(19)
(11) EP 1 619 044 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.2006  Patentblatt  2006/04

(21) Anmeldenummer: 05014819.6

(22) Anmeldetag:  08.07.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B60B 7/00(2006.01)
B60B 27/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 22.07.2004 DE 102004035690

(71) Anmelder: BPW Bergische Achsen KG
51674 Wiehl (DE)

(72) Erfinder:
  • Pack, Hartmut, Dipl.-Ing.
    51580 Reichshof (DE)
  • Leidig, Hans-Josef
    51580 Reichshof (DE)

(74) Vertreter: Christophersen & Partner 
Patentanwälte Feldstrasse 73
40479 Düsseldorf
40479 Düsseldorf (DE)

   


(54) Abdeckkappe für die Radnabe einer Fahrzeugachse


(57) Vorgeschlagen wird eine Abdeckkappe (7) für die Radnabe einer Fahrzeugachse, mit einer Einrichtung zur Erfassung der Nabenumdrehungen, einer außen an der Abdeckkappe sichtbaren Anzeige (12), sowie Mittlern zur Umwandlung der erfaßten Nabenumdrehungen in einen auf der Anzeige (12) dargestellten Wert. Um eine preiswert herstellbare Abdeckkappe zu schaffen, bei der die Einstellung auf die maßgeblichen Radumfang auf einfache Weise vorgenommen werden kann, ist die erfindungsgemäße Ausgestaltung gekennzeichnet durch
  • elektrische, magnetische oder optische Mittel (10) zur Erfassung der Nabenumdrehungen, bestehend aus einem Geber (17) und einem in der Abdeckkappe angeordneten und mit dieser umlaufenden Nehmer (18),
  • einer elektronischen Recheneinheit (11) zur Übertragung der mit den Erfassungsmitteln (10) erfassten Nabenumdrehungen in einen Anzeigewert und
  • einer in der Abdeckkappe angeordneten Spannungsversorgung (13) für die Recheneinheit (11) und die Anzeige (12).





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdeckkappe für die Radnabe einer Fahrzeugachse, mit einer Einrichtung zur Erfassung der Nabenumdrehungen, einer außen an der Abdeckkappe sichtbaren Anzeige, sowie Mitteln zur Umwandlung der erfaßten Nabenumdrehungen in einen auf der Anzeige dargestellten Wert.

[0002] Eine solche Abdeckkappe für die Radnabe einer Fahrzeugachse ist in ihrer Grundstruktur aus der DE 297 05 240 U1 bekannt. Die Kappe deckt das offene Ende der Radnabe sowie das Ende des Achsschenkels der Achse mit der darauf befestigten Achsmutter nach außen hin ab. Hierzu ist die Abdeckkappe auf einem Bund der Radnabe befestigt, so dass die Abdeckkappe im Betrieb zusammen mit der wälzgelagerten Radnabe umläuft.

[0003] Bekannt sind derartige Abdeckkappen auch bereits mit zusätzlichen Einrichtungen zur Erfassung der Nabenumdrehungen, sogenannten Hubodometern. Viele Geräte arbeiten mechanisch mit einem zentral in der Abdeckkappe gelagerten Gewicht welches, anders als die Abdeckkappe, seine Winkellage immer beibehält. Aus der Relativbewegung wird mittels eines eingebauten Getriebes die Anzahl der Umdrehungen abgeleitet, und über einen ebenfalls durch ein Getriebe realisierten Umrechnungsfaktor wird an der Außenseite der Kappe die Kilometerleistung angezeigt. Zur Anzeige dient ein mechanisches Zahlenstellwerk, welches daher die aus der Umdrehungszahl des Rades sowie dessen Radumfang ermittelte Kilometerleistung anzeigt. Solche mechanischen Hubodometer arbeiten zuverlässig, sie sind jedoch aufgrund der aufwendigen Mechanik teuer in der Herstellung. Von Nachteil ist auch, dass die Anzeige der gefahrenen Kilometer nur für einen ganz bestimmten Reifenumfang stimmt. Für einen anderen Reifenumfang des Fahrzeugrades muss das Zählwerk durch Austausch mechanischer Komponenten verändert werden.

