[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressen von mindestens einem
Fasermaterialkörper mit geringem Raumgewicht, mit einer Presseinrichtung und mit einer
der Presseinrichtung nachgeordneten Verpackungseinrichtung.
[0002] Fasermaterialkörper mit geringem Raumgewicht sind im Baubereich, vor allem im Hinblick
auf Dämmstoffe, oder auch im Hygieneartikelbereich anzutreffen.
[0003] In Anbetracht steigender Transport- und Lagerkosten werden aus losen Fasern erstellte
Fasermaterialkörper nicht in dieser Form geliefert, sondern sie werden nochmals stark
verdichtet und verpackt. Es können auch mehrere Fasermaterialkörper, bspw. in Form
eines Plattenstapels, verpresst und dann umhüllt werden. Sowohl einzelne Fasermaterialkörper
als auch Fasermaterialpackungen - umhüllt oder nicht umhüllt - werden wiederum in
ein Zwischenprodukt überführt, wobei dann entweder mehrere ggf. bereits einzeln verpackte
Einzelkörper, wie Faserrollen, oder mehrere Packungen, wie Plattenstapel, zu einem
einzigen Presskörper komprimiert werden, welcher nach dem Pressvorgang bspw. in einem
Foliensack verpackt oder banderouliert oder umreift wird.
[0004] Wenn Fasermaterialkörper mit geringem Raumgewicht verpresst werden und der entstandene
Presskörper den Zwangsbereich zwischen den Pressplatten verlässt, hat der Presskörper
stets das Bestreben, zu expandieren. Auf dem Weg zur Verpackungseinrichtung kann der
Presskörper aufgrund seires Expandierverhaltens Schaden nehmen, wenn er auf Widerstände,
wie Vorsprünge, Hinterschneidungen, Hohlräume trifft. Gerade im Hinblick auf vorverpackte
Fasermaterialkörper, von denen mehrere zu einem Presskörper verpresst sind, ist die
Beschädigung der Vorverpackung problematisch. Das Vorverpackungsmaterial oder auch
das Fasermaterial selbst kann beim Verlassen der Presseinrichtung innerhalb dieser
oder auf dem Weg zur Verpackungseinrichtung an Widerständen hängen bleiben oder in
Spalten expandieren und dann bei der Vorschubbewegung zerrissen oder sonstwie beschädigt
werden. Der Anwender erhätt dann kein qualitativ einwandfreies Produkt mehr.
[0005] Aus der EP 0 424 718 A1 ist eine Vorrichtung zum Verpacken eines Gutes, insbesondere
von Windeln in zusammengepresstem Zustand bekannt. Hier werden voluminöse Fasermaterialkörper,
nämlich konkret Windeln, in einer Presseinrichtung zu einem Stapel zusammengepresst
und von dort in einen Kasten und von dort aus in einen Verpackungsbeutel verbracht.
Interessant im Hinblick auf die vorliegende Erfindung sind die Übergänge des Pressgutes
von der Presseinrichtung zum Kasten und von dort in den Verpackungsbeutel. Die in
Rede stehende Druckschrift offenbart im Hinblick auf den Übergang von der Überschubvorrichtung
zum Kasten einen Spalt, an dem Expansion stattfinden kann und Oberflächenbeschädigungen
eintreten können. Der Übergang des Pressgutes vom Kasten in den Verpackungsbeutel
erfolgt dadurch, dass der gesamte Kasten in den Beutel eingefahren wird und danach
der Schieber das Gut mit dem Beutel zu einem Transportband schiebt. Der Übergang des
Presskörpers von der Presseinrichtung ist in der oben beschriebenen Weise problematisch.
Dort können Störungen am Fasermaterial des Presskörpers und / oder an dessen Verpackung
auftreten. Der Übergang des Kastens in den Beutel sichert zwar den Weg zur Verpackungseinrichtung,
erhöht aber die Kosten für die Vorrichtung, da ein separates Transportmittel in Form
eines Kastens bereitgestellt werden muss, um zur Verpackungseinrichtung zu gelangen.
[0006] Die DE 2 322878 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Verpacken zusammendrückbarer Waren
in bahnenförmiges Einschlagmaterial. Eine Fördereinrichtung schiebt die Ware in eine
Halteeinrichtung ein, so dass die Ware oben, unten und von vorn von einer U-förmigen
Verpackungsschlaufe umschlossen ist. Die Fördereinrichtung besteht aus konvergierenden
Förderbändern. Zwischen der Fördereinrichtung und der Halteeinrichtung ist eine Schweiß-
und Trenneinrichtung angeordnet, mit Backen, die sich quer zur Bewegungsrichtung der
Ware bewegen. Am Ende des Förderbandes wird das Einschlagmaterial zugeführt. Zwischen
der Fördereinrichtung, die das Material aufgrund der konvergierenden Ausbildung verdichtet
und der Halteeinrichtung, in die das verdichtete Material nebst Einschlagmaterial
überführt werden soll, befinden sich Gegenstände und somit auch Abstände. Dabei ist
bereits offenbart, Führungsplatten einzusetzen, die der Dehnung des Materials entgegenwirken
sollen. Allerdings überbrücken diese Führungsplatten keineswegs den Abstand zwischen
Führungs- und Halteeinrichtung. Ganz im Gegenteil wird durch die Führungsplatten das
Einlegen neuen Einschlagmaterials erschwert. Deshalb wird die Ware samt Einschlagmaterial
in die Halteeinrichtung geschoben. Die Führungsplatten können mangels Abstandsüberbrückung
nicht verhindern, dass es am Übergang zu den Backen der Schweiß- und Trenneinrichung
zur Dehnung kommt und auch ggf. zur Beschädigung der Ware. Auch der Abstand zwischen
Schweiß- und Trenneinrichtung und den nachgeordneten Förderbändem bleibt unüberbrückt
und ist deshalb problematisch.
[0007] Aus der WO 02/10021 A2 ist eine Vorrichtung zum Verpacken eines komprimierten Materialbahnstapels
bekannt. Auch hier befindet sich neben der Komprimiereinrichtung eine Verpackungseinrichtung,
zwischen denen ein Abstand besteht. Die Komprimiereinrichtung besteht aus Bandförderern,
ebenso die Verpackungseinrichtung. Zwischen der Komprimiereinrichtung und der Verpackungseinrichtung
erstreckt sich eine Folienbahn, die den Zweck hat, die Rückstellkraft aufzunehmen.
