[0001] Die Erfindung betrifft eine Blende für einen Stoffauflauf einer aus zumindest einer
Faserstoffsuspension eine Faserstoffbahn herstellenden Maschine, insbesondere einer
Papier- oder Kartonmaschine, mit einer Blendenauflagefläche, die mittels mehrerer
jeweils eine Niederhaltekraft erzeugender Niederhalteelemente in einem Auflagebereich
an einer äußeren und endseitigen Lippenauflagefläche einer Lippe des Stoffauflaufs
angebracht ist.
[0002] Eine derartige Blende ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE
42 39 646 A1 bekannt. Die Blende weist eine ebene Blendenauflagefläche auf und sie
ist auf einer ebenen Lippenauflagefläche durch geeignete Niederhalteelemente feststehend
oder verschiebbar gelagert. Die Niederhalteelemente sind vorzugsweise als Schraubenelemente,
Federelemente und/oder Hebelelemente ausgeführt. Der in den Düsenraum des Stoffauflaufs
ragende Teil der Blende wird mit dem an dieser Stelle herrschenden Düsendruck während
des Betriebs des Stoffauflaufs beaufschlagt, wobei der Düsendruck quadratisch zur
Geschwindigkeit der die Düse durchströmenden Faserstoffsuspension steigt. Die daraus
resultierende Kraft versucht ein Abheben der Blende von ihrer Auflage. Dabei müssen
die genannten Niederhalteelemente mindestens diese resultierende Kraft aufnehmen.
[0003] Die Niederhalteelemente sind in der Regel, insbesondere bedingt durch herrschende
Platzgründe, mit einem Abstand stromaufwärts zur resultierenden Kraft und über der
Blende angeordnet. Dies bedeutet, dass die Blende einer klassischen Balkenbiegung
unterworfen ist, die generell bei einer zu geringen Dimensionierung der Blende und/oder
der Niederhalteelemente zu einer Abhebung des Blendenvorderteils von der Auflage führen
kann. In dem durch die Abhebung der Blende entstehenden Spalt zwischen Blende und
Lippe können sich Fasern einklemmen und zu Gespinsten führen. Die Abhebung der Blende
über die Blendenbeziehungsweise Maschinenbreite hinweg ist zwingenderweise nicht gleich
groß, so dass eine ungleiche Abhebung der Blende zu ungleichmäßigen Veränderungen
des Düsenauslaufspalts führt.
[0004] Das Maß der Biegung der Blende wird von der Größe der Druckkraft einerseits und durch
die Hebelverhältnisse der Niederhaltung und der Blendendicke andererseits bestimmt.
[0005] Ein spaltfreies Aufliegen der Blende wäre bei den bekannten Ausführungen nur durch
eine Anordnung der Niederhalteelemente in direkter Verlängerung der Druckkraft und
durch eine groß dimensionierte, ja überdimensionierte Blende mit einer vorzugsweise
unendlichen Blendendicke zu erreichen.
[0006] Die Erfüllung beider Anforderungen ist insbesondere bei Stoffaufläufen für Doppelsiebformer
aus Platzgründen nicht immer möglich. Für eine gute Qualität der Faserstoffbahn ist
unter anderem eine kurze Freistrahllänge des Stoffauflaufstrahls vorteilhaft. Die
am Beginn des Freistrahls herrschende Turbulenzstruktur ist zudem eine ideale Voraussetzung
für eine gute Formation der Faserstoffbahn. Damit ist es ein Ziel, die Freistrahllänge
möglichst kurz zu gestalten. Dieses Ziel ist jedoch aus genannten Anforderungen nur
begrenzt erreichbar. Insbesondere bei Doppelsiebformern in Ausgestaltung von Spaltformern
sind die Freistrahllängen auch wesentlich von der Maschinenbreite abhängig. So erfordern
breite Maschinen aufgrund der Forderung nach geringen Durchbiegungen und nach günstigen
Schwingungsverhalten der Walzen größere Walzendurchmesser. Die Walzen können beispielsweise
bei einem Roll-Blade-Former eine Formierwalze und eine Brustwalze und bei einem Biade-Roll-Former
zwei Brustwalzen sein. Die größeren Walzendurchmesser reduzieren den Raum im Strahleinschussbereich
und erzwingen eine größere Freistrahllänge des Stoffauflaufstrahls.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Blende für einen Stoffauflauf
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei deren Verwendung kurze Freistrahllängen
auch an Stoffaufläufen für Doppelsiebformer möglich sind. Die Stoffaufläufe sollen
sich überdies insbesondere für schnelle und/oder breite Maschinen eignen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest eine der beiden
Flächen derart gestaltet ist, dass die Blende im ungespannten Zustand im Bereich des
Auflagebereichs einen vorderen und einen hinteren Auflagebereich und einen mittleren
Nichtauflagebereich aufweist, wobei die Niederhaltekraft des einzelnen Niederhalteelements
im Nichtauflagebereich wirkt.
