[0001] Die Erfindung betrifft eine Platte, insbesondere eine Dämm- und/oder Drainageplatte.
Diese besteht aus einem geblähten, aus einzelnen, zusammenhaftenden Partikeln bestehenden
Schaumstoff, wobei zumindest eine Plattenoberfläche zumindest teilweise insbesondere
durch Schneiden verletzte oder geteilte Partikel aufweist.
[0002] Die eingangs beschriebenen Platten werden zum Beispiel aus einem großen Block herausgeschnitten.
Bei der Herstellung im Block, oder allgemein in einer Form, wird die Oberfläche der
Platte durch die Haut der einzelnen Partikel, zum Beispiel der Schaumstoffperlen usw.,
gebildet. Das Wasseraufnahmevermögen dieser Oberflächen ist verhältnismäßig gering.
[0003] Die Produktion von Platten, die aus entsprechenden Blöcken herausgeschnitten werden,
führt aber dazu, daß fast alle Platten an ihren Plattenoberflächen zumindest teilweise
durch Schneiden verletzte oder geteilte Partikel beziehungsweise Perlen aufweisen.
Diese geöffneten Perlen haben ein deutlich höheres Wasseraufnahmeverhalten, sie durchfeuchten
schneller. Die Wasseraufnahme verschlechtert aber gleichzeitig die Dämmeigenschaften
einer als Dämmplatte eingesetzten Platte.
[0004] Es ist auch bekannt, solche Platten sowohl als Dämm- als auch gleichzeitig als Drainageplatte
einzusetzen.
[0005] Dämm- beziehungsweise Drainageplatten sind im Bauwesen hinlänglich bekannt. Dämmplatten
dienen zum Isolieren des Gebäudes, wobei die Dämmplatte zum Beispiel von der Aussenseite
her am Haus befestigt wird. Die Dämmplatte ist dabei sowohl im Kellerbereich wie auch
im Bereich der Geschosse einsetzbar. Drainageplatten werden eingesetzt, um die Feuchtigkeit
gerade bei den Kellergeschossen vom Gehäuse fernzuhalten. Auch Drainageplatten werden
an der Geschosswand entsprechend befestigt und weisen auf ihrer, dem Gehäuse abgewandten
Seite eine Ausgestaltung auf, derart, dass an der Platte ablaufendes Wasser in den
Kanälen der Drainageplatte geführt ist. In der Regel wird zwischen dem Erdreich und
der Drainageplatte ein Filtervlies angeordnet, um zu vermeiden, dass die Drainagekanäle
durch eingespültes Erdreich verstopft werden.
[0006] Im Stand der Technik ist es bekannt, die verletzten Oberflächen zum Beispiel zu kaschieren.
Dies verteuert natürlich die Herstellung entsprechender Platten, solche Platten kommen
dann, zum Beispiel im Außenbereich, in diesem Bereich nicht zum Einsatz.
[0007] Vor diesem Hintergrund hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, eine Platte
zu entwicklen, die auch in Bereichen einsetzbar ist, wo Feuchtigkeit oder ablaufendes
Wasser anfällt.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Platte wie beschrieben vor,
wobei die Plattenoberfläche verschmolzen ist. Es ist günstig, daß der eingesetzte
Schaumstoff bei entsprechender Wärmeeinwirkung schmilzt und dabei auch seine Struktur
derart verändert, daß die Perlen aufgelöst werden und eine Oberflächenhaut entsteht.
Vorteilhaft dabei ist, daß diese so entstehende Oberflächenhaut wasserresistenter
ist, als die Lösung nach dem Stand der Technik. Das Wasseraufnahmeverhalten ist gegenüber
der Platten, die entsprechend verletzte Perlen an ihrer Oberfläche haben, günstiger,
weil nach der Erfindung weniger oder kein Wasser aufgenommen wird.
[0009] Damit eröffnet sich für diese Art von Platten ein weiterer Anwendungsbereich, diese
können zum Beispiel auch als Drainageplatten zum Beispiel im Kellergeschoß von Gebäuden
auf der Außenseite eingesetzt werden, wo sowohl eine Wasserableiteigenschaft, wie
auch eine Dämmeigenschaft gefordert wird. Durch die nach der Erfindung verminderte
Wasseraufnahme ist das Risiko einer signifikanten Verschlechterung der Isolierung
deutlich reduziert.
[0010] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß die Platte auf Maß
konfektionierbar, insbesondere geschoßhoch oder kellergeschoßhoch ausgebildet ist.
[0011] Die erfindungsgemässe Ausgestaltung erreicht einen erheblichen Vorteil bei der Montage.
Die geschosshohen beziehungsweise auf Mass konfektionierten Dämm- beziehungsweise
Drainageplatten werden über die gesamte Geschosshöhe einstückig angeliefert und mit
wenigen Befestigungsmitteln befestigt.
[0012] Hieraus resultieren erhebliche vorteile.
[0013] In letzter Konsequenz sind für das Befestigen der erfindungsgemässen Platte genau
gleich viele Befestigungsmittel notwendig, wie für die einzelne, kleinformatige Platte
nach dem Stand der Technik. Da die Befestigungsmittel nur das geringe Gewicht der
Platte zu halten sondern nur für eine Fixierung der Platte an dem Gebäude zu sorgen
haben, ist die Lastaufnahme bei der Befestigung vernachlässigbar. Da aber die geschosshohe
Platte eine deutlich grössere Fläche besitzt, sinkt durch die Erfindung der Montageaufwand
für die zu isolierende Fläche erheblich.
[0014] Des Weiteren wird durch die Erfindung der Montageaufwand gesenkt, da die auf Mass
konfektionierten Platten ja gerade auf die Abmessungen des Hauses hergerichtet sind
und keine aufwendigen Anpassarbeiten an der Baustelle, insbesondere an schlecht zugänglichen
Stellen und so weiter durchzuführen sind, die in der Regel immer sehr aufwendig sind.
