[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registrierung von Billetten
und elektronisches Billett zur Durchführung des Verfahrens gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bzw. 8.
[0002] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Registrierung von Objekten in einem
begrenzten Raum zur Feststellung einer zu beziehenden Leistung und/oder einer definierten
Anwesenheit. Dieses Gebiet wird auch als «Electronic Ticketing» oder als «Fahrgeldmanagement»
bezeichnet. Anstelle von Objekt wird in dieser Schrift synonym der Begriff «elektronisches
Billett» oder kurz «Billett» verwendet. Ein solches Billett ist in technischer Hinsicht
meist eine sogenannte «SmartCard». In anderer Nomenklatur ist anstelle von SmartCard
auch der Begriff Transponder geläufig.
[0003] In der Schrift WO 01/03057 A1 [1] ist ein Verfahren zur Detektion von Objekten mittels
einem Transponder offenbart, bei dem im Frequenzbereich von 127 kHz bei Eintritt in
eine Erfassungszone eine erste Informationseinheit an den Transponder übermittelt
wird und dieser somit geweckt wird. Aufgrund der in der ersten Informationseinheiten
enthaltenen Information wird ein auf dem Transponder vorhandenes Sendemodul unmittelbar
oder verzögert aktiviert, um eine zweite Informationseinheit an eine in der Erfassungszone
befindliche Empfangseinheit wenigstens einmal zu übermitteln.
[0004] Das in der Schrift EP 1 210 693 B1 [2] offenbarte Verfahren und System zur Registrierung
von Billetten unterscheidet sich dadurch, dass ein auf dem Billett vorhandenes Empfangsmodul
aus einem Schlafzustand mit einer ersten Informationseinheit «geweckt» und periodisch
aktiv geschaltet wird. Von einer der Erfassungszone zugeordneten Sende-/Empfangseinheit
wird über weitere Informationseinheiten eine bidirektionale Kommunikation auf einer
höheren Frequenz von z.B. 868 MHz aufgebaut und die jeweilige Anwesenheit eines Billettes
als Billettrecord registriert.
[0005] In EP 0 766 215 B1 [3] wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem ein elektronisches
Billett in verschiedenen Stufen aufweckbar ist. Dazu ist zunächst ein Pegeldetektor
vorgesehen, mit dem nur Wecktelegramme auf einer tiefen Frequenz von z.B. 6.78 MHz
eines definierten Mindestpegels zu einer ersten Aktivierung führen. In einem weiteren
Verfahrensschritt wird geprüft, ob das empfangene Wecktelegramm die vorbestimmte Modulation
aufweist. Wird diese Modulation als korrekt erkannt, wird ein weiterer Schaltungsteil
aktiviert und u.a. auf einem höheren Layer die Übereinstimmung eines Zugangscode mit
einem auf dem Billett gespeicherten Sicherheitscode geprüft.
[0006] Der vorgenannten gemäss [1] und [2] beschriebenen Systemen ist der sogenannte «Timing
Mode» gemeinsam: Mit dem Wecken und einer periodischen Aktivierung entweder des auf
dem Billett vorhandenen Sendemoduls und/oder Empfangsmoduls gegenüber einer permanenten
Aktivierung ist der Energieverbrauch zwar sehr deutlich reduziert. In vielen Fällen
wird dabei das Billett geweckt, ohne dass eine nachträgliche Registrierung erfolgt
bzw. erfolgen darf, wie dies beim blossen Aufenthalt einer ein solches Billett tragenden
Begleitperson mit auf einem Perron der Fall ist. Das Verfahren «Timing Mode» mit einer
einzigen vorgängigen Weckung hat den gravierenden Nachteil, dass ein erheblicher,
wenn nicht sogar der grösste Anteil der auf dem Billett vorhandenen Batterie-Energie
dazu verwendet werden muss, dass das Billett während der gesamten Fahrt im vereinbarten
Zeitraster periodisch kurz aktiv zu werden («aufwachen»)und seinen Empfänger, z.B.
