[0001] Die Erfindung betrifft ein Kantengetriebe für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters,
entsprechend der DE 103 54 185.3 einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Antriebsritzel
und mit einer Aufnahme für eine Handhabe zum Antrieb des Antriebsritzels und mit einem
mit dem Antriebsritzel in Eingriff stehenden Treibstangenabschnitt, wobei die Aufnahme
für die Handhabe auf einem zweiten Ritzel angeordnet ist und zwischen dem zweiten
Ritzel und dem Antriebsritzel ein Übersetzungsgetriebe angeordnet ist.
[0002] Bei dem in der deutschen Patentanmeldung DE 103 54 185.3 beschriebenen Kantengetriebe
lässt sich der vorgesehene Weg der Treibstange bei begrenztem Schwenkwinkel der Handhabe
durch eine entsprechende Auslegung des Übersetzungsgetriebes einfach einstellen. Hierdurch
kann der Durchmesser des Antriebsritzels besonders klein gehalten werden. Bei einem
Kantengetriebe mit einem sogenannten negativen Dornmaß, bei dem die Drehachse der
Handhabe oberhalb einer die Treibstange aufnehmenden Beschlagnut angeordnet ist, führt
der kleine Durchmesser des Antriebsritzels zudem zu einem besonders geringen Überstand
des Kantengetriebes über die Beschlagnut. Damit lässt sich das Kantengetriebe auch
in einem zweiflügeligen Fenster ohne Mittelpfosten in einem Spalt zwischen den zwei
Flügeln des Fensters anordnen. Das in der genannten deutschen Patentanmeldung beschriebene
Kantengetriebe ist jedoch ausschließlich für einen Treibstangenbeschlag mit einer
einzigen Treibstange vorgesehen. Häufig weisen jedoch Fenster auch zwei gegenläufig
zueinander bewegbare Treibstangen auf, welche am oberen und unteren Ende des Flügels
einen Formschluss mit einem Rahmen erzeugen. Daher soll das in der genannten deutschen
Patentanmeldung beschriebene Kantengetriebe für einen Treibstangenbeschlag mit zwei
gegenläufig zueinander bewegbaren Treibstangen weiterentwickelt werden.
[0003] Ein Kantengetriebe für zwei gegenläufige Treibstangen ist beispielsweise aus der
DE 92 07 895 U1 bekannt. Hierbei treibt das zweite Ritzel ein mit einer ersten Treibstange
gekoppeltes Schiebestück und ein Umkehrgetriebe mit zwei Zwischenzahnrädern an. Die
Zwischenzahnräder treiben ein weiteres Zahnrad an, welches mit der zweiten Treibstange
gekoppelt ist. Dieses Kantengetriebe weist jedoch eine Vielzahl zu lagernder Zahnräder
auf und ist daher störanfällig und kostenintensiv in der Fertigung.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Kantengetriebe der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass es bei einem Antrieb zweier gegenläufiger Treibstangen
sehr einfach aufgebaut und besonders störunanfällig ist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine zweite Treibstange
über ein Umkehrgetriebe gegenläufig zur ersten Treibstange geführt ist, dass die erste
Treibstange oder das zweite Ritzel mit einem verschieblichen Koppelteil verbunden
ist, dass das verschiebliche Koppelteil mit dem Umkehrgetriebe in Eingriff steht und
dass das zweite Ritzel ausschließlich mit dem Koppelteil in Eingriff steht.
[0006] Durch diese Gestaltung wird das Umkehrgetriebe über das Koppelteil angetrieben. Hierdurch
weist das erfindungsgemäße Kantengetriebe eine besonders geringe Anzahl von Bauteilen
auf und lässt sich daher besonders kostengünstig fertigen. Die verschiebliche Führung
des Koppelteils ist zudem besonders störunanfällig. Der Antrieb eines einzigen Bauteils
über das zweite Ritzel führt zu einer weiteren beträchtlichen Vereinfachung des Aufbaus
des erfindungsgemäßen Kantengetriebes.
[0007] Der Antrieb der zweiten Treibstange gestaltet sich konstruktiv besonders einfach,
wenn das Umkehrgetriebe als zweites Übersetzungsgetriebe mit demselben Übersetzungsverhältnis
wie das erste Übersetzungsgetriebe und der entgegengesetzten Drehrichtung ausgebildet
ist.
[0008] Der Antrieb des Koppelteils erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einen besonders geringen baulichen Aufwand, wenn das Koppelteil und
das zweite Ritzel einen Zahnstangenantrieb aufweisen.
[0009] Zur weiteren Verringerung der Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Kantengetriebes
trägt es bei, wenn das Koppelteil einstückig mit der ersten Treibstange gefertigt
ist und das zweite Antriebsritzel antreibt und wenn das zweite Antriebsritzel eine
feststehende Lagerung aufweist.
[0010] Das erfindungsgemäße Kantengetriebe erfordert nur ein einziges Übersetzungsgetriebe,
wenn das zweite Antriebsritzel als Zwischenzahnrad zur Umkehr der Bewegungsrichtung
der zweiten Treibstange ausgebildet ist. Hierdurch bildet das Zwischenzahnrad und
das das Zwischenzahnrad übergreifende Koppelteil der ersten Treibstange das Umkehrgetriebe,
welches die zweite Treibstange entgegengesetzt zur ersten Treibstange antreibt.
