(19)
(11) EP 1 619 354 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.2006  Patentblatt  2006/04

(21) Anmeldenummer: 04017390.8

(22) Anmeldetag:  22.07.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F01D 5/32(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schroeder, Peter
    45307 Essen (DE)

   


(54) Sicherungsvorrichtung für eine an einer drehbaren Rotorscheibe angeordneten Laufschaufel einer Strömungsmaschine, Strömungsmaschine und Verfahren zur Montage und Demontage einer Laufschaufel an einer Rotorscheibe einer Strömungsmaschine


(57) Sicherungsvorrichtung für eine an einer drehbaren Rotorscheibe angeordneten Laufschaufel einer Strömungsmaschine, Strömungsmaschine und Verfahren zur Montage und Demontage einer Laufschaufel an einer Rotorscheibe einer Strömungsmaschine
Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung (50) für eine an einer drehbaren Rotorscheibe (23) angeordneten Laufschaufel (25) einer Strömungsmaschine (11),
bei der die Rotorscheibe (23) zur Aufnahme des Schaufelfußes (44) jeder Laufschaufel (25) an ihrem Außenumfang jeweils eine quer verlaufende, zum Schaufelfuß (44) korrespondierend geformte Haltenut (29) aufweist,
in deren Nutgrund (31) ein Sackloch (35) mit einem Sicherungselement (39) vorgesehen ist, welches Sicherungselement (39) in eine im Schaufelfuß (44) angeordnete, dem Sackloch (35) gegenüberliegende Zentrierbohrung (45) einbringbar ist.
Um eine langlebigere und wieder lösbare Sicherungsvorrichtung (50) anzugeben, die den auftretenden thermischen als auch mechanischen Belastungen beim Betrieb der Strömungsmaschine widerstehen kann anzugeben, wird vorgeschlagen, dass das Sackloch (35) ein Gewinde (37) aufweist, in welches das als Sicherungsschraube (41) ausgebildete Sicherungselement (39) einschraubbar ist und
dass die Rotorscheibe (23) in einer Stirnseite eine Ausnehmung (33) solcher Größe und Ausrichtung aufweist, dass durch diese Ausnehmung ein Werkzeug zum Verdrehen der Sicherungsschraube (41) mit dem Gewinde (37) einbringbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung für eine an einer drehbaren Rotorscheibe angeordnete Laufschaufel einer Strömungsmaschine, bei der die Rotorscheibe zur Aufnahme des Schaufelfußes jeder Laufschaufel an ihrem Außenumfang jeweils eine zum Schaufelfuß korrespondierend geformte Haltenut aufweist, in deren Nutgrund jeweils ein Sackloch mit einem Sicherungselement vorgesehen ist, welches Sicherungselement in eine im Schaufelfuß angeordnete, dem Sackloch gegenüberliegende Zentrierbohrung zur Sicherung der Laufschaufel hineinragt. Ferner betrifft die Erfindung eine Strömungsmaschine mit einer Rotorscheibe und einer daran angeordneten Laufschaufel sowie ein Verfahren zur Montage und Demontage einer Laufschaufel einer Strömungsmaschine mit einer oben genannten Sicherungsvorrichtung.

[0002] Aus der DE 33 41 871 C2 ist eine Sicherungsvorrichtung für den Leitschaufelkranz eines Axialverdichters bekannt. Die Sicherungsvorrichtung umfasst eine Bohrung im Nutgrund der Haltenut, in welcher ein Tragringsegment die Leitschaufeln trägt. In der Bohrung ist ein federgelagerter Haltestift vorgesehen. Der Haltestift greift in eine im Tragringsegment angeordnete zweite Bohrung hinein und verhindert somit das Verschieben des Tragringsegments entlang der Haltenut. Ferner sind in der radialen Endfläche des Leitschaufelfußes zwei radial verlaufende Sacklochbohrungen vorgesehen, in denen Schraubenfedern angeordnet sind, die sich am Tragringsegment abstützen und somit die Leitschaufeln radial nach innen drücken.

[0003] Eine ähnliche Vorrichtung zur Befestigung einer Laufschaufel längs einer innerhalb eines Rotors einer axialdurchströmten Turbomaschine verlaufenden Umfangsnut zeigt die DE 101 20 532 A1.