[0009] Diese Ausgestaltung erbringt den Vorteil, dass die Blende sich während des Betriebs
des Stoffauflaufs aufgrund wirkender Druckkräfte kontrolliert verformen kann. Dabei
reduziert sich die Größe des im ungespannten Zustand vorhandenen mittleren Nichtauflagebereichs
auf ein Minimum und die Blendenauflagefläche liegt weitestgehend beziehungsweise vollständig
an der Lippenauflagefläche an.
[0010] In erster Ausgestaltung weist zumindest eine der beiden Flächen eine konvexe Kontur
wenigstens im mittleren Auflagebereich auf, wobei die Konvexität bevorzugt mindestens
der Biegelinie der Blende unter Einfluss von Druckkraft und Niederhaltekraft entspricht.
[0011] In zweiter Ausgestaltung weist zumindest eine der beiden Flächen eine hinterstochene
Kontur wenigstens im mittleren Auflagebereich auf, wobei der Hinterstich eine Tiefe
aufweist, die bevorzugt mindestens der Biegelinie der Blende unter Einfluss von Druckkraft
und Niederhaltekraft entspricht.
[0012] In beiden Ausgestaltungen können die Geometrien Konvexität und Tiefe des Hinterstichs
bedenkenlos größer als rechnerisch notwendig gewählt werden. Von Wichtigkeit ist nur,
dass sie mindestens der genannten Biegelinie entsprechen.
[0013] Weiterhin können die Ausgestaltungen selbstverständlich auch miteinander kombiniert
werden.
[0014] Weiterhin ist die Blende vorzugsweise mit den Niederhalteelementen im Bereich des
Nichtauflagebereichs federnd vorgespannt, so dass der Abstand der beiden Flächen im
Nichtauflagebereich kleiner wird. Die Blende kann mit den Niederhalteelementen auch
derart federnd vorgespannt sein, dass der Abstand der beiden Flächen im Nichtauflagebereich
sehr klein, vorzugsweise auf Null reduziert wird. Dadurch ergibt sich eine definierte
und konstante Vorspannung über die Breite der Blende hinweg.
[0015] Die auf die Blende wirkende Vorspannkraft ist vorzugsweise größer als die Summe der
während des Betriebs des Stoffauflaufs wirkenden Betriebskräfte. Somit werden eine
optimale Anlage der beiden Flächen und ein Nichtabheben der Blende von der Lippe bei
Ausbildung des Spalts erreicht.
[0016] Die Niederhalteelemente sind bevorzugt als Tellerfederpakete ausgebildet, die in
jeweiligen Aussparungen in der Blende angeordnet sind. Die Niederhalteelemente sind
also in die Bauhöhe der Blende integriert und sie sitzen nicht mehr über der Blende
bei Erzeugung vergrößerter Bauhöhen. Hierbei können die jeweiligen Tellerfedern eines
Tellerfederpakets in einer Topfscheibe angeordnet und mit einer Bundschraube oder
mit einer Bundmutter und einer Stiftschraube vorgespannt sein. Dadurch weist die Blende
eine gewünschte Gesamthöhe ≤ 25 mm, vorzugsweise ≤ 20 mm auf. Die Dimensionierung
der Gesamthöhe orientiert sich an der maximal herrschenden Biegespannung und nicht
mehr an der Biegeverformung der Blende.