[0004] Bekannt sind ferner auch elektronisch arbeitende Geräte, so zum Beispiel aus der US 4,989,222 und der US 4,697,278.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preiswert herstellbare Abdeckkappe für Radnaben mit integriertem Kilometerzähler zu schaffen, bei der die Einstellung auf den maßgeblichen Radumfang auf einfache Weise vorgenommen werden kann.

[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Abdeckkappe für die Radnabe einer Fahrzeugachse mit den eingangs genannten Merkmalen gekennzeichnet durch
  • elektrische, magnetische oder optische Mittel zur Erfassung der Nabenumdrehungen, bestehend aus einem Geber und einem in der Abdeckkappe angeordneten und mit dieser umlaufenden Nehmer,
  • einer elektronischen Recheneinheit zur Übertragung der mit den Erfassungsmitteln erfassten Nabenumdrehungen in einen Anzeigewert und
  • einer in der Abdeckkappe angeordneten Spannungsversorgung für die Recheneinheit und die Anzeige.


[0007] Mit einer Ausgestaltung der Abdeckkappe wird vorgeschlagen, außen daran ein Schaltelement zum vorübergehenden Einschalten der Anzeige anzuordnen. Die elektrische oder elektronisch arbeitende Anzeige ist daher nicht dauernd in Betrieb, was mit entsprechendem Stromverbrauch verbunden wäre, sondern sie wird durch Betätigung des Schaltelements nur vorübergehend aktiviert. Die Begrenzung der Aktivierungszeit der Anzeige erfolgt vorzugsweise über eine entsprechende Zeitschaltung. Ferner kann, ebenfalls über eine entsprechende Schaltung, einem Mißbrauch vorgebeugt werden.

[0008] Vorzugsweise wird das Schaltelement durch zwei elektrisch getrennte, jedoch räumlich nahe beieinander liegende Kontaktelemente an der Außenseite der Abdeckkappe gebildet, die gemeinsam eine Kontaktbrücke bilden. Zum Abrufen der Anzeige der Kilometerleistung wird zwischen den nahe beieinander liegenden Kontaktelementen eine elektrische Verbindung hergestellt, was durch jede beliebige elektrisch leitende Metallbrücke erfolgen kann, zum Beispiel durch ein Werkzeug, durch einen metallischen Kugelschreiber, etc..

[0009] Die starr und daher frei von irgendwelchen beweglichen Bauteilen gestalteten Kontaktelemente lassen sich einfach und wirkungsvoll gegen ein Eindringen von Schmutz, Feuchtigkeit, Salz und anderen schädigenden Einflüssen abdichten. Dies ist bei einer Fahrzeugachse, welche tagtäglich allen denkbaren Witterungsbedingungen ausgesetzt ist, von großem Vorteil. Sofern die Kontaktelemente zusätzlich etwas aus dem Gehäuse der Abdeckkappe vorspringen, vereinfacht dies die Kontaktierung z.B. mittels eines gebogenen Gegenstandes.

[0010] Vorzugsweise umfassen der Geber und der Nehmer induktiv arbeitende Elemente, da diese zum einen preiswert sind, zum anderen berührungsfrei arbeiten, wodurch die Erfassung der Nabenumdrehungen auf zuverlässige Art und Weise erfolgt. Anstelle dieser induktiv arbeitenden Elemente sind natürlich auch kapazitiv arbeitende Elemente oder optische Elemente (z.B. unter Verwendung von Photodioden) denkbar.

[0011] Mit einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Geber an einem Sicherungselement befestigt ist, welches eine zentrale Achsmutter der Fahrzeugachse gegen Losdrehen sichert.

[0012] Des weiteren wird mit einer Ausgestaltung vorgeschlagen, dass die elektronische Recheneinheit an der Innenseite der Abdeckkappe angeordnet, und in eine Vergussmasse eingebettet ist. Die Vergussmasse verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die elektronischen Elemente, des weiteren werden Manipulationen an der elektronischen Recheneinheit erschwert.

[0013] Von Vorteil ist es, auch die Spannungsversorgung sowie auch den Nehmer zumindest teilweise in die Vergussmasse einzubetten und auf diese Weise sicher gegenüber Erschütterungen und Fliehkräften unterzubringen.

[0014] Um die Anzahl der gefahrenen Kilometer auch bei Dunkelheit sicher identifizieren zu können, ist die Anzeige vorzugsweise eine selbstleuchtende LED-Anzeige.