[0011] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in einer einzigen Figur
schematisch ein erfindungsgemäßes, in einem Flügel angeordnetes Kantengetriebe mit
einem Übersetzungsgetriebe,
[0012] Ein in einem Flügel 1 eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen angeordnetes
Kantengetriebe 2 dient zum Antrieb zweier gegenläufig geführter Treibstangen 3, 4
eines Treibstangenbeschlages. Die Treibstangen 3, 4 dienen zum Ansteuern von an den
Enden des Flügels 1 angeordneten Schließeinrichtungen, mit denen der Flügel 1 in einem
Rahmen verriegelt werden kann. Der Flügel 1 weist eine Beschlagnut 5 zur Aufnahme
der Treibstangen 3, 4 und eines Teilbereichs des Kantengetriebes 2 auf. Das Kantengetriebe
2 hat zwei mit den Treibstangen 3, 4 in Eingriff stehende Antriebsritzel 6, 7 und
ein mit einer nicht dargestellten Handhabe zum Antrieb der Antriebsritzel 6, 7 vorgesehenes
zweites Ritzel 8 und ein Übersetzungsgetriebe 9. Eine in dem zweiten Ritzel 8 angeordnete
Antriebsausnehmung 10 dient zur Verbindung mit der Handhabe. Das zweite Ritzel 8 treibt
über einen Zahnstangenantrieb 11 ein Koppelteil 12 an, welches über eine Drehachse
13 ein erstes Antriebsritzels 6 verschiebt. Das erste Antriebsritzel 6 steht mit einer
ersten Treibstange 3 und einem Gegenstück 14 in Eingriff. Das mit dem feststehenden
Gegenstück 14 in Eingriff stehende Antriebsritzel 6 bildet das Übersetzungsgetriebe
9, welches den Weg, mit dem die erste Treibstange 6 angetrieben wird, gegenüber dem
Weg des Koppelteils 12 vergrößert. Weiterhin hat das Kantengetriebe 2 ein Umkehrgetriebe
15 mit dem zweiten Antriebsritzel 7 zum Antrieb der zweiten Treibstange 7. Das zweite
Antriebsritzel 7 ist als Zwischenzahnrad mit einer unverschieblichen Lagerung 16 ausgebildet,
welches mit einem mit der ersten Treibstange 6 verbundenen Koppelteil 17 und der zweiten
Treibstange 4 in Eingriff steht. Das zweite Antriebsritzel 7 ändert die Bewegungsrichtung
der zweiten Treibstange 4 gegenüber der ersten Treibstange 3. Zum Eingriff in das
zweite Antriebsritzel 7 weist das Koppelteil 17 einen Zahnstangenabschnitt 18 auf.
[0013] Das in Figur 1 dargestellte Kantengetriebe 2 weist ein sogenanntes negatives Dornmaß
auf, bei dem die Drehachse 19 des von der Handhabe angetriebenen zweiten Ritzels 8
oberhalb der Beschlagnut 5 angeordnet ist. Um den Überstand des Kantengetriebes 2
über der Beschlagnut 5 möglichst gering zu halten, weist das zweite Ritzel 8 einen
sich ausschließlich über einen Winkelbereich von 90° erstreckenden Teilzahnkranz 20
auf.
1. Kantengetriebe für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters, entsprechend der DE
103 54 185.3 einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Antriebsritzel und mit einer
Aufnahme für eine Handhabe zum Antrieb des Antriebsritzels und mit einem mit dem Antriebsritzel
in Eingriff stehenden Treibstangenabschnitt, wobei die Aufnahme für die Handhabe auf
einem zweiten Ritzel angeordnet ist und zwischen dem zweiten Ritzel und dem Antriebsritzel
ein Übersetzungsgetriebe angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Treibstange (4) über ein Umkehrgetriebe (15) gegenläufig zur ersten Treibstange
(3) geführt ist, dass die erste Treibstange (3) oder das zweite Ritzel (8) mit einem
verschieblichen Koppelteil (17) verbunden ist, dass das verschiebliche Koppelteil
(17) mit dem Umkehrgetriebe (15) in Eingriff steht und dass das zweite Ritzel (8)
ausschließlich mit dem Koppelteil (17) in Eingriff steht.
2. Kantengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umkehrgetriebe als zweites Übersetzungsgetriebe mit demselben Übersetzungsverhältnis
wie das erste Übersetzungsgetriebe und der entgegengesetzten Drehrichtung ausgebildet
ist.
3. Kantengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelteil (17) und das zweite Ritzel (8) einen Zahnstangenantrieb (11) aufweisen.
4. Kantengetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelteil (17) einstückig mit der ersten Treibstange (3) gefertigt ist und das
zweite Antriebsritzel (7) antreibt und dass das zweite Antriebsritzel (7) eine feststehende
Lagerung (16) aufweist.
5. Kantengetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Antriebsritzel (7) als Zwischenzahnrad zur Umkehr der Bewegungsrichtung
der zweiten Treibstange (4) ausgebildet ist.