[0001] Die Erfindung betrifft einen Anleger zum Zuführen von Bogen gemäß des Oberbegriffs
von Anspruch 1.
[0002] Typischerweise werden Vorrichtungen der genannten Art eingesetzt, um Bogen einer
bogenverarbeitenden Vorrichtung zuzuführen. In der Druckweiterverarbeitung wird häufig
eine Mehrzahl solcher Anleger verwendet, um unterschiedliche Bogen auf einer Sammelstrecke
zu sammeln. Die gesammelten Bogen werden im Anschluss je nach Vorrichtung beispielsweise
geheftet oder klebegebunden.
[0003] Unter der Vielzahl unterschiedlicher Anleger gibt es solche, bei denen ein Stapelbogen
oberhalb der Sammelstrecke angeordnet ist, und Greifer, die auf einer Greifertrommel
angeordnet sind, den jeweils untersten Bogen des Stapels abziehen und der Sammelstrecke
zuführen. Um nur den untersten Bogen des Stapels abzuziehen, und damit Doppelbogen
zu vermeiden, werden Bogenseparierungselemente eingesetzt, die sicherstellen, dass
die Greifer auf den Greifertrommeln jeweils nur einen Bogen abziehen. Typischerweise
werden die Bogenseparierungselemente, etwa Rückhaltefinger, Saugluftgreifer oder Auffächerer
mechanisch kurvengesteuert. Diese Steuerkurven für die Bogenseparierungselemente sowie
die Greifertrommeln werden im Stand der Technik auf einer Welle angebracht, die in
den Seitenwänden des Anlegers gelagert ist. Der Ein- oder Ausbau einer solchen Welle,
die in den Seitenwänden gelagert ist, ist sehr umständlich. Das Austauschen von Komponenten
auf dieser Welle, etwa einer Greifertrommel oder von verschiedenen Kurvenscheiben,
ist durch die Einbaulage der Welle erheblich erschwert und in der Regel nur innerhalb
des eher schwer zugänglichen Gehäuses des Anlegers möglich. Oftmals stehen bei solchen
Arbeiten die Greifertrommeln den Kurvenscheiben im Weg oder anders herum.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Anleger zum Zuführen von Bogen anzugeben,
bei der der Einbau bzw. Ausbau oder Wechsel von Elementen, etwa Greifer, Trommeln
oder Kurvenscheiben zur Steuerung von Bogenseparierungselementen erleichtert ist.
Diese Aufgabe wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen Anlegers zum Zuführen von Bogen
mit den im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmalen gelöst. Weitere Merkmale
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Demgemäß sind die Greifer bzw. Greifertrommeln an wenigstens einer Greiferwelle angeordnet
und die Mehrzahl von Kurven zur Steuerung von Bogenseparierungselementen auf einer
von der wenigstens einen Greiferwelle getrennten Kurvenwelle angeordnet.
Durch die Trennung von Greiferwelle und Kurvenwelle wird die Anzahl von Elementen
auf der jeweiligen Welle reduziert. Dadurch sind die einzelnen Wellen leichter handhabbar
und der Zugang zu Elementen, die weiter innen auf einer Welle liegen, ist erleichtert.
Dies gilt insbesondere für solche Elemente, die scheibenförmig sind, und nur entlang
der Achse der jeweiligen Welle verschiebbar und von der Welle entfernbar sind. Derartige
Elemente erfordern, dass alle anderen Elemente, die sich zwischen diesem Elemente
und dem Ende der Welle befinden, zuerst entfernt werden, bevor dieses Element entfernt
werden kann. Entsprechend verkürzt sich die Zeit, die erforderlich ist, um die anderen
Elemente zu entfernen, dadurch, dass weniger Elemente auf der Welle gelagert sind.
Auch der Ein- oder Ausbau der gesamten Welle wird durch die reduzierte Zahl der Elemente
auf der jeweiligen Welle erleichtert.
[0006] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Anlegers weisen die wenigstens
eine Greiferwelle und die Kurvenwelle einen gemeinsamen Antrieb auf. Dadurch lässt
sich auf relativ einfache Weise eine Synchronität der Bewegungsabläufe von Kurvenwelle
und Greiferwelle erzielen.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anlegers ist
die wenigsten eine Greiferwelle mit einem Getriebe mit der Kurvenwelle verbindbar.
