[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Arretierung von Toren, insbesondere von
im wesentlichen in vertikaler Richtung bewegbaren Toren. Sie ist daher vorzugsweise
für Hub- und Sektionaltore geeignet.
[0002] In Hallen, in denen Güter gelagert und/oder umgeschlagen werden, werden diese häufig
in beweglichen Behältnissen transportiert. Hierbei erfolgt der Transport in der Halle
mit Flurförderzeugen oder aber mit rollenden Behältern, sogenannten Behälterwagen.
Da es in diesen Gebäuden meistens sehr eng ist, werden zeitweise alle Flächen im Gebäude
zugestellt. Hierbei werden auch die Flächen an den Toren für den Warenein- und -ausgang
meist mit genutzt. In diesem Zusammenhang kommt es wiederkehrend dazu, dass Flurförderzeuge
oder Behälterwagen gegen die Toranlagen gefahren, gestoßen oder geschoben werden.
Dabei werden die Toranlagen mehr oder weniger beschädigt, da die Tore nicht für derartige
Belastungen ausgelegt sind.
[0003] Die üblicherweise eingesetzten Tore sowie Sektionaltore verschließen die Toröffnungen
mit ihren Flügeln, die seitlich über Rollen in Führungen gelagert sind (wie DE 197
15 295 A1, DE 101 01 560 A1, DE 299 24 272 U1). Diese Führungen dienen der Eingrenzung
der Bewegungsfreiheiten der Torflügel bei den gewollten translatorischen Bewegungen
und der Arretierung im geöffneten und geschlossenen Zustand.
Hierbei bilden die Segmente des Tores einen Biegeträger über die Torbreite mit freier
Lagerung in den seitlichen Führungen, wenn Flurförderzeuge oder Behälterwagen dagegen
stoßen. Den hierbei auftretenden Belastungen sind die mechanischen Elemente der Tore
nicht gewachsen, sie werden beschädigt, wenn nicht sogar zerstört.
[0004] Zur Verstärkung sind aufgesetzte, nicht rechtwinklig verformte Hutprofile bekannt.
Durch die zusätzliche Anbringung dieser Profile wird das Trägheitsmoment / Widerstandsmoment
vergrößert. Das Widerstandsmoment wird hierdurch jedoch nur maximal verdoppelt.
[0005] Die praktischen Erfahrungen mit obigen Verstärkungen zeigen, dass diese für die Beanspruchungen
im rauen Betrieb dieser Umschlaghallen nicht geeignet sind.
[0006] Auch sind verschiedenste Ausführungen von Systemen, insbesondere bei Sektionaltoren,
bekannt, die bei einer definierten Größe eines Anstoßes ausweichen und dann jedes
Mal manuell wieder in die Ursprungslage zurück gebracht werden müssen. Bei ungewollter
Krafteinwirkung auf die Flügel (z.B. bei starkem Wind) kommt es jedoch ungewollt zum
Ausweichen des Flügels oder von Segmenten des Flügels und das Tor ist dann geöffnet.
[0007] Aus der DE 39 43 083 A1 ist eine Vorrichtung zum Arretieren, insbesondere zum Verriegeln
von Toren, vor allem von Sektionaltoren, bekannt. Quer zum Verschlusselement, der
Sektion oder dem Torblatt, ist ein in eine Arretierstellung und zurück in eine Ruhestellung
bewegbarer Riegel, vorzugsweise an der Innenseite des Verschlusselementes, angeordnet.
Der Riegel weist eine längsverlaufende Bohrung mit Innengewinde auf, mit dem das Außengewinde
einer in der Bohrung befindlichen Spindel korrespondiert. Durch Drehung der Spindel
mit Hilfe eines Elektromotors ist der Riegel axial bewegbar. Diese aufwendige und
störanfällige Lösung ist ebenfalls nicht geeignet, die Stabilität des Tores zu gewährleisten,
wenn dessen unterer Bereich, insbesondere im mittleren Bereich des Tores stärkeren
mechanischen Belastungen ausgesetzt ist.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Arretieren eines Tores mit
einfacher Funktionsweise bereitzustellen, die zugleich die Stabilität des Tores gegen
mechanische Belastungen erhöht.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den
Merkmalen der Ansprüche 2 bis 4.
