[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vorbereitung einer Vorratspapierbahnrolle
für den fliegenden Rollenwechsel gemäß dem Patentanspruch 1.
[0002] Unter einem fliegenden Rollenwechsel versteht man das automatische Ankleben einer
neuen Vorratspapierbahnrolle an die Papierbahn einer fast abgelaufenen Rolle im Rollenwechsler
einer Rollenrotationsdruckmaschine. Damit dies möglich ist, muß eine neue Vorratspapierbahnrolle
entsprechend vorbereitet werden. Die äußeren beim Transport beschädigten Lagen der
Rolle müssen entfernt werden und der Papierbahnanfang der äußersten Lage muß an der
zweiten Lage befestigt werden, damit sich die neue Rolle beim Beschleunigen auf die
Geschwindigkeit der ablaufenden Papierbahn nicht abwickelt. Weiterhin muß ein Verbindungskleber
vorgesehen werden, der bei voller Produktionsgeschwindigkeit den Papieranfang der
neuen Papierrolle mit der Papierbahn der fast leergelaufenen Rolle sicher verbindet.
Nach dem Ankleben der neuen Vorratspapierbahnrolle löst sich bei Beginn des Abspulens
ihr - an der zweiten Lage gehaltene - Bahnanfang, indem die vorgesehenen Sollbruchstellen
reißen und die alte Bahn wird hinter der Verbindungsstelle durch eine Vorrichtung
am Rollenwechsler abgeschnitten bzw. abgeschlagen.
[0003] Für die Vorbereitung von Vorratspapierbahnrollen sind verschiedene Systeme bekannt,
wie beispielsweise sogenannte V- oder W-Klebespitzen, welche den V-bzw. W-förmigen
Bahnanfang an der bzw. den Spitzen auf der Rolle halten oder gerade Kleber, die rechtwinklig
oder auch bis etwa 70° zur Papierbahnlaufrichtung angeordnet sind. Alle Verfahren
werden manuell oder automatisch mit flüssigem Kleber oder mit doppelseitigem Klebeband
durchgeführt.
[0004] Aus der DE 41 18 690 ist ein gerades Klebesystem mit jeweils doppelseitig wirkenden
Klebebändern für die Halte- und Verbindungsklebung bekannt, bei dem das Lösen des
Bahnanfangs von der zweiten Lage durch eine Perforationslinie ermöglicht wird.
[0005] Die EP 771 300 zeigt eine Vorrichtung und ein Verfahren für die Vorbereitung einer
aufgeachsten Vorratspapierbahnrolle für den fliegenden Rollenwechsel. Dazu ist am
Rollenwechsler ein höheneinstellbares Gestell angeordnet auf dem sich in achsparalleler
Richtung zur Vorratspapierbahnrolle ein Arbeitsschlitten verschieben läßt und eine
Festhalteeinrichtung für den von der Rolle abgewickelten Bahnanfang. Auf dem Arbeitsschlitten
sind Einrichtungen zum Querschneiden der Papierbahn, zum Aufbringen von Klebeetiketten
sowie für das Aufbringen eines doppelseitigen Klebebandes zur Verbindung mit der ablaufenden
Papierbahn angeordnet. In den Einrichtungen für das Aufbringen der Kleber sind neben
den Abwickelrollen für die Klebebänder auch jeweils Aufwickelrollen für die Aufnahme
der Trägerbänder vorgesehen. Das mit der Vorrichtung auszuführende Verfahren ermöglicht,
das Querschneiden der Papierbahn, das Aufbringen der Klebeetiketten und des beidseitig
klebenden Klebestreifens während einer linearen achsparallelen Bewegung des Arbeitsschlittens
durchzuführen, sieht aber auch vor die verschiedenen Funktionen in verschiedenen Reihenfolgen
nacheinander - jeweils bei einer linearen Hin- und Rückbewegung - des Arbeitsschlittens
auszuführen. Nach Abschluß der notwendigen Hin- und Rückbewegungen wird der Bahnanfang
von der Festhalteeinrichtung freigegeben und auf die Vorratspapierbahnrolle zurückgewickelt,
wobei eine Andrückwalze die - über den Bahnanfang hinausragenden Klebeetiketten -
auf der zweiten Lage der Papierrolle zum Halten des Bahnanfangs andrückt.
[0006] In jüngerer Zeit sind jedoch doppelseitig wirkende Klebebänder bekannt geworden,
deren - den Bahnanfang auf der zweiten Lage der Vorratspapierbahnrolle haltende -
Klebeschichten sich aufsplitten. Derartige Klebebänder erfordern andere Verfahren
und Vorrichtungen zum Vorbereiten einer Vorratspapierbahnrolle für den fliegenden
Rollenwechsel.
[0007] In Fig. 6 ist der Querschnitt, eines aus der DE 196 28 317 bekannt gewordenen doppelseitig
wirkendes Klebebandes (80) dargestellt. Die Schnittebene des Klebebandes (80) liegt
quer zur Abrollrichtung von einer entsprechenden Klebebandrolle. In Abrollrichtung
ist die Außenseite mit einer durch einen Schlitz (82) geteilten Schutz- bzw. Trennschicht
(81) versehen, welche die auf einem Trägermaterial (84) aufgebrachte Klebemasse (83)
bedeckt. Auf der Innenseite des Klebebandes (80) ist in Abrollrichtung ein weiterer
nicht die ganze Breite abdeckender Streifen mit einer Klebemasse (85) belegt. Auf
dieser Klebemasse (85) haftet eine spleißfreudige Trägerschicht (84) auf die ebenfalls
eine Klebemasse (87) aufgetragen ist. Bei zu Rollen konfektionierten Klebebändern
(80) kann die zusätzliche Schutz- bzw. Trennschicht (88) entfallen, weil die Klebeschicht
(87) auf der Außenseite des Schutz-/Trennbandes (81) anliegt.
[0008] In Fig. 7 ist die zweite Papierlage (55) einer Vorratspapierbahnrolle (50) gezeigt,
auf der mittels der Klebemasse (87) ein Klebeband (80) befestigt ist. Die Abspulachse
dieser Vorratspapierbahnrolle (50) verläuft in die Bildebene hinein bzw. aus ihr heraus.
Der Papierbahnanfang (53) wird auf der Außenseite des Klebebands (80) im Bereich des
Schutz-/Trennbands (81 a) durch die Klebemasse (83) gehalten. Die restliche äußere
Streifenbreite der Klebemasse (83) ist in dieser Darstellung bereits vom Schutzband
(81 b) befreit und verklebt sich gemäß Fig. 8 mit der leerlaufenden Papierbahn (54).
Die Fig. 8 ist der vergrößert dargestellte Ausschnitt Z aus Fig. 5, welche einen fliegenden
Rollenwechsel in einem Rollenwechsler (60) zeigt. Unmittelbar nach dem Verkleben der
Papierbahn (54) wird der spleißfreudige Träger (86) in zwei Teile (86a und 86b) gesplittet,
so dass der Papierbahnanfang (53) - von der leerlaufenden Papierbahn (54) gezogen
- von der neuen Vorratspapierbahnrolle (50) abgespult werden kann. Die leerlaufende
Papierbahn (54) wird nach der Verbindungsklebungsstelle abgeschnitten und für die
leergelaufene Papierrolle (50') kann eine neue Vorratspapierbahnrolle (50) in den
Rollenwechsler (60) eingebaut werden.
[0009] Aus der DE 195 44 010 ist ein Klebeband bekannt, welches ebenfalls nach dem oben
beschriebenen Prinzip funktioniert. Im Gegensatz zum oben beschriebenen Klebeband
ist dessen Innenseite aber vollständig mit einer Klebemasse beschichtet so dass es
über seine ganze Breite auf der zweiten Lage einer Vorratspapierbahnrolle haftet.