auf der Frequenz 868 MHz, einschalten muss, nur um erneut seine Synchronisation aufrecht
zu erhalten. Eine Kommunikation zur eigentlichen Erfassung findet dabei nur sehr kurzzeitig
und sinnvollerweise nur einmal pro Fahrtabschnitt statt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für die
Registrierung von Billetten und ein elektronisches Billett zur Durchführung des Verfahrens
anzugeben, bei dem der Energieverbrauch weiter minimalisiert wird und bei dem die
bidirektionale Kommunikation mit dem «Timing Mode» - Verfahren so erfolgt, dass die
zugehörigen Empfänger möglichst kurz in Empfangsbereitschaft zu versetzt werden brauchen.
[0008] Diese Aufgabe wird für das Verfahren durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Massnahmen
gelöst und für das elektronische Billett gemäss den Merkmalen des Anspruches 8.
[0009] Durch das erfindungsgemässe Verfahren, wonach
die bidirektionale Kommunikation mit Telegrammen im zweiten Frequenzband durch ein
vorgängig von einem im Billett enthaltenen zweiten Empfangsmodul empfangenen Wecksignal
im ersten Frequenzband initiiert wird;
kann die Aktivierung des Sende-/Empfangsmoduls und damit auch des Prozessormoduls
auf jene Fälle beschränkt werden, in denen ein Telegramm das betreffende Billett tatsächlich
erreichen muss. Dadurch wird der Energiebedarf des Billettes minimiert und damit die
Autonomie wesentlich erhöht.
[0010] Ein besonderer Vorteil dieser Erfindung liegt darin, dass seitens des Erfassungsraums
bezüglich Sendeeinheiten und weiterer Infrastruktur wie Bordrechner keine Anpassung
in hardwaremässiger Hinsicht erforderlich ist. Lediglich die Software zur Ansteuerung
der ersten Sendeeinheit 31 und der zweiten Sende-/Empfangseinheit 32 braucht angepasst
zu werden. Dabei können weitestgehend Teile der Kommunikationssoftware auf dem zweiten
Frequenzband praktisch unverändert übernommen werden.
[0011] Durch das erfindungsgemässe elektronische Billett, wonach
ein zweites Empfangsmodul im ersten Frequenzband vorgesehen ist, dessen Empfangsempfindlichkeit
höher ist und mit dem wenigstens ein Wecksignal empfangbar ist;
kann die Aktivierung des auf dem Billett befindlichen Sende-/Empfangsmoduls wie des
Prozessormoduls auf jene Fälle beschränkt werden, in denen ein Telegramm das betreffende
Billett tatsächlich erreichen muss.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen werden, dem zweiten
Empfangsmodul ein passives Filter bzw. einen Demodulator vorzuschalten, so dass diese
Raumweckung wegen der hohen Empfindlichkeit des zweiten Empfangsmoduls nicht wegen
irgend einem zufälligen Träger erfolgt, sondern nur dann, wenn das Wecksignal eine
definierte Modulation aufweist, z.B. Frequenzmodulation oder Amplitudenmodulation
(Einhüllende).
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung anhand
näher erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- Anordnung der fahrzeugseitigen Sender/Empfänger sowie der zugehörigen Zonen;
- Figur 2
- Prinzipschaltbild eines elektronischen Billettes zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens;
- Figur 3
- Darstellung des Ablaufs der verschiedenen Phasen.
[0015] Figur 1 zeigt einen Eisenbahnwagen 1. Sein Passagierraum 3 ist über einen Eingangsbereich
2 durch die Türen oder durch einen Durchgangsbereich 4 für das Publikum zugänglich.
