[0001] Die Erfindung betrifft eine Warmwasserheizanlage mit einer hydraulischen Schutzschaltung
und ein Verfahren zum Betreiben der hydraulischen Schutzschaltung nach dem Oberbegriff
der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Die bekannten Warmwasserheizanlagen nutzen einen Wassererhitzer, bei dem ein Primärwärmetauscher
für einen internen Heizkreis vorgesehen ist, der mit einem externen Heizungskreis
verbunden ist, so dass über den Primärwärmetauscher mittels einer Umwälzpumpe ein
Heizwasserkreislauf realisiert wird. Der interne Heizkreis ist ferner über eine Zweigleitung
mit einem Sekundärwärmetauscher verbundnen, der an einen Brauchwasserkreis angeschlossen
ist. Die Verbindung der beiden Kreise erfolgt über ein Drei-Wege-Umschaltventil. Bei
einer Wärmeanforderung des Brauchwasserkreises wird vom Umschaltventil die Durchströmung
des externen Heizungskreises gesperrt und das Heizwasser des internen Heizkreises
wird über die Zweigleitung dem Sekundärwärmetauscher zugeführt.
[0003] Die Heizwasserkreisläufe in Warmwasserheizanlagen sind geschlossene Kreisläufe und
stehen unter einem Überdruck von bis zu 3 bar. Je nach Größe der Warmwasserheizanlage
kann bei einem Defekt im hydraulischen System des Wassererhitzers eine Wasserleckage
auftreten, die unter Umständen einen erheblichen Wasserschaden erzeugen kann. Dabei
strömt im Fall eines Lecks im hydraulischen System des Wassererhitzers ein großer
Teil des Inhalts des Heizwassers aus dem gesamten Heizwasserkreislauf einschließlich
des externen Heizungskreises solange aus, bis der Überdruck abgebaut ist.
[0004] Eine hydraulische Schutzschaltung eines Warmwasserspeichers, der an ein Brauchwassernetz
angeschlossen ist, ist aus US 4 607 615 bekannt, wobei eine Ventilanordnung vorgesehen
ist, die bei Auftreten eines Lecks oder eines Rohrbruchs den Trinkwasseranschluß vom
Warmwasserspeicher trennt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Defekt beziehungsweise eine Leckage
im Heizkreis des Wassererhitzers zu detektieren und Vorkehrungen zur Begrenzung eines
Wasserschadens zu treffen.
Vorteile der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
sowie mit den kennzeichnenden Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst.
[0007] Die erfingsgemäße Warmwasserheizanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 liefert eine technische Lösung, mit der ein Defekt beziehungsweise eine Leckage
im Heizkreis des Wassererhitzers erkannt wird. Gleichzeitig wird durch Betätigen des
Umschaltventils der externe Heizungskreis vom internen Heizkreis getrennt und der
interne Heizkreis mit der Zweigleitung des internen Brauchwasserkreises verbunden.
Dadurch zirkulieren innerhalb des Wassererhitzers lediglich die Wasservolumina des
Primärwärmetauschers und des Sekundärwärmetauschers sowie der internen Rohrleitungen,
welche gegenüber den Wasservolumina im Heizungskreis wesentlich geringer sind, so
dass bei einem Leck innerhalb des Wassererhitzers nur noch die geringeren, innerhalb
des Wassererhitzers befindlichen Wasservolumina entweichen können. Zur Ausführung
der Erfindung werden keine zusätzlichen Bauteile benötigt.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfmdung gehen aus den Maßnahmen der Unteransprüche
hervor. Zweckmäßig ist es, zur Erkennung eines Defektes mit einer Leckage im internen
Heizkreis einen Druckverlauf im internen Heizkreis heranzuziehen, wobei der Druck
im internen Heizkreis ständig von der Steuer-/Regeleinheit überwacht wird. Der Druckverlauf
weist auf eine Leckage hin, wenn der Druck im internen Heizkreis in kurzer Zeit um
einen vorgegebenen Wert fällt. Ein vorgegebener Druckverlauf kann dabei als Kennlinie
in der Steuer-/Regeleinheit abgelegt werden.