Ein weiterer Vorteil dieser Klebebänder stellt die Integration einer Reflexions- oder
metallischen Schicht in dessen Trägerschicht dar, wodurch es möglich ist optische
oder induktive Signale abzufragen, um beispielsweise Makulaturweichen zu aktivieren.
Die Verwendung solcher Klebebänder erspart den Aufwand, zusätzliche Signalfolien aufzubringen.
[0010] Eine weitere Variante derartiger Klebebänder wird in der DE 198 30 673 beschrieben.
In der Fig. 9 ist ein solches Klebeband (90) analog zu Fig. 6 dargestellt. Die auf
der Außenseite befindliche Klebemasse (92) wird durch ein ungeteiltes Schutzband (91)
bedeckt und der Träger (93) ist auf seiner Unterseite bzw. der Innenseite des Klebebandes
(90) über die ganze Breite mit einer Klebemasse (94) beschichtet. In einem Teilbereich
der Klebemasse (94) ist in Abwickelrichtung ein Teilstreifen mit einem spleißfreudigen
Träger (95) beschichtet, der auf seiner anderen Fläche eine weitere Klebeschicht (96)
aufweist. Beim Bereitstellen eines solchen Klebebandes (90) auf einer Rolle liegt
diese Klebemasse (96) sowie die Klebemasse (94) auf der äußeren Trennschicht (91)
der darunterliegenden Lage auf und die Schutz-/Trennschicht (97) kann entfallen. Die
Befestigung des Papierbahnanfanges (53) auf der zweiten Papierlage (55) der Vorratsrolle
(50) ist in Fig. 10 dargestellt. Bei - auf der zweiten Papierlage (55) - aufliegendem
Papierbahnanfang (53) wird der Klebebandstreifen (90) mit der einen Klebemasse (94)
auf den Papierbahnanfang (53) geklebt, wobei die spleißfreudige Trägerschicht (95)
übersteht und mit ihrer Klebemasse (96) eine Verbindung zur zweiten Papierlage (55)
herstellt. Das äußere Trennband (91) ist in dieser Darstellung bereits abgezogen,
so dass die Klebemasse (92) für die Verbindungsklebung frei liegt. Die Fig. 11 zeigt
den Ausschnitt Z aus Fig. 5 bei Verwendung eines Klebebandes (90) gemäß den Fig. 9
bzw. 10. Analog zu den anderen Beispielen splittet sich der spleißfreudige Träger
(95) in zwei Teile (95a und 95b), so dass der Papierbahnanfang (53) von der neuen
Vorratspapierbahnrolle abgespult werden kann. Vorteilhaft bei dieser Art ist, dass
der Papierbahnanfang (53) beim Aufbringen des Klebebands (90) nicht zurückgeschlagen
und danach wieder auf die Außenseite aufgedrückt werden muß. Bei ungenauer Arbeitsweise
besteht aber die Gefahr, dass der Klebestreifen (90) zu weit über den Papierbahnanfang
(53) hinaussteht, die Klebemasse (94) auf der zweiten Papierlage (55) haftet und das
Lösen des Papierbahnanfangs (53) nach dem Ankleben an die leerlaufende Papierbahn
(54) verhindert.
[0011] Bei entsprechender Verarbeitung weisen die Klebebänder mit derartigem Wirkprinzip
eine hohe Klebesicherheit auf und vereinfachen die Vorbereitung von Vorratspapierbahnrollen
für den fliegenden Rollenwechsel.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Klebebandauftragsgerät sowie ein damit ausführbares
Verfahren zu schaffen, das die manuelle oder automatische Klebevorbereitung von Vorratspapierbahnrollen
mit sich aufsplittenden Klebebändern ermöglicht sowie die bisher bekannten Vorrichtungen
und Verfahren zu vereinfachen.
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0014] Das erfindungsgemäße Auftragsgerät kann in vorteilhafter Weise sowohl stationär an
einem Rollenwechsler verwendet werden als auch als Mobilgerät zur Klebe-Vorbereitung
von noch nicht aufgeachsten Vorratspapierbahnrollen eingesetzt werden. Ebenso ist
eine vorteilhafte Verwendung eines erfindungsgemäßen Auftraggerätes direkt nach einer
Papierauspackstation in einer stationären Portalbauweise als manuelle, halbautomatische
oder vollautomatische Version möglich. Bei Einsatz am Rollenwechsler läßt sich das
Schutzband für die Verbindungsklebung sofort abziehen. Um beispielsweise eine größere
Anzahl angelieferter Vorratspapierbahnrollen - nach dem Auspacken und Entfernen der
beschädigten Papierlagen - vorzubereiten, läßt sich das Auftragsgerät auf einem Wagen
an die jeweilige Vorratsrolle heranfahren und das erfindungsgemäße Verfahren durchführen.
Da meist bei solchen Rollen der Verwendungstermin noch offen ist, wird das Schutzband
auf dem für die Verbindungsklebung vorgesehenen Bereich belassen und durch eine Schneideinrichtung
am Auftragsende abgeschnitten. Die so vorbereiteten Rollen können in einem Papierlager
verwahrt werden und selbst nach Tagen besitzt der Verbindungskleber noch seine volle
Haftkraft, um einen sicheren fliegenden Rollenwechsel zu gewährleisten. Der Schutzstreifen
kann entweder manuell entfernt oder ggf. durch eine automatische Einrichtung am Rollenwechsler
abgelöst werden.
[0015] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt neben den eingangs beschriebenen, sich
selbst aufspleißenden Klebebändern, selbstverständlich auch die Verarbeitung von anderen
nach gleichem oder ähnlichem Prinzip funktionierenden Klebebändern.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der zugehörigen schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Die
- Fig. 1
- ist die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung an einer nicht eingeachsten
Vorratspapierbahnrolle,
- Fig. 2
- zeigt die Ansicht X aus Fig. 1,
- Fig. 3
- stellt die Ansicht A-B aus Fig. 2 vergrößert dar,
- Fig. 4
- zeigt ein erfindungsgemäßes Auftragsgerät in Ansicht Y aus Fig. 1, in
- Fig. 5
- ist ein Rollenwechsler mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt,
- Fig. 6, 7, 9 und 10
- zeigen verschiedene Klebebänder und deren Prinzip zum Halten des Papierbahnanfangs
auf der Vorratspapierbahnrolle, die
- Fig. 8, 11
- zeigen jeweils den vergrößerten Ausschnitt Z aus Fig. 5, jeweils mit Klebebändern
gemäß den Fig. 6 bzw. 9 und die
- Fig. 12, 13, 14, 15
- zeigen die Anordnung eines Auftraggerätes an einem Rollenwechsler für eingeachste
sowie weitere ortsfeste Vorbereitungsstationen für nicht eingeachste Papierbahnrollen.
[0017] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die als mobile Einrichtung ausgeführt
ist, von der Seite, an einer vorzubereitenden Vorratspapierbahnrolle (50) angeordnet.
Die Vorratspapierbahnrolle (50) ist auf einem herkömmlichen Transportsystem für derartige
Papierrollen gelagert und zur Verdeutlichung der Einsatzmöglichkeiten der Vorrichtung
sind innerhalb der Vorratspapierbahnrolle (50) weitere kleinere Rollendurchmesser
eingezeichnet. Zur nachfolgenden Erläuterung der Fig. 1 ist auch die - in Fig. 2 dargestellte
- Ansicht X einzubeziehen.
