(19) |
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(11) |
EP 1 446 352 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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01.02.2006 Patentblatt 2006/05 |
(22) |
Anmeldetag: 22.11.2002 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/CH2002/000634 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2003/043926 (30.05.2003 Gazette 2003/22) |
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(54) |
AUFZUGSSYSTEM
LIFT SYSTEM
SYSTEME D'ASCENSEUR
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR |
(30) |
Priorität: |
23.11.2001 EP 01811132
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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18.08.2004 Patentblatt 2004/34 |
(73) |
Patentinhaber: INVENTIO AG |
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CH-6052 Hergiswil (CH) |
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Erfinder: |
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- ACH, Ernst
CH-6030 Ebikon (CH)
- CRUZ BELLO, Pablo
E-50014 Zaragoza (ES)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A-99/43589
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US-A- 6 056 656
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Aufzugssystem, wie in den Patentansprüchen definiert.
[0002] Aufzugssysteme der erfindungsgemässen Art weisen üblicherweise eine Aufzugskabine
und ein Gegengewicht auf, die in einem Aufzugsschacht oder entlang freistehender Führungseinrichtungen
bewegbar sind. Die Führungseinrichtung für die Aufzugskabine besteht dabei einerseits
aus Führungsschienen, die auf einer Seite der Aufzugskabine feststehend im Aufzugschacht
angeordnet sind, und andererseits aus an einer Seite der Aufzugskabine befestigten
Kabinenführungsschuhen. Zum Erzeugen der Bewegung weist das Aufzugssystem mindestens
einen Antrieb mit mindestens je einer Treibscheibe auf, die über Trag- und Antriebsmittel
die Aufzugkabine und das Gegengewicht tragen und die erforderlichen Antriebskräfte
auf diese übertragen.
[0003] Die Trag- oder Antriebsmittel werden im Folgenden als Tragmittel bezeichnet.
[0004] Bei konventionellen Aufzugssystemen werden üblicherweise Stahlseile mit rundem Querschnitt
als Tragmittel eingesetzt. Für neuere Aufzugssysteme kommen jedoch vermehrt flache,
riemenartige Tragmittel zur Anwendung.
[0005] Ein Aufzugssystem nach dem Rucksack-Prinzip mit flachriemenartigem Tragmittel ist
aus dem Fachartikel "Hannover Messe: Neue Idee von ContiTech - Hubgurte für Aufzüge"
(ContiTech initiätiv, Jan. 1998) bekannt.
[0006] Der Artikel offenbart einen Aufzug für Automobil-Karrosserien, bei dem auf einer
Seite einer Hubplattform eine zwei Führungssäulen umfassende Führungseinrichtung mit
integriertem Gegengewicht vorhanden ist. Am oberen Ende sind die zwei Führungssäulen
durch eine Plattform miteinander verbunden, auf welcher eine Antriebsmaschine angeordnet
ist, die über zwei Treibscheiben auf zwei flache Tragmittelstränge wirken, mit dem
die Hubplattform und das Gegengewicht entlang der Führungssäulen auf- und abwärts
bewegt werden können. Jeweils eines der flachriemenartigen Tragmittel ist auf der
der Führungseinrichtung zugewandten Seite der Hubplattform mit dieser verbunden und
erstreckt sich von diesem Tragmittelfixpunkt aus vertikal aufwärts bis zu der der
Hubplattform zugewandten Seite der Peripherie der zugeordneten Treibscheibe, umschlingt
diese um 180° und verläuft dann vertikal abwärts zu einem zweiten, am Gegengewicht
vorhandenen Tragmittelfixpunkt.
[0007] Eine Zeichnung im erwähnten Fachartikel weist darauf hin, dass unter Anwendung derselben
Technik anstelle der Hubplattform auch eine Personenaufzugskabine bewegt werden kann.
[0008] Zur Vereinfachung wird im Folgenden anstelle unterschiedlicher Ausdrücke für die
Art des Lastaufnahmemittels nur noch der Ausdruck "Aufzugskabine" verwendet, der sich
ausschliesslich auf Lastaufnahmemittel in "Rucksackanordnung" bezieht.
