[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Papiermaschinenbespannung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Um die wesentlichen Anforderungen an Papiermaschinenbespannungen zum Einsatz in der
Formierpartie von Papiermaschinen, sog. Formiersieben, im Hinblick auf Erhöhung der
Dimensionsstabilität und Reduktion von Markierungsneigung zu erfüllen, wurden in den
letzten Jahren zunehmend dreilagige Formiersiebe entwickelt.
[0003] Diese Siebe weisen eine papierseitige Webstruktur auf, welche durch Bindefäden mit
einer maschinenseitigen Webstruktur verbunden ist. Bei einem solchen Sieb werden die
Bindefäden unter Bildung von Anbindepunkten mit der papierseitigen Webstruktur und
unter Bildung von Abbindepunkten mit der maschinenseitigen Webstruktur verwoben.
[0004] Hierbei können die herkömmlich schussgebundenen, dreilagigen Gewebe mit einem separaten
Bindefadensystem den Anforderungen bzgl. Monoplanität der Oberfläche und daraus folgend
den Anforderungen an das Markierungsverhalten nicht mehr Genüge tun.
[0005] Aus diesem Grund wurde den reinen Bindefäden eine zusätzliche 'Aufgabe' gegeben,
indem man sie als Teil der papierseitigen Webstruktur verwendet, d.h. die Bindefäden
setzten die durch die Kett- und Schussfäden gebildete Webstruktur fort. Somit kommt
den Bindefäden zu der bindenden Wirkung auch eine faserunterstützende Wirkung zu.
Solche Formiersiebe werden als SSB Siebe bezeichnet, wobei SSB für strukturschussgebunden
bzw. für "Sheet Support Binder" steht. Die Markierungsneigung auf der Papierseite
kann durch diese Maßnahme erheblich reduziert werden.
[0006] Trotz der beschriebenen Verbesserungen weisen die bekannten Formiersiebe weiterhin
zu hohe Markierungsneigungen auf. Die hohen Markierungsneigungen werden unter anderem
durch die Anbinde- und Abbindepunkte der Bindefäden an der papierseitigen und der
maschinenseitigen Webstruktur dadurch hervorgerufen, indem an diesen Stellen die Planarität
und die Durchlässigkeit (Permeabilität) des Siebs und somit das Entwässerungsverhalten
der Faserstoffsuspension verändert wird.
[0007] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Papiermaschinenbespannung mit
Bindefadensystem vorzuschlagen, welches bzgl. den aus dem Stand der Technik bekannten
Papiermaschinenbespannungen eine deutlich weniger sichtbare Markierungsneigung hat.
[0008] Die Erfindung wird durch eine Papiermaschinenbespannung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass eine durch die Abbinde- bzw. Anbindepunkte
hervorgerufene Markierung einem Beobachter insbesondere dann deutlich sichtbar wird,
wenn die Abbinde- bzw. Anbindepunkte in der Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit
vollständig regelmäßig zueinander angeordnet sind.
[0011] Gemäß dem Patentanspruch 1 wird daher eine Papiermaschinenbespannung vorgeschlagen
mit einer papierseitigen und einer maschinenseitigen Webstruktur und mit Bindefäden,
welche unter Bildung von Anbindepunkten mit der papierseitigen und unter Bildung von
Abbindepunkten mit der maschinenseitigen Webstruktur verwoben sind, wobei die Anordnung
der Anbindepunkte bzw. der Abbindepunkte durch Aneinanderreihung von mehreren kleinsten
Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheiten beschreibbar ist, und wobei in jeder
Anbindepunkt- und / oder Abbindepunktwiederholeinheit zumindest einer der Abbinde-
bzw. Anbindepunkte in Bezug zu den übrigen Abbinde- bzw. Anbindepunkten unregelmäßig
angeordnet ist.
[0012] Anbindepunkte und Abbindepunkte werden hierbei wie folgt festgelegt: Bei einem Anbindepunkt
webt ein in CD-Richtung verlaufender Bindefad en über einen papierseitigen MD-Faden,
bei einem Abbindepunkt webt der Bindefaden unter einen maschinenseitigen MD-Faden.
Zwischen aufeinander folgenden Anbinde- und Abbindepunkten ist kein papierseitiger
MD-Faden angeordnet über den der Bindefaden webt. Zwischen aufeinander folgenden Anbinde-
und Abbindepunkten ist kein maschinenseitiger MD-Faden angeordnet unter den der Bindefaden
webt.
[0013] Analog gilt für einen in MD-Richtung verlaufenden Bindefaden: Bei einem Anbindepunkt
webt der in MD-Richtung verlaufender Bindefaden über einen papierseitigen CD-Faden,
bei einem Abbindepunkt webt der Bindefaden unter einen maschinenseitigen CD-Faden.
Zwischen aufeinander folgenden Anbinde- und Abbindepunkten ist kein papierseitiger
CD-Faden angeordnet über den der Bindefaden webt. Zwischen aufeinander folgenden Anbinde-
und Abbindepunkten ist kein maschinenseitiger CD-Faden angeordnet unter den der Bindefaden
webt.
[0014] Unter einer unregelmäßigen Anordnung soll verstanden werden, dass zumindest einer
der Abbindepunkte bzw. Anbindepunkte das von den übrigen Abbindepunkten bzw. Anbindepunkten
gebildete Muster durchbricht bzw. dieses Muster nicht fortsetzt. D.h. es sind bspw.
sämtliche Abbindepunkt entlang einer von mehreren zueinander parallelen Geraden angeordnet,
wobei ein Abbindepunkt nicht auf einer der Geraden angeordnet ist.
[0015] Sind die Abbinde- bzw. Anbindepunkte regelmäßig zueinander angeordnet, ist es bspw.
möglich diese entlang zueinander parallelen Geraden anzuordnen . Eine Möglichkeit
der unregelmäßigen Anordnung kann dadurch hervorgerufen werden, indem einige der Abbinde-
und / oder Anbindepunkte in der Abbindepunkt- bzw.
[0016] Anbindepunktwiederholeinheit derart angeordnet sind, dass diese nur durch zumindest
eine Gerade miteinander verbindbar sind, welche nicht parallel zu einer andere Abbinde-
bzw. Anbindepunkte miteinander verbindenden Geraden verläuft.
[0017] Dadurch wird erreicht, dass in jeder Abbindepunkt- und / oder Anbindepunktwiederholeinheit
zumindest einige der Abbinde- bzw. Anbindepunkte entlang einer Geraden angeordnet
sind, die nicht parallel zu den die anderen Abbinde- bzw. Anbindepunkte miteinander
verbindenden Gerade(n) verläuft. Hierdurch wird die gleichmäßige Struktur der Anordnung
der Abbinde- bzw. Anbindepunkte unterbrochen, wodurch die Markierungsneigung reduziert
wird.
[0018] Die Anordnung der Abbindepunkte bzw. Abbindepunkte ist durch Aneinanderreihung von
vielen Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheiten beschreibbar. Versuche haben
gezeigt, dass die Markierungsneigung besonders groß ist, wenn sich die Abbindepunkte-
bzw. Anbindepunkte miteinander verbindenden Geraden von einer Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
zur angrenzenden Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit fortsetzen, so dass
im Resultat eine regelmäßige Anordnung der Abbinde- bzw. Anbindepunkte von Abbindepunkt-
bzw. Anbindepunktwiederholeinheit zu angrenzender Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
in gerader Verlängerung fortgesetzt wird. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht deshalb vor, dass die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen
wird, indem einige der Anbindepunkte und / oder Abbindepunkte in der Abbindepunkt-
bzw. Anbindepunktwiederholeinheit derart angeordnet sind, so dass sich diese Anbindepunkte
und / oder Abbindepunkte nicht durch eine Gerade in einer ersten Abbindepunkt- bzw.
Anbindepunktwiederholeinheit miteinander verbinden lassen, welche sich durch Verbinden
von Anbinde- bzw. Abbindepunkten in einer der ersten Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
angrenzenden zweiten Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit fortsetzen lässt.
[0019] Versuche haben weiter gezeigt, dass nicht nur die direkte Anordnung von Abbinde-
bzw. Anbindepunkten entlang einer Geraden, die Abbindepunkt- bzw.
