[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbinden eines Blattstapels
in einen Einband, der einen Einbandrücken mit einem auf dessen Innenseite vorhandenen
Klebstoffstreifen aufweist, wobei der Blattstapel in den Einband so eingelegt wird,
daß dessen Stirnseite in Kontakt mit dem Klebstoffstreifen kommt, wonach die Kombination
aus Blattstapel und Einband mit dem Einbandrücken in Anlage zu einer Platte gebracht
wird und dann der Blattstapel mittels einer Preßeinrichtung unter Auffächerung der
Stirnseite des Blattstapels zusammengepreßt und in diesem Zustand eine Klebeverbindung
zwischen Einbandrücken und Blattstapel hergestellt wird. Die Erfindung bezieht sich
des weiteren auf eine Bindevorrichtung zum Einbinden eines Blattstapels in einen Einband
mit einem Einbandrücken und einem auf dessen Innenseite vorhandenen Klebstoffstreifen,
wobei die Bindevorrichtung eine von einer Platte begrenzten Einstellschacht mit einer
Einstellöffnung sowie eine Preßeinrichtung zum Zusammenpressen des Blattstapels aufweist.
[0002] Seit geraumer Zeit ist es bekannt, Firmenbroschüren, Bilanzen, Marketingunterlagen
oder dergleichen dadurch herzustellen, daß der den Inhalt wiedergebende Blattstapel
in einen Einband - bestehend aus Einbandrücken und daran anschließende Einbanddeckel
- einzubinden. Hierzu weist der Einbandrücken innenseitig einen Klebstoffstreifen
aus Schmelzklebstoff auf. Zum Einbinden wird die Kombination aus Blattstapel und Einband
in ein als Bürogerät ausgebildete Bindevorrichtung eingestellt und der Einbandrükken
so stark erhitzt, daß der Schmelzklebstoffstreifen plastifiziert und die daran anliegenden
Stirnkanten des Blattstapels in den Schmelzklebstoffstreifen einsinken. Nach Herausnahme
der Kombination erkaltet der Schmelzklebstoffstreifen und bildet hierdurch eine feste
verbindung des Blattstapels mit dem Einband.
[0003] Solche Einbände sind beispielsweise aus der US 3,437,506, DE-PS-25 28 225, US 4,244,069,
U 4,289,330 und EP 0 140 197 81 bekannt. Für das Einbinden geeignete Bindevorrichtungen
sind der DE-AS-22 56 259, US-RE.28,758, US 3,973,778, US 4,129,471, US 4,141,100,
DE 38 05 996 C2 und EP 0 581 394 B1 zu entnehmen. sämtliche Bindevorrichtungen sind
so ausgestaltet, daß die Kombination aus Blattstapel und Einband in einen nach oben
offenen Einstellschacht derart eingesetzt werden, daß die Außenseite des Einbandrückens
nach unten zeigt. Der Einbandrücken wird auf einer den Einstellschacht untenseitig
abschließenden Heizplatte aufgesetzt und durch diese erhitzt. Damit die Kombination
ihre senkrechte Stellung beibehält, weist die Bindevorrichtung eine Preßeinrichtung
auf, die die Kombination zusammenpreßt und in der aufrechten Stellung hält. Die Preßeinrichtung
ist im Regelfall so ausgebildet, daß von den den Einstellschacht-begrenzenden Seitenwandungen
zumindest eine relativ zu der anderen verschieblich geführt ist, so daß die Breite
des Einstellschachtes verändert und die Kombination zwischen den beiden Seitenwandungen
gepreßt gehalten werden kann.
