[0001] Die Erfindung betrifft eine Positionssteuerungsvorrichtung für einen elektro-fluidtechnischen
Antrieb mit einer Kraftabgriffseinrichtung und mit einem fluidtechnischen Aktor und
einem elektrischen Aktor zum Antreiben der Kraftabgriffseinrichtung. Die Erfindung
betrifft ferner einen elektro-fluidtechnischen Antrieb mit einer derartigen Positionssteuerungsvorrichtung
sowie ein entsprechendes Verfahren zur Positionssteuerung des Antriebs.
[0002] Eine derartige Positionssteuerungsvorrichtung ist beispielsweise aus der deutschen
Patentschrift DE 195 03 145 C2 bekannt. Der fluidtechnische Aktor ist beispielsweise
ein pneumatischer Zylinder, der elektrische Aktor beispielsweise ein elektrischer
Linearantrieb, ein Spindelantrieb oder dergleichen. Die bekannte Positionssteuerungsvorrichtung
steuert den pneumatischen Aktor so an, das er nahe einer Zielposition, also einem
Positionierort, anhält. Sodann steuert die Positionssteuerungsvorrichtung den elektrischen
Aktor zur Feinpositionierung der Kraftabgriffseinrichtung an. Der pneumatische und
der elektrische Aktor werden sozusagen seriell nacheinander angesteuert. Der pneumatische
Aktor dient ferner als Gewichtsausgleich, der eine Überlastung des elektrischen Aktors
im Dauerbetrieb verhindert. Den beiden Aktoren des bekannten Antriebs kommt demnach
jeweils eine individuelle Funktion zu: der pneumatische Aktor dient zur Grobpositionierung,
und statischen Halten der Kraftabgriffseinrichtung, der elektrische Aktor zur Feinpositionierung
der Kraftabgriffseinrichtung. Der elektrische Aktor gleicht die Nachteile des pneumatischen
Aktors aus, beispielsweise die schlechtere Positionierungsgenauigkeit.
[0003] Weitere Nachteile eines pneumatischen Antriebs sind beispielsweise seine aufwendige
Regelung und sein langsamer Kraftaufbau. Andererseits kann der pneumatische Aktor
große Kräfte bei gleichzeitig geringerer Erwärmung bereitstellen. Der elektrische
Aktor ist zwar schnell und genau, andererseits führt eine Dauerbeanspruchung des elektrischen
Aktors zu starker Erwärmung, was eine komplizierte Kühlung notwendig macht.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen,
die bei einem fluidtechnischen Antrieb der eingangs genannten Art die Vorteile des
fluidtechnischen und des elektrischen Aktor optimal miteinander zu verbinden.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist die Positionssteuerungsvorrichtung der eingangs genannten
Art zum Ermitteln von Soll-Gesamt-Antriebskraftwerten einer von dem fluidtechnischen
Aktor und dem elektrischen Aktor insgesamt zu erbringenden Soll-Gesamt-Antriebskraft
für eine Positionierbewegung der Kraftabgriffseinrichtung hin zu einem der Positionssteuerungsvorrichtung
vorgebbaren Positionierort, zum Ermitteln von Soll-Fluid-Antriebskraftwerten einer
vom fluidtechnischen Aktor zu erbringenden Soll-Fluid-Antriebskraft und zum Ermitteln
von Soll-Elektro-Antriebskraftwerten einer vom elektrischen Aktor zu erbringenden
Soll-Elektro-Antriebskraft ausgestaltet, wobei anhand der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte
die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte und die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte derart ermittelt
werden, dass die Soll-Elektro-Antriebskraft für dynamischere Anteile an der Soll-Gesamt-Antriebskraft
als die Soll-Fluid-Antriebskraft vorgesehen ist. Der erfindungsgemäße elektro-fluidtechnische
Antrieb weist eine derartige Positionssteuerung auf. Ferner ist zur Lösung der Aufgabe
ein Verfahren gemäß einem weiteren unabhängigen Anspruch vorgesehen.
[0006] Anders als bei bekannten Hybridantrieben werden die dynamischen Vorteile des elektrischen
Aktors optimal ausgenutzt. Die dynamischen Anteile der Soll-Gesamt-Antriebskraft sind
insbesondere beim Beschleunigen oder Abbremsen der Kraftabgriffseinrichtung erforderlich.
In diesen Phasen steht beim fluidtechnischen Aktor, beispielsweise bei einem pneumatischen
Aktor, nur eine verhältnismäßig geringe Antriebskraft zur Verfügung. Der elektrische
Aktor gleicht demnach die dynamischen Nachteile des fluidtechnischen Aktors aus. Hat
jedoch beim fluidtechnischen Aktor der Kraftaufbau stattgefunden, wird der elektrische
Aktor sozusagen zurückgesteuert. Die Hauptantriebsbelastung fällt dann dem fluidtechnischen
Aktor zu. Der elektrische Aktor wird dann weniger belastet und kann beispielsweise
abkühlen. Der fluidtechnische Aktor dient zweckmäßigerweise zur Bereitstellung von
Dauerkraft, bei Vertikalbetrieb auch zur Bereitstellung einer Schwerkraftkompensation.