[0017] Auch kann der Hohlraum im mittleren Bereich (Nichtauflagebereich) mit einem weicheren
und gegebenenfalls kostengünstigeren Material aufgefüllt sein, das sich beim Vorspannen
der Blende zusammendrücken lässt. Somit werden Hohlräume für Schmutzablagerungen vermieden
und eine störungsfreie Funktion des Stoffauflaufs gewährleistet.
[0018] Die Blende weist bevorzugt eine Blendenbreite ≥ 5.000 mm bei einer Freistrahllänge
≤ 250 mm und vorzugsweise eine Blendenbreite ≥ 8.000 mm bei einer Freistrahllänge
≤ 350 mm auf. Durch diese Eigenschaften werden auch neueste Anforderungen im Bereich
der Doppelsiebformer, insbesondere Spaltformer, erfüllt.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0020] Es zeigen
- Figur 1:
- eine Blende für einen Stoffauflauf gemäß dem Stand der Technik in schematischer Längsschnittdarstellung;
- Figuren 2A bis 2D:
- verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Blenden für je einen Stoffauflauf
in schematischen Längsschnittdarstellungen;
- Figur 3:
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blende für einen Stoffauflauf
in schematischer Schnittdarstellung; und
- Figuren 4A und 4B:
- zwei Einbausituationen von Blenden für je einen Stoffauflauf in schematischen Seitenansichten.
[0021] Die Figur 1 zeigt in schematischer Längsschnittdarstellung eine bekannte Blende 1
für einen nicht näher dargestellten Stoffauflauf 2 einer aus zumindest einer Faserstoffsuspension
3 eine Faserstoffbahn herstellenden Maschine, insbesondere einer Papier- oder Kartonmaschine.
[0022] Die oberseitig am Stoffauflauf 1 angebrachte Blende 1 weist unterseitig eine ebene
Blendenauflagefläche 4 auf, die mittels mehrerer jeweils eine Niederhaltekraft F
N (Pfeil) erzeugender und vorzugsweise in einer Reihe angeordneter Niederhalteelemente
5 (gestrichelte Darstellung) in einem Auflagebereich 6 an einer äußeren, endseitigen
und ebenen Lippenauflagefläche 8 einer Lippe 7 (Oberlippe) des Stoffauflaufs 2 feststehend
oder verschiebbar angebracht ist. Die Blende kann je nach Einsatzfall auch unterseitig
an einer Lippe (Unterlippe) des Stoffauflaufs angebracht sein.
[0023] Die Niederhalteelemente 5 sind vorzugsweise als Schraubenelemente, Federelemente
und/oder Hebelelemente ausgeführt. Der in den Düsenraum 9 des Stoffauflaufs 2 ragende
und einen verkleinerten Spitzenwinkel aufweisende Teil 10 (Blendenvorderteil) der
Blende 1 wird mit dem an dieser Stelle herrschenden Düsendruck F
D (Pfeil) während des Betriebs des Stoffauflaufs 2 beaufschlagt, wobei der Düsendruck
F
D (Pfeil) quadratisch zur Geschwindigkeit v (Pfeil) der die Düse 9 durchströmenden
Faserstoffsuspension 3 steigt. Die daraus resultierende Kraft versucht ein Abheben
der Blende 1 von ihrer Auflage 6. Dabei müssen die genannten Niederhalteelemente 5,
die in der Regel, insbesondere bedingt durch herrschende Platzgründe, mit einem Abstand
stromaufwärts zur resultierenden Kraft und über der Blende 1 angeordnet sind, mindestens
diese resultierende Kraft aufnehmen.
[0024] Die Blende 1 ist damit einer klassischen Balkenbiegung unterworfen, die generell
bei einer zu geringen Dimensionierung der Blende 1 und der Niederhalteelemente 5 zu
einer Abhebung des Blendenvorderteils 10 von der Auflage 6 bei Erzeugung eines Spalts
11 führen kann. In dem durch die Abhebung der Blende 1 entstehenden Spalt 11 zwischen
Blende 1 und Lippe 7 können sich Fasern einklemmen und zu Gespinsten führen. Die Abhebung
der Blende 1 über die Blenden- beziehungsweise Maschinenbreite hinweg ist zwingenderweise
nicht gleich groß, so dass eine ungleiche Abhebung der Blende 1 zu ungleichmäßigen
Veränderungen des Düsenauslaufspalts 12 führt.