Dabei kann es sich beispielsweise bei dem Getriebe um zwei Zahnräder handeln, die
auf der jeweiligen Welle angebracht sind und miteinander in Eingriff stehen. Alternativ
sind auch andere Getriebe, etwa ein Zahnriemen oder andere, dem Fachmann bekannte
Mechanismen einsetzbar. Vorteilhafterweise enthält das Getriebe zwischen Greiferwelle
und Kurvenwelle auch eine Kupplung, mit der die Kurvenwelle von der Greiferwelle abkuppelbar
ist.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anlegers ist
die Greiferwelle in einer Greiferwelleneinheit gelagert, wobei das Anlegergehäuse
wenigsten einen Aufnahmeplatz für die Greiferwelleneinheit aufweist, an dem die Greiferwelleneinheit
mitsamt der Greiferwelle und den Greifern lösbar befestigbar ist. Dies ermöglicht
es, die Greiferwelleneinheit außerhalb des Anlegergehäuses zusammenzusetzen und erst
im Anschluss in das Anlegergehäuse einzusetzen. Bei einem Wechsel von Elementen auf
der Greiferwelle, lässt sich die Greiferwelle einfach mitsamt der Greiferwelleneinheit
aus dem Anlegergehäuse ausbauen und außerhalb des Anlegergehäuses demontieren, zusammensetzen
oder warten. Dies stellt eine deutliche Vereinfachung von solchen Arbeiten dar, da
die Greiferwelleneinheit im ausgebauten Zustand ausgezeichnet zugänglich ist. Außerdem
ist die Fertigung des gesamten Anlegers durch diese Maßnahme erleichtert, da der Anleger
und die Greiferwelleneinheit parallel gefertigt werden können und erst zu einem späteren
Zeitpunkt auf einfache Weise zusammengefügt werden können. Da sich die Kurvenwelle
nicht in der Greiferwelleneinheit befindet, wird zudem bei einem eventuellen Austausch
von Elementen auf der Greiferwelle, und damit einem Ausbau der Greiferwelleneinheit,
die justierte Position der Kurvenwelle nicht verändert. Dadurch entfallen lästige
Nachjustagen an der Kurvenwelle, wenn die Greiferwelleneinheit mitsamt der Greiferwelle
wieder eingebaut ist.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Anlegers ist
die Kurvenwelle in einer Kurvenwelleneinheit gelagert, wobei das Anlegergehäuse wenigstens
einen Aufnahmeplatz für die Kurvenwelleneinheit aufweist, an dem die Kurvenwelleneinheit
mitsamt der Kurvenwelle um den Kurven zur Steuerung der Bogenseparierungselemente
befestigbar ist. Dies hat die gleichen Vorteile, die durch die Lagerung der Greiferwelle
in einer Greiferwelleneinheit unabhängig vom Anlegergehäuse entstehen. Auch hier kann
die Kurvenwelleneinheit außerhalb des Anlegergehäuses zusammengebaut, auseinandergebaut
und gewartet werden. Ebenso entfallen lästige Nachjustagen an der Greiferwelle, wenn
die Kurvenwelleneinheit mitsamt der Kurvenwelle wieder eingebaut ist.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Anlegers sind
in einem Anleger zwei der Greiferwelleneinheiten lösbar befestigbar sowie zwischen
den Greiferwelleneinheiten eine Kurvenwelleneinheit lösbar befestigbar, wobei die
Kurvenwelleneinheit die Kurven zur Steuerung der Bogenseparierungselemente des gesamten
Anlegers enthält. Vorteilhafterweise ist eine Kupplung zwischen den zwei Greiferwelleneinheiten
vorgesehen, die eine Übertragung des Antriebs von der ersten Greiferwelleneinheit
auf die zweite Greiferwelleneinheit ermöglicht. Das Vorsehen von zwei Greiferwelleneinheiten
bedeutet im Wesentlichen die Teilung einer längeren Greiferwelle in zwei kürzere Greiferwellen.
