[0001] Die Erfindung betrifft einen Common-Rail-Injektor mit einem Injektorgehäuse, das
einen Kraftstoffzulauf aufweist, der mit einer zentralen Kraftstoffhochdruckquelle
außerhalb des Injektorgehäuses und mit einem Druckraum innerhalb des Injektorgehäuses
in Verbindung steht, aus dem, in Abhängigkeit von dem Druck in einem Düsennadelsteuerraum,
mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine
eingespritzt wird, wenn eine Düsennadel von ihrem Sitz abhebt, wobei der Düsennadelsteuerraum
mit einem Aktordruckraum in Verbindung steht, der durch einen Aktor, insbesondere
einen Piezoaktor, begrenzt wird.
Stand der Technik
[0002] Wenn der Druck in einem Steuerraum durch einen Aktor, insbesondere einen Piezoaktor,
gesteuert wird, spricht man auch von einer direkten Düsennadelsteuerung. Zum Erreichen
guter Emissionsergebnisse ist eine kleine Einspritzrate zu Beginn der Einspritzung
vorteilhaft.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Common-Rail-Inkektor mit einem Injektorgehäuse,
das einen Kraftstoffzulauf aufweist, der mit einer zentralen Kraftstoffhochdruckquelle
außerhalb des Injektorgehäuses und mit einem Druckraum innerhalb des Injektorgehäuses
in Verbindung steht, aus dem, in Abhängigkeit von dem Druck in einem Düsennadelsteuerraum,
mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine
eingespritzt wird, wenn eine Düsennadel von ihrem Sitz abhebt, wobei der Düsennadelsteuerraum
mit einem Aktordruckraum in Verbindung steht, der durch einen Aktor, insbesondere
einen Piezoaktor, begrenzt wird, zu schaffen der bei einer direkten Düsennadelsteuerung
ein langsames Öffnen der Düsennadel ermöglicht.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die Aufgabe ist bei einem Common-Rail-Injektor, mit einem Injektorgehäuse, das einen
Kraftstoffzulauf aufweist, der mit einer zentralen Kraftstoffhochdruckquelle außerhalb
des Injektorgehäuses und mit einem Druckraum innerhalb des Injektorgehäuses in Verbindung
steht, aus dem, in Abhängigkeit von dem Druck in einem Düsennadelsteuerraum, mit Hochdruck
beaufschlagter Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt
wird, wenn eine Düsennadel von ihrem Sitz abhebt, wobei der Düsennadelsteuerraum mit
einem Aktordruckraum in Verbindung steht, der durch einen Aktor, insbesondere einen
Piezoaktor, begrenzt wird, dadurch gelöst, dass zwischen dem Aktordruckraum und dem
Düsennadelsteuerraum eine Drosseleinrichtung angeordnet ist, die beim Entleeren des
Düsennadelsteuerraums einen kleineren Durchfluss von dem Düsennadelsteuerraum in den
Aktordruckraum ermöglicht als beim Befüllen des Düsennadelsteuerraums von dem Aktordruckraum
in den Düsennadelsteuerraum. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter
einem direkten Steuern des Drucks in dem Düsennadelsteuerraum das Erzeugen eines Druckabfalls
und/oder eines Druckanstiegs infolge einer Volumenänderung des Aktors verstanden.
Um eine solche direkte Steuerung zu ermöglichen, steht der Düsennadelsteuerraum mit
dem Aktordruckraum in Verbindung, der durch eine Stirnfläche des Aktors oder eines
mit dem Aktor gekoppelten beziehungsweise an dem Aktor angebrachten Aktorkopfs begrenzt
wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Düsennadelsteuerraum als Dämpfungsraum
ausgebildet. Zum Ein- beziehungsweise Ausströmen von Kraftstoff in den beziehungsweise
aus dem Düsennadelsteuerraum stehen unterschiedliche Strömungsquerschnitte zur Verfügung.
Der Düsennadelsteuerraum und der Aktordruckraum bilden gleichzeitig einen hydraulischen
Koppler zum Ausgleich von Temperaturdehnungen und zur Kraft/Wegübersetzung.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Drosseleinrichtung so gestaltet und angeordnet ist, dass sie nur beim Entleeren
des Düsennadelsteuerraums ihre Drosselwirkung entfaltet und beim Befüllen des Düsennadelsteuerraums
keine Drosselwirkung entfaltet, sondern einen ungehinderten Durchtritt von Kraftstoff
gewährleistet. Die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit der Düsennadel können unabhängig
voneinander eingestellt werden.