[0009] Eine wirksame Sperre des Wasserinhalts der Heizungsanlage wird dadurch erreicht,
wenn ein Rückflußverhinderer in die Vorlaufleitung eingesetzt wird, der zweckmäßigerweise
in Strömungsrichtung hinter der Abzweigung zum Sekundärwärmetauscher des Brauchwasserkreises
liegt. Der Druckaufnehmer kann im Rücklaufabschnitt zwischen Umschaltventil und Umwälzpumpe
und/oder im Vorlaufabschnitt in Strömungsrichtung hinter dem Abzweig der Zweigleitung
und vor dem Rückflußverhinderer angeordnet sein.
[0010] Handelt es sich bei dem Wassererhitzer um ein sogenanntes Brennwertheizgerät, das
die Kondensationswärme des Heizgases ausnutzt, wobei in diesem Fall ein Anschluß einer
Kondensatabführung an einen Abwasserkanal vorhanden ist, kann nach dem Detektieren
eines vorbestimmten Druckverlaufes, der auf eine Wasserleckage hinweist, ein weiteres
Ventil betätigt werden, das eine Verbindung des internen Heizkreise zur Kondensatabführung
herstellt, so dass das Heizwasser im internen Heizkreis über die Kondensatabführung
in den Abwasserkanal abgeleitet werden kann. Hierbei bleibt eine Leckage nahezu ohne
große Folgen was einen Wasserschaden anbetrifft.
Zeichnung
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen hydraulischen
Schaltplan einer Warmwasserheizanlage.
Ausführungsbeispiel
[0012] Die dargestellte Warmwasserheizanlage besitzt einen Wassererhitzer 10, an den ein
externer Heizungskreis 11 mit Raumheizkörpern 12 angeschlossen ist. Der Wassererhitzer
10, der beispielsweise ein Gasheizgerät ist, weist einen Primärwärmetauscher 13 auf,
der an einen internen Heizkreis 15 angeschlossen ist und der von beispielsweise einem
Gasbrenner 14 erwärmt wird. Der interne Heizkreis 15 weist einen Rücklaufabschnitt
16 und einen Vorlaufabschnitt 17 auf. Der Vorlaufabschnitt 16 ist an einen am Wassererhitzer
10 ausgebildeten Vorlaufanschluss 18 und der Rücklaufabschnitt 19 an einen Rücklaufanschluss
19 geführt. Der interne Heizkreis 15 ist über den Vorlaufanschluss 18 und den Rücklaufanschluss
19 hydraulisch an den externen Heizungskreis 11 gekoppelt, wobei an den Vorlaufanschluss
18 eine Vorlaufleitung 21 und an den Rücklaufanschluss 19 eine Rücklaufleitung 22
des Heizungskreises 11 angeschlossen ist.
[0013] In den Vorlaufabschnitt 17 ist eine Umwälzpumpe 20 eingeschleift, die das im internen
Heizkreis 15 und im externen Heizungskreis 11 zirkulierende Heizwasser umwälzt, wobei
der Heizkreis 15 und der Heizungskreis 11 einen Heizwasserkreislauf bilden. Vom Vorlaufabschnitt
16 des Heizkreises 15 zweigt eine Zweigleitung 24 ab, die einen Primärkreis für einen
Sekundärwärmetauscher 25 eines Brauchwasserkreises bildet. Im Rücklaufabschnitt 17
ist ein Umschaltventil 30 angeordnet, das einen dritten Anschluß zur Zweigleitung
24 aufweist. Mittels des Umschaltventils 30 läßt sich der externe Heizungskreis 11
vom internen Heizkreis 15 abkoppeln, so dass das im internen Heizkreis 15 zirkulierende
Heizwasser ausschließlich über die Zweigleitung 24 durch den Sekundärwärmetauscher
24 strömt.
