) eine Gleitlagerhülse (13) vorgesehen ist.
 
12. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitlagerhülse (13) einen Anschlag (14) für die Feder (9) aufweist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


1. Handgeführter Bohrhammer oder Meißelhammer mit einem Schlag- oder Hammerwerk (2), umfassend ein Getriebegehäuse (3) mit einer im Getriebegehäuse (3) gelagerten Werkzeug-Spindel (4) und einem ebenfalls im Getriebegehäuse gelagerten zusätzlichen Achsbauteil (7) sowie einen Schwingungstilger (5) mit einer federnd beweglich gelagerten Tilgungsmasse (6),
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) im Getriebegehäuse (3) auf dem zusätzlichen Achsbauteil (7) gelagert ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht