[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung der Oberflächen von Walzen einer
Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung einer Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn.
[0002] Auf ihrem Laufweg durch eine Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung der Faserstoffbahn
wird die Faserstoffbahn über eine Vielzahl an Walzen (z.B. Leitwalzen, Trockenzylinder,
Presswalzen, Streichwalzen, Glättwalzen) geführt, auf deren Oberflächen mit zunehmender
Einsatzdauer sich unerwünschte Ablagerungen bilden. Diese stammen von Behandlungsmitteln
und von Abrieb (vor allem auch Stickies als klebrige Verunreinigungen) aus der Faserstoffbahn.
Diese Verunreinigungen sind organischer als auch anorganischer Natur.
[0003] Bisher reinigte man die Walzen vor allem mit mechanisch wirkenden Schabern, wodurch
aber letztendlich die Walzenoberflächen beschädigt werden und dadurch früher verschleißen.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem
die Oberflächen von Walzen schonender als bisher gereinigt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, indem die Oberflächen der Walzen sehr schonend
mit einem Laser gereinigt werden.
Durch diesen Laser-Reinigungsprozess werden die Verunreinigungen verbrannt, ohne dass
das Grundmaterial, also der Walzenmantel, beschädigt wird. Dieses Verfahren arbeitet
schnell, sicher und sauber.
[0006] Die sich auf der Walzenoberfläche absetzenden Verunreinigungen bzw. Ablagerungen
sind von anorganischer oder organischer Natur. Das können also korrosive Ablagerungen,
Stickies, Schleim, Harz, Öle und Fette, Kalziumcarbonat und/oder Chemikalien sein.
Dabei ist es unerheblich, ob die Walzenoberflächen komplett oder nur teilweise mit
den unerwünschten Ablagerungen überzogen sind. Bei allen Arten wird ein gleich hoher
Reinigungseffekt durch das erfindungsgemäße Verfahren erreicht.
[0007] Das Verfahren lässt sich zweckmäßig ausgestalten, wenn der Laser jeweils auf eine
Traverse montiert wird. Diese Traverse überspannt die zu reinigende drehende Walze.
Der Laser kann somit die Walzenoberfläche komplett abfahren. Zweckmäßig sind dabei
oszillierende oder kontinuierliche oder schrittweise Bewegungen insbesondere über
die Länge der betreffenden Walze hinweg.
[0008] Als vorteilhafte Energiedichte des einzusetzenden Lasers wurde eine Größe zwischen
0,1 W/cm
2 und 0,5 MW/cm
2 sowie eine Wellenlänge von 100 nm bis 400 nm für die Anwendung von Excimer-Lasern,
1000 nm bis 2000 nm für die Anwendung von ND-Yag Lasern und 5000 nm bis 12000 nm für
die Anwendung von CO2-Lasern gefunden, bei denen ein Aufschmelzen des Grundmaterials
vermieden wird.
[0009] Als Pulszeit des einzusetzenden Lasers sollte eine Zeit zwischen 1ms und 1fs eingestellt
werden. Die Laserfrequenz ergibt sich dann aus der Pulszeit. Die Energiedichte wird
wiederum bestimmt durch die Pulslänge und die eingebrachte Energie.
[0010] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des Verfahrens lässt sich dadurch erreichen,
indem die vom Laser von der jeweiligen Walzenoberfläche abgetragenen (und wie bereits
ausgeführt, verbrannten) Verunreinigungen abgesaugt werden. Dadurch wird ein Verschmutzen
der Umgebung bzw. der angrenzenden Bauteile vermieden. Als Absaugeinrichtungen kommen
alle herkömmlichen Geräte in Betracht.
[0011] Es soll noch erwähnt sein, dass nicht nur Walzenoberflächen mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren reinigbar sind, sondern auch Siebe und Filze auf denen die laufende Faserstoffbahn
abgestützt ist und die ebenso verschmutzen.
[0012] Je nach der Materialart der zu reinigenden Oberfläche sind Bauteile aus Kunststoff,
Nichteisen-Werkstoff, Keramik, Sinterwerkstoff, Stahl und Metall-Legierungen mit einem
Schmelzpunkt von 50°C bis 3500°C mittels Laser reinigbar.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine relativ kostengünstige, vor allem
aber sehr schonende Reinigung sowie eine Standzeiterhöhung der Papiermaschinen-Walzen
bei gleichzeitiger Einsparung an Reinigungschemikalien und mechanischen Reinigungsmitteln.
[0014] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles kurz beschrieben
werden.
[0015] Es zeigt die Figur eine schematisch dargestellte Papiermaschinenwalze, die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren gereinigt wird.
[0016] In der Figur ist eine Walze 1 dargestellt, über die eine Faserstoffbahn 2 aus Papier-
oder Karton während ihres Herstellungs- und/oder Veredelungsprozesses läuft. Die Faserstoffbahnbahn
2 ist deshalb im Beispiel nur gestrichelt gezeichnet. Im Laufe der Zeit haben sich
auf der Oberfläche 1a der Walze 1 verschiedene Ablagerungen 3 angesammelt, die zu
einem ungünstigen Laufverhalten der Bahn 2 beitragen und sogar die Funktion der Walze
beeinträchtigen, vor allem aber deren Standzeit verringern können. Aus diesem Grunde
wird die Oberfläche 1a der Walze 1 in gewissen Zeitabständen gereinigt. Das erfolgt
mit einem Laser 4, welcher auf einer Traverse 5 angeordnet ist und die Walzenoberfläche
abfährt. Die Bewegung des Lasers 4 und dessen Laserstrahl 4a kann schrittweise (Variante
I), oszillierend (Variante II), aber auch kontinuierlich (Variante III) in eine Richtung
erfolgen. Diese Varianten I, II und III sind über der Walze mit Pfeillinien angedeutet.
Darüber hinaus ist es denkbar, den Laserstrahl in einem bestimmten Winkel, der veränderbar
bzw. einstellbar ist, auf die Walzenoberfläche 1a (oder andere zu reinigende Oberfläche)
zu richten.
1. Verfahren zur Reinigung der Oberflächen (1a) von Walzen (1) einer Maschine zur Herstellung
und/oder Veredelung einer Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberflächen (1a) der Walzen (1) mit einem Laser (4) gereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Laser (4) jeweils auf eine die zu reinigende Walze (1) überspannende Traverse
(5) montiert ist und der Laser (4) oszillierend, kontinuierlich oder schrittweise
insbesondere über die Länge der betreffenden Walze (1) hinweg bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Energiedichte des einzusetzenden Lasers (4) zwischen 0,1 W/cm2 und 0,5 MW/cm2 sowie eine Wellenlänge von 100 nm bis 400 nm für die Anwendung von Excimer-Lasern,
1000 nm bis 2000 nm die Anwendung von ND-Yag Lasern und 5000 nm bis 12000 nm für die
Anwendung von CO2-Lasern gefunden, gewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Pulszeit des einzusetzenden Lasers (4) zwischen 1 fs und 1ms eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Wellenlänge des einzusetzenden Lasers (4) zwischen 500 und 900nm gewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vom Laser (4) von der jeweiligen Oberfläche (1a) abgetragenen Ablagerungen bzw.
Verunreinigungen (3) abgesaugt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein bestimmter Auftreffwinkel des Lasers (4) bzw. seines Laserstrahles (4a) auf die
Oberfläche (1a) der Walze (1) eingestellt wird.