[0020] Anbindepunktwiederholeinheiten übergreift, zu verstärkter Markierungsneigung führt,
sondern, dass auch eine parallele Anordnung der Geraden von Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
zu angrenzender Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit die Markierungsneigung
verstärkt. Aus diesem Grund sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
vor, dass die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen wird, indem einige der
Anbindepunkte und / oder Abbindepunkte in der Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
derart angeordnet sind, so dass sich diese Anbindepunkte und / oder Abbindepunkte
nicht durch eine Gerade in einer ersten Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
miteinander verbinden lassen, welche parallel zu einer Gerade verläuft, die Anbinde-
bzw. Abbindepunkte in einer der ersten Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
angrenzenden zweiten Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit miteinander verbindet.
[0021] Somit wird erreicht, dass zumindest eine Gerade nicht durch eine dazu parallele Gerade
in einer angrenzenden Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit "fortgesetzt"
werden kann, sondern, dass die Gerade in Fortführung der Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit
diskontinuierlich, z.B. gebrochen, verläuft, wodurch die Sichtbarkeit der Markierung
erheblich reduziert wird.
[0022] Eine weitere Möglichkeit die Regelmäßigkeit der Abbinde- bzw. Anbindepunkte zu beeinflussen
besteht darin, dass zumindest einige entlang einer Geraden angeordnete Abbinde- bzw.
Anbindepunkte entlang der Geraden unterschiedlich zueinander beabstandet sind.
[0023] Die Sichtbarkeit der Markierung kann ferner weiter reduziert werden, je mehr Abbinde-
bzw. Anbindepunkte in der Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit unregelmäßig
angeordnet sind, wobei die Anordnung der Abbinde- bzw. Anbindepunkte auf die papierseitige
und / oder maschinenseitige Webstruktur abzustimmen ist. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass bis zu 20%, bevorzugt bis zu 30%, besonders bevorzugt
bis zu 50% und ganz besonders bevorzugt bis zu 70% der Abbinde- bzw. Anbindepunkte
in der Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit nicht einem regelmäßigen Muster
folgend angeordnet sind.
[0024] Bspw. durch vollständig unregelmäßige Anordnung der Abbinde- bzw. Anbindepunkte kann
die Sichtbarkeit der Markierung deutlich reduziert werden.
[0025] Die Papiermaschinenbespannung ist durch Aneinanderreihung von mehreren kleinsten
Wiederholeinheiten beschreibbar, wobei die kleinste Wiederholeinheit der Papiermaschinenbespannung
das kleinste gemeinsame Vielfache aus der kleinsten Wiederholeinheit der papierseitigen
Webstruktur, der kleinsten Wiederholeinheit der maschinenseitigen Webstruktur, der
Abbindepunkt- und der Anbindepunktwiederholeinheit ist. Die Variationsmöglichkeit
bei der Beeinflussung der unregelmäßigen Anordnung der Abbinde- bzw. Anbindepunkte
kann durch Erhöhung der Kettfadenzahl pro kleinster Wiederholeinheit erheblich erhöht
werden. Demzufolge sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor,
dass die kleinste Wiederholeinheit der Papiermaschinenbespannung durch 24 oder 26
oder 28 oder 30 oder 40 oder mehr Kettfäden gebildet wird.
[0026] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Abbindepunkt-
bzw. Anbindepunktwiederholeinheit durch maximal 5 oder 7 Kettfäden gebildet.
[0027] Des weiteren ist es möglich, dass die Bindefäden in Kett- und / oder Schussrichtung
verlaufen.
[0028] Um die Markierungsneigung weiter zu reduzieren, ist es sinnvoll, wenn die Bindefäden
integraler Bestandteil des papierseitigen Webmusters sind, d.h. wenn durch Verweben
der Bindefäden mit den papierseitigen Kettfäden oder mit den papierseitigen Schussfäden
das durch die papierseitigen Kett- und Schussfäden gebildete Webmuster fortgesetzt
wird.
[0029] Es ist aber auch durchaus denkbar, dass das papierseitige Webmuster nur durch Verweben
von papierseitigen Kett- oder Schussfäden mit den Bindefäden gebildet wird.
[0030] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die papierseitige
Webstruktur eine Grundbindung oder Ableitung derselben im textilem Sinne. Vorzugsweise
handelt es sich bei der Grundbindung um eine Leinwandbindung.