[0008] Ausgehend von der EP 0 424 718 A1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der in Rede stehenden Art anzugeben, die gegenüber dem Stand der Technik
optimiert ist und eine Beschädigung des Presskörpers und / oder dessen Vorverpackung
nahezu gänzlich vermeidet und somit zu einer hohen Qualität des Presskörpers beiträgt.
[0009] Die voranstehende Aufgabe wird gemäß einer ersten Alternative der Erfindung durch
die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Danach ist eine Vorrichtung der in Rede
stehenden Art derart ausgestaltet und weitergebildet, dass Mittel zum Schließen des
räumlichen Abstandes zwischen Presseinrichtung und Verpackungseinrichtung und / oder
des Abstandes innerhalb der Presseinrichtung vorgesehen sind und dass der jeweilige
Abstand zumindest temporär, insbesondere während des Ausbringens des verpressten Fasermaterialkörpers
bzw. des Presskörpers aus der Presseinrichtung in die Verpackungseinrichtung geschlossen
ist.
[0010] Zunächst ist erkannt worden, dass Qualitätseinbußen am Presskörper dadurch erfolgen,
dass der Presskörper beim Verlassen des Zwangsbereiches zwischen den Pressplatten
expandiert und sich in konstruktiv bedingte Hohlräume, wie Spalten zwischen Bauteilen
der Vorrichtung, ausbreitet. Weiter ist erkannt worden, dass der Presskörper bei der
Vorschubbewegung zum Verbringen des Presskörpers in eine Verpackungseinrichtung hängen
bleibt und eine mitverpresste Vorverpackung und / oder das Fasermaterial selbst beschädigt
wird und aufreißt. Erfindungsgemäß werden räumliche Abstände innerhalb der Presseinrichtung
und zwischen Presseinrichtung und Verpackungseinrichtung durch passende Mittel verschlossen,
so dass keine Expansion des Presskörpers und damit auch keine Beschädigung von dessen
Oberfläche mehr erfolgen kann. Das Verschließen oder Überbrücken der Abstände erfolgt
zumindest temporär, könnte aber auch durch einen permanenten Füllstoff erreicht werden,
der den Anforderungen durch die sich bewegenden Pressplatten innerhalb der Presseinrichtung
gerecht werden muss.
[0011] Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der ersten Alternative der erfindungsgemäßen
Vorrichtung könnten die Mittel zum Schließen des jeweiligen räumlichen Abstandes zumindest
eine Transportplatte umfassen, die den jeweiligen Abstand überbrückt und mit der der
Presskörper gemeinsam aus der Presseinrichtung in die Verpackungseinrichtung gelangt.
Bei dem häufigen Anwendungsfall, dass zwei gegenüberliegenden Pressplatten zur Presseinrichtung
gehören, ist jeder Pressplatte eine Transportplatte zugeordnet, die am Pressvorgang
teilnimmt. Auf diese Weise wird der beim Pressen geschaffene Zwangsbereich aufrechterhalten,
bis hin in die Verpackungseinrichtung.
[0012] Von wesentlicher Bedeutung für die erste Alternative der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es, dass die Geschwindigkeit des Presskörpers betragsgleich zur Geschwindigkeit
der Transportplatte ist. Da keine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Transportplatte
und Presskörper vorhanden ist, sind Oberflächenbeschädigungen beim Verbringen in die
Verpackungseinrichtung weitgehend ausgeschlossen, die Vorverpackung und / oder das
Fasermaterial wird bzw. werden geschont, mögliche elektrostatische Effekte, die die
Verpackung beeinträchtigen könnten, werden weitgehend vermieden. Die Position des
Presskörpers ist, während er zwischen den Transportplatten eingeklemmt ist, berechenbar
und der Presskörper ist zwischen den Transportplatten völlig geschützt, so dass es
nicht zu einer Qualitätseinbuße kommen kann.
[0013] In konstruktiver Hinsicht könnte die Pressplatte eine Führungsschiene aufweisen,
auf der ein an der Transportplatte angeordneter Schlitten verfahrbar ist. Um innerhalb
der Verpackungseinrichtung auf Führungsschienen für den Schlitten verzichten zu können,
könnte der Schlitten der Transportplatte einseitig, in einem von der Verpackungseinrichtung
wegweisenden Bereich der Transportplatte angeordnet sein. Beim Ausfahren der Transportplatten
in die Verpackungseinrichtung würde dann der Schlitten den Bereich der Pressplatten
nicht verlassen und die in die Verpackungseinrichtung ausgefahrenen Bereiche der Transportplatten
könnten auf Kunststoffbahnen innerhalb der Verpackungseinrichtung bei geringstem Reibungswiderstand
gleiten.
[0014] In Einfahrstellung bzw. während des Pressens könnte die Transportplatte in etwa deckungsgleich
zur Pressplatte angeordnet sein, wobei der Schlitten dann bezogen auf die Pressplatte
in deren von der Verpackungseinrichtung wegweisenden Bereich verfahren ist. In Ausfahrstellung
ragt die Transportplatte in die Verpackungseinrichtung und überbrückt so jeden Abstand.
Der Schlitten ist dann bezogen auf die Pressplatte in deren zur Verpackungseinrichtung
hinweisenden Bereich verfahren.
[0015] Alternativ zu der vorbeschriebenen bewegungstechnischen Variante Führungsschiene
und Schlitten kommen anderweitige Varianten in Betracht, die translatorische Bewegungsfähigkeit
der Transportplatte herzustellen, bspw. könnte ein Zapfen in einer Nut an der Pressplatte
gleiten oder es könnten sich Rollen auf der Pressplatte abrollen.
[0016] Damit von der Transportplatte selbst keine Beschädigungen des zu verpressenden oder
verpressten Gutes verursacht werden, könnte diese eine Fasermaterialkörper - bzw.
Presskörperkontaktfläche aus Metall mit einer vorzugsweise polierten Oberfläche aufweisen.
Alternativ kommen Kunststoffoberflächen, Verbundmaterialien, beschichtete Materialien,
Verbundwerkstoffe in Betracht, denen gemeinsam ist, dass sie einen sehr geringen Reibungswiderstand
aufweisen.
[0017] Um das Gewicht der Transportplatte in Grenzen zu halten und dennoch das während des
Pressvorgangs erforderliche Kraftaufnahmevermögen zu gewährleisten, könnten Stützeinrichtungen,
insbesondere aus Kunststoff, vorgesehen sein, die die Transportplatte gegen die Pressplatte
abstützen.