Durch die Hintereinanderschaltung von mehreren Greiferwelleneinheiten bei mehreren
Anlegern entsteht dadurch eine lange segmentierte Greiferwelle, bei der vergleichsweise
kurze Greiferwellensegmente einzeln einbau- bzw. austauschbar sind. Die Kurvenscheiben
zur Steuerung der Bogenseparierungselemente beider Greiferwelleneinheiten werden vorteilhafterweise
auf der einen Kurvenwelleneinheit gesammelt.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anlegers handelt es
sich bei den Bogenseparierungselementen um wenigstens eines der folgenden Saugluftgreifer,
Saugluftzuführung, Rückhaltefinger. Bei dem Saugluftgreifer handelt es sich um einen
Greifer, der das vordere Ende des unteren Bogen des Stapels aufgrund eines Unterdrucks
am Saugluftgreifer ansaugt und nach unten in die Reichweite des Greifers der Greifertrommeln
bringt. Die Saugluftzuführung wird derart gesteuert, dass die Saugluft am Saugluftgreifer
abgeschaltet wird, wenn der Greifer der Greifertrommeln den untersten Bogen erfasst
hat, bzw. angeschaltet wird, wenn der Saugluftgreifer den nächsten Bogen ergreifen
soll. Der Rückhaltefinger dient dazu, Bogen, die oberhalb des untersten Bogens des
Stapels liegen von dem untersten Bogen zu trennen. Weitere Bogenseparierungselemente
könnten beispielsweise Blasluftdüsen sein, die den unteren Stapel im Bereich des Saugluftgreifers
auffächern, so dass kein weiterer Bogen an dem untersten Bogen haftet.
[0012] In einer weitem Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anlegers weist die wenigstens
eine Greiferwelle Greifer für das Abziehen von Bogen von zwei Stapeln auf. Im Prinzip
sind auch Greifer für das Abziehen von mehr als zwei Stapeln denkbar, mit steigender
Anzahl von Stapeln steigt aber auch die Länge der Greiferwelle und verringern sich
damit die Vorteile der Segmentierung der Greiferwelle.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anlegers sammelt
der Anleger die Bogen in einem Sammelkanal, wobei der Kanal im Wesentlichen vertikal
angeordnet ist, und wobei die Breite des Kanals automatisch verstellbar ist. Durch
die Verstellung der Breite des Kanals kann der Anzahl der zu sammelnden Bogen im Sammelkanal
Rechnung getragen werden. Einerseits sollte der Kanal möglichst schmal sein, damit
die Bogen besser geführt werden können, andererseits darf der Kanal nicht zu schmal
sein, damit der Stapel gesammelter Bogen im Sammelkanal gut transportiert werden kann
und nicht durch Reibung mit den Sammelkanalwänden die Bogen beschädigt werden. Je
nach Anzahl von Anlegern und damit in Abhängigkeit des jeweiligen Sammelauftrags variiert
die erforderliche Kanalbreite.
[0014] Die Erfindung betrifft auch eine Sammeleinrichtung mit einer Antriebseinheit und
wenigstens einem Anleger gemäß Anspruch 1, wobei die Sammeleinrichtung zusätzlich
eine Anlegeeinheit zur manuellen Anlage aufweist. Dadurch ist es möglich, bereits
vorgesammelten Stapeln weitere Bogen zuzuführen, wenn die vorgesammelten Stapel in
die manuelle Einlage eingelegt werden
[0015] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Doppelbogenkontrolle, insbesondere
in einer Buchfertigungsstrecke mit den Schritten
-- Bereitstellen eines Transportpfades für einzelne Bogen,
-- Bereitstellen von einem Dickendetektor entlang des Transportpfades,
-- Auslösen eines Probebogens, bei dem der einzelne Probebogen entlang des Transportpfades
transportiert wird,
-- Messen eines Dickenwertes des Probebogens an dem Dickendetektor,
-- Abspeichern des Dickenwertes für den Probebogen in einer Steuerung,
-- Vergleichen des Dickenwertes des Probebogens mit den Dickenwerten der Normalbogen,
die der Dickendetektor im Normalbetrieb misst,
― Ausgeben eines Signals, wenn der Dickenwert eines Normalbogens im Normalbetrieb
etwa ein Vielfaches des Dickenwerts des Probebogens beträgt.
[0016] Durch dieses Verfahren entfällt die Notwendigkeit, eine absolute Dickenmessung vorzunehmen.