[0004] Eine beim Transport des Verdichters auftretende Erschütterung kann jedoch die Schaufeln entsichern. Durch den dabei auftretenden impulsartigen Stoß können die Haltestifte die Vorspannung der Feder überwinden, so dass sich die Schaufeln verschieben können. Darüber hinaus können beim Betrieb im Verdichter hohe Temperaturen auftreten, welche die Feder in ihrer Elastizität beeinträchtigen. Unter dauerhafter Einwirkung kann dies zum Versagen der Feder führen. Insbesondere, wenn die Sicherungsvorrichtung im Rotor angeordnet ist, treten beim Betrieb weitere, von Fliehkräften hervorgehobene Belastungen auf, welche die Lebensdauer der Feder negativ beeinflussen können.

[0005] Ebenso ist bekannt, den Schaufelfuß einer Laufschaufel durch einen Anstemmvorgang plastisch zu deformieren, so dass ein dadurch entstandener Vorsprung als Axialsicherung sich mit der Rotorscheibe verhakt.

[0006] Besonders nachteilig ist hierbei, dass die Laufschaufel nur bedingt lösbar mit der Rotorscheibe verbunden ist. Zwar kann durch Entfernen, z.B. durch Schleifen, des Vorsprunges die Laufschaufel wieder gelöst werden, jedoch ist die Laufschaufel dann nicht wiederverwendbar. Gleichzeitig ist beim Schleifen der Laufschaufel darauf zu achten, dass keine Späne in die Strömungsmaschine fallen.

[0007] Darüber hinaus ist das Verklemmen von Laufschaufeln in der Haltenut mit Einweg-Sicherungsblechen bekannt.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine zuverlässigere, langlebigere und wiederlösbare Sicherungsvorrichtung zu schaffen, die den auftretenden thermischen als auch mechanischen Belastungen beim Betrieb der Strömungsmaschine widerstehen kann. Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Strömungsmaschine mit einer solchen Sicherungsvorrichtung und ein Verfahren zur Montage und Demontage einer Laufschaufel an einer Strömungsmaschine mit solch einer Sicherungsvorrichtung anzugeben.

[0009] Die erstgenannte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und die auf die Strömungsmaschine gerichtete Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst. Darüber hinaus wird die auf das Verfahren zur Montage einer Laufschaufel gerichtete Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 10 und die auf das Verfahren zur Demontage gerichtete Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 11 gelöst.

[0010] Die Lösung sieht vor, dass im Sackloch ein Gewinde und das Sicherungselement als eine darin versenkbare Sicherungsschraube ausgebildet ist und dass als axialer Zugang für ein Werkzeug zum Verdrehen der Sicherungsschraube eine Ausnehmung im Bereich des Sackloches vorgesehen ist.

[0011] Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass anstelle der Feder eine Sicherungsschraube als lösbares Element zum Sichern der Laufschaufel eingesetzt wird. Es wird sich somit von der elastischen Feder abgewandt, welche den Haltestift in der Zentrierbohrung unter Anwendung ihrer Federkraft eingeschoben hält. Die Sicherungsschraube kann aufgrund ihrer massiven Ausführung einfacher den thermischen und mechanischen Belastungen widerstehen als die elastische Feder. Ferner führt die Sicherungsschraube mit Gewinde zu einer Reduzierung der Komponenten, da die Sicherungsschraube zugleich die Positionieraufgabe der Feder als auch die Sperrriegel-Wirkung des Haltestifts übernimmt.

[0012] Die zur Montage und Sicherung der Laufschaufel nötige Verschiebung des Sicherungselementes zwischen einer Montage- und einer Betriebsposition erfolgt nicht mehr durch das Spannen bzw. Entspannen der Feder, sondern durch das Verdrehen der Sicherungsschraube. Eine ungewollte Entsicherung wie beim Stand der Technik ist daher nur noch erschwert möglich, wenn nicht sogar unmöglich.

[0013] Durch den Verzicht der Feder wird eine zuverlässigere und belastbarere Sicherungsvorrichtung für eine Laufschaufel geschaffen. Ferner stellt die Erfindung eine lösbare Sicherungsvorrichtung vor, bei der die eingesetzte Laufschaufel als auch das eingesetzte Sicherungselement wieder verwendet werden kann.