[0031] Wird die papierseitige Webstruktur durch Verweben der Bindefäden, der Kett- und Schussfäden
gebildet ist es sinnvoll, wenn die Bindefäden jeweils als Bindefadenpaare angeordnet
sind, wodurch bspw. jedes Bindefadenpaar auf der Papierseite den Pfad eines nicht
bindenden Schuss- oder Kettfadens webt.
[0032] Vorzugsweise handelt es sich bei der Papiermaschinenbespannung um ein Formiersieb.
[0033] Das erfindungsgemäße Formiersieb wird aufgrund seiner reduzierten Sichtbarkeit der
Markierung bevorzugt zur Herstellung von graphischen Papieren verwendet.
[0034] Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der folgenden Zeichnungen erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- Verteilung von Abbindepunkten der Maschinenseite einer Webstruktur mit einer durch
6 Kettfäden gebildeten kleinsten Abbindepunktwiederholeinheit,
- Figur 2
- UnregelmäßigeVerteilung von Abbindepunkten der Maschinenseite bei einem erfindungsgemäßen
Formiersieb mit einer kleinsten Abbindepunktwiederholeinheit mit 30 Kettfäden.
- Figur 3
- Nahezu völlige unregelmäßige Verteilung von Abbindepunkten der Maschinenseite bei
einem erfindungsgemäßen Formiersieb mit einer kleinsten Abbindepunktwiederholeinheit
mit 30 Kettfäden.
- Figur 4
- UnregelmäßigeVerteilung von Abbindepunkten der Maschinenseite bei einem erfindungsgemäßen
Formiersieb mit einer kleinsten Abbindepunktwiederholeinheit mit 5 Kettfäden.
[0035] Die Figur 1 zeigt die Verteilung von Abbindepunkten 1 der Bindefäden eines Formiersiebs
2 mit einer durch sechs Kettfäden 1K bis 6K und zwölf in Schussrichtung verlaufende
Bindefäden 1 B bis 12B gebildeten Abbindepunktwiederholeinheit. Die Abbindepunkte
1 sind in der Darstellung der Figur 1 durch schwarze Quadrate dargestellt.
[0036] Wie aus der Figur 1 zu erkennen ist, sind die Abbindepunkte 1 regelmäßig zueinander
angeordnet, wodurch sich diese durch mehrere zueinander parallele Geraden 3 miteinander
verbinden lassen. Die Abbindepunkte 1 bei dem Formiersieb 2 der Figur 1 sind derart
angeordnet, dass sich die die Abbindepunkte 1 miteinander verbindenden Geraden 3 von
einer Abbindepunktwiederholeinheit 4 in den angrenzenden Wiederholungseinheiten 5,
5', 5" fortsetzen lassen. Die Verteilung der Abbindepunkte 1 zeigt somit eine starke
Diagonalbildung. Diese Verteilung führt in den Bereichen der Abbindung zu einer Veränderung
der Porenstruktur, was infolge besonders im graphischen Papierbereich zu qualitätsmindernden
Markierungen im Papier führt.
[0037] Die Figur 2 zeigt eine Verteilung der Abbindepunkte auf der Maschinenseite 7 eines
erfindungsgemäßen Formiersiebs 8. Eine kleinste Abbindepunktwiederholeinheit des dargestellten
Formiersiebs 8 wird durch 30 Kettfäden 1 K bis 30K und durch 15 in Schussrichtung
verlaufende Bindefäden 1 B bis 15B gebildet. Wie aus der Figur 2 zu erkennen ist,
sind vier aneinander angrenzende kleinste Abbindepunktwiederholeinheit 9 bis 12 dargestellt.
[0038] Jede Abbindepunktwiederholeinheit 9 bis 12 weist im rechten Bereich eine Anzahl von
zueinander regelmäßig angeordneten Abbindepunkten 13 auf, welche über zueinander parallele
Geraden 14.1 bis 14.4 miteinander verbunden sind. Diese Geraden können teilweise auch
in den angrenzenden Wiederholeinheiten fortgesetzt werden. So wird bspw. die gerade
14.1 der Wiederholeinheit 9 durch die Gerade 14.2 der Wiederholeinheit 10 fortgesetzt.
