Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vereinzelungsvorrichtung einer Kartoniermaschine, insbesondere
eines Kartonaufrichters, gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik sind Kartoniermaschinen, welche aus Kartonzuschnitten Schachteln
formen, in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Üblicherweise werden sogenannte
Kartonaufrichter verwendet, in welchen die Kartonzuschnitte aus einer horizontalen
Ausgangsposition in die gewünschte Form gebogen werden. Diese Maschinen umfassen im
wesentlichen ein Magazin, in welchem die Kartonzuschnitte gestapelt sind, eine Vereinzelungsvorrichtung
zur Entnahme einzelner Kartonzuschnitte und ein Aufrichtewerk mit Formstössel zur
Formung des Zuschnitts in die gewünschte Schachtel. Vor und nach dem Aufrichtewerk
sind üblicherweise Förderer vorhanden, um den Kartonzuschnitt in das Aufrichtewerk
beziehungsweise die fertige Schachtel aus diesem hinaus zu fördern.
[0003] Die Kartonzuschnitte liegen entweder annähernd waagrecht oder annähernd senkrecht
im Magazinstapel. Im letzteren Fall müssen sie jeweils mittels der Vereinzelungsvorrichtung
um 90° in eine waagrechte Position geschwenkt werden, bevor sie dem Aufrichtewerk
übergeben werden können. Da die für die Übergabe der Kartonzuschnitte vom Magazin
zum Aufrichtewerk benötigte Zeit die Leistungsfähigkeit der gesamten Maschine wesentlich
beeinflusst, sollte diese Umsetzung so einfach wie möglich gestaltet sein aber trotzdem
eine möglichst positionsgenaue Umsetzung ermöglichen.
[0004] So offenbart EP-A-1' 184' 161 eine Maschine zum Aufrichten von Schachteln aus Kartonzuschnitten,
deren Vereinzelungsvorrichtung einen rotierbaren, zweiteiligen Arm aufweist. Die Rotationsachse
des Arms liegt unterhalb der Transportbahn, so dass sie nicht mit anderen Maschinenkomponenten
kollidiert. Die beiden Teile des Arms sind gelenkig miteinander verbunden und mittels
eines gesteuerten Antriebs gegeneinander verschwenkbar. Der freie Armteil ist mit
Vakuumsaugern versehen und dient nur zum Abziehen des Kartonzuschnitts vom Stapel,
also zum Vereinzeln. Der zweite Armteil dient nur zum Umlegen des Zuschnitts in eine
waagrechte Position. In dieser Position geben die Vakuumsauger den Kartonzuschnitt
frei, so dass dieser auf eine zum Aufrichtewerk führende Förderbahn abgelegt werden
kann. Der endlose Kreisbetrieb der Vereinzelungsvorrichtung verringert zwar den Zeitaufwand
für die Umsetzung der Kartonzuschnitte. Die Vorrichtung weist jedoch den Nachteil
auf, dass der für die Vereinzelung und Umlegung benötigte Raum nach wie vor relativ
gross ist. Zudem ist die Vereinzelungsvorrichtung in ihrer Gestaltungsform unflexibel,
so dass für die Integration der Vorrichtung in die gesamte Maschine notwendige Anpassungen
an der anschliessenden Förderbahn vorgenommen werden müssen.
[0005] EP-A-0'825'111 offenbart eine Maschine zum Aufrichten von Schachteln, bei welcher
die Vereinzelungsvorrichtung ebenfalls einen mehrteiligen Arm aufweist. Ein unterer
Armteil bewegt sich entlang einer Kurvenbahn auf und ab. Zudem ist er über eine längenveränderbare
Strebe mit einem oberen, schwenkbaren Arm verbunden, welcher mit Vakuumsaugern versehen
ist, um einen Kartonzuschnitt vom Magazinstapel zu entnehmen und in eine waagrechte
Position zu schwenken.