[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung erläutert, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigen:
Figur 1
einen Schnitt durch das Ende eines Achsschenkels mit einem Radlager einer Nutzfahrzeug-Achse einschließlich der erfindungsgemäßen Abdeckkappe;
Figur 2
eine stirnseitige Draufsicht auf die Abdeckkappe;
Figur 3
ein vergrößerter Teilschnitt durch die Stirnwand der Abdeckkappe in der Ebene von Kontaktelementen;
Figur 4
einen Schnitt analog der Fig. 1 bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
Figur 5
eine Seitenansicht eines Batteriefachs in geschlossenem Zustand und
Figur 6
eine Draufsicht auf das geöffnete Batteriefach.


[0016] Zur Veranschaulichung eines ersten Ausführungsbeispiels zeigt Figur 1 das lagerseitige Ende einer Nutzfahrzeug-Achse und insbesondere der Achse eines gezogenen Fahrzeuganhängers. Dargestellt sind ein feststehender Achsschenkel 1 am Ende der Achse, mindestens ein Wälzlager 2, eine auf einem Endgewinde des Achsschenkels 1 festgeschraubte zentraler Achsmutter 3 mit ihrem Sicherungsbolzen 4, und schließlich die auf dem Wälzlager 2 drehbar gelagerte Achsnabe 5 der Achse. An ihrem äußeren, offenen Ende ist die Radnabe 5 mit einem umlaufenden Bund versehen, auf den mittels einer Schraub- oder Drehverriegelung eine Abdeckkappe 7 aufgesetzt ist. Die Abdeckkappe 7 kann auf ihrer Außenseite 8 mit einer Kennzeichnung zum Beispiel des Achsenherstellers versehen sein. Die Abdeckkappe 7 besteht vorzugsweise aus Kunststoff, zum Beispiel aus Polyamid.

[0017] Die primäre Aufgabe der Abdeckkappe 7 besteht darin, ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in die Radnabe 5 und insbesondere in deren Wälzlagerung zu vermeiden. Im vorliegenden Fall dient die Abdeckkappe darüberhinaus der Aufnahme einer Einrichtung zur Erfassung der Nabenumdrehungen. Bei einem Nutzfahrzeug und insbesondere einem mehrachsigen Nutzfahrzeug-Anhänger reicht es aus, wenn eine der Abdeckkappen des Fahrzeuges mit einer solchen Einrichtung versehen ist, welche die bisher absolvierte Kilometerleistung des Fahrzeuges anzeigt.

[0018] Die Einrichtung setzt sich in erster Linie zusammen aus elektrisch, magnetisch oder optisch arbeitenden Erfassungsmitteln 10, einer Leiterplatte 11 welche eine elektronische Steuereinheit mit Mikroprozessor aufnimmt, einer von außen sichtbaren Anzeige 12, einer Batterie 13 zur Spannungsversorgung sowie zwei Kontaktelementen 14a, 14b. Die meisten dieser Bauteile sind an der Innenseite der Abdeckkappe 7 angeordnet, und dort in einer Vergussmasse 15, zum Beispiel aus Kunstharz, dauerhaft eingebettet. Die Vergussmasse 15 verhindert ein Eindringen von Feuchtigkeit in die empfindlichen elektronischen Bauteile, insbesondere in den Mikroprozessor auf der Leiterplatte 11 sowie ferner in die ebenfalls in die Vergussmasse eingebettete Batterie 13. Außerdem verhindert die Einbettung der Bauteile in die Vergussmasse, dass die beim Fahren wirksamen Fliehkräfte und Erschütterungen die Bauteile schwächen.

[0019] Die Erfassungsmittel 10 bestehen beim Ausführungsbeispiel aus einem mit der Achse 1 feststehenden, induktiv arbeitenden Geber 17 sowie einem in der Abdeckkappe befestigten und daher mit dieser umlaufenden, induktiven Nehmer 18. Der über eine Signalleitung mit der Leiterplatte 11 verbundene Induktionsnehmer 18 ist vorzugsweise ein sogenannter Reedkontakt. Er ist zu seiner Fixierung ebenfalls größtenteils in die Vergussmasse 15 eingebettet, und zwar möglichst nahe der Mantelfläche der Abdeckkappe 7, um dort gegenüber Fliehkräften abgestützt zu werden.

