[0001] Die Erfindung betrifft eine Nadel für ein maschenbildendes System, insbesondere für
ein Stricksystem.
[0002] Nadeln für maschenbildende Systeme, z.B. Strickmaschinennadeln, weisen in der Regel
einen Grundkörper mit einem Schaft und einem an dem Schaft ausgebildeten Haken auf,
wobei der Hakeninnenraum durch ein geeignetes Schließglied geöffnet und geschlossen
werden kann. Als Schließglieder sind z.B. schwenkbar gelagerte Zungen oder auch Schieber
in Gebrauch, die an der Nadel längs verschiebbar gelagert sind. Der Schieber einer
Schiebernadel ist mit einem Fuß versehen, der mit einem Schloss in Eingriff steht,
so dass die Öffnungs- und Schließbewegung kontrolliert durchgeführt werden kann. Der
Schieber durchläuft dabei einen beträchtlichen Hub.
[0003] Es existieren Zungennadeln, bei denen die Zunge frei beweglich gelagert ist. Darüber
hinaus sind Zungennadeln bekannt, bei denen die Zungenbewegung durch einen Steuerschieber
kontrolliert wird. Eine solche Zungennadel ist aus der WO 00/34560 bekannt. Diese
Zungennadel weist ein als Winkelhebel ausgebildetes Schließglied auf, dessen einer
Arm einen Schließabschnitt bildet während der andere Arm mit einem Steuerschieber
in Verbindung steht und somit einen Steuerabschnitt bildet. Der Schließabschnitt lässt
sich je nach Stellung des Schiebers in eine erste Position überführen, in der er außerhalb
des Hakens steht und den Innenraum freigibt. In einer anderen Schieberposition steht
die Schließabschnittsspitze genau an der Hakenspitze. In einer weiteren Schieberposition
liegt der Schließabschnitt in einer am Hakengrund ausgebildeten Kerbe und gibt somit
wiederum den Haken frei. Der größere Teil des Schließabschnitts ragt jedoch aus der
Kerbe heraus.
[0004] Diese Nadel erfordert eine geschlitzte Hakenspitze, um dem Schließabschnitt zu ermöglichen,
sich durch die Hakenspitze hindurch zu bewegen. Dies führt zu äußerst spitzen und
somit scharfkantigen Strukturen an der Hakenspitze. Außerdem besteht die Gefahr, dass
der Schließabschnitt schon bei geringstem seitlichen Spiel beim Durchgang durch die
gegabelte Hakenspitze an der Hakenspitze anschlägt oder hängenbleibt oder reibt. Dies
schließt die Anwendung dieses Prinzips bei Nadeln aus, die für eine besonders feine
Teilung vorgesehen sind.
[0005] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Nadel mit fremd gesteuertem Schließglied
zu schaffen. Dieses Steuerglied soll möglichst mit einer kurzhubigen Betätigungsbewegung
auskommen.
[0006] Diese Aufgabe löst die Nadel nach Anspruch 1:
Die erfindungsgemäße Nadel ist für Stricksysteme vorgesehen und eignet sich auch für
den Einsatz in anderen maschenbildenden Maschinen (Wirkmaschinen) oder z.B. in Rundstrickmaschinen.
Das Schließglied kann sowohl eine Schwenkbewegung als auch eine Schiebebewegung ausführen.
Mit der kombinierten Schiebe-Schwenkbewegung gelingt es, den Hakeninnenraum vollständig
zu öffnen und freizugeben, wobei dazu lediglich eine kurze Schließgliedtranslation
und eine geringe Schließgliedschwenkbewegung kombiniert erforderlich sind. Dazu reicht
eine kurze Bewegung einer Steuerplatine oder eines sonstigen Steuerelements aus. Der
Betätigungshub des Steuerelements ist geringer als bei einer Schiebernadel. Dies wird
dadurch erreicht, dass das Schließglied zwei Bewegungsfreiheitsgrade hat. In diesem
Sinne ist es zweidimensional, d.h. mit zwei Bewegungskomponenten bewegbar.