[0014] Der Wassererhitzer 10 verfügt ferner über einen Rückflußverhinderer 27, einen Druckaufnehmer
28 sowie eine Steuer-/Regeleinheit 29. Der Rückflußverhinderer 27 ist so geschaltet,
dass ein Rückfließen des Heizwassers aus dem externen Heizungskreis 11 in den Rücklaufabschnitt
16 unterbunden beziehungsweise gesperrt wird.
[0015] Der Druckaufnehmer 28 ist beispielsweise im Rücklaufabschnitt 17 zwischen Umschaltventil
30 und Umwälzpumpe 20 angeordnet. Der Druckaufnehmer kann aber auch im Vorlaufabschnitt
16 in Strömungsrichtung hinter dem Abzweig der Zweigleitung 24 und vor dem Rückflußverhinderer
27 angeordnet sein.
[0016] Der Druckaufnehmer 28 steht über eine Signalleitung mit der Steuer-/Regeleinheit
29 in Verbindung, die außerdem über eine Steuerleitung mit dem Umschaltventil 30 verbunden
ist. Die Steuer-/Regeleinheit 29 realisiert ferner die an sich bekannten Steuer- und
Regelvorgänge zur wärmebedarfsrechten Regelung des Brenners 14 sowie des nicht dargestellten,
über den Sekundärwärmetauscher 15 geführten Brauchwasserkreises.
[0017] Der vom Druckaufnehmer 28 aufgenommene Druck im internen Heizkreis 15 wird von der
Steuer-/Regeleinheit 29 ständig erfasst und ausgewertet. Dabei wird ein Druckverlauf
erfasst und mit einem vorbestimmten Druckverlauf verglichen. Der vorbestimmte Druckverlauf
ist beispielsweise als Kennlinie in der Steuer-./Regeleinheit abgelegt. Fällt der
Druck im internen Heizkreis 15 in kurzer Zeit um einen vorgegebenen Wert, bedeutet
dies, dass die hydraulischen Systeme des Wassererhitzers 10 ein Leck aufweisen, so
dass eine Wasserleckage auftreten kann. Wird ein derartiger, vorbestimmter Druckverlauf
von der Steuer-/Regeleinheit 29 detektiert, veranlasst die Steuer-/Regeleinheit 29,
dass das Umschaltventil 30 den internen Heizkreis 15 vom externen Heizungskreis 11
abkoppelt und die Zweigleitung 24 zuschaltet, so dass der interne Heizkreis 15 über
den Sekundärwärmetauscher 25 geführt wird. Dadurch ist der Wassererhitzer10 vom externen
Heizungskreis 11 hydraulisch entkoppelt und auf Grund des Rückflußverhinderers 27
kann der Wasserinhalt des Heizungskreises 11 nicht zurück in den internen Heizkreis
15 des Wassererhitzers 10 fließen. Dadurch können bei einem Leck innerhalb des Wassererhitzers
10 nur noch die geringeren, innerhalb des Wassererhitzers 10 befindlichen Wasservolumina
entweichen.
[0018] Eine weitere spezielle Ausführungsform betrifft Wassererhitzer10, die in Brennwerttechnik
betrieben werden, bei denen eine Kondensatabführung vorgesehen ist, die das Kondensat
in einen Abwasserkanal abführt. Bei dieser Ausführungsform ist ein weiteres Ventil
in den internen Heizkreis 15 eingebunden. Im Fall der Detektierung des vorbestimmten
Druckverlaufes durch die Steuer-/Regeleinheit 29 veranlasst die Steuer-/Regeleinheit
29, dass neben der Betätigung des Umschaltventils 30, wie bereist beschrieben, zusätzlich
mittels einer Betätigung des weiteren Ventils eine Verbindung zur Kondensatabführung
hergestellt wird, so dass das im internen Heizkreis 15 zirkulierende Heizwasser über
die Kondensatabführung in den Abwasserkanal abgeleitet wird. Durch diese Maßnahme
bleibt eine Wasserleckage im Wassererhitzer 10 nahezu ohne große Folgen.