[0020] Der Induktionsgeber 17 ist in einfacher und preisgünstiger Weise an dem Befestigungsdraht jenes Sicherungsbolzens 4 befestigt, welcher die zentrale Achsmutter 3 gegen Losdrehen sichert. Der Befestigungsdraht kann mit einer Aufweitsperre versehen sein. Der Induktionsgeber 17 benötigt keine eigene Spannungsversorgung, es eignet sich zum Beispiel ein Permanentmagnet. Diesem liegt bei jeder Umdrehung mit einem geringen Spalt F der Induktionsnehmer 18 gegenüber, so dass bei jeder Umdrehung eine Signalabgabe an den Induktionsnehmer 18 erfolgt. Die Verarbeitung dieses elektrischen Signals erfolgt durch die elektronische Recheneinheit 11 der Leiterplatte. In dem Datenspeicher der elektronischen Recheneinheit 11 ist zu diesem Zweck der Reifenumfang des jeweiligen Fahrzeugrades abgespeichert. Aus der Zahl der von dem Induktionsnehmer 18 erfassten Impulse sowie dem im Datenspeicher abgelegten Reifenumfang ermittelt der Mikroprozessor der elektronischen Recheneinheit die Summe der gefahrenen Kilometer. Diese werden digital auf der in einer Öffnung der Abdeckkappe 7 angeordneten LED-Anzeige 12 angezeigt.

[0021] Zur Aktivierung der LED-Anzeige 12 sowie verschiedener weiterer Funktionen dienen die beiden außenliegenden, gemeinsam eine Brücke bildenden Kontaktelemente 14a, 14b. Werden diese mittels eines metallischen Gegenstandes überbrückt, führt dies zu einem Aktivierungssignal, welches die LED-Anzeige 12 für eine Anzeigedauer von z. B. zehn Sekunden einschaltet. Implementiert in der Steuereinheit ist eine Zeitschaltung, welche zunächst zu Kontrollzwecken kurz den fest eingestellten Reifen-Abrollumfang anzeigt, und erst anschließend für ein längeres Zeitintervall die Laufleistung in Kilometern.

[0022] Die Kontaktelemente 14a, 14b lassen sich im Vergleich z.B. zu einer Drucktaste sehr einfach und wirkungsvoll gegenüber der Abdeckkappe 7 abdichten. Außerdem stellt die Aktivierung der Anzeige über die Kontaktelemente 14a, 14b den besten Kompromiss aus Alltagstauglichkeit und Vermeidung von Missbrauch dar. Denn die Abfrage der Kilometerleistung ist häufig bei Wartungsarbeiten an der Fahrzeugachse erforderlich. Dann ist jedoch regelmäßig ein metallisches Werkzeug griffbereit, mit dem sich die aus den elektrischen Kontaktelementen 14a, 14b gebildete Kontaktbrücke schließen lässt.

[0023] Gemäß Fig. 3 springen die Kontaktelemente 14a,14b etwas aus der Stirnwand der Abdeckkappe 7 vor, so dass sich zwischen ihnen ein Freiraum 14c befindet. Auf diese Weise ist eine sichere Kontaktierung auch unter Verwendung eines gebogenen Gegenstandes möglich, hier eines Löffels. Eine Aktivierung durch Kontaktierung ist andererseits nicht so einfach, dass jedermann und zum Beispiel an dem Fahrzeug vorbeigehende Passanten versucht wären, die Anzeige einzuschalten. Hierzu trägt auch bei, dass die Bestimmung der beiden knopfförmigen Kontaktelemente 14a,14b für Nichtfachleute jedenfalls nicht offensichtlich ist. Außerdem ist softwareseitig im Mikroprozessor implementiert, dass die Anzeige 12 bei mehrmaliger und vorzugsweise zehnmaliger Betätigung dieser Kontaktbrücke, ohne dass zwischenzeitlich der Nehmer 18 einen Impuls abgibt, abschaltet. Sie läßt sich dann erst wieder Aktivieren, nachdem der Nehmer 18 zumindest einen Drehimpuls erfasst hat, d.h. das Fahrzeug bewegt wurde.