[0007] Des Weiteren gelingt es mit der Schwenkbewegung das Schließglied in einem dem Haken
benachbarten Schlitz zu versenken, so dass die in dem Haken liegende Masche mit einer
kurzhubigen Bewegung auf das Schließglied überführt werden kann. Damit erfordert die
erfindungsgemäße Nadel bei der Maschenbildung geringere Axialhübe als es bei herkömmlichen
Schiebernadeln oder auch bei herkömmlichen Zungennadeln der Fall ist.
[0008] Durch die axiale Translationsbewegung des Schließglieds kommt es zwischen der Bewegungskurve
des Schließgliedendes und dem Haken zu keinen Überschneidungen. Die Hakenspitze muss
nicht gegabelt werden. Dennoch kann das Schließglied sowohl in eine Position unterhalb
der Hakenspitze als auch in einer Position über der Hakenspitze stehen. Dies eröffnet
den Weg zu einer Miniaturisierung der Nadel, so dass feinste Teilungen erreichbar
sind. Außerdem sind hohe Arbeitsgeschwindigkeiten sowie höhere Systemzahlen (z.B.
beim Rundstricken) erzielbar.
[0009] Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn das Schließglied ein Schieber ist, der einen
Schließabschnitt aufweist, wobei der Nadelkörper einen Aufnahmeschlitz aufweist, in
den der Schließabschnitt unter Freigabe des Hakeninnenraumes eindringen kann. Wenn
der Schließabschnitt von dem Hakeninnenraum zumindest zeitweilig ganz aufgenommen
wird, kann eine in dem Hakeninnenraum liegende Masche ungehindert beispielsweise bis
zu einer nahe dem Haken angeordneten Anlageschulter gleiten, wobei sie dann von dem
Schließglied aufgenommen wird, wenn dieses aus dem Aufnahmeschlitz heraus schwenkt.
[0010] Das Schließglied ist vorzugsweise mit einem Steuerabschnitt versehen, der mit einem
Steuerelement in Eingriff steht. Das Steuerelement ist beispielsweise eine Steuerplatine,
deren Bewegung von einem Schloss gesteuert wird. Es kann jedoch auch in Betracht gezogen
werden, den Steuerabschnitt direkt mit einem Schloss in Eingriff zu bringen.
[0011] Die Steuerplatine ist vorzugsweise in Bezug auf die Nadellängsrichtung verschiebbar
gelagert, wobei sie außerdem schwenkbar gelagert sein kann, um sich von der Nadel
zu entfernen oder an diese anzunähern. Die Bewegung der Steuerplatine hat dann zwei
Komponenten. Diese Bewegung kann in Verbindung mit einem steuerbaren Kupplungsmittel
dazu genutzt werden, zwischen Translationsbewegung und Schwenkbewegung des Schließglieds
umzuschalten. Das steuerbare Kupplungsmittel kann beispielsweise durch eine gabelartige
Ausbildung der Steuerplatine einerseits und durch zwei an dem Steuerabschnitt des
Schließglieds vorgesehene, voneinander beabstandete Anlagemittel gebildet werden,
von denen je nach Stellung der Steuerplatine wahlweise nur das äußere oder beide in
der gabelartigen Aufnahme liegen.
[0012] Des Weiteren wird es als vorteilhaft angesehen, das Schließglied in einer Kulissenführung
zu lagern. Zu dieser gehören z.B. ein an dem Schließglied ausgebildeter Längsschlitz,
der einen mehr oder weniger geraden Abschnitt zur Festlegung der Translationsbewegung
und einen Seitenzweig aufweist. Des Weiteren gehört zu der Kulissenführung ein Lagermittel
(Achse, Welle, Zapfen) das den betreffenden Schlitz des Schließglieds quer durchgreift.