[0018] Im Hinblick auf die Realisierung der Ausfahrbewegung der Transportplatten gemeinsam
mit dem Presskörper zur Verpackungseinrichtung und die anschließende Einfahrbewegung
könnte der Presseinrichtung eine Ausschubeinrichtung vorgeordnet sein, die die Mittel
zum Schließen des räumlichen Abstandes zwischen Presseinrichtung und Verpackungseinrichtung
und / oder des räumlichen Abstandes innerhalb der Presseinrichtung, insbesondere die
Transportplatte, bewegt.
[0019] Zur Krafteinleitung in die Transportplatte könnte die Ausschubeinrichtung an der
von der Verpackungseinrichtung abgewandten Stirnseite der Transportplatte angreifen
und diese gemeinsam mit dem Presskörper zur Verpackungseinrichtung bewegen.
[0020] Von wesentlicher Bedeutung ist die Ausbildung der Ausschubeinrichtung als Teleskopschieber,
wodurch in vorteilhafter Weise zusätzlich der Rückholvorgang der Transportplatte in
die Einfahrstellung ermöglicht werden kann. Der Teleskopschieber könnte über einen
Außen- und einen Innenteil verfügen, wobei das Außenteil des Teleskopschiebers die
Transportplatte in Richtung der Verpackungseinrichtung in die Ausfahrstellung verbringt
und das Innenteil des Teleskopschiebers die Transportplatte in zur Verpackungseinrichtung
entgegengesetzte Richtung zurück in die Einfahrstellung verbringt.
[0021] In konstruktiver Hinsicht könnte an der Transportplatte im Bereich der von der Verpackungseinrichtung
abgewandten Stirnseite ein Anschlag vorgesehen sein, an dem das Innenteil des Teleskopschiebers
angreift, um die Transportplatte rückzuholen und in Einfahrstellung zu bewegen.
[0022] Damit ein allmählicher, nicht ruckartiger Rückholvorgang realisiert wird, könnte
der Anschlag als Profilleiste mit schräger, sich zur Verpackungseinrichtung hin erweiternder
Anschlagfläche ausgebildet sein. Eine entsprechend passende Angriffsfläche könnte
das Innenteil aufweisen. Die Profilleiste könnte auf der Transportplatte, abgewandt
von der Verpackungseinrichtung, im Bereich des Schlittens, angeordnet sein und vorzugsweise
gleichzeitig die von der Verpackungseinrichtung abgewandte Stirnseite der Transportplatte
zum verbesserten Angriff des Außenteils des Teleskopschiebers vergrößern.
[0023] Das Innenteil des Teleskopschiebers ist im Hinblick auf seine Doppelfunktion, nämlich
Rückho!en der Transportplatte in die Einfahrstellung einerseits und Ausschieben des
Presskörpers in die Verpackung andererseits, in vorteilhafter Weise oberhalb des Außenteils
angeordnet, um so die beste Position zur Krafteinleitung in den Presskörper einnehmen
zu können. Zum Ausschieben des Presskörpers in die Verpackung ist vorzugsweise eine
an die Abmessungen des Presskörpers angepasste Ausschubplatte vorgesehen, die eine
gleichmäßige Kraftbeaufschlagung des Presskörpers ermöglicht und dessen Qualität nicht
beeinträchtigt. Gemäß einem weiteren, auf die Ausschubeinrichtung bezogenen Ausführungsbeispiel
könnten auch zwei übereinandergeordnete Ausschieber vorgesehen sein, die auch dieselbe
Baubreite aufweisen.
[0024] Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der ersten Alternative der
erfindungsgemäßen Vorrichtung könnte die Ausschubeinrichtung über Servo-Technik angetrieben
werden. Im Hinblick auf die gleichgerichteten Bewegungen von Außenteil und Innenteil
des Teleskopschiebers ist es von Vorteil, wenn diese unabhängig voneinander herbeigeführt
werden können. So könnte die Transportplatte bspw. über das Außenteil in Ausfahrstellung
verbracht werden, während das Innenteil erst anschließend den Presskörper aus der
Verpackungseinrichtung in die Verpackung schiebt und dabei, unabhängig vom Außenteil
bewegt wird. Bei der Rückholbewegung zum Erreichen der Einfahrstellung könnten die
Bewegung des Außenteils an die des Innenteils gekoppelt sein. Zur Positionierung der
Ausschubeinrichtung und weitere Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung könnten
auch alternative Antriebs- und Steuermittel vorgesehen sein, welche elektrisch, hydraulisch,
pneumatisch oder mechanisch arbeiten.
[0025] Eine weiterführende Ausgestaltung der ersten Alternative der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, dass die Verpackungseinrichtung einen vorzugsweise querschnittsveränderlichen
Trichter und eine Verpackungsmaterialzuführung mit einer Folie, einer Banderole oder
einem Sack, einem Netz oder dgl. umfasst. Mittels Servomotor könnte die Verpackungsmaterialzuführung
so angetrieben werden, dass die Folie, Banderole, der Sack oder das Netz oder dgl.
an die Abmessungen des Presskörpers angepasst werden und die richtige Spannung aufweisen.
Außerdem kann über den Servo-Antrieb auch ein exakter Überstand der Folie, Banderole
eingestellt werden, wenn gewünscht wird, dass die Stirnseite des Presskörpers ebenfalls
mit Verpackungsmaterial zumindest teilweise überdeckt sein soll.
[0026] Wenn der Presskörper durch das Innenteil und/oder auch das Oberteil des Teleskopschiebers
aus dem Trichter der Verpackungseinrichtung ausgeschoben wird, droht erneut Expansion
des Presskörpers und damit die Gefahr des Beschädigung an der Außenkante des Trichters.
Die Vorverpackung könnte reißen, das Fasermaterial könnte zertrennt werden. Deshalb
sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der ersten Alternative der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vor, der Verpackungseinrichtung mindestens eine Halteeinrichtung zuzuordnen,
die den Presskörper beim Verlassen der Verpackungseinrichtung in Form hält und eine
Expansion bzw. eine Rückverformung aufgrund des Elastizitätsverhaltens verhindert.