[0004] Bei einem gattungsgemäßen Verfahren (US 4,141,100) kommt ein Einband zum Einsatz,
der an den Innenseiten der Einbanddeckel in der Nähe des Einbandrückens im Querschnitt
dreiecksförmige Streifen aufweist, die parallel zum Einbandrücken verlaufen und sich
gegenüberstehen. Beim Zusammenpressen des Blattstapels durch Verschieben einer der
beiden seitenwandungen des Einstellschachtes in Rich-. tung auf die, andere Seitenwandung
soll hierdurch der Blattstapel im Bereich der Streifen komprimiert werden, um die
Blätter des Blattstapels in ihrer ausgerichteten Stellung und deren untere Kanten
in Kontakt mit dem Klebstoffstreifen zu halten. Da das Verpressen der Kombination
oberhalb der Streifen geschieht, bestehen jedoch erhebliche Zweifel, daß der Blattstapel
in der Weise zusammengepreßt und damit die an dem Klebstoffstreifen anliegende Stirnseite
so aufgefächert wird, wie in Figur 7 der US 4,141,100 dargestellt. Vielmehr ist anzunehmen,
daß die Einbanddeckel im Bereich der Streifen nach außen ausbeulen und somit der gewünschte
Zweck nicht oder allenfalls unvollkommen erreicht wird.
[0005] Bei dem Verfahren nach der US 3,973,787 werden Einbände verwendet, bei denen der
Einbandrücken und auch der Klebstoffstreifen breiter sind als die -daran anliegende
Stirnseite des dafür vorgesehenen Blattstapels. Zum Einbinden wird die Kombination
aus Blattstapel und Einband in den Einstellschacht einer Bindevorrichtung eingesetzt,
bei dem beide Seitenwände zum Zwecke der Anlage an den Außenseiten der Einbanddeckel
gegeneinander beweglich sind. An den unteren Enden der Seitenwände nahe der Heizplatte
ist jeweils eine Walze angeordnet, die an den Seitenwänden federnd aufgehängt sind.
Beim Verpressen der Kombination kommen diese Walzen zuerst an den Außenseiten der
Einbanddeckel zur Anlage und sorgen so dafür, daß die außen liegenden Seiten des Blattstapels
einen guten Kontakt zu dem Klebstoffstreifen erhalten. Dabei wird der Einbanddeckel
gegen die Außenseiten des Blattstapels gedrückt. Erst danach legen sich die Seitenwände
des Einstellschachtes an den Außenseiten der Einbanddeckel an.
[0006] Die bekannten Bindeverfahren, die unter Verwendung der in den Dokumenten genannten
Einbände und Bindevorrichtungen durchgeführt werden, haben den Nachteil, daß die Klebeverbindung
nicht so fest ist, wie dies zumindest bei Anwendung höherer Ansprüche erforderlich
ist. Da durch diese Verfahren Broschüren hergestellt werden, die häufig repräsentativen
Charakter haben, ist es unerläßlich, daß die Broschüren auch nach mehrfachem Gebrauch
nicht auseinander fallen. Zur Lösung dieses Problems ist nach der älteren nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 103 21 419.4 bzw. EP 1 477 324 A1 vorgeschlagen, daß die
Preßeinrichtung für das Zusammenpressen des Blattstapels beim Preßvorgang einen Liniendruck
entweder direkt auf den Blattstapel oder von außen auf den Einband ausübt und hierdurch
ein Auffächern der dem Einbandrücken gegenüberliegenden Stirnseite des Blattstapels
erzielt wird. Im Unterschied zum gattungsgemäßen Verfahren (US 4,141,100) wird also
hier eine Auffächerung des Blattstapels mittels einer von der Preßeinrichtung entweder
direkt auf den Blattstapel oder auf die Kombination von Blattstapel und Einband ausgeübten
Liniendrucks erzielt. Durch entsprechend starke Liniendruckausübung kann dabei eine
solche Auffächerung bewirkt werden, daß ein durch Hitze plastifizierter Klebstoffstreifen
in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Blättern eindringt und auf diese Weise
nach dem Erkalten eine bisher nicht gekannte Festigkeit der Verbindung zwischen Einbandrücken
und Blattstapel erhalten wird. Dabei kann die Auffächerung durch entsprechende Einstellung
des Liniendrucks so gestaltet werden, daß die Breite der stirnseite des Blattstapels
größer wird als die Dicke des Blattstapels im nicht verpreßten Bereich, d.h. in dem
Bereich, der - vom Einbandrücken gesehen - der Liniendruckausübung entfernt liegt.