Der Seitenzweig des Längsschlitzes des Schließglieds kann als Scharnierlager für die
Schwenkbewegung des Schließglieds dienen. Um das Einrasten der Achse in dem Seitenzweig
zu begünstigen, kann an der Nadel ein Federelement vorgesehen sein. Dieses ist vorzugsweise
so orientiert und angeordnet, dass es das Schließelement auf das Einrasten des Seitenzweigs
auf der Achse vorspannt.
[0013] Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Kulissenführung umgekehrt so ausgebildet
sein, dass der Schlitz für die Längsführung des Schließelements nebst Seitenzweig
an der Nadel ausgebildet ist während das Schließglied mit einem entsprechenden Vorsprung
in diesen Schlitz greift. Entsprechende Schlitze können zu beiden Seiten des Schließglieds
in entsprechenden Wangen der Nadel ausgebildet sein, zwischen denen das Schließglied
gehalten ist. Von den Flachseiten des Schließglieds weg ragende Vorsprünge laufen
dann in diesen Schlitzen.
[0014] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen sind Gegenstand der Zeichnung,
der Beschreibung oder von Ansprüchen.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Nadel nebst Schließglied und Steuerelement in Translationsposition
in schematisierter Seitenansicht,
- Figur 2
- die Nadel nach Figur 1 mit Steuerplatine in Schwenkposition in schematisierter Seitenansicht,
- Figur 3
- eine etwas detailliertere schematisierte Darstellung der Nadeln nach Figur 2 in teilweise
geschnittener Seitenansicht und in einer nicht maßstäblichen vergrößerten Darstellung
und
- Figur 4 bis 8
- die Nadel nach Figur 1 bis 3 in verschiedenen Arbeitsstadien zur Veranschaulichung
der Maschenbildung in schematischer Darstellung.
[0016] In Figur 1 ist eine Nadel 1 veranschaulicht, die als Maschinenstricknadel beispielsweise
an einer Rundstrickmaschine vorgesehen sein kann. Zu der Nadel 1 gehören ein Nadelkörper
2 mit einem endseitig ausgebildeten Haken 3 und einem an dem Nadelkörper 2 gelagerten
Schließglied 4. Außerdem ist der Nadel 1 als Steuerelement 5 eine Steuerplatine 6
zugeordnet.
[0017] Der Nadelkörper 2 ist ein Flachkörper, beispielsweise mit geradem schmalen Nadelrücken
7, ebenso schmaler gerader Nadeloberseite 8 und sich dazwischen erstreckenden vorzugsweise
ebenen Seitenflächen, von denen in Figur 1 nur eine Seitenfläche 9 sichtbar ist. Ausgehend
von diesem im Wesentlichen einheitlichen Querschnitt des Nadelkörpers 2 weist dieser
in der Nähe des Hakens 3 eine Stufe 11 auf, von der ausgehend sich die Höhe des Nadelkörpers
2 bis zu dem Haken 3 hin vermindert. Der gesamte von dem Haken 3 und der Stufe 11
begrenzte Raum dient der Maschenbildung. Er wird hier als Hakenraum 12 bezeichnet.
[0018] Der Nadelkörper 2 ist mit einem Schlitz 13 versehen, der ungefähr in der Mitte des
Hakenraums 12 beginnt und sich über die Stufe 11 hinweg von dem Haken 3 weg erstreckt.
Der Schlitz 13 wird von zwei flachen Wangen begrenzt, die zu dem Nadelkörper 2 gehören.
In dem Schlitz 13 sitzt das Schließglied 4, das nach Art eines Winkelhebels ausgebildet
ist. Ein Arm dieses Hebels bildet einen Schließabschnitt 14 während der andere Arm
einen Steuerabschnitt 15 bildet.