[0011] Entsprechend der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind auf einer Trägerplatte Führungselemente
mit einem in den Führungselementen gelagerten Arretierelement angeordnet, wobei die
Trägerplatte im unteren Segment des Tores im Bereich dessen Hauptschließkante angeordnet
ist und das untere Ende des Arretierelementes über die Hauptschließkante des Tores
hinausragt und das Arretierelement im geschlossenen Zustand des Tores in eine in einer
Gegenschließkante vorgesehenen Öffnung greift.
[0012] Mit der Erfindung verbindet sich der Vorteil, dass die Länge des Biegeträgers des
Tores mindestens halbiert wird, in Abhängigkeit von der Anzahl der angebrachten Vorrichtungen
sogar gedrittelt, geviertelt oder noch weiter unterteilt wird, wenn die Hauptschließkante
des Tores annähernd im Kontakt mit der Gegenschließkante steht. Durch die in die eingebrachten
Öffnungen in der Gegenschließkante greifenden Arretierungselemente erhält der untere
Teil des Tores eine zusätzliche Stützung beziehungsweise Lagerung für den auf diese
Weise neu gebildeten Durchlaufträger.
Die Länge des relevanten Biegeträgers wird erheblich reduziert und das auftretende
Biegemoment für das untere Segment des Tores geht bereits bei einer Drittelung der
Biegelänge auf - 33 % zurück.
Der an sich auf zwei Stützen freiaufliegende Träger wird durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Durchlaufträger mit x-facher Stützung.
Bei auftretenden Stößen im mittleren Bereich des Torflügels werden die Rollenlagerungen
in den seitlichen Führungen sogar vollständig entlastet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
wirkt insofern wie eine Rammschutzleiste.
[0013] Im folgenden soll die Erfindung an hand von Zeichnungen näher dargestellt werden.
Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht einer am unteren Segment eines Tores angeordneten erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
- Fig. 2
- die Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1
- Fig. 3
- die Darstellung von zwei am unteren Segment eines Tores angebrachten erfindungsgemäßen
Vorrichtungen in Arretierstellung.
[0014] Wie aus
Fig. 1 ersichtlich ist, ist im unteren Segment des Tores 8 im Bereich der Hauptschließkante
9 des Tores 8 die Trägerplatte 5 mechanisch lösbar angeordnet, hier mittels Schrauben
6 und nicht sichtbarer Flügelmuttern. Auf der Trägerplatte 5 sind in der hier vorliegenden
bevorzugten Ausführungsform die Führungselemente 1 und 12 angeschweißt, in denen als
Arretierungselement 3, ein Bolzen, beweglich gelagert ist. Die zwischen diesen beiden
Führungselementen 1 und 12 eingesetzte Feder ist mittels eines im Bolzen quer eingesetzten
Stiftes so verbunden, dass der Bolzen bei einem Widerstand an der Gegenschließkante
10 oder auch im teilgeöffneten Bereich des Tores 8 selbst bei geringem Gegendruck
in vertikaler Richtung eingeschoben wird. Aus Gründen der Gewichts- und Materialeinsparung
weist die Trägerplatte 5 eine Aussparung auf. Die lösbar angeordneten Schutzabdeckungen
7 bestehen vorzugsweise aus einem harten, stoßfesten Material, hier mit einem nicht
sichtbaren trapezförmigen Querschnitt, und verhindern Beschädigungen an dem federbelasteten
Arretierungselement 3 und den Führungselementen 1 und 12 durch anstoßende rollende
Behälterwagen oder Flurförderfahrzeuge. Außerdem dienen sie dem Arbeitsschutz. Sonst
vorhandenen Quetschgefahren wird dadurch vorgebeugt.