Oder aber die gerade 14.2 aus der Wiederholeinheit 9 wird durch die Gerade 14.3 der
Wiederholeinheit 10 fortgesetzt. Im linken Bereich jeder kleinsten Abbindepunktwiederholeinheit
9 bis 12 sind eine Anzahl von zueinander regelmäßig angeordneten Abbindepunkten 15
vorgesehen, welche aber in Bezug zu den Abindepunkten 13 unregelmäßig angeordnet sind,
d.h. das von den Abbindepunkten 13 gebildete Muster nicht fortsetzen. Dementsprechend
sind in jeder Abbindepunktwiederholeinheit 9 bis 12 die Abbindepunkte 15 in Bezug
zu den Abbindepunkten 13 unregelmäßig angeordnet.
[0039] Weiter erkennt man, dass die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen wird,
indem die Abbindepunkte 15 in jeder Abbindepunktwiederholeinheit derart angeordnet
sind, dass diese nur durch Gerade 16.1 bis 16.4 miteinander verbindbar sind, welche
nicht parallel zu den die Abbindepunkte 13 miteinander verbindenden Geraden 14.1 bis
14.4 verlaufen.
[0040] Des weiteren wird die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen wird, indem einige
der Abbindepunkte 15 bspw. in der Abbindepunktwiederholeinheit 9 derart angeordnet
sind, so dass sich die Abbindepunkte 15 nicht durch eine Gerade miteinander verbinden
lassen, welche sich durch Verbinden von Abbindepunkten 13 oder 15 in einer der Abbindepunktwiederholeinheit
9 angrenzenden Abbindepunktwiederholeinheit 10 oder 11 oder 12 fortsetzen lässt.
[0041] Vielmehr erkennt man, dass bspw. bei Fortführung der Abbindepunktwiederholeinheiten
die Gerade 14.4 der Abbindepunktwiederholeinheit 9 durch die Gerade 16.2 der Abbindepunktwiederholeinheit
10 gebrochen wird und somit die Geraden 14.4 und 16.2 von der Abbindepunktwiederholeinheit
9 zur Abbindepunktwiederholeinheit 10 diskontinuierlich (gebrochen) verlaufen. Des
weiteren werden bspw. die Geraden 16.3 und 16.4 bei Fortsetzung der Abbindepunktwiederholeinheiten
11 und 12 gebrochen, d.h. nicht kontinuierlich fortgesetzt. Dies reduziert die Sichtbarkeit
der Markierung, entstehend durch die Bindefadenabbindungspunkte wesentlich.
[0042] Die Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form eines Formiersiebes
17 mit nahezu freier Verteilung seiner Abbindepunkte 18 und 19. Jede Abbindepunktwiederholeinheit
21 bis 24 wird durch 30 Kettfäden 1 K bis 30K und 15 in Schussrichtung verlaufende
Bindefäden 1B bis 15B gebildet. Lediglich die Abbindepunkte 18 sind derart zueinander
angeordnet, dass diese durch zueinander parallele Geraden 20.1 und 20.2 miteinander
verbunden werden können. Des weiteren ist zu erkennen, dass sich die Grade 20.2 der
Abbindepunktwiederholeinheit 21 in der Geraden 20.1 der Wiederholeinheit 22 fortsetzt.
[0043] Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form der Abbindepunktverteilung
eines Formiersiebes 23. Die Anordnung der Abbindepunkte 28 bis 32 ist durch eine der
Abbindepunktwiederholeinheiten 24 bis 27 beschreibbar, wobei jede Abbindepunktwiederholeinheit
24 bis 27 durch fünf Kettfäden 1 K bis 5K und fünf in Schussrichtung verlaufende Bindefäden
1 B bis 5B gebildet wird.
[0044] Wie aus der Figur 4 zu erkennen ist, sind in jeder Abbindepunktwiederholeinheit 24
bis 27 die Abbindepunkte 29 und 30 in Bezug zu den übrigen Abbindepunkten 28, 31 und
32 unregelmäßig angeordnet, d.h. das von den Abbindepunkten 28, 31 und 32 gebildete
Muster wird durch die Abbindepunkte 29 und 30 nicht fortgesetzt.