[0006] In EP-A-0'761'535 ist ferner eine Verpackungsmaschine zum Aufrichten, Befüllen und
Verschliessen von Kartons offenbart. Dabei werden entweder Kartonzuschnitte oder bereits
geklebte, aber flachgefaltete Kartonrohlinge von einer Entnahmevorrichtung in eine
Befüllstation transportiert. In ersten Ausführungsformen weist die Entnahmevorrichtung
ein zweiarmiges, mit Vakuumsauger versehenes Entnahmegestell auf, welches an einem
Tragarm befestigt ist. Der Tragarm ist um circa 90° schwenkbar in einem in horizontaler
Richtung verschiebbaren Schlitten gelagert, welcher der Förderung des bereits umgesetzten
Rohlings zur Befüllstation dient. Zuerst wird somit der Schwenkarm geschwenkt und
anschliessend erst erfolgt die Verschiebung des Schlittens. In den anderen Ausführungsformen
wird das Entnahmegestell zwecks Umsetzung nicht geschwenkt, sondern auf und ab bewegt.
Diese Entnahmevorrichtungen benötigen relativ viel Raum. Da sie zudem die Rohlinge
bis zur Befüllstation transportieren, ist die Leistungsfähigkeit der Verpackungsmaschine
stark begrenzt.
[0007] DE 199'14'578 offenbart eine Vereinzelungsvorrichtung einer Kartoniermaschine gemäss
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Diese Vorrichtung weist einen Schwenkarm auf, welcher
auf einem Schlitten gehalten ist. Durch laterales Verschieben des Schlittens wird
der Schwenkarm zuerst entlang einer ersten Kurvenbahn und anschliessend entlang einer
zweiten Kurvenbahn geführt.
Darstellung der Erfindung
[0008] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine vereinzelungsvorrichtung einer Kartoniermaschine,
insbesondere eines Kartonaufrichters, zu schaffen, welche platzsparend ausgebildet
ist, eine flexible Integration in die Kartoniermaschine erlaubt und eine effiziente
Umsetzung von Kartonzuschnitten ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0010] Die erfindungsgemässe Vereinzelungsvorrichtung dient zur einzelnen Entnahme von Kartonzuschnitten
aus einem Magazin und zur Umsetzung des entnommenen Kartonzuschnitts von einer Entnahmeposition
in eine Übergabeposition. Die Vorrichtung weist einen motorisch angetriebenen Schwenkarm
und daran angeordnete Mittel zur vereinzelten Entnahme des Kartonzuschnitts auf und
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm auf einem geradlinig verschiebbaren
Schlitten angeordnet ist, wobei während der Entnahme und Umsetzung des Kartonzuschnitts
eine Schwenkbewegung des Schwenkarms von einer geradlinigen Bewegung des Schlittens
überlagert ist.
[0011] Die erfindungsgemässe Vorrichtung kombiniert somit gleichzeitig eine Schwenkbewegung
mit einer translatorischen Bewegung. Die Entnahme und Umsetzung eines einzelnen Kartonzuschnitts
ist eine fliessende Bewegung, bei welcher der Schwenkarm um den gewünschten Winkel
gedreht wird und gleichzeitig hin und her geschoben wird. Dadurch lässt sich seine
Lage zum verbleibenden Stapel jeweils so einstellen, dass die dem Stapel am nächsten
liegende Kante des entnommenen Kartonzuschnitts stets möglichst nahe bei der Stapeloberfläche
liegt. Zudem kann die Umsetzbewegung, das heisst die Schwenkbewegung, bereits kurz
nach der Entnahme gestartet werden. Die Umsetzung des Kartonzuschnitts von seiner
senkrechten in eine waagrechte Lage lässt sich somit innerhalb eines minimierten Raums
verwirklichen, da er sich auf einer optimierten Raumkurve bewegen kann. Die Vereinzelungsanlage
lässt sich dadurch platzsparend und kompakt ausbilden. Zudem wird auch der benötigte
Zeitaufwand für die Entnahme und Umsetzung minimiert.