Im Prinzip liefert der Dickendetektor nur ein elektronisches Signal, das er als Vergleichsmaßstab
zwischen Normalbogen und Probebogen verwenden kann. Eine derartige Kalibrierung ist
unabhängig von dem Material der Probebogen, der Dicke oder auch Umgebungsbedingungen,
wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc., da die Kalibrierung durch den Probebogen vorteilhafterweise
unmittelbar vor dem Normalbetrieb stattfindet, so dass sich diese Umgebungsbedingungen
für den Normalbetrieb kaum geändert haben.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens zur Doppelbogenkontrolle umfasst
der Schritt des Bereitstellens das Bereitstellen eines Dickendetektors im Transportpfad
eines Umschlaganlegers eines Multizangenklebebinders. In einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Doppelbogenkontrolle umfasst der Schritt das
Bereitstellen eines Detektors im Transportpfad jedes Anlegers einer Sammeleinheit
eines Multizangenklebebinders. Entsprechend umfasst vorteilhafterweise der Schritt
des Auslösens eines Probebogens das Auslösen jeweils eines Probebogens aus einer Mehrzahl
von Anlegern einer Sammeleinheit. Bei dieser Mehrzahl von Anlegern kann es sich entweder
um alle Anleger der Sammeleinheit handeln oder zumindest um alle Anleger der Sammeleinheit,
die für einen kommenden Sammelauftrag verwendet werden.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens zur Doppelbogenkontrolle umfasst
der Schritt des Messens das kapazitive Messen der Bogendicke. Andererseits sind auch
andere dem Fachmann bekannte Messmethoden, wie Triangulation, Durchlicht, Ultraschall
usw. denkbar.
[0019] Bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen näher beschrieben. Es zeigen in
schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine perspektivische Vorderansicht des erfindungsgemäßen Anlegers,
- Fig. 2
- eine perspektivische Rückansicht des erfindungsgemäßen Anlegers ohne eingebaute Greiferwelleneinheit
bzw. Kurvenwelleneinheit,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Greiferwelleneinheit,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kurvenwelleneinheit,
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht zweier erfindungsgemäßer Anleger, die miteinander
verbunden sind,
- Fig. 6
- eine schematische seitliche Schnittdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Anlegers,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sammeleinheit
mit Antrieb und manueller Anlage.
- Fig. 8
- Einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Anlegers einer Buchfertigungsstrecke
[0020] Der in den Figuren 1 und zwei gezeigte Anleger 100 weist vier Stapelauflagen 101,
102, 103, 104 für Bogen auf. Wie in Fig. 6 zu sehen ist, befindet sich unterhalb der
Stapelauflagen 101, 102, 103, 104 der Sammelkanal 140, der sich über die gesamte Länge
des Anlegers erstreckt. Der unterste Bogen in einem Stapel auf einer Stapelauflage
101, 102, 103, 104 wird von einem Saugluftgreifer 370 in der Nähe der Vorderkante
erfasst, durch Unterdruck angesaugt, und von dem Saugluftgreifer 370 nach unten abgelenkt.
Sobald der unterste Bogen derart abgelenkt wurde, werden die darüber liegenden Bogen
vom Rückhaltefinger 360, der dafür unter den Bogenstapel eingeschwenkt wird, zurückgehalten.
Greifer 236, 237, die auf Greiferscheiben 231, 233 gelagert sind, die Teil der Greifertrommel
231, 232 sind, ergreifen die ausgelenkte Vorderkante des unteren Bogens und ziehen
den Bogen von der Unterseite des Stapels ab, über die Leitfläche 130 in Richtung Sammelkanal
140. Dabei wird der Bogen von den Greiferscheiben 231, 233 gestützt.
[0021] Im unteren Bereich des Sammelkanals sind Mitnehmer 170 angeordnet, die schwenkbar
um ein Gelenk 172 an einer Kette 173 befestigt sind. Das freie Ende der Mitnehmer
170 verläuft in einem Spalt 142 in der Leitfläche 141 des Sammelkanals 140. Die Leitfläche
141 des Sammelkanals 140 ist beweglich auf Führungsstangen 143 gelagert und kann vermittels
des antreibbaren Hebels 147, der um den Schwenkpunkt 149 verschwenkbar angeordnet
ist, entlang der Führungsstangen 143 derart verschoben werden, dass sich die Breite
des Sammelkanals 140 verändern lässt. Diese Breitenverstellung erfolgt automatisch
aufgrund von Daten bezüglich der Dicke des Stapels von Bogen, der in dem Sammelkanal
140 gesammelt werden soll.