[0007] Das in der deutschen Patentanmeldung 103 21 419.4 konkret beschriebene Verfahren
und die zu diesem Verfahren vorgeschlagene Bindevorrichtung sind noch mit Blick auf
eine möglichst einfache Gestaltung des Bindevorgangs und vor allem der Bindevorrichtung
verbesserungswürdig. Der vorliegenden Erfindung liegt demnach die -Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Einbinden eines Blattstapels in einen Einband so zu gestalten, daß
der Einbindevorgang schnell und effizient durchgeführt werden kann. Eine weitere Aufgabe
besteht darin, eine Bindevorrichtung bereitzustellen, die einen einfachen Aufbau hat.
[0008] Der erste Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Einbandrücken
bei der Ausübung des Liniendrucks durch Bewegung der Platte, an der der Einbandrücken
anliegt, in Richtung der Stirnseite des Blattstapels an diese Stirnseite angedrückt
wird. Grundgedanke der Erfindung ist es folglich, mittels der Platte, an der der Einbandrücken
anliegt, einen Druck in Richtung der Stirnseite des Blattstapels auszuüben, um den
Klebstoffstreifen an dem Blattstapel anzupressen und dabei auch zwischen die Blätter
des Blattstapels zu bringen. Diese Verfahrensweise hat erhebliche Vorteile gegenüber
der Verfahrensweise gemäß der deutschen Patentanmeldung 103 21 419.4.
[0009] Es versteht sich, daß es auch bei dem weiterentwickelten Verfahren von Vorteil ist,
wenn der Blattstapel durch das Zusammenpressen derart aufgefächert wird, daß die Breite
der Stirnseite des Blattstapels größer wird als die Dicke des Blattstapels im nicht
verpreßten Bereich. Dabei wird eine besonders gute Aufspreizwirkung erzielt, wenn
der Blattstapel in einem Abstand von 0,5 bis 2,0 cm von seiner dem Einbandrücken benachbarten
Stirnseite mit Liniendruck beaufschlagt wird.
[0010] Der Liniendruck wird vorteilhafterweise mit zur Preßeinrichtung gehörenden, vorstehenden
Preßleisten aufgebracht. Dabei ist es für eine möglichst einfache Geräteausführung
vorteilhaft, daß bei Ausübung des Liniendrucks eine der Preßleisten unbeweglich gehalten
und die andere Preßleiste in Richtung auf die eine Preßleiste bewegt wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere für Einbände, bei denen ein
Klebstoffstreifen aus einem druckempfindlichen Haftkleber oder aus einem Schmelzklebstoff
verwendet wird. Im letzten Fall geschieht das Erhitzen des Schmelzklebetoffs auf Plastifizierungstemperatur
zweckmäßigerweise mittels Erhitzen der Platte durch' den Einbandrücken hindurch. Damit
kommt der Platte eine Doppelfunktion im Sinne einer Druckausübung einerseits und einer
Erhitzung andererseits zu. Vorzugsweise sollte ein Klebstoffstreifen verwendet werden,
dessen Breite wenigstens dem 1,2-fachen der Dicke des Blattstapels in unverpreßtem
Zustand entspricht.
[0012] Der zweite Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Preßeinrichtung
- wie bei der deutschen Patentanmeldung 103 21 419.4 bzw. EP 1 477 324 - derart ausgebildet
ist, daß, sie beim Zusammenpressen des Blattstapels einen Liniendruck entweder direkt
auf den Blattstapel oder von außen auf den Einband ausübt, daß die Platte, die den
Einstellschacht begrenzt, aber zusätzlich als Preßplatte ausgebildet ist, die zwischen
einer Ausgangsstellung und einer in Richtung auf die Einstellöffnung des Einstellschachtes
versetzten Preßstellung beweglich ist. Auf diese Weise hat die erfindungsgemäße Bindevorrichtung
einen einfachen Aufbau, dessen Bedienung durch Personen, die vorbekannte Bindegeräte
kennen, ohne weiteres einleuchtet.