[0014] Die Sicherungsschraube ist trotz montierter Laufschaufel dabei durch eine im Bereich des Sackloches vorgesehene Ausnehmung für ein Werkzeug zugängig. Dafür wird das Werkzeug durch Ausnehmung an die Sicherungsschraube quer zu ihrer Längserstreckung angesetzt, so dass die Sicherung der Laufschaufel einfach und schnell hergestellt und gelöst werden kann.

[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Sackloch als Gewindebohrung ausgebildet, welches durch einen Schneidvorgang einfach und kostengünstig hergestellt werden kann.

[0017] In einer alternativen Ausgestaltung ist im Sackloch ein Einsatz mit einem Gewinde angeordnet, welcher Einsatz gegen Verdrehen im Sackloch gesichert ist. Durch den Gewindeeinsatz können Kerben als auch Kerbspannungen in der Rotorscheibe vermieden werden, was die Lebensdauer der Rotorscheibe nicht negativ beeinflusst. Auch bei ggf. auftretenden Schäden am Gewinde kann der Einsatz ausgetauscht werden. Dies erhöht die Servicefreundlichkeit bei Wartungen.

[0018] Die Ausnehmung, welche den Zugriff auf die Sicherungsschraube von der Stirnseite der Rotorscheibe aus ermöglicht, kann vorteilhafterweise entweder in der Rotorscheibe und/oder im Schaufelfuß vorgesehen sein. Durch den seitlichen, d.h. axialen, Zugriff bzw. Zugang sind keine zusätzlichen baulichen Änderungen in der Strömungsmaschine nötig.

[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Sicherungsschraube am Umfang verteilte, radial verlaufende Bohrungen auf, in die ein Hebelstab als Werkzeug zum Verdrehen einsteckbar ist. Somit kann die Sicherungsschraube in das Sackloch eingedreht und nach dem Anbringen der Laufschaufel mittels des Hebelstabs aus dem Sackloch heraus in die Zentrierbohrung hinein eingeschraubt werden.

[0020] In einer alternativen Ausgestaltung weist die Sicherungsschraube in dem durch die Ausnehmung zugänglichen Bereich an ihrem Außenumfang einen Sechskant für einen als Werkzeug zum Verdrehen der Sicherungsschraube dienenden Sechskantschlüssel auf. Anstelle des Hebelstabes kann somit konventionelles Werkzeug zum Verdrehen der Sicherungsschraube eingesetzt werden.

[0021] Wenn die Sicherungsschraube nach Art einer Madenschraube ausgebildet ist, kann beim Einschrauben der Sicherungsschraube in das Sackloch diese besonders schnell mit einem korrespondierenden Schraubendreher eingedreht werden.

[0022] Bevorzugtermaßen kann neben der Sicherungswirkung in Axialrichtung auch gleichzeitig eine gewünschte axiale Lage der Laufschaufel erzwungen werden, wenn sich der Durchmesser der Zentrierbohrung zu ihrem Grund hin kegelförmig verjüngt und die Sicherungsschraube einen dazu korrespondierend geformten Schraubenkopf aufweist. Durch die Kegelform der Zentrierbohrung und des Schraubenkopfs wird während des Ausschraubvorgangs der Sicherungsschraube in die Zentrieröffnung die Laufschaufel in die gewünschte und vorgegebene axiale Position korrigiert.

[0023] Zur Montage einer Laufschaufel an einer Rotorscheibe einer Strömungsmaschine wird in das Sackloch die Sicherungsschraube eingeschraubt, bis ihr Schraubenkopf radial weiter innen liegt als der Nutgrund der Haltenut. Anschließend wird die Laufschaufel in die Haltenut eingeschoben, bis ihre Zentrierbohrung mit dem Sackloch fluchtet, so dass anschließend mit Hilfe des Werkzeugs zum Verdrehen der Sicherungsschraube diese aus dem Sackloch heraus in die Zentrierbohrung hinein gedreht wird. Zur Demontage werden die Schritte in umgekehrter Reihenfolge mit inversen Richtungsangaben durchgeführt.