[0015] Die erfindungsgemässe Ausgestaltung behindert auch den Transport nicht. Üblicherweise
sind die erfindungsgemässen Platten aus einem Material mit geringer Dichte geschaffen
und auch geschosshohe Platten sind daher von einem oder gegebenenfalls von zwei Bauarbeitern
zu transportieren und zu befestigen. Auch der Transport zur Baustelle ist exakt mit
dem gleichen Aufwand verbunden wie nach dem Stand der Technik, da letztendlich die
Dämmung ja durch das verbaute Volumen bestimmt ist und genau dieses Volumen an Dämmstoff
muss entweder mit den kleinformatigen Platten oder nach den masskonfektionierten,
erfindungsgemässen, geschosshohen Platten antransportiert werden.
[0016] Bei der Montage der Platte erspart man sich dabei natürlich auch das aufwenidige
Aufeinanderschichten der einzelnen, kleinformatigen Platten, da die einzelnen, erfindungsgemässen,
geschosshohen Platten nebeneinander gestellt werden und in einem Arbeitsgang eine
Dämmung und/oder Drainage über die gesamte Geschosshöhe realisierbar ist.
[0017] Die grossflächige Ausgestaltung der erfindungsgemässen Platte führt aber auch dazu,
dass deutlich weniger Spalte zwischen den Platten bestehen, die entweder als Undichtigkeit
die Drainageleistung beeinträchtigen können oder auch als Wärmebrücken die Dämmung
beeinträchtigen können.
[0018] Der erfindungsgemässe Vorschlag präsentiert daher in hervorragender Weise eine Platte,
deren Transportaufwand nicht höher ist als die Lösung nach dem Stand der Technik,
deren Montage aber deutlich einfacher und schneller sowie deren Effizienz, also Eigenschaften
am Bauwerk, besser sind.
[0019] Die erfindungsgemässe Platte ist dabei als Dämmplatte, Drainageplatte oder als kombinierte
Dämm-/Drainageplatte ausbildbar. Jede dieser drei verschiedenen, erfindungsgemässen
Varianten umfassen dabei die vorgenannten Vorteile. Günstig ist, dass die erfindungsgemässe
Platte auf Mass konfektioniert ist, das heisst, dass die Platte, ähnlich wie andere,
im Werk hergestellte Elemente (zum Beispiel Betonfertigteile), wie ein fertig verbaubares
Bauelement passend geliefert wird und nicht in mühsamer Arbeit aus vorgefertigten
Massenteilen eine passende Dämmung oder Drainage realisiert werden muss. Dabei ist
der wesentliche vorteil der Erfindung natürlich bei der vertikal angeordneten wand
zu sehen, wenngleich die Erfindung hierauf nicht beschränkt ist sondern zum Beispiel
auch in Decken, Böden einsetzbar ist. Das Konfektionieren auf Mass schliesst daher
nicht aus, dass die Platte zum Beispiel als Standartplatte mit grossen Abmessungen
in grosser Anzahl produziert wird. Auch diese Variante gehört zur Erfindung. Als geschosshohe
Platte wird dabei eine Platte von zum Beispiel mindestens 1,80 m Höhe angesehen. Der
erfindungsgemässe Vorteil einer Einsparung an Materialaufwand wird auch schon dann
erreicht, wenn statt drei Platten nur eine Platte zu montieren ist.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Platte
aus einem Block, insbesondere einem Schaumblock auf Mass, insbesondere thermisch herausgeschnitten
ist. Es ist bekannt, Polystyrol-Dämmplatten zum Beispiel aus entsprechend grossvolumigen
Schaumblöcken herauszuschneiden. Die Herstellungsweise dieser Schaumblöcke erlaubt
es, exakt auf Mass gefertigte Platten zur Verfügung zu stellen. Dabei werden die Platten
aus dem Block herausgeschnitten, wobei dies zum Beispiel durch ein mechanisches Schneiden
zum Beispiel erfolgen kann oder durch ein thermisch unterstütztes Schneiden zum Beispiel
mit Hilfe eines Schneiddrahtes. Der vorteil dieser Herstellungsweise liegt insbesondere
darin, dass ohne jeglichen zusätzlichen Aufwand beliebige Dicken der erfindungsgemässen
Platte realisiert werden kann. Im Vergleich zu einer Herstellung in Formen müssen
dabei unterschiedlich tiefe Formen vorgesehen werden. Die Erfindung bezieht sich aber
gleichwohl natürlich auch auf eine Ausgestaltung, bei welcher zum Beispiel geschosshohe,
auf Mass konfektionierte oder konfektionierbare Platte in entsprechend dafür hergestellten
Formen produziert werden. Auch diese Variante führt zu den erfindungsgemässen vorteilen,
wie geschildert.
[0021] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass in einer weiteren,
erfindungsgemässen Variante im Randbereich ein Falz, insbesondere ein Hakenfalz vorgesehen
ist. Ein solcher Hakenfalz ist zum Beispiel in der deutschen Patentanmeldung 102 06
835. 6 der gleichen Anmelderin ausführlich beschrieben. Auf die Ausführung hierzu
wird an dieser Stelle ausführlich Bezug genommen. Der Hakenfalz ist dabei gegenüber
dem Stufenfalz dahingehend verbessert, dass die aneinandergestellten Platten einander
verhaken und durch eine Bewegung in Plattenebene nicht gelöst werden können. Durch
den Hakenfalz wird also eine höhere Stabilität erreicht. Gleichzeitig ist es möglich
durch die Ausgestaltung mit dem Hakenfalz die Dichtuzzg zwischen den einzelnen Platten,
also im Stossbeziehungsweise Spaltbereich, erheblich zu verbessern. Günstigerweise
wird der Hakenfalz bei der Herstellung der erfindungsgemässen Platte thermisch eingearbeitet.