[0012] Der Weg des Schlittens lässt sich beliebig lange ausbilden, so dass der Schlitten
nach der Drehung des Arms noch zusätzlich eine rein translatorische Bewegung ausführen
kann, um den entnommenen Kartonzuschnitt an die gewünschte Übergabestelle zu bringen.
Die Vereinzelungsvorrichtung lässt sich dadurch auf einfache Weise in Kartoniermaschinen
integrieren.
[0013] Die Überlagerung einer Schwenkbewegung mit einer translatorischen Bewegung weist
zudem den Vorteil auf, dass sie steuerungstechnisch einfach zu verwirklichen ist.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schwenkarm starr, insbesondere winkelförmig,
ausgebildet. Dies vereinfacht die Ansteuerung und reduziert zudem die Herstellungskosten.
[0015] Damit die Vereinzelungsvorrichtung bezüglich Wechsel der Formen der Kartonzuschnitte
flexibel ist, sind die am Schwenkarm angeordneten Mittel vorzugsweise verschiebbar
und in ihrer jeweiligen Lage fixierbar angeordnet.
[0016] Vorzugsweise sind die Mittel so angeordnet, dass der Kartonzuschnitte an mindestens
vier, vorzugsweise genau vier Stellen ergriffen wird. Dies ermöglicht eine bessere
Entstapelung und gute Führung beim Umsetzen des Zuschnitts. Die Entstapelung wird
auch oder zusätzlich verbessert, indem die Mittel gefedert sind.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0018] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind, erläutert. Es zeigen:
- Figur 1a
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemässen Vereinzelungsvorrichtung gemäss
einer ersten Ausführungsform;
- Figur 1b
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäss Figur 1a von vorne;
- Figur 2a
- die Vorrichtung gemäss Figur 1a von der Seite in einer ersten Position;
- Figur 2b
- die Vorrichtung gemäss Figur 1a in einer zweiten Position;
- Figur 2c
- die Vorrichtung gemäss Figur 1a in einer dritten Position;
- Figur 2d
- eine Überlagerung verschiedener Positionen;
- Figur 3a
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemässen Vereinzelungsvorrichtung gemäss
einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 3b
- die Vorrichtung gemäss Figur 3a von oben;
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemässen Vereinzelungsvorrichtung gemäss
einer dritten Ausführungsform;
- Figur 5a
- die Vorrichtung gemäss Figur 4 in einer ersten Position;
- Figur 5b
- die Vorrichtung gemäss Figur 4 in einer zweiten Position;
- Figur 5c
- die Vorrichtung gemäss Figur 4 in einer dritten Position;
- Figur 5d
- die Vorrichtung gemäss Figur 4 in einer vierten Position;
- Figur 5e
- die Vorrichtung gemäss Figur 4 in einer fünften Position;
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung eines Vakuumsaugers in einer bevorzugten Ausführungsform.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0019] Die im folgenden beschriebene Vereinzelungsvorrichtung ist Bestandteil einer Kartoniermaschine,
insbesondere eines Kartonaufrichters und/oder eines Kartonverdecklers. Derartige Kartoniermaschinen
sind im Stand der Technik bekannt und werden deshalb im folgenden nicht im Detail
beschrieben. Sie weisen im wesentlichen wie eingangs erwähnt ein Magazin mit einem
Stapel flacher Kartonzuschnitte, eine Vereinzelungsvorrichtung, ein Aufrichtewerk
und mindestens einen Förderer auf. Die Vereinzelungsvorrichtung wird im allgemeinen
auf einem Rahmengestell der Maschine angeordnet. Es ist jedoch auch möglich, sie mit
einem eigenen Rahmengestell zu versehen. Diese Gestelle sind im folgenden weder gezeigt
noch beschrieben.