[0022] Das Gehäuse des Anlegers 100 wird im Wesentlichen gebildet durch Seitenwände 111,
112 und Querverstrebungen 120, die die Seitenwände 111, 112 miteinander verbinden.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, ist zwischen den Seitenwänden 111, 112 des Anlegergehäuses
auch eine Aufnahmeplatte 160 angeordnet. Die Querverstrebung 120 und die Aufnahmeplatte
160 werden vorteilhafterweise lösbar mit den Seitenwänden 111, 112 verschraubt.
[0023] Die in Fig. 2 gezeigte Aufnahmeplatte 160 weist Aufnahmeplätze 161, 162 für Greiferwelleneinheiten
200 sowie einen Aufnahmeplatz 165 für eine Kurvenwelleneinheit 300 auf. Die Greiferwelleneinheit
200 wird in Fig. 3 dargestellt. Demnach besteht die Greiferwelleneinheit 200 aus einer
Bodenplatte 205, an der Seitenwände 211, 212 befestigt sind, wobei in den Seitenwänden
211, 212 die Greiferwelle 220 drehbar gelagert ist.
Zudem wird die Greiferwelle 220 durch die Stützen 213, 214 gestützt. Auf der Greiferwelle
220 sind zwei Greifertrommeln 230, 232 mitsamt der Greiferscheiben 231, 233 gelagert.
Diese sind im Wesentlichen scheibenförmig und werden seitlich auf die Greiferwelle
220 aufgesteckt. Außerdem befindet sich auf der Greiferwelle 220 ein Zahnrad 250.
Die Enden der Greiferwelle 220 weisen Nuten 241, 242 auf. Über eine Kupplung 270 (vgl.
Fig. 5) sind nebeneinander liegende Greiferwellen 220, 220', 220" miteinander verbindbar,
so dass diese Greiferwellen 220, 220', 220" gemeinsam antreibbar sind. Eine derartige
Greiferwelleneinheit 200 kann außerhalb des Anlegers zusammengebaut werden, um im
Anschluss auf den entsprechenden Aufnahmeplatz 161, 162 im Anleger eingebaut zu werden.
[0024] Fig. 4 zeigt eine Kurvenwelleneinheit. Die Kurvenwelleneinheit 300 weist ebenfalls
zwei Seitenwände 311, 312 auf sowie eine Bodenplatte 305, die die beiden Seitenwände
311, 312 verbindet. Auf der Kurvenwelle 320 ist ein Zahnrad 350 angebracht. Obwohl
in Fig. 4 lediglich ein Zahn des Zahnrades 350 gezeichnet wurde, handelt es sich bei
diesem Zahnrad 350 um ein gewöhnliches Zahnrad mit einer Vielzahl von Zähnen. Dieses
Zahnrad steht in Eingriff mit dem Zahnrad 250 der Greiferwelleneinheit. Dadurch wird
der Antrieb der Greiferwelleneinheit 200 auf die Kurvenwelleneinheit 300 übertragen.
Weiterhin sind auf der Kurvenwelle 320 Kurvenscheiben 331, 332 angeordnet. Diese Kurvenscheiben
331, 332 weisen inliegende Kurvenlaufflächen 333 auf. Laufräder 345 laufen entlang
dieser Kurvenlaufflächen 333. Die Laufräder 345 sind am Ende von Hebeln 341, 342 angeordnet.
Die Hebel 341, 342 sind schwenkbar um eine Welle 347 angeordnet, wobei die Welle 347
in einer Strebe 314 gelagert ist, die an der Bodenplatte 305 der Kurvenwelleneinheit
300 befestigt ist. Am freien Ende der Hebel 341, 342 befinden sich nicht gezeigte
weitere Hebel, die die Steuerbewegung der Kurvenlauffläche 333 auf die Bogenseparierungselemente
360, 370 übertragen. Auch die Kurvenwelleneinheit 300 kann separat von dem Anleger
100 zusammengebaut werden und im Anschluss komplett an den Aufnahmeplatz 165 im Anleger
eingebaut werden. Beim Einbau der Kurvenwelleneinheit 300 gelangt das Zahnrad 350
mit dem Zahnrad 250 der Greiferwelleneinheit 200 in Verbindung. In einer weiteren
Ausführungsform kann zusätzlich eine Kupplung zwischen den Zahnrädern 250, 350 vorgesehen
sein. In einer alternativen Ausführung wird der Antrieb nicht über zwei Zahnräder
250, 350 übertragen, sondern durch geeignete andere Mittel, wie etwa einem Zahnriemenantrieb.