[0018] Das Mobilgerät besteht aus einem Wagen (1) mit vier lenkbaren und blockierbaren Rädern
(3), die eine ideale Beweglichkeit sowie exakte Positionierung und Fixierung des Gerätes
bezüglich einer Vorratspapierbahnrolle (50) ermöglichen. Der Rahmen (2) ist auf der
vorderen Breitseite offen, so dass mit dem Wagen (1) so nah an die Vorratspapierbahnrolle
(50) herangefahren werden kann, dass eine - zur Lineareinheit (10) gehörende - Quertraverse
(13) auf der Oberfläche der Vorratspapierbahnrolle (50) aufliegt. Die Lineareinheit
(10) besteht im wesentlichen aus einem Träger (18) an dem eine Führungsschiene (11)
sowie Nuten vorgesehen sind und der Quertraverse (13), welche an ihren beiden Enden
mit Seitenplatten (14) abschließt. Die Seitenplatten (14) sind jeweils über zwei Klemmeinrichtungen
(19) an Gestellen (4) des Wagens (1) befestigt und lassen sich zum Einrichten der
Höhe lösen. Jede Seitenplatte (14) ist mit den beiden Klemmeinrichtungen (19) über
Spindelmuttern in einer-jeweils am Gestell (4) gelagerten - Gewindespindel (5) geführt.
Die Gewindespindeln (5) lassen sich an beiden Gestellen (4) des Wagens (1) jeweils
durch Handräder (6) unabhängig voneinander drehen, wodurch sich bei gelösten Klemmeinrichtungen
(19) die Höhe der Lineareinheit (10) verstellen läßt. Mit Handhebeln werden die Klemmeinrichtungen
(19) aktiviert, so dass sich die Seitenplatten (14) der Lineareinheit (10) entweder
direkt oder über Distanzstücke mit den Gestellen (4) verspannen und starr am Wagen
(1) fixiert sind. Durch die Höhenverstellbarkeit der Lineareinheit (10) können mit
erfindungsgemäßen Vorrichtungen Vorratspapierbahnrollen (50) verschiedenster Durchmesser,
beispielsweise von etwa 700 bis etwa 1300 Millimetern, für den fliegenden Rollenwechsel
vorbereitet werden.
[0019] Vorzugsweise wird die Lineareinheit (10) parallel zur Abspulachse der Vorratspapierbahnrolle
(50) eingerichtet, aber aufgrund der beidseitigen Verstellmöglichkeit an den Gestellen
(4) läßt sich die Lineareinheit (10) auch geneigt zur Papierrollenachse einstellen,
wobei dann in der Regel eine Neigung bis etwa 20° eingestellt wird. Bei Schrägstellungen
müssen entweder Gelenke und Schiebeelemente vorgesehen werden oder die Elastizitäten
der entsprechenden Bauteile ausgenutzt werden.
[0020] In einer vollautomatischen Ausführungsvariante werden die Gewindespindeln (5) durch
ansteuerbare Elektromotoren angetrieben und zur Klemmung der Seitenplatten können
beispielsweise Elektromagnete vorgesehen werden. Selbstverständlich können zur Höheneinstellung
und Fixierung der Lineareinheit (10) auch andere Wirkprinzipien, wie beispielsweise
Pneumatikzylinder vorgesehen werden.
[0021] Wie aus der Fig. 2 prinzipiell ersichtlich ist, kann auf der Lineareinheit (10) von
einer zur anderen Stirnseite der Vorratspapierbahnrolle (50) über deren Oberfläche
hinweg ein Auftragsgerät (30) bewegt werden. Die Länge der Lineareinheit (10) ist
dafür vorzugsweise so bemessen, dass das Auftragsgerät (30) beide Stirnseiten der
Papierrolle (50) mit seiner ganzen Breite überlaufen kann. Wenn Klappeinrichtungen
vorgesehen werden, die es erlauben das Auftragsgerät (30) von der Oberfläche der Papierrolle
(50) wegzuklappen, ist es auch möglich Vorratspapierbahnrollen (50) mit Breiten zu
verarbeiten, die nahezu der Länge der Lineareinheit (10) entsprechen. Auf der Lineareinheit
(10) sind Anschläge (12, 12') vorgesehen die für das Auftragsgerät (30) den Anfang
und das Ende des Klebebandauftrages kennzeichnen. Die Anschläge (12, 12') können auch
so mit Winkelstücken (21) verbunden sein, welche an beiden Stirnseiten der Vorratspapierbahnrolle
(50) anliegen, dass sie zusammen mit der Einstellung auf unterschiedliche Rollenbreiten
automatisch mit versetzt werden und der Klebeanfang und das Klebeende immer stimmt.
[0022] Die Fig. 3 stellt den Schnitt A-B aus Fig. 2 vergrößert dar, wobei die Seitenplatte
(14) als durchsichtig angenommen wird und den Blick auf das hinter ihr angeordnete
Auftragsgerät (30) freigibt. An der Seitenplatte (14) sind Haltebohrungen (20, 20')
vorgesehen, durch welche die Klemmeinrichtung (19) die Verspannung mit dem Gestell
(4) des Wagens (1) herstellt. Die untere Haltebohrung (20') ist als Langloch ausgeführt,
damit das Auftragsgerät (30) mit der Lineareinheit (10) um die obere Haltebohrung
(20) - parallel zur Achse der Vorratspapierbahnrolle (50) - geschwenkt und bei - auf
der Papierrollenoberfläche aufliegender Quertraverse (13) - radial auf die Achse der
Vorratspapierbahnrolle (50) ausgerichtet werden kann. Damit wird erreicht, dass unabhängig
auf welchen Rollendurchmesser die Höhe der Lineareinheit eingerichtet ist, die Auftragsrolle
(39) sowie die Gleitstücke (38) gleichmäßig auf die jeweilige Papieroberfläche einwirken.
Zur Überprüfung der richtigen radialen Ausrichtung ist an einem Winkelstück (21) eine
Ausrichtmarke (15) vorgesehen, welche in Höhe der Papieroberfläche oder etwas darunter
liegen soll.
[0023] Um den Schwenkbereich der Seitenplatten (14) zu erweitern, können die Langlöcher
(20') verlängert oder beispielsweise zusätzlich die oberen Haltebohrungen (20) jeweils
als Langloch ausgeführt werden.
[0024] Bevorzugt wird in den Nuten des Trägers (18) an beiden Stirnseiten der Vorratspapierbahnrolle
(50) jeweils ein Winkelstück (21) angelegt und mit entsprechenden Nutensteinen befestigt.
An den Winkelstücken (21) ist jeweils eine Spanneinrichtung (16) angeordnet mit der
die Lineareinheit (10) gegebenenfalls zusätzlich gegenüber der Papieroberfläche verspannt
werden kann. Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, wird dazu in beide Öffnungen
des Einachsloches (52) der Vorratspapierbahnrolle (50) eine Bundbüchse (7) eingebracht,
um deren überstehendes Ende jeweils ein Spannband (17) geschlungen und durch die Spanneinrichtung
(16) gespannt werden kann. Am Wagen (1) sind entsprechende Halterungen für solche
Bundbüchsen (7) vorgesehen, die speziell für nicht eingeachste Rollen verwendet werden
können.
[0025] An den Winkelstücken (21) können Bleche (23), vorzugsweise aus Federstahl, vorgesehen
werden, welche seitlich der Vorratspapierbahnrolle (50) verlaufen und mit einer Ausklinkung
- etwa so breit wie die Auftragsrolle (39) - ein kurzes Stück in die Papieroberfläche
hineinreichen. Durch Abstützen der Bleche (23) an der Quertraverse (13) wird die zweite
Papierlage (55) am Anfang und Ende des Klebebandauftrags niedergehalten, so dass in
vorteilhafterweise ein seitliches Verziehen des Papiers verhindert werden kann, falls
beim Klebebandauftrag zuviel seitlicher Zug auf das Papier wirkt.
[0026] Am Träger (18) ist weiterhin eine Führungsschiene (11) vorgesehen, in der das Auftragsgerät
(30) an seinem Grundkörper (31) mit entsprechenden Mitteln spielfrei geführt wird
und gegebenenfalls durch geeignete Antriebseinheiten Weggesteuert bewegt und positioniert
werden kann.