[0022] Durch eine Ausgestaltung der Platte derart, dass diese insbesondere im Randbereich
unterschiedliche Dicken aufweist wird erreicht, dass der Abdichteffekt (sowohl von
Betonschlämme von innen nach aussen - Kältebrücke - wie von Wasser von aussen nach
innen) der Platte noch verbessert wird. Bei einem Einbau der erfindungsgemässen Platte,
zum Beispiel in einer Betonschalung, führt diese Ausgestaltung im Spaltbereich zwischen
zwei Platten dazu, dass die gesamte Dämmung beziehungsweise Drainage einseitig bei
der ersten Platte an der Schalung ansteht an der an dem Spalt anschliessenden zweiten
Platte, aufgrund der geringeren Dicke etwas zurücksteht. Der nun einfliessende Beton
wird versuchen, diese zurückstehende Dämmstoffplatte nach vorne gegen die Schalung
zu drücken und zusätzliche den Hakenfalzbereich verquetschen und somit dichtend wirken.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Platte ist vorgesehen,
daß Teiloberflächen der verschmolzenen Plattenoberfläche derart winklig zueinander
orientiert sind, daß sich eine Beton- beziehungsweise Putzanhaftrauhigkeit ergibt.
Das Verschmelzen der Plattenoberfläche erfolgt nicht derart, daß eine exakt ebene,
homogene Oberfläche entsteht. Durch das Erwärmen der Plattenoberfläche wird das Material,
welches die Partikel bildet, angeschmolzen, also verflüssigt. Bei der Andrück- und
Absetzbewegung des Heizstempels oder dergleichen, welcher die Oberfläche anwärmt,
werden dabei entsprechende verflüssigte Bereiche der Oberfläche haften bleiben und
bei der Abziehbewegung mitgezogen. Je nachdem, wie diese Bereiche ausgebildet sind,
natürlich auch in Abhängigkeit zu der Temperatur, werden diese Bereiche früher oder
später von dem Heizspiegel getrennt und dann, kurze Zeit danach, erstarren. Es bilden
sich dabei natürlich keine perlenartigen Partikel mehr aus, sondern das zunächst verflüssigte
Partikelmaterial erstarrt durch Abkühlung. Es entsteht somit eine verhältnismäßig
unregelmäßige und vorteilhafterweise rauhe Oberfläche, die insbesondere günstig ist,
um den Haftgrund für Beton, Putz oder andere Anwendungen entsprechend zu verbessern.
[0024] Die Erfindung erlaubt es daher, daß eine solche Platte auch als Dämmplatte, zum Beispiel
im Fassadenbereich Verwendung findet, wo zum Beispiel auf der Außenseite auf die Platte
aufgeputzt wird. Auch durch den Putz eintretende Flüssigkeit wird durch die geschlossene
Oberfläche der Dämmplatte ebenfalls daran gehindert, in die Dämmplatte einzudringen.
[0025] Die beschriebene Rauhigkeit entsteht dabei flächig auf der gesamten Plattenoberfläche,
eben überall dort, wo diese, bevorzugt durch Wärmeeinwirkung gebildete, verschmolzene
Plattenoberfläche entsteht.
[0026] Ein weiterer Vorzug der Erfindung liegt darin, daß die Plattenoberfläche wasserabweisend
ist. Die erfindungsgemäße Platte wird derart bearbeitet, daß ihr Vermögen, Wasser
aufzunehmen, deutlich reduziert oder unterbunden wird. Gegebenenfalls kann dieser
Effekt nicht nur durch das alleinige Verschmelzen der Plattenoberfläche erreicht werden,
sondern gegebenenfalls durch das dosierte, kontrollierte Zubringen von entsprechenden
chemischen Aushärtern oder Abdichtern in die flüssige Phase des Schaumstoffmaterials.
[0027] Es gelingt dadurch, daß kein Wasser in die Dämmstoffplatte beziehungsweise Platte
eingelagert wird, wodurch eine Ausbildung von Kältebrücken zuverlässig unterbunden
wird.
[0028] Dabei hat die Erfindung erkannt, daß es darauf ankommt, in geeigneter weise zumindest
eine Oberfläche der erfindungsgemäßen Dämmstoffplatte so zu verschließen, daß kein
Wasser eindringen kann. Dies ist natürlich die Seite, die dem Wasser, zum Beispiel
im Drainage-Anwendungsfall, zugewandt ist. Dabei werden diese Ergebnisse gemäß der
Erfindung in gleicher Weise bei aus extrudiertem Polystyrol (XPS) geschaffenen Dämmstoffplatten,
wie auch bei aus expandiertem Polystyrol (EPS) mit verletzten Polystyrolperlen an
der Oberfläche ausgestatteten Dämmstoffplatten erreicht.
[0029] Zwar besitzen die aus extrudiertem Polystyrol gebildeten Dämmstoffplatten bereits
eine Schaumhaut beziehungsweise Partikelhaut, die eine gewisse Wasserbarriere darstellt,
jedoch wird auch diese durch den erfindungsgemäßen Vorschlag noch verbessert. Dabei
ist zu beachten, daß der erfindungsgemäße Vorschlag sich nicht allein auf durch vorheriges
Zerschneiden der Platte entstehende, an der Plattenoberfläche zunächst verletzte oder
geteilte Partikel beschränkt. Diese verletzten oder geteilten Partikel werden zum
Beispiel bei dem Verschmelsungsproseß der Plattenoberfläche in gleicher Weise im Sinne
der Erfindung gewonnen.
[0030] Dadurch erreicht die Erfindung, daß zwischen den Perlen verbleibende Kanäle oder
Mikrokanäle, die (zum Beispiel durch Kapillarwirkung) durch eindringendes Wasser gefüllt
werden können, so ebenfalls sicher und zuverlässig abgedichtet werden. Dabei ist zu
beachten, daß natürlich diese Kapillarwirkung sowohl bei Platten mit unverletzten,
wie auch mit verletzten Perlen/Partikeln in gleicher weise besteht.