[0013] Die Bewegung der Preßplatte erfolgt zweckmäßigerweise senkrecht zu ihrer Preßfläche,
d.h. in dieser Richtung sollte sie verschieblich gelagert sein. Was die Ausrichtung
des Einstellschachtes betrifft, ist es nicht unbedingt erforderlich, daß er - wie
im Stand der Technik - nach oben hin offen ist, also senkrecht verläuft. Er kann auch
schräg nach oben oder sogar zur Seite hin offen sein, so daß die Kombination aus Blattstapel
und Einband schräg oder sogar waagerecht in den Einstellschacht eingeschoben wird.
[0014] Für die Bewegung der Preßplatte zwischen der Ausgangsstellung und der Preßstellung
ist zweckmäßigerweise ein Antriebsmotor, beispielsweise ein Elektromotor vorgesehen,
da dies die Bedienung vereinfacht.
[0015] Damit die erfindungsgemäße Bindevorrichtung auch für das Binden mit Einbänden geeignet
ist, die auf der Innenseite des Einbandrückens einen Schmelzklebstoffstreifen aufweisen,
ist es vorteilhaft, wenn die Preßplatte mit einer Heizeinrichtung zur Plastifizierung
des Klebstoffstreifens versehen ist. Auf diese Weise hat die Preßplatte eine Doppelfunktion.
Für das verpressen von Einbänden mit einem druckempfindlichen Klebstoffstreifen kann
die Heizeinrichtung abeschaltet bleiben.
[0016] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Preßeinrichtung
zwei relativ zueinander und gegeneinander bewegbare Preßleisten aufweist, die an Halteelementen
derart angebracht sind, daß sie eine gegenüber den Halteelementen vorstehende Stellung
auch beim Verpressen des Blattstapels inne haben. Dabei können die Preßleisten starr
an den Halteelementen befestigt sein. Vorzugsweise sollten die Preßleisten in einem
Abstand von 0,5 bis 2,0 cm zur Preßplatte in der Ausgangsstellung verlaufen, da hierdurch
eine günstige Auffächerungswirkung erzielt wird.
[0017] Es besteht die Möglichkeit, daß beide Preßleisten derart beweglich geführt sind,
daß sie zum Pressen des Blattstapels gegeneinander verfahrbar sind. Eine einfachere
Lösung besteht jedoch darin, daß die eine Preßleiste gerätefest und die andere Preßleiste
verschieblich in Richtung auf die eine Preßleiste und von dieser weg gelagert ist.
Dabei sollte die bewegliche Preßleiste von einem Antriebsmotor, beispielsweise einem
Elektromotor angetrieben sein.
[0018] Es versteht sich, daß die Bindevorrichtung eine Steuereinrichtung aufweist, über
die der Antriebsmotor für die Preßplatte und der Antriebsmotor für die Preßleiste
bzw. die Preßleisten derart steuerbar sind, daß nach Einstellen der Kombination aus
Einband und Blattstapel zuerst die Preßleiste(n) zusammengefahren und dann die Preßplatte
in Preßstellung versetzt wird. Auf diese Weise ist gesichert, daß die Kombination
aus Einband und Blattstapel nach dem Einstellen in den Einstellschacht zunächst fixiert.wird,
bevor die Preßplatte in Preßstellung gebracht wird.
[0019] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Bindevorrichtung in einer perspektivischen Ansicht und
- Figur 2
- einen vertikalen Querschnitt durch die Bindevorrichtung gemäß Figur 1.
[0020] Die in den Figuren dargestellte Bindevorrichtung 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das aus
einer unteren, im Aufriß rechteckigen Konsole 3 und zwei Seitenblechen 4, 5 gebildet
wird, welche senkrecht von den beiden kurzen Stirnseiten der Konsole 3 hochstehen
und deshalb parallel zueinander verlaufen. Die Seitenbleche 4, 5 sind mit der Konsole
3 beispielsweise durch Verschraubung oder Verschweißung starr verbunden.
