[0001] Die Erfindung betrifft einen Auftragskopf zum Auftragen eines flüssigen Mediums,
beispielsweise Heißschmelzkleber oder Kaltleim, auf ein Substrat, welcher ein Gehäuse,
das eine Kammer mit einem Zuführkanal und mit einer Austrittsöffnung bildet, umfaßt.
Auftragsköpfe dieser Art werden insbesondere für einen intermittierenden Auftrag des
flüssigen, insbesondere klebrigen Mediums in Form von Punkten oder Raupen auf ein
am Auftragskopf vorbeigeführtes Bahnmaterial verwendet.
[0002] Aus der DE 197 14 029 A1 ist ein Auftragskopf der genannten Art bekannt, der ein
Steuerorgan mit einem Durchtrittskanal und einem drehend antreibbaren Steuerschieber
umfaßt. Dabei ist der Durchtrittskanal mit einem Zuführkanal für geschmolzenen Heißschmelzkleber
eintrittsseitig und mit einer Düsenöffnung für den geschmolzenen Heißschmelzkleber
austrittsseitig verbunden. Während einer 360°-Drehung gibt der Steuerschieber den
Durchtrittskanal jeweils zumindest einmal frei und verschließt ihn wieder.
[0003] Aus der DE 197 48 908 C1 ist ein Auftragskopf für flüssige Medien bekannt, welcher
eine in der Kammer axial verschiebbar gelagerte Düsennadel aufweist, die die Kammer
frei durchsetzt. Die Düsennadel tritt aus der Kammer heraus und sitzt mit ihrer Spitze
auf einem Düsennadelsitz der Austrittsdüse auf. An ihrem dem Düsennadelsitz entgegengesetzten
Ende ist die Düsennadel mit einer Betätigungseinrichtung verbunden, die zum axialen
Verschieben der Düsennadel dient. Durch eine oszillierende Bewegung der Düsennadel
wird die Austrittsdüse abwechselnd geöffnet und geschlossen, so daß das flüssige Medium
intermittierend auf ein an dem Auftragskopf vorbeigeführtes Medium aufgebracht wird.
[0004] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Auftragskopf für
flüssige Medien vorzuschlagen, der, insbesondere bei intermittierendem Auftrag, eine
lange Standzeit bei gleichzeitig hoher Auftragsgeschwindigkeit gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Auftragskopf zum Auftragen eines flüssigen
Mediums, beispielsweise Heißschmelzkleber oder Kaltleim, auf ein Substrat gelöst,
der ein Gehäuse mit einer bezüglich einer Drehachse A rotationssymmetrischen Kammer,
einem Zuführkanal in die Kammer und einer stirnseitigen Austrittsöffnung aus der Kammer
sowie einen um die Drehachse drehbar gelagerten und rotierend antreibbaren Steuerschieber
umfaßt, der in der Kammer stirnseitig einsitzt und einen freien Innenraum der Kammer
begrenzt und zumindest einen Durchtritt zum Durchfluß des flüssigen, insbesondere
klebrigen Mediums aus der Kammer in die Austrittsöffnung aufweist.
[0006] Dadurch, daß der Steuerschieber drehend antreibbar ist und zumindest einen Durchtritt
für das hochviskose Medium aufweist, wird die Austrittsöffnung während einer 360°-Drehung
des Steuerschiebers jeweils zumindest einmal freigegeben und wieder verschlossen.
Dabei liegt der Vorteil der vorliegenden Ausführungsform insbesondere darin, daß sich
in der Kammer, in der der Steuerschieber stirnseitig einsitzt und diese abschließt,
ein Druck aufgebaut werden kann, so daß das flüssige Medium - bei sich mit der Austrittsöffnung
deckendem Durchtritt - mit Druck aus der Austrittsöffnung herausgepreßt wird. Auf
diese Weise kann insbesondere bei intermetierendem Auftrag eine Klebstoffraupe mit
gleichmäßigem Auftragsmuster erzeugt werden.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Austrittsöffnung und
der zumindest eine Durchtritt achsparallel zur Drehachse angeordnet sind. Durch diese
Ausgestaltung wird ermöglicht, daß auch mehrere Durchtritte über den Umfang verteilt
im Steuerschieber angeordnet werden können.