[0031] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest eine der Oberflächen der Dämmstoffplatte
entsprechend verschlossen ist. Günstig ist es insbesondere, wenn alle Seiten der Dämmstoffplatte
einer entsprechenden Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt sind, daß alle Oberflächen
entsprechend verschlossen sind.
[0032] Soweit im Rahmen dieser Erfindung von einer Dämmstoffplatte oder einer Drainagenplatte
beschränkend gesprochen wird, ist dies nicht für den Erfindungsfall beschränkend auszulegen,
sondern nur beispielhaft für die erfindungsgemäße Platte zu sehen. Die angegebenen
Merkmale sind in gleicher Weise auf die erfindungsgemäße Platte übertragbar.
[0033] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß durch Wärmeeinwirkung
auf die Oberfläche eine Oberflächenverglasung entsteht. Diese Oberflächenverglasung
oder Versinterung rührt daher, daß zum Beispiel Polystyrol ab ca. 100° langsam zu
erweichen und zu sintern beginnt. Der Schmelzprozeß führt also bei einer gewissen
Temperatur zu einer entsprechenden Verglasung beziehungsweise versinterung. Durch
die Versinterung erfolgt ein wasserdichter Verschluß an der Oberfläche, der günstigerweise
exakt an der Außenseite der Dämmstoffplatte entsteht, dort nämlich, wo die größte
Wärmemenge eingeprägt wird. Es entsteht so eine die offenen Perlen in gleicher Weise
verschließende, wie auch die Zwischenräume bei dem extrudierten Polystyrol abdichtende
Schicht, die die Wasseraufnahme extrem behindert, oder sogar unmöglich macht.
[0034] Es ist von Vorteil, dass die Platte zumindest einseitig eine Profilierung aufweist.
Die Profilierung dient dazu, den verbund zwischen der erfindungsgemässen Platte und
einer als Betonwand ausgeführten Wand zu verbessern. Dabei wird die erfindungegemässe
Platte zum Beispiel mit entsprechenden Drahtstiften an der Schalung befestigt, derart,
dass die Schalung für das Einfüllen des Betons freibleibt. Der eingeführte Beton greift
dann in die Profilierung ein und verbindet die Platte fest mit der Betonwand.
[0035] Für die Ausgestaltung der Profilierung sind gemäss der Erfindung mehrere Varianten
möglich. Es ist zum Beispiel vorgesehen, die Profilierung als Rillung auszubilden.
Alternativ ist es möglich, die Profilierung als eine insbesondere netzartige, kanalartige
Anordnung auszubilden. Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Profilierung als eine
Anordnung von in die Platte eingearbeiteten Vertiefungen realisiert ist.
[0036] Insbesondere wird eine regelmässige Anordnung von in die Platte einzuarbeitenden
Vertiefungen vorgesehen, die zum Beispiel auch in einem mechanischen Prozess in einfacher
Weise einzuarbeiten sind. Durch die regelmässige Anordnung der Profilierung wird auch
sichergestellt, dass die Profilierung in einem weiten, ausreichenden Bereich der Platte
für einen Verbund zur Verfügung steht.
[0037] Gemäss der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass zumindest eine Seite der Platte eine
Profilierung aufweist. Gemäss der Erfindung ist es auch möglich, die Platte zum Beispiel
in einer Sandwich-Bauweise einzubauen, bei welcher dann die Platte beidseitig mit
Beton in Berührung steht und dann günstigerweise die Platte auch beidseitig eine entsprechende
Profilierung für eine Verbesserung der Verbindung zwischen Platte und Beton besitzt.
[0038] In einer bevorzugten variante der Erfindung ist vorgesehen, daß die Profilierung
als Drainagekanal und/oder als Putz- beziehungsweise Betonhaftfläche dient. Ein wesentlicher
Vorteil der Platte liegt insbesondere auch darin, daß diese als Kombiplatte mehreren
Anwendungsfällen entsprechen kann. So ist es möglich, daß die Profilierung als Drainagekanal
und gleichzeitig als Putz- beziehungsweise Betonhaftfläche dient und so die Platte
in großen Losen kostengünstig produzierbar ist.
[0039] Im Fall, daß die Platte zum Beispiel auch eine Haftfläche für Putz oder Beton zur
Verfügung stellt, steht dies in Verbindung mit der Rauhigkeit der durch den verschmelzungsprozeß
entstehenden Plattenoberfläche. Es werden hier zwei, einander ergänzende Mechanismen
zur Verfügung gestellt, um eine optimale Verbindung der Platte mit dem Putz beziehungsweise
Beton zu erreichen. Günstig ist es dabei insbesondere, daß die Profilierung mit dem
gleichen Bearbeitungsschritt in die Platte eingebracht wird, wie auch das Verschmelzen
der Plattenoberfläche. Durch einen Bearbeitungsschritt werden damit mehrere Funktionen
beziehungsweise Eigenschaften der Platte geschaffen.
[0040] In einer weiteren, erfindungsgemässen Variante ist vorgesehen, daas die Platte zumindest
einseitig eine Drainage aufweist. Die Drainage oder Drainung dient dazu, für an die
Platte gelangendes Wasser definierte Ablaufkanäle zur Verfügung zu stellen um sicherzustellen,
dass das Wasser vom Bauwerk ferngehalten wird.
[0041] Günstigerweise wird die Drainage als Anordnung von gegenüber der Platte vorstehenden,
zwischen sich jeweils Drainagekanäle bildenden Drainageerhebungen ausgebildet.
[0042] Günstigerweise wird auch bei der Anordnung der Drainageerhebungen bevorzugt eine
regelmässige, auch netzartige Anordnung angestrebt, wodurch sich eine über die Fläche
der Platte gleichbleibende Drainagewirkung einstellt, da die zur Verfügung stehenden
Drainagekanäle über die gesamte Platte in homogener Weise zur Verfügung stehen.