[0025] In Fig. 5 sind zwei Anleger 100, 100" nebeneinander angeordnet. Im ersten Anleger
100 ist eine erste Greiferwelleneinheit 200 und eine weitere Greiferwelleneinheit
200' eingebaut. Die Elemente der zweiten Greiferwelleneinheit 200' entsprechen den
Elementen der ersten Greiferwelleneinheit 200, sind jedoch mit einem Beistrich (')
gekennzeichnet. Die erste Greiferwelle 220 ist mit einer Kupplung 260 mit der Greiferwelle
220', der zweiten Greiferwelleneinheit 200 verkuppelt. Die Greiferwelle 220' der zweiten
Greiferwelleneinheit 200 ist wiederum über eine Kupplung 270 mit der nächsten Greiferwelle
220" in dem daneben angeordneten Anleger 102' durch die Seitenwand 111" und 112 verkuppelt.
Auf diese Art und Weise kann die Greiferwelle 220, 220', 220" über die Kupplung 260,
270 beliebig verlängert werden. Gleiche Elemente im zweiten Anleger 102' sind mit
den gleichen Bezugszeichen des ersten Anlegers 100 gekennzeichnet mit zwei zusätzlichen
Beistrichen (").
[0026] In Fig. 7 ist eine Sammeleinheit 1000 gezeigt. Diese verfügt über eine Antriebseinheit
400 mit einem Antrieb 410, beispielsweise einem Elektromotor, und einem Sammelkanal
440, der sich an einen Sammelkanal 140 eines Anlegers 100 anschließt. Auch der Sammelkanal
440 der Antriebseinheit weist eine Kanalverstelleinheit 450 auf. Zudem weist die Antriebseinheit
400 vergleichbare Querverstrebungen 420 und Seitenwände 411, 412 auf. Die Querverstrebungen
420 fluchten mit den Querverstrebungen 120 von entsprechenden Anlegern 100. In Fig.
7 ist die Antriebseinheit 400 nur mit einem Anleger 100 verbunden, es ist aber klar,
dass eine größere Anzahl von hintereinander angeordneten identischen Anlegern 100,
100" von der Antriebseinheit 400 betrieben werden können. Außerdem weist die Sammeleinheit
1000 eine Anlegeeinheit 500 auf, die in Sammelrichtung dem Anleger 100 vorgeordnet
ist. Diese Anlegeeinheit weist ebenfalls einen Kanal 540 auf, sowie Kanalverstelleinheiten
550. Auch bei der Anlegeeinheit 500 fluchten die Querverstrebungen 520 mit den Querverstrebungen
120 bzw. 420 der anderen Einheiten. Die Anlegeeinheit 500 dient zur manuellen Einlage
von Bogen bzw. Stapeln von Bogen.
[0027] In Fig. 8 ist ein Querschnitt eines Anlegers 100 gezeigt. Bogen, die auf einer Stapelauflage
101 gestapelt sind, werden von Greifertrommeln über ein Leitblech 130 dem Sammelkanal
140 zugeführt. Hinter diesem ersten Leitblech 130 sind weitere Leitbleche 151, 153
angeordnet, die einen dem Sammelkanal 140 parallelen Kanal bilden, in dem die einzelnen
Bogen dieses Anlegers 100 vorbeschleunigt werden, bevor sie dem Sammelkanal 140 zugeführt
werden. In den Leitblechen 151, 153 sind Öffnungen 152, 154 vorgesehen, durch die
Sensoren 155, 156 miteinander in Wechselwirkung stehen. Diese dienen zur kapazitiven
Messung der zugeführten Bogen. Dem Fachmann ist klar, dass auch hier andere Sensoren
zur Dickenbestimmung der Bogen, etwa Ultraschall, Durchlicht oder andere Verfahren
zum Einsatz kommen können. Mittels der Sensoren 155, 156, die einen Dickenwert der
einzelnen Bogen bestimmen, kann eine Doppelbogenkontrolle durchgeführt werden. Dazu
wird in einem Probelauf, der im Einrichtbetrieb eines Multizangenklebebinders durchgeführt
wird, von jeder Stapelauflage 101 der Anleger 100 ein einzelner Bogen angefordert
und dem Sammelkanal 140 zugeführt. Dabei passiert dieser Bogen die Sensoren 155, 156,