[0008] Vorzugsweise hat der Steuerschieber mehrere Durchtritte, die sich insbesondere über
verschieden große Bogenabschnitte um die Drehachse erstrecken. Auf diese Weise können
pro 360°-Umdrehung des Steuerschiebers mehrere Klebepunkte aufgetragen werden, wobei
die Klebepunkte unterschiedlich lang sein können. Nach einer weiteren Ausführungsform
können mehrere Durchtritte vorgesehen sein, die zum jeweils benachbarten Durchtritt
denselben Abstand aufweisen. Durch diese Ausgestaltung wird eine Klebenaht mit gleichmäßigem
Auftragsbild erzeugt.
[0009] In Konkretisierung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Steuerschieber eine Druckfläche
aufweist, die den Innenraum der Kammer in Richtung zur Austrittsöffnung begrenzt und
die von dem in die Kammer eintretenden flüssigen Medium beaufschlagbar ist. Durch
Beaufschlagen der Druckfläche des Steuerschiebers wird dieser gegen den Boden der
Kammer gedrückt, wodurch ein durch Fertigungsungenauigkeiten zwischen dem Steuerschieber
und dem Boden gebildeter Spalt gering gehalten wird. Die Druckfläche des Steuerschiebers
ist vorzugsweise ringförmig oder kreisförmig gestaltet und entspricht in etwa einer
zur Drehachse senkrechten Querschnittsfläche der Kammer. Auf diese Weise wird verhindert,
daß flüssiges Medium durch einen Spalt zwischen Steuerschieber und Seitenwandung des
Gehäuses sowie die Austrittsöffnung gelangt.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Gehäuse einen Deckel und einen
Boden, wobei eine Welle des Steuerschiebers im Deckel gelagert ist und der Steuerschieber
am Boden aufliegt. Der Deckel und der Boden bilden sich in Richtung der Drehachse
gegenüberliegende Stirnseiten, die die Kammer begrenzen. Der Steuerschieber weist
vorzugsweise einen Lagerzapfen auf, der auf der Drehachse in einer Lagerbohrung im
Boden des Gehäuses gelagert ist. Durch die Lagerung des Steuerschiebers oberhalb und
unterhalb der Kammer werden Biegemomente im Steuerschieber gering gehalten.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform hat der Steuerschieber eine kugelabschnittsförmige
Steuerfläche, die auf einem entsprechenden hohlkugelförmigen Boden der Kammer aufliegt.
Nach einer hierzu alternativen Ausführungsform kann der Steuerschieber auch eine kegelige
Steuerfläche haben, die auf einem entsprechenden hohlkegelförmigen Boden der Kammer
aufliegt. Gemäß einer weiteren Alternative ist der Steuerschieber scheibenförmig gestaltet
und liegt auf dem ebenen Boden der Kammer auf. Dabei kann der zumindest eine Durchtritt
in Form eines nach außen offenen Rundausbruches gestaltet sein. Durch diesen Rundausbruch
gelangt das flüssige Medium in entsprechender Drehstellung des Steuerschiebers aus
der Kammer in die Austrittsöffnung.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist der Steuerschieber einen inneren Kanal
mit einem Eingang und einem Ausgang zum Durchtritt von Druckluft auf, wobei der Eingang
ständig mit Druckluft beaufschlagbar ist und der Ausgang in einer Drehstellung des
Steuerschiebers mit der Austrittsöffnung verbunden ist. Dabei verläuft der Kanal vorzugsweise
durch die Welle des Steuerschiebers. Wenn sich die Austrittsöffnung des Kanals mit
der Austrittsöffnung des Gehäuses decken, können durch die Druckluft Rückstände des
flüssigen Mediums aus der Austrittsöffnung und die Austrittsdüse herausgepreßt werden.