[0015] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung sozusagen in Ruhestellung. Deutlich ist zu
sehen, dass die Trägerplatte 5 mittels vier Schrauben am unteren Segment des Tores
8 angeordnet ist und dass das untere Ende des Bolzens 3, großzügig bemessen, weit
über die Hauptschließkante 9 des Tores 8 hinausragt, damit auch bei auftretenden Toleranzen
in der Schließstellung des Tores 8, wenn dort ein Spalt zwischen Haupt- und Gegenschließkante
vorhanden ist, das Arretierungselement 3 in die zusätzliche Öffnung 11 in der Gegenschließkante
10 hineingelangt und es zu dem in der Länge reduzierten Biegeträger, dem Durchlaufträger
mit x-facher Stützung, kommt.
[0016] Fig. 3 zeigt zwei im unteren Segment des Tores 8 angeordnete erfindungsgemäße Vorrichtungen,
jeweils in Arretierstellung. Das Tor selbst ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Das untere Segment des Tores 8 ist in seiner gesamten Breite zusätzlich
mit einer Schutzabdeckung 13 versehen.
Die Anzahl der am Tor 8 anzubringenden erfindungsgemäßen Vorrichtungen erfolgt nach
der wahrscheinlichen Belastung: Je rauer der Betrieb, desto größer die Anzahl der
Aufteilungen und damit die Reduzierung der Biegelängen im Durchlaufträger des Tores
8.
Damit kann wesentlich dafür gesorgt werden, dass die auf die seitlichen Lagerungen
beziehungsweise Führungen des Tores 8 auftreffenden Kräfte bei Anstößen im mittleren
Bereich des Tores 8 eliminiert und in dessen seitlichem Bereich reduziert werden.
Das bewirkt zugleich eine wesentliche Senkung der Unterhaltskosten.
Des weiteren werden die auftretenden Materialausnutzungen erheblich reduziert; bei
der beispielhaften Ausführung der Erfindung auf - 33 % der sonst üblichen Materialausnutzung.
Verformungen - bleibende Durchbiegungen - des Tores 8 werden somit vermieden. Insofern
übt die erfindungsgemäße Vorrichtung bei dieser Ausführungsform der Erfindung in Verbindung
mit der Schutzabdeckung 13 zugleich die Funktion eines verstärkten Rammschutzes aus.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0017]
- 1
- Führungselement
- 2
- Druckfeder
- 3
- Arretierungselement
- 4
- Querstift
- 5
- Trägerplatte
- 6
- Mechanische Verbindung
- 7
- Schutzabdeckung
- 8
- Tor
- 9
- Hauptschließkante
- 10
- Gegenschließkante
- 11
- Öffnung in der Gegenschließkante
- 12
- Führungselement
- 13
- Schutzabdeckung
1. Vorrichtung zum Arretieren von Toren, insbesondere von im wesentlichen in vertikaler
Richtung bewegbaren Toren, wie Hub- und Sektionaltoren, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Trägerplatte (5) Führungselemente (1; 12) mit einem in den Führungselementen
(1; 12) gelagerten Arretierelement (3) angeordnet sind, wobei die Trägerplatte (5)
im unteren Segment des Tores im Bereich dessen Hauptschließkante (9) angeordnet ist
und das untere Ende des Arretierelementes (3) über die Hauptschließkante (9) des Tores
(8) hinausragt und im geschlossenen Zustand des Tores (8) in eine in einer Gegenschließkante
(10) vorgesehenen Öffnung (11) greift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierelement (3) als Bolzen ausgebildet ist und beweglich sowie federbelastet
in den Führungselementen (1; 12) gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Schutzabdeckung (7), vorzugsweise aus hartem stoßfesten Material aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Vorrichtungen im Bereich der Hauptschließkante (9) des Tores (8)
angeordnet sind.