[0009] Ein Aufzugssystem wie vorstehend beschrieben hat, dank der Anwendung flachriemenartiger
Tragmittel, den Vorteil, dass Treibscheiben sowie Umlenk-und Tragrollen mit wesentlich
geringerem Durchmesser verwendet werden können, als dies bei Anwendung herkömmlicher
Drahtseile zulässig wäre. Infolge des geringeren Treibscheibendurchmessers reduziert
sich das an der Treibscheibe erforderliche Antriebsdrehmoment, wodurch eine Antriebsmaschine
mit geringeren Abmessungen verwendet werden kann. Dadurch, und dank der allgemein
geringeren Tragmittelscheiben-Durchmesser, können besonders platzsparende Aufzugssysteme
realisiert werden.
[0010] Solche Aufzugssysteme weisen jedoch auch gewisse Nachteile auf.
[0011] Als Folge der geringen Treibscheibendurchmesser, und weil bei der Verwendung von
Flachriemen als Tragmittel bekannte Massnahmen zur Verbesserung der Traktionsfähigkeit
- beispielsweise Unterschneidung der Seilrillen an Treibscheiben für runde Tragmittel
- nicht anwendbar sind, kann bei relativ grossem Gewichtsverhältnis zwischen voll
beladener und leerer Hubplattform oder Aufzugskabine das Problem auftreten, dass die
zwischen Treibscheibe und flachriemenartigem Traktionsmittel übertragbaren Traktionskräfte
nicht ausreichen.
[0012] Ausserdem ist bekannt, dass bei der Verwendung von flachriemenartigen Tragmitteln
ohne Profilierung der Lauffläche erhebliche Probleme mit der seitlichen Führung der
Tragmittel auf der Treibscheibe und allenfalls vorhandenen Umlenkrollen und den Tragrollen
auftreten. Erfahrungen haben gezeigt, dass das Risiko besteht, dass die Tragmittel
an den üblicherweise an den Treibscheiben, den Umlenkrollen und den Tragrollen vorhandenen
seitlichen Bordscheiben so stark reiben, dass die Tragmittel verletzt werden.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Aufzugssystem in Rucksackbauweise
mit flachriemenartigen Tragmitteln zu schaffen, das die genannten Nachteile nicht
aufweist.
[0014] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Massnahmen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den
abhängigen Ansprüchen 2 bis 12 hervor.
[0015] Die vorgeschlagene Lösung besteht im Wesentlichen darin, das flachriemenartige Tragmittel
mit ebenen Laufflächen durch einen Keilrippenriemen zu ersetzen.
Ein Keilrippenriemen weist im Bereich seiner Lauffläche mehrere in Riemen-Längsrichtung
parallel verlaufende Rippen und Rillen auf, deren Querschnitte keilförmig verlaufende
Flanken zeigen. Beim Umlaufen der Treibscheibe, an deren Peripherie ebenfalls Rippen
und Rillen vorhanden sind, welche zu denjenigen des Keilrippenriemens komplementär
sind, werden die keilförmigen Rippen des Keilrippenriemens in die keilförmigen Rillen
der Treibscheibe gepresst. Dabei werden infolge der Keilform die zwischen Treibscheibe
und Keilrippenriemen auftretenden Normalkräfte erhöht, so dass eine Verbesserung der
Traktionsfähigkeit zwischen Treibscheibe und Riemen resultiert.
[0016] Ausserdem gewährleistet das Ineinandergreifen der Rippen und Rillen des Keilrippenriemens
in diejenigen der Scheiben und Rollen eine ausgezeichnete, auf mehrere Rippen- und
Rillenflanken verteilte, seitliche Führung des Tragmittels.
[0017] Das erfindungsgemässe Aufzugssystem umfasst selbstverständlich auch Ausführungen
mit mindestens zwei parallel zueinander angeordneten Tragmittelsträngen (Keilrippenriemen).
[0018] Gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Querschnitte der Rippen
und Rillen des Keilrippenriemens im Wesentlichen dreieckförmig oder trapezförmig.