Insbesondere für die manuelle Bedienung sind auf der Oberseite des Trägers (18) Anschläge
(12, 12') positionierbar, die den Weg des Auftragsgerätes (30) am Anfang und am Ende
des Klebebandauftrags sperren. In Arbeitsrichtung müssen diese Anschläge (12, 12')
manuell ausgerückt werden, auf dem Rückweg werden sie durch eine Anlaufschräge automatisch
überlaufen.
[0027] In der Ansicht gemäß Fig. 3 ist auch eine Klebebandrolle (45) gezeigt, welche auf
einer drehbar gelagerten, vorzugsweise gebremsten Halterung (35) zum Abwickeln des
Klebebandes angeordnet ist. Zum Aufwickeln des Schutzbandes, weiches die Klebeschichten
des doppelseitig klebenden Klebebandes gegeneinander trennt und nach dem Auftrag auf
die Papieroberfläche schützt, ist eine weitere Halterung (36) vorgesehen, auf deren
Umfang das Schutzband - der Anfang wird vorzugsweise von einem geschlitzten Spannring
(43) gehalten - aufwickelbar ist. Beide Halterungen (35, 36) sowie auch eine Auftragseinheit
(37) sind auf einem - gegenüber dem Grundkörper (31) - beweglichen Schiebestück (32)
angeordnet.
[0028] An der Auftragseinheit (37) ist eine Auftragsrolle (39) drehbar gelagert, welche
das Klebeband auf der Papieroberfläche andrückt. Die Anlagefläche dieser Auftragsrolle
(39) ist im mittleren Bereich ausgenommen, so dass sie das Klebeband (80, 90) nur
mit ihren beiden äußeren Bereichen andrückt und das Aufbringen von Klebeband (80,
90) auf Vorratspapierbahnrollen (50) mit unterschiedlichen Durchmessern möglich ist.
Beim Abwälzen auf dem Klebeband treibt die Auftragsrolle (39) über einen Riementrieb
(42) die - durch einen Freilauf gegen Rückwärtslauf gesperrte - Halterung (36) derart
an, dass das Schutz-/Trennband (81, 91) - als teilbreiter Streifen (81a) oder in seiner
gesamten Breite (81, 91) - unter Spannung aufgewickelt wird. Die riemengetriebene
Halterung (36) sowie die Halterung (35) für das Klebeband sind beispielsweise Walzen,
auf welche sich das Makulaturband aufwickeln bzw. eine Klebebandrolle aufstecken läßt,
und sind vorzugsweise mit einstellbaren Bremsfedern ausgestattet. Seitlich der Auftragsrolle
(39) sind Gleitstücke (38) angeordnet, die sich federnd an der Auftragseinheit (37)
abstützen und so das Papier seitlich des Klebestreifens (80, 90) niederhalten. Die
Gleitstücke (38) bestehen vorzugsweise aus Polytetrafluorethylen. In der Darstellung
befindet sich das Schiebestück (32) in einer Stellung zum Auftragen des Klebebandes
(80, 90). Durch einen - im Grundkörper (31) drehbar gelagerten - Exzenter (34) der
mit einem Handhebel versehen ist und dessen Exzentrizität in eine Ausnehmung des Schiebestücks
(32) eingreift, läßt sich das Schiebestück (32) verschieben. Bei dieser manuell zu
betätigenden Ausführung, läßt sich der Handhebel des Exzenters (34) vorzugsweise in
der Auftrags- sowie einer Rücktransportstellung einrasten, um diese vorbestimmte Stellungen
für die entsprechenden Funktionen festzuhalten.
[0029] Am Klebeende wird die Position des Auftragsgerät (30) durch eine Klemmschraube oder
einen Pneumatikzylinder auf der Lineareinheit (10) fixiert und das Schiebestück (32)
in die Rücktransportstellung gestellt, wobei sich die Auftragsrolle (39) von der Papieroberfläche
abhebt und das in Fig. 4 gezeigte Schneidmesser (40) kann zum Abschneiden des Klebebands
(80, 90) zwischen der abgehobenen Auftragsrolle (39) und der Papieroberfläche eingefahren
werden. Das Schneidmesser (40) ist dazu vorzugsweise an einem Hebelparallelogramm
schwenkbar aufgehängt und an seiner Unterseite ist eine federnd verschiebbare Gleitplatte
(29) angeordnet. Vorteilhaft ist es, das Schneidmesser (40) schon in der Auftragsstellung
soweit einzuschwenken, dass die kleberabweisende Gleitplatte (29) das Klebeband (80,
90) auf die Papieroberfläche drückt und beim Umstellen auf die Rücktransportstellung
das Schneidmesser (40) weiter zu schwenken, so dass die Gleitplatte (29) ständig Druck
auf das Klebeband (80, 90) ausübt. Beim Weiterschwenken verschiebt sich die Gleitplatte
(29) und gibt so die Schneidkante des Schneidmessers (40) frei, welche dann das Klebeband
(80, 90) abschneidet.
[0030] Bei Verwendung von sogenannten trägerlosen Klebebändern besteht in der Klebemasse
selbst keine Verbindung, so dass solche Klebebänder - vorausgesetzt das Schutz-/Trennband
ist vollständig abgezogen - allein durch das Abheben der Auftragsrolle (39) selbsttätig
abreißen. In diesen Fällen muß das Schneidmesser (40, Fig. 4) nur eingefahren werden,
wenn der Schutzstreifen (81b, 91) auf der Klebemasse (83, 92) belassen wird, um eine
Vorratspapierbahnrolle (50) für den späteren Gebrauch vorzubereiten.
[0031] In der Rücktransportstellung läßt sich - wie aus Fig. 3 ersichtlich - ein Papierschneidmesser
(41) in einen Längsschlitz an der Quertraverse (13) einschwenken und beim Zurückbewegen
des Auftragsgerätes (30) in seine Ausgangsstellung wird der - über die Quertraverse
(13) zurückgeschlagene - überschüssige Rollenanfang (51) abgeschnitten. Der dadurch
entstandene vorbestimmte Papierbahnanfang (53) hat ab der Anlagelinie der Quertraverse
(13) auf der Papierrolle genau die Länge, dass er beim Andrücken auf der Klebemasse
nur den vorgesehenen Bereich bedeckt. Das Papierschneidmesser (41) ist vorzugsweise
mit mehreren Schnittkanten versehen und auf seiner einschwenkbaren Halterung wendbar
angeordnet, um bei Verschleiß einer Schnittkante auf einfache und schnelle Weise eine
unverbrauchte Schneide in Schnittposition bringen zu können.
[0032] Der zurückgeschlagene Rollenanfang (51) wird vorzugsweise über die ganze Rollenbreite
von einem Niederhalter (22) um die Quertraverse (13) herum unter Spannung gehalten.
Mit dem vorzugsweise winkelförmigen Niederhalter (22) kann der Papierbahnanfang (53)
in vorteilhafter Weise gleichmäßig auf der Klebemasse des Klebebandes (80, 90) angedrückt
werden.
[0033] Für eine vollautomatische Ausführung ist das Auftragsgerät (30) zum Umschalten zwischen
den verschiedenen Stellungen vorzugsweise mit Pneumatikzylindern ausgestattet, welche
gegen entsprechende Anschläge fahren. Andere geeignete Antriebe sind selbstverständlich
auch möglich.
