[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Durchgangskontrolle in beiden
Durchgangsrichtungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist aus DE-B 19 49 047 bekannt. Dabei wird das Sperrorgan
zur Personenvereinzelung durch einen Drehstern gebildet, der an einem kastenförmigen
Gestell angeordnet ist, welches in Durchgangsrichtung auf beiden Seiten des Drehsterns
mit einer Kartenleseeinheit mit einem Karteneinsteckschlitz versehen ist. Da wegen
der beiden Kartenleseeinheiten die meisten Komponenten doppelt vorhanden sein müssen,
ist der bekannte bidirektionale Zugang mit entsprechend hohen Kosten verbunden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine mit geringem Aufwand verbundene bidirektionale
Durchgangskontrolleinrichtung bereitzustellen.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Durchgangskontrolleinrichtung
erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
[0005] Erfindungsgemäß ist nur eine einzige Kartenleseeinheit für den Durchgang in beiden
Durchgangsrichtungen vorgesehen. Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich damit
durch einen einfachen Aufbau aus. Damit die Kartenleseeinheit in beiden Durchgangsrichtungen
zum Einstecken der Karte eine günstige Ergonomie aufweist, ist sie an dem Gestell
verschwenkbar gelagert und mit einem Aktuator verschwenkbar, und zwar so, dass der
Einsteckschlitz der vor das Sperrorgan tretenden Person zum Einstecken der Karte bequem
gegenüberliegt, unabhängig davon, ob sie den Durchgang in der einen oder der anderen
Richtung passiert. Bei gültiger Lesung der Karte mit der Kartenleseeinheit wird das
Sperrorgan zur Freigabe des Durchgangs angesteuert.
[0006] Vorzugsweise weist die Kartenleseeinheit an ihrer Vorderseite eine Anzeige auf, die
die Person z.B. über das Leseergebnis unterrichtet (z.B. "Durchgang frei" oder "Karte
ungültig"). Da sich die Anzeige mit der Kartenleseeinheit verschwenkt, ist auch sie
für die Person gut sichtbar, die vor das Sperrorgan tritt, um den Durchgang zu passieren.
[0007] Damit der Karteneinsteckschlitz der vor das Sperrorgan tretenden Person zum Einstecken
der Karte bequem gegenüberliegt, beträgt vorzugsweise der Winkel zwischen der Karteneinsteckrichtung
in den Einsteckschlitz und der Durchgangsrichtung 20 ° bis 80 °.
[0008] Der Aktuator zum Verschwenken der Leseeinheit ist vorzugsweise ein Elektromotor.
Er kann jedoch beispielsweise auch durch einen Elektromagneten, eine durch ein Druckmittel,
z.B. Pressluft, betätigbare Kolben/Zylindereinheit oder dergleichen gebildet sein.
[0009] Die Kartenleseeinheit kann beispielsweise eine Leseeinheit für Karten mit einem Strichcode
und/oder Magnetstreifen oder eine Leseeinheit für kontaktbehaftete Chipkarten sein.
[0010] Die verschenkbare Lagerung der Kartenleseeinheit kann in unterschiedlicher Weise
ausgestaltet sein. Z.B. kann die Kartenleseeinheit an einem an dem Gestell verschwenkbar
angelenkten Schwenkarm befestigt sein. Auch kann beispielsweise eine sich in Durchgangsrichtung
von einer zur anderen Seite des Sperrorgans erstreckende bogenförmige Führung an dem
Gestell vorgesehen sein, an der die Kartenleseeinheit verschiebbar geführt ist. Vorzugsweise
ist jedoch die Kartenleseeinheit z.B. auf einer Montageplattform auf dem Gestell drehbar
gelagert.
[0011] Das Sperrorgan wird vorzugsweise durch eine Drehsperre gebildet, insbesondere durch
einen Drehstern. Die Drehachse des Drehsterns ist dabei vorzugsweise gegenüber der
Waagerechten nach unten, beispielsweise um einen Winkel von 30 ° bis 60 °, geneigt,
wobei der Winkel der Sperrarme des Drehsterns gegenüber der Drehachse des Drehsterns
beispielsweise 30 ° bis 60 ° betragen kann.
