[0001] Die Erfindung betrifft ein Verstell- und Ausgleichselement, mit welchem laterale
Verlagerungen von Bauteilen oder Elementen, sowie ein Ausgleich von Freiräumen möglich
ist.
[0002] Ein derartiges Verstell- und Ausgleichselement kann beispielsweise verwendet werden,
um eine Justierung von Bauteilen oder Elementen zueinander im Hinblick auf die durch
den Einsatzzweck vorgegebenen Bedingungen zu justieren, oder um Fertigungstoleranzen
auszugleichen.
[0003] Das erfindungsgemäße Verstell- und Ausgleichselement umfaßt zwei gegeneinander verlagerbare
Teile, wobei in jedem der Teile eine langlochförmige Öffnung vorgesehen ist.
[0004] In die langlochförmige Öffnung greift ein Betätigungselement ein, welches drehbar
gelagert ist und welches mit jeweils einer der einander gegenüberliegenden Längsränder
der langlochförmigen Öffnungen form- oder kraftschlüssig in Eingriff steht. Wird das
Verstellelement gedreht, so rollt es auf denjenigen Längsrändern der langlochförmigen
Öffnung ab, mit denen es sich in Eingriff befindet. Eine Zwangsverlagerung der beiden
Ränder zueinander in Richtung ihrer Längserstreckung und somit der beiden Teile ist
die Folge.
[0005] Das erfindungsgemäße Verstell- und Ausgleichselement umfaßt daher in seiner einfachsten
Ausführung lediglich drei Bauteile: die zwei gegeneinander verlagerbaren Teile und
das Betätigungselement. Das Verstell- und Ausgleichselement ist daher besonders kostengünstig
herstellbar.
[0006] Die beiden jeweils eine langlochförmige Öffnung aufweisenden Teile weisen vorzugsweise
jeweils eine Anlagefläche auf, wobei die Anlageflächen sich mittelbar oder unmittelbar
in Anlage befinden. Mit "mittelbar" ist gemeint, daß sich zwischen den Anlageflächen
noch weitere Bauteile befinden können, beispielsweise Einlagen zur Verringerung der
Reibung während des Verstellvorgangs.
[0007] Wie sich bereits aus dem Vorstehenden ergibt, ändert das Verstell- und Ausgleichselement
seine Länge in Richtung der Mittellängsachsen der langlochförmigen Öffnung, wenn das
Betätigungselement gedreht wird. Bereits hierdurch ist das erfindungsgemäße Verstell-
und Ausgleichselement geeignet, angrenzende Bauteile oder Elemente in Richtung der
Mittellängsachse zu verlagern oder in dieser Richtung Freiräume auszugleichen. Das
Verstell- und Ausgleichselement ist somit bei dessen Betätigung in einer Raumrichtung
wirksam.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Teile jedoch keilförmig ausgebildet,
wobei die Keilflächen die Anlageflächen bilden. Durch diese Maßnahme ändert sich bei
Betätigung des Betätigungselements nicht nur die Länge, sondern auch die Dicke des
Elements, so daß diese Ausführungsform zu Verstell- oder Ausgleichszwecken in zwei
zueinander senkrechten Raumrichtungen geeignet ist.
[0009] Besonders hohe Verstellkräfte lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verstell- und
Ausgleichselement erzielen, wenn der Eingriff des Betätigungselements in die einander
gegenüberliegende Längsränder der langlochförmigen Öffnungen kraftschlüssig erfolgt.
Es ist daher eine Ausführungsform besonders bevorzugt, bei der diese Längsränder jeweils
eine Verzahnung aufweisen. Das Betätigungselement umfaßt dann ein mit den Verzahnungen
in Eingriff befindliches Zahnrad, das vorzugsweise Mittel zum Angriff einer Betätigungseinrichtung
- beispielsweise eines Maschinenschlüssels - aufweist.
[0010] Die Fertigungskosten und die mit der Lagerhaltung verbundenen Aufwendungen lassen
sich nochmals reduzieren, wenn - wie besonders bevorzugt - die beiden Teile identisch
ausgebildet sind. In diesem Fall ist es lediglich notwendig, sie zueinander in Bezug
auf die Mittellängsachse der langlochförmigen Öffnungen um 180° gedreht anzuordnen,
so daß sich die Längsränder, mit denen sich das Betätigungselement in Eingriff befindet,
einander gegenüberliegend angeordnet sind.
[0011] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verstell- und
Ausgleichselements dargestellt.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht sowie
- Fig. 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer Fig. 1 entsprechenden Ansicht.
[0013] Das in Fig. 1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Verstell- und Ausgleichselement umfaßt
ein erstes, in der Zeichnung oben dargestelltes Teil 1 sowie ein in der Zeichnung
unten dargestelltes zweites Teil 2. Die beiden Teile 1 und 2 liegen mit Anlageflächen
3, 4, die von einander zugewandten Breitseiten der Teile 1, 2 gebildet sind, unmittelbar
aneinander an.