[0024] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
eine schematisierte Gasturbine in einer Schnittansicht,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes einer Rotorscheibe,
Fig. 3
eine Schnittansicht einer Rotorscheibe gemäß Fig. 2,
Fig. 4
die Rotorscheibe mit einer Sicherungsschraube und mit einer Laufschaufel,
Fig. 5
die Rotorscheibe mit der durch die Sicherungsschraube gesicherten Laufschaufel,
Fig. 6
eine Sicherungsschraube mit radial verlaufenden Bohrungen,
Fig. 7
eine Sicherungsschraube mit einem Sechskant,
Fig. 8
eine Rotorscheibe mit einem Einsatz mit einem Gewinde,
Fig. 9
Einsatz mit einem Gewinde und einer Verdrehsicherung und
Fig. 10
den in der Rotorscheibe eingesetzten Einsatz.


[0025] Strömungsmaschinen wie Gasturbinen und Verdichter und deren Arbeitsweisen sind allgemein bekannt. Fig. 1 zeigt eine Strömungsmaschine 11, welche als Gasturbine 13 ausgebildet ist. Die Gasturbine 13 weist dazu einen Verdichter 15, eine Brennkammer 17 und eine Turbineneinheit 19 auf. Ferner umfasst die Gasturbine 13 einen Rotor 21. Der Rotor 21 setzt sich sowohl in dem Verdichter 15 als auch in der Turbineneinheit 19 aus mehreren axial benachbarten Rotorscheiben 23 zusammen, an deren Außenumfang Laufschaufeln 25 jeweils in einem Kranz angeordnet sind.

[0026] Beim Betrieb der Gasturbine 13 wird Luft 4 von dem Verdichter 15 angesaugt und verdichtet. Die verdichtete Luft wird der Brennkammer 17 zugeführt, mit einem Brennmittel B vermischt und an dieser Stelle zu einem Heißgas verbrannt. Das Heißgas strömt in die Turbineneinheit 19 und entspannt sich an den Laufschaufeln 25 der Turbineneinheit 19 arbeitsleistend. Dabei wird der Rotor 21 der Gasturbine 13 angetrieben.
Fig. 2 zeigte eine perspektivische Darstellung von einem Ausschnitt der Rotorscheibe 23. Am Außenumfang der Rotorscheibe 23 ist eine quer verlaufende Haltenut 29 dargestellt, in die eine Laufschaufel 25 mit einem zur Haltenut 29 korrespondiert ausgeführten Schaufelfuß einschiebbar ist. Der Klarheit halber ist in der Rotorscheibe 23 lediglich eine der über den Umfang verteilten Haltenuten 29 für die Laufschaufeln 25 eines Kranzes gezeigt. Im Nutgrund 31 jeder Haltenut 29 ist eine Ausnehmung 33 vorgesehen, von der aus ein sich radial nach innen in die Rotorscheibe 23 erstreckendes Sackloch 35 verläuft.

[0027] Den Schnitt III-III durch die Rotorscheibe 23 zeigt Fig. 3. Radial innerhalb des Nutgrundes 31 ist die Ausnehmung 33 angeordnet, von der aus sich das Sackloch 35 in radialer Richtung erstreckt. Dabei weist das Sackloch 35 zumindest teilweise ein Gewinde 37 auf.

[0028] Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Rotorscheibe 23 mit bereits in dem Sackloch 35 eingeschraubtem Sicherungselement 39 und eingesetzter Laufschaufel 25. Das Sicherungselement 39 ist dabei noch nicht in eine im Schaufelfuß 44 angeordnete Zentrierbohrung 45 der Laufschaufel 25 eingeschraubt.

[0029] Der Durchmesser der im Schaufelfuß 44 vorgesehenen sacklochartigen Zentrierbohrung 45 bleibt zuerst konstant und verkleinert sich anschließend zum Bohrgrund hin kegelförmig.

[0030] Analog dazu weist die Sicherungsschraube 41 einen korrespondierenden, kegelförmigen Schraubenkopf 43 auf.