[0034] Die Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäß ausgeführte Auftragsgerät (30) aus Fig. 1 in
Ansicht Y als vergrößerten Ausschnitt. Hinter dem Auftragsgerät (30) verläuft der
Träger (18) mit der Führungsschiene (11), auf welcher der Grundkörper (31) für die
Bewegung über die Oberfläche der Vorratspapierbahnrolle (50) mit vier Führungsrollen
spielfrei geführt ist. Auf der Vorderseite des Grundkörpers (31), der vorzugsweise
als flache Grundplatte geformt ist, sind zwei Führungen (33) angeordnet, zwischen
denen das Schiebestück (32) quer zur Achse der Vorratspapierbahnrolle (50) beweglich
ist und vom Exzenter (34, Fig. 3) in die verschiedenen Arbeitspositionen gestellt
werden kann. Auf dem bevorzugt als Platte ausgeführten Schiebestück (32) ist - in
dieser Ansicht im oberen Bereich - die Halterung (35) zum Abwickeln einer Klebebandrolle
(45) sowie - im unteren Bereich - die angetriebene Halterung (36) zum Aufwickeln des
Schutz-/Trennbandes angeordnet. Auf die Abwickel-Halterung (35) lassen sich unterschiedliche
Aufnahmen für verschiedene Innendurchmesser der Klebebandrollen (45) befestigen. Die
Aufwickel-Halterung (36) ist vorzugsweise mit einer Trommel versehen auf die ein geschlitzter
Spannring (43) zum Spannen des Bandanfangs der Schutz-/Trennfolie (81, 91) aufgeschoben
wird. Bei Verwendung von Klebebändern mit geteiltem Schutz-/Trennband können sowohl
beide Streifen parallel zueinander oder auch nur einer alleine aufgewickelt werden.
Für diese Halterung (36) kann auch ein separater unabhängiger Antrieb, beispielsweise
ein Elektromotor vorgesehen werden.
An beiden Halterungen (35, 36) läßt sich zur Beeinflussung der jeweiligen Bandspannung
ein Bremsmoment einstellen. An den Halterungen (35, 36) werden vorzugsweise Scheiben
vorgesehen an die sich die Bänder in axialer Richtung anlegen können. Der gegen Rücklauf
gesperrte Freilauf an der Aufwickel-Halterung (36) verhindert bei abgehobener Auftragsrolle
(39) das Abwickeln des Schutzbandes (81, 91).
[0035] Am - der Vorratspapierbahnrolle (50) zugewendeten Ende - des Schiebestücks (32) ist
eine Auftragseinheit (37) angeordnet, in welcher die Auftragsrolle (39) drehbar gelagert
ist und an der sich - in der Auftrags- und Schnittstellung - Gleitstücke (38) federnd
abstützen, um das Papier seitlich des Klebebands niederzuhalten. An den Gleitstücken
(38) sind auch eine bewegliche Führungsrolle (47) sowie ein Schneidmesser (40) geführt.
Das Schneidmesser (40) ist zum Abschneiden des Schutz-/Trennbandes (81, 91) und/oder
des Klebebandes (80, 90) vorgesehen und läßt sich über einen nicht bezifferten Handhebel
betätigen. In einer automatischen Ausführung ist statt einem Handhebel vorzugsweise
ein Pneumatikzylinder vorgesehen. Die Betätigungsmechanismen sind selbstverständlich
so mit dem Schneidmesser (40) gekoppelt, dass sie die federnde Beweglichkeit der Gleitstücke
(38) nicht behindern. In der dargestellten Auftragsstellung des Schiebestücks (32)
ist das Schneidmesser (40) aus dem Bereich der Auftragsrolle (39) herausgefahren.
In beiden Ausführungen (manuelle oder automatische) wird das Schneidmesser (40) durch
Federkraft in dieser Ausgangsstellung gehalten, um Beschädigungen oder Störungen zu
vermeiden.
[0036] Das Klebeband (80, 90) wird von der Klebebandrolle (45) her - mit der durch das Trennband
(81, 91) geschützten Seite - über eine erste Führungsrolle (44) zu einer weiteren
Führungsrolle (46) geführt und von dort - durch die in den Gleitstücken (38) gelagerte
- kleberabweisende Führungsrolle (47) mit ihrer geschützten Seite federnd an die Auftragsrolle
(39) angelegt. Bis zur Berührungslinie der Auftragsrolle (39) mit der Oberfläche der
Vorratspapierbahnrolle (50), wo sie das Klebeband (80, 90) zum Verkleben seiner Innenseite
auf der Papieroberfläche andrückt, wird das Klebeband (80, 90) vom Schutz-/Trennband
(81, 91) - welches die Auftragsrolle (39) weiter umschlingt - an deren Mantelfläche
gehalten. Die Umschlingung eines Teilstreifens (81 a) oder der gesamten Breite des
Schutz-/Trennbandes (81, 91) um die Auftragsrolle (39) herum, wird durch die Führungsrolle
(48) gewährleistet, welche das Schutz-/Trennband (81, 91) zur Aufwickel-Halterung
(36) führt.
[0037] Zwischen der ersten Führungsrolle (44) und der zweiten Führungsrolle (46) kann ein
Schwenkhebel (49) vorgesehen werden, welcher bei der Umstellung des Schiebestücks
(32) in die Rücktransportstellung, beispielsweise durch einen Nocken, in die Bahn
des Klebebandes (80, 90) geschwenkt wird. Diese Weg-Verlängerung für das Klebeband
(80, 90) zwischen den beiden Führungsrollen (44, 46) wird durch Abwickeln von der
Klebebandrolle (45) ausgeglichen. Beim Umstellen des Auftragsgeräts (30) in die Auftragsstellung
schwenkt der Schwenkhebel (49) zurück in seine Ausgangsstellung, außerhalb des Klebebandverlaufs
und die so freigewordene Überlänge des Klebebandes (80, 90) erleichtert in vorteilhafter
Weise den Klebeauftragsbeginn, da das Klebeband (80, 90) am Anfang nicht unter Spannung
steht.
[0038] Die Fig. 5 zeigt den schematischen Aufbau eines Rollenwechslers (60), während eines
Rollenwechsels im Moment des Anklebens der neuen Vorratspapierbahnrolle (50). Die
- auf die Geschwindigkeit der Papierbahn (54) - beschleunigte neue Vorratspapierbahnrolle
(50) wird durch Schwenken des Aufnahmearmes an die leerlaufende Papierbahn (54) angelegt,
so dass die eingangs - anhand der Fig. 8 und 11 - erläuterten Spleißvorgänge ablaufen.
[0039] Die in den Figuren 6 und 11 gezeigten Klebebänder (80, 90) oder sonstige derartig
funktionierende Klebebänder sind in der Regel etwa 50 Millimeter breit und mit den
dargestellten Querschnitten auf Pappringe mit Innendurchmessern von etwa 76 Millimetern
aufgewickelt. Die so konfektionierten Rollen tragen bei einem Außendurchmesser von
etwa 150 Millimetern eine Klebebandlänge von cirka 50 Metern. Die beschriebene Vorrichtung
läßt sich in einfacher Weise auch auf Rollen mit anderen Abmessungen einrichten. Die
äußeren Klebemassen (83, 92) der Klebebänder (80, 90) sind mit Schutz- bzw. Trennbändern
(81, 91) - üblicherweise Silikonschichten - belegt, welche bei manchen Kleberarten
auch geschlitzt sind und deshalb getrennt voneinander entfernt werden können. Die
Innenseiten der Klebebänder liegen jeweils auf der Trennschicht der darunterliegenden
Rollenlage auf.
