[0001] Die Erfindung betrifft einen handgeführten Bohrhammer oder Meißelhammer mit den Merkmalen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein handgeführter Bohrhammer oder Meißelhammer mit einem Schlag- oder Hammerwerk
umfaßt eine Werkzeugspindel mit einem Spannfutter, in dem ein Werkzeugeinsatz beispielsweise
in Form eines Bohrers oder eines Meißels gehalten ist. Bei auszuführenden Bohr- oder
Meißelarbeiten wird mittels des Hammerwerkes eine Schlagenergie über den Werkzeugeinsatz
auf das zu bearbeitende Material wie Stein, Beton oder dgl. übertragen. Der Werkzeugeinsatz
trägt dabei Material infolge der Schlagbewegung oder einer kombinierten Dreh- und
Schlagbewegung ab. Dabei können infolge der hochfrequenten Schlagbewegung erhebliche
schwingende Reaktionskräfte an der Führungshand einer Bedienperson entstehen.
[0003] Zur Verminderung der Belastung einer Bedienperson infolge der pulsierenden Reaktionskräfte
des Hammerwerkes ist in der EP 1 415 768 A1 ein Schwingungstilger vorgeschlagen, der
außenseitig auf einem Bohrhammer angebracht ist. Eine in Achsrichtung zur Werkzeugspindel
federnd gelagerte Tilgungsmasse schwingt dabei phasenversetzt zur schlagenden Erregerschwingung.
Die auftretenden Massenkräfte heben sich zumindest teilweise mit den Erregerkräften
auf. Die resultierenden Schwingungskräfte und damit die Belastung der Bedienperson
sind verringert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Bohrhammer oder Meißelhammer
hinsichtlich verringerter schwingender Reaktionskräfte bei kleinem Bauvolumen weiter
zu verbessern.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen handgeführten Bohrhammer oder Meißelhammer mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Es wird ein handgeführter Bohrhammer oder Meißelhammer vorgeschlagen, bei dem die
Tilgungsmasse des Schwingungstilgers innerhalb des Getriebegehäuses auf einem dort
angeordneten Achsbauteil federnd beweglich gelagert ist. Die Tilgungsmasse liegt dabei
innerhalb des Getriebegehäuses in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Werkzeugspindel
und damit zum Ort der Schwingungserregung. Die Erregungs- und Tilgungskräfte heben
sich zumindest näherungsweise am Entstehungsort auf. Ein großer Teil der weiteren
Baugruppen vom Bohrhammer oder Meißelhammer liegen außerhalb des Kraftübertragungspfades
zwischen dem Werkzeugeinsatz und dem Schwingungstilger und unterliegen damit einer
verringerten Schwingungsbelastung. Die Größe der schwingenden Massen ist verringert,
wodurch die Anordnung bei hoher Wirksamkeit klein und leichtgewichtig ausgeführt sein
kann. Exzentrizitäten zwischen einer Erregungsachse und einer Bewegungsachse des Tilgers
sind zumindest näherungsweise vermieden. Die Anordnung innerhalb des Getriebegehäuses
erfordert keinen oder allenfalls einen nur geringen zusätzlichen Bauraum. Insgesamt
ergibt sich eine hohe Wirksamkeit des Tilgers und eine verringerte Schwingungsbelastung
der Bedienperson und des Gerätes selbst.
[0007] Die Tilgungsmasse ist vorteilhaft achsparallel zur Werkzeugspindel verschieblich
gelagert. In dieser Richtung treten hauptsächlich die Erregungsschwingungen auf. Die
achsparallele Lagerung der Tilgungsmasse führt dabei zu einer hohen Wirksamkeit.