[0012] Die Schwenkachse der Kartenleseeinheit verläuft vorzugsweise senkrecht von unten
nach oben, gegebenenfalls auch schräg. Die Schwenkachse schneidet dabei vorzugsweise
die Drehachse des Drehsterns.
[0013] Die erfindungsgemäße Einrichtung ist insbesondere zur Kontrolle von Personen bestimmt,
die beispielsweise auf Messen oder dergleichen Großveranstaltungen, oder bei Freizeiteinrichtungen,
wie Museen, Schwimmbädern, Freizeitparks oder dergleichen ein Gebäude bzw. Gelände
betreten und verlassen. Da sowohl die eintretenden wie die austretenden Personen erfasst
werden kann damit beispielsweise die aktuelle Anzahl der Personen auf dem Gelände
bzw. in dem Gebäude ermittelt oder eine Besucherstromanalyse durchgeführt werden.
Auch ist z.B. bei Freizeitanlagen, wie Schwimmbädern, eine Zeitkontoüberwachung möglich.
Bei Großveranstaltungen, wie Messen, kann eine Mehrfachverwendung des gleichen Tickets
verhindert werden.
[0014] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Einrichtung kann vollautomatisch erfolgen. Dazu
kann eine Sensorik vorgesehen sein, die die Position einer sich dem Sperrorgan nähernden
Person erfasst und den Aktuator so ansteuert, dass die Leseeinheit in Richtung der
sich nähernden Person verschwenkt wird. Wenn eine Person sich von der einen Richtung
und eine andere Person sich von der anderen Richtung dem Sperrorgan nähert, kann die
Kartenleseeinheit zu der Person geschwenkt werden, die nach der Sensorik dem Sperrorgan
am nächsten ist.
[0015] Die Sensorik kann durch zwei optische Sensoren oder Lichttaster gebildet sein, deren
Detektionsbereich sich von dem Sperrorgan in die eine bzw. andere Durchgangsrichtung
erstreckt. Statt optoelektronischer Sensoren können beispielsweise auch andere Sensoren,
wie Ultraschallsensoren, verwendet werden.
[0016] Statt einer vollautomatischen Steuerung der Schwenkbewegung der Kartenleseeinheit
ist auch ein halbautomatischer Betrieb möglich. So kann die Leseeinheit je nach Besucherandrang
in die eine oder andere Durchgangsrichtung verschwenkt werden. Dies gilt insbesondere
bei Großveranstaltungen, wie Messen und den anderen vorstehend genannten Einsatzmöglichkeiten,
bei denen Zugänge häufig mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Durchgangskontrollvorrichtungen
versehen sind. So kann z.B. eine Zeitsteuerung vorgesehen sein, wodurch am Beginn
einer Veranstaltung oder z.B. bei einer Messe vormittags alle oder zumindest die Mehrzahl
der Durchgangskontrolleinrichtungen in die Position für den Einlass verschwenkt werden,
während gegen Ende der Veranstaltung bzw. am Nachmittag alle oder die Mehrzahl in
die Position für den Ausgang verschwenkt werden.
[0017] Statt einer Zeitsteuerung kann beispielsweise ein PC oder dergleichen Steuerrechner
vorgesehen sein, um z.B. von einem Kontrollraum aus die Verschwenkung der Kartenleseeinheiten
ferngesteuert durchzuführen. Dazu kann eine Videoüberwachung der Durchgangskontrolleinrichtungen
von dem Kontrollraum aus vorgesehen sein. Stattdessen kann auch eine Fernbedienung
oder ein Schalter z.B. am Gestell der Durchgangskontrolleinrichtung zum Verschwenken
der Kartenleseeinheit in die eine bzw. andere Richtung vorgesehen sein.
[0018] Da die Software der Kartenleseeinheit umkonfiguriert werden muss, wenn sie von ihrer
Einlassposition in die Ausgangsposition verschwenkt wird und umgekehrt, wird erfindungsgemäß
die Umkonfiguration vorzugsweise automatisch mit dem Verschwenken der Kartenleseeinheit
durchgeführt. Zugleich wird bei einer Drehsperre mit dem Verschwenken der Kartenleseeinheit
die Drehrichtung umgekehrt. D.h., eine Drehsperre mit Antrieb wird jeweils in der
Drehrichtung angetrieben, die der Durchgangsrichtung der Person entspricht, auf die
die Kartenleseeinheit geschwenkt worden ist.