[0031] Zur Montage der Laufschaufel 25 wird zuerst das als Sicherungsschraube 41 ausgebildete Sicherungselement 39 in das Sackloch 35 eingedreht, bis der Schraubenkopf 43 der Sicherungsschraube 41 radial weiter innen liegt als der Nutgrund 31 der Haltenut 29 bzw. radial weiter innen liegt als die Öffnung der Zentrierbohrung 45, wenn die Laufschaufel 25 eingeschoben ist. Hierzu weist die Sicherungsschraube 41 an ihrer Stirnseite einen Schlitz 42 gemäß einer Madenschraube auf, damit die Sicherungsschraube 41 mit einem Schraubendreher besonders einfach und schnell in das Gewinde 37 eingeschraubt werden kann.

[0032] Anschließend wird die Laufschaufel 25 mit ihrem Schaufelfuß 44 in die Haltenut 29 eingeschoben, bis die sich radial erstreckende Zentrierbohrung 45 dem Sackloch 35 fluchtend gegenüber liegt. Anschließend wird mit einem Werkzeug, welches durch die radial zwischen dem Sackloch 35 und der Zentrierbohrung 45 liegende Ausnehmung 33 seitlich einbringbar ist, die Sicherungsschraube 41 aus dem Sackloch 35 heraus in die Zentrierbohrung 45 eingedreht, bis zur Fertigstellung der Sicherungsvorrichtung 50 entweder ihr Schraubenkopf 43 am Grund der Zentrierbohrung 45 oder die Kegelflächen von Zentrierbohrung 45 und Schraubenkopf 43 aneinander liegen (Fig. 5). In dieser Betriebsposition ist die Laufschaufel 25 gegen axiales Verschieben sichert. Gleichzeitig drückt die Sicherungsschraube 41 die Laufschaufel 25 in eine definierte radiale Lage radial nach außen.

[0033] Durch die korrespondierenden Kegelformen der Zentrierbohrung 45 als auch des Schraubenkopfes 43 wird die Laufschaufel 25 in eine gewünschte, definierte axiale Lage gezwungen.

[0034] Fig. 6 zeigt eine mit radialen Bohrungen 51 versehene Sicherungsschraube 41, welche im oberen Bereich über den Umfang verteilt sind. In diese Bohrungen 51 ist ein Hebelstab 53 als Werkzeug einsteckbar, durch den die Sicherungsschraube 41 im Gewinde 37 gedreht werden kann. Im unteren Bereich der Sicherungsschraube 41 ist ein Gewinde 38 vorgesehen, welches mit Gewinde 37 verschraubbar ist.

[0035] In Fig. 7 ist eine alternative Ausgestaltung der Sicherungsschraube 41 gezeigt, welche im oberen Bereich anstelle der Bohrungen 51 einen Sechskant 55 aufweist, an den ein dazu korrespondierender Sechskantschlüssel 57 zum Verdrehen der Sicherungsschraube 41 ansetzbar ist.

[0036] Anstatt der gezeigten Ausgestaltung kann die für den stirnseitigen Zugang der Sicherungsschraube 41 mit einem Werkzeug benötigte Ausnehmung 33 auch teilweise oder vollständig im Schaufelfuß 44 der Laufschaufel 25 vorgesehen sein.

[0037] In einer alternativen Ausgestaltung zeigt Fig. 8 die Umfangfläche 59 der Rotorscheibe 23 mit einer Haltenut 29 für eine Laufschaufel 25 mit dem Sackloch 35. Das Sackloch 35 weist anstelle des Gewindes in ihrer Umfangfläche mindestens eine entlang der Bohrrichtung verlaufende Sicherungsnut 61 auf.

[0038] In das Sackloch 35 ist ein in Fig. 9 dargestellter Einsatz 63 einsetzbar. Der Einsatz 63 ist nach Art einer im Wesentlichen kreisrunden Hülse korrespondierend zum Sackloch 35 ausgebildet und weist ein Innengewinde 65 auf, in welches die Sicherungsschraube 41 einschraubbar ist. Außerdem weist der Einsatz 63 an seinem Außenumfang zumindest einen in seiner Axialrichtung verlaufenden Vorsprung 67 auf, der zu der Sicherungsnut 61 korrespondierend ausgeführt ist.