[0008] Zur Lagerung der Tilgungsmasse kann ein eigens dafür vorgesehenes Achsbauteil angeordnet
werden. Bei einem Meißelhammer führt die Werkzeugspindel eine ausschließliche schlagende
Axialbewegung durch, ohne dabei in Drehung versetzt zu werden. Ein Drehantrieb für
die Werkzeugspindel ist nicht erforderlich. Bei einem standardisierten Aufbau des
Getriebegehäuses kann eine Anordnung vorgesehen sein, bei der wahlweise als Meißelhammer
eine rein schlagend axialbewegliche Werkzeugspindel oder alternativ für einen Hammerbohrbetrieb
eine drehend antreibbare Werkzeugspindel mit einer zusätzlichen Abtriebswelle vorgesehen
ist. Bei der Ausführung als Meißelhammer ohne Drehantrieb kann der in standardisierter
Bauform für die Lagerung der Abtriebswelle vorgesehene Bauraum ohne Veränderungen
des Getriebegehäuses für die Lagerung des Achsbauteiles mit der Tilgungsmasse vorgesehen
sein.
[0009] Insbesondere eignet sich eine Ausführung, bei der das Achsbauteil durch die im Getriebegehäuse
gelagerte Abtriebswelle gebildet ist. Die Abtriebswelle kann die Werkzeugspindel selbst
oder eine weitere Getriebewelle sein und ist bevorzugt eine achsparallel zur Werkzeugspindel
gelagerte Vorgelegewelle. Die Vorgelegewelle dient der Drehmomentübertragung zwischen
einer motorseitigen Antriebswelle und der Werkzeugspindel und kann auch für den Antrieb
des Hammerwerkes vorgesehen sein. Ihre relative Lage zur Werkzeugspindel bewirkt eine
hohe Wirksamkeit des Schwingungstilgers ohne oder mit nur kaum vergrößertem Bauraum.
[0010] Das Achsbauteil ist vorteilhaft zusammen mit der Tilgungsmasse in einer quer zur
Werkzeugspindel liegenden Höhenrichtung zwischen der Werkzeugspindel und einem Massenschwerpunkt
des Bohrhammers bzw. des Meißelhammers angeordnet. Es hat sich gezeigt, daß mit der
genannten Anordnung die Übertragung von schwingenden Restkräften auf den Massenschwerpunkt
und damit auf die Führungshand der Bedienungsperson weiter verringerbar sind.
[0011] In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Tilgungsmasse zwischen zwei insbesondere
druckvorgespannten Federn gehalten. Über den oszillierenden Verlauf des Schwingungsweges
bleiben die Federn druckvorgespannt, ohne daß ein spielbehafteter Lastrichtungswechsel
auftritt. Das Federverhalten ist zumindest näherungsweise kontinuierlich oder sogar
linear. Klappergeräusche sind vermieden.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführung umschließt die Tilgungsmasse das Achsbauteil hülsenförmig.
Bei einer rotationssymmetrischen Ausführung der Tilgungsmasse liegt deren Massenschwerpunkt
auf der Längsachse des Achsbauteiles ohne eine Exzentrizität. Es ist eine verkantungs-
und kippmomentenfreie Führung der Tilgungsmasse mit einem sauberen Schwingungsverhalten
gegeben.
[0013] Die Tilgungsmasse weist vorteilhaft stirnseitig eine Ringöffnung zur insbesondere
zumindest näherungsweise vollständigen Aufnahme der Feder auf. Die Tilgungsmasse übergreift
dabei die jeweilige Feder. Bei geforderter Masse kann das Bauteil entsprechend lang
gestreckt mit geringem Durchmesser ausgeführt sein, ohne daß die stirnseitigen Federn
zusätzlichen axialen Bauraum erfordern. Der kleinere Außendurchmesser der Tilgungsmasse
erlaubt eine Anordnung beispielsweise auf einer vorgesehenen Getriebewelle, ohne daß
eine Anpassung des Getriebegehäuses in Durchmesserrichtung erforderlich ist.
[0014] In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Tilgungsmasse drehfest mit dem Achsbauteil
verbunden. Die Anordnung ist insbesondere im Hinblick auf die axiale Federabstützung
einfach und kostengünstig im Aufbau.
[0015] In einer vorteilhaften Variante ist die Tilgungsmasse drehbar auf dem Achsbauteil
gelagert. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, daß das Achsbauteil eine drehbare
Getriebewelle ist, während die Tilgungsmasse selbst sich nicht mitdreht. Die rotierenden
Massen und die daraus folgenden Reaktionsmomente und Reaktionskräfte sind gering.