[0020] In den Figuren 1a und 1b ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Vereinzelungsvorrichtung
dargestellt. Sie weist einen Schlittenrahmen 1 auf, welcher am oben erwähnten Gestell
befestigbar ist. Der Schlittenrahmen 1 verfügt über mindestens einen Führungsstab
10. Hier sind es zwei Führungsstäbe 10. Auf diesen Führungsstäben 10 ist ein Schlitten
2 geradlinig verschiebbar gelagert. Der Schlitten 2 wird mittels einer translatorischen
Antriebseinheit 3 angetrieben. Diese Antriebseinheit 3 weist einen ersten Motor 30
auf, dessen Antriebsachse mit einer ersten Antriebsrolle 31, vorzugsweise einem Zahnrad,
verbunden ist. Der erste Motor 30 ist vorzugsweise ein Servomotor mit einem Winkeltrieb.
Ein erstes Endlosband 33, vorzugsweise ein erster Zahnriemen, verbindet die erste
Antriebsrolle 31 mit einer ersten Umlenkrolle 32, welches ebenfalls vorzugsweise ein
Zahnrad ist. Der Schlitten 2 ist mit dem ersten Endlosband 33 fest verbunden. Andere
bekannte Arten eines translatorischen Antriebs für den Schlitten sind jedoch auch
möglich.
[0021] Die Antriebsachse des ersten Motors 30 verläuft in diesem Beispiel senkrecht zur
Verschiebungsrichtung des Schlittens 2. Das heisst, der Schlitten 2 bewegt sich in
mindestens annähernd horizontaler Richtung hin und her und die Antriebsachse verläuft
vertikal. Die Grundposition des Schlittens 2 wird mittels eines Sensors 7 erkannt.
[0022] Auf dem Schlitten 2 ist ein motorisch angetriebener Schwenkarm 5 angeordnet. Der
Antrieb des Schwenkarms 5 erfolgt mittels einer Rotationsantriebseinheit 4, welche
ebenfalls auf dem Schlitten 2 befestigt ist. Diese Einheit 4 weist einen zweiten Motor
40 auf, vorzugsweise ebenfalls einen Servomotor mit Winkeltrieb. Im hier dargestellten
Beispiel verläuft die Antriebsachse des zweiten Motors 40 in vertikaler Richtung und
der Schwenkarm 5 ist mit einer horizontal verlaufenden Umlenkachse verbunden. Beide
Motoren 30, 40 sind mit einer Steuerung S der Kartoniermaschine verbunden. Wird die
Kartoniermaschine taktweise betrieben, so werden auch die Antriebe der Schwenkachse
5 und des Schlittens 2 taktweise betrieben, vorzugsweise im Takt der restlichen Maschine
beziehungsweise des Aufrichtewerks.
[0023] Der Schwenkarm 5 ist vorzugsweise starr ausgebildet und zu einem Winkel geformt.
Der Arm 5 weist dabei zwei ungleich lange Schenkel auf, wobei der erste, kürzere Schenkel
50 mit dem Antrieb verbunden ist. Der zweite, längere und freie Schenkel 51 ragt über
den Schlitten 2 hinaus und ist mit Mittel zur Entnahme von Kartonzuschnitten versehen.
Als Mittel lässt sich alles einsetzen, was sich zur Ergreifung und zum Festhalten
des Kartonzuschnitts während der Umsetzung eignet. Vorzugsweise werden jedoch Vakuumsauger
eingesetzt, welche mit einer Unterdruckquelle verbunden sind. Die erwähnten Mittel
bestehen deshalb in diesem Beispiel aus einer Saugerhalterung 6 und mindestens einem
Vakuumsauger 64. Damit die Lage des mindestens einen Vakuumsaugers 64, insbesondere
entsprechend der Art der Kartoniermaschine und der Form der Kartonzuschnitte, angepasst
werden kann, weist die Saugerhalterung 6 einen Trägerbalken 60 und mindestens eine
Saugerleiste 62 auf. Hier sind es zwei Saugerleisten 62, welche jede mindestens je
einen, hier genau einen, Saugnapf 64 aufweisen. Der Trägerbalken 60 ist quer zur Längsrichtung
des Schwenkarms 5 verlaufend fest an dessen freien Ende befestigt. Die Saugerleisten
62 sind parallel zur Längsrichtung des Schwenkarms 5 verlaufend am Trägerbalken 60
angeordnet, wobei sie innerhalb von Verschiebenuten 61, 61' in zwei senkrecht zueinander
stehenden Richtungen verschiebbar sind und in ihrer jeweiligen Position durch ein
Befestigungsmittel 63, vorzugsweise durch eine Schraubverbindung, fixierbar sind.