[0040] Zur Vorbereitung einer ausgepackten und von beschädigten Lagen befreiten Vorratspapierbahnrolle
(50) für einen fliegenden Rollenwechsel, wird der Wagen (1) mit der - in die entsprechenden
Höhe eingestellten - Lineareinheit (10) an sie herangefahren und durch Blockieren
der Räder (3) fixiert. Nach Anlegen der Winkelstücke (21) an die Stirnseiten der Vorratspapierbahnrolle
(50) und Einstellung der richtigen Neigung anhand der Ausrichtemarken (15), können
zur besseren Stabilisierung zusätzlich die Spannbänder (17) angelegt werden. Zur Kennzeichnung
des Klebeanfanges sowie des Endes werden die Anschläge (12, 12') auf dem Träger (18)
der Lineareinheit entsprechend positioniert. Zur Vereinfachung können die Anschläge
(12, 12') mit den Winkelstücken (21) verbunden sein, so dass mit deren Anlegen an
die Stirnseite der Vorratspapierbahnrolle (50) gleichzeitig auch die Anschläge (12,
12') richtig positioniert sind. Die Winkelstücke (21) sind vorzugsweise an den - der
Rolle (50) zugewendeten - Seiten mit Einlaufschrägen versehen, so dass sie bei Vorbereitung
mehrerer gleichbreiter Vorratspapierbahnrollen (50) anhand der ersten ausgerichtet
werden und bei den folgenden Rollen (50) zum positionsgenauen Heranfahren genutzt
werden können, ohne die Stirnseiten bzw. äußeren Papierlagen zu beschädigen. Zum Niederhalten
des Papiers können die Bleche (23) am Stirnseitenrand der Vorratspapierbahnrolle (50)
angelegt werden.
[0041] Bei der vollautomatisch funktionierenden Vorrichtung werden die Aufgaben der Anschläge
(12, 12') sowie der sonstigen Positionierhilfen durch photoelektrische Sensoren bzw.
anderen elektronischer Einrichtungen übernommen.
[0042] Das Auftragsgerät (30) steht in seiner Ausgangsstellung, vorzugsweise seitlich der
Vorratspapierbahnrolle (50) und ist mit einer entsprechenden Klebebandrolle (45) bestückt.
Je nach vorgesehener Verwendung ist das Schutz-/Trennband (81, 91) entweder als Teilstreifen
(81 a) oder in seiner gesamten Breite (81, 91) oder - bei Verwendung des Klebebandes
(90), gemäß Fig. 9 - auch überhaupt nicht zum Aufwickeln an der Halterung (36) eingefädelt.
[0043] Bevor der Kleberauftrag beginnen kann, wird der Rollenanfang (51) über die Quertraverse
(13) zurückgeschlagen, wobei der überschüssige Rollenanfang (51) so lang sein muß,
dass es möglich ist, den definierten Papierbahnanfang (53) am Längsschlitz der Quertraverse
(13) zu schneiden. Der Rollenanfang (51) kann durch einen Niederhalter (22) unter
Spannung um die Quertraverse (13) gehalten werden.
[0044] Dann wird das Auftragsgerät (30) bis zum ersten Anschlag (12), der den Klebeanfang
kennzeichnet, geschoben und in die Klebebandauftragsstellung gebracht. Der Anschlag
(12) wird gelöst und beim Weiterschieben des Auftragsgeräts (30) bis zum nächsten
Anschlag (12') - dem Klebeende - wird das Klebeband mit seiner Innenseite auf die
zweite Papierlage (55) der Vorratspapierbahnrolle (50) aufgebracht. Dort wird das
Auftragsgerät (30) in die Rücktransportposition gestellt und falls erforderlich wird
mit dem Schneidmesser (40) das Schutz-/Trennband und/oder das Klebeband abgeschnitten.
Danach können ggf. die Bleche (23) entfernt werden und das Papierschneidmesser (41)
wird in den Längsschlitz an der Quertraverse (13) gedreht, um bei der Zurückbewegung
des Auftragsgeräts (30) den überschüssigen Rollenanfang (51) von der Vorratspapierbahnrolle
(50) abzuschneiden. Der Längsschlitz ist so positioniert, dass der dort geschnittene
vorbestimmte Papierbahnanfang (53) beim abschließenden Zurückschlagen auf die zweite
Papierlage (55) genau auf den für ihn vorgesehenen Klebebereich fällt und angedrückt
werden kann. Zum Andrücken kann in vorteilhafter Weise der Niederhalter (22) verwendet
werden, der mit seiner bevorzugt als Winkelprofil ausgeführten Form den entsprechenden
Papierbereich gleichmäßig andrückt.
[0045] Vor der Vorbereitung der nächsten Vorratspapierbahnrolle (50) müssen das Papierschneidmesser
(41) aus der Schnittposition herausgedreht und gegebenenfalls die Spannbänder gelöst
werden.
[0046] Dieses vorstehend beschriebene Verfahren wird bei der Verarbeitung von Klebeband
gemäß Fig. 6, 7 oder diesem prinzipiell ähnlichem Klebeband durchgeführt.
[0047] Bei Verwendung des Klebebandes (90) nach Fig. 9, 10 oder nach dem gleichen Prinzip
funktionierenden Klebebändern muß das Auftragsgerät (30) zunächst in die Stellung
zum Schneiden des Papierbahnanfangs (53) gestellt, das Papierschneidmesser (41) in
seine Papierschneidstellung gedreht und der vorbestimmte Papierbahnanfang (53) geschnitten
werden. Der vorbestimmte Papierbahnanfang (53) wird dann auf die zweite Papierlage
(55) der Vorratspapierbahnrolle (50) zurückgeschlagen und das Klebeband (90) wird
vom Auftragsgerät (30) so aufgetragen, dass die freie Klebemasse (94) exakt mit dem
Papierbahnanfang (53) abschließt und der - auf dem spleißfreudigen Träger (95) befindliche
- Kleber (96) auf der zweiten Papierlage (55) klebt. Auch hierbei kann durch Einfädeln
oder Nichteinfädeln des Schutz-/Trennbandes (91) auf die Halterung (36) festgelegt
werden, ob es direkt abgezogen wird oder auf der Klebemasse (92) verbleiben soll.
Am Ende des Klebeauftrages kann das Schutz-/Trennband (91) und /oder das Klebeband
(90) abgeschnitten werden.
[0048] Das Klebeband (80, 90) wird vorzugsweise nicht bündig von einer Stirnseite der Vorratspapierbahnrolle
(50) zur anderen aufgetragen, sondern etwas vom Rand beabstandet wird mit dem Klebebandauftrag
begonnen und ein kurzes Stück vor dem anderen Rand wird er beendet. Dies hat den Vorteil,
dass bei geringfügig seitlich versetzter ablaufender Bahn gegenüber der neuen Vorratspapierbahnrolle
(50) nach dem fliegenden Rollenwechsel keine Klebemasse unüberdeckt bleibt.
[0049] Um nicht auf eine Arbeitsrichtung beim Auftrag des Klebebandes festgelegt zu sein,
können Auftragsgeräte (30) vorgesehen werden, die in Arbeitsrichtung spiegelbildlich
zueinander aufgebaut sind. Der Einsatz eines entsprechenden Auftragsgerätes (30) kann
die manuelle Bedienung mit der rechten bzw. linken Hand vereinfachen.
[0050] Die Fig. 12 zeigt einen Rollenwechsler (60), an welchem das Auftragsgerät (30) mit
seinen gemäß den vorhergehenden Figuren beschriebenen Führungsteilen zwischen zwei
Schwenkarmen (61) angeordnet ist. Nach dem Vorbereiten der eingeachsten Vorratspapierbahnrolle
(50) können die Schwenkarme (61) in eine Ausgangsstellung - außerhalb des Arbeitsbereichs
der Rollenwechslers (60) - geschwenkt werden.
[0051] Die Figuren 13, 14 und 15 zeigen Vorbereitungsstationen (65, 67, 68), welche für
nicht eingeachste Vorratspapierbahnrollen (50) vorgesehen sind und vorzugsweise nahe
einer Auspackstation aufgestellt werden. Die in Fig. 13 dargestellte Vorbereitungsstation
(65) ist in Portalbauweise ausgeführt und die Führungsteile des Auftragsgerätes (30)
sind zwischen heb- und senkbaren Trägern (66) angeordnet.
[0052] Die Vorbereitungsstationen (67, 68) gemäß Fig. 14 und 15 sind jeweils mit Schwenkarmen
(61) - wie zu Fig. 12 beschrieben - ausgestattet und einmal in Ständerbauweise (67)
sowie als Deckenkonstruktion (68) ausgeführt.