[0043] Für die Ausgestaltung der Drainageerhebungen sind dabei eine Vielzahl unterschiedlicher
Varianten möglich. Diese können zum Beispiel als Eierbecher, Pyramide, Kegel, Scheibe,
Zylinder, würfel oder Quader ausgebildet sein. Die unterschiedlichen Formen bieten
in diesem Zusammenhang mit einem auf der Drainage angeordnetn Filtervlies unterschiedliche
Eigenschaften. So ist zum Beispiel das spezifische Fördervermögen einer als Eierbecherkontur
ausgebildeten Drainageplatte (bei gleicher Höhe der Drainageplatte) höher als die
Anordnung, bei welcher eine Scheibe oder ein Zylinder eingesetzt wird. Eine solche
Anordnung kann zum Beispiel dann von Vorteil sein, wenn von Seiten des an dem Filtervlies
anschliessenden Erdreiches keine hohe Kraftentwicklung zu erwarten ist, da ja eine
Auflage des Filtervlieses auf einer geringeren Auflagefläche eines spitz auslaufenden,
ovalen Eierbechers, Pyramide oder Kegels nicht zu einer Beschädigung des Filtervlieses
führt.
[0044] Ein wesentlicher Vorzug der Erfindung liegt darin, daß, wie bereits beschrieben,
in einem Bearbeitungsschritt die Profilierung in die Platte eingearbeitet wird und
gleichzeitig dabei auch eine Verschmelzung beziehungsweise Verglasung der Plattenoberfläche
erfolgt. Die Anordnung ist dabei so gewählt, daß auch die Seitenflächen der Drainageerhebungen
eine verschmolzene Oberfläche aufweisen. Je nachdem, wie die warme Oberfläche ausgestaltet
ist, die mit der Platte entsprechend zusammenwirkt, wird eine entsprechende Prägung
auf die Platte erfolgen und die entsprechenden Drainageerhebungen ausgebildet. Das
zwischen den Drainageerhebungen liegende Material schmilzt und verteilt sich entsprechend
an den verbleibenden Oberflächen, den Seitenflächen der Drainageerhebungen oder am
Grund der Kanäle beziehungsweise Rille oder Drainagekanälen. Insbesondere entsteht
eine verhältnismäßig dicke Oberfläche, da verhältnismäßig viel Material abzuschmelzen
ist, wodurch auch im Bereich der Seitenflächen der Drainageerhebungen eine ausreichende
Abdichtung erfolgt. Dies ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, da bei ansonsten
fräsender oder durch Heizdraht erfolgenden Herstellung der Drainagekanälen diese Seitenwandungen
der Drainageerhbungen verletzt und offen sind und so ansonsten verstärkt Wasser aufnehmen
könnten. Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird gerade dies sicher vermieden.
[0045] Dabei ist vorgesehen, daß auch die Wandungen der Profilierung geschlossen sind. Da
die Profilierungen oftmals seitliche Wandungen aufweisen, die in einem spitzen bis
rechten Winkel zur eigentlichen Oberfläche der Dämmstoffplatte orientiert sind, wird
klar, daß die Fläche, die dem wasser zugewandt sein kann, entsprechend erhöht wird
und auch diese wandungsflächen günstigerweise geschlossenzellig auszubilden sind.
[0046] Dies wird zum Beispiel dadurch erreicht, daß auch diese Wandungen in gleicher Weise
eine verglasung, versinterung oder Verschmelzung aufweisen wie die übrigen Oberflächenbereiche.
Letztendlich wirken auf die Wandungen ebenfalls entsprechend hohe Temperaturen, um
das Material der Wandungen in gleicher Weise zu behandeln.
[0047] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung setzt dabei das thermische Einprägen nicht für
Dekorationszwecke ein, wo es auf die technische Funktion letztendlich nicht ankommt,
sondern hat eine verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Platte zum Ziel.
Da die erfindungsgemäße Platte sowieso im nicht sichtbaren Bereich verbaut wird, zum
Beispiel als Drainage im Erdreich oder als Dämmplatte an der Fassade, sind dekorative
Aspekte sowieso hier unwesentlich.
[0048] An dieser Stelle wird bemerkt, daß sich die Erfindung nicht auf diese Anwendung der
Platte beschränkt, sie kann natürlich in gleicher Weise zum Beispiel im Decken- oder
Bodenbereich zum Beispiel auch als Sandwich- oder Kombinationsplatte, wie geschildert,
Verwendung finden.
[0049] Ein anderer, erfindungsgemässer Vorteil wird dadurch erreicht, dass die Anordnung
der Drainageerhebungen zumindest bezüglich einer 90°-Teilung oder -Rotation rotationssymmetrisch
ist. So kommt es letztendlich nicht darauf an, in welcher weise eine erfindungsgemässe
Platte verbaut wird, aber die bevorzugten Richtungen sind in der Regel horizontal
oder vertikal. wird kurzfristig doch entschieden, die Platte andersherum, also um
90° gedreht einzubauen, wird exakt das gleiche Fördervermögen bezüglich der Drainage
zur Verfügung gestellt, da die Kanalanordnung beziehungsweise die Anordnung der Drainageerhebungen
jeweils gleichwertig sind.
[0050] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Profilierung
und/oder die Drainage durch eine thermische Bearbeitung der Platte entsteht. Günstigerweise
besteht dabei der Werkstoff der Platte aus einem thermoplastischen Werkstoff wie zum
Beispiel Polystyrol oder Polyurethan. Die Eigenschaft dieses Materials ist derart,
dass es sich durch Wärmeeinwirkung bleibend verändert und so der Oberfläche eine entsprechende
Prägung, sei es als Drainage oder sei es als Profilierung gegeben werden kann. Dabei
werden durch die Bearbeitung nicht nur die durch das Schneiden entstehenden, geschnittenen
Polystyrolkügelchen verfüllt, sondern auch die danebenliegenden Poren, wie sie zum
Beispiel auch bei der Herstellung von in Formen produzierten, kleinformatigen Platten
vorhanden sind, werden verschmolzen. Der Vorteil liegt darin, dass durch die thermische
Bearbeitung nicht nur der jeweiligen Plattenoberfläche eine spezielle Eigenschaft
gegeben werden kann, sondern zusätzlich die Plattenoberfläche eine entsprechende Verbesserung
beziehungsweise Veredelung erfährt.