[0021] Zischen den beiden Seitenblechene 4, 5 erstreckt sich eine Preßplatte 6, die in einer
Halterung 7 gehalten ist, welche seitlich geführt ist. Die Halterung 7 sitzt auf dem
freien Ende eines Spindeltriebs 8, welcher mit einem Elektromotor 9 verbunden ist.
Der Elektromotor 9 sitzt in einer Ausnehmung 10 der Konsole 3 und ist dort fest gehalten.
Über den Spindeltrieb 8 kann die Preßplatte 6 zwischen einer Ausgangsstellung (hier
gezeigt) und einer angehobenen Preßstellung entsprechend dem Doppelpfeil A hin- und
herbewegt werden, d.h. senkrecht zu seiner Preßfläche 11. Diese ist gegenüber der
Senkrechten et was geneigt.
[0022] Oberhalb der Preßplatte 6 ist eine Stange 12 angeordnet, die sich parallel zur Preßplatte
6 erstreckt und zwischen den beiden Seitenblechen 4, 5 fest eingespannt ist. Die Stange
12 bildet eine im Querschnitt dreiecksförmige Preßleiste 13 aus, die sich längs der
Stange 12 oberhalb der und parallel zu der Preßplatte 6 erstreckt. Gegenüber der Stange
12 ist ein Preßschlitten 14 vorgesehen, dessen der Stange 12 gegenüberliegende Stirnseite
ebenfalls eine Preßleiste 15 ausbildet. Beide Preßleisten 13, 15 erstrecken sich über
die gesamte Länge der Preßplatte 6 und liegen in einer Ebene, die sich parallel zur
Preßfläche 11 der Preßplatte 6 erstreckt. In dieser Ebene ist auch der Preßschlitten
14 entsprechend dem Doppelpfeil B beweglich geführt.
[0023] Der Preßschlitten 14 sitzt auf einer Preßschlittenbasis 16, der zwischen den Seitenblechen
4, 5 fest verspannt ist und an seinem hinteren Ende nach oben gebogen ist. Der Preßschlitten
14 weist untenseitig im' Bereich einer Ausnehmung der Preßschlittenbasis 16 eine Zahnstange
(nicht sichtbar) auf, die mit einem Zahnrad 17 kämmt, das unterhalb der Preßschlittenbasis
16 um eine sich parallel zu den Preßleisten 13, 15 erstreckende Achse drehbar gelagert
ist. Das Zahnrad 17 ist über ein hier nicht dargestelltes Getriebe mit einem Antriebsmotor
18 verbunden, der zwischen den Seitenblechen 4, 5 angeordnet und auf einen entsprechenden,
hier nicht näher dargelegten Träger gehaltert ist.
[0024] Die Preßplatte 6, die Stange 12 und der Preßschlitten 14 bilden einen Einstellschacht
19 aus, in den schräg von oben ein Einband mit eingelegtem Blattstapel eingesetzt
werden kann. Dies geschieht - wie bei den im Stand der Technik bekannten Bindegeräten
- in der Weise, daß die Kombination aus Einband und Blattstapel mit dem Einbandrücken
zu unterst in den Einstellschacht 19 derart eingestellt wird, daß der Einbandrücken
flächig an der Preßfläche 11 zur Anlage kommt. Nach dem Einstellen wird der Bindevorgang
dadurch eingeleitet, daß zunächst der Antriebsmotor 18 in Gang gesetzt wird. Dies
kann beispielsweise automatisch durch eine Lichtschranke, die beim Einsetzen der Kombination
aus Einband und Blattstapel gekreuzt wird, oder durch Betätigung eines Betätigungsknopfs
bewirkt werden. Der Antriebsmotor 18 wird in eine solche Drehbewegung versetzt, daß
der Preßschlitten 14 in Richtung auf die Stange 12 bewegt wird. Dies hat zur Folge,
daß die Kombination aus Blattstapel und Einband zwischen den Preßleisten 13, 15 etwa
8 mm oberhalb der Preßfläche 11 eingeklemmt wird, und zwar so stark, daß der Blattstapel
an der dem Klebstoffstreifen gegenüberliegenden Stirnseite aufgefächert wird, so daß
der Blattstapel an dieser Stirnseite eine größere Breite hat als oberhalb der Preßleisten
13, 15, also dort, wo er nicht verpreßt ist.