Auf diese Weise wird eine saubere und gleichmäßige Klebenaht erzeugt.
[0013] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht in einem
Auftragskopf zum Auftragen eines flüssigen Mediums, beispielsweise Heißschmelzkleber
oder Kaltleim, auf ein Substrat, welcher ein Gehäuse mit einer bezüglich einer Drehachse
rotationssymmetrischen Kammer, einem Zuführkanal in die Kammer sowie einer stirnseitigen
Austrittsöffnung aus der Kammer, sowie einen um die Drehachse in der Kammer drehbar
gelagerten und rotierend antreibbaren Steuerschieber umfaßt, der und zumindest einen
Durchtritt zum Durchfluß des flüssigen, insbesondere klebrigen Mediums von dem Zuführkanal
zur Austrittsöffnung aufweist, welcher unmittelbar am Zuführkanal des Gehäuses anschließt.
Auch diese Ausführungsform bietet den Vorteil einer langen Standzeit sowie einer hohen
Auftragsgeschwindigkeit aufgrund des rotierend antreibbaren Steuerschiebers.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das dem Boden des Gehäuses zugewandte Ende
des Steuerschiebers kugelabschnittsförmig gestaltet und an den entsprechend hohlkugelförmigen
Boden des Gehäuses angepaßt. Das bodenseitige Ende des Steuerschiebers kann jedoch
auch eine beliebig andere, an den Boden des Gehäuses angepaßte Form haben. Vorzugsweise
sind die Austrittsöffnung und die Mündung des zumindest einen Durchtritts auf der
Drehachse angeordnet. Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Zuführkanal in
einer Seitenwandung des Gehäuses und der Einlaß des Durchtritts in der Umfangsfläche
des Steuerschiebers angeordnet.
[0015] Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden anhand der nachstehenden Zeichnungen erläutert.
Hierin zeigt
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines Auftragskopfes
a) im Längsschnitt;
b) im Querschnitt gemäß Schnittlinie I-I aus Figur 1 a);
- Fig. 2
- eine Variante des Auftragskopfes aus Figur 1
a) im Längsschnitt;
b) im Querschnitt gemäß Schnittlinie II-II aus Figur 2 a);
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform eines Auftragskopfes
a) im Längsschnitt;
b) im Querschnitt gemäß Schnittlinie III-III aus Figur 3 a);
- Fig. 4
- eine Variante des Auftragskopfes aus Figur 3
a) im Längsschnitt;
b) im Querschnitt gemäß Schnittlinie IV-IV aus Figur 4 a);
- Fig. 5
- eine dritte Ausführungsform eines Auftragskopfes;
a) im Längsschnitt;
b) im Querschnitt gemäß Schnittlinie V-V aus Figur 5 a);
- Fig. 6
- eine vierte Ausführungsform eines Auftragskopfes;
a) im Längsschnitt;
b) im Querschnitt gemäß Schnittlinie VI-VI aus Figur 6 a);
- Fig. 7
- eine fünfte Ausführungsform eines Auftragskopfes
a) im Längsschnitt;
b) im Querschnitt gemäß Schnittlinie VII-V II aus Figur 7 a);
[0016] Die Figuren 1a) und 1b), welche im folgenden gemeinsam beschrieben werden, zeigen
einen Auftragskopf 1 mit einem Gehäuse 2, das eine Kammer 3 mit einem Zuführkanal
4 und einer Austrittsöffnung 5 aufweist, sowie einen Steuerschieber 6. Der Steuerschieber
6 ist in der Kammer 3 drehbar gelagert und umfaßt eine die Kammer 3 durchdringende
Welle 7. Das Gehäuse 2 ist topfförmig gestaltet und weist einen Deckel 9, der das
Gehäuse nach oben abschließt, und einen Boden 14 auf. Im Dekkel 9 ist ein Lager 11
vorgesehen, das die Welle 7 des Steuerschiebers 6 drehbar hält. Das Lager 11 ist mittels
eines Sicherungsringes 12 axial fest im Deckel 9 gehalten. Bodenseitig weist der Steuerschieber
6 einen Lagerzapfen 13 auf, der in einer entsprechenden Lagerbohrung im Boden 14 des
Gehäuses 2 zu Zwecken der Lagerung einsitzt.