[0024] Anhand der Figuren 2a bis 2d lässt sich die Arbeitsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung
erkennen. Mit M ist ein Magazin mit gestapelten Kartonzuschnitten bezeichnet. Das
Bezugszeichen Z zeigt den obersten, gerade dem Stapel entnommenen Kartonzuschnitt.
Die gestapelten Kartonzuschnitte verlaufen mindestens annähernd senkrecht oder, wie
hier dargestellt, in einem bezüglich der Vertikalen kleinen Winkel zur Vorrichtung
hin geneigt und werden bei der Umsetzung in eine mindestens annähernd waagrechte Position
gebracht.
[0025] Wie in Figur 2a erkennbar ist, wird der Schwenkarm 5 hochgeschwenkt und werden die
Saugnäpfe 64 zur Anlage an den vordersten Kartonzuschnitt Z gebracht, um diesen Kartonzuschnitt
Z zu entnehmen. Anschliessend wird der Schlitten 2 um eine kurze Strecke von der Stapeloberfläche
weggefahren, um den Kartonzuschnitt Z abzuziehen, wie dies in Figur 2a dargestellt
ist. Unmittelbar nach diesem Abziehen setzt bereits die Schwenkbewegung des Arms 5
an. Bei der nachfolgenden Schwenkbewegung wird der Schlitten 2 wieder zur Stapeloberfläche
hin gefahren; wie dies in Figur 2b ersichtlich ist. In Figur 2c ist erkennbar, dass
der Schlitten 2 immer näher zur Stapeloberfläche hin gefahren wird, je mehr der Arm
5 den Kartonzuschnitt Z umsetzt und dieser sich der mindestens annähernd waagrechten
Übergabeposition nähert. In der Übergabeposition wird der Kartonzuschnitt Z üblicherweise
auf einen Förderer abgelegt und durch Anhebung des Drucks vom Vakuumsauger freigegeben.
In Figur 2d ist der Bewegungsablauf in einzelnen Positionen festgefroren, welche überlagert
dargestellt sind. Es ist erkennbar, dass die Schwenkbewegung des Schwenkarms 5 und
die geradlinige Bewegung des Schlittens 2 überlagert sind, wobei der Schlitten 2 zuerst
vom Stapel weg- und dann zu ihm hin gefahren wird. Dabei befindet sich die unterste
Kante K des Kartonzuschnitts Z stets so nah wie möglich bei der Stapeloberfläche.
Beachtenswert ist, dass für diese gezielte und platzsparende Umsetzung keine vertikale
translatorische Verschiebung des Schwenkarms 5 notwendig ist. Falls sich die Übergabestelle,
beispielsweise auf einen Förderer, weiter weg befindet, so kann der Schlitten 2 anschliessend
noch ohne Schwenkbewegung des Arms 5 um die gewünschte Strecke verschoben werden.
[0026] In den Figuren 3a und 3b ist ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt. Es ist
im wesentlichen gleich aufgebaut wie das erste Beispiel. Gleiche Teile wurden deshalb
mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht mehr im Detail beschrieben. Der
wesentliche Unterschied besteht darin, dass nun die Motoren 30, 40 horizontal ausgerichtet
sind. Für den Schlittenantrieb ist keine Umlenkung mehr notwendig. Die Antriebsrolle
31 kann direkt mit der Motorwelle verbunden werden. Die Rotationsantriebseinheit 4
hingegen weist nun eine mit der Motorwelle des zweiten Motors 40 verbundene zweite
Antriebsrolle 41, eine zweite Umlenkrolle 42 und ein die zwei Rollen verbindendes
zweites Endlosband 43 auf. Auch hier wird vorzugsweise ein Zahnriemenantrieb verwendet.