Die Halteeinrichtung könnte extern an die Verpackungseinrichtung herangefahren oder
herangeschwenkt werden, könnte aber auch an der Außenoberfläche der Presseinrichtung
gelagert sein. Jedenfalls wird sie dort wirksam, wo der zu verpackende Presskörper
die Presseinrichtung bzw. deren Trichter verlässt und wo durch das überzustreifende
Verpackungsmaterial schließlich eine Fixierung des durch die Halteeinrichtung in Form
gehaltenen Presskörpers erfolgt. Die Halteeinrichtung könnte aus mindestens zwei Rollen
bestehen, die sich vertikal, über die Höhenabmessung des Presskörpers erstrecken und
einer seitlichen Expansion entgegenwirken. Möglich sind auch weitere Rollen, die sich
horizontal, parallel zur Deck- und Grundfläche des Presskörpers erstrecken und einer
Expansion in vertikaler Richtung entgegenwirken. Die Verwendung von Rollen ist deshalb
vorteilhaft, da diese der Vorschubbewegung des Presskörpers einen sehr geringen Widerstand
entgegensetzen. Ein weiteres, auf die Ausbildung der Halteeinrichtung bezogenes Ausführungsbeispiel
könnte anstatt der vorbeschriebenen Rollen auch umlaufende Bänder vorsehen.
[0027] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der ersten Alternative der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kommt eine Steuereinrichtung zum Einsatz, die zumindest die Bewegungen
der Ausschubeinrichtung und der Verpackungsmaterialzuführung synchronisiert. Dies
ist im Hinblick darauf vorteilhaft, dass mit fortschreitendem Vorschub des Presskörpers
aus dem Trichter der Verpackungseinrichtung das Verpackungsmaterial in einer auf den
austretenden Presskörper abgestimmten Art und Weise - in bestimmter Abmessung, in
bestimmter Spannung etc. - zugeführt werden muss.
[0028] Die Steuereinrichtung könnte zusätzlich Bewegungen weiterer Bestandteile der Vorrichtung
synchronisieren, wobei bspw. die Bewegungen der Halteeinrichtung im Hinblick auf das
Heran- und Wegschwenken zu nennen sind, die im Zusammenhang mit dem Austritt des Presskörpers
aus dem Trichter der Verpackungseinrichtung stehen. Des weiteren könnte die Querschnittsveränderung
des Trichters der Verpackungseinrichtung und / oder das Herabsenken einer Abdeckplatte
der Presseinrichtung und / oder die Höheneinstellung der Transportplatte synchronisiert
werden. Die Querschnittsveränderung des Trichters, die Höhenverstellung der Abdeckplatte
und die Höhenverstellung der Transportplatte betreffen Bewegungen, die wie auch die
der Ausschubeinrichtung und der Verpackungsmaterialzuführung von den Abmessungen des
Presskörpers abhängig sind. Die computergesteuerten Antriebe zur Realisierung der
aufeinander abgestimmten Bewegungen der einzelnen Bestandteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung könnten entsprechend einer presskörperspezifischen Datei, welche die Daten
für die Positionierung jedes Bestandteils liefert, angesteuert werden.
[0029] Besonders vorteilhaft ist die Anwendung der ersten Alternative der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf Pressgut, wobei der zu verpressende Fasermaterialkörper oder mehrere
zu verpressende Fasermaterialkörper eine Vorverpackung in Form einer Umhüllung aus
Folie, Papier, Maschengewebe oder dgl. aufweist bzw. aufweisen. Gerade bei vorverpacktem
Pressgut besteht die Gefahr, dass die mitverpresste Vorverpackung an Kanten, Vorsprüngen,
Spalten reißt. Der zu verpressende Fasermaterialkörper könnte in Form einer Faserplatte,
eines Faserplattenstapels oder einer Faserrolle oder mehreren Fasermaterialrollen
vorliegen und bspw. als Dämmstoff im Apparate-, Fahrzeug- und Häuserbau zum Einsatz
kommen.
[0030] Wie bereits beschrieben, stehen die Transportplatten während des Pressens in direktem
Kontakt mit dem Presskörper. Nachdem die Pressplatten und die Transportplatten zusammengefahren
sind und die gewünschte Komprimierungsdicke des Presskörpers erreicht ist, wird der
Presskörper mittels der Transportplatten und der Ausschubeinrichtung aus der Presseinrichtung
in den Trichter der Verpackungseinrichtung verbracht. Vorzugsweise verbleiben die
Transportplatten in ihrer zusammengefahrenen Stellung oder werden nur geringfügig
auseinandergefahren, damit der Presskörper sich bis zur Vollendung der Verpackung
nicht oder möglichst wenig rückverformt. Dabei könnte theoretisch insbesondere im
Hinblick auf bereits umhüllte Presskörper das Verpackungsmaterial oder auch das Fasermaterial
eines nicht vorverpackten Presskörpers an den Transportplatten hängen bleiben. Damit
auch dieser Eventualität Rechnung getragen wird und eine Ablösung des Presskörpers
von den Transportplatten dennoch problemlos erfolgen kann, könnten zwei alternative
bauliche Maßnahmen an den Transportplatten oder zumindest an einer Transportplatte
vorgenommen werden.
[0031] Eine bauliche Maßnahme könnte darin bestehen, ein umlaufendes Band an der Transportplatte
vorzusehen. Das Band könnte an der Transportplatte in Querrichtung, mit einer Laufrichtung
parallel zum Untergrund und mit einer zur Verpackungseinrichtung bzw. zu deren Trichter
gerichteten Orientierung umlaufen. Das umlaufende Band könnte nicht nur die Ablösung
des ggf. umhüllten Presskörpers von den Transportplatten bewirken, sondern auch den
Transport aus dem Trichter. Insofern wäre bei einer solchen Maßnahme die Ausschiebefunktion
des Innenteils des Teleskopschiebers fakultativ. Auch könnte bei der Anwendung eines
umlaufenden Bandes an den Transportplatten das Innenteil der Ausschubeinrichtung in
einer anderen Bauform vorliegen, die allein auf die Rückholfunktion beschränkt ist.
Die je einer Transportplatte zugeordneten umlaufenden Bänder könnten aufeinander abgestimmt
angesteuert werden. Es könnte eine Geschwindigkeitsregulierung entsprechend der Oberfläche
des zu transportierenden Presskörpers erfolgen. Außerdem könnte die Oberfläche des
Bandes auf den Presskörper abgestimmt sein.
[0032] Alternativ oder auch zusätzlich zum umlaufenden Band könnte die Transportplatte im
Kontaktbereich zum Presskörper mit Druckluft beaufschlagbare Durchtrittsöffnungen
an der zum Presskörper weisenden Presskörperkontaktfläche versehen sein. Durch die
anströmende Luft wird jeweils ein Luftpolster zwischen dem Presskörper und den Transportplatten
gebildet und somit die Ablösung des Presskörpers erleichtert. Wenn druckluftbeaufschlagte
Durchtrittsöffnungen im Zusammenhang mit einem umlaufenden Band zum Anwendung kommen,
wirkt das Luftpolster einem Anliegen des Bandes an der Transportplatte entgegen. Die
aufgrund der Durchtrittsöffnungen zumindest teilweise als Hohlkörper vorliegende Transportplatte
weist dennoch eine genügend hohe Stabilität zur Durchführung des Pressvorganges auf.