[0025] Damit bei einer konstanten Blendenhöhe h für die Blendenanbindung genügend Materialstärke
in der Lippe 7 zur Verfügung steht, muss der Überstand des Blendenvorderteils 10 größer
gewählt und die Verbindungsstelle stromaufwärts verlagert werden. Für einen derartigen
Fall erhöht sich die Aufbiegung bei Erzeugung des Spalts 11 auf das ca. 10-fache.
[0026] Die Figuren 2A bis 2D zeigen verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäßen
Blenden 1 für je einen Stoffauflauf 2 in schematischen Längsschnittdarstellungen.
[0027] Allen vier Figuren ist gemeinsam, dass zumindest jeweils eine der beiden Flächen
4, 8 derart gestaltet ist, dass die jeweilige Blende 1 im ungespannten Zustand im
Bereich des Auflagebereichs 6 einen vorderen und einen hinteren Auflagebereich 13,
14 und einen mittleren Nichtauflagebereich 15 aufweist, wobei die Niederhaltekraft
F
N (Pfeil) des einzelnen Niederhalteelements 5 im Nichtauflagebereich 15 wirkt.
[0028] Die beiden Figuren 2A und 2B zeigen zwei Ausführungsformen, wobei zumindest eine
der beiden Flächen 4, 8 eine konvexe Kontur K wenigstens im mittleren Auflagebereich
15 aufweist. In Figur 2A ist dies die Lippenauflagefläche 8 der Lippe 7 und in Figur
2B ist dies die Blendenauflagefläche 1 der Blende 1. Die Konvexität der jeweiligen
Kontur K entspricht mindestens der Biegelinie der Blende 1 unter Einfluss von Druckkraft
F
D (Pfeil) und Niederhaltekraft F
N (Pfeil).
[0029] Die beiden Figuren 2C und 2D zeigen wiederum zwei Ausführungsformen, wobei zumindest
eine der beiden Flächen 4, 8 eine hinterstochene Kontur H wenigstens im mittleren
Auflagebereich 15 aufweist. In Figur 2C ist dies die Lippenauflagefläche 8 der Lippe
7 und in Figur 2D ist dies die Blendenauflagefläche 4 der Blende 1. Der Hinterstich
der Kontur H weist eine Tiefe T auf, die mindestens der Biegelinie der Blende 1 unter
Einfluss von Druckkraft F
D (Pfeil) und Niederhaltekraft F
N (Pfeil) entspricht.
[0030] Die Blende 1 ist in den Ausführungen der Figuren 2A bis 2D mit Niederhalteelementen
5 im Bereich des jeweiligen Nichtauflagebereichs 15 federnd vorgespannt. Sie ist dabei
mit den Niederhalteelementen 5 derart federnd vorgespannt, dass der Abstand A der
beiden Flächen 4, 8 im Nichtauflagebereich 15 sehr klein, vorzugsweise auf Null reduziert
wird. Hierdurch wird eine definierte und konstante Vorspannung über die Breite B (Pfeil)
der Blende 1, die einen Wert ≥ 5.000 mm, vorzugsweise ≥ 8.000 mm aufweist, erreicht.
Die wirkende Vorspannkraft F
N (Pfeil) ist gemeinhin größer als die Summe der während des Betriebs des Stoffauflaufs
2 wirkenden Betriebskräfte.
[0031] Die Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blende 1 für
einen Stoffauflauf 2 in schematischer Längsschnittdarstellung.
[0032] Die wiederum oberseitig am Stoffauflauf 2 angebrachte Blende 1 weist unterseitig
im mittleren Auflagebereich 15 eine Blendenauflagefläche 4 mit einer hinterstochenen
Kontur H auf. Der Hinterstich der Kontur H weist eine Tiefe T auf, die mindestens
der Biegelinie der Blende 1 unter Einfluss von Druckkraft F
D (Pfeil) und Niederhaltekraft F
N (Pfeil) entspricht.