Bezugszeichenliste
[0019]
10 assererhitzer
11externer Heizungskreis
12 Raumheizkörper
13 Primärwärmetauscher
14 Gasbrenner
15 interner Heizkreis
16 Vorlaufabschnitt
17 Rücklaufabschnitt
18 Vorlaufanschluß
19 Rücklaufanschluß
20 Umwälzpumpe
21 Vorlaufleitung
22 Rücklaufleitung
24 Brauchwasserzweigleitung
25 sekundär Wärmetauscher
27 Rückflußverhinderer
28 Druckgeber
29 Steuer-/Regeleinheit
30 Umschaltventil
1. Warmwasserheizanlage mit einem Wassererhitzer (10), der einen internen Heizkreis (15),
eine Umwälzpumpe (20), ein Umschaltventil (30), einen Sekundärwärmetauscher (25) und
eine Steuer-/Regeleinheit (29) aufweist, sowie mit einem externen Heizungskreis (11),
der an den internen Heizkreis (15) angeschlossen ist, wobei der interne Heizkreis
(15) mit einen Primärwärmetauscher (13) verbunden ist und wobei der Sekundärwärmetauscher
(25) mittels des Umschaltventils (30) über eine Zweigleitung (24) an den internen
Heizkreis (15) ankoppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckaufnehmer (28) im internen Heizkreis (15) angeordnet ist, dass das vom Druckaufnehmer
(29) erfasste Drucksignal der Steuer-/Regeleinheit (29) zugeführt ist, und dass mittels
des Umschaltventils (30) die Zweigleitung (24) mit dem Sekundärwärmetauscher (25)
zuschaltbar ist und dabei der interne Heizkreis (15) vom externen Heizungskreis (11)
getrennt wird, sobald die Steuer-/Regeleinheit (29) aus dem vom Druckaufnehmer (28)
erfassten Drucksignal ein Schaltsignal detektiert.
2. Warmwasserheizanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltsignal von einem Druckverlauf gebildet ist, der eine vorgegebene Druckänderung
pro Zeit repräsentiert.
3. Warmwasserheizanlage nach Anspruch 1,oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im internen Heizkreis (15) ein Rückflußverhinderer (27) in Strömungsrichtung hinter
der Zweigleitung (24) angeordnet ist.
4. Warmwasserheizanlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckaufnehmer (28) im internen Heizkreis (15) im Rücklaufabschnitt (17) zwischen
dem Umschaltventil (30) und der Umwälzpumpe (20) angeordnet ist.
5. Warmwasserheizanlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckaufnehmer (28) im internen Heizkreis (15) im Vorlaufabschnitt (16) in Strömungsrichtung
vor dem Rückflußverhinderer (27) angeordnet ist.
6. Warmwasserheizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im internen Heizkreis (15) ein weiteres Ventil angeordnet ist, über das eine Verbindung
zu einer Kondensatabführung herstellbar ist, und dass bei Detektierung des Schaltsignals
mittels des weiteren Ventils eine hydraulische Verbindung zwischen dem internen Heizkreis
(15) und der Kondensatabführung herstellbar ist.
7. Warmwasserheizanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das ein vorbestimmter Druckverlauf als Kennlinie in der Steuer-/Regeleinheit (29)
abgelegt ist.
8. Verfahren zum Betreiben einer Warmwasserheizanlage nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass sobald die Steuer-/Regeleinheit aus einem vom Druckaufnehmer erfaßten Drucksignal
ein Schaltsignal detektiert, welches das Umschaltventil ansteuert, und dass bei Ansteuerung
des Umschaltventils der interne Heizkreis vom externen Heizungskreis getrennt und
die Zweigleitung mit dem Sekundärwärmetauscher zugeschaltet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltsignal von einem vorgegebenen Druckverlauf gebildet wird, der eine vorgegebenen
Druckänderung pro Zeit repräsentiert.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Druckverlauf dann vorliegt, wenn im internen Heizkreis in einer vorbestimmten
Zeit ein vorgegebener Druckwert vorliegt.