Die Durchtrittsöffnungen könnten homogen über die gesamte Transportplattenfläche verteilt
sein oder auch an erkannten Problembereichen. Die Anschlüsse für einen Kompressor
könnten einem dem Kontaktbereich zum Presskörper abgewandten Teil der Transportplatte
zugeordnet sein.
[0033] Die voranstehende Aufgabe wird gemäß einer zweiten Alternative der Erfindung durch
die Merkmale des Patentanspruches 25 gelöst. Danach ist eine Vorrichtung der in Rede
stehenden Art derart ausgestaltet und weitergebildet, dass der Verpackungseinrichtung
mindestens eine Halteeinrichtung zugeordnet ist, die den Presskörper beim Verlassen
der Verpackungseinrichtung in Form hält und eine Expansion des Presskörpers verhindert.
[0034] Unabhängig davon, ob eine bekannte Vorrichtung mit einer Abstandsüberbrückung hinsichtlich
der Spalte zwischen Pressplatte und Presseinrichtung und/oder Presseinrichtung und
Verpackungseinrichtung ausgestattet ist, ist erkannt worden, dass beim Ausschieben
des Presskörpers aus der Verpackungseinrichtung erneut Expansion des Presskörpers
und damit die Gefahr des Beschädigung der Umhüllung und/oder des Presskörpers bspw.
an der Außenkante des Trichters der Verpackungseinrichtung droht. Erfindungsgemäß
ist erkannt worden, dass eine Beschädigung des Presskörpers und / oder dessen Vorverpackung
nahezu gänzlich vermieden werden kann, wenn der Verpackungseinrichtung eine Halteeinrichtung
zugeordnet ist.
[0035] Hinsichtlich konstruktiver Ausbildungen der Halteeinrichtung wird auf die Beschreibung
der ersten Alternative der erfindungsgernäßen Vorrichtung verwiesen. Es ist von wesentlicher
Bedeutung, dass die Halteeinrichtung separat als Ausstattungsteil auch bereits bestehenden
Vorrichtungen ohne Spalt- bzw. Abstandsüberbrückungsmittel zugeordnet werden kann.
[0036] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
nebst Ausgestaltungen der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung
mit der Erläuterung des angeführten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der
Zeichnung werden im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung, teilweise geschnitten, eine Aufsicht auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung, in Einfahrstellung der Transportplatten,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung, ein vergrößertes Detail des Gegenstandes aus Fig. 1,
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung, teilweise geschnitten, den Gegenstand aus Fig. 1, während
des Ausfahrens der Transportplatten,
- Fig. 4
- in schematischer Darstellung, den Gegenstand aus Fig. 3, in vollständig ausgeschobener
Stellung der Transportplatten,
- Fig. 5
- in schematischer Darstellung, eine Aufsicht auf den Gegenstand aus Fig. 3, während
des Ausschiebens des Presskörpers aus dem Trichter durch den Innenteil des Teleskopschiebers,
- Fig. 6
- in schematischer Darstellung, eine Aufsicht auf den Gegenstand aus Fig. 3, während
des Zurückziehens der Transportplatten zum Erreichen der Einfahrstellung,
- Fig. 7
- in schematischer Darstellung, vergrößert, teilweise geschnitten, eine Vorderansicht
des Gegenstandes aus Fig. 1, mit in den Trichter der Verpackungseinrichtung ausgeschobenen
Transportplatten und Presskörper,
- Fig. 8
- in schematischer Darstellung, teilweise geschnitten, eine Seitenansicht des Gegenstandes
aus Fig. 1 mit in den Trichter der Verpackungseinrichtung ausgeschobenen Transportplatten,
erweitert um die Verpackungsmaterialzuführung,
- Fig. 9
- in schematischer Darstellung, teilweise geschnitten, eine Vorderansicht des Gegenstandes
aus Fig. 1 mit Halteeinrichtung,
- Fig. 10
- in schematischer Darstellung, teilweise geschnitten, den Gegenstand aus Fig. 1, mit
Halteeinrichtung und
- Fig. 11
- in schematischer Darstellung, eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unter steuertechnischem Aspekt.
[0037] Die Fig. zeigen eine Vorrichtung zum Pressen von mindestens einem Fasermaterialkörper
mit geringem Raumgewicht, mit einer Presseinrichtung 1 und mit einer der Presseinrichtung
1 nachgeordneten Verpackungseinrichtung 2.
[0038] Gemäß der ersten Alternative der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Mittel zum Schließen
3 des räumlichen Abstandes A zwischen Presseinrichtung 1 und Verpackungseinrichtung
2 und des Abstandes B innerhalb der Presseinrichtung 1 vorgesehen, die den Abstand
A, B während des Ausbringens des verpressten Fasermaterialkörpers bzw. des Presskörpers
4 aus der Presseinrichtung 1 in die Verpackungseinrichtung 2 überdecken, wie in den
Fig. 3, 4, 5, 6 und 11 gezeigt.
[0039] In Fig. 2 sind die räumlichen Abstände A, B besonders gut zu erkennen. Abstand A
betrifft den Spalt zwischen dem Trichter 5 der Verpackungseinrichtung 2 und der Außenwand
6 der Presseinrichtung 1, wobei dieser über Flansch 37 an der Außenwand 6 fixiert
ist. Abstand B betrifft den Spalt zwischen der Stirnseite der Pressplatte 7 und der
Innenwand 8 der Presseinrichtung 1. Die Mittel zum Schließen 3 der räumlichen Abstände
A, B umfassen zwei Transportplatten 9, die die Abstände A, B überbrücken und mit denen
der Presskörper 4 gemeinsam aus der Presseinrichtung 1 in die Verpackungseinrichtung
2 gelangt.
[0040] Es sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei gegenüberliegende Pressplatten
7 vorgesehen, denen jeweils eine Transportplatte 9 zugeordnet ist. Die beiden Transportplatten
9 nehmen am Pressvorgang teil. Der Presskörper 4 wird von den Transportplatten 9 in
Form gehalten und die Geschwindigkeit des Presskörpers 4 ist betragsgleich zur Geschwindigkeit
der Transportplatten 9. Da die Geschwindigkeitsdifferenz gleich Null ist, tritt keine
Relativgeschwindigkeit auf und die Gefahr von Oberflächenbeschädigungen während des
Transports aus der Presseinrichtung sind weitgehend ausgeschlossen.