[0016] Zur drehbaren Lagerung der Tilgungsmasse ist vorteilhaft eine Gleitlagerhülse vorgesehen,
die insbesondere einen Anschlag für die Feder zur elastischen Abstützung der Tilgungsmasse
aufweist. Die Gleitlagerhülse ist unempfindlich gegen Stoßbelastungen im Hammerbetrieb.
In Verbindung mit den genannten Anschlägen entsteht mit der Gleitlagerhülse, den Druckfedern
und der Tilgungsmasse ein Integralbauteil, welches in einfacher Weise vormontiert
eingebaut werden kann. Die mit der Tilgungsmasse mitdrehende Gleitlagerhülse erlaubt
eine einfache Abstützung der Druckfedern ohne eine drehende Relativbewegung zwischen
den einzelnen Bauteilen.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer Übersichtsdarstellung einen teilweise geschnittenen Bohrhammer,
- Fig. 2
- in einer vergrößerten und geschnittenen Darstellung den Bereich des Getriebegehäuses
vom Bohrhammer nach Fig. 1 mit Einzelheiten zu einem drehfest auf einer Abtriebswelle
gehaltenen Schwingungstilger,
- Fig. 3
- eine Variante der Anordnung nach Fig. 2 mit einem drehbar auf der Abtriebswelle gelagerten
Schwingungstilger.
[0018] Fig. 1 zeigt in einer teilweise geschnittenen Übersichtsdarstellung einen Bohrhammer
1 mit einem Motorgehäuse 15, mit dem frontseitig ein Getriebegehäuse 3 verstiftet
bzw. verschraubt ist. Auf der dem Getriebegehäuse 3 gegenüberliegenden Rückseite ist
am Motorgehäuse 15 ein Handgriff 16 befestigt, in dem ein Schalter 17 zur Betätigung
vorgesehen ist. In den Handgriff 16 mündet ein Netzkabel 18 zur Versorgung eines nicht
dargestellten Elektromotors im Motorgehäuse 15 mit elektrischer Energie. Durch Betätigung
des Schalters 17 ist der Elektromotor an- und ausschaltbar und gegebenenfalls in seiner
Drehzahl regelbar.
[0019] Im Getriebegehäuse 3 ist eine Werkzeugspindel 4 drehbar gelagert. Die Werkzeugspindel
4 trägt an ihrem freien Ende ein Spannfutter 23, in dem ein angedeuteter Werkzeugeinsatz
24 gehalten ist. Der Werkzeugeinsatz 24 kann ein Bohrer, ein Meißel oder dgl. sein.
[0020] Am Getriebegehäuse 3 ist ein Wählhebel 21 angeordnet, mit dem sich die Betriebesart
des Bohrhammers 1 zwischen rotierendem Antrieb, schlagendem Antrieb oder kombiniertem,
rotierenden und schlagenden Antrieb umschalten läßt. Je nach Stellung des Wählhebels
21 treibt der im Motorgehäuse 15 gehaltene Elektromotor ein Hammerwerk 2 und/oder
die Werkzeugspindel 4 in Drehrichtung an, wobei der Werkzeugeinsatz 24 um seine Längsmittelachse
25 rotierend, in Richtung der Längsmittelachse 25 oszillierend, oder rotierend und
oszillierend angetrieben ist.
[0021] Zum schlagenden Antrieb des Werkzeugeinsatzes 24 ist ein Döpper 22 vorgesehen, der
in seiner Längsrichtung geführt ist und auf einen Schlagkörper 20 wirkt. Der Schlagkörper
20 ist in einer Schlaghülse 19 geführt. Im schlagenden Betrieb des Bohrhammers 1 wird
die Schlaghülse 19 in Richtung der Längsmittelachse 25 oszillierend angetrieben. Das
in der Schlaghülse 19 eingeschlossene Luftpolster wirkt auf den Schlagkörper 20 und
treibt diesen oszillierend an.
[0022] In Fig. 1 ist der Schlagkörper 20 oberhalb der Längsmittelachse 25 in Ruhestellung,
also in einer Position bei rotierendem Antrieb des Werkzeugeinsatzes 24 dargestellt,
während der Döpper 22 und der Schlagkörper 20 unterhalb der Längsmittelachse 25 in
schlagendem Betrieb dargestellt sind.