Beide Rollen 41, 42 sind im Schlitten 2 gelagert. In beiden Ausführungsbeispielen
wird der zweite Motor 40 mit dem Schlitten 2 mitbewegt.
[0027] Es sind jedoch auch Ausführungsformen möglich, bei welchen die Rotationsantriebseinheit
getrennt vom Schlitten angeordnet ist und nicht mit diesem verfährt.
[0028] Eine Ausrichtung der Kartonzuschnitte in mindestens annähernd senkrechter Richtung
und ihre Umsetzung in eine mindestens annähernd waagrechte Position ist bevorzugt.
Andere Anordnungen sind jedoch auch möglich. So kann der Schwenkarm 5 auch um einen
Winkel grösser oder kleiner als der hier gezeigte 90° Winkel geschwenkt werden. Entsprechend
der Anordnung des Stapels und der gewünschten Ausrichtung der Übergabeposition wird
auch die Verschiebungsrichtung des Schlittens 2 gewählt. Er kann somit auch entlang
einer schiefen Ebene oder vertikal verlaufen. Vorzugsweise befindet sich bei einer
waagrechten Übergabeposition die Rotationsachse tiefer als diese Position, so dass
sie nicht mit anderen Maschinenkomponenten kollidiert und der Schwenkwinkel minimiert
ist. Bei einer anderen Lage der Übergabeposition ist die Achse sinngemäss angeordnet.
Weiterhin können bewegte Teile der Vorrichtung zwecks Massenreduktion und/oder spezifischer
Steifigkeitserhöhung aus Verbundwerkstoffen, z.B. faserverstärkten Kunststoffen oder
insbesondere kohlefaserverstärkten Kunststoffen, eingesetzt werden.
[0029] In den Figuren 4 und 5a bis 5e ist eine dritte Ausführungsform dargestellt, welche
einen Teil der oben genannten Varianten aufweist. So ist die Rotationsantriebseinheit
4 lagefest angeordnet und bewegt sich nicht mit dem Schlitten 2. Zur Übertragung der
Rotationsbewegung des Antriebsmotors der Rotationsantriebseinheit 4 auf den Schwenkarm
5 ist eine Kurbelstange 44 vorhanden. In den Figuren 5a bis 5e ist ersichtlich, dass
auch hier der Schlitten 2 je nach Entstapelungsposition transversal nach vorne oder
nach hinten bewegt wird und dass eine entsprechende Schwenkbewegung des Schwenkarms
5 überlagert wird. Die Verschiebungsrichtung des Schlittens 2 liegt hier vorzugsweise
in einer schiefen Ebene, wobei der Schlitten benachbart zum Magazin M seine höchste
Position einnimmt.
[0030] In der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform sind am Schwenkarm 5 mindestens vier,
vorzugsweise genau vier Vakuumsauger 64 angeordnet. Je zwei Vakuumsauger 64 sind hierfür
an je einem Ende einer Saugerleiste 62 in ihrer relativen Lage zueinander verschiebbar
angeordnet. Die Verwendung von mindestens vier Vakuumsaugern hat den Vorteil, dass
die Kartonzuschnitte Z sicher gehalten und geführt werden. Insbesondere die Entstapelung
wird dadurch vereinfacht.
[0031] In Figur 6 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines Vakuumsaugers 64 dargestellt.
Er weist einen Befestigungsblock 65 zur lösbaren Befestigung an der Saugerleiste 62
auf und einen über eine Feder 66 daran gefedert befestigten Saugkopf 67. Die gefederte
Ausbildung des Vakuumsaugers 64 vereinfacht das Abziehen des Kartonzuschnitts Z vom
Stapel, da Toleranzen in der Zustellung des Schlittens überbrückt werden können und
die sichere Anlage aller Saugnäpfe am Kartonzuschnitt Z gewährleistet wird.
[0032] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht somit eine platzsparende und effiziente
Umsetzung einzelner Kartonzuschnitte und lässt sich zudem flexibel in Kartoniermaschinen
integrieren.