Im jeweiligen Eingangsbereich 2 ist eine erste Sendeeinheit 31 angeordnet. Diese Sendeeinheit
31 arbeitet auf einem ersten Frequenzband, vorzugsweise auf 6.78 MHz. Die Frequenz
des ersten Frequenzbandes ist so gewählt, dass das resultierende Feld in einem Umkreis
von bis 7 m als «Nahfeld» ausgebildet ist. Nahfeld bedeutet, dass das H-Feld dabei
dominant ist. Das Nahfeld ist üblicherweise definiert mit r < λ · 0.6, wobei λ für
die Wellenlänge steht. Innerhalb dieses Nahbereichs nimmt die magnetische Feldstärke
H mit der dritten Potenz des Abstandes vom Sender rapide ab. Damit kann ein räumlich
eng begrenzter, definierter Wirkungskreis realisiert werden. Vorzugsweise zentriert
im Passagierraum 3 ist eine zweite Sende-/Empfangseinheit 32 angeordnet. In grösseren
Fahrzeugen können z.B. auch mehrere solche Sende-/Empfangseinheiten 32 angebracht
sein. Das für die bidirektionale Kommunikation mit den Billetten 10 vorgesehene zweite
Frequenzband ist deutlich oberhalb des vorgenannten ersten Frequenzbandes, vorzugsweise
ist eine Frequenz von 868 MHz vorgesehen. Das Frequenzband um 868 MHz hat besonders
gute Ausbreitungseigenschaften innerhalb eines Fahrzeuges.
[0016] Der Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens geht aus Figur 3 hervor, die Buchstaben
A, B, B1 beziehen sich auf die Verfahrensschritte gemäss dem Patentanspruch 1:
A Beim Einstieg, d.h. wenn ein Billett 10 aus einem Schlafzustand im Haltezustand
5 eines Fahrzeuges 1 in die Eintrittsweckzone 21 kommt, wird das Billett 10 über einen
Pegel im ersten Frequenzband von 6.78 MHz geweckt und mit den benötigten Informationen
wie Identität der Erfassungszone, Ort des Fahrzeuges und der Zeit versehen. Diese
Phase heisst auch «Eintrittsstempelung». Anschliessend gehen die so «gestempelten»
Billette 10 wieder in einen Schlafzustand über. Der mit dem Bezugszeichen 21 gekennzeichnete
Bereich gemäss der Figur 1 ist definiert durch einen minimalen Pegel, so dass in diesem
Bereich 21 die Billette 10 geweckt und mit den vorgenannten Information versorgt werden
können.
B1 Nach erfolgter Abfahrt oder nach Beginn eines Leistungsbezuges erfolgt zuerst die
Raumweckung 7.
Dazu wird von der ersten Sendeeinheit 31 ein Raumweckungssignal 42 ausgesandt und
unmittelbar darauffolgend oder auch gleichzeitig über die zweite Sende-/Empfangseinheit
32 repetitiv ein Telegramm 44 ausgesandt. Das Telegramm 44 enthält zumindest die Identität
und die Timing-Information für die nachfolgende Erfassung im «Timing Mode». Der mit
dem Bezugszeichen 22 gekennzeichnete Bereich in der Figur 1 ist definiert durch einen
minimalen Pegel, so dass in diesem Bereich 22 die Billette 10 durch ein Signal 42
einer bestimmten Modulation «geweckt» werden. Eine Informationsübertragung auf einer
höheren Schicht findet dabei auf dem ersten Frequenzband nicht statt, dies im Gegensatz
zur Eintrittsstempelung, siehe dazu vorgängig zum Verfahrensschritt A. Die notwendigen
Informationen werden vielmehr gleichzeitig oder unmittelbar anschliessend auf dem
zweiten Frequenzband mit den Telegrammen 44 übertragen.
B Nach dieser Raumweckung 7, B1 befinden sich die Billette im «Timing Mode» mit einem
Zeitraster, wie z.B. in EP 1 210 693 B1 [2] beschrieben. Nun kann die eigentliche
Erfassung 8 über das zweite Frequenzband stattfinden.