[0025] Nach dem Einklemmen der Kombination aus Einband und' Blattstapel zwischen den Preßleisten
13, 15 wird der Elektromotor 9 in der Weise angesteuert, daß die Preßplatte 6 in Richtung
auf die Preßleisten 13, 15 angehoben wird. Hierdurch wird der Einbandrücken mit dem
Klebstoffstreifen fest gegen die gegenüberliegende Stirnseite des Blattstapels gepreßt.
Dabei dienen die Unterseiten der Stange 12 und des Preßschlittens 14 als Anschlag
für die Preßplatte 6.
[0026] Die Preßplatte 6 ist mit einer Heizeinrichtung in Form einer elektrischen widerstandsheizung
versehen, so daß für den Bindevorgang nicht nur Einbände mit einem druckempfindlichen
Haftklebstoffstreifen an der Innenseite des Einbandrückens, sondern auch Einbände
verwendet werden können, deren Einbandrücken innenseitig mit einem Schmelzklebstoffstreifen
versehen sind. Die Steuerung der Heizeinrichtung kann in an sich bekannter Weise erfolgen,
d.h. mit Einschalten der Bindevorrichtung 1 wird die Heizeinrichtung ebenfalls eingeschaltet.
Nach ausreichender Erhitzung des Einbandrückens und dessen Anpressen an den Blattstapel
wird der Preßschlitten 14 wieder in seine gezeigte Ausgangsposition zurückgefahren,
so daß die Kombination aus Einband und Blattstapel herausgenommen werden und auf einem
Kühlständer stehend abgestellt werden kann. Gleichzeitig wird die Heizeinrichtung
in der Preßplatte 6 entweder ausgeschaltet oder auf einen Stand-By-Modus geschaltet,
sofern mehrere Einbindevorgänge hintereinander durchgeführt werden sollen.
[0027] Es versteht sich, daß der Einstellschacht 19 auch nach oben verlängert sein kann,
beispielsweise durch eine von der Stange 12 senkrecht zur Preßfläche 11 hochgehende
Stützplatte. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich,' daß die Kombination aus Einband
und Blattstapel bis zum Einklemmen von Hand gehalten wird. Außerdem wird durch eine
solche Verlängerung des Einstellschachts 19 vermieden, daß diese Kombination nach
dem Zurückfahren des Preßschlittens 14 in seine Ausgangsposition aus der Bindevorrichtung
1 herausfällt.
1. Verfahren zum Einbinden eines Blattstapels in einen Einband, der einen Einbandrücken
mit einem auf dessen Innenseite vorhandenen Klebstoffstreifen aufweist, wobei der
Blattstapel in den Einband so eingelegt wird, daß dessen Stirnseite in Kontakt mit
dem Klebstoffstreifen kommt, wonach die Kombination aus Blattstapel und Einband mit
dem Einbandrücken in Anlage zu einer Platte (6) gebracht wird und dann der Blattstapel
mittels einer Preßeinrichtung unter Auffächerung der Stirnseite des Blattstapels zusammengepreßt
und in diesem Zustand eine Klebeverbindung zwischen Einbandrücken und Blattstapel
hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßeinrichtung beim Zusammenpressen des Blattstapels einen Liniendruck entweder
direkt auf den Blattstapel oder von außen auf den Einband ausübt, und daß dabei der
Einbandrükken durch Bewegung der Platte (6) in Richtung der Stirnseite des Blattstapels
an diese Stirnseite angedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattstapel durch das Zusammenpressen derart aufgefächert wird, daß die Breite
der Stirnseite des Blattstapels größer wird als die Dicke des Blattstapels im nicht
verpreßten Bereich.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattstapel in einem Abstand von 0,5 bis 2,0 cm von seiner den Einbandrücken
benachbarten Stirnseite mit Liniendruck beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Blattstapel durch zu der Preßeinrichtung gehörende, vorstehende Preßleisten (13,
15) mit Liniendruck beaufschlagt wird.
5. verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausübung des Liniendrucks eine der Preßleisten (13) unbeweglich gehalten wird
und die andere Preßleiste (15) in Richtung auf die eine Preßleiste (13) bewegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einbandrücken mit einem Klebstoffstreifen aus Schmelzklebstoff verwendet wird
und dieser Klebstoffstreifen bei zusammengepreßtem Blattstapel auf eine Plastifizierungstemperatur
erhitzt wird.
7. verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Plastifizierung des Schmelzklebstoffs mittels Erhitzen der Platte (6) durch den
Einbandrücken hindurch geschieht.
8. verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Klebstoffstreifen verwendet wird, dessen Breite wenigstens dem 1,2-fachen der
Dicke des Blattstapels in unverpreßtem Zustand entspricht.
9. Bindevorrichtung (1) zum Einbinden eines Blattstapels in einem Einband mit einem Einbandrücken
und einem auf dessen Innenseite vorhandenen Klebstoffstreifen, wobei die Bindevorrichtung
(1) einen von einer Platte (6) begrenzten Einstellschacht (19) mit einer Einstellöffnung
sowie eine Preßeinrichtung zum Zusammenpressen des Blattstapels aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßeinrichtung derart ausgebildet ist, daß sie beim zusammenpressen des Blattstapels
ein Liniendruck entweder direkt auf den Blattstapel oder von außen auf den Einband
ausübt, und daß die Platte als Preßplatte (6) ausgebildet ist, die zwischen einer
Ausgangsstellung und einer in Richtung auf die Einstellöffnung versetzten Preßstellung
beweglich ist.
10. Bindevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatte (6) senkrecht zu ihrer Preßfläche (11) verschieblich gelagert ist.
11. Bindevorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellöffnung zur Seite, schräg nach oben oder nach oben hin offen ist.
12. Bindevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis:.11, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatte (6) über einen Antriebsmotor (9) zwischen der Ausgangsstellung und
der Preßstellung hin- und herbewegbar ist.
13. Bindevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßplatte (6) mit einer Heizeinrichtung zur Plastifizierung des Kiebstoffstreifens
versehen ist.
14. Bindevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßeinrichtung zwei relativ zueinander und gegeneinander bewegbare Preßleisten
(13, 15), aufweist, die an Halteelementen (12, 14) derart angebracht sind, däß sie
eine gegenüber den Halteelementen (12, 14) vorstehende Stellung auch beim Verpressen
des Blattstapels inne haben.
15. Bindevorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßleisten (13, 15) starr an den Halteelementen (12, 14) befestigt oder angeformt
sind.
16. Bindevorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßleisten (13, 15) in einem Abstand von 0,5 bis 2,0 cm zur Preßplatte (6) in
der Ausgangsstellung verlaufen.
17. Bindevorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Preßleiste (13) gerätefest und die andere Preßleiste (15) verschieblich
in Richtung auf die eine Preßleiste (13) und von dieser weg gelagert ist.
18. Bindevorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Preßleiste (15) von einem Antriebsmotor (18) angetrieben ist.
19. Bindevorrichtung nach Anspruch 12 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindevorrichtung eine steuereinrichtung aufweist, über die der Antriebsmotor
(9) für die Preßplatte (6) und der Antriebsmotor (18) für die Preßleiste (15) bzw.
die Preßleisten (13, 15) derart steuerbar sind, daß zuerst die Preßleiste(n) (13,
15) zusammengefahren und dann die Preßplatte (6) in Preßstellung versetzt wird.