Keilrippenriemen mit dreieckförmigen oder trapezförmigen Rippen und Rillen sind besonders
einfach und kostengünstig herstellbar.
[0019] Ein vorteilhafter Kompromiss zwischen den Anforderungen an Laufruhe und an Traktionsfähigkeit
wird erreicht, wenn die dreieckförmigen oder trapezförmigen Rippen und Rillen zwischen
ihren seitlichen Flanken einen Winkel (b) aufweisen, der zwischen 80° und 100° liegt.
[0020] In einer besonders geeigneten Ausführungsform des erfindungsgemässen Aufzugssystems
sind Keilrippenriemen vorhanden, bei denen der Winkel (b) zwischen den seitlichen
Flanken der Rippen und Rillen 90° beträgt.
[0021] Keilrippenriemen, die besonders geringe Biegeradien zulassen, d. h., die für die
Anwendung in Kombination mit Treibscheiben, Umlenkrollen und Tragrollen mit besonders
kleinen Durchmessern geeignet sind, weisen auf einer mit Rippen und Rillen versehenen
Seite Querrillen auf. Die beim Umlaufen von Scheiben und Rollen auftretenden Biegespannungen
im Keilrippenriemen werden damit wesentlich reduziert.
[0022] Zur Gewährleistung ausreichender Betriebssicherheit des Aufzugssystems sind mehrere
zueinander parallel angeordnete, separate Keilrippenriemen als Tragmittel vorgesehen.
[0023] Besonders grosse Vorteile in Bezug auf das an der Treibscheibe erforderliche Drehmoment
und damit die Abmessungen der Antriebsmaschine sowie in Bezug auf die Gesamtabmessungen
einer Aufzugsanlage werden mit einem erfindungsgemässen Aufzugssystem erreicht, wenn
mindestens die Treibscheibe, jedoch auch allenfalls vorhandene Umlenk- oder Tragrollen,
einen Aussendurchmesser von 70 mm bis 100 mm aufweisen. Bisherige Versuche führten
zur Erkenntnis, dass mit Scheiben- und Rollendurchmessern von 85 mm den diversen Anforderungen
und Belastungsgrenzen in optimaler Weise entsprochen werden kann.
[0024] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind auf einer Seite der Aufzugskabine
zwei vertikale Führungssäulen ortsfest installiert, welche Führungsschienen für das
zwischen den Führungssäulen angeordnete Gegengewicht und die Aufzugskabine aufweisen.
Die Antriebsmaschine, die Treibscheibenwelle und die Treibscheibe sind dabei auf einer
Antriebskonsole montiert, die von mindestens einer der Führungssäulen getragen wird.
Damit wird erreicht, dass die auf die Treibscheibe wirkenden Vertikalbelastungen und
das Gewicht der Antriebsmaschine grösstenteils über die Führungssäulen in die Fundamente
des Aufzugsschachts geleitet werden und nicht die Wände des Aufzugsschachts belasten.
[0025] Die mit integrierter Bremse ausgestattete Antriebsmaschine, die Treibscheibenwelle
und die Treibscheibe sind in einem Raum platziert, der zwischen der führungsseitigen
Wand der in ihrer obersten Position stehenden Aufzugskabine und der führungsseitigen
Wand des Aufzugsschachts liegt, wobei die Achse der Treibscheibe horizontal und parallel
zur führungsseitigen Wand der Aufzugskabine angeordnet ist.
Mit dieser Aufzugsanordnung werden die sich dank der Anwendung von Keilrippenriemen
als Tragmittel ergebenden geringen Abmessungen der Treibscheiben und der Antriebsmaschine
dazu genutzt, den gesamten Antrieb so anzuordnen, dass oberhalb der in ihrer obersten
Position stehenden Aufzugskabine nur noch eine minimale Schachtkopfhöhe erforderlich
ist.
[0026] Der als Tragmittel dienende Keilrippenriemen ist auf der der Führungseinrichtung
zugewandten Seite der Aufzugskabine an einem ersten Tragmittelfixpunkt mit dieser
verbunden, erstreckt sich von diesem ersten Tragmittelfixpunkt aus vertikal aufwärts
bis zu der der Aufzugskabine zugewandten Seite der Peripherie der zugeordneten Treibscheibe,
umschlingt die Treibscheibe um 180° und verläuft dann vertikal abwärts zu einem am
Gegengewicht vorhandenen zweiten Tragmittelfixpunkt.