[0019] Zur Lagerung des Schließglieds 4 in dem Schlitz 13 dient eine Kulissenführung 16,
zu der ein in dem Schließglied 4 ausgebildeter Führungsschlitz 17 und eine das Schließglied
4 bei dem Führungsschlitz 17 quer durchgreifende Achse 18 gehören. Der Führungsschlitz
17 ist in eine vorzugsweise im Wesentlichen gerade und ungefähr parallel zu dem Schließabschnitt
14 orientierte Führungsbahn 19 und einen sich vorzugsweise an ein Ende des Führungsbahn
19 anschließenden Seitenzweiges 21 unterteilt. Im vorliegenden, bevorzugten Ausführungsbeispiel
zweigt der Seitenzweig 21 an dem vorderen, d.h. dem Haken 3 nächstliegenden Ende,
von der Führungsbahn 19 in Richtung des Nadelrückens 7 ab. Der Seitenzweig 21 und
die Führungsbahn 19 weisen vorzugsweise eine Breite auf, die bis auf ein geringfügiges
Spiel mit dem Durchmesser der Achse 18 übereinstimmt.
[0020] Der Steuerabschnitt 15 steht mit der Steuerplatine 6 in Eingriff. Diese weist dazu
eine gabelartige Ausnehmung 22 auf. Die Steuerplatine 6 ist ein flacher Körper, dessen
Dicke im Wesentlichen mit der Dicke des Nadelkörpers 2 übereinstimmt. Mit ihrer schmalen
Unterseite 23 liegt die Steuerplatine 6 an der Nadeloberseite 8 an. Die Unterseite
23 weist dabei beispielsweise einen stumpfen Winkel 24 auf, der ein Kippen der Steuerplatine
6 zwischen der in Figur 1 veranschaulichten Position einerseits und der in Figur 2
veranschaulichten Position andererseits gestattet. Die Steuerplatine 6 kann somit
zwischen zwei Stellungen hin und her wippen. Sowohl zur Festlegung der Wippposition
als auch zur axialen Verschiebung bzgl. der Nadellängsrichtung L können an der Steuerplatine
6 ein oder mehrere Steuerfüße 25, 26 ausgebildet sein, die z.B. mit einem Nadelschloss
einer Strickmaschine in Eingriff stehen und somit die Bewegung der Steuerplatine 6
bewirken. Die Nadel 1 steht im Übrigen ebenfalls über einen nicht weiter veranschaulichten
Fuß mit beispielsweise dem Schloss einer Strickmaschine in Eingriff.
[0021] Die Ausnehmung 22 bildet mit einer entsprechenden Kontur des Steuerabschnitts 15
ein Kupplungsmittel 27, zu dem außer der Ausnehmung 22 ein an dem Steuerabschnitt
15 ausgebildeter, in Seitenansicht scheibenförmiger Kopf 28 und ein von dem Kopf 28
beabstandeter Rechteckabschnitt 29 gehören. Zwischen dem Rechteckabschnitt 29 und
dem Kopf 28 ist ein schmalerer Steg 31 ausgebildet. Die Breite des Rechteckabschnitts
stimmt mit dem Durchmesser des Kopfs 28 überein. Dieses Maß ist so bemessen, dass
sowohl der Kopf 28 als auch der Rechteckabschnitt 29 mit geringem Spiel in die Ausnehmung
22 passen.
[0022] Figur 3 veranschaulicht weitere Details. Danach ist in dem Schlitz 13 eine Feder
32 untergebracht, die als schmale in dem Zungenschlitz 13 bewegliche Blattfeder ausgebildet
ist. Sie stützt sich mit ihren beiden Enden 33, 34 in entsprechenden Sitzen 35, 36
ab, die in dem Zungenschlitz 13 ausgebildet sind. Sie ist zu der Achse 18 hin gebogen,
wobei diese etwa mittig oberhalb der Feder 32 steht. Sie drückt mit ihrem mittleren
Abschnitt 37 von unten her gegen das Schließglied 4.