[0039] Den in das Sackloch 35 eingesetzten Einsatz 63 zeigt Fig. 10, wobei der Vorsprung 67 in die Sicherungsnut 61 eingreift, die somit die Mittel für die Verdrehsicherung des Einsatzes 63 im Sackloch 35 bilden. Alternativ könnten auch jeweils zwei oder mehrere Vorsprünge 67 und Sicherungsnuten 61 vorgesehen sein.


Ansprüche

1. Sicherungsvorrichtung (50) für eine an einer drehbaren Rotorscheibe (23) angeordnete Laufschaufel (25) einer Strömungsmaschine (11),
bei der die Rotorscheibe (23) zur Aufnahme des Schaufelfußes (44) jeder Laufschaufel (25) an ihrem Außenumfang jeweils eine zum Schaufelfuß (44) korrespondierend geformte Haltenut (29) aufweist,
in deren Nutgrund (31) jeweils ein Sackloch (35) mit einem Sicherungselement (39) vorgesehen ist, welches Sicherungselement (39) in eine im Schaufelfuß (44) angeordnete, dem Sackloch (35) gegenüberliegende Zentrierbohrung (45) zur Sicherung der Laufschaufel (25) hineinragt,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Sackloch (35) ein Gewinde (37) und das Sicherungselement (39) als eine darin versenkbare Sicherungsschraube (41) ausgebildet ist und
dass als axialer Zugang für ein Werkzeug zum Verdrehen der Sicherungsschraube eine Ausnehmung (33) im Bereich des Sackloches vorgesehen ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sackloch (35) als Gewindebohrung ausgebildet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Sackloch (35) ein Einsatz mit einem Gewinde (37) angeordnet ist, der gegen Verdrehen im Sackloch (35) gesichert ist.
 
4. Vorrichtung (50) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (33) in der Rotorscheibe (23) und/oder im Schaufelfuß (44) vorgesehen ist.
 
5. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsschraube (41) am Umfang verteilte radial verlaufende Bohrungen (51) aufweist, in die ein Hebelstab (53) als Werkzeug zum Verdrehen einsteckbar ist.
 
6. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsschraube (41) in dem durch die Ausnehmung (33) zugänglichen Bereich an ihrem Außenumfang einen Sechskant (55) für einen als Werkzeug zum Verdrehen der Sicherungsschraube (41) dienenden Sechskantschlüssel (57) aufweist.
 
7. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsschraube (41) nach Art einer Madenschraube ausgebildet ist.
 
8. Vorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Durchmesser der Zentrierbohrung (45) zu ihrem Grund hin kegelförmig verjüngt und die Sicherungsschraube (41) einen dazu korrespondierend geformten Schraubenkopf (43) aufweist.
 
9. Strömungsmaschine (11), insbesondere Verdichter (15) einer Gasturbine (13),
mit einer Rotorscheibe (23) und daran angeordneten Laufschaufeln (25),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufschaufeln (25) mit einer Sicherungsvorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 gesichert sind.
 
10. Verfahren zur Montage einer Laufschaufel (25) an einer Rotorscheibe (23) einer Strömungsmaschine (11) mit einer Sicherungsvorrichtung (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Abfolge der Arbeitschritte a) bis c) die Laufschaufel (25) an der Rotorscheibe (23) befestigt und gesichert wird:

a) die Sicherungsschraube (41) wird in das Sackloch (35) geschraubt,

b) die Laufschaufel (25) wird in die Haltenut (29) eingeschoben, bis ihre Zentrierbohrung (45) mit dem Sackloch (35) fluchtet,

c) mit Hilfe des Werkzeugs zum Verdrehen der Sicherungsschraube (41) wird diese aus dem Sackloch (35) heraus- und in die Zentrierbohrung (45) hineingedreht.


 
11. Verfahren zur Demontage einer Laufschaufel (25) von einer Rotorscheibe (23) einer Strömungsmaschine (11) mit einer Sicherungsvorrichtung (50) nach einem Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Arbeitschritte a) bis c) des Anspruchs 10 in umgedrehter Reihenfolge mit inversen Richtungsangaben durchgeführt werden.
 




Zeichnung













Recherchenbericht