[0041] Die Pressplatten 7 weisen jeweils eine hier nicht näher dargestellte Führungsschiene
auf, die mit dem jeweiligen Schlitten 10 der Transportplatten 9 zusammenwirkt. Der
Schlitten 10 ist auf der Führungsschiene der Pressplatte 7 verfahrbar und ist einseitig,
in einem von der Verpackungseinrichtung 2 wegweisenden Bereich der Transportplatte
7 angeordnet.
[0042] Die Fig. 1, 2 und 12 zeigen, dass die Transportplatten 9 in Einfahrstellung bzw.
während des Pressens in etwa deckungsgleich zu den Pressplatten 7 angeordnet ist,
wobei der Schlitten 10 dann bezogen auf die Pressplatten 7 in deren von der Verpackungseinrichtung
2 wegweisenden Bereich verfahren ist. Die absolute Nullstellung der Transportplatten
9 ist in den Fig. nicht gezeigt. In der absoluten Nullstellung liegt der Schlitten
10 mit seiner von der Verpackungseinrichtung 2 wegweisenden Stirnseite 11 an der von
der Verpackungseinrichtung 2 weiter beabstandeten Innenwand 8 der Presseinrichtung
1 an.
[0043] In der in den Fig. 3 bis 6, 7, 10 und 11 ist gezeigt, dass die Transportplatten 9
in den Trichter 5 der Verpackungseinrichtung 2 ausfahrbar sind, in diesen hineinragen
und dabei die Abstände A, B überdecken. In Fig. 3 befinden sich die Transportplatten
9 mit dem zwischen ihnen eingeklemmten Presskörper 4 auf dem Weg zur maximalen Ausfahrstellung.
Der Schlitten 10 der Transportplatten 9 gelangt dann bezogen auf die Pressplatten
7 immer weiter in deren zur Verpackungseinrichtung 2 hinweisenden Bereich. In den
Fig. 4, 5 und 11 ist die maximale Ausfahrposition gezeigt, wobei die Transportplatten
9 bis zum freien Ende des Trichters 5 reichen und bündig mit diesem abschließen.
[0044] Die Transportplatten 9 weisen jeweils eine Presskörperkontaktfläche 12 aus Metall
mit einer polierten Oberfläche auf, um die Reibung möglichst gering zu halten, wenn
der Presskörper beim Verlassen des Transportplattenbereiches in Relativbewegung zu
den Transportplatten gerät und in das Verpackungsmaterial ausgeschoben wird.
[0045] Die Transportplatten 9 sind nicht nur über die Schlitten 10 mit den Pressplatten
7 in Kontakt. Wegen der schematischen Darstellungsweise des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auf eine Erläuterung von Stützeinrichtungen
die die Transportplatte 9 gegen die Pressplatte 7 abstützen, verzichtet worden. Die
Stützeinrichtungen sind aus Kunststoff, um die Pressplatten nur mit geringem Gewicht
zu belasten.
[0046] Mit 13 ist eine Ausschubeinrichtung bezeichnet, die der in die Presseinrichtung 1
hineinverfahren wird, um nach dem Pressvorgang die Transportplatten 9, zwischen denen
der Presskörper 4 sitzt, aus der Presseinrichtung 1 zur Verpackungseinrichtung 2 auszubringen
und dabei die beiden räumlichen Abstände A und B zu überdecken. Bspw. aus Fig. 3 ist
ersichtlich, dass die Ausschubeinrichtung 13 an den von der Verpackungseinrichtung
2 abgewandten Stimseiten 14 der Transportplatten 9 angreift, um diese gemeinsam mit
dem Presskörper 4 zur Verpackungseinrichtung 2 zu verbringen.
[0047] Die Ausschubeinrichtung 13 in Form eines Teleskopschiebers 15 ausgebildet, wobei
das Außenteil 16 des Teleskopschiebers 15 die Transportplatten 9 in Richtung der Verpackungseinrichtung
2 verbringt. Das Innenteil 17 des Teleskopschiebers 15 verbringt die Transportplatten
9 in zur Verpackungseinrichtung 2 entgegengesetzte Richtung, holt diese quasi zurück
in die Einfahrstellung. Das Zurückziehen des Teleskopschiebers 15 ist in Fig. 6 gezeigt.
Dabei greift das Innenteil 17 des Teleskopschiebers 15 an einem Anschlag 18 der jeweiligen
Transportplatte 9 in einem der von der Verpackungseinrichtung 2 abgewandten Bereich
an. Der Anschlag 18 ist als Profilleiste mit schräger, sich zur Verpackungseinrichtung
2 hin erweiternder Anschlagfläche 19 ausgebildet, die auf der Transportplatte 9 angeordnet
ist und gleichzeitig die von der Verpackungseinrichtung 2 abgewandte Stirnseite 14
der Transportplatte 9 vergrößert.
[0048] Aus den Fig. 8, 9 ergibt sich, dass das Innenteil 17 des Teleskopschiebers 15 oberhalb
des Außenteils 16 angeordnet ist und eine an die Abmessungen des Presskörpers 4 angepasste
Ausschubplatte 20 aufweist. Mit 21 sind die Lagerungen für die Ausschubeinrichtung
13 bzw. für das Außen- und Innenteil 16, 17 des Teleskopschiebers gekennzeichnet,
die auf einem Unterbau 22 angeordnet sind. Des weiteren ist in den Fig. 8, 9 eine
Abdeckplatte 23 gezeigt, die in der Presseinrichtung 1 - hier ohne vordere Pressplatte
7 gezeigt - angeordnet ist und den Presskörper 4 während des Pressens von oben in
Form hält. Aus Fig. 8 ist noch ein nicht näher bezeichnetes Transportband ersichtlich,
mit dem der verpackte Presskörper 4 abtransportiert wird.
[0049] Die Ausschubeinrichtung 13 wird über Servotechnik angetrieben und die Bewegungen
des Außenteils 16 sowie des Innenteils 17 des Teleskopschiebers 15 können unabhängig
voneinander erfolgen. So ist die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Ausschubbewegung des
Innenteils 17 zum Ausschieben des Presskörpers 4 aus dem Trichter 5 in Richtung des
Pfeils C unabhängig von der Bewegung des Außenteils 16 des Teleskopschiebers. Dafür
sind Außen- und Innenteil 16, 17 bei der in Fig. 6 gezeigten Rückholbewegung in Richtung
des Pfeils D aneinander gekoppelt. Auch die in Fig. 3 gezeigte Vorschubbewegung von
Außen- und Innenteil 16, 17 gemäß Pfeil E, wobei Transportplatten 9 und Presskörper
4 gemeinsam ausgeschoben werden, sind aneinander gekoppelt.