[0024] Ebenfalls implementiert ist eine Schaltung für den Fall, dass es im Winterfahrbetrieb durch Salzwasser bzw. Salzsprühnebel zu einer ungewollten Dauerüberbrückung der Kontakte 14a,14b kommt. Denn stellt die Steuereinheit dort über einen sehr kurzen Zeitraum eine Vielzahl von Kontaktüberbrückungen fest, und liefert der Reedkontakt 18 in diesem Zeitraum regelmäßige Signale, so schaltet die Steuereinheit die Anzeige 12 ab. Sie wird erst wieder in den Normalmodus zurückgestellt, wenn das Fahrzeug steht. Dies wird systemintern dann angenommen, wenn der Reedkontakt 18 z.B. dreißig Sekunden lang keinen Impuls erfährt.

[0025] In dem Datenspeicher implementiert oder auch zusätzlich ist ein Sicherungsspeicher vorgesehen. Dieser sichert in vorgegebenen Laufleistungsabschnitten, z.B. nach jeweils zehn Kilometern, alle relevanten Daten.

[0026] In besonders einfacher Weise ist es möglich, das Gerät auf den Abrollumfang des verwendeten Reifens einzustellen. Die hierbei verwendeten Einstellelemente sind der innen in der Abdeckkappe angeordnete Reedkontakt 18 sowie die aus den Kontaktelementen 14a, 14b gebildete Kontaktbrücke. Zur Programmierung des Abrollumfangs wird zum Beispiel wie folgt vorgegangen:

[0027] Herstellerseitig vorgesehen ist eine Grundprogrammierung, welche dem in der Praxis am meisten verbreiteten Abrollumfang von Nutzfahrzeugreifen entspricht. Denn ca. 80 % der über die Straßen der Bundesrepublik Deutschland fahrenden LKW-Schwerlastanhänger weisen Reifen mit demselben Abrollumfang auf. Dieser Abrollumfang ist daher herstellerseitig vorprogrammiert. Zur Programmierung auf einen anderen Abrollumfang wird bei abgenommener Abdeckkappe 7 zunächst der Reedkontakt 18 aktiviert. Sodann wird durch entsprechendes mehrfaches Schließen der vorderseitigen Kontaktbrücke der auf der Anzeige 12 angezeigte Wert Ziffer für Ziffer solange geändert, bis dort der richtige Abrollumfang erscheint. Jede einzelne und die abschließende Bestätigung erfolgt wiederum durch Aktivierung des Reedkontaktes 18. Um hierbei Irrtümer auszuschließen, muss zum Beispiel eine mehrfache hintereinander folgende Betätigung des Reedkontaktes 18 vorgenommen werden, erst dann akzeptiert das System den zuletzt eingestellten Gesamtwert, der dann auch endgültig ist und nicht mehr verändert werden kann.

[0028] Die Figuren 4 bis 6 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel. Die der Spannungsversorgung dienende Batterie 13a befindet sich hierbei in einem von innen her zugänglichen Batteriefach 21. Das Batteriefach 21 ist zu einem großen Teil in die Vergussmasse 15 der Tiefe T eingebettet, nur der Deckel 22 des Batteriefachs liegt frei und ist auf diese Weise zum Batterieaustausch zu öffnen.

[0029] Die Figur 6 zeigt einen Blick in das geöffnete Batteriefach 21 mit der darin eingesetzten Batterie 13a, ihren fest mit der Batterie verbundenen zwei Anschlußdrähten 25, einem Verbindungsstecker 26 für die Verbindung 27 zur Leiterplatte 11 sowie einer Trennwand 28. Hinter dieser Trennwand 28 ist nur knapp Platz für den Verbindungsstecker 26, so dass dieser bei Erschütterungen einen festen Sitz beibehält. Auch die Batterie 13a selbst ist wegen ihrer Kontaktierung über eigene Anschlußdrähte 25 gut gegen erschütterungsbedingte Kontaktprobleme geschützt.

[0030] Bei allen gezeigten Ausführungsformen beträgt die Batteriespannung vorzugsweise 3 Volt. Fällt durch Teilentladung die Spannung unter einen Grenzwert von z.B. 1,9 Volt, was mittels einer implementierten Spannungserfassungs-Einheit festgestellt wird, so schaltet die Steuereinheit die Anzeige 12 auf Dauerbetrieb oder auf einen Blinkmodus. Um Strom zu sparen, erfolgt vorzugsweise nur eine kleine Anzeige, z.B. durch einen kleinen LED-Punkt.

