[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur hydrodynamischen Behandlung eines
eine gewisse Breite aufweisenden Gewebes oder auch Gewirkes mit einem Düsenbalken
und in ihm gelagerten Düsenstreifen mit einer Vielzahl von dicht beieinander angeordneten
Löchern zur Bildung eines Wasservorhangs beim Durchtritt von harten Wasserstrahlen,
die gegen die Garne und deren Kreuzungspunkte des Gewebes od. dgl. gerichtet sind.
Ein für diese Vorrichtung anwendbares Verfahren und ein damit erzielbares Produkt
ist aus der EP-B-0 193 078 entnehmbar. Je nach Garn verteilen sich die einzelnen Fasern
durch die Wasservernadelung nicht parallel zueinander, sie kleben aufeinander und
ergeben nicht das vorbekannte Bild nach Fig. 1,3 der EP.
[0002] Es ist bekannt, die Wasserstrahlen in Laufrichtung der Warenbahn schräg gegen die
Warenbahn zu richten, hier ist auf die US 3 214 819, 3 873 255, 5 737 813, 5 806 155
oder 6 253 429 zu verweisen. Damit können aber durch die Wasserstrahlen nicht Kette
und Schuss eines Gewebes beeinflusst werden. Dies gilt auch für die Lösung nach der
EP-A-0 337 451, nach der die Wasserstrahlen fächerförmig auseinanderstreben. Dabei
stören sich die benachbarten Wasserstrahlen gegenseitig. Eine weitere Lösung der seitlichen
Beeinflussung der Fasern ist in einer Anmeldung zur hydrodynamischen Behandlung eines
Faservlieses, nämlich durch die WO 2002/034987 bekannt geworden. Die Vergleichmäßigung
der Vliesdicke erfolgt durch schräg auftreffende Wasserstrahlen, die aus einem normal
parallel zur Warenbahn angeordneten Wasserbalken austreten, deren Düsenstreifen aber
mit Löchern versehen ist, die schräg zur Warenbahn verlaufen. Gemäß Fig. 5 dieser
WO können die Löcher auch entgegengesetzt nach rechts und links aus dem Wasserbalken
austreten, was den Vorteil hat, dass sich die Warenbahn nicht durch einen einseitigen
Impuls seitlich auf dem tragenden Endlosband verschiebt. Angewendet für ein Gewebe
ergäbe dies die Behandlung der Kettfäden. Eine gleichmäßige Verteilung aller Fasern
eines Gewebes wäre immer noch nicht erreicht.
[0003] Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zu finden, mit der alle Fäden eines Gewebes über ihre ganze
Länge und Verteilung die Fasern ausbreitend mit Wasserstrahlen behandelt werden können.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass zur Verschiebung,
Ausbreitung, Vergleichmäßigung und ggf. auch Splitten der Fasern aller Garne der Düsenbalken
über seine Länge mit gleichem Abstand, aber schräg zur Längsrichtung der Warenbahn
und über dessen ganze Arbeitsbreite ausgerichtet ist und zusätzlich alle Düsenlöcher
des Düsenstreifens nicht senkrecht, aber unter einem Winkel schräg und damit die Wasserstrahlen
schräg gegen die Warenbahn gerichtet sind. Auch hier ist es vorteilhaft, wenn die
austretenden Wasserstrahlen hintereinander angeordneter Düsenbalken oder Düsenstreifen
gegeneinander gerichtete sind, um eine Verschiebung der Gewebebahn auf dem tragenden
Endlosband zu vermeiden.
[0005] Eine Vorrichtung der erfindungsgemäßen Art ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in der Draufsicht eine einfache mit Kette und Schuss gewebte Warenbahn
mit einem sich quer erstreckenden Düsenbalken gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine Warenbahn mit einer Wässerstrahlbehandlung wie sie wünschenswert wäre,
- Fig. 3
- eine Warenbahn mit schräg, aber quer über die Arbeitsbreite der Bahn verlaufenden
Düsenbalken in unterschiedlichen Winkeln zur Laufrichtung,
- Fig. 4
- eine Warenbahn mit quer zur Längsrichtung verlaufendem Düsenbalken, aber mit in diesem
gelagerten Düsenstreifen mit schräg in Segmenten verlaufenden Düsenlöchern,
- Fig. 5
- eine Warenbahn mit schräg verlaufendem Düsenbalken, in dessen Düsenstreifen zwei Düsenlochreihen
mit entgegengesetzt geneigten Löchern eingebracht sind, oder zwei Düsenbalken mit
jeweils nur einer Düsenlochreihe, die dann jeweils entgegengesetzt geneigt sind.
[0006] Eine mit Kette und Schuss gewebte Warenbahn 1 gemäß der EP-B-0 193 078, Fig. 1 läuft
mittels eines vorlaufenden und tragenden Endlosbandes in Richtung des Pfeils 2 und
wird mittels des Düsenbalkens 3, der sich quer über die Warenbahnbreite erstreckt
mit senkrecht auftreffenden harten Wasserstrahlen beaufschlagt. Dies ist Stand der
Technik. Es ist gemäß Fig. 1 auch bekannt, die Düsenstrahlen in Laufrichtung der Warenbahn
oder entgegengesetzt zur Laufrichtung zu neigen. Dies bewirkt aber nicht eine gleichmäßige
Behandlung aller Kett- und Schussfäden in dem Gewebe 1. Wünschenswert ist die Behandlung
gemäß der Fig. 2 bei vorlaufender Warenbahn 1 in Richtung des Pfeils 2.
[0007] Um dies technisch zu erreichen, sind gemäß den Fig. 3 und 5 die Düsenbalken 3' schräg
zur Längsrichtung der Warenbahn 1 und über dessen ganze Arbeitsbreite ausgerichtet
und zusätzlich sind alle Düsenlöcher der Düsenstreifen nicht senkrecht, aber unter
einem Winkel schräg und damit die Wasserstrahlen schräg gegen die Warenbahn gerichtet.
Die Düsenbalken 3' können gemäß Fig. 3 a parallel oder gemäß Fig. 3 b jeweils wechselnd
unter einem Winkel 90° + α oder 90° - α über die Warebahn sich erstrecken.
[0008] Es ist auch vorteilhaft, wenn schräg ausgerichtete und schräg abstrahlende Düsenbalken
kombiniert sind mit Düsenbalken, deren Düsenstreifen Löcher aufweisen, die senkrecht
auf die Warenbahn ausgerichtet sind. So wäre ein Beispiel von Düsenbalken und zugeordneten
Düsenstreifen sinnvoll, das in der Mitte in beiden Richtungen schräg abstrahlende
Düsenlöcher aufweist und vor und nachfolgend ein Düsenbalken angeordnet ist mit Düsenstreifen,
die wie üblich senkrecht auf die Warenbahn ausgerichtet sind.
[0009] Es ist auch gemäß Fig. 4 a möglich, den Düsenbalken 3 quer oder nur leicht geneigt
über die Warenbahn zu bauen, aber den Düsenstreifen mit Düsenlöcher zu versehen, die
nicht parallel zur Erstreckung, sondern schräg und in kurzen voneinander beabstandeten
4 Segmenten 4' nebeneinander angeordnet sind. Dabei verlaufen die Düsenlöcher jeweils
schräg und entgegengesetzt geneigt wie es in Fig. 4 b mit Pfeilen 5 angedeutet ist.
Es ist aber auch möglich, in diesem Fall der Segmente 4 fächerförmig abstrahlende
Düsenlöcher 5' in jedem Segment vorzusehen, die also sowohl senkrecht und in beiden
Richtungen schräg zur Warenbahn spritzen.
[0010] In einem schräg über die Breite der Warenbahn verlaufenden Düsenbalken gemäß Fig.