[0017] Nach erfolgter Erfassung 8, B gehen die Billette 10 direkt in den Schlafzustand 9
über. In einem nachfolgenden Fahrtabschnitt, z.B. nach einem Halt und einem allfälligen
dem Passagierzustieg/-ausstieg erfolgt die vorgenannte Raumweckung 7, B1 und anschliessende
Erfassung 8, B erneut.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann ein zusätzlicher
Verfahrensschritt A1 vorgesehen werden: Für ein elektronisches Billett 10 zur Durchführung
des vorgenannten erfindungsgemässen Verfahren wird nun auf die Figur 2 Bezug genommen:
Für die Raumweckung 7 muss das Billett 10 ein zweites, hochempfindliches und extrem
stromsparendes Empfangsmodul 12 - auch Weckempfänger 12 genannt - für 6.78 MHz enthalten.
Dieser Weckempfänger 12 arbeitet - wie das erste, bereits vorhandene Empfangsmodul
-11 in einem getasteten Modus um elektrische Energie zu sparen. Sein on/off Duty Cycle
kann noch extremer sein als beim ersten, z.B. 100 mal grösser. Der zweite Weckempfänger
12 muss um einiges empfindlicher sein als das erste Empfangsmodul 11z.B um 20 dB.
Dafür muss der Weckempfänger 12 keine Daten empfangen. Er tastet lediglich die Luft
nach dem Vorhandensein eines 6.78 MHz Trägersignals ab. Damit er nicht auf jedes zufälligerweise
vorhandene, fremde 6.78 MHz Signal anspricht, kann ein passives Filter 12.1 - auch
Demodulator genannt - vorgeschaltet sein, das nur Signale durchlässt, die beispielsweise
mit einer geeigneten Frequenz moduliert sind. Wird ein solches Signal 42 erkannt,
führt dies dazu, dass auf dem Billett 10 der Prozessor 16 geweckt und für eine gewisse
Zeit der 868 MHz Empfänger 13 eingeschaltet wird. Das Billett 10 empfängt dann ein
von der Sende-/Empfangseinheit 32 fortwährend wiederholtes Signal mit Timing-Information
und einer Leser-ID, die zu derjenigen passt, die es vorher beim Einstieg, d.h. bei
der Eintrittsstempelung 5, in dieses Fahrzeug regulär über ein richtiges Wecktelegramm
erhalten und gespeichert hat. Ist dies der Fall, geht das Billett nun in den «Timing
Mode» über. Andernfalls geht es wieder in den Schlafzustand. Zuvor muss es jedoch
für einige Sekunden noch in einem energiesparenden Wartezustand verharren, weil es
sonst vom allenfalls immer noch vorhandenen fremden 6.78 MHz-Signal sofort erneut
geweckt und schon wieder sein Empfangsmodul 12 einschalten würde. Mit dieser Methode
wird wiederum ein Duty Cycle-Prinzip zur Energieeinsparung erzeugt. Diese Wartezeit
soll z.B. 10 mal grösser sein, als die Zeit, für die das Billet 10 erneut sein Empfangsmodul
12 einschalten würde.
[0019] Der Vollständigkeit halber sind in Figur 2 noch die Antennen 15.1 und 15.2, ein Energieversorgungsmodul
18, eine Batterie 19 sowie für die Implementation der erforderlichen Intelligenz ein
Prozessormodul 16 und ein Speichermodul 17 noch aufgeführt.Zur Optimierung ist für
das erste und das zweite Empfangsmodul 11 und 12 eine einzige Antenne 15.1 vorgesehen.
Die Darstellung der Antennen 15.1 und 15.2 ist nur prinzipieller Art, selbstverständlich
sind die Antenne entsprechend der vorgesehenen Frequenzbänder im Bereich von 6.78
MHz bzw. 868 MHz angepasst.
[0020] Durch die Anwendung eines maximal erlaubten Sendepegels und einer viel höheren Empfangsempfindlichkeit
des zweiten Empfangsmoduls 12 auf dem Billett 10 ist eine wesentlich höhere Reichweite
22 als der üblichen, für die normale Weckung absichtlich auf 3m begrenzten Reichweite
21 zu erzielen. Damit sind auch keine zusätzlichen Raumweckungsantennen im Fahrzeug
1 notwendig.