Der elektrische Aktor deckt schnelle Kraftspitzen ab, ist verhältnismäßig gut regelbar
und genau. Der pneumatische und der elektrische Aktor werden erfindungsgemäß vorteilhafterweise
parallel angesteuert.
[0007] Der erfindungsgemäße elektro-fluidtechnische Antrieb, vorzugsweise elektro-pneumatische
Antrieb, ist hoch dynamisch, weißt eine hohe Leistungsdichte auf, ermöglicht eine
exakte Positionierung und erfordert keine oder nur eine verhältnismäßig geringe Kühlung.
Es versteht sich, dass ein erfindungsgemäßer elektro-fluidtechnischer Antrieb auch
mehrere fluidtechnische Aktoren und mehrere elektrische Aktoren enthalten kann und
die erfindungsgemäße Positionssteuerungsvorrichtung zu einer Steuerung/Regelung eines
derartigen elektro-fluidtechnischen Antriebs ausgestaltet ist.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der Beschreibung.
[0009] Der elektrische Aktor erbringt zweckmäßigerweise während einer Anfangsphase einer
Beschleunigungsphase bei der Positionierbewegung der Kraftabgriffseinrichtung einen
größeren Antriebskraftanteil als der fluidtechnische Aktor. Nach dieser Anfangsphase
sind die Verhältnisse vorteilhafterweise umgekehrt, das heißt, dass der fluidtechnische
Aktor einen größeren Antriebskraftanteil erbringt als der elektrische Aktor.
[0010] Prinzipiell können die beiden Aktoren beliebig ausgelegt sein. Der elektrische Aktor
kann größere Antriebskräfte bereitstellen als der fluidtechnische Aktor und umgekehrt.
Bei einer besonders vorteilhaften Auslegungsvariante weist der pneumatische Aktor
eine Nennkraft oder Dauerkraft auf, die etwa der Maximal- oder Spitzenkraft des elektrischen
Aktors entspricht. In der Regel weist der elektrische Aktor eine Spitzenkraft auf,
die etwa seiner vierfachen Nennkraft oder Dauerkraft entspricht. Ein derartiger erfindungsgemäßer
elektro-fluidtechnischer Antrieb stellt etwa die vierfache Dauerkraft als ein vergleichbarer
rein elektrischer Antrieb bereit.
[0011] Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, dass der fluidtechnische Aktor den in zeitlichen
Mittel größeren Antriebskraftanteil erbringt als der elektrische Aktor. Zweckmäßigerweise
erbringt der fluidtechnische Aktor während einer Beschleunigungsphase der Positionierbewegung
der Kraftabgriffseinrichtung einen insgesamt größeren Antriebskraftanteil als der
elektrische Aktor. Dies gilt auch für eine sich an eine Beschleunigungsphase anschließende
Haltephase, bei der die Kraftabgriffseinrichtung am Positionierort gehalten wird.
[0012] Zweckmäßigerweise ermittelt die Positionssteuerungsvorrichtung die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte
und die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte in Abhängigkeit von der Änderungsfrequenz
der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte. Die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte werden vorteilhafterweise
im wesentlichen anhand von Anteilen der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte mit niedriger
Änderungsgeschwindigkeit oder Änderungsfrequenz und die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
in entsprechender Weise im wesentlichen anhand von Anteilen der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte
mit hoher Änderungsgeschwindigkeit oder Änderungsfrequenz gebildet. Beispielsweise
verwendet man zum Ermitteln der Soll-Elektro-Antriebskraftwerte einen Hochpass und
zum Ermitteln der Soll-Fluid-Antriebskraftwerte einen Tiefpass. Auch eine Art Frequenzweiche,
die z.B. aus dem Lautsprecherbau bekannt ist, oder sonstige digitale und/oder analoge
Filter können eingesetzt werden.
[0013] Die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte bilden zweckmäßigerweise Eingangswerte für Druckregelungsmittel
oder Drucksteuerungsmittel für den fluidtechnischen Aktor. Die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
bilden zweckmäßigerweise Eingangswerte für Stromregelungsmittel oder Stromsteuerungsmittel
für den elektrischen Aktor. Die Druckregelungs- oder Steuerungsmittel wirken beispielsweise
auf ein Servoventil oder Proportionalventil, auf Schnellschaltventile oder dergleichen,
mit deren Hilfe die Druckmediumversorgung und die Druckmediumentsorgung des fluidtechnischen
Aktors einstellbar ist. Die Druckregelungsmittel bzw. die Drucksteuerungsmittel enthalten
beispielsweise einen Leistungsverstärker zur Ansteuerung des fluidtechnischen Aktors.
Die Stromregelungsmittel oder die Stromsteuerungsmittel sind vorteilhafterweise zu
einer Fehlerkompensation durch die Druckregelungsmittel bzw. die Drucksteuerungsmittel
verursachten Regelabweichungen ausgestaltet. Man kann also einen qualitativ verhältnismäßig
schlechten Druckregler einsetzen. Dadurch verursacht eventuelle Positionierungs-Ungenauigkeiten
und/oder Kraft-Ungenauigkeiten werden durch die Stromreglungsmittel kompensiert.