5 a kann der eine Düsenstreifen Fig. 5 b zwei Reihen von Düsenlöchern aufweisen mit
entgegengesetzt 5 schräg auslaufenden Düsenlöchern, oder es können auch mindestens
zwei Düsenbalken gemäß Fig. 5 c nebeneinander mit jeweils einem Düsenstreifen vorgesehen
sein, die Löcher mit entgegengesetzt 5 geneigten Düsenlöchern aufweisen.
1. Vorrichtung zur hydrodynamischen Behandlung eines eine gewisse Breite aufweisenden
Gewebes oder auch Gewirkes mit einem Düsenbalken und in ihm gelagerten Düsenstreifen
mit einer Vielzahl von dicht beieinander angeordneten Löchern zur Bildung eines Wasservorhangs
beim Durchtritt von harten Wasserstrahlen, die gegen die Garne und deren Kreuzungspunkte
des Gewebes od. dgl. gerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verschiebung, Ausbreitung, Vergleichmäßigung und ggf. auch Splitten der Fasern
der Garne der Düsenbalken (3, 3', 4) über seine Länge mit gleichem Abstand, aber schräg
zur Längsrichtung der Warenbahn (1) und über dessen ganze Arbeitsbreite ausgerichtet
ist und zusätzlich alle Düsenlöcher des Düsenstreifens nicht senkrecht, aber unter
einem Winkel schräg und damit die Wasserstrahlen schräg gegen die Warenbahn gerichtet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der schräg ausgerichteten Wasserstrahlen 5 - 30 Grad, vorzugsweise 10
Grad aus der Lotrechten geneigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Düsenbalken, dessen Düsenstreifen mindestens
zwei Reihen von Düsenlöchern aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenlöcher der beiden benachbarten Reihen in gleicher Neigung des Winkels gegeneinander
gerichtet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3 mit mehreren Düsenbalken, deren Düsenstreifen
mindestens eine Reihe von Düsenlöchern aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweils folgende Düsenbalken einen Düsenstreifen aufweist, dessen Löcher unter
jeweils einem entgegengesetzten, aber gleichen Winkel gegen die Warenbahn gerichtet
ist (Fig. 3, 5 c).
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Düsenbalken mit einem Düsenstreifen, dessen Löcher schräg gegen die Warenbahn
gerichtet sind, kombiniert ist mit einem Düsenbalken mit Düsenstreifen, dessen Löcher
senkrecht zur Warenbahn aufgerichtet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest drei oder vier Düsenbalken nebeneinander angeordnet sind, von denen der
erste einen Düsenstreifen trägt, dessen Löchere senkrecht zur Warenbahn ausgerichtet
sind, einem oder zwei weiteren benachbarten Düsenbalken, dessen oder deren Düsenstreifen
schräg zur Warenbahn und die Löcher beider benachbarter Lochreihen entgegengesetzt
ausgerichtet sind, und letztlich wiederum einem Düsenbalken mit Düsenstreifen, dessen
Löcher senkrecht zur Warenbahn ausgerichtet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenbalken z. B. senkrecht (Fig. 4 a) zur Warenbahnlängsrichtung über der Warenbahn
angeordnet ist, aber in dem Düsenstreifen die Düsenlöcher nicht parallel zur Erstreckung,
sondern schräg und in kurzen von einander beabstandeten (4) Segmenten (4') nebeneinander
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem benachbarten Segment die Richtung der schrägen Löcher für die Düsenstrahlen
entgegengesetzt verläuft (Fig. 4 b).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Segmenten des Düsenstreifens die Löcher fächerförmig ausgerichtet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von zwei hinter- und nebeneinander angeordneten Düsenbalken (Fig. 3 b) die Schrägstellung
wechselt, also einmal unter dem Winkel 90° + α zur Warenbahnlaufrichtung und im folgenden
unter dem Winkel 90° - α.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α ± 10 bis 60°, vorzugsweise 45° beträgt.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer die Warenbahn tragenden,
endlosen umlaufenden Unterlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage ein Endlosband ist, das z. B. waagerecht geführt ist.