[0021] Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es ebenfalls möglich, für die sogenannte
Eintrittsstempelung im Verfahrensschritt A und die Raumweckung im Verfahrensschritt
B1 verschiedene Frequenzen aus dem gleichen ersten Frequenzbandeinzusetzen. Zur Reduktion
der Komplexität der verwendeten Komponenten ist es jedoch vorteilhaft, für die Eintrittsstempelung
und die Raumweckung die identische Frequenz vorzusehen.
[0022] Die Erfindung ist keineswegs auf die Anwendung in einem Fahrzeug wie Eisenbahnwagen
oder Autobus beschränkt sondern kann überall dort angewendet werden, wo elektronische
Billette zur Erfassung einer definierten Anwesenheit eine besonders hohe Autonomie
erfordern. Autonomie meint in diesem Kontext, dass möglichst lange keine Batterie
ersetzt werden muss oder sonst ein Wartungseingriff bezüglich Energieversorgung oder
Interoperabilität erforderlich ist. Beispiele anderer Anwendungen sind: Zutrittssysteme,
Ortungssysteme für Personen und Güter.
[0023] Die vorgenannten Ausprägungen der verschiedenen Verfahrensschritte sind frei kombinierbar,
insbesondere kann nach erfolgter Erfassung im Timing Mode ein Billett 10 wieder in
den Schlafzustand 9 zurückkehren, um erneut mittels Raumweckung aktiviert zu werden.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0024]
- 1
- Eisenbahnwagen, Fahrzeug
- 2
- Eingangsbereich, Plattform
- 3
- Passagierraum
- 4
- Durchgangsbereich
- 5
- Halt
- 6
- Fahrt, Feststellung der definierten Anwesenheit
- 7
- Phase der Raumweckung auf dem ersten Frequenzband
- 8
- Phase der bidirektionalen Kommunikation auf dem zweiten Frequenzband
- 9
- Schlafmodus
- 10
- elektronisches Billett, Transponder, SmartCard
- 11
- Erstes Empfangsmodul für ein erstes Frequenzband
- 12
- Zweites Empfangsmodul für ein erstes Frequenzband, Weckempfänger
- 12.1
- passives Filter, Demodulator, dem zweiten Empfangsmodul vorgeschaltet
- 13
- Sende-/Empfangsmodul für ein zweites Frequenzband
- 15.1
- Antennefür erstes und zweites Empfangsmodul
- 15.2
- Antenne für Sende-/Empfangsmodul
- 16
- Prozessormodul
- 17
- Speichermodul
- 18
- Energieversorgungsmodul
- 19
- Batterie
- 20
- Eisenbahnwagen
- 21
- Eintrittszone, Eintrittsweckzone, definiert durch einen ersten Pegel auf einem ersten
Frequenzband
- 22
- Raumweckungszone, definiert durch einen zweiten Pegel auf einem ersten Frequenzband
- 23
- Erfassungszone, definiert durch bidirektionale Kommunikation auf einem zweiten Frequenzband
- 31
- Erste Sendeeinheit auf einem ersten Frequenzband
- 32
- Zweite Sende-/Empfangseinheit auf einem zweiten Frequenzband
- 41
- Wecktelegramm in der Eintrittsweckzone 21 mit Identität der Erfassungszone 22
- 42
- Wecksignal in der Raumweckungszone 22, allenfalls mit einer Modulation
- 43
- Bidirektionale Kommunikation auf dem zweiten Frequenzband
- 44
- Telegramm, Timing Mode Angaben und Identität der Erfassungszone 22 übermittelt auf
dem zweiten Frequenzband
Liste der verwendeten Abkürzungen
[0025]
- λ
- Wellenlänge in [m]
Liste der zitierten Schriften; Angaben zu Fundstellen
[0026]
[1] WO 01/03057 A1
«Procédé et système de detection d'individus ou d'objets dans un espace délimité présentant
une entrée»
EM Microéléctronic-Marin SA
CH - 2074 Marin
[2] EP 1 210 693 B1
«Verfahren und System zur Registrierung von Billetten»
Siemens Transit Telematic Systems AG
CH - 8212 Neuhausen
[3] EP 0 766 215 A1
«Transponder»
Texas Instruments Incorporated
Dallas Texas 75265 (US)
1. Verfahren zur Registrierung von Billetten (10) für die Feststellung einer zu beziehenden