[0014] Die Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte werden zweckmäßigerweise von Positionsregelungsmitteln
bereitgestellt. Die Positionsregelungsmittel sind beispielsweise als P-PI-Kaskadenregler,
als Zustandsregler mit Störgrößenbeobachtung und/oder Führungsgrößenaufschaltung ausgestaltet.
Die Stromregelungsmittel und/oder die Druckregelungsmittel und/oder die Positionsregelungsmittel
bilden zweckmäßigerweise einen Bestandteil der Positionssteuerung. Eine vorteilhafte
Struktur der Positionssteuerung sieht dann folgendermaßen aus: die Positionsregelungsmittel
bilden die Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte. Kraftaufteilungsmittel, beispielsweise
die vorgenannten Filter, teilen die Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte in Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
und Soll-Fluid-Antriebskraftwerte auf, mit denen die Stromregelungsmittel bzw. die
Druckregelungsmittel beaufschlagt werden.
[0015] Es versteht sich, dass der erfindungsgemäße Hybridantrieb zweckmäßigerweise auch
die bereits bekannten Funktionen bereitstellt, beispielsweise dass der elektrische
Aktor zu einer Feinpositionierung der Kraftabgriffseinrichtung angesteuert wird und
der fluidtechnische Aktor statische Haltkräfte, beispielsweise beim Vertikalbetrieb,
bereitstellt. Statische Antriebskraftanteile werden sozusagen automatisch beispielsweise
durch den oben erläuterten Tiefpass dem fluidtechnischen Aktor zugeordnet.
[0016] Die Positionssteuerungsvorrichtung ist zweckmäßigerweise universell einsetzbar. Bei
fehlendem oder inaktivem elektrischem Aktor steuert sie ausschließlich den fluidtechnischen
Aktor an, bei fehlendem fluidtechnischem Aktor ausschließlich den elektrischen Aktor.
Diese vorteilhafte Eigenschaft der Positionssteuerungsvorrichtung kommt z.B. beim
Ausfall von einem der Aktoren zum Tragen. Andererseits kann sie vorteilhaft auch bei
einem modularen Konzept eingesetzt werden, das für den elektro-fluidtechnischen Antrieb
bevorzugt ist. Dabei sind der fluidtechnische Aktor und der elektrische Aktor jeweils
ein Modul, die jeweils einzeln oder in Kombination miteinander betrieben werden können.
Im Einzelbetrieb kann eine erfindungsgemäße Positionssteuerungsvorrichtung jedem der
Aktoren individuell zugeordnet werden. Es ist aber auch möglich, dass die Aktoren
baukastenartig miteinander kombiniert werden, wobei beispielsweise ein oder zwei elektrische
Aktoren mit einem fluidtechnischen Aktor oder umgekehrt kombiniert werden und die
Positionssteuerungsfunktion insgesamt von einer erfindungsgemäßen Positionssteuerungsvorrichtung
erbracht wird.
[0017] Ebenfalls modular können Drucksensoren, Positionserfassungsmittel, beispielsweise
eine Wegemesssystem, Schaltventile oder dergleichen mit dem modularen erfindungsgemäßen
elektro-fluidtechnischen Antrieb kombiniert werden. Der elektrische Aktor und der
fluidtechnische Aktor bilden - auch bei modularem Aufbau - zweckmäßigerweise eine
integrierte Antriebseinheit.
[0018] Der elektrische Aktor und der fluidtechnische Aktor sind vorteilhafterweise miteinander
gekoppelte Antriebseinheiten, wobei Linearantriebe und Drehantriebe möglich sind.
Es ist auch eine Kombination aus Linearantrieb und Drehantrieb möglich, wobei beispielsweise
der elektrische Aktor durch einen Drehspindelantrieb und der fluidtechnische Aktor
beispielsweise durch einen linearen Pneumatikzylinder gebildet werden.
[0019] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen elektro-fluidtechnischen Antrieb mit einer erfindungsgemäßen
Positionssteuerungsvorrichtung,
- Figur 2
- Frequenzverläufe von Kraftaufteilungsmitteln der Positionssteuerungsvorrichtung gemäß
Figur 1, und
- Figur 3
- beispielhafte Verläufe einer Soll-Gesamt-Antriebskraft, einer Soll-Fluid-Antriebskraft
und einer Soll-Elektro-Antriebskraft bei dem Antrieb gemäß Figur 1.
[0020] In Figur 1 ist stark schematisiert ein elektro-fluidtechnischer Antrieb 10 mit einem
fluidtechnischen, vorliegend pneumatischen Aktor 11 und einem elektrischen Aktor 12
dargestellt. Die Aktoren 11, 12 treiben gemeinsam ein als Kraftabgriffseinrichtung
dienendes Antriebselement 13 an. Das Antriebselement 13 ist mit einem Kolben 14 des
pneumatischen Aktors 11 und einem Läufer 15 des elektrischen Aktors 12 bewegungsgekoppelt.