[0051] Dies ist aber nicht der einzige Vorteil, der durch den Einsatz einer thermischen
Bearbeitung resuliert. So wird zum Beispiel in einer erfindungsgemässen Variante vorgeschlagen,
dass die Platte ein wölbung besitzt. Diese Wölbung kann zum Beispiel durch ein gesteuertes,
thermisches Bearbeiten gerade einer Oberflächenseite erreicht werden. Die thermoplastischen
Eigenschaften des Dämmblockmateriales führt dazu, dass die mit Wärme beaufschlagte
Seite sich zusammenzieht und eine ebene Platte hernach gewölbt wird. Durch entsprechende
Dosierung der wärmemenge, der Temperatur und der Einwirkungszeit ist daher der Prozess
eingehend beherrschbar, die Wölbung mit entsprechenden Radien zu realisieren.
[0052] Neben diesem vorteilhafterweise, verschnittfreien Vorgehen ist es natürlich auch
möglich, entsprechend gewölbte Platten aus dem Schaumblock herauszuschneiden und so
bereits anfänglich eine Wölbung einzuarbeiten. Alle diese varianten gehören zur Erfindung.
[0053] Gemäss der Erfindung wird dabei nicht nur eine Wölbung der Platte in Längs- oder
Querrichtung der Platte verstanden, die Erfindung erlaubt prinzipiell auch die Realisierung
einer sphärisch gewölbten Platte, die also sowohl einen Krümmungsradius in Längs-
wie in Querrichtung aufweist.
[0054] Um die Drainage zu verbessern und insbesondere auch dauerhaft einsetzbar zu halten
ist es bekannt, auf der Drainage ein Filtervlies anzuordnen. Dabei ist es möglich,
das Filtervlies an der Platte zu befestigen, insbesondere an dieser zu verschweissen
oder zu verkleben oder gegebenenfalls auch durch entsprechende Befestigungsmittel
wie Stifte, Haken und dergleichen anzubringen.
[0055] Die Anordnung des Filtervlieses ist dabei zum Beispiel schon werkseitig, auf der
auf Mass produzierten, konfektionierten, erfindungsgemässen Platte angeordnet und
die so ausgestaltete Platte wird verbaufertig an die Baustelle geliefert. Alternativ
ist es natürlich möglich, das Filtervlies werkstattseitig an die angelieferte, erfindungsgemässe
Platte anzubauen. Dabei ist es möglich, das Filtervlies entweder auf der Plattenoberseite,
also zum Beispiel im Bereich der Drainageerhebungen mit der Platte zu verbinden oder
aber das Filtervlies im Falzbereich mit der Platte zu verbinden. Günstigerweise wird
dabei auch das Vlies einstückig auf die Platte aufgezogen, um auch hier keine unter
Umständen gefährliche Stoss- und Überlappbereiches des vlieses vorzusehen.
[0056] Des weiteren umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer als Dämm-
und/oder Drainageplatte ausgebildeten Platte. Es sind Verfahren bekannt, bei welchen
das aufgeschäumte Kunststoffmaterial in Formen eingefüllt wird und so die Dämm- beziehungsweise
Drainageplatten produziert werden. Nachteilig bei einer solchen Ausgestaltung ist,
dass bei verschiedenen Formatwechseln, und sei es auch nur wegen einer unterschiedlichen
Plattendicke, eine neue Form notwendig ist. Ein auf Mass konfektioniertes Herstellen
von Platten ist nach dem Stand der Technik nur mit sehr grossem Aufwand möglich.
[0057] Zur Vereinfachung der Herstellung entsprechender Platten wird vorgeschlagen, dass
die Platte aus einem Schaumblock, insbesondere einem Dämmstoffschaumblock zunächst
herausgeschnitten wird und hernach zumindest eine Seite der Platte eine thermische
Bearbeitung zur Ausbildung einer Profilierung und/oder Drainage erfährt. Gemäss der
Erfindung ist dabei vorgesehen, dass zum Beispiel nur eine Dämmplatte realisiert werden
soll, in dem auf deren Rückseite eine Profilierung angeordnet wird, um zum Beispiel
den verbund der Dämmplatte mit Beton, Putz, Zement, Kleber oder dergleichen zu verbessern.
[0058] In gleicher Weise ist es möglich, eine thermische Bearbeitung zur Ausbildung einer
Drainage vorzusehen, nachdem die Platte aus dem Schaumblock herausgeschnitten ist.
[0059] Das thermische Bearbeiten wird dabei zum Beispiel durch entsprechend ausgebildete,
beheizbare, profilierte Stempel erreicht, die auf die herausgeschnittene Platte aufgedrückt
werden. Da der werkstoff thermoplastisch ist, weicht er unter der Kraft des Stempels
entsprechend zurück und nimmt die Positivkontur der Negativform an.
[0060] Der Vorteil der thermischen Bearbeitung liegt darin, dass gleichzeitig mit einer
entsprechenden Einprägung einer Profilierung oder einer Drainage auf der Platte auch
die Platte selber veredelt wird, dahingehend, dass eine verschmolzene Plattenoberfläche
erreicht wird, durch die die ansonsten an der Oberfläche offen stehenbleibenden Poren
verschlossen werden und so ein Eindringen von Wasser weiter verhindert und reduziert
wird.
[0061] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass die Platte
auf auftragsbezogene Baustellenmasse geschnitten wird. Das Verfahren erlaubt es, exakt
für ein spezielles Bauvorhaben benötigte Bauelemente zu fertigen und vorgefertigt
an die Baustelle zu liefern, wodurch sich der Montageaufwand vor Ort erheblich reduziert.