die dabei einen Wert ermitteln, der repräsentativ für die Dicke des zugeführten Bogens
ist. Dieser Wert, der repräsentativ für die Dicke des Bogens des jeweiligen Anlegers
ist, wird in der Steuerung 199 gespeichert. Im Normalbetrieb der Multizangenklebebindervorrichtung
wird ebenfalls bei jedem Bogen, der dem Sammelkanal 140 zugeführt wird, mit den Sensoren
155, 156 eine Vergleichsmessung durchgeführt. Weicht der im Probebetrieb gemessene
Wert von dem im Normalbetrieb gemessenen Wert der Bogen ab, ist er also insbesondere
im Wesentlichen ein Vielfaches des Dickenwertes, der in dem Probelauf für diesen Bogen
aus diesem Anleger bestimmt wurde, so wird die Steuerung 199 davon benachrichtigt,
da es sich dann um einen Doppel- oder Mehrfachbogen handelt, der zugeführt würde und
damit ein fehlerhafter Buchblock gesammelt wird. Die Steuerung 199 kann dann entsprechende
Maßnahmen ergreifen, um diesen fehlerhaft gesammelten Buchblock 1 gesondert zu behandeln.
Durch dieses Verfahren der Doppelbogenkontrolle, bei der lediglich ein bestimmter
Wert für ein Dickenmaß eines Bogens bestimmt wird, sind Parameter des Bogens wie Material,
Bedruckung usw., wie auch Umgebungsbedingungen, wie Luftfeuchtigkeit etc., weitgehend
unbedeutend, da der Wert des Probebogens nur mit identischen Normalbogen desselben
Anlegers verglichen werden, und dies unmittelbar vor dem Normalbetrieb, so dass sich
Umgebungsbedingungen auch kaum ändern.
[0028] Da bei einem Buchbindevorgang nicht immer aus allen Anlegern, die zu einem solchen
Sammelkanal 140 Bogen anlegen, Bogen angelegt werden, ist es im Probelauf auch nur
erforderlich, entsprechend Bogen aus den verwendeten, auftragsspezifischen Anlegern
zu kalibrieren.
Liste der Bezugszeichen
[0029]
- 100, 100"
- Anleger
- 101
- Stapelauflage
- 102
- Stapelauflage
- 103
- Stapelauflage
- 104
- Stapelauflage
- 111, 111"
- Anlegergehäusewand
- 112, 112"
- Anlegergehäusewand
- 120, 120"
- Querverstrebung
- 130
- Leitblech
- 140
- Sammelkanal
- 141
- Leitfläche
- 142
- Spalt
- 143
- Führungsstange
- 147
- Hebel
- 149
- Schwenkpunkt
- 151
- Leitblech
- 152
- Öffnung
- 153
- Leitblech
- 154
- Öffnung
- 155
- Sensor
- 156
- Sensor
- 160
- Aufnahmeplatte
- 161
- Aufnahmeplatz
- 162
- Aufnahmeplatz
- 165
- Aufnahmeplatz
- 170
- Mitnehmer
- 172
- Gelenk
- 173
- Kette
- 199
- Steuerung
- 200
- Greiferwelleneinheit
- 205
- Bodenplatte
- 211,211'
- Seitenwand
- 212, 212'
- Seitenwand
- 213
- Stütze
- 214
- Stütze
- 220, 220', 220"
- Greiferwelle
- 230, 230'
- Greifertrommel
- 231, 231'
- Greiferscheibe
- 232, 232'
- Greifertrommel
- 233, 233'
- Greiferscheibe
- 236
- Greifer
- 237
- Greifer
- 241
- Nut
- 242
- Nut
- 250
- Zahnrad
- 260
- Kupplung
- 270
- Kupplung
- 300
- Kurvenwelleneinheit
- 305
- Bodenplatte
- 311
- Seitenwand
- 312
- Seitenwand
- 314
- Strebe
- 320
- Kurvenwelle
- 331
- Kurvenscheibe
- 332
- Kurvenscheibe
- 333
- Kurvenlauffläche
- 341
- Hebel
- 342
- Hebel
- 345
- Laufrad
- 347
- Welle
- 350
- Zahnrad
- 360
- Rückhaltefinger
- 370
- Saugluftgreifer
- 400
- Antriebselement
- 410
- Antriebseinheit
- 411
- Seitenwand
- 412
- Seitenwand
- 420
- Querverstrebung
- 440
- Kanal
- 450
- Kanalverstelleinheit
- 500
- Anlegeeinheit
- 550
- Kanalverstelleinheit
- 520
- Querverstrebung
- 540
- Kanal
- 1000
- Sammeleinrichtung
1. Anleger (100, 100") zum Zuführen von Bogen mit einem Anlegergehäuse (111, 112, 120)
und innerhalb des Anlegergehäuse (111, 112, 120) rotierenden Greifern (236, 237) zum