[0050] Aus Fig. 7 wird deutlich, dass der Trichter 5 der Verpackungseinrichtung 2 eine querschnittsveränderliche
geteilte Ausführung aufweist und gemäß Pfeil F in der Höhe - entsprechend der Abmessung
des Presskörpers 4 - eingestellt werden kann. Die Verpackungseinrichtung 2 umfasst
außerdem eine Verpackungsmaterialzuführung 24, die in den Fig. 1, 7, 8, 10, 11 und
12 gezeigt ist und nicht näher bezeichnete Bänder umfasst, die Folie 25 - vgl. Fig.
1, 11 - zuführen und über den aus dem Trichter 5 austretenden Presskörper 4 schieben.
Die Verpackungsmaterialzuführung 24 ist zur Anpassung an den Presskörper 4, Einstellung
einer bestimmten Folienspannung und zur Einstellung eines exakten Überstandes der
Folie über hier durch einen Servomotor 26 verdeutlichte Servotechnik antreibbar. An
der Innenoberfläche des Trichters 5 sind Kunststoffschienen 36 vorgesehen, die die
Reibung der Transportplatten 9 herabsetzen.
[0051] Die Fig. 9 bis 11 zeigen, dass der Verpackungseinrichtung 2 zwei Halteeinrichtungen
27 gemäß der zweiten Alternative der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeordnet sind,
die den Presskörper 4 beim Verlassen des Trichters 5 in Form halten und eine Expansion
des Presskörpers 4 verhindern. Die Halteeinrichtungen 27 sind entsprechen dem Pfeil
G an die Verpackungseinrichtung 2 heranfahrbar und auch entfernbar und liegen als
vertikale Rollen mir horizontaler Drehrichtung vor, wobei die Höhe der Rollen auf
die Höhenabmessung des Presskörpers 4 abgestimmt sind. Die Halteeinrichtungen 27 können
auch anderen Verpackungseinrichtungen zugeordnet werden. Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel
führt beide Alternativen der Erfindung zusammen.
[0052] Sämtliche Bewegungen der einzelnen Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden
über eine in Fig. 11 schematisch dargestellte Steuereinrichtung 28 synchronisiert.
Die Steuervorgänge richten sich in rein schematisch angedeuteter Weise auf den Antrieb
29 für die Halteeinrichtungen 27, auf den Servoantrieb 30 zum Folienaufziehen bezüglich
der Verpackungsmaterialzuführung 24, auf den Antrieb 31 zur Querschnittseinstellung
des Trichters 5, auf den Antrieb 32 zur Höhenverstellung der Transportplatten 9, auf
den Antrieb 33 zur Höhenverstellung der in Fig. 8 gezeigten Abdeckplatte 23, auf den
Servo- Antrieb 34 für den Außenteil 16 des Teleskopschiebers15 und auf den Servo-Antrieb
35 für den Innenteil 17 des Teleskopschiebers15.
[0053] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden mehrere Fasermaterialkörper zum Presskörper
4 verpresst, die bereits eine Vorverpackung in Form einer Umhüllung aus Folie aufweisen.
[0054] Hinsichtlich weiterer, in den Figuren nicht gezeigter Merkmale wird auf den allgemeinen
Teil der Beschreibung verwiesen.
[0055] Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Lehre nicht auf das
voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel eingeschränkt ist. Vielmehr sind die unterschiedlichsten
baulichen Ausführungsformen der Mittel zum Schließen von Abständen, der Transportplattenführung,
verschiedene Arten der Steuerung möglich. Auch können andere Arten von Unebenheiten,
Spalten, Abständen überdeckt werden, die sich bei anderweitigen Anschlusssituationen
weiterer Bauteile ergeben. Hierbei ist insbesondere die Abdecklatte innerhalb der
Presseinrichtung zu nennen, die ggf. unerwünschte Expansion zulässt. Insofern könnten
die hier vorrangig als zwei gegenüberliegende vertikale Transportplatten beschriebenen
Mittel zum Schließen von Abständen auch in weiteren Ebenen zum Einsatz kommen, so
dass sie den Presskörper nach allen Seiten hin in Form halten. Im Hinblick auf die
Halteeinrichtung gemäß der zweiten Alternative der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
hier ebenfalls mehre bauliche Alternativen möglich - in Form von Rollen, Bändern,
Platten.