[0017] Der Steuerschieber 6 ist kugelabschnittförmig gestaltet, wobei die Form des Steuerschiebers
6 an die hohlkugelförmige Innenfläche der den Boden 14 bildenden Wandung des Gehäuses
2 angepaßt ist. Dabei ist zwischen einer Steuerfläche 26 des Steuerschiebers 6 und
dem Boden 14 aufgrund von Fertigungstoleranzen ein Spalt 21 ausgebildet. Der Steuerschieber
6 hat an seinem dem Zuführkanal 4 zugewandten Ende eine ebene Druckfläche 22, deren
Querschnitt dem Querschnitt der Kammer 3 entspricht. In die Kammer 3 durch den Zuführkanal
4 einströmendes hochviskoses klebriges Medium, insbesondere Heißschmelzkleber oder
Kaltleim, erzeugt in der Kammer 3 einen Überdruck, so daß die Druckfläche 22 des Steuerschiebers
6 in Richtung zum Boden 14 des Gehäuses 2 beaufschlagt wird. Dies wird durch den in
Richtung Boden 14 weisenden Pfeil 29 dargestellt. Im Steuerschieber 6 sind zwei erste
Durchtritte 15, 17 in Form von Bohrungen und ein zwischen diesen liegender zweiter
Durchtritt 16 in Form eines Langloches vorgesehen. Dabei erstreckt sich der zweite
Durchtritt 16 über einen größeren Bogenabschnitt α um die Drehachse A als die beiden
ersten Durchtritte 15, 17.
[0018] Die Durchtritte 15, 16, 17 verlaufen über die Höhe des Steuerschiebers 6 mit konstantem
Abstand R parallel zur Drehachse A und verbinden die Kammer 3 mit der Austrittsöffnung
5 des Gehäuses 2. Auf diese Weise wird, wenn sich der Steuerschieber 6 in einer Drehposition
befindet, in der sich einer der Durchtritte 15, 16, 17 mit der Austrittsöffnung 5
deckt, Kleber aus der Kammer 3 durch den entsprechenden Durchtritt und die Austrittsöffnung
5 hindurch aus dem Auftragskopf 1 gepreßt. Dabei ist in Fließrichtung am Ende der
Austrittsöffnung 5 eine Austrittsdüse 18 am Gehäuse 2 angebracht, durch die der Kleber
tritt. Die Austrittsdüse 18 ist gegenüber dem Gehäuse 2 mittels eines Dichtringes
19 abgedichtet. Durch die vorliegende Ausgestaltung mit mehreren über den Umfang des
Steuerschiebers 6 verteilten Durchtritten wird erreicht, daß ein intermittierender
Auftrag des Klebers in Form von Punkten und jeweils zwischen zwei Punkten liegenden
Raupen auf ein am Auftragskopf vorbeigeführtes Bahnmaterial aufgetragen werden kann.
Dabei kann die Länge der aufgebrachten Raupen durch die Drehgeschwindigkeit des Steuerschiebers
eingestellt bzw. variiert werden. Für Anwendungsfälle, bei denen ein durchgängiger
Klebeauftrag erzeugt werden soll, wird der Steuerschieber 6 in eine Position gebracht,
in der sich einer der ersten Durchtritte 15, 17 mit der Austrittsöffnung 5 dekken.