[0053] Alle diese Varianten können sowohl manuell, teil- oder vollautomatisch bedienbar
sein.
[0054] Bei einer vollautomatischen Ausführung wird die Quertraverse mit dem Auftragsgerät
durch die Schwenkarme (61) automatisch abgesenkt bis sie auf der Papierrolle (50)
aufliegt. Der Rollenanfang an der Papierrolle (50) hängt in vorgegebenem Abstand unter
der Traverse und wird durch eine weitere automatisch aufgelegte Traverse pneumatisch
angesaugt. Der so erfasste Rollenanfang wird beim Zurückschwenken dieser Traverse
über die Schneidleiste aufgewickelt und gespannt. Nach dem Erzeugen des Papierbahnanfangs
und dem Auftrag des Klebebandes werden die Schwenkarme (61) wieder zurück in ihre
Ausgangslage geschwenkt. Zum Entsorgen des abgeschnittenen Rollenanfangs kann eine
Blechplatte angeordnet werden, über welche der Rollenanfang in einen Abfallbehälter
geführt wird. Dazu wird der Rollenanfang von der Traverse abgewickelt und das Vakuum
abgeschaltet, so dass der überschüssige Rollenanfang auf die schräg angeordnete Blechplatte
fällt.
[0055] An einer halbautomatischen Ausführung muss die Vorrichtung über Tastendruck auf die
Papierrolle abgesenkt und der Rollenanfang manuell über die Schneidleiste gelegt werden.
Durch Aktivierung einer Saugleiste wird der Rollenanfang über der Schneidleiste gespannt
und durch Starten des Auftragsgerätes läuft der automatische Klebebandauftrag ab.
[0056] Für die Linearbewegung des Auftragsgerätes parallel zur Achse der Papierrolle kann
ein Zahnriemen vorgesehen werden, der zwischen den beiden Enden der Linearführung
umläuft und mit dem Auftragsgerät verbunden ist. Als Antrieb für den Zahnriemen kann
ein entsprechend angesteuerter Elektromotor vorgesehen werden.
[0057] Besonders vorteilhaft kann es sein, auch für das Klebeband sowie die Auftragsrollen
einen Antrieb vorzusehen, wodurch ein schlupf- und reibungsfreier Klebebandauftrag
möglich ist. Dazu kann an der Linearführung oder an der Quertraverse eine Zahnstange
angeordnet werden, mit welcher ein - am Auftragsgerät drehbar gelagertes - Zahnrad
zusammenwirkt und die Linearbewegung des Auftragsgeräts in eine Drehbewegung umsetzt.
Das Zahnrad ist über eine schaltbare Kupplung - vorzugsweise eine elektronisch ansteuerbare
Magnetkupplung - mit einer Antriebsscheibe (100: Fig. 4a) gekoppelt. Wie aus Fig.
4a hervorgeht, wird die Antriebsscheibe (100) von einem Zahnriemen (101) umschlungen,
der über weitere Riemenscheiben (103, 105, 106) und über Umlenkrollen (102, 104) wieder
zurück zur Antriebsscheibe (100) geführt wird. Auf der Welle der einen Riemenscheibe
(106) ist eine weitere Riemenscheibe angeordnet, welche über einen weiteren Riementrieb
(42) die Auftragsrolle (39) antreibt. Die beidseitig der Auftragsrolle (39) angeordneten
Gleitstücke (38) können in besonders vorteilhafter Weise jeweils durch Pneumatikzylinder
an die Papierbahnrolle angestellt werden, wodurch sich in jeder Hubstellung des Auftragsgerätes
eine vorteilhafte konstante Anpresskraft ergibt. Beim Auftragen des Klebebandes passen
sich die Auftragsrolle (39) und die Gleitstücke (38) durch entsprechende Hubbewegungen
an die Papieroberfläche an. Bei diesen Hubbewegungen bewegen sich die Riemenscheibe
(106) und die Umlenkrolle (104) mit auf oder ab, während die anderen Riemenscheiben
(100, 103, 105) und die Umlenkrolle (102) ortsfest bleiben. Dadurch bleibt die Umschlingungslänge
des Zahnriemens (101) bei jeder Hubbewegung gleich und die Übertragung des Antriebsmoments
ist immer sicher gewährleistet.
[0058] Damit sich die Auftragseinheit selbsttätig auf die Achse der Papierbahnrolle ausrichten
kann und das Klebeband über seine Breite gleichmäßig angedrückt wird, kann das Auftragsgerät
(30) um eine Drehachse parallel zur Papierrollenachse drehbar gelagert werden. Für
die Anpassung an die Oberfläche der Papierbahnrolle genügen wenige Winkelgrade Drehbeweglichkeit.
Das Auftragsgerät (30) kann dabei federnd in einer Mittelstellung gehalten werden.
[0059] Die zahnriemengetriebene Halterung (36) für die Makulaturrolle und die Halterung
für die Klebebandrolle sind mit einstellbaren Bremsen - vorzugsweise stirnseitig angestellten
Tellerfedern - ausgestattet. An der Halterung (36) kann zusätzlich eine weitere Bremse
- beispielsweise eine pneumatisch wirkende Bremse - vorgesehen werden. Damit kann
verhindert werden, dass das Klebeband nach dem Abheben von einer Papierbahnrolle und
beim Wiederanstellen an eine weitere Papierbahnrolle an der Auftragswalze (39) zurückgezogen
wird.
[0060] Zur Betätigung des Schneidmessers (40) zum Abschneiden des aufgetragenen Klebebandes
kann ein sogenannter Mehrstellungszylinder (107) vorgesehen werden. Dieser kann so
angesteuert werden, dass er das Schneidmesser (40) je nach Erfordernis in eine Ruheposition
oder in eine Vorpositionierung - mit auf dem Klebeband aufliegender Gleitplatte (29)
- stellen kann und einen Arbeitshub zum Abschneiden des Klebebandes ausführen kann.