Bezugszeichenliste
[0033]
- S
- Steuerung
- Z
- Kartonzuschnitt
- K
- Kante
- M
- Magazin
- 1
- Schlittenrahmen
- 10
- Führungsstab
- 2
- Schlitten
- 3
- Translatorische Antriebseinheit
- 30
- erster Motor
- 31
- erste Antriebsrolle
- 32
- erste Umlenkrolle
- 33
- erstes Endlosband
- 4
- Rotationsantriebseinheit
- 40
- zweiter Motor
- 41
- zweite Antriebsrolle
- 42
- zweite Umlenkrolle
- 43
- zweites Endlosband
- 44
- Kurbelstange
- 5
- Schwenkarm
- 50
- erster Schenkel
- 51
- zweiter Schenkel
- 6
- Saugerhalterung
- 60
- Trägerbalken
- 61
- Verschiebenut
- 61'
- Verschiebenut
- 62
- Saugerleiste
- 63
- Fixierungsmittel
- 64
- Vakuumsauger
- 65
- Befestigungsblock
- 66
- Feder
- 67
- Saugkopf
- 7
- Sensor
1. Vereinzelungsvorrichtung einer Kartoniermaschine zur einzelnen Entnahme von Kartonzuschnitten
aus einem Magazin (M) und zur Umsetzung des entnommenen Kartonzuschnitts (Z) von einer
Entnahmeposition in eine Übergabeposition, wobei die Vorrichtung einen motorisch angetriebenen
Schwenkarm (5) und daran angeordnete Mittel zur vereinzelten Entnahme des Kartonzuschnitts
(Z) aufweist, wobei der Schwenkarm (5) auf einem geradlinig verschiebbaren Schlitten
(2) angeordnet ist und wobei während der Entnahme und Umsetzung des Kartonzuschnitts
(Z) eine Schwenkbewegung des Schwenkarms (5) von einer geradlinigen Bewegung des Schlittens
(2) überlagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (5) mittels eines am Schlitten (2) angeordneten Antriebs (40) schwenkbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabeposition mindestens annähernd waagrecht ist und dass der Schlitten (2)
in einer mindestens annähernd horizontalen Richtung hin- und her verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (5) starr, insbesondere winkelförmig, ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die am Schwenkarm (5) angeordneten Mittel (6) zur vereinzelten Entnahme des Kartonzuschnitts
(Z) bezüglich des Schwenkarms (5) verschiebbar und fixierbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine Saugerhalterung (6) mit einem am Schwenkarm (5) fest verbundenen
Trägerbalken (60) und mindestens einer verschiebbar und fixierbar an diesem angeordneten
Saugerleiste (62) mit je mindestens einem Vakuumsauger sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass je zwei Saugerleisten (62) mit je einem Vakuumsauger (64) vorhanden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (5) mittels eines Servomotors schwenkbar ist, welcher vorzugsweise
eine vertikal verlaufende Antriebsachse aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (2) mittels eines Endlosbandes (33) betrieben ist, wobei das Endlosband
(33) mittels eines weiteren Antriebs (30) mit einer vorzugsweise vertikal verlaufenden
Antriebsachse angetrieben ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (S) vorhanden ist, welche die Bewegungen des Schlittens (2) mit den
Schwenkbewegungen des Schwenkarms (5) koordiniert.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (5) und der Schlitten (2) taktweise angetrieben sind.
1. A separating arrangement for a cartoning machine for the individual removal of carton
blanks from a magazine (M) and for shifting the removed carton blank (Z) from a removal
position into a transfer position, the arrangement having a motor-driven pivoting
arm (5) and means arranged thereon for removing the carton blank (Z) on its own, wherein
the pivoting arm (5) is arranged on a carriage (2) which can be displaced in a rectilinear
manner, it being the case that, as the carton blank (Z) is removed and shifted, a
pivoting movement of the pivoting arm (5) is superposed by a rectilinear movement
of the carriage (2), characterized in that the pivoting arm (5) can be pivoted by means of a drive (40) mounted on the carriage
(2).