[0033] Das Niederhalteelement 5 ist als Tellerfederpaket 16 ausgebildet, das in einer Aussparung
17 in der Blende 1 angeordnet ist. Die Tellerfedern 18 des Tellerfederpakets 16 sind
in einer Topfscheibe 19 angeordnet und mit einer Bundmutter 20 und einer Stiftschraube
21 vorgespannt. Somit weist die Blende 1 eine Gesamthöhe G ≤ 25 mm, vorzugsweise ≤
20 mm, bei einer Blendenbreite B (Pfeil) ≥ 5.000 mm, vorzugsweise ≥ 8.000 mm, auf.
[0034] Weiterhin ist der Hohlraum 25 im mittleren Nichtauflagebereich 15 mit einem weichen
Material 26, wie beispielsweise Moosgummi und dergleichen, aufgefüllt, das sich beim
Vorspannen der Blende 1 zusammendrücken lässt. Somit werden Hohlräume für Schmutzablagerungen
vermieden und eine störungsfreie Funktion des Stoffauflaufs 2 gewährleistet.
[0035] Die beiden Auflagebereiche 13, 14 weisen eine jeweilige Länge C, D auf, die nach
Möglichkeit kleiner 5 mm ist. Weiterhin besitzt die Spitze 27 der Lippe 7 eine gestrichelt
dargestellte Schwächung 22. Dadurch entsteht stromabwärts eine Pressstelle, die durch
die Anlegung der Spitze 27 an die Blende 1 infolge des Düsendrucks F
D (Pfeile) verhindert, dass ein Spalt entsteht.
[0036] Die Montage der Blende 1 kann auf vielerlei Arten erfolgen. So kann beispielsweise
die Bundmutter 20 auf Anschlag, drehmomentgesteuert oder maßgesteuert gegen die Lippe
7 angezogen werden. Die Art der Montage der Blende 1 ist also mannigfaltig und sie
wird je nach Anwendungsfall aus einer Anzahl von vielen bekannten Lösungen gewählt
werden.
[0037] Die Figuren 4A und 4B zeigen zwei Einbausituationen von Blenden 1 für je einen Stoffauflauf
2 in schematischen Seitenansichten. Der jeweilige Stoffauflauf 2 mündet hierbei in
einen anfänglich angedeuteten Doppelsiebformer 23 bekannter Bauweise, der in beiden
Ausführungen die gleichen geometrischen Eigenschaften aufweist.
[0038] Die Figur 4A zeigt eine Einbausituation einer bekannten Blende 1, wohingegen die
Figur 4B eine Einbaubausituation der erfindungsgemäßen Blende 1 zeigt. Es ist deutlich
erkennbar, dass die Höhe h
B der bekannten Blende 1 deutlich größer als die Höhe h
E der erfindungsgemäßen Blende 1 ist, wobei die Höhe h
E der Gesamthöhe G entspricht, die einen Wert ≤ 25 mm, vorzugsweise ≤ 20 mm, annimmt.
[0039] Weiterhin weist ein Stoffauflauf 2 mit einer bekannten Blende 1 notwendigerweise
größere Freistrahllänge L
B des Stoffauflaufstrahls 24 gegenüber der Freistrahllänge L
E des Stoffauflaufstrahls 24 mit erfindungsgemäßer Blende 1 auf. Die erfindungsgemäße
Blende 1 weist bevorzugt eine Freistrahllänge L
E ≤ 250 mm bei einer Blendenbreite B (Pfeil) ≥ 5.000 mm und eine Freistrahllänge L
E ≤ 350 mm bei einer Blendenbreite B (Pfeil) ≥ 8.000 mm auf.