Diese besonders einfache und kostengünstige Tragmittelanordnung lässt sich bei grossem
Verhältnis zwischen den Gewichten der vollen und der leeren Aufzugskabine praktisch
nur dank der erhöhten Traktionsfähigkeit des Keilrippenriemens realisieren.
[0027] Eine zusätzliche Reduktion der Abmessungen der Antriebsmaschine und damit eine Minimierung
des zwischen der führungsseitigen Wand der Aufzugskabine und der führungsseitigen
Wand des Aufzugsschachts erforderlichen Einbauraums für den Antrieb kann dadurch erreicht
werden, dass zwischen der Abtriebswelle der Antriebsmaschine und der Treibscheibenwelle
ein Riemenvorgelege eingebaut wird, mit dem das an der Abtriebswelle der Antriebsmaschine
erforderliche Abtriebsdrehmoment der Antriebsmaschine reduziert wird.
[0028] Hervorragende Betriebssicherheit des Riemenvorgeleges bei praktisch schlupffreier
Drehmomentübertragung kann dadurch erreicht werden, dass das Vorgelege mit Zahnriemen
oder mit Keilrippenriemen realisiert wird.
[0029] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen zu einer Aufzugskabinenfront parallelen Schnitt durch ein erfindungsgemässes
Aufzugssystem.
- Fig. 2
- einen Horizontalschnitt durch das Aufzugssystem
- Fig. 3
- einen erfindungsgemässen Keilrippenriemen mit dreieckförmigen Rippen und Rillen.
- Fig. 4
- einen erfindungsgemässen Keilrippenriemen mit trapezförmigen Rippen und Rillen.
[0031] Fig. 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemässes Aufzugssystem. Fig. 1 entspricht einem zu ihrer Front
parallelen Schnitt durch die Aufzugskabine. Fig. 2 stellt einen durch den Schachtkopfbereich
gelegten Horizontalschnitt durch das Aufzugssystem dar, dessen Lage in Fig. 1 mit
II - II markiert ist. Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Aufzugsschacht gekennzeichnet,
in dem eine Antriebsmaschine 2 eine Aufzugskabine 3 in Rucksackbauweise, wie auch
ein Gegengewicht 8 über eine Treibscheibe 16 und flachriemenartige Tragmittel 12 aufwärts
und abwärts bewegt. Die Aufzugskabine 3 ist mittels Kabinenführungsschuhen 4 an zwei
Kabinenführungsschienen 5 und das Gegengewicht 8 mittels Gegengewichtsführungsschuhen
9 an zwei Gegengewichtsführungsschienen 10 geführt. Die genannten Führungsschienen
sind jeweils Teil von zwei vertikalen Führungssäulen 7, die seitlich der Aufzugskabine
3 ortsfest im Aufzugsschacht 1 fixiert sind.
[0032] Die Antriebsmaschine 2, vorzugsweise ein Asynchronmotor mit integrierter Bremseinheit,
ist im Schachtkopfbereich zwischen der führungsseitigen Wand der in ihrer obersten
Position stehenden Aufzugskabine 3 und der führungsseitigen Wand des Aufzugsschachts
1 angeordnet und treibt die Treibscheibe 16, die auf mehrere Keilrippenriemen 12 wirkt,
über ein Riemenvorgelege 17 an.
Die Achse der Treibscheibe 16 ist horizontal und parallel zur führungsseitigen Wand
der Aufzugskabine angeordnet. Um den genannten Einbauraum für den Antrieb so schmal
wie möglich gestalten zu können, sind die Tragmittel 12 als Keilrippenriemen ausgeführt.