[0019] Vorzugsweise dient der Elektromotor, der die Drehsperre antreibt, zugleich als Antrieb
zum Verschwenken der Leseeinheit.
[0020] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Darin zeigen:
- Figur 1 und 2
- eine perspektivische Ansicht der Durchgangskontrolleinrichtung mit in Einlassrichtung
bzw. Ausgangsrichtung verschwenkter Kartenleseeinheit; und
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht auf die Zugangskontrolleinrichtung und eine sich darauf
zubewegende Person.
[0021] Gemäß Figur 1 und 2 weist die Durchgangskontrolleinrichtung ein Gestell 1' mit einem
Gehäuse 1 auf, an dem eine Drehsperre als Sperrorgan 2 drehbar gelagert ist. Auf dem
Gestell 1' ist eine Montageplattform 3 angeordnet, auf der eine Kartenleseeinheit
4 schwenkbar gelagert ist.
[0022] Die Drehachse 5 der Drehsperre 2 ist in einem Winkel von ca. 45 ° schräg nach unten
geneigt und beispielsweise mit drei Sperrarmen 6 versehen, die mit der Drehachse 5
einen Winkel von ca. 45 ° einschließen. Der jeweils nach oben gedrehte Sperrarm 6
ragt damit im Wesentlichen waagerecht quer über den Durchgang 7. Die Drehsperre 2
wird von einem durch einen Elektromotor mit Getriebe gebildeten, nicht dargestellten
Antrieb in dem Gehäuse 1 angetrieben. Die auf dem Gestell 1' um eine senkrechte Schwenkachse
8 schwenkbar gelagerte Kartenleseeinrichtung 4 weist an ihrer Vorderseite ein Kartenmaul
mit einem Einsteckschlitz 9 zum Einstecken einer Zugangsberechtigungskarte auf, ferner
eine Anzeige 10.
[0023] Bei der Einlasskontrolle wird der Durchgang 7 in der Durchgangsrichtung A passiert,
und bei der Ausgangskontrolle in der Richtung B. Die Kartenleseeinheit 4 stellt damit
in der Schwenkposition nach Figur 1 einen Einlassleser und in der Schwenkposition
nach Figur 2 einen Ausgangsleser dar.
[0024] Die Kartenleseeinheit 4 wird über ein nicht dargestelltes Getriebe vorzugsweise durch
den Motor verschwenkt, der auch die Drehsperre 2 antreibt. Die Kartenleseeinheit 4
wird so verschwenkt, dass sie stets auf die Person 12 ausgerichtet ist, die vor die
Drehsperre 2 tritt, unabhängig davon, ob die Person 12, wie in Figur 1 und 3 dargestellt,
sich in Durchgangsrichtung A bewegt oder in Durchgangsrichtung B. Damit liegt der
Einsteckschlitz 9 der zum Passieren des Durchgangs 7 vor der Drehsperre 2 stehenden
Person 12 zum Einstecken der Karte immer bequem gegenüber, unabhängig davon, ob sich
die Person in Richtung A oder Richtung B der Drehsperre 2 nähert. Vorzugsweise liegt
der Karteneinsteckschlitz 9 der vor die Drehsperre 2 tretenden Person dazu so schräg
gegenüber, dass die Karteneinsteckrichtung 13 in den Einsteckschlitz 9 zur Durchgangsrichtung
A, B einen Winkel α von 10 ° bis 80 °, insbesondere 30 ° bis 60 °, einschließt.
[0025] Bei gültiger Lesung der Karte wird die Drehsperre 2 in der jeweiligen Durchgangsrichtung
A, B entsperrt und/oder die Drehsperre 2 durch ihren Antrieb so gedreht, dass sie
von einer Person in der jeweiligen Richtung A oder B passiert werden kann. D.h., die
Drehsperre 2 wird jeweils in der Drehrichtung angetrieben, die der Durchgangsrichtung
A, B der Person entspricht, auf die die Kartenleseeinheit 4 geschwenkt ist.