[0006] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Drosseleinrichtung einen Drosselkolben umfasst, der ein Durchgangsloch aufweist,
das einen gedrosselten Durchtritt von Kraftstoff von dem Düsennadelsteuerraum in den
Aktordruckraum ermöglicht. Beim Öffnen der Düsennadel wird Kraftstoff über das als
Drosselstelle wirkende Durchgangsloch aus dem Düsennadelsteuerraum verdrängt.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Drosselkolben durch eine Federeinrichtung in abdichtender Weise so gegen
einen Dichtsitz vorgespannt ist, dass der Drosselkolben von seinem Dichtsitz abhebt,
wenn der Düsennadelsteuerraum befüllt wird. Wenn der Drosselkolben von seinem Dichtsitz
abhebt, dann steht zum Befüllen des Düsennadelsteuerraums ein größerer Strömungsquerschnitt
zur Verfügung, wodurch ein schnelles Schließen der Düsennadel ermöglicht wird.
[0008] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Drosselkolben einen Hubanschlag für die Düsennadel bildet. Über die Länge
des Drosselkolbens kann der Hub der Düsennadel eingestellt werden.
[0009] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Düsennadelsteuerraum über eine asymmetrische Drosseleinrichtung entleerbar
und befüllbar ist, die in Befüllungsrichtung einen größeren Durchfluss ermöglicht
als in Entleerungsrichtung. Dadurch kann das gewünschte gedämpfte Nadelöffnen und
schnelle Nadelschließen auf besonders einfache Art und Weise erreicht werden.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Drosseleinrichtung im Wesentlichen die Gestalt einer Düse aufweist, deren
Querschnitt zum Düsennadelsteuerraum hin zunimmt. Dadurch ist der Durchfluss durch
die Drossel in Befüllungsrichtung des Düsennadelsteuerraums beim Nadelschließen größer
als beim Entleeren des Düsennadelsteuerraums beim Nadelöffnen.
[0011] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Injektorgehäuse einen Düsenkörper, in dem die Düsennadel aufgenommen ist,
und einen Injektorkörper umfasst, in dem der Aktor aufgenommen ist, wobei zwischen
dem Injektorkörper und dem Düsenkörper ein Zwischenkörper angeordnet ist, in dem die
Drosseleinrichtung angeordnet ist. Dadurch wird die Herstellung des erfindungsgemäßen
Injektors vereinfacht.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Düsennadelsteuerraum radial außen durch eine Düsennadelsteuerraumbegrenzungshülse
begrenzt ist, die an dem brennraumfernen Ende der Düsennadel hin und her bewegbar
geführt ist. Der in radialer Richtung von der Düsennadelsteuerraumbegrenzungshülse
begrenzte Steuerraum wird in axialer Richtung durch die brennraumferne Stirnfläche
der Düsennadel und das Injektorsgehäuse begrenzt.
[0013] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Injektors ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktordruckraum radial außen durch eine Aktordruckraumbegrenzungshülse begrenzt
ist, die an dem brennraumnahen Ende des Aktors hin und her bewegbar geführt ist. Vorzugsweise
ist der Piezoaktor dauernd bestromt. Wenn der Piezoaktor stromlos geschaltet wird,
dann verkürzt sich dieser, wodurch der Druck in dem Aktordruckraum und dem damit kommunizierenden
Steuerraum sinkt, so dass die Düsennadel von ihrem Sitz abhebt und mindestens ein
Spritzloch freigibt, durch das mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff in den Brennraum
eingespritzt wird.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
Zeichnung
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Common-Rail-Injektors im Längsschnitt
und
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Common-Rail-Injektors im Längsschnitt.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0016] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Common-Rail-Injektors
im Längsschnitt dargestellt. Der dargestellte Common-Rail-Injektor weist ein insgesamt
mit 1 bezeichnetes Injektorgehäuse auf. Das Injektorgehäuse 1 umfasst einen Düsenkörper
2, der mit seinem unteren freien Ende in den Brennraum der zu versorgenden Brennkraftmaschine
ragt. Mit seiner oberen, brennraumfernen Stirnfläche ist der Düsenkörper 2 mittels
einer (nicht dargestellten) Spannmutter axial gegen einen Zwischenkörper 3 und einen
Injektorkörper 4 verspannt.