Soll über eine bestimmte Wegstrecke der Klebeauftrag unterbunden werden, kann der
Steuerschieber 6 in eine Position gedreht werden, in der der Steuerschieber 8 die
Austrittsöffnung 5 verdeckt wird.
[0019] Figur 2 zeigt eine Variante eines Auftragskopfes nach Figur 1 im Längsschnitt und
im Querschnitt, wobei der Aufbau im wesentlichen dem Aufbau des Auftragskopfes nach
Figur 1 entspricht. Insofern wird auf die obige Beschreibung verwiesen. Gleiche Bauteile
sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Sich unterscheidende Bauteile sind mit um
zwei tiefergestellte Bezugsziffern versehen. Im Unterschied zum Auftragskopf nach
Figur 1 weist der vorliegende Auftragskopf 1 einen Steuerschieber 6
2 mit einem Kanal 23 auf, der zum Durchleiten von Druckluft durch die Austrittsöffnung
5 dient. Der Kanal 23 verläuft vom Eingang 27 in Strömungsrichtung der Druckluft zunächst
auf der Drehachse A zentriert durch die Welle 7
2 zum unteren Abschnitt des Steuerschiebers 6
2, wo er radial von der Drehachse A weg auf einen Radius, der dem Abstand zwischen
Austrittsöffnung 5 und Drehachse A entspricht, verläuft und im Ausgang 24 mündet.
[0020] Der Steuerschieber 6
2 kann somit in eine Drehposition überführt werden, in der sich der Ausgang 24 des
Kanals 23 mit der Austrittsöffnung 5 des Gehäuses decken. Auf diese Weise können Rückstände
des Klebers aus der Austrittsöffnung 5 und der Austrittsdüse 18 "herausgeschossen"
werden. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß die Klebeaufträge bei intermittierendem
Betrieb des Auftragskopfes, bei dem der Auftrag in Form von Punkten oder Raupen erfolgt,
genau sind und keine Klebefäden zwischen zwei Auftragspunkten gezogen werden. Wie
insbesondere aus Figur 2b) hervorgeht, ist lediglich ein Durchtritt 15 vorgesehen,
der zum Ausgang 24 des Kanals 23 um 180° versetzt um die Drehachse A angeordnet ist.
Durch Drehung des Steuerschiebers 6
2 werden auf ein am Auftragskopf vorbeigeführtes Bahnmaterial Klebepunkte bzw. Kleberaupen
aufgetragen. Dabei wechseln sich jeweils eine Drehposition, in der Heißschmelzkleber
durch die Austrittsöffnung 5 und die Austrittsdüse 18 gepreßt, mit einer Drehposition
ab, in der die Austrittsöffnung 5 und die Austrittsdüse 18 durch die durch den Kanal
23 strömende Luft freigeblasen werden. Auf diese Weise wird eine sehr saubere Klebenaht
erzielt.
[0021] In Figur 3 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Auftragskopfes
gezeigt, welche im wesentlichen derjenigen Ausführungsform nach Figur 1 entspricht.
Insofern wird auf die obige Beschreibung Bezug genommen. Gleiche Bauteile sind mit
gleichen Bezugsziffern versehen. Sich unterscheidende Bauteile sind mit um drei tiefergestellten
Bezugsziffern versehen. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform ist der Steuerschieber
6
3 kegelförmig und die die Kammer 3 zum Boden 14 hin abschließende Wandung des Gehäuses
2 entsprechend hohlkegelförmig gestaltet. Diese Ausführungsform bietet gegenüber derjenigen
nach Figur 1 den Vorteil einer einfacheren Fertigung. Zwischen dem kegelförmigen Steuerschieber
6
3 und der Wandung des Gehäuses 2 ist ein Spalt ausgebildet. Der Steuerschieber 6
3 weist einen ersten Durchtritt 15
3 und einen sich im Drehsinn des Steuerschiebers 6
3 daran anschließenden länglichen zweiten Durchtritt 17
3 auf. Durch diese Ausgestaltung kann auf ein am Auftragskopf vorbeigeführtes Material
bei drehendem Steuerschieber eine Klebenaht aufgebracht werden, bei der sich Klebepunkte
und Kleberaupen abwechseln, wobei der Abstand zwischen einem Klebepunkt und einer
Kleberaupe dem Teilungsverhältnis der Bogenabschnitte zwischen dem ersten Durchtritt
15
3 und dem zweiten Durchtritt 17
3 über einer vollen Umdrehung des Steuerschiebers entspricht.