[0045] Man erkennt darüber hinaus, dass die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen
wird, indem die Abbindepunkte 29 und 30 in der Abbindepunktwiederholeinheit derart
angeordnet sind, dass diese nur durch eine Gerade 33 miteinander verbindbar sind,
welche nicht parallel zu einer die Abbindepunkte 28,31 und 32 miteinander verbindenden
Geraden 34 verläuft.
1. Papiermaschinenbespannung mit einer papierseitigen und einer maschinenseitigen Webstruktur
und mit Bindefäden, welche unter Bildung von Anbindepunkten mit der papierseitigen
und unter Bildung von Abbindepunkten mit der maschinenseitigen Webstruktur verwoben
sind, wobei die Anordnung der Anbindepunkte bzw. der Abbindepunkte durch Aneinanderreihung
von mehreren kleinsten Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheiten beschreibbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in jeder Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit zumindest einer der Abbinde-
bzw. Anbindepunkte in Bezug zu den übrigen Abbinde- bzw. Anbindepunkten unregelmäßig
angeordnet ist.
2. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen wird, indem einige der Abbinde- und / oder Anbindepunkte in der Anbindepunkt-
bzw. Abbindepunktwiederholeinheit derart angeordnet sind, dass diese nur durch zumindest
eine Gerade miteinander verbindbar sind, welche nicht parallel zu einer andere Abbinde-
und / oder Anbindepunkte miteinander verbindenden Geraden verläuft.
3. Papiermaschinenbespannung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen wird, indem einige der Anbindepunkte und / oder Abbindepunkte in der
Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit derart angeordnet sind, so dass sich
diese Anbindepunkte und / oder Abbindepunkte nicht durch eine Gerade in einer ersten
Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit miteinander verbinden lassen, welche
sich durch Verbinden von Anbinde- bzw. Abbindepunkten in einer der ersten Anbindepunkt-
bzw. Abbindepunktwiederholeinheit angrenzenden zweiten Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit
fortsetzen lässt.
4. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die unregelmäßige Anordnung dadurch hervorgerufen wird, indem einige der Anbindepunkte und / oder Abbindepunkte in der
Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit derart angeordnet sind, so dass sich
diese Anbindepunkte und / oder Abbindepunkte nicht durch eine Gerade in einer ersten
Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit miteinander verbinden lassen, welche
parallel zu einer Gerade verläuft, die Anbinde- und /oder Abbindepunkte in einer der
ersten Anbindepunkt- bzw. Abbindepunktwiederholeinheit angrenzenden zweiten Anbindepunkt-
bzw. Abbindepunktwiederholeinheit miteinander verbindet.
5. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einige entlang einer Geraden angeordnete Abbinde- und /oder Anbindepunkte
entlang der Geraden unterschiedlich zueinander beabstandet sind.
6. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass bis zu 20%, bevorzugt bis zu 30%, besonders bevorzugt bis zu 50%, ganz besonders
bevorzugt bis zu 70% der Abbinde- und / oder Anbindepunkte in der Anbindepunkt- bzw.
Abbindepunktwiederholeinheit nicht einem regelmäßigen Muster folgend angeordnet sind.
7. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kleinste Wiederholeinheit der Papiermaschinenbespannung durch 24 oder 26 oder
28 oder 30 oder 40 oder mehr Kettfäden gebildet wird.
8. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abbindepunkt- bzw. Anbindepunktwiederholeinheit durch maximal 5 oder 7 Kettfäden
gebildet wird.
9. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bindefäden in Kett- und / oder Schussrichtung verlaufen.
10. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Verweben der Bindefäden mit den papierseitigen Kettfäden oder mit den papierseitigen
Schussfäden das durch die papierseitigen Kett- und Schussfäden gebildete Webmuster
fortgesetzt wird.
11. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die papierseitige Webstruktur eine Grundbindung oder Ableitung derselben, vorzugsweise
eine Leinwandbindung ist.
12. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bindefäden jeweils als Bindefadenpaare angeordnet sind.
13. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Papiermaschinenbespannung ein Formiersieb ist.
14. Papiermaschinenbespannung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich um ein Formiersieb zur Herstellung von graphischen Papieren handelt.