Damit wird erreicht, dass eine Treibscheibe 16 mit einem Durchmesser von 70 mm bis
100 mm - vorzugsweise 85 mm - ausreicht, um die erforderliche Traktionskraft auf das
Tragmittel zu übertragen und dabei eine unzulässig hohen Biegebeanspruchung des Tragmittels
zu vermeiden. Dank des geringen Treibscheibendurchmessers ist - bei gegebener Traktionskraft
- das an der Treibscheibenwelle aufzubringende Drehmoment entsprechend gering. Das
von der Antriebsmaschine 2 geforderte Antriebsdrehmoment wird mit Hilfe des Riemenvorgeleges
17 zusätzlich reduziert. Da sich die Durchmesser von Elektromotoren etwa proportional
zum erzeugbaren Drehmoment verhalten, können die Abmessungen der Antriebsmaschine
2 und somit der gesamte Einbauraum für die beschriebene Antriebsanordnung minimal
gehalten werden.
[0033] Die Antriebsmaschine 2, das eine Motor-Riemenscheibe 17.1, eine auf die Treibscheibenwelle
15 wirkende Riemenscheibe 17.2 sowie einen Zahn- oder Keilrippenriemen 17.3 umfassende
Riemenvorgelege 17, die Treibscheibenwelle 15 mit der Treibscheibe 16 sind auf einer
Antriebskonsole 13 befestigt oder gelagert, die an den beiden Führungssäulen 7 befestigt
ist. Die von der Aufzugskabine 3 und dem Gegengewicht 8 über die Tragmittelauf die
Treibscheibe wirkenden Gewichts- und Beschleunigungskräfte werden über die Führungssäulen
7 grösstenteils in die Fundamente des Aufzugsschachts 1 geleitet, so dass sie die
Wände des Aufzugsschachts 1 nicht belasten.
[0034] Die als Tragmittel dienenden Keilrippenriemen 12 sind mit ihrem einen Ende an einem
vom Kabinenboden 6 der Aufzugskabine 3 führungsseitig vorspringenden Träger 20 befestigt.
Von diesem ersten Tragmittelfixpunkt 18 aus erstrecken sich die Keilrippenriemen 12
aufwärts bis zu der der Aufzugskabine 3 zugewandten Seite der Peripherie der Treibscheibe
16 umschlingen diese um ca. 180°, erstrecken sich von der von der Aufzugskabine abgewandten
Seite der Peripherie der Treibscheibe aus abwärts bis zu einem an der Oberseite des
Gegengewichts 8 vorhandenen zweiten Tragmittelfixpunkt 19.
[0035] Die vorliegende Beschreibung bezieht sich aus Gründen der Einfachheit stets auf ein
Aufzugssystem mit mehreren parallel zueinander angeordneten Tragmittelsträngen. Die
Treibscheibe kann dabei einstückig oder aus mehreren Keilrippenscheiben zusammengesetzt
sein. Selbstverständlich kann das erfindungsgemässe Aufzugssystem auch mit nur einem
Tragmittelstrang (Keilrippenriemen) ausgeführt werden, sofern dieser die im konkreten
Fall geforderte Betriebssicherheit gewährleistet.
[0036] Fig. 3 und 4 zeigen mögliche Ausführungsformen 12.1 und 12.2 eines für das erfindungsgemässe Aufzugssystem
verwendbaren Keilrippenriemens 12 mit in Längsrichtung des Riemens orientierten Rippen
23 und Rillen 24.
Vorzugsweise ist mindestens diejenige Schicht des Keilrippenriemens 12, welche die
Rippen und Rillen enthält, aus Polyurethan hergestellt.
[0037] In den Fig. 3 und 4 ist auch zu erkennen, dass der Keilrippenriemen 12 in dessen
Längsrichtung orientierte Zugträger 25 enthält, die aus metallischen Litzen (z.B.
Stahllitzen) oder nicht-metallischen Litzen (z.B. aus synthetischen Fasern / Chemiefasern)
bestehen. Zugträger können auch in Form von metallischen oder aus synthetischen Fasern
hergestellten flächigen Geweben vorhanden sein. Zugträger verleihen den Keilrippenriemen
12 die erforderliche Zugfestigkeit und/oder Längssteifigkeit.