Beispielsweise ist das Antriebselement 13 fest mit dem Kolben 14 und dem Läufer 15
verbunden. Das Antriebselement 13 sitzt beispielsweise oben auf dem Kolben 14 sowie
dem Läufer 15 auf. Prinzipiell wäre aber auch ein Antriebselement möglich, das in
Längserstreckungsrichtung, etwa in Richtung eines Positionierungswegs 16, vor die
Aktoren vorsteht.
[0021] Die Aktoren 11, 12 sind vorliegend Linearantriebe. Der elektrische Aktor 12 ist als
Linearmotor ausgeführt. Möglich wäre aber auch eine Ausführung als Drehspindelantrieb,
als Zahnriemenantrieb oder dergleichen.
[0022] Der Kolben 14 und der Läufer 15 und somit das Antriebselement 13 sind entlang des
Positionierungswegs 16 längsbeweglich. Die Position des Antriebselements 13 bzw. des
Kolbens 14 und des Läufers 15 wird durch ein Positionserfassungssystem 17 erfasst,
das z.B. auf magnetischer Basis arbeitet.
[0023] Der Kolben 14 ist in einem Kolbenaufnahmeraum 18 des pneumatischen Aktors 11 längsbeweglich
angeordnet. Der Kolben 14 teilt den Kolbenaufnahmeraum 18 in Teilräume 19, 20. Durch
in die Teilräume 19, 20 ein- bzw. ausströmendes Druckmedium, beispielsweise Druckluft,
wird der Kolben entlang des Positionierungswegs 16 hin und her bewegt.
[0024] Eine Ventilanordnung 22 beaufschlagt die Teilräume 19, 20 mit Druckluft oder lässt
Druckluft aus den Teilräumen 19, 20 ausströmen. Die hierfür erforderliche Druckluft
26 wird über ein Wartungsgerät 25 in die Ventilanordnung 22 eingespeist. Das Wartungsgerät
25 filtert und/oder ölt die Druckluft 26. Die Ventilanordnung 22 enthält beispielsweise
eines oder mehrere Servoventile, Schnellschaltventile oder dergleichen zur dynamischen,
insbesondere hochdynamischen Druckbeaufschlagung bzw. Entlüftung der Teilräume 19,
20.
[0025] Der Läufer 15 wird auf elektrodynamischen Wege entlang des Positionierungswegs 16
hin und herbewegt. Der Läufer 15 enthält beispielsweise einen Permanentmagneten oder
wird durch einen Permanentmagneten gebildet. Durch entsprechende Bestromung einer
nicht dargestellten Spulenanordnung eines Stators 21 wird ein Wander-Magnetfeld erzeugt,
durch das der Läufer 15 entlang des Positionierungswegs 16 hin und her bewegt wird.
[0026] Zur Bestromung des Stators 21 mit Strom 28 ist eine Bestromungsvorrichtung 27, z.B.
eine elektrische Leistungsverstärkeranordnung vorgesehen, die durch ein Netzteil 29
mit elektrischer Energie versorgt wird.
[0027] Der pneumatische Aktor 11 hat zwar einen langsamen Kraftaufbau und eine im Vergleich
zum elektrischen Aktor 12 geringere Positionierungsgenauigkeit. Allerdings stellt
er große Antriebskräfte zur Verfügung, ist preiswert, erwärmt sich selbst bei großer
Leistungsabgabe nicht oder nur geringfügig und erreicht hohe Endgeschwindigkeiten.
Der elektrische Aktor 12 hingegen weist einen schnellen Kraftaufbau auf, ist präzise
regelbar und eignet sich für eine genaue Positionierung des Antriebselements 13 entlang
des Positionierungswegs 16. Allerdings erwärmt sich der elektrische Aktor 12 bei Dauerbetrieb
bzw. bei Bereitstellung großer Antriebskräfte, weist eine geringere Leistungsdichte
auf als der pneumatische Aktor 11 und ist, beispielsweise aufgrund des magnetischen
Läufers 15, vergleichsweise teuer. Eine erfindungsgemäße Positionssteuerungsvorrichtung
30 kombiniert die Vorteile der Aktoren 11, 12 in optimaler Weise miteinander und kompensiert
die jeweiligen Nachteile der Aktoren 11, 12. Die Positionssteuerungsvorrichtung 30
kann z.B. ein separates Modul sein oder in einen Zylinderdeckel des pneumatischen
Aktors 12 integriert sein.
[0028] Die Positionssteuerungsvorrichtung 30 ermöglicht eine Positionierung des Antriebselements
13 an einem vorgebbaren Positionierort entlang des Positionierungswegs 16. Prinzipiell
wäre es aber auch möglich, dass die Positionssteuerungsvorrichtung, die Aktoren 11,
12 so ansteuert, dass jeweils der vollständige Positionierungsweg 16 durchlaufen wird.
Das heißt, dass die vorgebbaren Positionierorte beispielsweise durch End-Anschläge
des Kolbens bzw. des Läufers 15 an Enden des Positionierungswegs 16 gebildet werden.