Bezugszeichenliste



[0031] 
1
Achsschenkel
2
Wälzlager
3
Achsmutter
4
Sicherungsbolzen
5
Radnabe
7
Abdeckkappe
8
Außenseite
10
Erfassungsmittel
11
elektronische Recheneinheit, Leiterplatte
12
Anzeige
13
Spannungsversorgung, Batterie
13a
Spannungsversorgung, Batterie
14a
Kontaktelement
14b
Kontaktelement
14c
Freiraum
15
Vergussmasse
17
Geber
18
Nehmer, Reedkontakt
21
Batteriefach
22
Deckel
25
Anschlußdraht
26
Verbindungsstecker
27
Verbindung
28
Trennwand
S
Spalt
T
Tiefe der Vergussmasse



Ansprüche

1. Abdeckkappe für die Radnabe einer Fahrzeugachse, mit einer Einrichtung zur Erfassung der Nabenumdrehungen, einer außen an der Abdeckkappe sichtbaren Anzeige (12), sowie Mitteln zur Umwandlung der erfassten Nabenumdrehungen in einen auf der Anzeige (12) dargestellten Wert,
gekennzeichnet durch

- elektrische, magnetische oder optische Mittel (10) zur Erfassung der Nabenumdrehungen, bestehend aus einem Geber (17) und einem in der Abdeckkappe angeordneten und mit dieser umlaufenden Nehmer (18),

- einer elektronischen Recheneinheit (11) zur Übertragung der mit den Erfassungsmitteln (10) erfassten Nabenumdrehungen in einen Anzeigewert und

- einer in der Abdeckkappe angeordneten Spannungsversorgung (13) für die Recheneinheit (11) und die Anzeige (12).


 
2. Abdeckkappe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens ein außen daran angeordnetes Schaltelement zum zumindest vorübergehenden Einschalten der Anzeige (12).
 
3. Abdeckkappe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement durch zwei elektrisch getrennte, jedoch räumlich nahe beieinander liegende Kontaktelemente (14a, 14b) an der Außenseite der Abdeckkappe gebildet wird, die gemeinsam eine Kontaktbrücke bilden.
 
4. Abdeckkappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kontaktelemente (14a,14b) als Vorsprünge gestaltet sind, zwischen denen sich ein Freiraum (14c) befindet.
 
5. Abdeckkappe nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Zeitschaltung, welche die eingeschaltete Anzeige (12) nach einem vorgegebenen Zeitintervall abschaltet.
 
6. Abdeckkappe nach Anspruch 2 oder Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Schaltung welche die Anzeige (12) abschaltet, sobald die Kontaktierungen des Schaltelements eine intern vorgegebene Maximalzahl erreichen, ohne dass die Erfassungsmittel (10) eine Nabendrehung erfassen.
 
7. Abdeckkappe nach einem der Ansprüche 3 bis 6, gekennzeichnet durch Eingabemittel für den maßgeblichen Reifen-Abrollumfang, wobei die Eingabemittel der Nehmer (18) und die Kontaktelemente (14a,14b) sind.
 
8. Abdeckkappe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Geber (17) und der Nehmer (18) induktiv arbeitende Elemente umfassen.
 
9. Abdeckkappe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Geber (17) an einem Sicherungselement (4) befestigt ist, welches eine zentrale Achsmutter (3) der Fahrzeugachse gegen Losdrehen sichert.
 
10. Abdeckkappe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Recheneinheit (11) an der Innenseite der Abdeckkappe angeordnet, und in eine Vergussmasse (15) eingebettet ist.
 
11. Abdeckkappe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Spannungsversorgung (13) in die Vergussmasse (15) eingebettet ist.
 
12. Abdeckkappe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch einen Deckel (22) verschließbares Batteriefach (21) derart in die Vergußmasse (15) eingebettet ist, dass sich der Deckel (22) im Inneren der Abdeckkappe aber außerhalb der Vergußmasse (15) befindet.
 
13. Abdeckkappe nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auch der Nehmer (18) zumindest teilweise in die Vergussmasse (15) eingebettet ist.
 
14. Abdeckkappe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige (12) eine selbstleuchtende LED-Anzeige ist.
 




Zeichnung