[0040] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine verbesserte Blende
für einen Stoffauflauf der eingangs genannten Art geschaffen wird, bei deren Verwendung
kurze Freistrahllängen auch an Stoffaufläufen für Doppelsiebformer möglich sind. Die
Stoffaufläufe eignen sich überdies insbesondere für schnelle und/oder breite Maschinen.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Blende
- 2
- Stoffauflauf
- 3
- Faserstoffsuspension
- 4
- Blendenauflagefläche
- 5
- Niederhalteelemente
- 6
- Auflagebereich
- 7
- Lippe
- 8
- Lippenauflagefläche
- 9
- Düsenraum
- 10
- Teil (Blendenvorderteil)
- 11
- Spalt
- 12
- Düsenauslaufspalt
- 13
- Vorderer Auflagebereich
- 14
- Hinterer Auflagebereich
- 15
- Mittlerer Nichtauflagebereich
- 16
- Tellerfederpaket
- 17
- Aussparung
- 18
- Tellerfeder
- 19
- Topfscheibe
- 20
- Bundmutter
- 21
- Stiftschraube
- 22
- Schwächung
- 23
- Doppelsiebformer
- 24
- Stoffauflaufstrahl
- 25
- Hohlraum
- 26
- Weiches Material
- 27
- Spitze
- A
- Abstand
- B
- Blendenbreite (Pfeil)
- C
- Länge
- D
- Länge
- FD
- Düsendruck (Pfeil)
- FN
- Niederhaltekraft (Pfeil)
- G
- Gesamthöhe
- H
- Hinterstochene Kontur
- h
- Blendenhöhe
- hB
- Höhe
- hE
- Höhe
- K
- Konvexe Kontur
- L
- Blendenlänge (Pfeil)
- LB
- Freistrahllänge
- LE
- Freistrahllänge
- T
- Tiefe
- v
- Geschwindigkeit (Pfeil)
1. Blende (1) für einen Stoffauflauf (2) einer aus zumindest einer Faserstoffsuspension
(3) eine Faserstoffbahn herstellenden Maschine, insbesondere einer Papier- oder Kartonmaschine,
mit einer Blendenauflagefläche (4), die mittels mehrerer jeweils eine Niederhaltekraft
(FN) erzeugender Niederhalteelemente (5) in einem Auflagebereich (6) an einer äußeren
und endseitigen Lippenauflagefläche (8) einer Lippe (7) des Stoffauflaufs (2) angebracht
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der beiden Flächen (4, 8) derart gestaltet ist, dass die Blende (1)
im ungespannten Zustand im Bereich des Auflagebereichs (6) einen vorderen und einen
hinteren Auflagebereich (13, 14) und einen mittleren Nichtauflagebereich (15) aufweist,
wobei die Niederhaltekraft (FN) des einzelnen Niederhalteelements (5) im Nichtauflagebereich (15) wirkt.
2. Blende (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der beiden Flächen (4, 8) eine konvexe Kontur (K) wenigstens im mittleren
Auflagebereich (15) aufweist.
3. Blende (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Konvexität mindestens der Biegelinie der Blende (1) unter Einfluss von Druckkraft
(FD) und Niederhaltekraft (FN) entspricht.
4. Blende (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der beiden Flächen (4, 8) eine hinterstochene Kontur (H) wenigstens
im mittleren Auflagebereich (15) aufweist.
5. Blende (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hinterstich eine Tiefe (T) aufweist, die mindestens der Biegelinie der Blende
(1) unter Einfluss von Druckkraft (FD) und Niederhaltekraft (FN) entspricht.
6. Blende (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blende (1) mit den Niederhalteelementen (5) im Bereich des Nichtauflagebereichs
(15) federnd vorgespannt ist.
7. Blende (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mit den Niederhalteelementen (5) derart federnd vorgespannt ist, dass der Abstand
(A) der beiden Flächen (4, 8) im Nichtauflagebereich (15) sehr klein, vorzugsweise
auf Null reduziert wird.
8. Blende (1) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die auf die Blende (1) wirkende Vorspannkraft größer als die Summe der während des
Betriebs des Stoffauflaufs (1) wirkenden Betriebskräfte ist.
9. Blende (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Niederhalteelemente (5) als Tellerfederpakete (16) ausgebildet sind, die in jeweiligen
Aussparungen (17) in der Blende (1) angeordnet sind.
10. Blende (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweiligen Tellerfedern (18) eines Tellerfederpakets (16) in einer Topfscheibe
(19) angeordnet und mit einer Bundschraube oder mit einer Bundmutter (20) und einer
Stiftschraube (21) vorgespannt sind.
11. Blende (1) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Gesamthöhe(G) ≤ 25 mm, vorzugsweise ≤ 20 mm aufweist.
12. Blende (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlraum (25) im mittleren Nichtauflagebereich (15) mit einem weichen Material
(26) aufgefüllt ist.
13. Blende (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Blendenbreite (B) ≥ 5.000 mm, vorzugsweise ≥ 8.000 mm aufweist.