[0017] In dem Düsenkörper 2 ist eine axiale Führungsbohrung 6 ausgespart. In der Führungsbohrung
6 ist eine Düsennadel 8 axial verschiebbar geführt. An der Spitze 9 der Düsennadel
8 ist eine Dichtkante 10 ausgebildet, die mit einem Dichtsitz beziehungsweise mit
einer Dichtfläche 11 zusammenwirkt, der beziehungsweise die an dem Düsenkörper 2 ausgebildet
ist. Wenn sich die Spitze 9 der Düsennadel 8 mit ihrer Dichtkante 10 in Anlage an
dem Dichtsitz 11 befindet, sind zwei Spritzlöcher 13 und 14 in dem Düsenkörper 2 verschlossen.
Wenn die Düsennadelspitze 9 mit der Dichtkante 10 von ihrem Dichtsitz abhebt, dann
wird mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff durch die Spritzlöcher 13 und 14 in den
Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt.
[0018] Ausgehend von der Spitze 9 weist die Düsennadel 8 einen Druckraumabschnitt 15 auf,
der im Wesentlichen kreiszylinderförmig ausgebildet ist. Auf den Druckraumabschnitt
15 folgt ein sich kegelstumpfartig erweiternder Abschnitt 16, der auch als Druckschulter
bezeichnet wird. Die Abschnitte 15 und 16 sind, zumindest teilweise, in einem Druckraum
17 angeordnet, der zwischen der Düsennadel 8 und dem Düsenkörper 2 ausgebildet ist.
Auf den sich kegelstumpfartig erweiternden Abschnitt 16 folgt ein im Wesentlichen
kreiszylinderförmiger Führungsabschnitt 18. Der Führungsabschnitt 18 ist in der axialen
Führungsbohrung 6 des Düsenkörpers 2 hin und her bewegbar geführt. Durch Abflachungen
19, 20, die an dem Führungsabschnitt 18 ausgebildet sind, wird eine Fluidverbindung
zwischen dem Druckraum 17 und einem Düsenfederraum 22 geschaffen, der an dem brennraumfernen
Ende des Düsenkörpers 2 vorgesehen ist.
[0019] Der Düsenfederraum 22 steht über einen Verbindungskanal 24, der in dem Zwischenkörper
3 ausgebildet ist, mit einem Aktorraum 25 in Verbindung. Der Aktorraum 25 wiederum
steht über einen Zulaufkanal 26 mit einem Kraftstoffhochdruckspeicher 28 in Verbindung,
der auch als Common-Rail bezeichnet wird. In dem Aktorraum 25 ist ein Piezoaktor 30
angeordnet, an dessen brennraumfernen Ende ein Aktorfuß 31 angebracht ist, der in
abdichtender Art und Weise an dem Injektorkörper 4 anliegt.
[0020] An seinem brennraumnahen Ende ist an dem Piezoaktor 30 ein Piezoaktorkopf 32 angebracht,
der auch als Kopplerkolben bezeichnet wird. Der Piezoaktorkopf 32 hat im Wesentlichen
die Gestalt eines geraden Kreiszylinders, an dessen brennraumnahen Ende eine Aktordruckraumbegrenzungshülse
34 hin und her bewegbar geführt ist. Zwischen der Aktordruckraumbegrenzungshülse 34
und dem Aktorkopf 31 ist ausreichend Spiel vorgesehen, so dass mit Hochdruck beaufschlagter
Kraftstoff in einen Aktordruckraum 35 gelangt, der in radialer Richtung durch die
Aktordruckraumbegrenzungshülse 34 begrenzt ist.
[0021] An dem brennraumfernen Ende des Piezoaktorkopfes 32 ist ein Bund 36 ausgebildet.
Zwischen dem Bund 36 und dem brennraumfernen Ende der Aktordruckraumbegrenzungshülse
34 ist eine Schraubendruckfeder 37 eingespannt, durch die eine an dem brennraumnahen
Ende der Aktordruckraumbegrenzungshülse 34 ausgebildete Beißkante 38 in abdichtender
Art und Weise gegen den Zwischenkörper 3 gedrückt wird. In axialer Richtung wird der
Aktordruckraum 35 durch den Piezoaktor 32 und den Zwischenkörper 3 begrenzt.
[0022] In dem Zwischenkörper 3 ist ein Durchgangsloch 39 vorgesehen, das zum Brennraum hin
einen im Durchmesser erweiterten Abschnitt 40 aufweist. Zwischen dem erweiterten Abschnitt
40 und dem Durchgangsloch 35 ist ein Absatz 41 ausgebildet, der eine Dichtkante bildet.