[0022] Der Auftragskopf gemäß Figur 4 stellt eine Variante des Auftragskopfes aus Figur
3 mit Kanal 23 zum Durchleiten von Druckluft dar, wobei der Aufbau im wesentlichen
dem Auftragskopf nach Figur 2 entspricht. Insofern wird auf die obige Beschreibung
Bezug genommen. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen und sich
unterscheidende Bauteile sind mit um vier tiefergestellten Bezugsziffern gekennzeichnet.
Im Unterschied zum Auftragskopf nach Figur 3 weist der vorliegende Auftragskopf 1
einen Steuerschieber 6
4 mit einem Kanal 23 mit einem Eingang 27 und einem Ausgang 24 auf, der zum Durchleiten
von Druckluft durch die Austrittsöffnung 5 dient. In einer Drehposition des Steuerschiebers
6
4, in der sich der Ausgang 24 des Kanals 23 mit der Austrittsöffnung 5 des Gehäuses
decken, können mittels Druckluft Rückstände des Klebers aus der Austrittsöffnung 5
und der Austrittsdüse 18 herausgepreßt werden, woraus sich die oben genannten Vorteile
ergeben.
[0023] In Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Auftragskopfes
mit einem Gehäuse 2, das eine zylindrische Kammer 3 bildet, und einem scheibenförmigen
Steuerschieber 6
5 gezeigt. Im übrigen entspricht die dargestellte Ausführungsform im wesentlichen dem
Auftragskopf nach Figur 1, auf deren Beschreibung insofern Bezug genommen wird. Der
scheibenförmige Steuerschieber 6
5 hat vier regelmäßig über den Umfang verteilte erste Durchtritte 15
5, die bei drehendem Steuerschieber 6
5 einen intermittierenden Ausfluß von Kleber aus der Kammer 3 durch die Austrittsöffnung
5 und die Austrittsdüse 18 gewährleisten. Dadurch, daß die Durchtritte 15
5 regelmäßig über den Umfang verteilt angeordnet sind, wird - bei konstanter Drehgeschwindigkeit
des Steuerschiebers - eine Klebenaht erzeugt, deren Klebepunkte jeweils den gleichen
Abstand zueinander aufweisen.
[0024] Bei der Ausführungsform nach Figur 6, die in weiten Teilen dem Auftragskopf nach
Figur 5 entspricht, weist der Steuerschieber 6
6 vier radiale Arme 25 auf, so daß die jeweils zwischen zwei Armen gebildeten Durchtritte
15
6 in Form von Randausnehmungen gebildet sind. In einer Drehstellung, in der keiner
der Arme 25 die Austrittsöffnung 5 verdeckt, ist die Kammer 3 unmittelbar mit der
Austrittsöffnung verbunden, so daß Kleber ungehindert aus dem Auftragskopf durch die
Austrittsdüse 18 gelangen kann. Der Steuerschieber 6
6 liegt auf dem Boden 14 des Gehäuses 2 auf.