[0026] Zum vollautomatischen Betrieb kann die erfindungsgemäße Einrichtung mit einer Sensorik
versehen sein, die die Position einer sich nähernden Person 12 erfasst und damit die
Kartenleseeinheit 4 in Richtung der sich nähernden Person 12 verschwenkt.
[0027] Wie in Figur 3 dargestellt, kann die Sensorik durch zwei optoelektronische Sensoren
14, 15 gebildet sein, deren Detektionsbereich 16, 17 sich von dem Sperrarm 6 in die
eine bzw. andere Durchgangsrichtung A, B erstreckt.
[0028] Wenn die Person 12 gemäß Figur 3 die Karte in den Einsteckschlitz 9 einführt und
die Kartenleseeinheit 4 eine gültige Karte liest, wird durch Drehung des Sperrarms
6 in Richtung A die Drehsperre 2 freigegeben. Nach Abarbeitung des Durchgangs nimmt
die Drehsperre 2 eine Wartestellung ein. Wenn sich dann eine Person beispielsweise
aus der Richtung B der Drehsperre 2 nähert und in den Detektionsbereich 17 des Sensors
15 gerät, wird die Kartenleseeinheit 4 entsprechend dem Doppelpfeil 18 (Figur 3) so
verschwenkt, dass der Karteneinsteckschlitz 9 dann auf die sich aus dieser Richtung
B nähernden Person ausgerichtet wird. Dann wird der Durchgang auch für diese Person
abgearbeitet, wie vorstehend geschildert.
1. Einrichtung zur Durchgangskontrolle in beiden Durchgangsrichtungen mit einem Gestell
(1), an dem ein Sperrorgan (2) zur Personenvereinzelung und eine Kartenleseeinheit
(4) mit einem Schlitz (9) zum Einstecken einer Karte angeordnet sind, wobei die Kartenleseeinheit
(4) bei gültiger Lesung der Karte das Sperrorgan (2) zur Freigabe des Durchgangs (7)
ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartenleseeinheit (4) zur Ausrichtung des Karteneinsteckschlitzes (9) auf eine
sowohl in der einen als auch in der anderen Durchgangsrichtung (A, B) vor das Sperrorgan
(2) tretenden Person (12) an dem Gestell (1) verschenkbar gelagert und mit einem Aktuator
verschwenkbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Karteneinsteckschlitz (9) der vor das Sperrorgan (2) tretenden Person (12) derart
schräg gegenüberliegt, dass der Winkel (α) der Karteneinsteckrichtung (13) in den
Karteneinsteckschlitz (9) und der Durchgangsrichtung (A, B) 20 ° bis 80 ° beträgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartenleseeinheit (4) auf einer Plattform (3) des Gestells (1') drehbar gelagert
ist.
4. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Sensorik, die die Position einer sich nähernden Person (12) erfasst und den
Aktuator zum Verschwenken der Kartenleseeinheit (4) in Richtung der sich nähernden
Person (12) ansteuert.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorik (2) Sensoren (14, 15) umfasst, deren Detektionsbereich (16, 17) sich
von dem Sperrorgan (2) in die eine bzw. andere Durchgangsrichtung (A, B) erstreckt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Zeitsteuerung zum Verschwenken der Kartenleseeinheit (4).
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Steuerrechner zum Verschwenken der Kartenleseeinheit (4).
8. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Umkonfigurierung der Software der Kartenleseeinheit (4) zwischen Ein- und Ausgangslogik
beim Verschwenken von der einen in die andere Durchgangsrichtung (A, B) und umgekehrt.
9. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrorgan (2) zur Personenvereinzelung durch eine Drehsperre gebildet wird,
die von einem Antrieb in der Drehrichtung angetrieben wird, die der Durchgangsrichtung
der Person entspricht, auf die die Kartenleseeinheit (4) geschwenkt ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Drehsperre zugleich den Antrieb zum Verschwenken der Kartenleseeinheit
(4) bildet.
11. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartenleseeinheit (4) eine Anzeige (10) aufweist.