An der Dichtkante 41 befindet sich ein Drosselkolben 42 mit seiner brennraumfernen
Stirnfläche in abdichtender Art und Weise in Anlage. Der Drosselkolben 42 weist ein
zentrales Durchgangsloch 44 auf, das eine gedrosselte Verbindung zwischen dem Aktordruckraum
35 und einem Düsennadelsteuerraum 46 schafft, in dem der Drosselkolben 42 in axialer
Richtung hin und her bewegbar aufgenommen ist. Zwischen dem Drosselkolben 42 und dem
brennraumfernen Ende der Düsennadel 8 ist eine Schraubendruckfeder 47 eingespannt,
durch welche der Drosselkolben 42 mit seiner brennraumfernen Stirnfläche in abdichtender
Art und Weise gegen die Dichtkante 41 gedrückt wird.
[0023] Der Düsennadelsteuerraum 46 wird in radialer Richtung durch den erweiterten Abschnitt
40 des Zwischenkörpers 3 und durch eine Düsennadelsteuerraumbegrenzungshülse 49 begrenzt,
die an einen brennraumfernen Endabschnitt 51 der Düsennadel 8 in axialer Richtung
hin und her bewegbar geführt ist. Zwischen dem Endabschnitt 51 der Düsennadel 8 und
dem Führungsabschnitt 18 ist an der Düsennadel 8 ein Bund 52 ausgebildet. Zwischen
dem Bund 52 und dem brennraumnahen Ende der Düsennadelsteuerraumbegrenzungshülse 49
ist eine Düsennadelfeder 54 eingespannt. Durch die Vorspannkraft der Düsennadelfeder
54 wird einerseits eine Beißkante 55, die an dem brennraumfernen Ende der Düsennadelsteuerraumbegrenzungshülse
49 ausgebildet ist, in abdichtender Art und Weise gegen den Düsenkörper 3 gedrückt.
Andererseits wird durch die Vorspannkraft der Düsennadelfeder 54 die Spitze 9 der
Düsennadel 8 in abdichtender Art und Weise mit der Dichtkante 10 gegen die Dichtfläche
11 gedrückt.
[0024] Der Piezoaktorkopf 30, der Aktordruckraum 35, der Düsennadelsteuerraum 46 und das
brennraumferne Ende der Düsennadel 8 bilden einen hydraulischen Koppler, der einen
Ausgleich von Temperaturausdehnungen und eine Kraft/Wegübersetzung zwischen dem Piezoaktor
30 und der Düsennadel 8 ermöglicht. Der Piezoaktor 30 ist in dem Aktorraum 25 von
Raildruck umgeben. Im Ruhezustand ist der Piezoaktor 30 aufgeladen und hat seine maximale
Längsausdehnung. Im Ruhezustand herrscht in dem Aktorraum 25, dem Aktordruckraum 35,
dem Düsennadelsteuerraum 46, dem Düsenfederraum 22 und dem Druckraum 17 Raildruck.
[0025] Zur Ansteuerung des Injektors wird der Piezoaktor 30 entladen und zieht sich dabei
zusammen. Dadurch fällt der Druck in dem Aktordruckraum 35 und dem Düsennadelsteuerraum
46. Der Druckabfall in dem Düsennadelsteuerraum 46 bewirkt, dass die Düsennadel 8
vom Brennraum weg bewegt wird, so dass die an der Spitze 9 der Düsennadel 8 ausgebildete
Dichtkante 10 von dem Dichtsitz 11 abhebt. Bei der Öffnungsbewegung der Düsennadel
8 wird Kraftstoff aus dem Düsennadelsteuerraum 46 verdrängt. Der Kraftstoff kann nur
durch das relativ kleine, eine Drossel bildende Durchgangsloch 44 in dem Drosselkolben
44 entweichen. Dadurch wird ein langsames Öffnen der Düsennadel 8 erreicht. Die Öffnungsgeschwindigkeit
der Düsennadel 8 ist über den Durchmesser des Durchgangslochs 44 in dem Drosselkolben
42 einstellbar.
[0026] Zum Schließen der Düsennadel 8 wird der Piezoaktor 30 wieder beladen, wobei er sich
ausdehnt. Dadurch entsteht in dem Aktordruckraum 35 ein Überdruck. Dieser Überdruck
bewirkt, dass der Drosselkolben 42 von der Dichtkante 41 abhebt, so dass der mit Überdruck
beaufschlagte Kraftstoff ungedrosselt an dem Drosselkolben 42 vorbei in den Düsennadelsteuerraum
46 entweichen kann. Dadurch wird ein schnelles Schließen der Düsennadel 8 erreicht.
Zum Abstimmen der Nadelschließgeschwindigkeit kann eine weitere Drossel in dem Durchgangsloch
39 vorgesehen werden.