[0023] Die insoweit prinzipiell beschriebene Nadel 1 weist noch folgende, insbesondere anhand
von Figur 3 zu ersehende Besonderheiten auf:
Die Länge des Schließabschnitts 14, gemessen zwischen dem vorderen Ende 38 der Führungsbahn
19 bzw. dem Seitenzweig 21 und dem vorderen Ende 39 des Schließabschnitts 14, ist
geringer als der Abstand der Achse 18 von dem vorderen hakenseitigen Ende des Zungenschlitzes
13. Dadurch kann der Schließabschnitt 14 vollständig in den Schlitz 13 eintauchen.
Des Weiteren ist der Abstand zwischen dem Ende 39 und dem hinteren, d.h. von dem Haken
3 abliegenden, Ende 45 der Führungsbahn 19 größer als der Abstand der Achse 18 von
der Hakenspitze 3, wie ein Vorgriff auf Figur 4 zeigt. Zusätzlich zweigt der Seitenzweig
21 nicht rechtwinklig von der Führungsbahn 19 ab. Vielmehr ist zwischen dem Seitenzweig
21 und der Führungsbahn 19 ein stumpfer Winkel 42 ausgebildet. Des Weiteren ist der
Seitenzweig 21 vorzugsweise kürzer als der Durchmesser der Achse 18. Damit wird erreicht,
dass die Achse 18 leicht aus dem Seitenzweig 21 ausrastet, wenn das Schließglied 4
von der Steuerplatine 6 einen Längsschub erhält.
[0024] Des Weiteren kann auf die Stufe 11 verzichtet werden. Eine zwischen dem Schließabschnitt
14 und dem Rechteckabschnitt 29 an dem Schließglied 4 ausgebildete Kehle 43 kann deren
Funktion übernehmen.
[0025] Die insoweit beschriebene Nadel 1 arbeitet mit Bezug auf die Figuren 4 bis 8 wie
folgt:
Figur 4 veranschaulicht die Nadel 1 mit einer in dem Haken 3 noch nicht abgeschlagenen
Masche 44. Das Schließglied 4 befindet sich in seiner am weitesten vorgeschobenen
Position. Die Achse 18 berührt ein hinteres Ende 45 der Führungsbahn 19. Das Ende
39 des Schließabschnitts 14 ruht an der Spitze des Hakens 3. Das Schließglied 4 ist
dabei unverschwenkbar gehalten. Die Steuerplatine 6 ist so weit an den Nadelkörper
2 angenähert, dass sowohl der Kopf 28 als auch der Rechteckabschnitt 29 in der Ausnehmung
22 liegen. Der Steuerabschnitt 15 ist somit nicht gegen die Platine 6 verschwenkbar.
Eine Axialbewegung der Platine 6 in Nadellängsrichtung L (Figur 1) überträgt sich
als Schiebebewegung auf das Schließglied 4.
[0026] Um den Hakenraum 12 zu öffnen, kann die Steuerplatine 6 relativ zu dem Nadelkörper
2 von dem Haken 3 weg verschoben werden. Das Ergebnis einer solchen Bewegung veranschaulicht
Figur 5. Der Hakenraum 12 ist nun offen, wobei der Schließabschnitt 14 noch in den
Hakenraum 12 ragt. Wenn durch den Rückzug der Steuerplatine 6 das vordere Ende 38
der Führungsbahn 19 an der Achse 18 angekommen ist (Figur 5) drückt die in den Figuren
4 bis 8 nicht weiter veranschaulichte Feder 32 das Schließglied 4 geringfügig nach
oben, so dass der Seitenzweig 21 des Führungsschlitzes 17 auf der Achse 18 einrastet.