[0025] Eine weitere Ausführungsform zeigt Figur 7. Es ist ein Auftragskopf mit einem im
wesentlichen zylindrischen Gehäuse 2 dargestellt, das eine Kammer 3 mit einem Zuführkanal
4 und einer Austrittsöffnung 5 aufweist, in der ein Steuerschieber 6
7 um seine Drehachse A drehbar einsitzt. Der Zuführkanal 4 ist in einer Seitenwandung
des Gehäuses 2 angeordnet und mündet - in der dargestellten Drehposition des Steuerschiebers
6
7 - in einen Durchtritt 15
7 des Steuerschiebers 6
7. Der Durchtritt 15
7 verläuft vom Zuführkanal 4 in Richtung des dem Boden 14 des Gehäuses 2 zugewandten
Ende und mündet auf der Drehachse A in die Austrittsöffnung 5 des Gehäuses 2. Wie
bei der Ausführungsform nach Figur 1, auf deren Beschreibung insofern Bezug genommen
wird, ist das Ende des Steuerschiebers 6
7 kugelabschnittsförmig gestaltet und an die hohlkugelförmige Innenfläche der den Boden
14 bildenden Wandung des Gehäuses 2 angepaßt. Dabei ist zwischen der Steuerfläche
26 des Steuerschiebers 6
7 und dem Boden 14 ein Spalt 21 ausgebildet. Damit der Kleber nicht in diesen Spalt
21 eindringt und den Steuerschieber 6
7 vom Boden 14 wegdrückt, wird der Steuerschieber 6
7 in Richtung zum Boden 14 des Gehäuses 2 beaufschlagt, was durch einen Pfeil dargestellt
ist.
[0026] Bei Betrieb des Auftragskopfes dreht sich der Steuerschieber 6
7 um die Drehachse A, so daß, wenn sich der Steuerschieber 6
7 mit seinem Durchtritt 15
7 in einer Schnittebene mit dem Zuführkanal 4 befindet, Kleber aus einem hier nicht
näher dargestellten mit dem Gehäuse verbindbaren Anschlußstück durch den Zuführkanal
4 und den Durchtritt 15
7 zur Austrittsöffnung 5 auf ein am Auftragskopf 1 vorbeigeführtes Medium aufgetragen
werden kann. Dabei kann eine Austrittsdüse 18 an der Austrittsöffnung 5 des Gehäuses
2 angebracht sein, durch die der Kleber hindurchtritt. In den übrigen Drehpositionen
ist die Verbindung zwischen Zuführkanal 4 und Austrittsöffnung 5 durch den Steuerschieber
6
7 unterbrochen, so daß kein Kleber aufgetragen wird. Durch die Drehung des Steuerschiebers
6
7 wird somit eine Klebenaht erzeugt, die aus sich aneinander reihenden Klebepunkten
entsteht. Dabei kann die Länge der aufgebrachten Punkte bzw. Raupen durch die Drehgeschwindigkeit
des Steuerschiebers 6
7 variiert werden. Für Anwendungsfälle, bei denen ein durchgängiger Klebeauftrag erzeugt
werden soll, wird der Steuerschieber 6
7 in eine Position gebracht, in der der Durchtritt 15
7 in einer Schnittebene mit dem Zuführkanal 4 ist. Der Vorteil dieser Ausführungsform
ist, daß die Austrittsöffnung 5 zentral auf der Drehachse A, die gleichzeitig die
Symmetrieachse des Auftragskopfes darstellt, angeordnet ist, so daß ein genaues Positionieren
und Auftragen von Kleber ermöglicht wird. Dabei kann die Baugröße des Auftragskopfes,
dadurch, daß eine Kammer entfällt, klein gehalten werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Auftragskopf
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kammer
- 4
- Zuführkanal
- 5
- Austrittsöffnung
- 6
- Steuerschieber
- 7
- Welle
- 9
- Deckel
- 11
- Lager
- 12
- Sicherungsring
- 13
- Lagerzapfen
- 14
- Boden
- 15
- erster Durchtritt
- 16
- zweiter Durchtritt
- 17
- dritter Durchtritt
- 18
- Austrittsdüse
- 19
- Dichtring
- 21
- Spalt
- 22
- Druckfläche
- 23
- Kanal
- 24
- Ausgang
- 25
- Arm
- 26
- Steuerfläche
- 27
- Eingang
- A
- Drehachse
- α
- Bogenabschnitt
1. Auftragskopf zum Auftragen eines flüssigen Mediums, beispielsweise Heißschmelzkleber
oder Kaltleim, auf ein Substrat, umfassend ein Gehäuse (2) mit einer bezüglich einer
Drehachse (A) rotationssymmetrischen Kammer (3), einem Zuführkanal (4) in die Kammer
(3) und einer stirnseitigen Austrittsöffnung (5) aus der Kammer (3), sowie
einen um die Drehachse (A) drehbar gelagerten und rotierend antreibbaren Steuerschieber
(6), der in der Kammer (3) stirnseitig einsitzt und einen freien Innenraum der Kammer
(3) begrenzt und zumindest einen Durchtritt (15) zum Durchfluß des flüssigen Mediums
aus der Kammer (3) in die Austrittsöffnung (5) aufweist.
2. Auftragskopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschieber (6) mehrere Durchtritte (15, 16, 17) aufweist, die sich über verschieden
große Bogenabschnitte (α) um die Drehachse (A) erstrecken.
3. Auftragskopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Durchtritte (15) vorgesehen sind, die zum jeweils benachbarten Durchtritt
denselben Abstand aufweisen.
4. Auftragskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) einen Deckel (9) und einen Boden (14) umfaßt, wobei eine Welle (7)
des Steuerschiebers (6) im Deckel (9) gelagert ist und der Steuerschieber am Boden
(14) aufliegt.
5. Auftragskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschieber (6) eine kugelabschnittsförmige Steuerfläche (26) hat, die auf
einem entsprechenden hohlkugelförmigen Boden (14) der Kammer (3) aufliegt, oder
daß der Steuerschieber (6) eine kegelförmige Steuerfläche (26) hat, die auf einem entsprechenden
hohlkegelförmigen Boden (14) der Kammer (3) aufliegt, oder
daß der Steuerschieber (6) scheibenförmig gestaltet ist und auf dem Boden (14) der Kammer
(3) aufliegt.
6. Auftragskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zumindest eine Durchtritt (15) in Form eines nach außen offenen Randausbruches
gestaltet ist.
7. Auftragskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschieber (6) einen inneren Kanal (23) mit einem Eingang (27) und einem
Ausgang (24) zum Durchtritt von Druckluft aufweist, wobei der Eingang (27) ständig
mit Druckluft beaufschlagbar ist und der Ausgang (24) in einer Drehstellung des Steuerschiebers
(6) mit der Austrittsöffnung (5) verbunden ist.
8. Auftragskopf zum Auftragen eines flüssigen Mediums, beispielsweise Heißschmelzkleber
oder Kaltleim, auf ein Substrat, umfassend ein Gehäuse (2) mit einer bezüglich einer
Drehachse (A) rotationssymmetrischen Kammer (3), einem Zuführkanal (4) in die Kammer
(3) sowie einer stirnseitigen Austrittsöffnung (5) aus der Kammer (3) sowie
einen um die Drehachse (A) in der Kammer (3) drehbar gelagerten und rotierend antreibbaren
Steuerschieber (6), der zumindest einen Durchtritt (15) zum Durchfluß des flüssigen
Mediums von dem Zuführkanal (4) zur Austrittsöffnung (5) aufweist, welcher unmittelbar
am Zuführkanal (4) des Gehäuses (2) anschließt.
9. Auftragskopf nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnung (5) und die Mündung des zumindest einen Durchtritts (15) auf
der Drehachse (A) angeordnet sind.
10. Auftragskopf nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführkanal (4) in einer Seitenwandung des Gehäuses (2) angeordnet ist und der
Einlaß des Durchtritts (15) in einer Umfangsfläche des Steuerschiebers (6) angeordnet
ist.