[0023] Anstelle des gezeigten Bohrhammers 1 kann auch ein Meißelhammer vorgesehen sein,
bei dem die Werkzeugspindel 4 keinen Drehantrieb aufweist. Die Werkzeugspindel 4 und
das Spannfutter 23 sind dabei zur Aufnahme eines Werkzeugeinsatzes 24 im Form eines
Meißels vorgesehen, der mittels des Hammerwerkes 2 in Längsrichtung oszillierend ohne
Drehbewegung angetrieben wird.
[0024] Der Darstellung nach Fig. 1 ist noch die ungefähre Lage eines Massenschwerpunktes
12 des gesamten Bohrhammers 1 im Bereich des Motorgehäuses 15 zu entnehmen. Aus dem
senkrecht zur Längsmittelachse 25 der Werkzeugspindel 4 liegenden Abstand ergibt sich
eine durch einen Doppelpfeil 11 angedeutete Höhenrichtung. Bezogen auf die Höhenrichtung
11 liegt der Massenschwerpunkt 12 unterhalb der Längsmittelachse 25.
[0025] Fig. 2 zeigt in einer vergrößerten Schnittdarstellung den Bohrhammer 1 nach Fig.
1 im Bereich seines Getriebegehäuses 3, demnach das Hammerwerk 2 einen Taumeltrieb
umfaßt. Die Schlaghülse 19 ist durch den Taumeltrieb oszillierend angetrieben.
[0026] Es ist dazu eine Abtriebswelle 8 vorgesehen, die im Getriebegehäuse 3 achsparallel
zur Werkzeugspindel 4 und zu einer Antriebswelle 35 gelagert ist. Zur drehbaren Lagerung
der Abtriebswelle 8 sind Nadellager vorgesehen, von denen ein vorderes Nadellager
38 zeichnerisch dargestellt ist.
[0027] Der Taumeltrieb ist von der Antriebswelle 35 rotierend antreibbar, wobei die Antriebswelle
35 ihrerseits vom nicht dargestellten Elektromotor antreibbar ist. Hierzu besitzt
die Antriebswelle 35 ein Ritzel 36, das mit einem Zahnrad 37 in Eingriff steht. Das
Zahnrad 37 ist an der Abtriebswelle 8 an dem dem Werkzeugeinsatz 24 (Fig. 1) gegenüberliegenden
Ende angeordnet. Auf der Abtriebswelle 8 ist ein Innenring 33 eines zweireihigen Kugellagers
43 aufgepreßt. Der Innenring 33 ist an dem dem Zahnrad 37 zugewandten Ende der Abtriebswelle
18 angeordnet.
[0028] Zwischen einem Außenring 32 und dem Innenring 33 sind zweireihig eine Anzahl von
Kugeln 34 angeordnet, wobei die Laufbahnen der Kugeln 34 in einem schrägen Winkel
zur Drehachse der Abtriebswelle 8 liegen. Der Außenring 32 ist als Taumelscheibe 31
des Taumeltriebes ausgebildet. An der Taumelscheibe 31 ist ein Finger 29 angeformt,
der in Richtung zur Schlaghülse 19 ragt. Der Finger 29 durchgreift einen Bolzen 28
in einer Querbohrung 30. Der Bolzen 28 ist dabei an zwei Lagerplatten 27, von denen
nur eine hier dargestellt ist, drehbar gelagert. Die beiden Lagerplatten 27 sind dabei
beidseitig des Fingers 29 angeordnet und mit einer Wand 44 der Schlaghülse 19 fest
verbunden.
[0029] Bei Drehung der Antriebswelle 35 wird die Abtriebswelle 8 gemeinsam mit dem Innenring
33 mittels des Ritzels 36 und des Zahnrades 37 in Drehung versetzt. Der Außenring
32 ist über den Finger 29 an den Lagerplatten 27 drehfest gehalten. Infolge der Schrägstellung
der Laufbahnen für die Kugeln 34 erzeugt die Drehung des Innenringes 33 eine schwenkende
Taumelbewegung der Taumelscheibe 31 mit dem Finger 29, die sich über den Bolzen 28
als oszillierende Längsverschiebung auf die Schlaghülse 19 überträgt. Der Schlagkörper
20 besitzt an seinem Außenumfang einen Dichtring 26, so daß eine Abdichtung zwischen
dem Schlagkörper 20 und der Schlaghülse 19 gegeben ist. Die Schlaghülse 20 ist an
ihrem dem Döpper 22 abgewandten Ende von der Wand 44 verschlossen, so daß sich zwischen
der Wand 44 und dem Schlagkörper 20 in der Schlaghülse 19 ein Luftpolster ausbildet.