Dabei ist der Aufwand für eine auftragsbezogene Produktion gering, da ja sowieso jede
Platte aus dem Dämmstoffblock herauszuschneiden ist und wenn entsprechend auftragsbezogene
Daten vorliegen, dann eben auf diese werte. Des Weiteren wird durch die thermische
Bearbeitung gemäss dem Verfahren erreicht, dass die Platte durch die wärmeeinwirkung
gewölbt wird. Insbesondere ein einseitiger Wärmeeintrag führt dazu, dass sich die
Oberfläche dieser mit Wärme beaufschlagten Seite zusammenzieht und so eine Wölbung
resultiert, die zum Beispiel dafür eingesetzt werden kann, eine Platte für gerundete
Oberflächen zu bilden.
[0062] Des Weiteren umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Verarbeitung einer als Dämm-
oder Drainageplatte ausgebildeten Platte, wie sie beschrieben worden ist, wobei vorgeschlagen
wird, dass die Platte in eine Schalung eingestellt wird und hernach Schalung mit Beton
ausgegossen wird. Der Vorteil dieses erfindungsgemässen Verfahrens liegt insbesondere
darin, dass eine geschosshohe Platte von sich aus bereits über die gesamte Schalungshöhe
steht und nicht mit zusätzlichem Aufwand zu fixieren ist. Günstigerweise werden dabei
mehrere, nebeneinander anzuordnende Platten mit ihren Falzen zusammengestellt, wobei
insbesondere der Hakenfalz günstig ist, da sich daraus bereits eine selberstehende
Wand ergibt. Das erfindungsgemässe verfahren funktioniert aber auch schon bei einem
Stufenfalz im Randbereich.
[0063] Das erfindungsgemässe verfahren bietet nicht nur Vorteile bei dem Erstellen eines
Bauwerkes, sondern ist auch in einem Betonfertigteilwerk einsetzbar und auch da von
vorteil, da die Platte exakt auf Mass gefertigt ist und ohne zusätzlichen Aufwand
in einer Serienproduktion verarbeitbar ist. Gegebenenfalls ist es gemäss einer variante
günstig, dass die Platte an einer, bevorzugt der gebäudeausenseitigen Schalung befestigt
beziehungsweise fixiert ist. Es reicht dabei aus, die Platte mit einem oder mit einigen
wenigen Stifen an der Schalung zu befestigen, derart, dass die Platte beim Betonieren
nicht umkippt und das weitere Betonieren behindert.
[0064] Gemäss der Erfindung ist es dabei möglich, mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens
sowohl ein Betonfertigteil, mit zum Beispiel einseitig angeordener Platte vorzusehen,
oder auch eine Mehrschichtkonstruktion in Form einer Sandwichanordnung und so weiter
zu realisieren. Selbstverständlich ist das erfindungsgemässe Verfahren auch auf der
Baustelle einsetzbar.
[0065] Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Platte im eingebauten Zustand,
- Fig. 2
- eine Draufsicht nach Fig. 1,
- Fig. 3
- in einer Draufsicht ein vergrössertes Detail der erfindungsgemässen Platte und
- Fig. 4, 5
- verschiedene Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Platte.
[0066] Die erfindungsgemässe Platte 1 wird, wie in Fig. 1 gezeigt, zum Beispiel auf der
Aussenseite einer Gebäudewand 9 verbaut. Mit 9 ist zum Beispiel eine Kellerwand gezeigt.
Mit Hilfe der erfindungsgemässen Platte 1 wird nun die Aussenseite des Gebäudes gedämmt
und eine Drainage vorgesehen. Im unteren Bereich ist angedeutet, dass die Platte 1
auf dem Fundamentstreifen aufsteht.
[0067] Es ist gut zu erkennen, dass die Platte 1 die gesamte Geschosshöhe, wie sie hier
dargestellt ist, einstückig überdeckt. Es verbleiben einzig und allein vertikal verlaufende
Spaltbereiche der benachbart anstossenden Platten 1.
[0068] Die in Fig. 2 in Draufsicht gezeigte Platte 1 besitzt einen Stufenfalz im Randbereich
10. Wie ausgeführt, können hier eine Vielzahl unterschiedlicher Stufenformen gemäss
der Erfindung realisiert werden. In der Ansicht nach Fig. 1 ist das Filtervlies nicht
gezeigt, wie es aber in der Draufsicht nach Fig. 2 eingesetzt wird. Das Filtervlies
4 dient dazu, die durch die Drainageerhebungen 31 gebildeten Drainagekanäle 30 nicht
durch Erdreich verstopfen zu lassen. Das Filtervlies ist zum Beispiel auf die Platte
1 aufgeklebt oder aufgeschweisst, was zum Beispiel günstigerweise nach der thermischen
Bearbeitung erfolgen kann. Das Filtervlies kann auch nachträglich zum Beispiel in
dieser Weise montiert werden.
[0069] In einer vergrösserten Darstellung zeigt Fig. 3 nochmals in einer Draufsicht den
Randbereich der erfindungsgemässen Platte.
[0070] Die Profilierung 2 wird auf der dem Gebäude 9 zugewandten Seite der Platte 1 durch
Vertiefungen 20 realisiert.
[0071] Durch das erfindungsgemäss vorgeschlagene thermische Bearbeiten der Oberflächen 12,
13 wird zwar die letztendlich resultierende Oberfläche der Platte erheblich vergrössert,
da entsprechende Erhebungen oder Ausnehmungen eingearbeitet werden, gleichzeitig erfahren
aber die Oberflächen 12, 13 auch eine Veredelung beziehungsweise einen Schutz. Die
wärmeeinprägung führt zu einer Verkrustung der Oberfläche und macht somit die Platte
insgesamt wasserresistenter. Dabei ist es günstig, dass thermische Bearbeitung nicht
nur die zur Plattenlängserstreckung liegenden Paralellflächen erwärmt, sondern in
gleicher Weise die dazu rechtwinkligen Bereiche gerade bei den Vertiefungen 20 beziehungsweise
den Drainagekanälen 30. Die Platte erfährt also auf den Oberflächenseiten 12, 13 eine
Veredelung beziehungsweise Verbesserung der wasserresistiven Eigenschaften.