Auch mit den voll- oder halbautomatischen Ausführungen der Vorrichtung kann das Klebeband
mit oder ohne Schutzschicht auf Papierbahnrollen aufgetragen werden. Die mit den Klebeflächen
in Berührung kommenden Umlenkrollen werden vorzugsweise aus kleberabweisenden Werkstoffen
hergestellt.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Wagen
- 2
- Rahmen
- 3
- Rad
- 4
- Gestell
- 5
- Gewindespindel
- 6
- Handrad
- 7
- Bundbüchse
- 10
- Lineareinheit
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Anschlag
- 12'
- Anschlag
- 13
- Quertraverse
- 14
- Seitenplatte
- 15
- Ausrichtmarke
- 16
- Spanneinrichtung
- 17
- Spannband
- 18
- Träger
- 19
- Klemmeinrichtung
- 20, 20'
- Haltebohrung
- 21
- Winkelstück
- 22
- Niederhalter
- 23
- Blech
- 29
- Gleitplatte
- 30
- Auftragsgerät
- 31
- Grundkörper
- 32
- Schiebestück
- 33
- Führung
- 34
- Exzenter
- 35
- Halterung (Klebeband)
- 36
- Halterung (Schutzband)
- 37
- Auftragseinheit
- 38
- Gleitstück
- 39
- Auftragsrolle
- 40
- Schneidmesser
- 41
- Papierschneidmesser
- 42
- Riementrieb
- 43
- Spannring
- 44
- Führungsrolle
- 45
- Klebebandrolle
- 46
- Führungsrolle
- 47
- Führungsrolle
- 48
- Führungsrolle
- 49
- Schwenkhebel
- 50, 50'
- Vorratspapierbahnrolle
- 51
- Rollenanfang
- 52
- Einachsloch
- 53
- Papierbahnanfang
- 54
- Papierbahn
- 55
- Zweite Papierlage
- 60
- Rollenwechsler
- 61
- Schwenkarm
- 65, 67, 68
- Vorbereitungsstation
- 66
- Träger
- 80
- Klebeband
- 81
- Schutz-/Trennband
- 82
- Schlitz
- 83
- Klebemasse
- 84
- Träger
- 85
- Klebemasse
- 86
- Träger
- 87
- Klebemasse
- 88
- Schutz-/Trennband
- 90
- Klebeband
- 91
- Schutz-/Trennband
- 92
- Klebemasse
- 93
- Träger
- 94
- Klebemasse
- 95
- Träger
- 96
- Klebemasse
- 97
- Schutz-/Trennband
- 100
- Antriebsscheibe
- 101
- Zahnriemen
- 102
- Umlenkrolle
- 103
- Riemenscheibe
- 104
- Umlenkrolle
- 105
- Riemenscheibe
- 106
- Riemenscheibe
- 107
- Mehrstellungszylinder
1. Vorrichtung zur Vorbereitung einer Vorratspapierbahnrolle für den fliegenden Rollenwechsel
mit einer Lineareinheit (10), an der eine Quertraverse (13) sowie eine Führungsschiene
(11) vorgesehen sind, auf der ein Auftragsgerät (30) parallel oder geneigt zur Achse
der Vorratspapierbahnrolle (50) verschiebbar ist und an einem Grundkörper (31) des
Auftragsgeräts (30) ein gegenüber dem Grundkörper (31) verschiebbares Schiebestück
(32) vorgesehen ist, an dem eine Halterung (35) zum Abwickeln einer Klebebandrolle
(45) und eine weitere Halterung (36) zum Aufwickeln eines Schutzbandes (81, 91), eine
Auftragseinheit (37) mit Gleitstücken (38), mindestens eine Auftragsrolle (39) sowie
ein Schneidmesser (40) für das Klebeband (80, 90) und/oder Schutzband (81, 91) sowie
ein Papierschneidmesser (41) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebestück (32) in Führungen (33) geführt wird und durch einen - im Grundkörper
(31) drehbar gelagerten - Exzenter (34), der in eine Ausnehmung des Schiebestücks
(32) eingreift, in eine Auftrags- und in eine Schnittstellung für das Klebeband (80,
90) sowie in eine Stellung zum Schneiden des vorbestimmten Papierbahnanfangs (53)
positionierbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeband (80, 90) in der Auftragsstellung des Schiebestücks (32) durch die Auftragsrolle
(39) auf die Vorratspapierbahnrolle (50) gedrückt wird und die Papierbahnoberfläche
seitlich der Auftragsrolle (39) durch federnde Gleitstücke (38) niedergehalten wird,
wobei die Auftragsrolle (39) beim Abrollen auf der Vorratspapierbahnrolle (50) die
- gegen Rückwärtslauf gesperrte - Halterung (36) zum Aufwickeln des Schutzbandes (81,
91) über einen Riementrieb antreibt und die gesamte Breite des Schutzbarides (81,
91) oder nur ein Teilstreifen (81a) auf einen geschlitzten Spannring (43) aufwickelbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Schneidmesser (40) eine federnd bewegliche Gleitplatte (29) vorgesehen ist, welche
das Klebeband (80, 90) während dem Abschneidvorgang auf die Papieroberfläche drückt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stellung des Schiebestücks (32) zum Schneiden des Papierbahnanfangs, das Papierschneidmesser
(41) in einen Längsschlitz der Quertraverse (13) drehbar ist und der vorbestimmte
Papierbahnanfang (53) erzeugbar ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die manuelle Bedienung mit der rechten und linken Hand jeweils in Arbeitsrichtung
spiegelbildlich zueinander aufgebaute Auftragsgeräte (30) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitstücke (38) aus Polytetrafluorethylen bestehen und kleberabweisende Führungsrollen
(44, 46, 47, 48) für die Klebe/Schutzbandführung sowie ein separater Antrieb für die
Halterung (36) des Schutzbands (81, 91) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche der Auftragsrolle (39) im mittleren Bereich ausgenommen ist, so
dass sie das Klebeband (80, 90) nur mit ihren beiden äußeren Bereichen andrückt und
das Aufbringen von Klebeband (80, 90) auf Vorratspapierbahnrollen (50) mit unterschiedlichen
Rollendurchmessern möglich ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lineareinheit (10) mindestens so breit wie die Vorratspapierbahnrolle (50) ist,
an ihren beiden Enden mit Seitenplatten (14) abschließt, welche jeweils um eine Achse
parallel zur Bewegungsrichtung des Auftragsgeräts (30) drehbar sowie an einer Höhenverstelleinrichtung
(5) fixierbar sind und auf der Führungsschiene (11) Anschläge (12, 12') positionierbar
sind, durch welche das Auftragsgerät (30) am Klebeanfang sowie am Klebeende sperrbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (12) die Zurückbewegung des Auftragsgeräts (30) in seine Ausgangsstellung
durch Zurückfedern freigeben.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Lineareinheit (10) Ausrichtmarken (15) vorgesehen sind, durch welche - bei
auf der Vorratspapierbahnrolle (50) aufliegender Quertraverse (13) - die Ausrichtung
des Auftragsgerätes (30) zur Mitte der Vorratspapierbahnrolle (50) einstellbar ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lineareinheit (10) auf einem Wagen (1) oder stationär an einem Rollenwechsler
(60) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen (1) durch lenkbare und biockierbare Räder (3) bezüglich der Vorratspapierbahnrolle
(50) positionierbar sowie fixierbar ist und an seinen Gestellen (4) Gewindespindeln
(5) gelagert sind, welche als Höhenverstelleinrichtungen mit den Seitenplatten (14)
der Lineareinheit (10) zusammenwirken.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung der - auf einem Wagen (1) angeordneten - Lineareinheit (10) bezüglich
der Vorratspapierbahnrolle (50) Spanneinrichtungen (16) zum Spannen und Klemmen von
Spannbändern (17) vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für alle beweglichen Teile. Antriebe vorgesehen sind und durch eine Steuereinheit
koordiniert ansteuerbar sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erfassen des Rollenanfangs (51) eine auf die Vorratspapierbahnrolle (50, 50')
auflegbare Traverse vorgesehen ist, mit welcher die Papierbahn zur Erzeugung des Papierbahnanfangs
(53) über eine Schneidleiste spannbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb für die Linearbewegung des Auftragsgerätes (30) parallel zur Achse der
Vorratspapierbahnrolle (50, 50') ein Zahnriemen vorgesehen ist, der zwischen den beiden
Enden der Lineareinheit (10) umläuft und mit dem Auftragsgerät (30) verbunden ist
sowie als Antrieb für den Zahnriemen ein ansteuerbarer Elektromotor vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Lineareinheit (10) eine Zahnstange vorgesehen ist, mit welcher ein - am Auftragsgerät
(30) drehbar gelagertes - Zahnrad zusammenwirkt, wodurch die Linearbewegung des Auftragsgeräts
(30) in eine Drehbewegung umsetzbar ist und das Zahnrad über eine schaltbare Kupplung
mit einer Antriebsscheibe (100) gekoppelt ist, durch welche über einen Zahnriemen
(101) die Auftragsrolle (39) und die Halterung (36) für das Schutzband antreibbar
sind.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung des Schneidmessers (40) ein Mehrstellungszylinder (107) vorgesehen
ist, mit welchem das Schneidmesser (40) in eine Ruheposition oder in eine Vorpositionierung
- mit auf dem Klebeband aufliegender Gleitplatte (29) - positionierbar ist sowie ein
Arbeitshub zum Abschneiden des aufgetragenen Klebebandes ausführbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anstellung der Gleitstücke (38) an die Papierbahnrolle Pneumatikzylinder vorgesehen
sind.