[0038] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 weisen die Rippen und Rillen einen dreieckförmigen
und bei derjenigen nach Fig. 4 einen trapezförmigen Querschnitt auf. Der zwischen
den Flanken einer Rippe oder einer Rille vorhandene Winkel b beeinflusst die Betriebseigenschaften
eines Keilrippenriemens, insbesondere dessen Laufruhe und dessen Traktionsfähigkeit.
Versuche haben ergeben, dass innerhalb gewisser Grenzen gilt, dass je grösser der
Winkel b ist, desto besser die Laufruhe und desto schlechter die Traktionsfähigkeit
werden.
Unter Berücksichtigung der Anforderungen an Laufruhe wie an Traktionsfähigkeit sollte
der Winkel b zwischen 80° und 100° liegen. Ein optimaler Kompromiss zwischen den gegensätzlichen
Anforderungen wird mit Keilrippenriemen erreicht, bei denen der Winkel b bei etwa
90° liegt.
[0039] Eine weitere Möglichkeit der Ausgestaltung des Keilrippenriemens 12 ist aus Fig.
4 erkennbar. Der Keilrippenriemen 12 weist neben den keilförmigen Rippen 23 und Rillen
24 auch Querrillen 26 auf. Diese Querrillen 26 verbessern die Biege-Flexibilität des
Keilrippenriemens 12, so dass dieser mit Riemenscheiben mit extrem geringen Durchmessern
zusammenwirken kann.
1. Maschinenraumloses Aufzugssystem, das eine Antriebsmaschine (2), eine Treibscheibe
(16), eine Aufzugskabine (3) in Rucksackbauweise, ein Gegengewicht (8) und auf einer
Seite der Aufzugskabine angeordnete, vertikale Führungsschienen (5, 10) für die Aufzugskabine
und das Gegengewicht umfasst, wobei die Antriebsmaschine (2) über die Treibscheibe
(16) mindestens ein flachriemenartiges Trag- und/oder Antriebsmittel (12) antreibt,
das die Aufzugskabine (3) und das Gegengewicht (8) trägt und entlang der vertikalen
Führungsschienen (5, 10) bewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
das flachriemenartige Trag- und/oder Antriebsmittel ein Keilrippenriemen (12) ist,
der mindestens auf einer der Treibscheibe (16) zugewandten Lauffläche mehrere in Riemen-Längsrichtung
parallel verlaufende Rippen (23) und Rillen (24) aufweist.
2. Aufzugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte der Rippen (23) und Rillen (24) im Wesentlichen dreieckförmig oder
trapezförmig sind.
3. Aufzugssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dreieckförmigen oder trapezförmigen Rippen (23) und Rillen (24) zwischen ihren
seitlichen Flanken einen Winkel (b) aufweisen, der zwischen 80° und 100° liegt.
4. Aufzugssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (b) 90° beträgt.
5. Aufzugssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Keilrippenriemen (12) auf seiner mit Rippen und Rillen versehenen Lauffläche
Querrillen (26) aufweist.
6. Aufzugsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere parallel angeordnete, separate Keilrippenriemen (12) als Tragmittel vorgesehen
sind.
7. Aufzugssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibscheibe (16) einen Aussendurchmesser von 70 mm bis 100 mm aufweist.
8. Aufzugssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Seite der Aufzugskabine (3) zwei vertikale Führungssäulen (7) ortsfest
installiert sind, die je eine Gegengewichtsführungsschiene (10) für das zwischen den
Führungssäulen (7) angeordnete Gegengewicht (8) und je eine Kabinenführungsschiene
(5) für die Aufzugskabine aufweisen, und dass mindestens die Antriebsmaschine (2)
und die Treibscheibe (16) auf einer Antriebskonsole (13) montiert sind, die von mindestens
einer der Führungssäulen (7) getragen wird.
9. Aufzugssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Antriebsmaschine (2) und die Treibscheibe (16) in einem Raum platziert
sind, der zwischen der führungsseitigen Wand der in ihrer obersten Position stehenden
Aufzugskabine (3) und der führungsseitigen Wand des Aufzugsschachts (1) liegt, und
dass die Achse der Treibscheibe horizontal und parallel zur führungsseitigen Wand
der Aufzugskabine (3) angeordnet ist.
10. Aufzugssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der als Tragmittel dienende Keilrippenriemen (12) auf der den Führungsschienen (5,
10) zugewandten Seite der Aufzugskabine (3) an einem ersten Tragmittelfixpunkt (18)
mit dieser verbunden ist, sich von diesem Tragmittelfixpunkt aus vertikal aufwärts
bis zu der der Aufzugskabine 3 zugewandten Seite der Peripherie der Treibscheibe (16)
erstreckt, die Treibscheibe um 180° umschlingt und dann vertikal abwärts zu einem,
am Gegengewicht (8) vorhandenen zweiten Tragmittelfixpunkt (19) verläuft.
11. Aufzugssystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebsmaschine (2) und der Treibscheibe (16) ein Riemenvorgelege (17,
17.1, 17.2, 17.3) vorhanden ist.
12. Aufzugssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Riemenvorgelege (17) mit mindestens einem Zahnriemen oder Keilrippenriemen realisiert
ist.
1. Lift system without an engine room, which comprises a drive motor (2), a drive pulley
(16), a lift cage (3) in cantilever mode of construction, a counterweight (8) and
vertical guide rails (5, 10), which are arranged on one side of the lift cage, for
the lift cage and the counterweight, wherein the drive motor (2) by way of the drive
pulley (16) drives at least one flat-belt-like support and/or drive means (12) which
supports the lift cage (3) and the counterweight (8) and moves them along the vertical
guide rails (5, 10), characterised in that the flat-belt-like support and/or drive means is a wedge-ribbed belt (12) which on
a running surface facing the drive pulley (16) has several ribs (23) and grooves (24)
running parallelly in belt longitudinal direction.
2. Lift system according to claim 1, characterised in that the cross-sections of the ribs (23) and grooves (24) are substantially triangular
or trapezium-shaped.
3. Lift system according to claim 2, characterised in that the triangular or trapezium-shaped ribs (23) and grooves (24) have between their
lateral flanks an angle (b) which lies between 80° and 100°.
4. Lift system according to claim 3, characterised in that the angle (b) is 90°.
5. Lift system according to one or more of the preceding claims, characterised in that the wedge-ribbed belt (12) has transverse grooves (26) on its running surface provided
with ribs and grooves.
6. Lift system according to one or more of the preceding claims, characterised in that several separate wedge-ribbed belts (12) arranged in parallel are provided as support
means.
7. Lift system according to one or more of the preceding claims, characterised in that the drive pulley (16) has an external diameter of 70 millimetres to 100 millimetres.
8. Lift system according to one or more of the preceding claims, characterised in that installed on one side of the lift cage (3) in stationary location are two vertical
guide columns (7) which each have a respective counterweight guide rail (10) for the
counterweight (8) arranged between the guide columns (7) and a respective cage guide
rail (5) for the lift cage and that at least the drive motor (2) and the drive pulley
(16) are mounted on a drive bracket (13) carried by at least one of the guide columns
(7).
9. Lift system according to one or more of the preceding claims, characterised in that at least the drive motor (2) and the drive pulley (16) are placed in a space which
lies between the wall, which is at the guide side, of the lift cage (3) standing in
uppermost position and the wall, which is at the guide side, of the lift shaft (1)
and that the axis of the drive pulley is arranged horizontally and parallelly to the
wall, which is that the guide side, of the lift cage (3).
10. Lift system according to one or more of the preceding claims, characterised in that the wedge-ribbed belt (12) serving as support means is connected on the side, which
faces the guide rails (5, 10), of the lift cage (3) at a first support means fixing
point (18) with this, extends from this support means fixing point vertically upwards
to the side, which faces the lift cage (3), of the periphery of the drive pulley (16),
loops around the drive pulley by 180° and then runs vertically downwards to a second
support means fixing point (19) present at the counterweight (8).
11. Lift system according to one or more of the preceding claims, characterised in that a belt transmission (17, 17.1, 17.2, 17.3) is present between the drive motor (2)
and the drive pulley (16).