[0029] Von dem Positionssystem 17 erhalten Positionsregelungsmittel 31 der Positionssteuerungsvorrichtung
30 Positionsistwerte 32, die die jeweilige Position des Antriebselements 13 entlang
des Positionierungswegs 16 repräsentieren. Von einer überlagerten Steuerung 34 erhalten
die Positionsregelungsmittel 31 Positionssollwerte 33. Die Positionssollwerte 33 können
auch in einem Speicher 35 der Positionssteuerungsvorrichtung 30 abgelegt sein. Anhand
der Positionsistwerte 32 und der Positionssollwerte 33 ermitteln die Positionsregelungsmittel
31 Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte 36, die zur Positionierung des Antriebselements
13 an einem durch einen Positionssollwert 33 vorgegebenen Positionierort entlang des
Positionierungswegs 16. Die Positionsregelungsmittel 31 enthalten beispielsweise einen
PID-Regler, einen P-PI-Kaskadenregler, einen Zustandsregler mit Störgrößenbeobachter
und/oder Führungsgrößenaufschaltung oder dergleichen.
[0030] Anhand der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte 36 ermitteln Kraftaufteilungsmittel 37
Soll-Fluid-Antriebskraftwerte 38, die einer vom fluidtechnischen Aktor 11 zu erbringenden
Antriebskraft entsprechen, sowie Soll-Elektro-Antriebskraftwerte 39, die einer vom
elektrischen Aktor 12 zu erbringenden Soll-Elektro-Antriebskraft entsprechen. Insgesamt
ergeben die Antriebskraftwerte 38, 39 die Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte 36. Die Kraftaufteilungsmittel
37 teilen demnach die vom elektropneumatischen Antrieb 10 insgesamt zu erbringende
Antriebskraft in eine pneumatische Komponente 38 und eine elektrische Komponente 39
auf, wobei die elektrische Komponente die dynamischeren Antriebskraftanteile abdeckt
und die pneumatische/fluidtechnische Komponente die vergleichsweise weniger dynamischen
Anteile an der Gesamt-Antriebskraft repräsentiert.
[0031] Die Kraftaufteilungsmittel 37 arbeiten in der Art eine Frequenzweiche. Die Kraftaufteilungsmittel
37 enthalten einen Tiefpass 40, der für die weniger dynamischen Anteile der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte
36 durchlässig ist. Ein Hochpass 41 ist für dynamischere Anteile der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte
36 durchlässig. Der Hochpass 41 und der Tiefpass 40 sind abhängig von der Änderungsgeschwindigkeit
oder Änderungsfrequenz, mit der sich die Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte 36 ändern,
durchlässig bzw. undurchlässig.
[0032] In Figur 2 ist beispielhaft und schematisch ein Frequenzverlauf 42 des Tiefpasses
40 sowie ein Frequenzverlauf 43 des Hochpasses 41 dargestellt. Bis zu einer Grenzfrequenz
fg1 ist lediglich der Tiefpass 40 für die Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte 36 durchlässig.
Von der Grenzfrequenz fg1 bis zu einer Grenzfrequenz fg2 nimmt die Durchlässigkeit
des Tiefpasses 40 beispielsweise linear ab und erreicht den Wert "0". Der Hochpass
41 hingegen wird ab der Grenzfrequenz fg1 zunehmend durchlässiger, beispielsweise
linear, und erreicht ab der Grenzfrequenz fg2 eine vollständige Durchlässigkeit. Die
Summe der Frequenzverläufe 42, 43 ist bei jeder Frequenz f gleichbleibend, beispielsweise
"1".
[0033] Die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte 38 bilden Eingangswerte von Druckregelungsmitteln
44. Die Druckregelungsmittel 44 regeln die Druckluftbeaufschlagung bzw. Entlüftung
des pneumatischen Aktors 11. Hierzu senden die Druckregelungsmittel 44 ein Drucksteuerungssignal
45 an die Ventilanordnung 22. Von Drucksensoren 46, 47, die den Teilräumen 19, 20
zugeordnet sind, erhalten die Druckregelungsmittel Druckistwerte 48, 49. Die Druckistwerte
48, 49 repräsentieren den jeweils in den Teilräumen 19, 20 herrschenden Druck. Anhand
der Soll-Fluid-Antriebskraftwerte 38 sowie der Druckistwerte 48, 49 regeln die Druckregelungsmittel
44 den pneumatischen Aktor 11. Es versteht sich, dass anstelle oder in Ergänzung der
Drucksensoren 46, 47 auch ein Differenzdrucksensor vorgesehen sein kann. Ferner können
den Druckregelungsmitteln 44 Umrechnungsmittel vorgeschaltet sein, die die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte
38 in Druck-Sollwerte und/oder Differenzdruck-SollWerte umrechnen und den Druckregelungsmitteln
44 bereitstellen.
[0034] Stromregelungsmittel 50 regeln den elektrischen Aktor 12 anhand der Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
39. Die Stromregelungsmittel 50 generieren ein Stromsteuerungssignal 51 zur Ansteuerung
der Bestromungsvorrichtung 27. Es ist möglich, dass den Stromregelungsmitteln 50 Stromistwerte,
die die Bestromungssituation des Stators 21 repräsentieren, zugeführt werden. Dies
ist jedoch aus Gründen der Vereinfachung in der Figur nicht dargestellt. Den Stromregelungsmitteln
50 können nicht dargestellte Umrechnungsmittel vorgeschaltet sein, die die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
39 in Soll-Stromwerte umrechnen.