2. The arrangement as claimed in claim 1, wherein the transfer position is at least more
or less horizontal, and wherein the carriage (2) can be displaced back and forth in
an at least more or less horizontal direction.
3. The arrangement as claimed in either of claims 1 and 2, wherein the pivoting arm (5)
is of rigid, in particular angled, design.
4. The arrangement as claimed in one of claims 1 to 3, wherein the means (6) arranged
on the pivoting arm (5), for removing the carton blank (Z) on its own, can be displaced
and fixed in relation to the pivoting arm (5).
5. The arrangement as claimed in claim 4, wherein the means are constituted by a sucker
mount (6) with a carrier bar (60), which is firmly connected to the pivoting arm (5),
and at least one sucker strip (62), which is arranged such that it can be displaced
and fixed on the carrier bar and has in each case at least one vacuum sucker.
6. The arrangement as claimed in claim 5, wherein in each case two sucker strips (62)
each with a vacuum sucker (64) are provided.
7. The arrangement as claimed in one of claims 1 to 5, wherein the pivoting arm (5) can
be pivoted by means of a servomotor, which preferably has a vertically running drive
shaft.
8. The arrangement as claimed in one of claims 1 to 6, wherein the carriage (2) is operated
by means of an endless belt (33), the endless belt (33) being driven by means of a
further drive (30) with a preferably vertically running drive shaft.
9. The arrangement as claimed in one of claims 1 to 7, wherein a control means (S) is
provided, this coordinating the movements of the carriage (2) with the pivoting movements
of the pivoting arm (5).
10. The arrangement as claimed in one of claims 1 to 9, wherein the pivoting arm (5) and
the carriage (2) are driven cyclically.
1. Dispositif de séparation d'une machine d'encartonnage pour le prélèvement individuel
de pièces découpées en carton d'un magasin (M) et pour le déplacement de la pièce
découpée en carton (Z) prélevée d'une position de prélèvement dans une position de
transfert, le dispositif présentant un bras pivotant (5) entraîné par un moteur et
des moyens disposés sur celui-ci pour le prélèvement individuel de la pièce découpée
en carton (Z), le bras pivotant (5) étant disposé sur un chariot (2) déplaçable en
ligne droite et, pendant le prélèvement et le déplacement de la pièce découpée en
carton (Z), un déplacement en ligne droite du chariot (2) se superposant au mouvement
de pivotement du bras pivotant (5), caractérisé en ce que le bras pivotant (5) peut pivoter au moyen d'un entraînement (40) disposé sur le
chariot (2).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la position de transfert est au moins approximativement horizontale et en ce que le chariot (2) peut être déplacé d'avant en arrière dans une direction au moins approximativement
horizontale.
3. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le bras pivotant (5) est réalisé sous forme rigide, notamment coudée.
4. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les moyens (6) disposés sur le bras pivotant (5) pour le prélèvement individuel de
la pièce découpée en carton (Z) peuvent être déplacés et fixés par rapport au bras
pivotant (5).
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que les moyens sont une fixation par ventouse (6) avec une poutre porteuse (60) connectée
fixement au bras pivotant (5) et au moins une barre à ventouse (62) disposée de manière
déplaçable et fixable sur celle-ci, avec au moins une ventouse respective.
6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'on prévoit à chaque fois deux barres à ventouse (62) avec une ventouse respective
(64).
7. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le bras pivotant (5) peut pivoter au moyen d'un servomoteur, qui présente de préférence
un axe d'entraînement s'étendant verticalement.
8. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le chariot (2) est entraîné au moyen d'une bande sans fin (33), la bande sans fin
(33) étant entraînée au moyen d'un entraînement supplémentaire (30) avec un axe d'entraînement
s'étendant de préférence verticalement.
9. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que l'on prévoit une commande (S) qui coordonne les déplacements du chariot (2) avec
les mouvements de pivotement du bras pivotant (5).
10. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le bras pivotant (5) et le chariot (2) sont entraînés de manière intermittente.