[0014] Beide Teile 1,2 sind in der in Fig. 1 dargestellten Ansicht in der Aufsicht rechteckig
ausgebildet und weisen eine insgesamt plattenförmige Gestalt auf. Parallel zu den
beiden Längsrändern 5, 6 erstreckt sich eine langlochförmige Öffnung 7, 7' in jedem
Bauteil. In den einander gegenüberliegenden Längsrändern 8, 8' ist jeweils eine Verzahnung
9, 9' eingearbeitet. In die Verzahnungen greift ein Betätigungselement 10 ein, das
in den dargestellten Ausführungsbeispielen die Form eines Zahnrads hat, wobei die
Verzahnung 11 an die Verzahnungen 9, 9' angepaßt ist.
[0015] Zwecks Ansetzen eines Betätigungsschlüssels weist das Betätigungselement 10 einen
bezüglich seiner Mittellängsachse zentralen Innensechskant 12 auf.
[0016] Wird nun mittels eines geeigneten Schlüssels das Betätigungselement 10 beispielsweise
gemäß Fig. 1 im Uhrzeigersinn gedreht, so führt dies dazu, daß das Teil 1 in Richtung
des Pfeiles P1, das Teil 2 in Richtung des Pfeiles P 2 verschoben wird. Die Gesamtlänge
D des Verstell- und Ausgleichselements vergrößert sich daher.
[0017] Bei dem in Fig. 2 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel ist das Verstell- und
Ausgleichselement mit 200 bezeichnet. Die in ihrer Funktion und Bezeichnung entsprechenden
Bauteile sind mit um 100 erhöhten Bezugszeichen versehen. Um Wiederholungen zu vermeiden,
sei auf die vorstehende Beschreibung zum Verstell- und Ausgleichselement 100 verwiesen.
Im folgenden sollen lediglich die Unterschiede zu dem Verstell- und Ausgleichselement
100 erläutert werden.
[0018] Die Teile 101 und 102 des Verstell- und Ausgleichselements 200 sind - gemäß Fig.
2 von der Längsseite aus gesehen - keilförmig ausgebildet. Die Anlageflächen 103 und
104 sind hierdurch derart zueinander geneigt, daß bei einer Verlagerung der Teile
101 und 102 in Richtung der Pfeile P 1 und P 2 sich zusätzlich zur Gesarptlänge D
auch die Dicke Z des Versteil- und Ausgleichselements 200 ändert. Das Verstell- und
Ausgleichselement 200 kann somit auch zum Zwecke von Justierungen oder zum Ausgleich
in Z-Richtung Verwendung finden. Hierbei sind die Kräfte, die in Z-Richtung bei Aufbringung
eines bestimmten Betätigungsmoments durch das Betätigungselement 100 erzielt werden,
aufgrund des spitzen Keilwinkels α groß gegenüber den Kräften in Richtung D.
[0019] Es versteht sich, daß nach dem erfindungsgemäßen Prinzip arbeitende Verstell- und
Ausgleichselemente für eine Vielzahl von Anwendungen in Betracht kommen. Ihre äußere
Gestalt ist keinesfalls auf die hier dargestellten, im wesentlichen Quaderförmigen
beschränkt, sondern sie kann beliebig an die durch die jeweilige Anwendung bedingten
Vorgaben angepaßt werden.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 100, 200
- Verstell- und Ausgleichselement
- 1, 101
- Teil
- 2, 102
- Teil
- 3, 103
- Anlagefläche
- 4, 104
- Anlagefläche
- 5, 5', 105, 105'
- Längsrand
- 6, 6', 106, 106'
- Längsrand
- 7, 7', 107, 107'
- Öffnung
- 8, 8', 108, 108'
- Längsränder
- 9, 9', 109, 109'
- Verzahnung
- 10, 110
- Betätigungselement
- 11, 111
- Verzahnung
- 12,112
- Innensechskant
- P1
- Pfeil
- P2
- Pfeil
- D
- Gesamtlänge
- Z
- Dicke
- α
- Keilwinkel
1. Verstell- und Ausgleichselement (100, 200),
mit zwei gegeneinander verlagerbaren Teilen (1, 2; 102, 102), wobei in jedem der Teile
(1, 2; 101, 102) eine langlochförmige Öffnung (7, 7'; 107, 107') vorgesehen ist,
mit einem Betätigungselement (10, 110), welches drehbar gelagert ist und welches mit
jeweils einer der einander gegenüberliegenden Längsränder (8, 8'; 108, 108') der langlochförmigen
Öffnungen (7, 7'; 107, 107') form- oder kraftschlüssig in Eingriff steht.
2. Verstell- und Ausgleichselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (1, 2; 101, 102) jeweils eine Anlagefläche (3, 4; 103, 104) aufweisen,
wobei die Anlageflächen (3, 4; 103, 104) sich mittelbar oder unmittelbar in Anlage
befinden.
3. Verstell- und Ausgleichselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (101, 102) keilförmig ausgebildet sind, wobei die Keilflächen die Anlageflächen
(103, 104) bilden.
4. Verstell- und Ausgleichselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden Längsränder (8, 8'; 108, 108') jeweils eine Verzahnung
(11, 111) aufweisen.
5. Verstell- und Ausgleichselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (10, 110) ein mit den Verzahnungen (9, 9'; 109, 109') in Eingriff
befindliches Zahnrad umfaßt.
6. Verstell- und Ausgleichselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (1, 2; 101, 102) identisch, jedoch in bezug auf die Mittellängsachse
der langlochförmigen Öffnungen (7, 7'; 107, 107') um 180° gedreht angeordnet sind.