[0035] Die Stromregelungsmittel 50 können auf Sollwertänderungen von beispielsweise einem
Kilohertz reagieren, die Druckregelungsmittel 44 beispielsweise auf Sollwertänderungen
bis zum etwa 50 Hertz. Die hierfür erforderliche Aufteilung der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte
36 leisten die Kraftaufteilungsmittel 37.
[0036] Die Stromregelungsmittel 50 kompensieren Regelungsfehler der Druckregelungsmittel
44. Umrechnungsmittel 52 ermitteln aus dem Drucksteuerungssignal 45 Fluid-Antriebskraftsteuerwerte
53. Sodann wird eine Differenz zwischen den Fluid-Antriebskraftsteuerwerten 53 und
den Soll-Fluid-Antriebskraftwerten 38 gebildet, die zu dem Soll-Elektro-antriebskraftwerten
39 addiert wird. Somit kompensieren die Stromregelungsmittel 50 Regelungstoleranzen,
die im Drucksteuerungssignal 45 enthalten sind.
[0037] Die Bestromungsvorrichtung 27 kann in Hardware und in Software realisiert sein. Sie
enthält beispielsweise Programmcode, der durch einen Prozessor 54 ausführbar ist und
im Speicher 35 gespeichert ist.
[0038] Die Wirkungsweise der Positionssteuerungsvorrichtung 30 wird insbesondere anhand
von Figur 3 deutlich: die Positionsregelungsmittel 31 ermitteln einen Soll-Gesamt-Antriebskraftwertverlauf
55 bei einem Positionierhub des Antriebselements 13 entlang des Positionierungswegs
16. Prinzipiell wäre es auch möglich, dass der Positionssteuerungsvorrichtung 30 der
Soll-Gesamt-Antriebskraftwertverlauf 55 vorgegeben wird, beispielsweise durch die
überlagerte Steuerung 34. Bis zu einem Zeitpunkt t1 soll das Antriebselement 13 stark
beschleunigt werden. Vom Zeitpunkt t1 bis zu einem Zeitpunkt t2 steigt die Soll-Gesamt-Antriebskraft
bis zu einem Wert Fmax an und sinkt bis zu einem Zeitpunkt t4 bis zu einem Wert Fcon
ab. Ab dem Zeitpunkt t4 wird die Soll-Gesamt-Antriebskraft Fcon konstant beibehalten.
Beispielsweise wird das Antriebselement 13 konstant an einem vorgegebenen Ort gehalten.
[0039] Bis zum Zeitpunkt t1 wird das Antriebselement 13 während eine Beschleunigungsphase
t2 stark beschleunigt. Während einer Anfangsphase P1 bis zum Zeitpunkt t1 leistet
im Wesentlichen der elektrische Aktor 12 die zur Beschleunigung erforderliche Antriebskraft,
was durch einen starken Anstieg des Soll-Elektro-Antriebskraftwertverlaufes 56 bis
zum Zeitpunkt t1 deutlich wird. Der pneumatische Aktor 11 "hinkt" mit der Bereitstellung
von Antriebskraft im Vergleich zum elektrischen Aktor 12 hinterher.
[0040] Zu einem Zeitpunkt t1 jedoch ist der pneumatische Anteil am Kraftaufbau bereits so
weit fortgeschritten, dass der Soll-Elektro-Antriebskraftwertverlauf 56 bereits wieder
abnimmt, wohingegen der Soll-Fluid-Antriebskraftwertverlauf 57 noch stark bis zum
einem Zeitpunkt t3 zunimmt. Insgesamt stellt der pneumatische Aktor 11 bei der vorliegenden
Konfiguration während der Beschleunigungsphase P2 einen größeren Anteil der Gesamt-Antriebskraft
bereit als der elektrische Aktor 12. Es ist prinzipiell auch möglich, dass beide Aktoren
11, 12 gleichgroße Anteile bereitstellen. Möglich ist es auch, dass der elektrische
Aktor 12 gerade in Beschleunigungsphasen größere Anteile der Antriebskraft bereitstellt
als der pneumatische Aktor und der pneumatische Aktor 11 in Haltephasen die größeren
Anteile der Antriebskraft bereitstellt. Die jeweilige Auslegung des Antriebs 10 hängt
von der Betriebssituation ab, wobei Beschleunigungsphasen und Haltephasen des Antriebs
10 bei der Auslegung der Aktoren 11, 12 zu berücksichtigen sind.
[0041] Auch bei dem Abbremsen des Antriebselements 13 zwischen den Zeitpunkten t2 und t4
ist der elektrische Aktor 12 sozusagen schneller als der pneumatische Aktor 12. Erst
ab einem Zeitpunkt t3, der unmittelbar auf den Zeitpunkt t2 folgt, nimmt die Soll-Fluid-Antriebskraft
ab, wohingegen die Soll-Elektro-Antriebskraft bereits zum Zeitpunkt t2 einen Nulldurchgang
hat und negativ wird, so dass der elektrische Aktor 12 und mithin der Antrieb 10 sehr
schnell abgebremst wird.