Abziehen von Bogen von einem Stapel, wobei die Greifer (236, 237) an wenigstens einer
Greiferwelle (220, 220', 220") angeordnet sind, sowie einer Mehrzahl von Kurven (331,
332, 333) zur Steuerung von Bogenseparierungselementen (360, 370),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mehrzahl von Kurven (331, 332, 333) zur Steuerung von Bogenseparierungselementen
(360, 370) auf einer von der wenigstens einen Greiferwelle (220, 220', 220") getrennten
Kurvenwelle (320) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Greiferwelle (220, 220', 220") und die Kurvenwelle (320) einen
gemeinsamen Antrieb aufweisen.
3. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Greiferwelle (220, 220', 220") durch ein Getriebe (250, 350)
mit der Kurvenwelle (320) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Greiferwelle (220, 220', 220") in einer Greiferwelleneinheit (200, 200') gelagert
ist, wobei das Anlegergehäuse (111, 112, 120) wenigstens einen Aufnahmeplatz (161,
162) für die Greiferwelleneinheit (200, 200') aufweist, an dem die Greiferwelleneinheit
(200, 200') mitsamt der Greiferwelle (220, 220', 220") und den Greifern (236, 237)
lösbar befestigbar ist.
5. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurvenwelle (320) in einer Kurvenwelleneinheit (300) gelagert ist, wobei das
Anlegergehäuse (111, 112, 120) wenigstens einen Aufnahmeplatz (165) für die Kurvenwelleneinheit
(300) aufweist, an dem die Kurvenwelleneinheit (300) mitsamt der Kurvenwelle (320)
und den Kurven (236, 237) lösbar befestigbar ist.
6. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Anleger (100, 100") zwei der Greiferwelleneinheiten (200) lösbar befestigbar
sind sowie zwischen den Greiferwelleneinheiten (200, 200', 200") eine Kurvenwelleneinheit
(300) lösbar befestigbar ist, wobei die Kurvenwelleneinheit (300) die Kurven (236,
237) zur Steuerung der Bogenseparierungselementen (360, 370) des gesamten Anlegers
(100, 100") enthält.
7. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei den Bogenseparierungselementen (360, 370) um wenigstens eines der folgenden
handelt: Saugluftgreifer (370), Saugluftzuführung, Rückhaltefinger (360).
8. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Greiferwelle (220, 220', 220") Greifer (236, 237) für das Abziehen
von Bogen von zwei Stapeln aufweist.
9. Vorrichtung nach dem Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anleger (100, 100") die Bogen in einem Sammelkanal (140) sammelt, wobei der Sammelkanal
(140) im Wesentlichen vertikal angeordnet ist, und wobei die Breite des Sammelkanal
(140) automatisch verstellbar ist.
10. Verfahren zur Doppelbogenkontrolle, insbesondere in einer Buchfertigungsstrecke mit
den Schritten:
- Bereitstellen eines Transportpfades für einzelne Bogen,
- Bereitstellen von einem Dickendetektor (155, 156) entlang des Transportpfades,
- Auslösen eines Probebogens, bei dem der einzelne Probebogen entlang des Transportpfades
transportiert wird,
- Messen eines Dickenwertes des Probebogens an dem Dickendetektor (155, 156),
- Abspeichern des Dickenwertes für den Probebogen in einer Steuerung (199),
- Vergleichen des Dickenwertes des Probebogens mit den Dickenwerten der Normalbogen
die der Dickendetektor (155, 156) im Normalbetrieb misst,
- Ausgeben eines Signals, wenn der Dickenwert eines Normalbogens im Normalbetrieb
etwa ein Vielfaches des Dickenwerts des Probebogens beträgt.