12. Lift system according to claim 11, characterised in that the belt transmission (17) is realised by at least one cogged belt or wedge-ribbed
belt.
1. Système d'ascenseur sans machinerie, qui comprend un moteur d'entraînement (2), une
poulie motrice (16), une cabine d'ascenseur (3) du type sac à dos, un contrepoids
(8) et des rails de guidage verticaux (5, 10), disposés sur un côté de la cabine,
pour ladite cabine et le contrepoids, le moteur d'entraînement (2) entraînant par
l'intermédiaire de la poulie motrice (16) au moins un moyen de support et/ou d'entraînement
en forme de courroie plate (12) qui porte la cabine d'ascenseur (3) et le contrepoids
(8) et les déplace le long des rails de guidage verticaux (5, 10),
caractérisé en ce que le moyen de support et/ou d'entraînement en forme de courroie plate est constitué
par une courroie à nervures cunéiformes (12) qui présente au moins sur une surface
de roulement tournée vers la poulie motrice (16) plusieurs nervures (23) et rainures
(24) parallèles dans le sens longitudinal de la courroie.
2. Système d'ascenseur selon la revendication 1, caractérisé en ce que les sections transversales des nervures (23) et des rainures (24) sont globalement
triangulaires ou trapézoïdales.
3. Système d'ascenseur selon la revendication 2, caractérisé en ce que les nervures (23) et rainures (24) triangulaires ou trapézoïdales présentent entre
leurs flancs latéraux un angle (b) qui est situé entre 80° et 100°.
4. Système d'ascenseur selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'angle (b) est de 90°.
5. Système d'ascenseur selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce que la courroie à nervures cunéiformes (12) présente sur sa surface de roulement pourvue
de nervures et de rainures des rainures transversales (26).
6. Système d'ascenseur selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il est prévu comme moyen de support plusieurs courroies à nervures cunéiformes (12)
distinctes, parallèles.
7. Système d'ascenseur selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce que la poulie motrice (16) présente un diamètre extérieur de 70 mm à 100 mm.
8. Système d'ascenseur selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il est prévu, installées fixes sur un côté de la cabine d'ascenseur (3), deux colonnes
de guidage verticales (7) qui comportent chacune un rail de guidage de contrepoids
(10) pour le contrepoids (8) disposé entre lesdites colonnes de guidage (7), et un
rail de guidage de cabine (5) pour la cabine d'ascenseur, et en ce que le moteur d'entraînement (2) et la poulie motrice (16), au moins, sont montés sur
une console d'entraînement (13) qui est portée par l'une au moins des colonnes de
guidage (7).
9. Système d'ascenseur selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce que le moteur d'entraînement (2) et la poulie motrice (16), au moins, sont placés dans
un espace qui est situé entre la paroi, située côté guidage, de la cabine d'ascenseur
(3) dans sa position supérieure, et la paroi, située côté guidage, de la gaine d'ascenseur
(1), et en ce que l'axe de la poulie motrice est disposé à l'horizontale et parallèlement à la paroi,
située côté guidage, de la cabine d'ascenseur (3).
10. Système d'ascenseur selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce que la courroie à nervures cunéiformes (12) qui sert de moyen de support est reliée à
la cabine d'ascenseur (3), sur le côté de celle-ci tourné vers les rails de guidage
(5, 10), au niveau d'un premier point fixe de moyen de support (18), s'étend à partir
de celui-ci à la verticale vers le haut jusqu'au côté de la périphérie de la poulie
motrice (16) tourné vers la cabine d'ascenseur (3), passe sur la poulie motrice à
180° puis s'étend à la verticale vers le bas jusqu'à un second point fixe de moyen
de support (19) prévu sur le contrepoids (8).
11. Système d'ascenseur selon l'une au moins des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une transmission à courroie (17, 17.1, 17.2, 17.3) est prévue entre le moteur d'entraînement
(2) et la poulie motrice (16).
12. Système d'ascenseur selon la revendication 11, caractérisé en ce que la transmission à courroie (17) est réalisée avec au moins une courroie dentée ou
une courroie à nervures cunéiformes.