Über das Luftpolster wird die oszillierende Bewegung der Schlaghülse 19 als Schlagenergie
auf den Schlagkörper 20 und über diesen mittels des Döppers 22 auf den Werkzeugeinsatz
24 (Fig. 1) übertragen.
[0030] Zusätzlich zum Antrieb des Hammerwerkes 2 ist ein nicht dargestellter, zuschaltbarer
Drehantrieb der Werkzeugspindel 4 mittels der Abtriebswelle 8 vorgesehen. Die achsparallel
zur Werkzeugspindel 4 und zur Antriebswelle 35 liegende Abtriebswelle 8 übt dabei
die Funktion einer Vorgelegewelle aus. Im Getriebegehäuse 3 ist ein Schwingungstilger
5 mit einer federnd beweglich gelagerten Tilgungsmasse 6 vorgesehen, die innerhalb
des Getriebegehäuses 3 auf einem dort angeordneten Achsbauteil 7 gelagert ist. Als
Achsbauteil 7 kommt beispielweise die Werkzeugspindel 4 oder eine separate Getriebewelle
in Frage. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist als Achsbauteil 7 die Abtriebswelle
8 in Form der Vorgelegewelle gewählt. Anstelle der drehend antreibbaren Abtriebswelle
8 kann auch ein in Drehrichtung ruhendes Achsbauteil 7 vorgesehen sein. Insbesondere
kann es zweckmäßig sein, bei einer Ausführung als Meißelhammer ohne Drehantrieb anstelle
der Abtriebswelle 8 ein eigens für die Tilgungsmasse 6 vorgesehenes Achsbauteil vorzusehen.
[0031] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Tilgungsmasse 6 rohrförmig ausgeführt und
umschließt die Abtriebswelle 8 hülsenförmig. Sie ist mit der Abtriebswelle 8 drehfest
verbunden und dabei längsverschieblich achsparallel zur Längsmittelachse 25 der Werkzeugspindel
4 geführt.
[0032] Die Tilgungsmasse 6 liegt in einem Mittenbereich 42 flächig auf der Oberfläche der
Abtriebswelle 8 auf. Stirnseitig des Mittenbereiches 42 schließen sich zwei abgestufte
Ringöffnungen 10 an, in denen zwei als Schraubenfeder ausgeführte Federn 9 gehalten
sind. Die beiden Schraubenfedern 9 sind in der einander zugewandten Richtung gegen
den Mittenbereich 42 und bezogen auf die Achsrichtung nach außen gegen jeweils eine
Scheibe 40 unter Druckvorspannung abgestützt. Die vordere Scheibe 40 ist ihrerseits
in Richtung des Döppers 22 gegen einen Ringabsatz 39 der Abtriebswelle 8 abgestützt,
während die hintere, in Richtung des Zahnrades 37 liegende Scheibe 40 gegen den Innenring
33 abgestützt ist.
[0033] Die Ringöffnungen 10 erstrecken sich in Achsrichtung so weit, daß die schlanke, langgestreckte
und in etwa rotationssymmetrisch rohrförmige Tilgungsmasse 6 die beiden Federn 9 mittels
der Ringöffnungen 10 zumindest näherungsweise vollständig überdeckt. Die Tilgungsmasse
6 ist dabei gegen die Federkraft der Federn 9 in Achsrichtung schwingend auslenkbar,
wobei zumindest die vordere Ringöffnung 10 in ihrem Durchmesser so bemessen ist, daß
die axiale Schwingung nicht durch die Scheibe 40 bzw. den Ringabsatz 39 behindert
ist.
[0034] Die kompakte, langgestreckt ausgeführte Tilgungsmasse 6 mit geringem Durchmesser
ist für ein kleines Bauvolumen aus einem Material mit hohem spezifischen Gewicht gefertigt,
wozu bevorzugt ein Hartmetall gewählt ist.