[0072] In Fig. 1 ist als Ausführungsbeispiel für die Gestaltung der Drainage 3 gezeigt,
das scheiben- oder zylinderförmige Drainageerhebungen 31 vorgesehen sind. Die jeweiligen
Mittelpunkte der kreisförmigen Drainageerhebungen 31 liegen an den Schnittpunkten
eines Netzes. Diese Drainagenerhebungen 31 sind jeweils vom gleichen Durchmesser.
Zwischen benachbarten Drainageerhebungen bildet sich ein Drainagekanal 30 aus. Die
Anordnung ist um 90° rotationssymmetrisch, das bedeutet, bei Drehung der Anordnung
um 90° bietet sich genauch das gleiche Drainagekanalverhältnis beziehungsweise die
gleiche Anordnung.
[0073] Ähnliches ist in Fig. 4 gezeigt, wo eine netzartige Drainagekanalstruktur 31 zwischen
als Quader beziehungsweise Würfel ausgebildeten Drainageerhebungen 31 vorgesehen ist.
Auch diese Anordnung ist rotationssymmetrisch.
[0074] Die Ausgestaltung nach Fig. 5, die hier dargestellte wabenstruktur, weicht zwar von
dieser in einer variante bevorzugt geschilderten 90°-Symmetrie ab, ist aber gleichwohl
ebenfalls ein Vorschlag, um eine Drainage 3 zu realisieren. Wabenförmige Drainageerhebungen
31 werden dabei von unter 120° sich schneidenden Drainagekanälen abgegrenzt. Trotzdem
erreicht auch diese Ausgestaltung bei einer Drehung um 90° genau die gleiche Drainage-Ablaufleistung
wie die in Fig. 1 oder in Fig. 4 gezeigte Variante.
[0075] Nach der Erfindung ist aber auch eine Karoanordnung oder achteckige Wabenstruktur
möglich.
[0076] In einer erfindungsgemässen Variante ist auch vorgesehen, dass an Stelle einer auf
der Aussenseite angeordneten Drainage diese glatt ausgebildet ist, da eine glatte
Platte eine bessere Putzhaftigkeit bringt.
[0077] Es ist auch gefunden worden, dass die thermische Verkrustung der Oberfläche unter
gewissen voraussetzungen auch die Putzhaftigkeit verbessert, da die Verkrustung eine
für den Putz besseren Untergrund zu schaffen vermag.
[0078] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0079] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0080] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0081] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0082] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Platte, insbesondere Dämm- und/oder Drainageplatte, die aus einem geblähten, aus einzelnen
zusammenhaftenden Partikeln bestehenden Schaumstoff gebildet ist, wobei zumindest
eine Plattenoberfläche zumindest teilweise insbesondere durch Schneiden verletzte
oder geteilte Partikel aufweist, gekennzeichnet durch eine verschmolzene Plattenoberfläche.
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) auf Maß konfektionierbar, insbesondere geschoßhoch oder kellergeschoßhoch
ausgebildet ist und/oder Teiloberflächen der verschmolzenen Plattenoberfläche derart
winklig zueinander orientiert sind, daß sich eine Beton- beziehungsweise Putzanhaftrauhigkeit
ergibt.
3. latte nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Randbereich (10) der Platte ein Falz, insbesondere ein Hakenfalz vorgesehen ist
und/oder die Platte (1) insbesondere im Randbereich (10) unterschiedliche Dicken aufweist.
4. latte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wasserabweisende Plattenoberflächen und/oder eine, durch Wärmeeinwirkung auf die Oberfläche entstehende Oberflächenverglasung.
5. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle Plattenoberflächen verschmolzen und daher geschlossen sind und/oder die Platte
(1) zumindest einseitig eine, insbesondere durch Wärme- und/oder Druckeinwirkung auf
die Oberfläche gebildete Profilierung (2) aufweist.
6. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung (2) als Rillung ausgebildet ist und/oder die Profilierung (2) als
eine, insbesondere netzartige Kanalanordnung ausgebildet ist und/oder die Profilierung
(2) als eine, insbesondere regelmäßige Anordnung von in die Platte eingearbeiteten
Vertiefungen (20) ausgebildet ist und/oder die Platte (1) durch die Profilierung (2)
mit einem Betonelement, insbesondere einem Betonfertigteil, Betonwand oder Betondecke
verbindbar ist und/oder die Profilierung als Drainagekanal und/oder als Putz- beziehungsweise
Betonhaftfläche dient.
7. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) zumindest einseitig eine Drainage (3) aufweist, insbesondere die Drainage
(3) als Anordnung von gegenüber der Platte (1) vorstehenden, zwischen sich jeweils
Drainagekanäle (30) bildenden Drainageerhebungen (31) ausgebildet ist.
8. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine regelmäßige, netzartige Anordnung der Drainageerhebungen (31) und/oder die Drainageerhe-bungen
(31) als Eierbecher, Pyramide, Kegel, Scheibe, Zylinder, Würfel oder Quader ausgebildet
sind und/oder die Seitenflächen der Drainageerhebungen eine verschmolzene Oberfläche
aufweisen.
9. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zumindest auf eine 90° Rotation bezogene, rotationssymmetrische Anordnung der
Drainageerhebungen und/oder eine bei einer Rotation der Platte um 90° gleichen Drainage-Ablaufleistung
der Platte.
10. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1) aus Polystyrol oder Polyurethan besteht und/oder die Platte eine Wölbung
aufweist und/oder auf der Drainage (3) ein Filtervlies (4) angeordnet ist.
11. Platte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtervlies (4) an der Platte befestigt, insbesondere verschweißt oder verklebt
ist und/oder das Filtervlies (4) auf der Plattenoberseite (13) oder im Falzbereich
mit der Platte verbunden ist.