[0027] Soll nun die Masche 44 auf den Rücken des Schließabschnitts 14 überführt werden wird
der Schließabschnitt 14 zunächst vollständig in dem Schlitz 13 versenkt. Dazu wird
die Platine 6, wie Figur 6 veranschaulicht, etwas von der Nadel 1 bzw. dem Nadelkörper
2 weg bewegt. Die Bewegung ist dabei gerade so weit, dass noch der Kopf 28 nicht aber
der Rechteckabschnitt 29 in der Ausnehmung 22 sitzt. Dies kann beispielsweise durch
die Wippbewegung der Steuerplatine 6 erfolgen, die durch Vergleich der Figuren 1 und
2 ersichtlich ist. Somit wird das Kupplungsmittel 27 von einer drehfesten starren
Kopplung zur Übertragung der Längsschiebebewegung auf eine Gelenkverbindung zwischen
dem Steuerabschnitt 15 und der Steuerplatine 6 umgeschaltet. Erfährt die Steuerplatine
6 nun, wie Figur 2 oder 6 zeigt, eine kurze Vorwärtsbewegung auf den Haken 3 zu, wird
dadurch der Schließabschnitt 14 in dem Schlitz 13 versenkt. Die Achse 18, die bislang
als Geradführung für das Schließglied 4 gedient hat, wird nunmehr zum Schwenkzentrum
des Schließglieds 4. Die Masche 44 kann nun, wie Figur 6 veranschaulicht, beispielsweise
bis zu der Stufe 11 gleiten. Sie befindet sich dabei oberhalb des Schließabschnitts
14.
[0028] Im nächsten, in Figur 7 veranschaulichten, Schritt wird die Steuerplatine 6 zunächst
soweit zurück gezogen, dass die Längsrichtung des Steuerabschnitts 15 mit der Längsrichtung
der Öffnung 22 ungefähr fluchtet. Bei dieser Schwenkbewegung des Steuerabschnitts
15 wird der Schließabschnitt 14 aus dem Schlitz 13 herausgehoben. Sodann kann die
Steuerplatine 6, wie Figur 7 veranschaulicht, an die Nadel 1 angenähert werden, so
dass das Schließglied 4 wieder drehfest an die Steuerplatine 6 angekoppelt ist. Zwischenzeitlich
kann der Haken 3 einen neu eingelegten Faden 46 aufgenommen haben. Wird nun die Steuerplatine
6 nach vorn, d.h. auf den Haken 3 zu bewegt, wird schlussendlich die in Figur 8 veranschaulichte
Position erreicht. Das Ende 39 des Schließglieds 4 liegt an dem Haken 3 an. Der Hakenraum
12 ist geschlossen. Die Masche 44 kann über den Haken 3 abgleiten. Diesen Vorgang
nennt man Abschlagen.
[0029] Eine Nadel 1, insbesondere eine Maschinenstricknadel, z.B. zum Einsatz in Rundstrickmaschinen,
weist ein Schließglied 4 auf, das sowohl schwenkbar als auch längs verschiebbar gelagert
ist. Die Bewegung des Schließglieds ist durch ein Steuerelement 5 fremdgesteuert.
Die erfindungsgemäße Nadel 1 kommt mit besonders kurzen Arbeitshüben sowohl für die
Nadel 1 als auch für das Steuerelement 5 aus. Sie ist robust und eignet sich u.a.
für besonders feine Teilungen sowie für höhere Systemzahlen bei Rundstrickmaschinen.
Bezugszeichen:
[0030]
- 1
- Nadel
- 2
- Nadelkörper
- 3
- Haken
- 4
- Schließglied
- 5
- Steuerelement
- 6
- Steuerplatine
- 7
- Nadelrücken
- 8
- Nadeloberseite
- 9
- Seitenfläche
- 11
- Stufe
- 12
- Hakenraum
- 13
- Schlitz, Zungenschlitz, Schieberschlitz
- 14
- Schließabschnitt
- 15
- Steuerabschnitt
- 16
- Kulissenführung
- 17
- Führungsschlitz
- 18
- Lagermittel, Achse, Welle, Zapfen
- 19
- Führungsbahn
- 21
- Seitenzweig
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Unterseite
- 24
- Winkel
- 25, 26
- Steuerfüße
- 27
- Kupplungsmittel
- 28
- Kopf
- 29
- Rechteckabschnitt
- 31
- Steg
- 32
- Feder
- 33, 34
- Enden
- 35, 36
- Sitze
- 37
- Abschnitt
- 38, 39
- Ende
- 42
- Winkel
- 43
- Kehle
- 44
- Masche
- 45
- Ende
- 46
- Faden
- L
- Nadellängsrichtung
1. Nadel (1) für ein maschenbildendes System, insbesondere für ein Stricksystem,
mit einem Nadelkörper (2), an dessen Ende ein Haken (3) ausgebildet ist, und
mit einem Schließglied (4), das an dem Nadelkörper (2) verschiebbar und in zumindest
einer Schiebeposition auch schwenkbar gelagert ist.
2. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) einen Schließabschnitt (14) aufweist, und dass der Nadelkörper
(2) einen Schlitz (13) aufweist, in den der Schließabschnitt (14) unter Freigabe des
Hakenraums (12) eintauchen kann.
3. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) einen Steuerabschnitt (15) aufweist, der mit einem Steuerelement
(5) in Eingriff steht.
4. Nadel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (5) eine Steuerplatine (6) ist.
5. Nadel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerplatine (6) in Bezug auf die Nadellängsrichtung (L) verschiebbar gelagert
ist.
6. Nadel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerplatine (6) auf die Nadel (1) zu und von dieser weg beweglich gelagert
ist.
7. Nadel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Steuerplatine (6) und dem Steuerabschnitt (15) ein steuerbares Kupplungsmittel
(27) angeordnet ist.
8. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) mittels einer Kulissenführung (16) gelagert ist.
9. Nadel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung (16) eine gerade Führungsbahn (19) und einen Seitenzweig (21)
aufweist, der zusammen mit einem von dem Nadelkörper (2) getragenen Lagermittel (18)
als Schwenklager für das Schließglied (4) dient.
10. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) durch ein Federmittel (32) in einer vorgegebenen Richtung vorgespannt
ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Nadel (1) für ein maschenbildendes System, insbesondere für ein Stricksystem,
mit einem Nadelkörper (2), an dessen Ende ein Haken (3) ausgebildet ist, und
mit einem Schließglied (4), das an dem Nadelkörper (2) verschiebbar und in zumindest
einer Schiebeposition auch schwenkbar gelagert ist,
wobei zwischen der Steuerplatine (6) und dem Steuerabschnitt (15) ein steuerbares
Kupplungsmittel (27) angeordnet ist.
2. Nadel (1) für ein maschenbildendes System, insbesondere für ein Stricksystem,
mit einem Nadelkörper (2), an dessen Ende ein Haken (3) ausgebildet ist, und
mit einem Schließglied (4), das an dem Nadelkörper (2) verschiebbar und in zumindest
einer Schiebeposition auch schwenkbar gelagert ist,
wobei das Schließglied (4) mittels einer Kulissenführung (16) gelagert ist.
3. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) einen Schließabschnitt (14) aufweist, und dass der Nadelkörper
(2) einen Schlitz (13) aufweist, in den der Schließabschnitt (14) unter Freigabe des
Hakenraums (12) eintauchen kann.
4. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) einen Steuerabschnitt (15) aufweist, der mit einem Steuerelement
(5) in Eingriff steht.
5. Nadel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (5) eine Steuerplatine (6) ist.
6. Nadel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerplatine (6) in Bezug auf die Nadellängsrichtung (L) verschiebbar gelagert
ist.
7. Nadel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerplatine (6) auf die Nadel (1) zu und von dieser weg beweglich gelagert
ist.
8. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) mittels einer Kulissenführung (16) gelagert ist.
9. Nadel nach Anspruch 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung (16) eine gerade Führungsbahn (19) und einen Seitenzweig (21)
aufweist, der zusammen mit einem von dem Nadelkörper (2) getragenen Lagermittel (18)
als Schwenklager für das Schließglied (4) dient.
10. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließglied (4) durch ein Federmittel (32) in einer vorgegebenen Richtung vorgespannt
ist.