[0027] In Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Injektors
im Längsschnitt dargestellt. Zur Bezeichnung gleicher Teile werden die gleichen Bezugszeichen
verwendet. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die vorangegangene Beschreibung
der Figur 1 verwiesen. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede zwischen den beiden
Ausführungsbeispielen eingegangen.
[0028] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel steht der Aktordruckraum 35
über eine asymmetrische Drossel 70 mit dem Düsennadelsteuerraum 46 in Verbindung.
Die Drossel 70 erweitert sich düsenförmig zu dem Düsennadelsteuerraum 46 hin. Die
düsenförmige Drossel ermöglicht einen unterschiedlichen Durchfluss in Ein- und Ausströmrichtung
zu dem Düsennadelsteuerraum 46, der auch als Dämpferraum bezeichnet wird. Somit kann
das gewünschte langsame Nadelöffnen und schnelle Nadelschließen ohne zusätzliches
Ventil erreicht werden. Die Drossel 70 ist in dem Zwischenkörper 3 ausgebildet.
1. Common-Rail-Injektor mit einem Injektorgehäuse (1), das einen Kraftstoffzulauf (26)
aufweist, der mit einer zentralen Kraftstoffhochdruckquelle (28) außerhalb des Injektorgehäuses
(1) und mit einem Druckraum (17) innerhalb des Injektorgehäuses (1) in Verbindung
steht, aus dem, in Abhängigkeit von dem Druck in einem Düsennadelsteuerraum (46),
mit Hochdruck beaufschlagter Kraftstoff in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine
eingespritzt wird, wenn eine Düsennadel (8) von ihrem Sitz (11) abhebt, wobei der
Düsennadelsteuerraum mit einem Aktordruckraum (35) in Verbindung steht, der durch
einen Aktor (30), insbesondere einen Piezoaktor, begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Aktordruckraum (35) und dem Düsennadelsteuerraum (46) eine Drosseleinrichtung
(42; 70) angeordnet ist, die beim Entleeren des Düsennadelsteuerraums (46) einen kleineren
Durchfluss von dem Düsennadelsteuerraum (46) in den Aktordruckraum (35) ermöglicht
als beim Befüllen des Düsennadelsteuerraums (46) von dem Aktordruckraum (35) in den
Düsennadelsteuerraum (46).
2. Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosseleinrichtung (42;70) so gestaltet und angeordnet ist, dass sie nur beim
Entleeren des Düsennadelsteuerraums (46) ihre Drosselwirkung entfaltet und beim Befüllen
des Düsennadelsteuerraums (46) keine Drosselwirkung entfaltet, sondern einen ungehinderten
Durchtritt von Kraftstoff gewährleistet.
3. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosseleinrichtung einen Drosselkolben (42) umfasst, der ein Durchgangsloch (44)
aufweist, das einen gedrosselten Durchtritt von Kraftstoff von dem Düsennadelsteuerraum
(46) in den Aktordruckraum (35) ermöglicht.
4. Injektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkolben (42) durch eine Federeinrichtung (47) in abdichtender Weise so
gegen einen Dichtsitz (41) vorgespannt ist, dass der Drosselkolben (42) von seinem
Dichtsitz (41) abhebt, wenn der Düsennadelsteuerraum (46) befüllt wird.
5. Injektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkolben (42) einen Hubanschlag für die Düsennadel (8) bildet.
6. Injektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsennadelsteuerraum (46) über eine asymmetrische Drosseleinrichtung (70) entleerbar
und befüllbar ist, die in Befüllungsrichtung einen größeren Durchfluss ermöglicht
als in Entleerungsrichtung.
7. Injektor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosseleinrichtung (70) im Wesentlichen die Gestalt einer Düse aufweist, deren
Querschnitt zum Düsennadelsteuerraum (46) hin zunimmt.
8. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Injektorgehäuse (1) einen Düsenkörper (2), in dem die Düsennadel (8) aufgenommen
ist, und einen Injektorkörper (4) umfasst, in dem der Aktor (30) aufgenommen ist,
wobei zwischen dem Injektorkörper (4) und dem Düsenkörper (2) ein Zwischenkörper (3)
angeordnet ist, in dem die Drosseleinrichtung (42;70) angeordnet ist.
9. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsennadelsteuerraum (46) radial außen durch eine Düsennadelsteuerraumbegrenzungshülse
(49) begrenzt ist, die an dem brennraumfernen Ende der Düsennadel (8) hin und her
bewegbar geführt ist.
10. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktordruckraum (35) radial außen durch eine Aktordurckraumbegrenzungshülse (34)
begrenzt ist, die an dem brennraumnahen Ende des Aktors (30) hin und her bewegbar
geführt ist.