[0042] Ab dem Zeitpunkt t4 wird das Antriebselement 13 beispielsweise am selben Ort gehalten.
Dabei stellt der pneumatische Aktor 11 eine dafür erforderliche Haltekraft, beispielsweise
die Antriebskraft Fcon bereit. Der elektrische Aktor 12 kann ab dem Zeitpunkt t4 beispielsweise
abkühlen. Die Haltekraft Fcon ist z.B. bei einer schrägen oder vertikalen Einbaulage
des Antriebs 10 erforderlich.
[0043] Bei einer bevorzugten horizontalen Einbaulage des Antriebs 10 wird das Antriebselement
13 z.B. bei konstanter Antriebskraft Fcon ab dem Zeitpunkt t4 mit gleichbleibender
Geschwindigkeit in Richtung eines gewünschten Positionierorts bewegt. Vor Erreichen
des Positionierorts (in Figur 3 nicht dargestellt) steuert die Positionssteuerungsvorrichtung
30 die Aktoren 11, 12 zu einem Abbremsvorgang an. Ähnlich wie beim Beschleunigungsvorgang
zwischen den Zeitpunkten t1 und t3 stellt dann der elektrische Aktor 12 zunächst den
größeren Anteil an der Bremskraft (= negative Antriebskraft) bereit, der kontinuierlich
in dem Maße verringert wird, wie beim fluidtechnischen Aktor 11 der Kraftaufbau der
Bremskraft stattfindet. Bis zum Erreichen des Positionierorts muss die Gesamtantriebskraft
bzw. Gesamtbremskraft jedoch wieder bis auf "0" verkleinert werden. Beim fluidtechnischen
Aktor 11 ist eine Änderung der Bremskraft im Vergleich zum elektrischen Aktor 12 langsamer
möglich. Daher steuert die Positionssteuerungsvorrichtung 30 die Aktoren 11, 12 unmittelbar
vor dem Erreichen des Positionierorts z.B. derart an, dass der elektrische Aktor 12
eine positive Antriebskraft zur Kompensation einer negativen Antriebskraft des fluidtechnischen
Aktors 11 bereitstellt. Die negative Antriebskraft des fluidtechnischen Aktors 11
und die positive Antriebskraft des elektrischen Aktors 12 werden kontinuierlich auf
"0" verringert. Am Positionierort ist die Summe der negativen Antriebskraft des fluidtechnischen
Aktors 11 und der positiven Antriebskraft des elektrischen Aktors 12 "0".
[0044] Ausgestaltungen der Erfindung sind ohne weiteres möglich:
[0045] Es ist möglich, dass die Positionssteuerungsvorrichtung 30 beispielsweise nur die
Kraftaufteilungsmittel 37, gegebenenfalls zusätzlich die Positionsregelungsmittel
31 und/oder die Stromregelungsmittel 50 und/oder die Druckregelungsmittel 44 enthält.
1. Positionssteuerungsvorrichtung für einen elektro-fluidtechnischen Antrieb (10) mit
einer Kraftabgriffseinrichtung (13) und mit einem fluidtechnischen Aktor (11) und
einem elektrischen Aktor (12) zum Antreiben der Kraftabgriffseinrichtung (13), dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Ermitteln von Soll-Gesamt-Antriebskraftwerten (36; 55) einer von dem fluidtechnischen
Aktor (11) und dem elektrischen Aktor (12) insgesamt zu erbringenden Soll-Gesamt-Antriebskraft
für eine Positionierbewegung der Kraftabgriffseinrichtung (13) hin zu einem der Positionssteuerungsvorrichtung
(30) vorgebbaren Positionierort, zum Ermitteln von Soll-Fluid-Antriebskraftwerten
(38) einer vom fluidtechnischen Aktor (11) zu erbringenden Soll-Fluid-Antriebskraft
und zum Ermitteln von Soll-Elektro-Antriebskraftwerten (39) einer vom elektrischen
Aktor (12) zu erbringenden Soll-Elektro-Antriebskraft ausgestaltet ist, wobei anhand
der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte (36; 55) die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38)
und die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte (39) derart ermittelt werden, dass die Soll-Elektro-Antriebskraft
für dynamischere Anteile an der Soll-Gesamt-Antriebskraft als die Soll-Fluid-Antriebskraft
vorgesehen ist.
2. Positionssteuerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Ermitteln der Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38) und der Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
(39) derart ausgestaltet ist, dass der elektrische Aktor (12) während einer Anfangsphase
(P1) einer Beschleunigungsphase (P2) der Kraftabgriffseinrichtung (13) einen größeren
Antriebskraftanteil erbringt als der fluidtechnische Aktor (11).
3. Positionssteuerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Ermitteln der Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38) und der Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
(39) derart ausgestaltet ist, dass der fluidtechnische Aktor (11) während einer Beschleunigungsphase
der Kraftabgriffseinrichtung (13) einen insgesamt größeren Antriebskraftanteil erbringt
als der elektrische Aktor (12).
4. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Ermitteln der Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38) und der Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
(39) in Abhängigkeit von der Änderungsgeschwindigkeit oder Änderungsfrequenz der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte
(36; 55) ausgestaltet ist.
5. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38) im Wesentlichen anhand von Anteilen der
Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte (36; 55) mit niedriger Änderungsgeschwindigkeit oder
Änderungsfrequenz und die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte (39) in im Wesentlichen
anhand von Anteilen der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte (36; 55) mit hoher Änderungsgeschwindigkeit
oder Änderungsfrequenz bildet.
6. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Hochpass zum Ermitteln der Soll-Elektro-Antriebskraftwerte (39) und/oder
einen Tiefpass zum Ermitteln der Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38) und/oder eine
Frequenzweiche enthält.
7. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Ermitteln der Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38) und der Soll-Elektro-Antriebskraftwerte
(39) derart ausgestaltet ist, dass der fluidtechnische Aktor (11) im zeitlichen Mittel
einen größeren Antriebskraftanteil zur Positionierung der Kraftabgriffseinrichtung
(13) erbringt als der elektrische Aktor (12).
8. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte (38) Eingangswerte für Druckregelungsmittel (44)
oder Drucksteuerungsmittel zur fluidtechnischen Ansteuerung des fluidtechnischen Aktors
(11) bilden und/oder die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte (39) Eingangswerte für Stromregelungsmittel
(50) oder Stromsteuerungsmittel zur elektrischen Ansteuerung des elektrischen Aktors
(12) bilden.
9. Positionssteuerungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromregelungsmittel (50) oder die Stromsteuerungsmittel zur einer Fehlerkompensation
von durch die Druckregelungsmittel (44) oder die Drucksteuerungsmittel verursachten
Regelabweichungen ausgestaltet sind.
10. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen einstellbaren insbesondere frequenzabhängigen Kraftaufteilungsfaktor zur
Aufteilung der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte (36; 55) auf die Soll-Fluid-Antriebskraftwerte
(38) und die Soll-Elektro-Antriebskraftwerte (39) aufweist.
11. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der fluidtechnische Aktor (11) und der elektrische Aktor (12) zu einer simultanen
Positionierbewegung der Kraftabgriffseinrichtung (13) zu dem Positionierort vorgesehen
sind.
12. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Positionsregelungsmittel insbesondere zur Bildung der Soll-Gesamt-Antriebskraftwerte
(36; 55) enthält.
13. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zu einer Feinpositionierung der Kraftabgriffseinrichtung (13) im Wesentlichen
den elektrischen Aktor (12) ansteuert.
14. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei einem inaktiven oder fehlenden elektrischen Aktor (12) zur ausschließlichen
Ansteuerung des fluidtechnischen Aktors (11) ausgestaltet ist und umgekehrt.
15. Positionssteuerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Programmcode enthält, der durch einen Prozessor (54) ausführbar ist.
16. Elektro-fluidtechnischer Antrieb mit einer Kraftabgriffseinrichtung (13) und mit einem
fluidtechnischen Aktor und einem elektrischen Aktor (12) zum Antreiben der Kraftabgriffseinrichtung
(13) und mit einer Positionssteuerungsvorrichtung (30) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
17. Elektro-fluidtechnischer Antrieb nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass er Drucksensoren (46, 47) und/oder Positionserfassungsmittel (17) und/oder fluidtechnische
Schaltventile (22) und/oder Proportionalventile aufweist.
18. Elektro-fluidtechnischer Antrieb nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Aktor (12) und der fluidtechnische Aktor (11) eine integrierte Antriebseinheit
bilden.
19. Elektro-fluidtechnischer Antrieb nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Aktor (12) und der fluidtechnische Aktor (11) miteinander gekoppelte
Linearantriebe und/oder Drehantriebe sind.
20. Elektro-fluidtechnischer Antrieb nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass er einen modularen Aufbau aufweist.
21. Verfahren zur Positionssteuerung eines elektro-fluidtechnischen Antriebs mit einer
Kraftabgriffseinrichtung (13) und mit einem fluidtechnischen Aktor (11) und einem
elektrischen Aktor (12) zum Antreiben der Kraftabgriffseinrichtung (13),
gekennzeichnet durch,
- Ermitteln einer von dem fluidtechnischen Aktor (11) und dem elektrischen Aktor (12)
insgesamt zu erbringenden Soll-Gesamt-Antriebskraft für eine Positionierbewegung der
Kraftabgriffseinrichtung (13) hin zu einem der Positionssteuerungsvorrichtung (30)
vorgebbaren Positionierort,
- Ermitteln einer vom fluidtechnischen Aktor (11) zu erbringenden Soll-Fluid-Antriebskraft
und einer vom elektrischen Aktor (12) zu erbringenden Soll-Elektro-Antriebskraft anhand
der Soll-Gesamt-Antriebskraft derart, dass die Soll-Elektro-Antriebskraft für dynamischere
Anteile an der Soll-Gesamt-Antriebskraft als die Soll-Fluid-Antriebskraft vorgesehen
ist, und
- Ansteuern des fluidtechnischen Aktors (11) gemäß der Soll-Fluid-Antriebskraft und
des elektrischen Aktors (12) gemäß der Soll-Elektro-Antriebskraft.