[0035] Die Abtriebswelle 8 liegt zusammen mit der Tilgungsmasse 6 bezogen auf die Höhenrichtung
11 unterhalb der Werkzeugspindel 4 und dabei zwischen der Werkzeugspindel 4 und dem
Massenschwerpunkt 12.
[0036] Fig. 3 zeigt noch eine Variante der Anordnung nach Fig. 2, bei der die Tilgungsmasse
6 drehbar auf der Abtriebswelle 8 gehalten ist. Zur drehbaren Lagerung des Tilgungsmasse
6 auf der Abtriebswelle 8 gehalten ist. In Längsrichtung ist sie zwischen dem Ringabsatz
39 und dem Innenring 33 gehalten. Die Tilgungsmasse 6 ist drehfest und längsverschieblich
mit ihrem Mittenbereich 42 auf der Gleitlagerhülse 13 gehalten und in ihren übrigen
Merkmalen und Bezugszeichen entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ausgeführt.
Die beiden druckvorgespannten Federn 9 sind axial nach innen gegen den Mittenbereich
42 sowie gegenüberliegend nach außen gegen zwei Scheiben 40 abgestützt. Zur Abstützung
der vorderen Scheibe 40 und damit der vorderen Feder 9 weist die Gleitlagerhülse 13
einen angeformten, ringförmigen Anschlag 14 auf. In Gegenrichtung ist ein weiterer
Anschlag 14 für die hintere Feder 9 gebildet, in dem ein Federring 41 in einer umlaufenden
Nut der Gleitlagerhülse 13 gehalten ist. Die hintere Feder 9 ist dabei über die hintere
Scheibe 40 gegen den Federring 41 abgestützt. Die Tilgungsmasse 6, die Federn 9 und
die Gleitlagerhülse mit den beiden Anschlägen 14 sind als Baugruppe mittels der Gleitlagerhülse
13 auf der Abtriebswelle 8 drehbar gelagert.
[0037] In den übrigen Merkmalen und Bezugszeichen stimmt die Anordnung nach Fig. 3 mit der
in Fig. 2 gezeigten Anordnung überein.
1. Handgeführter Bohrhammer oder Meißelhammer mit einem Schlag- oder Hammerwerk (2),
umfassend ein Getriebegehäuse (3) mit einer im Getriebegehäuse (3) gelagerten Werkzeugspindel
(4) sowie einen Schwingungstilger (5) mit einer federnd beweglich gelagerten Tilgungsmasse
(6),
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) im Getriebegehäuse (3) auf einem Achsbauteil (7) gelagert ist.
2. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) achsparallel zur Werkzeugspindel (4) verschieblich gelagert
ist.
3. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Achsbauteil (7) durch eine im Getriebegehäuse (3) gelagerte Abtriebswelle (8)
gebildet ist.
4. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle (8) eine achsparallel zur Werkzeugspindel (4) gelagerte Vorgelegewelle
ist.
5. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) zwischen zwei insbesondere druckvorgespannten Federn (9) gehalten
ist.
6. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) das Achsbauteil (7) hülsenförmig umschließt.
7. Bohrhammer oder Meißelhammer nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) stirnseitig eine Ringöffnung (10) zur insbesondere zumindest
näherungsweise vollständigen Aufnahme der Feder (9) aufweist.
8. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Achsbauteil mit der Tilgungsmasse (6) in einer quer zur Werkzeugspindel (4) liegenden
Höhenrichtung (11) zwischen der Werkzeugspindel (4) und einem Massenschwerpunkt (12)
des Bohrhammers (1) bzw. des Meißelhammers liegt.
9. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) drehfest mit dem Achsbauteil (7) verbunden ist.
10. Bohrhammer oder Meißelhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tilgungsmasse (6) drehbar auf dem Achsbauteil (7) gelagert ist.
11. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zur drehbaren Lagerung der Tilgungsmasse (6) eine Gleitlagerhülse (13) vorgesehen
ist.
12. Bohrhammer oder Meißelhammer nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitlagerhülse (13) einen Anschlag (14) für die Feder (9) aufweist.