Bezugszeichenliste
[0056]
1 Presseinrichtung |
23 Abdeckplatte |
2 Verpackungseinrichtung |
24 Verpackungsmaterialzuführung |
3 Mittel zum Schließen von Abständen |
25 Folie |
4 Presskörper |
26 Servoantrieb |
5 Trichter |
27 Halteeinrichtung |
6 Außenwand von 1 |
28 Steuereinrichtung |
7 Pressplatte |
29 Antrieb für 27 |
8 Innenwand von 1 |
30 Servoantrieb für 24 |
9 Transportplatte |
31 bis 35 diverse Antriebe - schematisch |
10 Schlitten |
36 Kunststoffschienen |
11 Stirnseite von 10 |
37 Flansch für 5 |
12 Presskörperkontaktfläche |
|
13 Ausschubeinrichtung |
A Abstand zwischen 1 und 2 |
14 Stirnseite von 9 |
B Abstand zwischen 7 und 8 |
15 Teleskopschieber |
C Ausschubrichtung von 4 |
16 Außenteil |
D Rückholrichtung - 13, 15, 16, 17 |
17 Innenteil |
E Bewegungsrichtung 9, 4 |
18 Anschlag |
F Querschnittsänderung 5 |
19 Anschlagfläche |
G Bewegungsrichtung 27 |
20 Ausschubplatte |
|
21 Lagerungen für 13 |
|
22 Unterbau |
|
1. Vorrichtung zum Pressen von mindestens einem Fasermaterialkörper mit geringem Raumgewicht,
mit einer Presseinrichtung (1) und mit einer der Presseinrichtung (1) nachgeordneten
Verpackungseinrichtung (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel zum Schließen (3) des räumlichen Abstandes (A) zwischen Presseinrichtung (1)
und Verpackungseinrichtung (2) und / oder des Abstandes (B) innerhalb der Presseinrichtung
(1) vorgesehen sind und dass der Abstand (A) und / oder der Abstand (B) zumindest
temporär, insbesondere während des Ausbringens des verpressten Fasermaterialkörpers
bzw. des Presskörpers (4) aus der Presseinrichtung (1) in die Verpackungseinrichtung
(2), verschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Schließen (3) des räumlichen Abstandes (A) und / oder des räumlichen
Abstandes (B) zumindest eine Transportplatte (9) umfassen, die den Abstand (A, B)
überbrückt und mit der der Presskörper (4) gemeinsam aus der Presseinrichtung (1)
in die Verpackungseinrichtung (2) gelangt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Presskörpers (4) auf dem Weg in die Verpackungseinrichtung
(2) betragsgleich zur Geschwindigkeit der Transportplatte (9) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei zwei gegenüberliegenden Pressplatten (7) einer Presseinrichtung (1) jeder Pressplatte
(7) eine Transportplatte (9) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplatte (9) am Pressvorgang teilnimmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressplatte (7) eine Führungsschiene aufweist und dass die Transportplatte (9)
einen Schlitten (10) aufweist, der auf der Führungsschiene der Pressplatte (7) verfahrbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (10) einseitig, in einem von der Verpackungseinrichtung (2) wegweisenden
Bereich der Transportplatte (9) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplatte (9) in Einfahrstellung bzw. während des Pressens in etwa deckungsgleich
zur Pressplatte (7) angeordnet ist, wobei der Schlitten (10) dann bezogen auf die
Pressplatte (7) in deren von der Verpackungseinrichtung (2) wegweisenden Bereich verfahren
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplatte (9) in Ausfahrstellung in die Verpackungseinrichtung (2) ragt
und so den Abstand (A, B) überbrückt, wobei der Schlitten (10) dann bezogen auf die
Pressplatte (7) in deren zur Verpackungseinrichtung (2) hinweisenden Bereich verfahren
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplatte (9) eine Presskörperkontaktfläche (12) aus Metall mit einer vorzugsweise
polierten Oberfläche aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Stützeinrichtungen, insbesondere aus Kunststoff, vorgesehen sind, die die Transportplatte
gegen die Pressplatte abstützen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Presseinrichtung (1) eine Ausschubeinrichtung (13) vorgeordnet ist, die die Mittel
zum Schließen (3) des räumlichen Abstandes (A) zwischen Presseinrichtung (1) und Verpackungseinrichtung
(2) und / oder des räumlichen Abstandes (B) innerhalb der Presseinrichtung (1), insbesondere
die Transportplatte (9), nach dem Pressvorgang mit dem Presskörper (4) aus der Presseinrichtung
(1) in die Verpackungseinrichtung (2) verbringt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschubeinrichtung (13) an der von der Verpackungseinrichtung (2) abgewandten
Stirnseite (14) der Transportplatte (9) angreift, um diese gemeinsam mit dem Presskörper
(4) zur Verpackungseinrichtung (2) zu verbringen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschubeinrichtung (16) in Form eines Teleskopschiebers (15) ausgebildet ist,
wobei das Außenteil (16) des Teleskopschiebers (15) die Transportplatte (9) in Richtung
der Verpackungseinrichtung (2) verbringt und das Innenteil (17) des Teleskopschiebers
(15) die Transportplatte (9) in zur Verpackungseinrichtung (2) entgegengesetzte Richtung
verbringt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (17) des Teleskopschiebers (15) an einem Anschlag (18) der Transportplatte
(9) angreift, um die Transportplatte (9) zur Einfahrstellung zurückzubewegen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (18) als Profilleiste mit schräger, sich zur Verpackungseinrichtung
(2) hin erweiternder Anschlagfläche (19) ausgebildet ist, die auf der Presskörperkontaktfläche
(12) der Transportplatte (9) angeordnet ist und vorzugsweise gleichzeitig die von
der Verpackungseinrichtung (2) abgewandte Stirnseite (14) der Transportplatte (9)
vergrößert,
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (17) des Teieskopschiebers (15) oberhalb des Außenteils (16) angeordnet
ist und vorzugsweise eine an die Abmessungen des Presskörpers (4) angepasste Ausschubplatte
(20) aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschubeinrichtung (13) über Servotechnik antreibbar ist und dass die Bewegungen
des Außenteils (16) sowie des Innenteils (17) des Teleskopschiebers (15) unabhängig
voneinander herbeiführbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (2) einen vorzugsweise querschnittsveränderlichen Trichter
(5) und eine Verpackungsmaterialzuführung (24) mit einer Folie (25), einer Banderole
oder einem Sack, einem Netz oder dgl. umfasst, die zur Anpassung an den Presskörper
(4), zur Spannung und zur Einstellung eines exakten Überstandes der Folie (25), Banderole
etc. über Servotechnik antreibbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungseinrichtung (2) mindestens eine Halteeinrichtung (27) zuordenbar ist,
die den Presskörper (4) beim Verlassen der Verpackungseinrichtung (2) in Form hält
und eine Expansion des Presskörpers (2) verhinclert.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (28) vorgesehen ist, die die Bewegungen der Ausschubeinrichtung
(13) und der Verpackungsmaterialzuführung (24) und / oder die Bewegungen der Halteeinrichtung
(27) und / oder der Verpackungseinrichtung (2) und / oder einer Abdeckplatte (23)
der Presseinrichtung (1) und / oder die Höheneinstellung der Transportplatte (9) synchronisiert.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der zu verpressende Fasermaterialkörper oder mehrere zu verpressende Fasermaterialkörper
eine Vorverpackung in Form einer Umhüllung aus Folie, Papier, Maschengewebe oder dgl.
aufweist bzw. aufweisen.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplatte mindestens ein umlaufendes Band zum verbesserten Ablösen des
Presskörpers von der Transportplatte aufweist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportplatte zum verbesserten Ablösen des Presskörpers mit - insbesondere
druckluftbeaufschlagbaren - Durchtrittsöffnungen an der Pressgut - bzw. Presskörperkontaktschicht
versehen ist.
25. Vorrichtung zum Pressen von mindestens einem Fasermaterialkörper mit geringem Raumgewicht,
mit einer Presseinrichtung (1) und mit einer der Presseinrichtung (1) nachgeordneten
Verpackungseinrichtung (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verpackungseinrichtung (2) mindestens eine Halteeinrichtung (27) zuordenbar ist,
die den Presskörper (4) beim Verlassen der Verpackungseinrichtung (2) in Form hält
und eine Expansion des Presskörpers (4) verhindert.