Leistung und/oder einer definierten Anwesenheit, wobei in einer Erfassungszone (1,
23) wenigstens eine erste Sendeeinheit (31) auf einem ersten Frequenzband und eine
Sende-/Empfangseinheit (32) auf einem zweiten Frequenzband für die Kommunikation mit
Billetten (10) vorgesehen ist und der Erfassungszone (23) wenigstens eine Eintrittszone
(21) zugeordnet ist, durch die die Erfassungszone (23) betreten und verlassen werden
kann, dass für die Feststellung der bezogenen Leistung und/oder der definierten Anwesenheit
zu erfolgende Registrierung folgende Verfahrensschritte enthält:
A Die Eintrittszone (21) passierende Billette (10) empfangen über ein erstes Empfangsmodul
(11) von der ersten Sendeeinheit (31) eine erste Informationseinheit (5, 41), in der
eine der Erfassungszone (1, 23) zugeordnete Identität enthalten ist und die nach Empfang
auf dem Billett (10) gespeichert wird;
B zu einem vom Beginn (6) der zu beziehenden Leistung und/oder der definierten Anwesenheit
bestimmten Zeitpunkt wird zwischen der Sende-/Empfangseinheit (32) und dem in der
Erfassungszone (23) befindlichen Billetten (10) über eine bidirektionale Kommunikation
(8, 43) die jeweilige Anwesenheit der Billette (10) wenigstens einmal registriert;
gekennzeichnet durch den Verfahrensschritt
B1 die bidirektionale Kommunikation (43) mit Telegrammen (43) im zweiten Frequenzband
wird durch ein vorgängig von einem im Billett (10) enthaltenen zweiten Empfangsmodul (12) empfangenen
Wecksignal (7, 42) im ersten Frequenzband initiiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch den Verfahrensschritt
A1 durch den Empfang der ersten Informationseinheit (5, 41) wird im Billett (10) das zweite
Empfangsmodul (12) intermittierend aktiv geschaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Wecksignal (7, 42) frequenz- oder amplitudenmoduliert ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Verfahrensschritt B1 anschliessend oder gleichzeitig zum Wecksignal (7, 42) im
zweiten Frequenzband ein Telegramm (44) zur intermittierenden Aktivschaltung des Sende-/Empfangsmoduls
(13) übertragen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verfahrensschritt B solange iteriert wird, bis alle Billette (10) innerhalb der
Erfassungszone (1, 23) registriert wurden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
in den Verfahrensschritten A und B1 die identische Frequenz eingesetzt ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
anschliessend an den Verfahrensschritt B die Billette in einen Schlafzustand (9) übergehen.
8. Elektronisches Billett (10) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 7, welches Billett (10) enthält:
- ein erstes Empfangsmodul (11) in einem ersten Frequenzband,
- ein Sende-/Empfangsmodul (13) in einem zweiten Frequenzband,
wobei die im ersten Frequenzband enthaltenen Frequenzen kleiner sind als jene des
zweiten Frequenzbandes und dass mit dem ersten Empfangsmodul Wecktelegramme (41) zur
Abspeicherung ihres Inhaltes auf dem Billett empfangbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweites Empfangsmodul (12) im ersten Frequenzband vorgesehen ist, dessen Empfangsempfindlichkeit
höher als jene des ersten Empfangsmoduls (11)ist und mit dem wenigstens ein Wecksignal
(42) empfangbar ist.
9. Billett (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem zweiten Empfangsmodul (12) ein Filter (12.1) vorgeschaltet ist, um nur Signale
(42) einer vorgegebenen Modulation durchzulassen.
10. Billett (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vorgegebene Modulation eine Frequenz- oder eine Amplitudenmodulation ist.